Summary: Daniel ist der letzte Elbe auf Erden und auf der Suche nach dem Planeten, zu dem sich die Völker Mittelerdes geflüchtet sind. Crossover mit "Herr der Ringe".
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Other Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Alternativ Universum, Angst, Character Death, Crossover, Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja
Word count: 12514 Read: 14780
Published: 21.12.11 Updated: 21.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Anmerkung: Kursiv geschriebener Dialog bedeutet, dass elbisch (also sindarin) gesprochen wird. Kursiv geschriebener Text hingegen ist als Rückblende zu verstehen. Die Sindarin-Texte stammen aus dem Elbischen Wörterbuch (www.sindarin.de) sowie aus Tolkiens' englischer Originalversion seines Buches "Herr der Ringe".
Warnung: Character-Death (nicht permanent), Gewalt, außerdem wird geflucht.
Danksagung: Vielen, vielen Dank an meine Super-Beta "Glasfeder"!
Feedback: Na klar, aber seid bitte konstruktiv. "Flames" werden ausgelacht.
Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn by Cream
Author's Notes:
Spoiler: 5.Staffel oder früher
Der zweite Ring Saurons
Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn
Dicke Schneeflocken schwebten vom strahlend blauen Himmel
und legten sich wie eine weiße Decke über das Land. Der Schnee glitzerte in der
Sonne und von den Bäumen fielen hin und wieder einige klei-ne Schneelawinen,
wenn sich die Äste unter ihrer schweren Last bogen.
Von diesem
wunderschönen Anblick sah man tief im innersten des Cheyenne Mountains nichts.
Es war kurz vor Weihnachten und SG1 sollte auf eine letzte Mission gehen, bevor
sie ihren wohlverdienten Fei-ertagsurlaub antreten konnten. Sie hatten fast alle
bereits feste Pläne für die Feiertage. Teal´C wollte nach Chulak zurückkehren,
um etwas Zeit mit seiner Frau Drey´ac und ihrem gemeinsamen Sohn Ry´ac zu
verbringen. Sam Carter würde zusammen mit ihrem Vater, dem Tok´Ra Jacob, ihren
Bruder und seine Familie besuchen. Auch Colonel O´Neill hatte konkrete Pläne für
Weihnachten. Er würde wieder nach Hause nach Chicago fliegen und seine Eltern
besuchen, die er in den letzten Jahren nur sehr selten ge-sehen hat,
hauptsächlich aufgrund seiner unkonventionellen Arbeitszeiten.
Im
Gegensatz zum Rest seines Teams, hatte Daniel wie immer keine großen Pläne. In
den letzten Jah-ren hatte er die Weihnachtsfeiertage im Cheyenne Mountain mit
Übersetzungen verbracht. Er war immer froh gewesen etwas zu tun zu haben, sein
mit Arbeit überquellender Schreibtisch konnte er in der ruhigen Zeit während der
Feiertage ohne Störungen abarbeiten. Es hielt ihn auch davon ab, sich zuviel
über sei-ne Vergangenheit Gedanken zu machen, die Gegenwart und vor allem über
die Zukunft, die ihn vielleicht noch erwarten würde.
Daniel versuchte
möglichst wenig über seine Vergangenheit und das Schicksal seines Volkes
nachzu-denken, da es ihn auch heute noch sehr schmerzte wenn er sich an die
vergangenen Ereignisse erinner-te. Und es wurde auch nicht leichter dadurch,
dass er sein Geheimnis mit keiner Menschenseele teilen konnte. Zumindest noch
nicht, solange er sein Volk - die Elben - nicht wiedergefunden
hätte.
Mehrere Tausend Jahre waren seit damals vergangen und bevor er,
dank Catherine, endlich das zweite Stargate entdeckt hatte, hatte er bereits
alle Hoffnung begraben. Jetzt spürte er, war er nur noch einen Schritt von
seinem Ziel entfernt. Er wusste nur noch nicht, in welche Richtung er ihn setzen
musste.
Die sieben Chevrons leuchteten auf und das Stargate öffnete sich
mit einem lauten Wuusch.
"SG1 - es geht los" und Colonel O´Neill führte
sein Team die Rampe hinauf und durch den bläulich schimmernden
Horizont.
~oOo~
Vor langer, langer Zeit, als Mittelerde noch
existierte
Die Gefährten hatten ihren Auftrag erfüllt und Saurons Ring
war zerstört. Die Glut im inneren des Schick-salsberges, aus der er geschmiedet
worden war, zerstörte ihn unwiederbringlich. Doch Jahre später sollte die Furcht
von neuem beginnen. Gandalf lüftete ein weiteres Geheimnis um einen zweiten
Ring, der an-geblich existierten sollte. Ein Duplikat, dass Sauron ermöglichen
sollte die Macht zu erhalten, auch wenn der eigentliche Ring zerstört wurde und
er ließ diesen zweiten Ring sicher in seinem Turm verstecken. Jedoch nicht für
lange, der Ring geriet in die Hände von einem seiner Gefolgsleute, der ihn in
der großen Schlacht verlor. Der Ring wurde vom Schlamm fortgespült und galt als
unwiederbringlich verloren, so wie früher einmal der Erste.
Als dann,
Jahre nachdem der Friede in Mittelerde wieder hergestellt war, der zweite Ring
unerwartet wie-der auftauchte, war klar was zu tun war. Doch es gab ein neues
Problem. Mittelerde wurde von Erdbeben und Sturmfluten heimgesucht, die letzten
Elben waren dabei Mittelerde für immer zu verlassen. Zu genau dieser Zeit,
tauchten SIE auf. Die Erbauer des Stargates landeten auf der Erde und
errichteten ein Star-gate in Mittelerde. Sie boten allen Bewohnern Mittelerdes
an, sich auf einem anderen Planeten eine neue Heimat zu suchen und so verließen
die Hobbits, die Zwerge, die Elben und die anderen ihre Welt. Nur die Menschen
weigerten sich beharrlich ihre Heimat zu verlassen und entschlossen sich für sie
zu kämpfen.
In der Zwischenzeit hatte der Rat beschlossen, einen einzigen
Mann mit der Vernichtung des zweiten Ringes zu beauftragen und ihn zum Feuer des
Vulkans zu schicken, um ihn wie den ersten Ring zu zer-stören. Es konnten keine
weiteren für diesen Auftrag entbehrt werden, Mittelerde war ein einziges Chaos
und die meisten hatten die Welt bereits durch das Stargate verlassen. Danolyn,
ein Cousin von Legolas, bot sich freiwillig für die Mission an. Er galt als
ebenso ehrenwert wie Legolas, erfahren im Kampf und furchtlos. Seine Gefährtin
wurde während der großen Schlacht gegen Sauron getötet und Danolyn hatte seinen
Sinn zum Leben verloren und nichts mehr zu verlieren.
Während dieser
Selbstmordmission kam Danolyn der Ring in einem Nahkampf mit einem ihm
unbekann-ten Feind abhanden und er überlebte nur knapp. Eine fremde
menschenähnliche Kreatur mit glühenden Augen stellte sich ihm mit einigen
Kriegern in den Weg und er konnte nicht sagen woher sie plötzlich ge-kommen
waren. Mit fremdartigen Waffen zwangen sie ihn in die Knie, entwendeten ihm den
Ring und verschwanden in einer fliegenden Pyramide gen Himmel. Etwas ähnliches
hatte er noch nie zuvor in sei-nem langen Leben gesehen und würde es auch nie
wieder tun in den nächsten Jahrtausenden.
Nach Monaten kehrte er in sein
Land zurück, sein Herz und sein Gewissen schwer mit der Last und Ge-wissheit
versagt zu habe. Doch dann musste er festzustellen, dass alle gegangen waren und
das Stargate längst von einer Schlammlawine fortgerissen worden war.
Die
Menschen, die sich geweigert hatten die Erde zu verlassen, überbrachten ihm eine
Nachricht, die sein Cousin Legolas ihm hinterlassen hatte, falls er von seiner
Mission wider Erwarten zurückkehren würde. Neue Feinde mit glühenden Augen
hatten den kleinen Planeten, zu dem sich die Völker zunächst geflüch-tet hatten,
erobert und zwang sie alle erneut auf einen anderen Planeten umzusiedeln und
sich dort eine neue Heimat aufzubauen. Sobald sie diese Welt gefunden hätten,
würden sie ihm eine Nachricht mit der Anwahl-Adresse des Planeten durch das
Stargate schicken und in der Nähe ihres Stargates eine Nach-richt für ihn
hinterlassen, die nur er als Elbe lesen konnte, und ihm den Weg zurück zu seinem
Volk wei-sen würde.
Doch Legolas hatte nie erfahren, dass das Stargate in
Mittelerde so schnell verloren ging und so kam die Adresse nie an und Danolyn
war gezwungen sich den Menschen anzuschließen, die nach verzweifeltem Kampf
ebenfalls erkennen mussten, dass sie das zerstörte Mittelerde verlassen
mussten.
Während der folgenden Jahrtausende verteilten sich die Menschen
allmählich über die restliche Erde, während Mittelerde tief unter einem dichten
Eispanzer in der heutigen Antarktis begraben lag. Verloren für alle
Zeit.
Danolyn veränderte sein Äußeres mit Hilfe eines, in sein Geheimnis
eingeweihten, Heilers und schnell sah man ihm nicht mehr an, dass er eigentlich
kein Mensch war. Er war lediglich größer als die meisten Menschen in früherer
Zeit und zog von Land zu Land. Da er unsterblich war und nicht alterte, war er
ge-zwungen alle paar Jahre sein Zuhause zu verlassen und weiter zu ziehen, um
nicht aufzufallen und viel-leicht noch als Hexer oder Zauberer auf dem
Scheiterhaufen zu landen oder gesteinigt zu werden. Doch er kehrte regelmäßig
wieder in die Länder zurück, in denen er Jahrzehnte zuvor gelebt hatte und
ver-brachte seine Zeit mit dem studieren der verschiedenen Sprachen und Kulturen
die sich entwickelten.
Er hatte nie von der Existenz eines zweiten
Stargates in Ägypten erfahren bis zu jenem Tag, an dem Ca-therine ihn fand und
eine Arbeit als Übersetzer von altägyptischen Hieroglyphen anbot. Von dem Tag an
schöpfte er neue Hoffnung, vielleicht doch noch sein Volk wiederzufinden und
fasste neuen Mut.
Er genoss die Zeit, die er mit seiner Frau Sha´re auf
Abydos verbrachte, wohlwissend, dass sie nicht von Dauer sein würde. Er hatte
niemandem je anvertraut, wer oder was er war, selbst ihr nicht. Wenn es für die
Abedonier offensichtlich geworden wäre, dass er im Gegensatz zu ihnen nicht
älter wurde, hätte er Abydos verlassen. Doch es kam anders und nachdem Sha´re
von den Goa´uld entführt und zu einem Wirt gemacht worden war, stand ihre
Rettung für ihn an erster Stelle.
Doch nach ihrem Tod kapselte er sich
immer mehr von seinem Team ab und konzentrierte sich stärker als je zuvor auf
seine Arbeit. Als Teil von SG1 reiste er zu vielen neuen und fremden Planeten
und ent-deckte einzigartige und faszinierende Kulturen und war sich sicher,
früher oder später auch die neue Hei-mat seines Volkes zu
finden.
~oOo~
Wolken von weißen Blüten fielen von den hohen
dichtbewachsenen Baumkronen und schwebten leicht wie Schneeflocken in das hohe
grüne Gras, als SG1 durch das Stargate diese neue unbekannte Welt betrat. Der
Himmel war leuchtend blau und die warmen Strahlen von zwei Sonnen erwärmten die
Erde. Libellenähnliche Insekten schwirrten durch die Gräser und aus dem
nahegelegenen Wald hörte man das helle Gezwitscher von Vögeln.
"Major,
sammeln Sie Ihre Proben. Daniel, halten Sie Ausschau nach... Sie wissen
schon."
"Einen Hinweis auf eventuelle Zivilisationen? Winzig kleine
Artefakte...?" und Daniel gestikulierte mit einer Hand den weiteren Verlauf der
üblichen Konservation.
"Ja genau."
"Natürlich, Jack."
Sam
ging los und sammelte Erd-, Wasser und Pflanzenproben während Teal´C sich mehr
vom Stargate entfernte um nach eventuellen Gefahren Ausschau zu halten. Jack tat
dasselbe, blieb jedoch stets in der Nähe der beiden
Wissenschaftler.
Daniel schritt vorsichtig durch das hohe Gras, bedacht
darauf nicht auf herumliegende Beweise einer Zivilisation zu treten, die hier
vielleicht herumlagen. Systematisch suchte er den Boden rund um das Stargate ab,
der größtenteils mit dichtem Moos bedeckt war, doch er fand keinerlei
Hinweise.
Währenddessen informierte Teal´C den Colonel darüber, dass auch er
keinerlei Anzeichen über eine Gefahr entdecken konnte und Jack marschierte
zurück zu Sam und Daniel um nachzusehen, wie weit sie mit ihrer Suche gekommen
waren.
"Carter, haben Sie alles was Sie .......?!?!" bevor O´Neill seinen
Satz beenden konnte, war er plötzlich im hohen Gras
verschwunden.
"Verdammt noch mal!" hörte man ihn fluchen und als Sam,
Daniel und Teal´C auf ihn zugelaufen kamen, war er schon wieder auf den Beinen
und strich sich den Staub von seiner BDU.
"Colonel, ist alles in
Ordnung?"
"Nichts passiert, ich bin nur über diesen blöden Stein
gestolpert." beschwerte er sich und trat als Beweis mit einem Fuß gegen die
Ursache seines plötzlichen Sturzflugs.
Als Daniel sich niederkniete um
den Stein näher zu begutachten stockte ihm der Atem. Durch die Verwit-terung und
dem Moos, was den Stein fast vollständig bedeckte, waren die Inschriften auf den
ersten Blick schwer oder nur teilweise zu entziffern. Doch für Daniel reichte es
vollkommen aus um zu erkennen, um welche Sprache es sich hierbei handelte.
Obwohl er sie so lange nicht mehr gelesen hatte, war sie ihm so vertraut als
hätte er sie in all den Jahren jeden Tag vor Augen gehabt und sein Herz begann
vor Aufre-gung schneller zu schlagen.
Mit zitternden Fingern zog Daniel
sein Armeemesser aus seinem Stiefel und kratzte das Moos von dem Stein, um die
Inschrift komplett freizulegen. Mit seinen Fingern strich er den Sand von der
Schrift als er den Text las und die elbischen Worte leise für sich sprach. Seine
Augen hellten sichtlich auf und ein of-fenes Lächeln legte sich über sein
Gesicht, wie es seine Teamkameraden schon seit Monaten nicht mehr gesehen
hatten.
"Daniel? Können Sie das lesen?"
Daniel nickte immer noch
lächelnd und legte eine Hand stützend gegen den Stein.
"Und was bedeutet
es, Daniel? bohrte Jack ungeduldig nach.
Daniel atmete tief durch und sah
zu seinen Freunden auf, seine Augen glänzend mit unvergossenen Trä-nen einer
unendlich scheinenden Zeit als er Jack antwortete,
"Zuhause. Ich bin
Zuhause, Jack."
"Unserem verlorenen Bruder,
Dein Volk wird
entlang
des Flusses
in den Tiefen der Wälder
auf Dich
warten."
~oOo~
Am Abend saß SG1 gemeinsam vor dem prasselnden
Lagerfeuer. Erschöpft vom langen Marschieren hatten sie nun tief in den Wäldern
ihr Nachtlager aufgeschlagen. Sam hatte die MRE´s aufgewärmt, doch war keinem
der vier Freunde so recht nach Essen zumute. Jack rührte mit einer Gabel durch
sein Essen und schob es von einer Seite des Tellers auf die andere. Daniel
vollzog dasselbe Verlegenheitsritual, jedoch aus einem anderen Grund.
Als
Daniel seinem Team gestanden hatte, dass er sie über all die Jahre belogen und
sich für jemand anderen ausgegeben hatte, hatte es von Jack einen
weltuntergangähnlichen Wutausbruch zur Folge, der in ein tödliches Schweigen
überging und den ganzen restlichen Tag bis zu diesem Moment an anhielt. Daniels
getrübte Stimmung wurde lediglich von der Vorfreude gemildert, endlich seine
Leute wieder zu sehen. Allerdings empfand er auch großes Unbehagen, da er ihnen
dann beichten musste, dass er ver-sagt hatte und er sich den zweiten Ring
Saurons hatte stehlen lassen. Er fand sich einer wahren Achter-bahn von Gefühlen
ausgesetzt und fühlte sich schon jetzt zwischen zwei Welten hin- und
hergerissen.
Der Rest von SG1 lag die Situation ebenfalls auf dem Magen.
Sie alle, insbesondere Jack, fühlten sich von Daniel betrogen und ihr Vertrauen
in ihm missbraucht. Und gerade ihm, Daniels besten Freund, hätte er es sagen
müssen. Aber waren sie überhaupt beste Freunde? Waren sie es jemals gewesen?
Ihre Freundschaft war bereits seit mehreren Monaten merklich abgekühlt und wenn
Jack ehrlich mit sich sel-ber war musste er sich eingestehen, dass es seine
Schuld war. Seine Geduld mit dem jungen Archäolo-gen ließ immer mehr nach und er
behandelte Daniel wie ein überflüssiges Relikt aus vergangener Zeit. Nach allem,
was sein Freund in den letzten Jahren zugestoßen war, setzte er selbst jetzt
noch dem gan-zen die Krone auf. Wieso laufe ich nicht gleich durch meine
Nachbarschaft und trete nach jedem Hunde-welpen, der mir vor die Füße
läuft?!
Die Geschichte, die Daniel ihm und den anderen bisher erzählt
hatte, klang so unglaublich wie aus einem Märchenbuch. Jack sah von seinem
Teller hoch zu Daniel und erkannte plötzlich, dass der Daniel, den sie alle zu
kennen glaubten, nicht mehr existierte. Er brauchte unbedingt ein paar
Antworten.
"Daniel, Ihnen ist doch klar, dass ich diese Mission sofort
abbrechen und Sie zurück ins Stargate bringen und festnehmen lassen könnte,
nicht wahr?"
"Das ist mir klar, Jack. Doch Sie werden es nicht
tun."
"Ach ja? Was macht Sie da so sicher? Sie sind ein Betrüger und
haben nicht nur uns, sondern auch die Air Force belogen!"
"Moment! Die
Air Force hat mich nie gefragt ob ich ein Mensch bin oder nicht. Und meine
Diplome sind alle echt! Ich habe nie gelogen, Jack. Nur gewisse Dinge
verschwiegen."
"Oh, dass ändert natürlich alles!" brummte Jack
sarkastisch.
"Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen, Jack?"
fragte Daniel wütend.
"Hätte ich Ihnen oder jedem anderen die Wahrheit über
mich gesagt, säße ich heute nicht hier sondern in einer
Irrenanstalt!"
Daniel bereute seinen Ausbruch sofort, als er Jack
zusammenzucken sah. Er war sich absolut im klaren darüber, dass Jack und die
anderen noch immer von Schuldgefühlen geplagt wurden, als sie ihn damals in der
Anstalt zurückgelassen hatten, nachdem er von Machellos Würmern besessen war und
jeder ge-glaubt hatte, dass er durchgedreht hätte. Er wusste, dass es sich
insbesondere Jack nur schwer verzei-hen konnte ihn zurückgelassen zu haben. Es
war ein Grundsatz von SG1, dass niemals ein Teammitglied zurückgelassen werden
durfte.
"Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Jack?" fragte er ruhig
und sah seinem CO fest in die Augen.
"Ich weiß es nicht, Daniel.
Womöglich hätte ich nicht anders gehandelt als Sie," sagte er leise.
Nach
einer Weile des Schweigens sah Sam ihn an und fragte,
"Daniel, ich kann
einfach nicht glauben was Sie uns erzählt haben. Es ergibt für mich keinen Sinn.
Sie wissen wie ich bin und kennen mich, ich glaube nicht an Märchen und schon
gar nicht an Zwerge, Hob-bits und Elfen.."
"Elben." korrigierte
Daniel.
"Entschuldigen Sie. Elben. Ich glaube an Fakten. An Zahlen. Nicht
an Hokuspokus und Legenden, Da-niel."
"Der Ring ist keine Legende, Sam.
Es gibt ihn wirklich und er wurde mir gestohlen, bevor ich ihn zerstö-ren
konnte."
"Von einem Goa´uld." warf Teal´C ein.
Daniel
nickte.
"Warum muss der Ring denn zerstört werden?" fragte ihn Sam. "Wenn
er wirklich so mächtig ist, dann kann er sicher für die gute Seite eingesetzt
werden."
"Nein, Sam. Genau das geht eben nicht. Der Ring wurde nicht dazu
geschaffen um Gutes zu tun. Alle, die es versucht haben, scheiterten weil die
Macht des Ringes ihren Verstand vergiftete. Er verkörpert das Böse selbst, Sam.
Die Völker Mittelerdes müssen erfahren, dass der Ring noch existiert. Und wir
müssen alles daran setzen, ihn zurück zu bekommen um ihn zu
zerstören."
"Wie wollen Sie das anstellen, Daniel?" fragte
Jack.
Daniel stellte seinen Teller mit Essensresten auf den Boden und
goss sich eine Tasse heißen Kaffee ein. Er hielt den Becher in beiden Händen,
stützte seine Ellbogen auf seine Knie und genoss die Wärme die von dem heißen
Getränk ausging, bevor er schließlich weitersprach.
"Als wir anfingen
durch das Stargate zu gehen habe ich nach Möglichkeiten gesucht nicht nur Sha´re
zu retten, sondern auch nach Geschichten und Legenden zu forschen, in denen
vielleicht ein Herrscher mit einem besonderen Ring vorkam."
"Jetzt
verstehe ich allmählich, warum Sie immer so versessen darauf gewesen sind, die
Leute auf jedem Planeten auszufragen und sich stundenlang ihre Geschichten
anzuhören." witzelte Jack.
Daniel sah ihn geduldig noch einen Moment lang
an bis er sicher war, dass von Jack nicht noch mehr Kommentare
folgten.
"Darf ich bitte weiterreden, Jack?"
"Entschuldigen Sie,
Daniel."
Wenigstens hatte Jack den Anstand beschämt
auszusehen.
"Nachdem Jacob zu Selmacs Wirt gemacht wurde und er sich den
Tok´Ra angeschlossen hatte, konnte ich bei unseren gelegentlichen Besuchen bei
den Tok´Ra weitere Nachforschungen anstellen. Ich habe herausgefunden, dass
Anubis früher für einen Goldring am Finger bekannt war. Anise hatte ihn damals
auch in ihren Aufzeichnungen erwähnt und mir versichert, dass er den Ring
wirklich immer getragen hat. Er hat ihn dem Goa´uld, der ihn mir damals
gestohlen hatte, abgenommen und ihn umgebracht. Ich kann nicht mit Sicherheit
sagen, ob es sich bei Anubis Ring tatsächlich um Saurons Ring handelt, nur das
A-nubis in der Vergangenheit für seine Tyrannei und Grausamkeiten bekannt war.
Es ist der einzige Hin-weis, den wir haben. Ihr müsst verstehen, Saurons Ring
ist nicht nur einfach ein Gegenstand, er hat auch einen Willen und er findet
seinen Weg. Früher oder später verfällt ihm jeder."
Teal´C hatte Daniel
die ganze Zeit über geduldig zugehört.
"Bist Du sicher, dass wir Dein
Volk auf diesem Planeten finden werden, Daniel Jackson?"
"Ja, Teal´C. Die
Nachricht ist eindeutig von den Elben. Ich bin sicher das wir sie bald treffen
werden, sofern sie uns nicht schon bemerkt haben."
Sam stellte ihren
mittlerweile leeren Teller beiseite.
"Wie alt sind Sie eigentlich Daniel?
Und...äh...ist Daniel Ihr richtiger Name?"
Daniel lächelte über Sam´s
Neugier.
"Er ist auf jeden Fall neuzeitlicher und kommt meinem richtigen
Namen ziemlich nahe. Ich heiße eigent-lich Danolyn und habe mehr Zeit auf dieser
Erde verbracht, als Ihr Euch vorstellen könnt. Einige Tausend Jahre musste ich
bis jetzt schon totschlagen." scherzte Daniel im Bemühen die Stimmung nicht
absacken zu lassen.
"Das ist unglaublich, Daniel. Oder ist es Ihnen
lieber wenn wir Sie von jetzt an Danolyn nennen?" fragte Sam etwas
verunsichert.
"Ich würde es wirklich bevorzugen, wenn Ihr mich Daniel
nennt. Ich bin daran gewöhnt und Danolyn hat mich schon seit einer Ewigkeit
niemand mehr genannt."
Mittlerweile war es schon spät geworden, Jack
übernahm die erste Wache während die anderen schlafen gingen und es gab ihm
Zeit, über einiges nachzudenken.
Am nächsten Morgen brachen Sie früh auf
und Daniel führte sie tiefer und tiefer in die Wälder. Die Bäu-me schienen
größer zu werden je weiter sie gingen und in der Luft hang schwer der süßliche
Duft der Blüten. Es herrschte eine Ruhe die nur durchdrungen wurde von dem
Gesang der Vögel und dem rau-schen der Bäume, dessen Kronen sich langsam im Wind
wiegten.
Im nächsten Moment waren sie umzingelt von mehreren
hochgewachsenen Männern, die die Pfeile ihrer imposanten Bögen auf sie gerichtet
hatten. Teal´C reagierte sofort und griff zu seiner Stabwaffe, auch Jack und Sam
griffen zu ihren Waffen doch Daniel wandte sich sofort zu ihnen um und bedeutete
mit einer Handbewegung, dass sie ihre Waffen stecken lassen sollten.
Als
Daniel sah das seine Freunde ihre Hände von ihren Waffen ließen, wandte er sich
wieder den Krie-gern zu. Er atmete tief durch und betrachtete sie sich genauer.
Hochgewachsen, lange Haare, spitze Ohren, gutaussehend....alles was einen Elben
ausmachte.
Einer der Elben, offenbar der Anführer, trat auf ihn
zu.
"Ihr trampelt wie eine Horde Elefanten durch die Wälder, dass man
Euch meilenweit hören konnte." sagte er überheblich.
"Wer seid Ihr und
was habt Ihr hier zu suchen?"
Daniel antwortete in elbisch und der Elbe
war überrascht, auch wenn man ihm dies nicht sofort ansah.
"Mae govannen"
grüßte ihn Daniel höflich und der Elbe erwiderte seinen Gruß.
"Mein Name
ist Danolyn und das sind meine Freunde. Ich bin der Cousin von Legolas. Die
Nachricht im Stein in der Nähe vom Sternentor ist an mich gerichtet. Bitte führt
mich zu ihm, da ich ihn dringend spre-chen muss."
"Ihr seht nicht aus wie
ein Elbe. Eure Ohren sind die eines Menschen." stellte der Elbe verächtlich
fest.
"Ich habe sie denen der Menschen angepasst, um unter ihnen nicht
aufzufallen." erwiderte Daniel unge-duldig. "Ich werde alles erklären, wenn Ihr
uns zu Euren Leuten bringt."
Der Elbe nickte nachdenklich und sagte dann,
so dass es auch die anderen verstehen konnten,
"Folgt mir. Wenn wir
stramm marschieren, werden wir bei Sonnenuntergang bei den anderen in Lyllenach
sein."
~oOo~
Am Abend erreichten Sie Lyllenach, die Stadt der
Elben. Wie damals in Mittelerde hatten die Waldelben ihre Häuser hoch in den
Wipfeln riesiger Bäume gebaut. Der Anblick dieser architektonischen
Meisterleis-tung inmitten der Wildnis ließ die Münder von Daniels Freunden in
Ehrfurcht offen stehen, als sie von Rheledur, so hieß der Gruppenführer der sie
hierher geführt hatte, zum Ältestenrat gebracht wurden.
"Wer sitzt im
Ältestenrat?" fragte Daniel.
"Es sind noch dieselben wie damals in
Mittelerde," informierte ihn Rheledur.
Als sie einen offenen Pavillon
betraten, trat eine Frau auf sie zu. Ihre Bewegungen waren voller Leichtig-keit
und Grazie, dass sie über den Boden zu schweben schien und es ging ein magisches
Leuchten von ihr aus. Ihre langen goldenen Haare reichten fast bis auf den Grund
und ihr Gesicht war nach all den Jahrtausenden kein bisschen gealtert. Daniel
erkannte sie sofort wieder und lächelte erleichtert. Auch Daniels Freunde
konnten ihre Blicke nicht von ihr wenden.
"Galadriel" flüsterte Daniel
ehrfurchtsvoll und trat einen Schritt auf sie zu.
"Mae govannen" grüßte
sie Galadriel, die Hüterin des Lichts, ihren alten Freund.
Sie war immer
eine gute Freundin von Danolyn gewesen. Nicht selten hatte er sie um Rat gefragt
und sie war eine von jenen, die ihm damals den Rücken gestärkt hatte zu dem
Entschluss, seine Aufgabe als Träger des Ringes zu übernehmen. Es schmerzte ihn
schon jetzt zu wissen, wie sehr alle von ihm ent-täuscht sein würden wenn sie
von ihm erfahren, dass er den Ring verloren hatte.
Galadriel sah jedem
von ihnen tief in die Augen und in ihre Seelen bevor sie sie auf ihren lang
verloren geglaubten Freund ruhen ließ, der endlich wieder vor ihr stand und ihre
Augen fingen an zu strahlen als sie in elbisch zu ihm sprach.
"Danolyn.
Wir hatten die Hoffnung nie aufgegeben Euch wiederzusehen."
"Ebenso wenig
wie ich die Hoffnung aufgab, endlich mein Volk wiederzufinden, verehrte
Galadriel." ant-wortete Danolyn.
Sie sah Danolyn in die Augen und konnte
seine Sorgen in ihnen lesen. Ohne das er etwas gesagt hatte, antwortete sie ihm
in der Sprache seiner Freunde.
"Du hast getan was Du tun konntest,
Danolyn. Und ich sehe keine Schuld in Deinen Taten und auch kei-ne Möglichkeit,
wie Du hättest verhindern können, dass der Ring von Dir gestohlen wurde. Gräme
Dich nicht, Danolyn. Wir sehen einen Weg den Ring den Mächten der Finsternis
wieder zu entziehen, sofern Deine Freunde zu Dir stehen."
Daniel sah
überrascht und erleichtert zu ihr auf. Seine Freunde sahen erstaunt aus, viele
Fragen waren in ihren Augen zu erkennen, doch waren sie noch zu eingeschüchtert
von Galadriels Fähigkeit ihre Gedan-ken lesen zu können.
"Ruht Euch jetzt
aus, Du und Deine Freunde, Danolyn. Dein Cousin Legolas wird Morgen von seiner
Rei-se nach Lyllenach zurückkehren und wir werden uns gemeinsam zu einer
Beratung zurückziehen."
Und daraufhin drehte sie sich um und entschwand
wieder, von woher sie gekommen war und Daniel ließ sich von Rheledur ihre
Schlafplätze zeigen.
Als sie ihren Rastplatz unter den Bäumen eingenommen
hatten, fand keiner von ihnen Schlaf. Über dem Ort lag ein tiefer Friede. Es war
bereits Nacht doch sieben Monde erleuchteten den Planeten ausrei-chend, um noch
alles problemlos erkennen zu können. Der Boden war von dickem Moos bedeckt, der
sich kühl aber trocken unter ihren nackten Füßen anfühlte. Ein kleiner Bach
plätscherte ruhig in der Nä-he. Es wehte fast kein Wind und die Blätter der
gewaltigen Bäume raschelten nur leise in der Nacht.
Teal´C trat an Daniel
heran und stellte sich neben ihn, während er seinen Blick scheinbar ziellos in
die Ferne schweifen ließ.
"Ich habe eine Frage an Dich, Daniel Jackson."
sprach der Jaffa ihn ruhig an.
Daniel drehte sich zu ihm um.
"Was
ist es, Teal´C?"
"Galadriel war in der Lage in jeden von uns hinein zu
sehen. Und doch gab sie nicht zu erkennen, dass sie meinen Goa´uld Symbionten
wahrgenommen hätte oder nicht. Sind die Goa´uld nicht auch die Feinde dieser
Welt, Daniel Jackson?"
"Doch, dass sind sie, Teal´C." lächelte Daniel.
"Sie hat sehr wohl gewusst, dass Du einen Goa´uld Sym-bionten in Dir trägst.
Aber sie konnte auch in Deine Seele blicken und Deine Gedanken lesen. Sie
wuss-te, dass von Dir keine Gefahr ausgeht, also hat sie es auch nicht erwähnt."
erklärte Daniel seinem Freund geduldig.
"Ich verstehe."
"Wir
sollten wieder zurück gehen zu Sam und Jack. Sicher wird man uns bald etwas zu
Essen bringen und anschließend sollten wir uns ausruhen. Ich habe das Gefühl,
dass uns in Kürze noch so einiges bevorsteht."
~oOo~
Am nächsten
Morgen ging Daniel zu Galadriel, um ihr vor der Versammlung mit dem Ältestenrat
in Ruhe noch weitere Einzelheiten mitzuteilen. In der Zwischenzeit versuchten
seine Freunde sich derweilen ihre Langeweile zu vertreiben, indem sie die
Gebäude in den Baumkronen genauer in Augenschein nahmen. Sie stellten fest, dass
an diesem Ort alles vorhanden war, sogar eine Bibliothek und eine Art Museum.
Und alles war über eine große Anzahl von überraschend breiten und sicheren
Hängebrücken miteinander verbunden.
An den Wänden des Museums hingen
Malereien, die sehr alt zu sein schienen und vermutlich das Leben im früheren
Mittelerde darstellten sowie auch einige Bilder, die die Geschichte des Ringes
von Sauron darstellten. Während sich Jack, Sam und Teal´C weiter fasziniert
umsahen, betrat eine junge Elbenfrau den Raum. Sie hatte lange dunkle Haare und
trug ein langes Gewand wie die der anderen Elben und einen dunklen Umhang um
ihre Schultern. Ihr Blick wanderte für einen Moment suchend durch den gro-ßen
Raum und blieb dann auf SG1 ruhen, offensichtlich hatte sie gefunden, wonach sie
gesucht hatte.
Als sie näher auf SG1 zuging und schließlich vor Jack
stehen blieb kam er nicht umhin zu bemerken, wie außerordentlich schön sie war.
Es verschlug ihm tatsächlich für einen Moment die Sprache, doch um nicht
unhöflich zu erscheinen brachte er zum Glück noch ein grüßendes Nicken
zustande.
"Ich habe nach Euch gesucht. Ihr seid die Fírimar, die Freunde
von Danolyn?" fragte sie mit klarer Stim-me.
"Fírimar? Ich weiß nicht,
was das Wort bedeutet, aber wir gehören zu Danolyn." antwortete Sam anstelle des
Colonels, der im ersten Moment nur ein dümmliches Nicken zustande brachte, und
stellte sich und die anderen vor. Die junge Frau lächelte und stellte sich den
Neuankömmlingen vor,
"Mein Name ist Arwen."
~oOo~
Legolas
konnte es nicht glauben, als er von der Nachricht erfuhr. Er hatte schon lange
alle Hoffnung auf-gegeben, seinen Cousin Danolyn je wieder zu
sehen.
Arwen hatte in der Zwischenzeit die Gelegenheit ergriffen,
Danolyns Freunde während seiner Abwesen-heit ein wenig abzulenken. Nachdem sie
ihnen erklärt hatte, dass 'Fírimar' das elbische Wort für 'Die Sterblichen' war,
lud sie die fremden Krieger ein, mit den Pfeilen und Bögen der Elben zu üben und
an-schließend gemeinsam mit ihr auf die Jagd zu gehen. SG1 nahm die willkommene
Abwechselung dank-bar an, vor allem Jack ließ sich als stolzer Krieger und
begeisterter Hobbyangler nicht zweimal bitten und ritt zusammen mit seinen zwei
Teamkameraden an Arwens Seite in die Wälder, um einige Tiere fürs Abendmahl zu
erlegen.
Nachdem sie gegen Abend ausreichend Tiere erlegt hatten, hörten
sie in einiger Entfernung jemanden in ihre Richtung galoppieren und sie hielten
sich zur Sicherheit so lange versteckt, bis sie erkennen konn-ten, um wen es
sich handelte.
"Suilad (Hallo), Legolas." rief Arwen dem jungen Mann
grüßend zu, als dieser sein Pferd vor ihnen zum stehen brachte.
Jack
horchte auf als Arwen den Namen 'Legolas' aussprach und betrachtete sich den
jungen Mann noch einmal genauer. Das war also Daniels, oder Danolyns, Cousin
dachte er und glaubte eine gewisse, wenn auch entfernte Ähnlichkeit zwischen den
beiden Männern zu erkennen. Legolas hatte lange, von der Sonne ausgeblichene
Haare und die selben blauen Augen wie Daniel.
"Arwen! Ist es wahr?"
fragte der junge Mann aufgeregt.
"Danolyn ist zurückgekehrt." nickte
Arwen bestätigend. "Er befindet sich gerade bei Galadriel..."
und kaum
das Arwen die Worte ausgesprochen hatte, geschweige denn die Gelegenheit hatte
Legolas die Freunde von Danolyn vorzustellen, spornte der junge Mann sein Pferd
an welches einen Moment lang unruhig auf seinen Hinterläufen tänzelte, bevor es
schließlich mit seinem Reiter in Richtung Lyllenach verschwand. Sam schaute
erstaunt und nach einer Antwort suchend zu Arwen, genauso wie Jack und Teal´C,
die beide fragend ihre Augenbrauen hoben. Arwen lächelte etwas, unsicher wie sie
das Verhalten von Legolas deuten sollte und schlug vor, ihm nach Lyllenach zu
folgen, da es ohnehin allmählich Abend wurde.
Als Legolas endlich
Lyllenach erreichte, wollte er nichts anderes, als sich so schnell wie möglich
absolute Gewissheit zu verschaffen. Er sprang von seinem Pferd und lief so
schnell er konnte zur Versammlung des Ältestenrates hinauf. Dieser hatte sich
bereits vor dem Gebäude versammelt und Legolas blickte suchend durch die Gruppe
der Elben auf der Suche nach Danolyn, als er ihn endlich zwischen den ande-ren
erspähte.
Regungslos standen sie sich einen Moment lang gegenüber, bis
ein Lächeln auf beiden Gesichtern aus-brach und sie einander lachend in die Arme
fielen. Tausende von Jahren, die sich nicht nur endlos anhör-ten sondern noch
endloser durchzustehen waren, standen zwischen dem letzten und dem heutigen Tag,
seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten.
Mittlerweile hatten auch
Arwen und SG1 Lyllenach wieder erreicht und sie sahen Daniel und Legolas in
respektvollen Abstand zu, wie sie ihr Wiedersehen feierten. Legolas ahnte
jedoch, dass es nicht nur ei-nen Anlass zur Freude gab, wenn er den
Gesichtsausdruck auf Danolyns Gesicht richtig einschätzte.
"Van mathach?"
(Wie geht es Dir?) fragte ihn Legolas.
"Nin bado maer. A van mathach?"
(Mir geht es gut. Und wie geht es Dir?) erwiderte Danolyn.
"Mir geht es
auch gut, Danolyn. Aber ich sehe Dir an Deiner Nasenspitze an, dass Dich etwas
bedrückt, mein Freund. Was ist mit Dir los?"
"Das wirst Du gleich hören,
zusammen mit dem Ältestenrat" erwiderte Danolyn betrübt.
Die Glocke zur
Versammlung wurde geläutet und Galadriel führte den Rat mit Legolas und Danolyn
in das Gebäude. Daniel hatte von Galadriel die Erlaubnis erhalten, dass
zumindest Jack als Teamführer von SG1 und langjähriger Freund an der Versammlung
teilnehmen durfte. Daniel hoffte, dass Jack ihn besser verstehen würde, wenn er
wirklich die ganze Geschichte kannte.
Sam und Teal´C machten sich ein
wenig missmutig daran den anderen Elben zur Hand zu gehen und das erlegte Wild
zuzubereiten. Ihre erste Enttäuschung darüber, nicht an der Versammlung
teilnehmen zu können, verflog schnell da sie dafür in andere Geheimnisse der
Elben eingeweiht wurden, die nicht min-der interessant waren.
Nach
einigen Stunden war die Versammlung beendet und jeder der teilnehmenden Elben
war ermüdet von den langen Diskussionen, wenn man es auch nur in ihren Augen zu
erkennen vermochte.
Müde lächelnd kamen Jack und Daniel auf Sam und
Teal´C zu und setzten sich wortlos nehmen sie an die reich gedeckte Tafel. Es
standen süße unbekannte Früchte auf dem Tisch sowie Ihim (gegarter Fisch),
selbstgebackenes Bas (Elbenbrot), Cram (Preßkuchen) und natürlich Wildbrett.
Dazu gab es Bier zu trinken, das überraschend gut schmeckte, wie Jack erfreut
feststellte.
Rheledur sah den erstaunten Gesichtsausdruck des
Colonels.
"Das Bier wurde von den Hobbits gebraut. Wahre Meister ihres
Fachs. Wir treiben gelegentlich Handel mit ihnen." erklärte er
Jack.
"Hmmm. Es schmeckt sehr gut." lobte Jack und hatte wenigstens einen
Makel in dieser so wundervollen Kultur der Elben entdeckt. Sie können kein gutes
Bier brauen. Hehehe.
Sam wollte ihren CO gerade fragen wie die Versammlung
gelaufen war und was jetzt geschehen würde, als Galadriel, die am Kopf der Tafel
platziert war, dass Wort ergriff.
"Ihr werdet Morgen früh nach Andor
aufbrechen. Wie uns Legolas mitgeteilt hat, haben die Zwerge gese-hen, wie ein
Goa´uld Mutterschiff des Anubis auf diesem Planeten gelandet ist und die Goa´uld
nach den Schätzen der Zwerge suchen. "
"Andor? Was ist das?" fragte
Sam.
"Eine weitere Stadt der Elben, dass in einem großen Tal liegt. Es
bedeutet übersetzt 'Das Land der Ga-be.' Dort leben unsere Verwandten aus dem
früheren Rivendell in Mittelerde. Sie verfügen im Gegensatz zu uns über neue
Technologien, die wir Elben in den letzten Jahrtausenden entwickelt
haben."
Daniel hob erstaunt seine Augenbrauen. Galadriel blieb seine
offensichtliche Verwunderung natürlich nicht verborgen und sagte zu ihm auf
elbisch:
"Auch bei den Elben ist die Zeit nicht stehen geblieben,
Danolyn. Wenn wir Waldelben von diesen Tech-nologien gegenüber noch Abstand
nehmen, haben unsere Verwandten doch große Fortschritte gemacht und schon vor
langer Zeit angefangen, die Sterne zu erkunden."
Daniel lächelte etwas
verlegen, weil er nie auf den Gedanken gekommen war, dass ein Volk wie die
El-ben auch nur ansatzweise Interesse an der Raumfahrt zeigen
könnte.
"Wie lange wird es dauern, bis wir Andor erreichen werden?"
fragte Teal´C.
"Der Ort liegt ungefähr zehn Tagesmärsche von hier
entfernt," antwortete ihm Legolas.
Ein überraschter Blick vom Colonel
teilte Sam mit, dass er dasselbe dachte wie sie.
Jack atmete resignierend den
Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.
"Daniel, Sie wissen das wir
in etwa 24 Stunden im Stargatecenter zurück erwartet werden. Zumindest müssen
wir General Hammond mitteilen, was hier los ist."
Daniel nickte. Er
wusste, dass Jack Recht hatte und das, wenn General Hammond nichts von ihnen
hö-ren würde, einen Suchtrupp durch das Tor schicken würde.
"Wir werden
ihnen eine Nachricht senden," sagte Daniel und war erleichtert, dass Jack ohne
Widerworte zustimmte.
Jack hatte, nachdem er alle Details über Danolyn,
den Ring und von seinem Jahrtausende Jahre andau-erndes Versteckspiel unter den
Menschen gehört hatte, verstanden warum Daniel so gehandelt hatte. Und er wollte
helfen. Nicht den Elben zuliebe, denn Jack hielt sie für ein verdammt arrogantes
Volk die sie, mit Ausnahme von Arwen und Legolas, behandelten wie unmündige
naive Kinder, was sie in ihren Augen wahrscheinlich auch waren, wie er sich
grummelnd eingestehen musste. Doch er würde es tat-sächlich nur Daniel zuliebe
tun. Als sein Freund war er es ihm schuldig und noch war Daniel auch ein
Mitglied von SG1.
"Ihr werdet von uns mit allem versorgt werden, was Ihr
für Eure Reise benötigt,"
versprach ihnen Galadriel und damit widmeten
sie sich wieder ihrem köstlichen Abendmahl. Sie wussten alle, dass es zumindest
für die nächsten Tage die letzte anständige Mahlzeit sein
würde.
~oOo~
Ende Teil 1
weiter: Teil 2
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