Der zweite Ring Saurons by Cream
Summary: Daniel ist der letzte Elbe auf Erden und auf der Suche nach dem Planeten, zu dem sich die Völker Mittelerdes geflüchtet sind. Crossover mit "Herr der Ringe".
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Other Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Alternativ Universum, Angst, Character Death, Crossover, Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja Word count: 12514 Read: 14624 Published: 21.12.11 Updated: 21.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!


Anmerkung: Kursiv geschriebener Dialog bedeutet, dass elbisch (also sindarin) gesprochen wird. Kursiv geschriebener Text hingegen ist als Rückblende zu verstehen. Die Sindarin-Texte stammen aus dem Elbischen Wörterbuch (www.sindarin.de) sowie aus Tolkiens' englischer Originalversion seines Buches "Herr der Ringe".
Warnung: Character-Death (nicht permanent), Gewalt, außerdem wird geflucht.
Danksagung: Vielen, vielen Dank an meine Super-Beta "Glasfeder"!
Feedback: Na klar, aber seid bitte konstruktiv. "Flames" werden ausgelacht.

1. Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn by Cream

2. Teil 2: Der Weg nach Andor by Cream

3. Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse by Cream

Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn by Cream
Author's Notes:
Spoiler: 5.Staffel oder früher
Der zweite Ring Saurons



Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn


Dicke Schneeflocken schwebten vom strahlend blauen Himmel und legten sich wie eine weiße Decke über das Land. Der Schnee glitzerte in der Sonne und von den Bäumen fielen hin und wieder einige klei-ne Schneelawinen, wenn sich die Äste unter ihrer schweren Last bogen.

Von diesem wunderschönen Anblick sah man tief im innersten des Cheyenne Mountains nichts. Es war kurz vor Weihnachten und SG1 sollte auf eine letzte Mission gehen, bevor sie ihren wohlverdienten Fei-ertagsurlaub antreten konnten. Sie hatten fast alle bereits feste Pläne für die Feiertage. Teal´C wollte nach Chulak zurückkehren, um etwas Zeit mit seiner Frau Drey´ac und ihrem gemeinsamen Sohn Ry´ac zu verbringen. Sam Carter würde zusammen mit ihrem Vater, dem Tok´Ra Jacob, ihren Bruder und seine Familie besuchen. Auch Colonel O´Neill hatte konkrete Pläne für Weihnachten. Er würde wieder nach Hause nach Chicago fliegen und seine Eltern besuchen, die er in den letzten Jahren nur sehr selten ge-sehen hat, hauptsächlich aufgrund seiner unkonventionellen Arbeitszeiten.

Im Gegensatz zum Rest seines Teams, hatte Daniel wie immer keine großen Pläne. In den letzten Jah-ren hatte er die Weihnachtsfeiertage im Cheyenne Mountain mit Übersetzungen verbracht. Er war immer froh gewesen etwas zu tun zu haben, sein mit Arbeit überquellender Schreibtisch konnte er in der ruhigen Zeit während der Feiertage ohne Störungen abarbeiten. Es hielt ihn auch davon ab, sich zuviel über sei-ne Vergangenheit Gedanken zu machen, die Gegenwart und vor allem über die Zukunft, die ihn vielleicht noch erwarten würde.

Daniel versuchte möglichst wenig über seine Vergangenheit und das Schicksal seines Volkes nachzu-denken, da es ihn auch heute noch sehr schmerzte wenn er sich an die vergangenen Ereignisse erinner-te. Und es wurde auch nicht leichter dadurch, dass er sein Geheimnis mit keiner Menschenseele teilen konnte. Zumindest noch nicht, solange er sein Volk - die Elben - nicht wiedergefunden hätte.

Mehrere Tausend Jahre waren seit damals vergangen und bevor er, dank Catherine, endlich das zweite Stargate entdeckt hatte, hatte er bereits alle Hoffnung begraben. Jetzt spürte er, war er nur noch einen Schritt von seinem Ziel entfernt. Er wusste nur noch nicht, in welche Richtung er ihn setzen musste.

Die sieben Chevrons leuchteten auf und das Stargate öffnete sich mit einem lauten Wuusch.

"SG1 - es geht los" und Colonel O´Neill führte sein Team die Rampe hinauf und durch den bläulich schimmernden Horizont.

~oOo~

Vor langer, langer Zeit, als Mittelerde noch existierte

Die Gefährten hatten ihren Auftrag erfüllt und Saurons Ring war zerstört. Die Glut im inneren des Schick-salsberges, aus der er geschmiedet worden war, zerstörte ihn unwiederbringlich. Doch Jahre später sollte die Furcht von neuem beginnen. Gandalf lüftete ein weiteres Geheimnis um einen zweiten Ring, der an-geblich existierten sollte. Ein Duplikat, dass Sauron ermöglichen sollte die Macht zu erhalten, auch wenn der eigentliche Ring zerstört wurde und er ließ diesen zweiten Ring sicher in seinem Turm verstecken. Jedoch nicht für lange, der Ring geriet in die Hände von einem seiner Gefolgsleute, der ihn in der großen Schlacht verlor. Der Ring wurde vom Schlamm fortgespült und galt als unwiederbringlich verloren, so wie früher einmal der Erste.

Als dann, Jahre nachdem der Friede in Mittelerde wieder hergestellt war, der zweite Ring unerwartet wie-der auftauchte, war klar was zu tun war. Doch es gab ein neues Problem. Mittelerde wurde von Erdbeben und Sturmfluten heimgesucht, die letzten Elben waren dabei Mittelerde für immer zu verlassen. Zu genau dieser Zeit, tauchten SIE auf. Die Erbauer des Stargates landeten auf der Erde und errichteten ein Star-gate in Mittelerde. Sie boten allen Bewohnern Mittelerdes an, sich auf einem anderen Planeten eine neue Heimat zu suchen und so verließen die Hobbits, die Zwerge, die Elben und die anderen ihre Welt. Nur die Menschen weigerten sich beharrlich ihre Heimat zu verlassen und entschlossen sich für sie zu kämpfen.

In der Zwischenzeit hatte der Rat beschlossen, einen einzigen Mann mit der Vernichtung des zweiten Ringes zu beauftragen und ihn zum Feuer des Vulkans zu schicken, um ihn wie den ersten Ring zu zer-stören. Es konnten keine weiteren für diesen Auftrag entbehrt werden, Mittelerde war ein einziges Chaos und die meisten hatten die Welt bereits durch das Stargate verlassen. Danolyn, ein Cousin von Legolas, bot sich freiwillig für die Mission an. Er galt als ebenso ehrenwert wie Legolas, erfahren im Kampf und furchtlos. Seine Gefährtin wurde während der großen Schlacht gegen Sauron getötet und Danolyn hatte seinen Sinn zum Leben verloren und nichts mehr zu verlieren.

Während dieser Selbstmordmission kam Danolyn der Ring in einem Nahkampf mit einem ihm unbekann-ten Feind abhanden und er überlebte nur knapp. Eine fremde menschenähnliche Kreatur mit glühenden Augen stellte sich ihm mit einigen Kriegern in den Weg und er konnte nicht sagen woher sie plötzlich ge-kommen waren. Mit fremdartigen Waffen zwangen sie ihn in die Knie, entwendeten ihm den Ring und verschwanden in einer fliegenden Pyramide gen Himmel. Etwas ähnliches hatte er noch nie zuvor in sei-nem langen Leben gesehen und würde es auch nie wieder tun in den nächsten Jahrtausenden.

Nach Monaten kehrte er in sein Land zurück, sein Herz und sein Gewissen schwer mit der Last und Ge-wissheit versagt zu habe. Doch dann musste er festzustellen, dass alle gegangen waren und das Stargate längst von einer Schlammlawine fortgerissen worden war.

Die Menschen, die sich geweigert hatten die Erde zu verlassen, überbrachten ihm eine Nachricht, die sein Cousin Legolas ihm hinterlassen hatte, falls er von seiner Mission wider Erwarten zurückkehren würde. Neue Feinde mit glühenden Augen hatten den kleinen Planeten, zu dem sich die Völker zunächst geflüch-tet hatten, erobert und zwang sie alle erneut auf einen anderen Planeten umzusiedeln und sich dort eine neue Heimat aufzubauen. Sobald sie diese Welt gefunden hätten, würden sie ihm eine Nachricht mit der Anwahl-Adresse des Planeten durch das Stargate schicken und in der Nähe ihres Stargates eine Nach-richt für ihn hinterlassen, die nur er als Elbe lesen konnte, und ihm den Weg zurück zu seinem Volk wei-sen würde.

Doch Legolas hatte nie erfahren, dass das Stargate in Mittelerde so schnell verloren ging und so kam die Adresse nie an und Danolyn war gezwungen sich den Menschen anzuschließen, die nach verzweifeltem Kampf ebenfalls erkennen mussten, dass sie das zerstörte Mittelerde verlassen mussten.
Während der folgenden Jahrtausende verteilten sich die Menschen allmählich über die restliche Erde, während Mittelerde tief unter einem dichten Eispanzer in der heutigen Antarktis begraben lag. Verloren für alle Zeit.

Danolyn veränderte sein Äußeres mit Hilfe eines, in sein Geheimnis eingeweihten, Heilers und schnell sah man ihm nicht mehr an, dass er eigentlich kein Mensch war. Er war lediglich größer als die meisten Menschen in früherer Zeit und zog von Land zu Land. Da er unsterblich war und nicht alterte, war er ge-zwungen alle paar Jahre sein Zuhause zu verlassen und weiter zu ziehen, um nicht aufzufallen und viel-leicht noch als Hexer oder Zauberer auf dem Scheiterhaufen zu landen oder gesteinigt zu werden. Doch er kehrte regelmäßig wieder in die Länder zurück, in denen er Jahrzehnte zuvor gelebt hatte und ver-brachte seine Zeit mit dem studieren der verschiedenen Sprachen und Kulturen die sich entwickelten.

Er hatte nie von der Existenz eines zweiten Stargates in Ägypten erfahren bis zu jenem Tag, an dem Ca-therine ihn fand und eine Arbeit als Übersetzer von altägyptischen Hieroglyphen anbot. Von dem Tag an schöpfte er neue Hoffnung, vielleicht doch noch sein Volk wiederzufinden und fasste neuen Mut.

Er genoss die Zeit, die er mit seiner Frau Sha´re auf Abydos verbrachte, wohlwissend, dass sie nicht von Dauer sein würde. Er hatte niemandem je anvertraut, wer oder was er war, selbst ihr nicht. Wenn es für die Abedonier offensichtlich geworden wäre, dass er im Gegensatz zu ihnen nicht älter wurde, hätte er Abydos verlassen. Doch es kam anders und nachdem Sha´re von den Goa´uld entführt und zu einem Wirt gemacht worden war, stand ihre Rettung für ihn an erster Stelle.

Doch nach ihrem Tod kapselte er sich immer mehr von seinem Team ab und konzentrierte sich stärker als je zuvor auf seine Arbeit. Als Teil von SG1 reiste er zu vielen neuen und fremden Planeten und ent-deckte einzigartige und faszinierende Kulturen und war sich sicher, früher oder später auch die neue Hei-mat seines Volkes zu finden.

~oOo~

Wolken von weißen Blüten fielen von den hohen dichtbewachsenen Baumkronen und schwebten leicht wie Schneeflocken in das hohe grüne Gras, als SG1 durch das Stargate diese neue unbekannte Welt betrat. Der Himmel war leuchtend blau und die warmen Strahlen von zwei Sonnen erwärmten die Erde. Libellenähnliche Insekten schwirrten durch die Gräser und aus dem nahegelegenen Wald hörte man das helle Gezwitscher von Vögeln.

"Major, sammeln Sie Ihre Proben. Daniel, halten Sie Ausschau nach... Sie wissen schon."

"Einen Hinweis auf eventuelle Zivilisationen? Winzig kleine Artefakte...?" und Daniel gestikulierte mit einer Hand den weiteren Verlauf der üblichen Konservation.

"Ja genau."

"Natürlich, Jack."

Sam ging los und sammelte Erd-, Wasser und Pflanzenproben während Teal´C sich mehr vom Stargate entfernte um nach eventuellen Gefahren Ausschau zu halten. Jack tat dasselbe, blieb jedoch stets in der Nähe der beiden Wissenschaftler.

Daniel schritt vorsichtig durch das hohe Gras, bedacht darauf nicht auf herumliegende Beweise einer Zivilisation zu treten, die hier vielleicht herumlagen. Systematisch suchte er den Boden rund um das Stargate ab, der größtenteils mit dichtem Moos bedeckt war, doch er fand keinerlei Hinweise.
Währenddessen informierte Teal´C den Colonel darüber, dass auch er keinerlei Anzeichen über eine Gefahr entdecken konnte und Jack marschierte zurück zu Sam und Daniel um nachzusehen, wie weit sie mit ihrer Suche gekommen waren.

"Carter, haben Sie alles was Sie .......?!?!" bevor O´Neill seinen Satz beenden konnte, war er plötzlich im hohen Gras verschwunden.

"Verdammt noch mal!" hörte man ihn fluchen und als Sam, Daniel und Teal´C auf ihn zugelaufen kamen, war er schon wieder auf den Beinen und strich sich den Staub von seiner BDU.

"Colonel, ist alles in Ordnung?"

"Nichts passiert, ich bin nur über diesen blöden Stein gestolpert." beschwerte er sich und trat als Beweis mit einem Fuß gegen die Ursache seines plötzlichen Sturzflugs.

Als Daniel sich niederkniete um den Stein näher zu begutachten stockte ihm der Atem. Durch die Verwit-terung und dem Moos, was den Stein fast vollständig bedeckte, waren die Inschriften auf den ersten Blick schwer oder nur teilweise zu entziffern. Doch für Daniel reichte es vollkommen aus um zu erkennen, um welche Sprache es sich hierbei handelte. Obwohl er sie so lange nicht mehr gelesen hatte, war sie ihm so vertraut als hätte er sie in all den Jahren jeden Tag vor Augen gehabt und sein Herz begann vor Aufre-gung schneller zu schlagen.

Mit zitternden Fingern zog Daniel sein Armeemesser aus seinem Stiefel und kratzte das Moos von dem Stein, um die Inschrift komplett freizulegen. Mit seinen Fingern strich er den Sand von der Schrift als er den Text las und die elbischen Worte leise für sich sprach. Seine Augen hellten sichtlich auf und ein of-fenes Lächeln legte sich über sein Gesicht, wie es seine Teamkameraden schon seit Monaten nicht mehr gesehen hatten.

"Daniel? Können Sie das lesen?"

Daniel nickte immer noch lächelnd und legte eine Hand stützend gegen den Stein.

"Und was bedeutet es, Daniel? bohrte Jack ungeduldig nach.

Daniel atmete tief durch und sah zu seinen Freunden auf, seine Augen glänzend mit unvergossenen Trä-nen einer unendlich scheinenden Zeit als er Jack antwortete,

"Zuhause. Ich bin Zuhause, Jack."

"Unserem verlorenen Bruder,
Dein Volk wird
entlang des Flusses
in den Tiefen der Wälder
auf Dich warten."

~oOo~

Am Abend saß SG1 gemeinsam vor dem prasselnden Lagerfeuer. Erschöpft vom langen Marschieren hatten sie nun tief in den Wäldern ihr Nachtlager aufgeschlagen. Sam hatte die MRE´s aufgewärmt, doch war keinem der vier Freunde so recht nach Essen zumute. Jack rührte mit einer Gabel durch sein Essen und schob es von einer Seite des Tellers auf die andere. Daniel vollzog dasselbe Verlegenheitsritual, jedoch aus einem anderen Grund.

Als Daniel seinem Team gestanden hatte, dass er sie über all die Jahre belogen und sich für jemand anderen ausgegeben hatte, hatte es von Jack einen weltuntergangähnlichen Wutausbruch zur Folge, der in ein tödliches Schweigen überging und den ganzen restlichen Tag bis zu diesem Moment an anhielt. Daniels getrübte Stimmung wurde lediglich von der Vorfreude gemildert, endlich seine Leute wieder zu sehen. Allerdings empfand er auch großes Unbehagen, da er ihnen dann beichten musste, dass er ver-sagt hatte und er sich den zweiten Ring Saurons hatte stehlen lassen. Er fand sich einer wahren Achter-bahn von Gefühlen ausgesetzt und fühlte sich schon jetzt zwischen zwei Welten hin- und hergerissen.

Der Rest von SG1 lag die Situation ebenfalls auf dem Magen. Sie alle, insbesondere Jack, fühlten sich von Daniel betrogen und ihr Vertrauen in ihm missbraucht. Und gerade ihm, Daniels besten Freund, hätte er es sagen müssen. Aber waren sie überhaupt beste Freunde? Waren sie es jemals gewesen? Ihre Freundschaft war bereits seit mehreren Monaten merklich abgekühlt und wenn Jack ehrlich mit sich sel-ber war musste er sich eingestehen, dass es seine Schuld war. Seine Geduld mit dem jungen Archäolo-gen ließ immer mehr nach und er behandelte Daniel wie ein überflüssiges Relikt aus vergangener Zeit. Nach allem, was sein Freund in den letzten Jahren zugestoßen war, setzte er selbst jetzt noch dem gan-zen die Krone auf. Wieso laufe ich nicht gleich durch meine Nachbarschaft und trete nach jedem Hunde-welpen, der mir vor die Füße läuft?!

Die Geschichte, die Daniel ihm und den anderen bisher erzählt hatte, klang so unglaublich wie aus einem Märchenbuch. Jack sah von seinem Teller hoch zu Daniel und erkannte plötzlich, dass der Daniel, den sie alle zu kennen glaubten, nicht mehr existierte. Er brauchte unbedingt ein paar Antworten.

"Daniel, Ihnen ist doch klar, dass ich diese Mission sofort abbrechen und Sie zurück ins Stargate bringen und festnehmen lassen könnte, nicht wahr?"

"Das ist mir klar, Jack. Doch Sie werden es nicht tun."

"Ach ja? Was macht Sie da so sicher? Sie sind ein Betrüger und haben nicht nur uns, sondern auch die Air Force belogen!"

"Moment! Die Air Force hat mich nie gefragt ob ich ein Mensch bin oder nicht. Und meine Diplome sind alle echt! Ich habe nie gelogen, Jack. Nur gewisse Dinge verschwiegen."

"Oh, dass ändert natürlich alles!" brummte Jack sarkastisch.

"Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen, Jack?" fragte Daniel wütend.
"Hätte ich Ihnen oder jedem anderen die Wahrheit über mich gesagt, säße ich heute nicht hier sondern in einer Irrenanstalt!"

Daniel bereute seinen Ausbruch sofort, als er Jack zusammenzucken sah. Er war sich absolut im klaren darüber, dass Jack und die anderen noch immer von Schuldgefühlen geplagt wurden, als sie ihn damals in der Anstalt zurückgelassen hatten, nachdem er von Machellos Würmern besessen war und jeder ge-glaubt hatte, dass er durchgedreht hätte. Er wusste, dass es sich insbesondere Jack nur schwer verzei-hen konnte ihn zurückgelassen zu haben. Es war ein Grundsatz von SG1, dass niemals ein Teammitglied zurückgelassen werden durfte.

"Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Jack?" fragte er ruhig und sah seinem CO fest in die Augen.

"Ich weiß es nicht, Daniel. Womöglich hätte ich nicht anders gehandelt als Sie," sagte er leise.

Nach einer Weile des Schweigens sah Sam ihn an und fragte,

"Daniel, ich kann einfach nicht glauben was Sie uns erzählt haben. Es ergibt für mich keinen Sinn. Sie wissen wie ich bin und kennen mich, ich glaube nicht an Märchen und schon gar nicht an Zwerge, Hob-bits und Elfen.."

"Elben." korrigierte Daniel.

"Entschuldigen Sie. Elben. Ich glaube an Fakten. An Zahlen. Nicht an Hokuspokus und Legenden, Da-niel."

"Der Ring ist keine Legende, Sam. Es gibt ihn wirklich und er wurde mir gestohlen, bevor ich ihn zerstö-ren konnte."

"Von einem Goa´uld." warf Teal´C ein.

Daniel nickte.

"Warum muss der Ring denn zerstört werden?" fragte ihn Sam. "Wenn er wirklich so mächtig ist, dann kann er sicher für die gute Seite eingesetzt werden."

"Nein, Sam. Genau das geht eben nicht. Der Ring wurde nicht dazu geschaffen um Gutes zu tun. Alle, die es versucht haben, scheiterten weil die Macht des Ringes ihren Verstand vergiftete. Er verkörpert das Böse selbst, Sam. Die Völker Mittelerdes müssen erfahren, dass der Ring noch existiert. Und wir müssen alles daran setzen, ihn zurück zu bekommen um ihn zu zerstören."

"Wie wollen Sie das anstellen, Daniel?" fragte Jack.

Daniel stellte seinen Teller mit Essensresten auf den Boden und goss sich eine Tasse heißen Kaffee ein. Er hielt den Becher in beiden Händen, stützte seine Ellbogen auf seine Knie und genoss die Wärme die von dem heißen Getränk ausging, bevor er schließlich weitersprach.

"Als wir anfingen durch das Stargate zu gehen habe ich nach Möglichkeiten gesucht nicht nur Sha´re zu retten, sondern auch nach Geschichten und Legenden zu forschen, in denen vielleicht ein Herrscher mit einem besonderen Ring vorkam."

"Jetzt verstehe ich allmählich, warum Sie immer so versessen darauf gewesen sind, die Leute auf jedem Planeten auszufragen und sich stundenlang ihre Geschichten anzuhören." witzelte Jack.

Daniel sah ihn geduldig noch einen Moment lang an bis er sicher war, dass von Jack nicht noch mehr Kommentare folgten.

"Darf ich bitte weiterreden, Jack?"

"Entschuldigen Sie, Daniel."

Wenigstens hatte Jack den Anstand beschämt auszusehen.

"Nachdem Jacob zu Selmacs Wirt gemacht wurde und er sich den Tok´Ra angeschlossen hatte, konnte ich bei unseren gelegentlichen Besuchen bei den Tok´Ra weitere Nachforschungen anstellen. Ich habe herausgefunden, dass Anubis früher für einen Goldring am Finger bekannt war. Anise hatte ihn damals auch in ihren Aufzeichnungen erwähnt und mir versichert, dass er den Ring wirklich immer getragen hat. Er hat ihn dem Goa´uld, der ihn mir damals gestohlen hatte, abgenommen und ihn umgebracht. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich bei Anubis Ring tatsächlich um Saurons Ring handelt, nur das A-nubis in der Vergangenheit für seine Tyrannei und Grausamkeiten bekannt war. Es ist der einzige Hin-weis, den wir haben. Ihr müsst verstehen, Saurons Ring ist nicht nur einfach ein Gegenstand, er hat auch einen Willen und er findet seinen Weg. Früher oder später verfällt ihm jeder."

Teal´C hatte Daniel die ganze Zeit über geduldig zugehört.

"Bist Du sicher, dass wir Dein Volk auf diesem Planeten finden werden, Daniel Jackson?"

"Ja, Teal´C. Die Nachricht ist eindeutig von den Elben. Ich bin sicher das wir sie bald treffen werden, sofern sie uns nicht schon bemerkt haben."

Sam stellte ihren mittlerweile leeren Teller beiseite.

"Wie alt sind Sie eigentlich Daniel? Und...äh...ist Daniel Ihr richtiger Name?"

Daniel lächelte über Sam´s Neugier.

"Er ist auf jeden Fall neuzeitlicher und kommt meinem richtigen Namen ziemlich nahe. Ich heiße eigent-lich Danolyn und habe mehr Zeit auf dieser Erde verbracht, als Ihr Euch vorstellen könnt. Einige Tausend Jahre musste ich bis jetzt schon totschlagen." scherzte Daniel im Bemühen die Stimmung nicht absacken zu lassen.

"Das ist unglaublich, Daniel. Oder ist es Ihnen lieber wenn wir Sie von jetzt an Danolyn nennen?" fragte Sam etwas verunsichert.

"Ich würde es wirklich bevorzugen, wenn Ihr mich Daniel nennt. Ich bin daran gewöhnt und Danolyn hat mich schon seit einer Ewigkeit niemand mehr genannt."

Mittlerweile war es schon spät geworden, Jack übernahm die erste Wache während die anderen schlafen gingen und es gab ihm Zeit, über einiges nachzudenken.

Am nächsten Morgen brachen Sie früh auf und Daniel führte sie tiefer und tiefer in die Wälder. Die Bäu-me schienen größer zu werden je weiter sie gingen und in der Luft hang schwer der süßliche Duft der Blüten. Es herrschte eine Ruhe die nur durchdrungen wurde von dem Gesang der Vögel und dem rau-schen der Bäume, dessen Kronen sich langsam im Wind wiegten.

Im nächsten Moment waren sie umzingelt von mehreren hochgewachsenen Männern, die die Pfeile ihrer imposanten Bögen auf sie gerichtet hatten. Teal´C reagierte sofort und griff zu seiner Stabwaffe, auch Jack und Sam griffen zu ihren Waffen doch Daniel wandte sich sofort zu ihnen um und bedeutete mit einer Handbewegung, dass sie ihre Waffen stecken lassen sollten.

Als Daniel sah das seine Freunde ihre Hände von ihren Waffen ließen, wandte er sich wieder den Krie-gern zu. Er atmete tief durch und betrachtete sie sich genauer. Hochgewachsen, lange Haare, spitze Ohren, gutaussehend....alles was einen Elben ausmachte.

Einer der Elben, offenbar der Anführer, trat auf ihn zu.

"Ihr trampelt wie eine Horde Elefanten durch die Wälder, dass man Euch meilenweit hören konnte." sagte er überheblich.

"Wer seid Ihr und was habt Ihr hier zu suchen?"

Daniel antwortete in elbisch und der Elbe war überrascht, auch wenn man ihm dies nicht sofort ansah.

"Mae govannen" grüßte ihn Daniel höflich und der Elbe erwiderte seinen Gruß.

"Mein Name ist Danolyn und das sind meine Freunde. Ich bin der Cousin von Legolas. Die Nachricht im Stein in der Nähe vom Sternentor ist an mich gerichtet. Bitte führt mich zu ihm, da ich ihn dringend spre-chen muss."

"Ihr seht nicht aus wie ein Elbe. Eure Ohren sind die eines Menschen." stellte der Elbe verächtlich fest.

"Ich habe sie denen der Menschen angepasst, um unter ihnen nicht aufzufallen." erwiderte Daniel unge-duldig. "Ich werde alles erklären, wenn Ihr uns zu Euren Leuten bringt."

Der Elbe nickte nachdenklich und sagte dann, so dass es auch die anderen verstehen konnten,

"Folgt mir. Wenn wir stramm marschieren, werden wir bei Sonnenuntergang bei den anderen in Lyllenach sein."

~oOo~

Am Abend erreichten Sie Lyllenach, die Stadt der Elben. Wie damals in Mittelerde hatten die Waldelben ihre Häuser hoch in den Wipfeln riesiger Bäume gebaut. Der Anblick dieser architektonischen Meisterleis-tung inmitten der Wildnis ließ die Münder von Daniels Freunden in Ehrfurcht offen stehen, als sie von Rheledur, so hieß der Gruppenführer der sie hierher geführt hatte, zum Ältestenrat gebracht wurden.

"Wer sitzt im Ältestenrat?" fragte Daniel.

"Es sind noch dieselben wie damals in Mittelerde," informierte ihn Rheledur.

Als sie einen offenen Pavillon betraten, trat eine Frau auf sie zu. Ihre Bewegungen waren voller Leichtig-keit und Grazie, dass sie über den Boden zu schweben schien und es ging ein magisches Leuchten von ihr aus. Ihre langen goldenen Haare reichten fast bis auf den Grund und ihr Gesicht war nach all den Jahrtausenden kein bisschen gealtert. Daniel erkannte sie sofort wieder und lächelte erleichtert. Auch Daniels Freunde konnten ihre Blicke nicht von ihr wenden.

"Galadriel" flüsterte Daniel ehrfurchtsvoll und trat einen Schritt auf sie zu.

"Mae govannen" grüßte sie Galadriel, die Hüterin des Lichts, ihren alten Freund.

Sie war immer eine gute Freundin von Danolyn gewesen. Nicht selten hatte er sie um Rat gefragt und sie war eine von jenen, die ihm damals den Rücken gestärkt hatte zu dem Entschluss, seine Aufgabe als Träger des Ringes zu übernehmen. Es schmerzte ihn schon jetzt zu wissen, wie sehr alle von ihm ent-täuscht sein würden wenn sie von ihm erfahren, dass er den Ring verloren hatte.

Galadriel sah jedem von ihnen tief in die Augen und in ihre Seelen bevor sie sie auf ihren lang verloren geglaubten Freund ruhen ließ, der endlich wieder vor ihr stand und ihre Augen fingen an zu strahlen als sie in elbisch zu ihm sprach.

"Danolyn. Wir hatten die Hoffnung nie aufgegeben Euch wiederzusehen."

"Ebenso wenig wie ich die Hoffnung aufgab, endlich mein Volk wiederzufinden, verehrte Galadriel." ant-wortete Danolyn.

Sie sah Danolyn in die Augen und konnte seine Sorgen in ihnen lesen. Ohne das er etwas gesagt hatte, antwortete sie ihm in der Sprache seiner Freunde.

"Du hast getan was Du tun konntest, Danolyn. Und ich sehe keine Schuld in Deinen Taten und auch kei-ne Möglichkeit, wie Du hättest verhindern können, dass der Ring von Dir gestohlen wurde. Gräme Dich nicht, Danolyn. Wir sehen einen Weg den Ring den Mächten der Finsternis wieder zu entziehen, sofern Deine Freunde zu Dir stehen."

Daniel sah überrascht und erleichtert zu ihr auf. Seine Freunde sahen erstaunt aus, viele Fragen waren in ihren Augen zu erkennen, doch waren sie noch zu eingeschüchtert von Galadriels Fähigkeit ihre Gedan-ken lesen zu können.

"Ruht Euch jetzt aus, Du und Deine Freunde, Danolyn. Dein Cousin Legolas wird Morgen von seiner Rei-se nach Lyllenach zurückkehren und wir werden uns gemeinsam zu einer Beratung zurückziehen."

Und daraufhin drehte sie sich um und entschwand wieder, von woher sie gekommen war und Daniel ließ sich von Rheledur ihre Schlafplätze zeigen.

Als sie ihren Rastplatz unter den Bäumen eingenommen hatten, fand keiner von ihnen Schlaf. Über dem Ort lag ein tiefer Friede. Es war bereits Nacht doch sieben Monde erleuchteten den Planeten ausrei-chend, um noch alles problemlos erkennen zu können. Der Boden war von dickem Moos bedeckt, der sich kühl aber trocken unter ihren nackten Füßen anfühlte. Ein kleiner Bach plätscherte ruhig in der Nä-he. Es wehte fast kein Wind und die Blätter der gewaltigen Bäume raschelten nur leise in der Nacht.

Teal´C trat an Daniel heran und stellte sich neben ihn, während er seinen Blick scheinbar ziellos in die Ferne schweifen ließ.

"Ich habe eine Frage an Dich, Daniel Jackson." sprach der Jaffa ihn ruhig an.

Daniel drehte sich zu ihm um.

"Was ist es, Teal´C?"

"Galadriel war in der Lage in jeden von uns hinein zu sehen. Und doch gab sie nicht zu erkennen, dass sie meinen Goa´uld Symbionten wahrgenommen hätte oder nicht. Sind die Goa´uld nicht auch die Feinde dieser Welt, Daniel Jackson?"

"Doch, dass sind sie, Teal´C." lächelte Daniel. "Sie hat sehr wohl gewusst, dass Du einen Goa´uld Sym-bionten in Dir trägst. Aber sie konnte auch in Deine Seele blicken und Deine Gedanken lesen. Sie wuss-te, dass von Dir keine Gefahr ausgeht, also hat sie es auch nicht erwähnt." erklärte Daniel seinem Freund geduldig.

"Ich verstehe."

"Wir sollten wieder zurück gehen zu Sam und Jack. Sicher wird man uns bald etwas zu Essen bringen und anschließend sollten wir uns ausruhen. Ich habe das Gefühl, dass uns in Kürze noch so einiges bevorsteht."

~oOo~

Am nächsten Morgen ging Daniel zu Galadriel, um ihr vor der Versammlung mit dem Ältestenrat in Ruhe noch weitere Einzelheiten mitzuteilen. In der Zwischenzeit versuchten seine Freunde sich derweilen ihre Langeweile zu vertreiben, indem sie die Gebäude in den Baumkronen genauer in Augenschein nahmen. Sie stellten fest, dass an diesem Ort alles vorhanden war, sogar eine Bibliothek und eine Art Museum. Und alles war über eine große Anzahl von überraschend breiten und sicheren Hängebrücken miteinander verbunden.

An den Wänden des Museums hingen Malereien, die sehr alt zu sein schienen und vermutlich das Leben im früheren Mittelerde darstellten sowie auch einige Bilder, die die Geschichte des Ringes von Sauron darstellten. Während sich Jack, Sam und Teal´C weiter fasziniert umsahen, betrat eine junge Elbenfrau den Raum. Sie hatte lange dunkle Haare und trug ein langes Gewand wie die der anderen Elben und einen dunklen Umhang um ihre Schultern. Ihr Blick wanderte für einen Moment suchend durch den gro-ßen Raum und blieb dann auf SG1 ruhen, offensichtlich hatte sie gefunden, wonach sie gesucht hatte.

Als sie näher auf SG1 zuging und schließlich vor Jack stehen blieb kam er nicht umhin zu bemerken, wie außerordentlich schön sie war. Es verschlug ihm tatsächlich für einen Moment die Sprache, doch um nicht unhöflich zu erscheinen brachte er zum Glück noch ein grüßendes Nicken zustande.

"Ich habe nach Euch gesucht. Ihr seid die Fírimar, die Freunde von Danolyn?" fragte sie mit klarer Stim-me.

"Fírimar? Ich weiß nicht, was das Wort bedeutet, aber wir gehören zu Danolyn." antwortete Sam anstelle des Colonels, der im ersten Moment nur ein dümmliches Nicken zustande brachte, und stellte sich und die anderen vor. Die junge Frau lächelte und stellte sich den Neuankömmlingen vor,

"Mein Name ist Arwen."

~oOo~

Legolas konnte es nicht glauben, als er von der Nachricht erfuhr. Er hatte schon lange alle Hoffnung auf-gegeben, seinen Cousin Danolyn je wieder zu sehen.

Arwen hatte in der Zwischenzeit die Gelegenheit ergriffen, Danolyns Freunde während seiner Abwesen-heit ein wenig abzulenken. Nachdem sie ihnen erklärt hatte, dass 'Fírimar' das elbische Wort für 'Die Sterblichen' war, lud sie die fremden Krieger ein, mit den Pfeilen und Bögen der Elben zu üben und an-schließend gemeinsam mit ihr auf die Jagd zu gehen. SG1 nahm die willkommene Abwechselung dank-bar an, vor allem Jack ließ sich als stolzer Krieger und begeisterter Hobbyangler nicht zweimal bitten und ritt zusammen mit seinen zwei Teamkameraden an Arwens Seite in die Wälder, um einige Tiere fürs Abendmahl zu erlegen.

Nachdem sie gegen Abend ausreichend Tiere erlegt hatten, hörten sie in einiger Entfernung jemanden in ihre Richtung galoppieren und sie hielten sich zur Sicherheit so lange versteckt, bis sie erkennen konn-ten, um wen es sich handelte.

"Suilad (Hallo), Legolas." rief Arwen dem jungen Mann grüßend zu, als dieser sein Pferd vor ihnen zum stehen brachte.

Jack horchte auf als Arwen den Namen 'Legolas' aussprach und betrachtete sich den jungen Mann noch einmal genauer. Das war also Daniels, oder Danolyns, Cousin dachte er und glaubte eine gewisse, wenn auch entfernte Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern zu erkennen. Legolas hatte lange, von der Sonne ausgeblichene Haare und die selben blauen Augen wie Daniel.

"Arwen! Ist es wahr?" fragte der junge Mann aufgeregt.

"Danolyn ist zurückgekehrt." nickte Arwen bestätigend. "Er befindet sich gerade bei Galadriel..."

und kaum das Arwen die Worte ausgesprochen hatte, geschweige denn die Gelegenheit hatte Legolas die Freunde von Danolyn vorzustellen, spornte der junge Mann sein Pferd an welches einen Moment lang unruhig auf seinen Hinterläufen tänzelte, bevor es schließlich mit seinem Reiter in Richtung Lyllenach verschwand. Sam schaute erstaunt und nach einer Antwort suchend zu Arwen, genauso wie Jack und Teal´C, die beide fragend ihre Augenbrauen hoben. Arwen lächelte etwas, unsicher wie sie das Verhalten von Legolas deuten sollte und schlug vor, ihm nach Lyllenach zu folgen, da es ohnehin allmählich Abend wurde.

Als Legolas endlich Lyllenach erreichte, wollte er nichts anderes, als sich so schnell wie möglich absolute Gewissheit zu verschaffen. Er sprang von seinem Pferd und lief so schnell er konnte zur Versammlung des Ältestenrates hinauf. Dieser hatte sich bereits vor dem Gebäude versammelt und Legolas blickte suchend durch die Gruppe der Elben auf der Suche nach Danolyn, als er ihn endlich zwischen den ande-ren erspähte.

Regungslos standen sie sich einen Moment lang gegenüber, bis ein Lächeln auf beiden Gesichtern aus-brach und sie einander lachend in die Arme fielen. Tausende von Jahren, die sich nicht nur endlos anhör-ten sondern noch endloser durchzustehen waren, standen zwischen dem letzten und dem heutigen Tag, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten.

Mittlerweile hatten auch Arwen und SG1 Lyllenach wieder erreicht und sie sahen Daniel und Legolas in respektvollen Abstand zu, wie sie ihr Wiedersehen feierten. Legolas ahnte jedoch, dass es nicht nur ei-nen Anlass zur Freude gab, wenn er den Gesichtsausdruck auf Danolyns Gesicht richtig einschätzte.

"Van mathach?" (Wie geht es Dir?) fragte ihn Legolas.

"Nin bado maer. A van mathach?" (Mir geht es gut. Und wie geht es Dir?) erwiderte Danolyn.

"Mir geht es auch gut, Danolyn. Aber ich sehe Dir an Deiner Nasenspitze an, dass Dich etwas bedrückt, mein Freund. Was ist mit Dir los?"

"Das wirst Du gleich hören, zusammen mit dem Ältestenrat" erwiderte Danolyn betrübt.

Die Glocke zur Versammlung wurde geläutet und Galadriel führte den Rat mit Legolas und Danolyn in das Gebäude. Daniel hatte von Galadriel die Erlaubnis erhalten, dass zumindest Jack als Teamführer von SG1 und langjähriger Freund an der Versammlung teilnehmen durfte. Daniel hoffte, dass Jack ihn besser verstehen würde, wenn er wirklich die ganze Geschichte kannte.

Sam und Teal´C machten sich ein wenig missmutig daran den anderen Elben zur Hand zu gehen und das erlegte Wild zuzubereiten. Ihre erste Enttäuschung darüber, nicht an der Versammlung teilnehmen zu können, verflog schnell da sie dafür in andere Geheimnisse der Elben eingeweiht wurden, die nicht min-der interessant waren.

Nach einigen Stunden war die Versammlung beendet und jeder der teilnehmenden Elben war ermüdet von den langen Diskussionen, wenn man es auch nur in ihren Augen zu erkennen vermochte.

Müde lächelnd kamen Jack und Daniel auf Sam und Teal´C zu und setzten sich wortlos nehmen sie an die reich gedeckte Tafel. Es standen süße unbekannte Früchte auf dem Tisch sowie Ihim (gegarter Fisch), selbstgebackenes Bas (Elbenbrot), Cram (Preßkuchen) und natürlich Wildbrett. Dazu gab es Bier zu trinken, das überraschend gut schmeckte, wie Jack erfreut feststellte.

Rheledur sah den erstaunten Gesichtsausdruck des Colonels.

"Das Bier wurde von den Hobbits gebraut. Wahre Meister ihres Fachs. Wir treiben gelegentlich Handel mit ihnen." erklärte er Jack.

"Hmmm. Es schmeckt sehr gut." lobte Jack und hatte wenigstens einen Makel in dieser so wundervollen Kultur der Elben entdeckt. Sie können kein gutes Bier brauen. Hehehe.
Sam wollte ihren CO gerade fragen wie die Versammlung gelaufen war und was jetzt geschehen würde, als Galadriel, die am Kopf der Tafel platziert war, dass Wort ergriff.

"Ihr werdet Morgen früh nach Andor aufbrechen. Wie uns Legolas mitgeteilt hat, haben die Zwerge gese-hen, wie ein Goa´uld Mutterschiff des Anubis auf diesem Planeten gelandet ist und die Goa´uld nach den Schätzen der Zwerge suchen. "

"Andor? Was ist das?" fragte Sam.

"Eine weitere Stadt der Elben, dass in einem großen Tal liegt. Es bedeutet übersetzt 'Das Land der Ga-be.' Dort leben unsere Verwandten aus dem früheren Rivendell in Mittelerde. Sie verfügen im Gegensatz zu uns über neue Technologien, die wir Elben in den letzten Jahrtausenden entwickelt haben."

Daniel hob erstaunt seine Augenbrauen. Galadriel blieb seine offensichtliche Verwunderung natürlich nicht verborgen und sagte zu ihm auf elbisch:

"Auch bei den Elben ist die Zeit nicht stehen geblieben, Danolyn. Wenn wir Waldelben von diesen Tech-nologien gegenüber noch Abstand nehmen, haben unsere Verwandten doch große Fortschritte gemacht und schon vor langer Zeit angefangen, die Sterne zu erkunden."

Daniel lächelte etwas verlegen, weil er nie auf den Gedanken gekommen war, dass ein Volk wie die El-ben auch nur ansatzweise Interesse an der Raumfahrt zeigen könnte.

"Wie lange wird es dauern, bis wir Andor erreichen werden?" fragte Teal´C.

"Der Ort liegt ungefähr zehn Tagesmärsche von hier entfernt," antwortete ihm Legolas.

Ein überraschter Blick vom Colonel teilte Sam mit, dass er dasselbe dachte wie sie.
Jack atmete resignierend den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.

"Daniel, Sie wissen das wir in etwa 24 Stunden im Stargatecenter zurück erwartet werden. Zumindest müssen wir General Hammond mitteilen, was hier los ist."

Daniel nickte. Er wusste, dass Jack Recht hatte und das, wenn General Hammond nichts von ihnen hö-ren würde, einen Suchtrupp durch das Tor schicken würde.

"Wir werden ihnen eine Nachricht senden," sagte Daniel und war erleichtert, dass Jack ohne Widerworte zustimmte.

Jack hatte, nachdem er alle Details über Danolyn, den Ring und von seinem Jahrtausende Jahre andau-erndes Versteckspiel unter den Menschen gehört hatte, verstanden warum Daniel so gehandelt hatte. Und er wollte helfen. Nicht den Elben zuliebe, denn Jack hielt sie für ein verdammt arrogantes Volk die sie, mit Ausnahme von Arwen und Legolas, behandelten wie unmündige naive Kinder, was sie in ihren Augen wahrscheinlich auch waren, wie er sich grummelnd eingestehen musste. Doch er würde es tat-sächlich nur Daniel zuliebe tun. Als sein Freund war er es ihm schuldig und noch war Daniel auch ein Mitglied von SG1.

"Ihr werdet von uns mit allem versorgt werden, was Ihr für Eure Reise benötigt,"

versprach ihnen Galadriel und damit widmeten sie sich wieder ihrem köstlichen Abendmahl. Sie wussten alle, dass es zumindest für die nächsten Tage die letzte anständige Mahlzeit sein würde.

~oOo~
Ende Teil 1
weiter: Teil 2
Teil 2: Der Weg nach Andor by Cream
Teil 2: Der Weg nach Andor

Am nächsten Morgen brachen SG1, Rheledur, Arwen und Legolas zum Stargate auf. Die Elben hatten ihnen ausreichend Proviant in Form von Elbenbrot, sowie Waffen in Form von Pfeilen, Bögen und Mes-ser mitgegeben als auch ihre besten Pferde, mit denen sie die Strecke nach Andor um einiges schneller bewältigen sollten.

Natürlich beharrte der Colonel darauf, Feuerwaffen und Granaten von General Hammond anzufordern, denn mit den Waffen der Elben würde sich ein Goa´uld sicher nicht so einfach besiegen lassen. Nach-dem Jack also eine Nachricht für General Hammond ans Stargatecenter durchgegeben hatte und ihnen nach einigen Minuten die gewünschten Waffen durch das Stargate geschickt wurden, setzten sie ihre Reise fort und Legolas führte sie in Richtung Osten, in der die Zwerge lebten.

Die Reise war anstrengend selbst zu Pferd. Doch die atemberaubende Landschaft, die sich um sie herum entfaltete, ließ die Anstrengungen weniger schlimm erscheinen. Der Elbenwald und Lyllenach hatten SG1 bereits zutiefst beeindruckt, doch die unendliche Weite des Horizonts, die Höhe der Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln und die satten grünen Wildblumenwiesen stellten das noch in den Schatten.
Sie passierten Geysire, aus denen riesige heiße Wasserfontänen in den Himmel schossen und durch die sommerlichen Temperaturen die nahe Umgebung in einen nebligen Dunst tauchten. Die Luft war klar und sauber und roch nach feuchten Gräsern. Bunte Vögel flogen durch die Luft die einen melodischen Ge-sang von sich gaben und libellenähnliche Insekten schwirrten durch die hohen Gräser der Täler.

~oOo~

Am dritten Tag erreichen sie eine mit Wildblumen bewachsene Hügellandschaft, welche von mehreren rauschenden Bächen durchflossen wurde. Ganze Meere von bunten Schmetterlingen flatterten über die Wiesen um den süßen Nektar der Blüten aufzunehmen und türkis/gelb gestreifte Geckos sonnten sich auf einigen naheliegenden Felsen. Ein kleines Dorf kam hinter den ersten Hügeln zum Vorschein, von denen einige Häuser direkt in einige der Hügel hineingebaut worden waren. Man erkannte sie durch die niedrigen runden Eingangstüren, die kleinen rauchenden Schornsteine und Frontgärten, in denen Gemü-se und Kräuter angepflanzt wurden. Und einfach alles schien etwas kleiner zu sein wie Jack sehr bald feststellte.

"Wer wohnt denn hier? Ist das schon das Dorf der Zwerge?" fragte Jack leise und vertrieb ein paar bunte Falter, die hartnäckig um seinen Kopf schwirrten.

"Fast." schmunzelte Daniel und erklärte,

"Das hier ist ein Dorf der Hobbits. Die Hobbits sind höchstens 1,20 m groß doch im Gegensatz zu den Zwergen wühlen sie nicht in den Minen nach Reichtümern sondern sind einfache friedliebende Bauern. Für sie gibt es nichts schöneres als Essen, Bier brauen, Pfeife rauchen und das Land zu bestellen. Sie sind im allgemeinen kein bisschen abenteuerlustig und besitzen zum Teil die Naivität von Kindern. Nie-mals würden sie freiwillig zu einer Waffe greifen."

"Sie hatten bei der Versammlung erwähnt, dass bei der Zerstörung des ersten Ringes von Sauron auch Hobbits dabei waren."

"Das war etwas anderes, Jack. Frodo wusste, dass das Auenland damals genauso in Gefahr war, wie der Rest von Mittelerde. Die anderen drei Hobbits haben ihn zunächst nur begleitet, um ihren Freund auf dieser gefährlichen Reise zu beschützen. So recht verstanden haben sie die Ausmaße jedoch erst viel später. Erst dann haben sie zur Waffe gegriffen, und das nur aus reiner Selbstverteidigung heraus."

"Daniel." rief Sam hinter ihm und trieb ihren Rappen an, um zu ihm und dem Colonel aufzuholen. Mehre-re Schmetterlinge folgten ihr, offenbar angezogen von Sams neuem blumig duftendem Shampoo.

"Glauben Sie, dass wir heute Nacht hier bleiben werden?" fragte sie hoffnungsvoll.

Ihr machten lange Militärmärsche und das Leben unter freien Himmel normalerweise nichts aus. Es war fester Bestandteil als Militär und Mitglied von SG1. Dennoch wäre ihr ein gemütliches Bett und warme Hausmannskost wesentlich lieber, als noch länger das trockene Elbenbrot und die militärischen Feldrati-onen essen zu müssen. Selbst die Makkaroni mit Käse schmeckten wie Hühnchen. Bäh!

"Legolas?" fragte ihn Daniel.

"Ich hätte sowieso vorgeschlagen hier zu übernachten," lächelte Legolas, auf dessen Bogen, den er auf seinem Rücken trug, sich einige Schmetterlinge niedergelassen hatten und ihre Flügel langsam in pulsie-rendem Rhythmus öffneten und wieder schlossen.

"So gut das Elbenbrot auch den Hunger stillt, es geht doch nichts über eine richtige Mahlzeit. Und nehmt es mir nicht übel, aber das Essen von Eurem Planeten ist äußerst gewöhnungsbedürftig."

~oOo~

Sie fanden ein kleines Gasthaus am Rande des Dorfes, zu dem auch ein Stall gehörte und nachdem sie ihre Pferde versorgt, ihr Gepäck auf ihre Zimmer im ersten Stock gebracht und sich ein wenig frisch ge-macht hatten, fanden sich die Freunde zum Essen wieder unten in der Gaststube ein. Es war Heiligabend und wenn die Ta'uri schon Weihnachten nicht Zuhause feiern konnten, dann doch wenigstens gemeinsam als Familie im Kreis von neuen Freunden.

Das Essen, dass aus Wild, Pilzen und Gemüse bestand, war köstlich, dass Bier floss in Massen und die Musik war mitreißend. Natürlich kannten die Hobbits die Elben ziemlich gut und während man das gemüt-liche Beisammensein feierte, begann die Wirtin in der Zwischenzeit die Matratzen und Laken der Betten auf den Fußböden der Schlafzimmer herzurichten, da die Hobbitbetten natürlich viel zu klein für die Men-schen und Elben waren.

Mit einem Besen versuchte die Wirtin einige der bunten Schmetterlinge aus den Zimmern zu vertreiben, die anscheinend während des Tages durch die geöffneten Fenster geflogen waren und schimpfte ihnen hinterher, als sie wieder durch das offene Fenster nach draußen flogen,

"..lästige bunte Flatterdinger!"

Nachdem sich die Elben und SG1 viele Geschichten von den Hobbits angehört hatten und ihnen die Ge-sichter vor Lachen schon merklich schmerzten, fielen sie müde und erschöpft in ihre Betten. Sam und Arwen teilten sich gemeinsam ein Zimmer, Rheledur und Legolas das Zweite und Teal´C, Daniel und Jack teilten sich das letzte Zimmer.

Jack war sofort wie ein Toter eingeschlafen kaum das sein Kopf das Kopfkissen berührt hatte und Teal´C widmete sich seinem Kel´Noreem. Doch Daniel fand sich trotz aller Müdigkeit immer noch rastlos und beschloss draußen noch ein wenig frische Luft zu schnappen.

Als er den schmalen Kiesweg, der sich hinter dem Haus befand, entlang spazierte erkannte er im Dun-keln noch eine weitere Person die, nachdem sie Daniel gehört hatte, stehen geblieben war und auf ihn wartete. Es war Arwen, die offensichtlich auch noch nicht schlafen konnte. Als sie ihn sah lächelte er und ging ihr entgegen. Sie lächelte zurück und nahm seine Hand.

"Vin govedich nan eithel?" (Begleitest du mich zur Quelle?) fragte sie ihn.

"Mae" antwortete er.

Der Weg führte weiter einen Hügel hinunter entlang am großen Kräutergarten des alten Wirtshauses. Es duftete nach Jasmin und Insekten zirpten und schwirrten durch die Dunkelheit. Am Ende des Gartens befand sich eine Treppe, die den Hügel hinunterführte zu einem winzigen Wäldchen, dass aus nicht mehr als fünf oder sechs Bäumen zu bestehen schien. Hier wuchs das satte grüne Gras hüfthoch und mit je-dem Schritt, den Arwen und Daniel machten um es zu durchqueren, flogen große blauleuchtende Glüh-würmchen auf und erhellten ihre unmittelbare Umgebung. Das plätschern von Wasser erklang zwischen den Bäumen und verriet die Quelle, von der Arwen gesprochen hatte.

Daniel blieb stehen und starrte wie gebannt auf das Wasser, dass im Licht der Monde schimmerte wie tausend Diamanten. Er atmete tief die frische klare Luft ein und beobachtet Arwen, wie sie ihre Schuhe auszog, sich an den Rand der Quelle setzte und ihre Füße ins Wasser tauchte.

"Wir mögen unsterblich sein und doch gibt es nichts erfrischenderes als das kühle Wasser einer Quelle,"

sagte sie, als Daniel sich schweigend neben sie setzte, nachdem auch er seine Schuhe und Socken aus-gezogen hatte. Das kalte Wasser aus der Quelle hatte einen sehr belebenden Effekt und seine Müdigkeit verflog ein wenig.

"Wow, dass Wasser tut wirklich gut. Du bist hier sicher schon öfter gewesen, oder?"

"Wie schon gesagt, Danolyn. Wir treiben manchmal Handel mit den Hobbits und ich lasse mir nur äußerst selten die Gelegenheit entgehen mit ihnen zu feiern."

"Ich erinnere mich. So gut die Elben auch sein mögen und wie friedlich es bei ihnen ist, sie werden nie mit der Ausgelassenheit und Freude der Hobbits mithalten können. Weißt Du noch wie wir damals gefeiert haben, als der erste Ring vernichtet war und wir alle gedacht hatten, dass das Böse endlich fort wäre. Ich glaube an jenem Abend habe ich Dich das erste Mal aus vollem Halse lachen und singen hören, Arwen."

"Oje, erinnere mich nicht an DAS Fest, Danolyn." lachte Arwen und versteckte beschämt ihr Gesicht hin-ter ihren Händen. Nach einem Moment blickte sie wieder hoch und sah Danolyn an.

"Warum konntest Du nicht schlafen, Danolyn?"

Er zuckte kopfschüttelnd die Schultern.

"Ich schätze, die Ereignisse der letzten Tage werden mir erst jetzt so richtig bewusst. Ich habe so lange darauf gewartet nach Hause zu kommen, Arwen. Doch jetzt stelle ich fest, dass ich immer noch Heimweh habe, allerdings nicht nach den Elben."

Arwen nickte verständnisvoll und schaute ihn traurig an.

"Du wirst uns wieder verlassen wenn das hier vorbei ist. Nicht wahr, Danolyn?"

"Ich weiß nicht. Aber ich denke schon. Ich hoffe Du bist mir nicht böse deshalb. Ich versuche nur ehrlich zu sein."

"Das weiß ich doch."

"Außerdem heißt es nicht, dass ich nicht zurückkommen werde, Arwen. Jetzt, wo ich weiß wo ihr Euch versteckt, werde ich sicher meine Urlaubstage hier verbringen."

lächelte er in dem Versuch, die ernste Stimmung zu verdrängen.

"Da bin ich froh. Und nur damit Dir das auch klar ist, wir haben Dich alle wirklich furchtbar vermisst, Dano-lyn. Ganz besonders Legolas. Du kannst Dir nicht vorstellen wie schwer es ist, einen launischen Legolas über mehrere Tausend Jahre ertragen zu müssen."

Daniel verrollte verständnisvoll die Augen.

"Und Du musst mir etwas versprechen, Danolyn."

Daniel sah sie etwas verwirrt an, rätselnd was sie von ihm verlangen könnte.

"Du musst mir versprechen, wenn Du uns das nächste Mal besuchen kommst, dass Du Colonel O´Neill wieder mitbringst. Er gefällt mir sehr."

und sie zwinkerte ihm unmissverständlich zu.

Daniel errötete, eine Gabe die er nie zu verlieren schien, und versprach ihr Jack zu überreden, sofern sie sich benehmen würde. Wie oft traf sie schon auf einen gutaussehenden Sterblichen, der ihr Interesse an der Jagd teilte.

Mittlerweile war es tief in der Nacht und als die Glühwürmchen wieder im schützenden Gras verschwun-den waren, konnte man kaum noch die Hand vor Augen erkennen. Zumindest wenn sie Sterbliche gewe-sen wären. Als Elben hatten sie glücklicherweise die Fähigkeit, auch im Dunkel noch sehr gut sehen zu können und so machten sie sich auf wieder ins Wirtshaus zurück zu kehren um hoffentlich doch noch ein bisschen Schlaf zu finden.

Gerade als sie wieder den Kräutergarten entlang gingen, hörten sie aus weiter Ferne einen schrillen Schrei, der sie bis aufs Mark durchdrang. Sie blickten für einen Moment wie versteinert gen Horizont, aus der der erschütternde Laut gekommen war. Sie beide wussten in dem Moment, dass gerade etwas Fürch-terliches geschehen war.

~oOo~

Ogedur.
Die Hauptmine war zersprengt und die zerfetzten Körper der Zwerge, die in ihr gearbeitet hatten, lagen unter den schweren Trümmern von Gestein begraben. Anubis hatte seinen Wachen befohlen das kostba-re Naquadria, dass die Zwerge aus dem Berg gegraben hatten, an Bord seines gigantischen Kriegsschif-fes zu bringen, das in nicht allzu großer Entfernung von den Minen gelandet war. Die Zwerge setzten sich tapfer zur Wehr, leider erwiesen sich ihre primitiven Äxte und ihre geringe Größe als nahezu nutzlos ge-gen die Stabwaffen ihrer Angreifer.

Als Warnung für die anderen Zwerge ließ Anubis die Hauptmine sprengen, um die Zwerge von seiner Übermacht zu überzeugen und sie gefügig zu machen. Anschließend ließ Anubis sie in den übrigen Mi-nen weiter arbeiten, als seine Sklaven. Die Schätze der Berge, das überaus seltene und wertvolle Na-quadria, wurde für Anubis Waffenproduktion benötigt. Nicht mehr lange und Anubis würde, zusätzlich zu dem Ring der Macht, den er ständig bei sich trug, über die zerstörerischten und effektvollsten Waffen des bekannten Universums verfügen.

~oOo~

Die Satteltaschen der Pferde waren mit frisch geräucherten Schinken, Speck und Brot gefüllt, eine Spen-de der freundlichen Wirtin und ihres Gatten für die bevorstehende Mission, und SG1 sowie ihre elbischen Freunde traten am frühen Morgen ihre Weiterreise nach Andor an.

"Tiro i dalaf!" (Achtet auf den Boden!)

rief Rheledur den anderen zu und Daniel übersetzte es umgehend seinen Teamkameraden. Auch wenn Rheledur die Sprache der Ta´uris beherrschte, er vermied es sie zu sprechen wenn es die Umstände nicht unbedingt erforderten. Vielleicht aus Stolz? Daniel konnte es nicht sagen. Rheledur machte auf Daniel einen eher eigenbrötlerischen Eindruck.

Der Weg wurde zunehmend beschwerlicher und die Pferde bekamen größere Schwierigkeiten, auf dem unebenen Gestein das Gleichgewicht zu behalten und sich nicht bei einem kurzen Moment der Unacht-samkeit die Beine zu brechen. Ihre Reiter waren zu ihrer Entlastung abgestiegen und führten sie durch die Felsenlandschaft, begleitet vom ständigen Gefluche eines gewissen Colonels, der nicht glauben konnte, dass er sich tatsächlich von seinem Archäologen zu dieser 'Mission' hatte überreden lassen.

Rheledur und Legolas versicherten ihnen, dass sie Andor am nächsten Tag erreichen und sie die vielen Felsen bald hinter sich lassen würden. Zur Enttäuschung aller schafften sie dies allerdings nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit und so waren sie gezwungen ihr Nachtlager auf hartem Felsgestein aufzuschla-gen.

Mit absoluter Sicherheit konnte Jack für sich behaupten, was er auch lautstark bekannt gab, dass er noch nie während seiner langen und durchaus aktiven Karriere, so unbequem schlafen musste wie auf dieser Mission und das auch noch an Weihnachten! Und er versäumte es auch nicht alle noch mal daran zu erinnern, dass daran allein Daniel Schuld war. Wenn er sich damals den Ring sicher in seine Unterhose eingenäht hätte, wäre das alles nicht passiert und sie würden jetzt Daheim in ihren weichen Betten liegen, anstatt sich unzählige Blessuren von den Kanten und Steinen zu holen, auf denen ihre Schlafsäcke aus-gerollt waren. Und sie würden sich auch nicht halb zu Tode zu frieren müssen, weil in dieser unwirtlichen Landschaft nicht ein Stückchen Holz für ein wärmendes Feuer aufzutreiben war und sie den leckeren Speck, den ihnen die Hobbits mitgegeben hatten, nicht braten konnten und kalt essen mussten, was für Jack noch ein zusätzlicher Punkt auf seiner imaginären Beschwerdeliste war, den er Daniel niemals ver-zeihen würde.

Während sich Daniel zunehmend mieser fühlte und auf seinem rohem Speck rumkaute, stimmten Sam und Arwen im Grunde ebenfalls Jack zu, doch brachten beide ihre Meinung Daniel zuliebe nicht zum Ausdruck, da ihm sein schlechtes Gewissen schon ins Gesicht geschrieben stand. Legolas und Rheledur enthielten sich zur Sicherheit ebenfalls lieber und Teal'C schien der Einzige zu sein, der Jacks Wutanfälle überaus unterhaltsam zu finden schien. Allerdings musste auch er zugeben, dass selbst ihm als Jaffa und früherer erster Primus von Apophis schon nach wenigen Minuten anfing sein Hintern zu schmerzen, wäh-rend er vergeblich versuchte sich auf sein Kel´Noreem zu konzentrieren.

~oOo~

Ihre Erleichterung kannte keine Grenzen als die Gefährten am nächsten Abend tatsächlich Andor erreich-ten. Genau wie Bruchtal hatten die Elben ihre Häuser an die Hänge eines Gebirges gebaut, hoch ober-halb eines Tals, durch dessen Ebene sich ein Fluss seinen Weg bannte. Es war bereits sehr dunkel, doch die Monde erhellten die Umgebung hell genug um nicht vom Wege abzukommen und vielleicht noch über den Rand und die Klippen hinab zu stürzen.

Als sie sich Andor allmählich näherten, konnten sie in der Ferne melodischen Gesang vernehmen und sahen aus der Entfernung, wie einige Elben von einer anderen Seite aus nach Andor wanderten.
Gemeinsam beobachteten sie schweigend die anderen Elben. Ihre Laternen erleuchteten in der Schwär-ze der Nacht ihre langen hellen Gewänder und Sam dachte sich bei diesem beeindruckenden Anblick, dass es aussähe wie ein schmaler Faden der Hoffnung umgeben von einem dunklen Meer der Verzweife-lung. Dieser Augenblick hatte etwas Verzauberndes an sich.

Die hiesigen Elben waren überrascht über ihre Ankunft aber nahmen die Erschöpften nicht minder will-kommen bei sich auf. Arwen ging auf einen der 'älteren' Elben zu, der einen verschlungenen Kopf-schmuck aus einem silberähnlichen Metall auf seinem Haupt trug und vermutlich das Oberhaupt dieser Gemeinschaft war.

"Suilad, adar." (Hallo, Vater)

begrüßte Arwen den Mann freundlich und ein Lächeln brach auf dem Gesicht von Elrond aus, als er seine Tochter kurz in seine Arme nahm.

"Mae govannen, sell." (Sei willkommen, Tochter), erwiderte er herzlich.

Die großen Betten der Elben waren eine Wohltat und die Müdigkeit der schlaflosen Vornacht lag wie Blei in den Knochen der Freunde. Sie schliefen ein zu einer einzelnen klaren Stimme, die irgendwo ein altes Lied sang, dass Danolyn noch aus Mittelerde kannte und sie alle in einen friedlichen und erholsamen Schlaf gleiten ließ.

A Elbereth Gilthoniel,
silivren penna míriel
o menel aglar elenath!
Na-chaered palan-díriel
O galadhremmin ennorath,
Fanuilos, le linnathon
Nef aear, sí nef aearon!

~oOo~

Am nächsten Tag wurde eine Versammlung einberufen um die gegenwärtige Lage zu besprechen.

"Maer Aur," begrüßte Elrond die Gefährten und Jack blickte fragend und mit erhobener Augenbraue zu Daniel.

"Er hat gesagt 'Guten Morgen', Jack." erklärte ihm Daniel geduldig.

"Ach so. 'Mäh-ohr' Ihnen auch, Elrond."

grüßte Jack lächelnd zurück und winkte dem Elben von seinem Platz aus mit einer Hand zu. Elrond blick-te sichtlich irritiert auf Jack während Daniel, der von Jacks Benehmen etwas peinlich berührt war , ver-geblich versuchte sich in seinem Sitz unsichtbar zu machen, indem er tiefer in seinen Stuhl rutschte und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Seine Freunde konnten sich ein Lachen nur schwer ver-kneifen und Sam konnte nicht verhindern, dass ihr ein Grunzen hinter ihrer vorgehaltenen Hand entkam. Nachdem sich ein jeder wieder gefangen hatte, begann Elrond mit ernster Miene zu sprechen.

"Wir haben leider schlechte Nachrichten erhalten." sprach Elrond und erklärte nach einer kurzen Pause, dass eine der Naquadria-Mienen der Zwerge in Obegur gesprengt worden war und an die 40 Zwerge in den Trümmern begraben wurden. Der Rest wurde von Anubis versklavt und als Arbeiter in den übrigen Mienen eingesetzt.

"Das sind Anubis Wachen!" bestätigte Daniel mit einem kurzen Blick auf die Zeichnung in Elronds Be-richt, den er für alle herumreichen ließ.

"Okay." sagte Sam.
"Da wir jetzt mit Sicherheit wissen, dass Anubis hier ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen Ring Saurons besitzt, wie sieht unser Plan aus?"

"Wie Euch die Waldelben sicherlich schon berichtet haben ist auch bei uns die Zeit nicht stehen geblie-ben und wir haben in den letzten Jahrtausenden angefangen Technologien zu entwickeln, ohne jedoch unsere Lebensweise und Traditionen auf irgendeine Weise zu gefährden."

"Ihr habt ein Raumschiff entwickelt. Die Waldelben haben uns davon erzählt." bestätigte Sam.

"Das ist richtig. Die Blab."

"Blab?! Was ist denn das für ein Name für ein Kriegsschiff?" fragte Jack fassungslos.

"Jack! Blab bedeutet in unserer Sprache übersetzt soviel wie 'Flügelschlag'."

Erneut gab ihnen Jack einen zweifelhaften Gesichtsausdruck.

"Und ich sage es noch mal, Daniel. Was ist DAS für ein Name für ein Kriegsschiff?"

"Und was war 'O´Neill' für ein Name für ein Kriegsschiff der Asgard?" schoss ihm Daniel entnervt zurück.

"Na, der Name war wenigstens cool. Im Gegensatz zu BLAB!"

"Über was für andere Technologien verfügt Ihr noch?" fragte Daniel, bemüht das Thema wieder auf die nötige Ernsthaftigkeit zu lenken und sich von Jack nicht noch weiter provozieren zu lassen.

"Wir haben großen Fortschritt auf dem medizinischen Gebiet gemacht bei der Heilung von diversen Krankheiten, die unter den Völkern dieses Planeten kursieren. Unsere Heiler reisen regelmäßig zu den Dörfern um sie zu verteilen. Ohne Zweifel werden einige der Zwerge Verletzungen davon getragen ha-ben, so dass ich Euch empfehlen würde einige Mittel mitzunehmen, wenn Ihr zu den Zwergen reist."

"Und wie stets mit Waffen?" wollte Jack wissen.

"Natürlich haben wir auch diese weiterentwickelt, für den Fall das wir eines Tages in eine Situation gera-ten, in der wir uns jetzt gerade befinden. Diese Waffen wurden lediglich für den Zweck der Selbstvertei-digung gefertigt, zur Jagd greifen wir auf unsere traditionellen Mittel zurück. Wir sind bereit, Euch unser Schiff zur Verfügung zu stellen." erklärte Elrond bereitwillig.

Teal'C hakte nach, nicht ganz ohne Skepsis.

"Und was verlangt Ihr für diese Großzügigkeit?"

Elrond war überaus überrascht für das ihm entgegengebrachte Misstrauen, wusste aber das die Men-schen sicherlich ihre Gründe dafür hatten.

"Natürlich nichts. Immerhin geht es hier um das Wohl des gesamten Planeten und wir sind alle davon betroffen, was mit uns passiert wenn der Feind in unsere neue Welt einfällt. Was immer Ihr von uns braucht was wir Euch geben können, Ihr werdet es bekommen." versprach Elrond.

"Dann stellt uns Eure Armee zur Verfügung. Wir werden sie sicherlich brauchen können." sagte Legolas.

"So sei es. Aber erklärt mir noch eines. Was hat Major Carter damit gemeint, Anubis hätte den Ring?"

~oOo~

Ende Teil 2
weiter: Teil 3
Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse by Cream
Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse

Nachdem SG1 das elbische Kriegsschiff Blab genauer begutachtet und sich mit den notwendigsten Funk-tionen vertraut gemacht hatte, gab Colonel Jack O´Neill seine geplante Angriffstrategie bekannt.

"Wir überraschen sie, greifen sie an mit der elbischen Armee, feuern gleichzeitig auf sie mit unserem Kriegsschiff und machen sie fertig." verkündete er.

"Genialer Plan, Jack." bemerkte Daniel sarkastisch, während ihn Elrond, Legolas und Rheledur ansahen, als hätte er seinen Verstand verloren. Sam und Teal´C hingegen ließen sich ihr Amüsement nicht anmer-ken.

"Sehr clever, O´Neill. Mit dieser 'unvorhersehbaren' Taktik würden sie nie rechnen." sagte Teal´C tro-cken.

Irgendwie wurde Jack in diesem Moment das Gefühl nicht los, als ob sich Teal´C über ihn lustig machen wollte. Auch wenn der ernste Jaffa sich nur äußerst selten seine Gefühle anmerken ließ, hatte Jack ge-lernt nie den Fehler zu begehen und ihn zu unterschätzen, egal worum es sich handelte. Und Teal´C hatte ihnen schon einmal bewiesen, dass er mehr als nur eine humorvolle Ader besaß, ja das selbst die Jaffa sich Witze erzählten, um sich über die Wachen anderer Götter lustig zu machen.

Elrond hatte sich währenddessen von seinem Schreck erholt.

"Nun ja, Colonel. Wie mir meine Tochter berichtet hat, sind sie auf der Erde ein hoch angesehener Mili-tärstratege und haben in zahlreichen Schlachten bereits Ihr Können unter Beweis bestellt. Ich werde mich daher von meinem ersten Eindruck über Sie nicht blenden lassen, Arwen glauben schenken und Ihnen vertrauen."

Danach machte er kehrt und verließ vor den anderen das Schiff. Als er an Daniel vorbei ging hörte er Elrond murmeln "...und ich hoffe das Schicksal weiß, was es tut."

Daniel musste Elrond zugestehen, dass er dasselbe hoffte.

Nachdem Elrond das Schiff verlassen hatte, veranlasste er sofort, dass sich die Soldaten schnellstmög-lich auf die Transportschiffe begaben und sich auf den Weg zu den Mienen nach Obegur machten. Er war innerlich froh darüber, dass er sich trotz des langanhaltenden Friedens stets für die Aus- und Weiter-bildung seiner Kampftruppen stark gemacht hatte. So brauchte er nicht zu befürchten, dass seine Trup-pen völlig untrainiert in den Kampf gingen. Außerdem waren unter seinen Soldaten noch viele, die in der letzten Schlacht um Mittelerde gegen Saurons Streitmacht gekämpft hatten. Sie waren also nahezu bes-tens auf ihren Angriff vorbereitet. Doch würde es auch genügen?

~oOo~

"Es wird reichen, Leute." versicherte Jack seinem Team zuversichtlich. "Außerdem ist es ja nicht so, als hätten wir keinen Trumpf im Ärmel."

"Diese Redewendung der Ta´uri ist mir neu, O´Neill." bemerkte Teal´C.

"Wenn das alles hier vorbei ist, erkläre ich sie Dir, mein Großer." versprach ihm Jack, der ihn verspre-chend auf die Schulter klopfte.

Da sie mit der Blab natürlich wesentlich schneller in Obegur sein würden, gab es ihnen nur wenig Zeit an Bord mit den Waffen der Elben zu üben und sich weitere strategische Gedanken zum Ablauf des An-griffmanövers zu machen. Elrond erwies sich dabei natürlich als überaus große Hilfe dank seines Alters und seiner persönlichen Erfahrungen auf zahllosen Schlachtfeldern. Glücklicherweise hatte Jack keine Probleme damit sich von Elrond einige alternativen Strategien vorschlagen zu lassen und zeigte sich, im Gegenteil, äußerst beeindruckt.

Daniel nutzte die Gelegenheit sich wieder mit den traditionellen Waffen der Elben vertraut zu machen. Er war natürlich außer Übung, erwies sich jedoch schon nach kurzer Zeit als der gekonnte Bogenschütze, der er auch in früheren Zeiten gewesen war. Sam, Jack und Teal´C jedoch konnten sich noch nicht so recht mit den neuen Waffen der Elben vertraut machen und hatten sich dazu entschieden, sich vorerst auf ihre altbewährten P90er sowie auf Teal´Cs Stabwaffe zu verlassen, mit denen sie perfekt umgehen und vertraut waren.

~oOo~

Nach nur wenigen Stunden hatten die Blab sowie die Transportschiffe mit den elbischen Truppen an Bord ihr Ziel erreicht. Während die Armee außerhalb der Sichtweite von Anubis Schiff von Bord ging und unter Elronds Führung ihre Stellungen bezogen, flog die Blab mit ihrem aktivierten Tarnmechanismus noch eine Schleife über die unmittelbare Umgebung von Obegur um die Lage zu peilen.

"Es sind nur die notwendigsten Wachen auf ihren Posten außerhalb des Schiffs, um die Arbeiter zu be-wachen,"

stellte Teal´C fest und schätzte die ungefähre Anzahl der weiteren Jaffa, die sich innerhalb von Anubis Kriegsschiff aufhalten müssten. Dabei kam ihm sein Wissen als ehemaliger 1. Primus zu Gute.

Teal´C manövrierte die Blab in die Nähe der eigenen Armee um Daniel, Legolas und Rheledur mit Hilfe des Ringtransporters auf der Oberfläche absetzen zu können. Die Elben hatten ein ähnliches Transport-system wie die Ringtransporter der Goa´uld entwickelt, doch arbeitete dieses um einiges leiser und unauffälliger als das der 'Schlangen'.

Mittlerweile war das Wetter umgeschlagen und es fing an zu regnen. Arwen, die inmitten der berittenen Truppe auf ihrem Schimmel saß, sah auf und beobachtete wie ihre Freunde abgesetzt wurden. Dann ritt sie los um ihnen ihre Pferde zu bringen, die gerade aus den Transportern ausgeladen worden waren. Sobald die Bogenschützen, die Infanterie und auch die Reiter komplett ihre Stellungen bezogen hatten, gab ihnen Jack von der Blab aus per Funk das Okay-Zeichen und die Truppen setzten sich in Bewegung.

~oOo~

Das Tarnschild der Blab wurde ausgeschaltet und die Waffen auf ihr Ziel ausgerichtet. Im gleichen Mo-ment erkannten Anubis Jaffa die drohende Gefahr am Himmel und schlugen Alarm. Teal´C feuerte die ersten Salven ab, bedacht darauf keinen der kleinen 'Zivilisten' zu verletzen und traf mitten in eine Grup-pe Jaffa, die ihre Stabwaffen auf die Blab gerichtet hatten. Eine Explosion folgte der nächsten und die Körper der Jaffa flogen mit einer Unmenge von Schlamm durch die Luft. Mehr und mehr Wachen ström-ten aus Anubis Schiff und aus den Mienen und eröffneten das Feuer auf sie. Die Blab allein hätte gegen die Vielzahl der Jaffa nicht allzu viel ausrichten können ohne ernsthaft getroffen zu werden. Aber wie geplant erschienen bereits am Horizont die Truppen der Elben mit Elrond, Daniel und Legolas vorweg. Das sollte Anubis Jaffa den Rest geben.

Die Zwerge hatten sich und ihre Familien in der Zwischenzeit in Sicherheit gebracht und jeder Zwerg, der in der Lage war zu kämpfen, griff nach seiner Axt oder einer anderen Waffe, und war es auch nur ein großer Stein oder ein Knüppel. Die Zwerge waren ein überaus kämpferisches Volk und wahrlich niemals zu unterschätzen. Selbst die Elben hatten das aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Mittelerde zu respektieren gelernt.

Daniel, Legolas und Rheledur hatten in der Zwischenzeit die ersten Gegner mit Pfeil und Bogen nieder-gestreckt. Gezielte Schüsse in die Kehlen der Wachen, die keinen Anubishelm trugen oder einfach nicht schnell genug reagiert hatten, um ihn zu aktivieren. Sie zwangen einen Gegner nach dem anderen in die Knie, der Schutzpanzer, den die Wachen am Leibe trugen, war nahezu wirkungslos durch ihre verhäng-nisvollen Schwachstellen.

"Leute, ist Euch schon mal aufgefallen, dass diesen Elben nie die Pfeile ausgehen?!" lachte Jack, als er von der Blab aus die Elben dabei beobachtete, wie sie in beeindruckender Geschwindigkeit einen Pfeil nach dem anderen in ihre Bögen spannten und abschossen. Teal´C lächelte zur Bestätigung und nicht ganz ohne Stolz auf ihren Archäologen.

Die ihnen nachfolgende Armee überrannte die übrigen Jaffa in vielfacher Mehrheit und Daniel, Legolas und Rheledur schlugen sich ohne allzu große Probleme bis zu Anubis Schiff durch und erreichten bald den Ringtransporter im inneren des Schiffes, der sie bis in den oberen Teil in Anubis Kontrollraum trans-portieren sollte.

Teal´C brachte die Blab derweil direkt neben Anubis Schiff in Schwebeposition um Jack und Sam durch den elbischen Ringtransporter ebenfalls an Bord von Anubis zu transportieren. Je mehr Rückendeckung ihre drei Freunde hätten, desto besser.

Als die drei Elben den Kontrollraum betraten in dem Anubis thronte, stellten sich ihnen weitere Wachen entgegen und hielten ihre Stabwaffen auf sie gerichtet, bereit um auf Befehl ihres Gottes die Eindringlin-ge zu erschießen. Eine gefährliche Spannung hang in der Luft und für einen Moment lang hielten beide Seiten die Waffen aufeinander gerichtet, bis die völlig verhüllte Kreatur, dessen Gesicht unter der dunk-len Kapuze nicht einmal schemenhaft zu erkennen war, sich langsam von seinem Thron erhob.

"Haltet ein!" befahl er mit tiefer rauchiger Stimme seinen Wachen.

Diese folgten seinem Befehl gehorsam und senkten ihre Waffen, ließen ihre Feinde jedoch keine Sekun-de aus ihren Augen. Die Elben hielten ihre Bögen noch immer gespannt, zielten jedoch jetzt direkt auf die dunkle Form des Anubis.

"Lasst Eure Waffen fallen, und ich werde Euch später einen raschen Tod gewähren." sprach Anubis zu ihnen. Daniel und Legolas sahen sich aus dem Blickwinkel an und lächelten höhnisch.

"Ihr scheint nicht mitbekommen zu haben, großer Anubis, dass wir Eure Wachen besiegt haben und ihr jetzt ohne Schutz dasteht. Ergebt Euch, händigt uns Saurons Ring aus und wir werden Euch nicht töten, sondern vor ein intergalaktisches Kriegsgericht stellen lassen, wo Ihr für Eure Grausamkeiten fair verur-teilt werdet." sagte Legolas.

Anubis lachte und deutete auf die Aussichtsfenster, von denen aus man einen kompletten Überblick auf die zum Schlachtfeld verwandelte Umgebung hatte. Getötete Anubiswachen lagen verstreut in der schlammigen blutdurchtränkten Erde und Elben und Zwerge fielen sich siegessicher um den Hals.

"Seht was dort geschieht. Seht genau hin!"

Und was sie im ersten Moment nicht sahen war, wie sich am Horizont eine Masse in Bewegung setzte und den Hügel hinuntergestürmt kam. Als sich die Elben umdrehten und die Gefahr erkannten, erhob plötzlich die eigene gesamte Infanterie ihre Schwerter gegen sie und schlug auf die Elben ein, mit denen sie noch kurz zuvor gemeinsam die Anubiswächter besiegt hatten. Die Macht des Ringes verlieh Anubis Armee übernatürliche Kräfte und die elbischen Soldaten wurden regelrecht von den Verrätern durch die Luft gestoßen.

Schockiert standen Daniel und Legolas oben am Fenster, die Fassungslosigkeit stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

"Was passiert da? Warum??" stammelte Legolas, als ihn im nächsten Moment ein Pfeil von hinten durchbohrte.

"Nein! Legolas!!!" hörte er Daniel rufen und spürte, wie er auch schon neben ihn niederkniete und ihn stützte, bedacht darauf ihm möglichst keine größeren Schmerzen zuzufügen.

Als die zwei Freunde vom Boden aus aufsahen blickten sie direkt in das verräterische Grinsen des To-desschützen.

Rheledur.

~oOo~

"Du Verräter! Verflucht seiest Du!" schrie Daniel, dessen unbändige Wut er kaum zu zügeln vermochte, als er den nun leblosen Körper seines Cousins vorsichtig auf den kalten Boden bettete.

"Wieso, Rheledur? Sag mir WARUM Du es getan hast!"

"Gott Anubis ist der Träger von Saurons Ring. Mit dem Ring sind wir unbesiegbar und zwingen alle, die es wagen sich uns entgegenstellen, in die Knie. Und wer alles unter Kontrolle hat, der hat eines Tages die Macht über das gesamte Universum!"

"Von wegen Macht. Du bist nichts weiter als eine Spielfigur auf seinem Schachbrett. Wie konntest Du nur alles verraten, was wir waren und was wir sind? Unser Glaube, unsere Traditionen und unser Ziel."

"Alles Blödsinn. Wohin führt uns denn der Friede? Gegen den Ring ist jeder machtlos und früher oder später hätte er uns sowieso vernichtet. Ich bin lieber sein Diener und lebe in Reichtum, als das ich einen aussichtslosen Kampf gegen ihn führe und am Ende dabei draufgehe."

Jack und Sam hatten gerade den Kontrollraum erreicht, als sie den Bogenschuss und Daniels panischen Aufschrei hörten. Als sie unbemerkt in den Raum blickten, sahen sie Daniel auf dem Boden kniend mit Legolas in seinen Armen und Rheledur, der gerade seinen Bogen senkte. Jacks Blick fiel auf Anubis, der seinen Thron hinuntergestiegen war und sich neben Rheledur stellte, der sogleich unaufgefordert einen respektvollen Schritt hinter seinen Herrn trat. Daniel war nun aufgestanden und starrte dem gesichtslosen Etwas in seine scheinbar leere Hülle.

"Und nun wirst auch Du sterben, Elbe."

sprach Anubis und befahl Rheledur das Schiff zu starten. Dann hob er seine rechte Hand, in der ein Goa´uld Handmodul aufleuchtete und richtete es auf Daniels Stirn. Das Modul tat sofort seine Wirkung und Daniel fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf seine Knie, als Anubis langsam begann mit dem Handmodul sein Gehirn zu frittieren.

Im nächsten Moment sprangen Sam und Jack in den Raum mit ihren P90ern im Anschlag. Ohne zu zö-gern feuerten sie auf Rheledur, der sofort tot über der Steuerung des Kriegsschiffes zusammensackte, und auf die übrigen Wachen. Anubis hatte von Daniel abgelassen als er die Schüsse hörte und aktivierte sofort sein Schutzschild, an dem die Kugeln abprallten, die Jack auf ihn abfeuerte.

Rheledurs toter Körper blockierte währenddessen noch die Steuerung des Raumschiffes und sie waren bereits bis ins All aufgestiegen und die künstliche Schwerkraft hatte sich automatisch eingeschaltet. Jack zückte blitzschnell sein Armeemesser aus seinem Stiefel und warf es auf Anubis, welches durch seine langsamere Geschwindigkeit die Taktung des Schutzschildes durchdrang und ihn ins Herz traf.

Als Anubis dadurch sein Gleichgewicht verlor und verzweifelt versuchte sie durch rasche Armbewegun-gen wieder zu erlangen, holte Sam, die mittlerweile hinter ihm stand, ebenfalls mit ihrem Messer aus und trennte Anubis sämtliche Finger seiner linken Hand ab. Anubis schrie auf und die Finger, mit dem golde-nen Ring an einem von ihnen, flogen durch die Luft. Sam packte währenddessen Rheledurs Leichnam und stieß ihn zu Boden, so dass sie freien Zugriff auf die Steuerungseinheit des Schiffes hatte. Als sie wieder in Richtung des Planeten steuerte rief Daniel ihr zu.

"Nein, Sam! Flieg das Schiff tiefer ins All!"

Sam verstand sofort weshalb und tat, wie Daniel ihr befahl.

Auch Jack reagierte sofort und stieß die unter Schmerzen taumelnde 'Gottheit' in den Ringtransporter hinein. Dieser aktivierte sich sofort und beförderte Anubis in den leeren Raum des kalten Alls und somit in der sicheren Tod. Sam visierte Anubis Körper an sobald er in Sichtweite auftauchte, feuerte und zer-sprengte diesen.

Als er tatsächlich fort war atmeten die drei Freunde hörbar auf. Daniels Blick fiel wieder auf Legolas und er rappelte sich sofort auf.

"Jack. Fass bitte mal mit an. Sicher hat Anubis einen Sarkophag an Bord. Wir müssen Legolas sofort in ihn hineinlegen, bevor zuviel Zeit vergangen ist und er ihm nicht mehr helfen kann."

Jack lief sofort zu ihm rüber und wollte gerade den Finger mit dem Ring aufheben, als Daniel rief,

"Nein, Jack! Du darfst den Ring nicht berühren. Seine Macht ist zu stark!"

Sofort zog Jack seine Hand zurück und ihm wurde plötzlich bewusst, dass der Ring regelrecht nach ihm rief. Die Versuchung war groß, doch Jack nutzte sein Black-Ops-Training, in dem ihm absolute Disziplin beigebracht wurde, sich zu beherrschen und sich von dem Ring abzuwenden. Er sah zu Daniel auf und nickte ihm wortlos zu. Daniel ging zu ihm rüber, streifte den Ring von dem toten Finger ab und steckte ihn in seine Hosentasche.

Dann half er Daniel Legolas in den anderen Raum zu tragen, in dem in der Regel auf allen Goa´uld-Schiffen der Sarkophag platziert war und ordnete Sam an, dass Schiff wieder zurück auf den Planeten zu bringen.

~oOo~

Dort ging die Schlacht unter den Elben immer noch weiter. Die Infanterie, die sich Rheledur und der Macht des Ringes angeschlossen hatten, wussten noch nicht, dass ihr Gott Anubis tot war. Und sie wür-den auch nicht aufhören zu kämpfen, solange sie Saurons Ring noch in ihrer Nähe glaubten. Auch Te-al´C, der in der Zwischenzeit die Blab gelandet hatte, kämpfte nun Seite an Seite mit den Zwergen und Elben gegen die Anhänger von Saurons Ring.

Doch dadurch, dass der Ring jetzt von niemandem mehr getragen wurde, wurden Anubis Krieger auch nicht mehr von seiner Macht unterstützt. Ihre Kräfte ließen sichtlich nach, doch schlugen sie noch immer wie besessen auf ihre eigenen Leute ein, angetrieben von der Gier nach Macht und Reichtum.

"Wie können wir sie nur stoppen?" fragte Sam verzweifelt und ihr Blick wanderte über die vielen Toten Elben, die die schlammige Erde bedeckten.

Jack, Daniel und Legolas, der dank des Sarkophags wieder zum Leben erweckt werden konnte, taten das Einzige was sie tun konnten und griffen entschlossen nach ihren Waffen um der Schlacht erneut beizutre-ten.

In diesem Moment ertönte unerwartet ein lautes Geräusch über ihnen. Als sie in den Himmel aufblickten beobachteten sie gebannt, wie sich ein Asgard Mutterschiff über das Schlachtfeld positionierte und alle Anhänger des Ringes mit seinen Laserstrahlen ergriff und in Luft auflöste. Einen nach dem anderen, oh-ne jegliche Möglichkeit des Entkommens. Zurück blieben nur eine große Zahl völlig erschöpfter Krieger und Pferde, die sich trotz zumeist zahlreicher Verletzungen noch mühsam auf ihren Beinen hielten.

Als nächstes verschwanden Daniel und Jack, doch erkannten Sam und Teal´C sofort, dass es sich hierbei um den Transportbeam der Asgard handelte und konnten somit Legolas und die anderen beruhigen und ihnen versichern, dass den Beiden nichts geschehen war.

"Was ist das für ein Schiff?"

fragte Elrond und Sam erzählte ihm, dass der Colonel, als sie sich bei General Hammond bis auf weite-res abgemeldet hatten, eine Nachricht durch das Stargate gefunkt hatte mit der Anweisung, die Asgard zu kontaktieren und sie zu bitten, ihnen bei ihrem Kampf zu unterstützen. Wenn wirklich alles schief lau-fen sollte, waren sie ihre einzige Hoffnung. Die Asgard waren Jacks Ass im Ärmel.

Elrond war natürlich nicht besonders begeistert das er nicht eingeweiht worden war, doch Sam und Te-al´C konnten ihn überzeugen, dass es nicht aus Böswilligkeit geschehen war sondern um zu vermeiden, dass eine allzu große Zuversicht und Siegessicherheit auftreten würde. Schließlich wusste man bei den Asgard nie so genau, ob sie kommen und helfen würden oder nicht.

~oOo~

An Bord des Asgard-Raumschiffes materialisierten sich gerade Jack und Daniels Körper und wurden von Thor an Bord willkommen geheißen.

"Thor. Lange nicht gesehen, Kumpel." Begrüßte Jack seinen alten Asgardfreund und Daniel lächelte über seine Flapsigkeit mit dem kleinen grauen Außerirdischen.

"Es tut mir leid, dass wir nicht früher kommen konnten, O´Neill. Aber offensichtlich haben wir es dennoch geschafft, dass schlimmste zu verhindern."

"Das habt Ihr," bestätigte Daniel. "und dafür stehen wir sehr tief in Eurer Schuld. Aber ich hätte da noch eine Bitte."

"Und die wäre, Doktor Jackson?" fragte Thor und neigte seinen Kopf ein wenig in Neugier.

Daniel zog den Ring aus seiner Tasche und hielt ihn für Jack und Thor sichtbar in seiner offenen Hand. Thor spürte sofort die Macht des Bösen.

"Ich verstehe."

sagte Thor und ging ans Steuerpult seines Raumschiffes. Dann lenkte er das Raumschiff in die Tiefen des Alls und flog mit Höchstgeschwindigkeit in einen möglichst unerforschten Teil der Galaxy. Nach eini-gen Stunden hatte das Schiff sein Ziel erreicht. Um sie herum nichts als die Unendlichkeit.

"Das verstehe ich nicht ganz, Daniel. Ich dachte, der Ring muss zerstört werden in den Feuern eines Vulkans?" fragte Jack.

"Das stimmt. Doch leider existiert der Vulkan nicht mehr, in dem der Ring geschmiedet wurde. Die beste Möglichkeit, den Ring loszuwerden ist daher, ihn in den Tiefen des Universums zu deponieren. Die Chancen, dass dieses winzig kleine Objekt jemals gefunden wird, sind nicht errechenbar und ist daher für uns die beste Methode sicherzustellen, den Ring für immer loszuwerden."

"Also, wenn Ihr beide dieser Meinung seid, bleibt mir nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Ihr damit Recht behalten werdet." sagte Jack.

"Was Doktor Jackson gesagt hat ist richtig, O´Neill. Es gibt noch immer keine Möglichkeit ein so kleines Objekt im unendlichen Raum zu orten. Und selbst wenn, es existiert mittlerweile so viel Weltraumschrott im All, dass es unmöglich ist, dass eine vom anderen zu unterscheiden. Es ist wirklich die beste Lösung in dieser Situation."

"Okay. Dann tut es."

Daniel legte den Ring auf den Boden innerhalb des Transporterbereiches und Thor beamte den Ring außerhalb des Schiffes in den leeren Raum. Anschließend machten sie sich auf den Rückweg, um die letzten Scherben einer Schlacht aufzusammeln.

Die Verluste waren groß und schmerzlich zu verkraften. Selbst mit dem Wissen, dass keiner sein Leben umsonst gelassen hatte und am Ende das Gute doch noch über das Böse gesiegt hatte, tröstete es kaum über den Tod der Angehörigen und Freunde hinweg. Doch hofften sie das der Friede, für den sie alle so tapfer gekämpft hatten und gestorben waren, auf ewig anhalten würde.

~oOo~

Bevor SG1 wieder ihren Heimweg antreten und General Hammond endlich seinen lang erwarteten Be-richt erhalten würde, sollte noch ein riesiges Abschiedsfest ihnen zu Ehren stattfinden, zu dem jeder will-kommen war, der kommen konnte. Die gute Nachricht über den Sieg hatte sich schnell wie ein Lauffeuer im ganzen Land verbreitet und alle, die nicht am Fest teilnehmen konnten, veranstalteten den Helden zu Ehren ein Fest in ihren eigenen Dörfern.

Daniel und Legolas feierten besonders ausgelassen, als wollten sie all die versäumten Feste nachholen, die sie miteinander versäumt hatten und bewiesen allen Anwesenden, dass auch die Elben in der Lage waren, sich mal richtig auszutoben. Und auch wenn es Jack eigentlich nicht zugeben wollte, aber wäh-rend er Daniel zusammen mit den anderen Elben beobachtete wurde ihm eines klar. Er sah Daniel auf einmal in einem völlig anderen Licht.

Der bebrillte Bücherwurm war jetzt verschwunden, stattdessen sahen sie einen waschechten Elben vor sich, der sich nur von den anderen durch seine menschlichen Ohren und seiner kurzen Haare unter-schied. Jack würde sich seinem besten Freund nicht in den Weg stellen wenn er seine Entscheidung ihm, Sam und Teal´C mitteilen würde.

Doch er würde es sehr bedauern.

Am nächsten Morgen packten Sam, Jack und Teal´C ihre Sachen zusammen und sattelten ihre Pferde. Es war ein langer und beschwerlicher Weg zurück zum Stargate und je eher sie aufbrachen, desto schneller hätten sie auch die tückische Felsenlandschaft hinter sich gelassen. Als sie sich gerade von Elrond verabschieden wollten, kam Daniel auf sie zugelaufen, komplett in seinen BDU's und Feldausrüs-tung.

"Daniel?" fragte Jack überrascht.

"Was denn, Jack? Wolltet Ihr etwa ohne mich nach Hause?" grinste Daniel.

Lachend fielen erst sie ihrem Freund um den Hals, dann Arwen und Legolas. Daniel versprach den bei-den zurück zu kommen, sobald er das nächste mal Urlaub nehmen konnte und verabschiedete sich mit schwerem Herzen, aber glücklich, von seinem Volk.

Gemeinsam trat SG1 seinen Heimweg an.

~oOo~

Am Abend gesellte sich Elrond zu seiner Tochter und überblickte das wunderschöne Tal, dass sich unter ihnen ausbreitete. Es herrschte ein himmlischer Frieden und die Vögel stimmten ihr Abendlied ein.
Eine leichte sommerliche Brise kam auf und wehte ihnen unvergessliche Worte zu, die ihnen von hinter der nächsten Gebirgskette zugetragen wurden, in der sich SG1 gerade auf ihrer Durchreise befand.

"Verdammt noch mal, Daniel! WIESO haben Sie vergessen IHR Volk zu fragen, ob sie uns nicht mit der Blab zum Stargate hätten bringen können?!?!?!"


ENDE
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