Wie ein Echo aus vergangenen Zeiten by Belanna
Summary: Die Entdeckung eines streng geheimen Antiker-Labors liefert dem Atlantis Team schockierende Erkenntnisse. Als dann auch noch das Testobjekt gefunden wird, sind alle sprachlos. Was ist dort unten, in dem best gesichertstem Raum der Stadt wirklich geschehen und wie passen all die anonymen Nachrichten in das dunkle Geheimnis, welches offensichtlich vor langer Zeit versteckt wurde?
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Multi-Chara, Radek Zelenka, Rodney McKay, Samantha Carter (SG-A)
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 7 Completed: Ja Word count: 10002 Read: 46335 Published: 20.12.11 Updated: 20.12.11

1. Kapitel 1 by Belanna

2. Kapitel 2 by Belanna

3. Kapitel 3 by Belanna

4. Kapitel 4 by Belanna

5. Kapitel 5 by Belanna

6. Kapitel 6 by Belanna

7. Kapitel 7 by Belanna

Kapitel 1 by Belanna
Wie ein Echo aus vergangenen Zeiten



Kapitel 1

„Sie sind ein verdammter Pfuscher!“
„Ich?!“
„Ja, Sie!“
„Also das ist doch…Sie nenne mich einen Pfuscher, obwohl es Ihre Inkompetenz war?“
Radek hatte wütend die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte seinen Gegenüber böse an.
Rodney McKay war Heute mal wieder so was von er selbst, auf seine unerträglichste Art. Warum konnte er nicht einfach zugeben, dass es sein Fehler war, der dem Unfall zugrunde lag? Schön, er müsste es noch nicht einmal laut zugeben, denn Radek wusste es auch so. Von einem Mann wie McKay erwartete er wegen eventuell auftretender Fehler seinerseits schon gar keine Entschuldigung aber musste dieser Mistkerl sein Versagen immer ihm in die Schuhe schieben?
„Inkompetenz?“ wiederholte Rodney laut und sein vor Wut und vom Schreien gerötetes Gesicht näherte sich bedrohlich nahe dem des Tschechen. „Inkompetenz?“ wiederholte er das Wort erneut, als würde die Bedeutung des Wortes allein durch das Wiederholen noch bedrohlicher gesteigert.
„Ja, Inkompetenz!“ schrie Radek förmlich und schob Rodney mit einem unsanften Schubs, wieder auf Abstand. „Sie machen einen Fehler und an statt das einzusehen und etwas zu unternehmen laufen Sie los und geben mir die Schuld!“
„Ich schiebe Ihnen nicht meine Fehler in die Schuhe, ich halte Ihnen nur ihre eigene Ungeschicklichkeit unter die Nase! Warum können Sie nicht einfach zugeben, dass…“
„Oh das hätten Sie wohl gerne!“, schnitt Radek seinem Kollegen bissig das Wort ab. „Ich muss nämlich gar nichts zugeben! Das war Heute mal wieder alles Ihre Schuld! Und…“
„Jungs?“ unterbrach sie eine weitere Stimme aus Richtung der Tür. Zwei wutentbrannte Grimassen funkelten den >Eindringling< welcher sie in ihrer Diskussion so dreist gestört hatte, böse an.
John Sheppard setzte ein beschwichtigendes Lächeln auf und hob in einer abwertenden Geste seine Hände. „Töten Sie nicht den Boten“, meinte er immer noch lächelnd und wischte sich eine feuchte Haarsträne aus seinem Gesicht. Das schlichte, schwarze T-Shirt das er trug, war von seinen tropfenden Haaren durchnässt und neben der abgetragenen Jogging Hose stand er barfuss im Labor und hatte auf seinem Weg hier her, eine Spur feuchter Fußabdrücke hinterlassen. Er sah aus, als wäre er bei seinem Frühsport in einen Platzregen geraten.
„Ich weiß ja nicht, ob Sie es bereits bemerkt haben, wo Sie doch gerade so…eifrig Diskutieren, oder wie man Ihr Gespräch eben, auch immer betiteln mag aber ein Großteil der Stadt hat momentan kein Licht und auch sonst keine Energie.“
Die beiden Wissenschaftler blickten sich, nach einer kurzen Musterung des Colonels, wieder an. John konnte sich ein neuerliches Lachen nicht verkneifen, denn offensichtlich suchten beide gerade nach guten Argumenten, um diesen kleinen Patzer den jeweils anderen Zuzuschreiben. Zugern hätte er jetzt ein flapsiges >Typisch< für die Beiden in den Raum geworfen, doch hätte er damit die Stimmung nicht unbedingt zum positiven geändert.
„Das war…“ begann Rodney und lies Zelenka dabei keine Sekunde aus den Augen, „nur eine Energiespitze, die das System überlastet hat“, erklärte er sachlich.
Radek wollte gerade etwas hinzufügen, was seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht unbedingt zu den freundlichsten Dingen gehören würde, die er je zu McKay gesagt hatte, als John die neu auflodernde Wut ihrer Diskussion abschwächte, indem er wieder das Wort ergriff: „Ich denke ich spreche für alle Betroffenen, die in ihren Quartieren im dunkeln sitzen wenn ich Ihnen versichere, dass die Schuldfrage nebensächlich ist, solange wir nur wieder Energie bekommen.“
Langsam sahen die zwei Wissenschafter wieder zurück zu Sheppard, der immer noch lächelte.
„Sie können die Schuldfrage später klären, nur ich würde gerne in ruhe fertig Duschen“.
„Sie…Sie waren duschen?“ fragte Rodney, dessen Gesichtsausdruck nun eher verwirrt, als noch wie eben wütend wirkte.
„Mit Ihren Sachen?“ hakte der Wissenschaftler nach, während er Johns nasse Kleidung betrachtete.
Dieser hatte jetzt wirklich alle Mühe damit, nicht laut los zu lachen. Mit einem schelmischen Glitzern in den Augen lies er es sich jetzt nicht nehmen, McKay mit diesem gedankenlosen Kommentar zu necken.
„Nein, ich war durchaus Nackt duschen, Rodney. Doch ich fand es wäre Sinnvoller mir etwas anzuziehen, bevor ich hier her komme, um Ihnen die Schuld daran zu gebe, dass ich im Dunkeln kein Handtuch finden konnte.“
Radek gab sich erst gar nicht die Mühe sein schadenfrohes Lächeln zu verstecken, als sich McKay mit rotem Gesicht seiner dummen Frage erst richtig bewusst wurde. Dieser kleine, peinliche Moment tröstete ihn jetzt auch darüber hinweg, dass Rodney den Energieverlust nie als seinen eigenen Fehler ansehen würde und jedem, der es heute würde hören wollen, dies auch gerne extra ausführlich bestätigen würde.
Rodney der immer noch verlegen da stand, wagte keinem der Anwesenden ins Gesicht zu Blicken und drehte sich daher zu seinem Laptop um und begann zu Arbeiten.
Radek schenkte John ein dankbares Lächeln und begab sich dann ebenfalls zurück zu seinem Arbeitsplatz.
„Heißt das, Sie beheben jetzt dieses unangenehme, kleine Problem?“ fragte John nach, dem Radeks siegreiches Lächeln nicht entgangen war. Offenbar war er mit dem Ausgang ihrer Diskussion durch Johns beherztes Einschreiten, mehr als nur zufrieden. Rodney hatte seinen Fehler zwar nicht zugegeben, aber dafür hatte die Strafe auf dem Fuße gefolgt.
Radek überflog immer noch lächelnd die Anzeigen, welche das Display seines PCs zeigte. Er tippte kurz einige Befehle über die Tastatur ein und mit einem „hm“ verschwand das Lächeln von seinem Gesicht.
„Ist hm gut oder schlecht?“ fragte John, der in seinen feuchten Sachen langsam zu frieren begann und auch gerne die Reste des Shampoos loswerden wollte, welches noch in seinen Haaren klebte.
Da von Rodney noch keine Erklärung kam, trat er auf Zelenka zu und blickte über dessen Schulter auf den Bildschirm. Dieser zeigte einen vergrößerten Grundriss, von einem Teil der Antiker-Stadt.
„So!“ kam es dann doch nach kurzem von Rodney und er drehte sich zu John und Radek um.
„Sie können weiter Duschen, Colonel. Ich hab das Problem gelöst.“
Dankend hoben sich Johns Mundwinkel zu einem kurzen Grinsen, dann klopfte er Radek Kameradschaftlich auf die Schulter und machte sich fröstelnd auf den Weg zurück unter eine heiße Dusche.
Radek studierte immer noch die Daten, welche ihm sein Computer präsentierte und hatte daher Rodneys Äußerung, die darauf angelegt war, den Rum dafür als erstes das Problem behoben zu haben und damit seinen eben gelandeten, peinlichen Ausrutscher wieder wett zu machen, nicht gehört.
Ein wenig verwundert, warum Radek dies nicht einen neuerlicher Streit wert war, ging Rodney durch das Labor hinüber, zu seinem Kollegen.
„Was ist noch? Ich hab die Energieversorgung wieder hergestellt!“ erklärte er in seinem üblichen arroganten Tonfall.
Wieder kam nur ein „hm“ von Radek, welcher immer noch konzentriert die Stirn in Falten legte.
„Was?“ wollte Rodney nun endlich wissen und betrachtete ebenfalls die Daten.
„Da“ sagte Radek nach kurzem und deutete mit dem Finger auf eine kleine, blinkende Stelle der vergrößerten Atlantis-Karte.
„Als die Energieversorgung diese Bereiches zusammenbrach“, wieder Tippte er auf der Tastatur, und ein größerer Kartenausschnitt erschien auf dem Monitor, „zeigte das System trotzdem eine konstante Energieversorgung eines einzelnen Bereiches.“
Jetzt wirkte auch Rodney neugierig und mit einem: „Da müssen Sie sich getäuscht haben“, schob er Radek beiseite und rief die Informationen selbst auf. Doch auch ihm bestätigten die Anzeigen diese seltsamen, anormalen Werte.
„Was kann das sein?“ fragte Radek welcher gedankenverloren auf den Bildschirm sah.
Rodney zuckte die Schultern. „Vielleicht nur ein Systemfehler oder eine Energiespitze, verursacht durch den Fehler im Stromnetzwerk?“ spekulierte er.
„Nein“ kam es von Radek nach kurzem überleben. Mit der rechten Hand kratzte er sich am Kinn, als er weiter sprach. „Nein, dafür war es zu deutlich. Wenn es nur eine Energiespitze war, sollte sich nach beheben des Problems mittlerweile verschwunden sein.“
„Sie haben recht“, gestand Rodney seinem Freund ein. „Und da ist noch etwas merkwürdig“.
„Ich weiß, was Sie meinen“, bestätigte Radek.
Rodney hob den Kopf und sah seinen Kollegen an. Ihre Neugierde war geweckt und der eben noch zwischen ihnen herrschende Streit vergessen.
„Die Energie scheint zu einem Punkt zu fließen, an dem gar kein Raum ist, sondern nur ein leerer Korridor?!“

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Belanna
Kapitel 2

„Irgendwelche neuen Daten?“
Radek schüttelte enttäuscht den Kopf. „Nein, Colonel Carter, wir konnten noch nichts neues entdecken.“
In den letzten beiden Stunden waren zu den Handscannern von Rodney und Radek sämtliche Spezialgeräte dazu gekommen, die sie von der Erde mitgebracht hatten und auch all jene
Antiker-Spielereien, welche mobil genug waren, um sie aus den Labors zu tragen. Ein ganzes Laborteam Wissenschaftler beschäftigte sich derweilen damit etwas zu finden, was mittlerweile als Hirngespinst der beiden Herrn Doktoren Zelenka und McKay galt.
Der anormale Energiefluss, welcher angeblich an einem nichtexistierenden Raum in einem westlichen Korridor floss, war schon längst von sämtlichen Anzeigen verschwunden und nichts deutete darauf hin, das die Werte jemals anormal in dieser Hinsicht gewesen wären.
Daher viel es auch Colonel Sam Carter schwer, es weiterhin zu vertreten, dass ein ganzes Kontingent der klügsten Köpfe nach einem flüchtigen, unnormalen Energiewert suchte, wo doch so viel wichtigere Aufgaben anstanden. Andererseits konnten sich die beiden diese Anzeige auch kaum eingebildet haben, wie es schon unter dem ein oder anderen Kollegen diskutiert wurde.
„Sie suchen jetzt schon seit Stunden“, begann Carter und sah von Radek zu Rodney, welche mit ihren Handscannern die Korridorwand jetzt schon zum wiederholten Mal entlang schritten.
Radek hielt kurz in seiner Tätigkeit inne und sah zu dem blonden Colonel. Offensichtlich schien er, ganz im Gegensatz zu dem werten Dr. McKay verstanden zu haben, worauf Carters kurze Bemerkung abzielte.
„Sie halten das ganze für Sinnlos?“ fragte er offen.
Sam versuchte ein Lächeln, doch auch ohne einer Antwort wusste Radek, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Frustriert ließ er den Scanner sinken.
„Der Wert war zu genau, als das wir ihn uns eingebildet hätten“, versuche er Carter doch noch von der sinnvollen Ausnutzung des Atlantispersonals zu überzeugen.
„Das hab ich auch nicht behauptet“, werte Sam ab. „Dennoch hat Ihre Suche auch in den letzten Stunden keine nennenswerten Ergebnisse gebracht. Ich gehe einfach davon aus, dass eines der Systeme diesen falschen Wert versehentlich hervorrief.“
Radek seufzte. Carter jetzt noch vom Gegenteil zu überzeugen, war wohl schier unmöglich und, so musste er eingestehen, konnte die smarte Wissenschaftlerin damit auch durchaus Recht haben. Die Systeme der Stadt waren durch Rodneys Missgeschick und den darauffolgenden, flächendeckenden Energieverlust erheblich beeinträchtigt. Vielleicht war so ein Sensorenecho zustande gekommen, als die beschädigten Systeme den Bereich der Energieverluste scannen sollten. Zumindest sprach vieles für Carters Theorie, denn sämtliche hoch entwickelten Geräte der Antiker brachten keine vernünftigen Ergebnisse zustande und außerdem, warum sollte es einen in der Karte nichtverzeichneten Raum in der Stadt geben?
Noch einmal seufzte Radek herzhaft. „Schön“, meinte er lediglich und schenkte Carter einen leicht verletzt wirkenden Blick.
Diese klopfte ihm entschuldigend auf die Schulter und ging dann zu Rodney, der so vertieft in seinen Aufzeichnungen von dem Gespräch nichts mitbekommen hatte.
„Rodney?“ fragte Carter und blieb dicht neben dem immer noch konzentriert arbeitenden Wissenschaftler stehen.
„Rodney?“ sagte sie erneut und dieses Mal sah der Angesprochene von seinen Anzeigen auf.
„Oh, he“, grüßte er und sah dann wieder auf den Scanner.
„Was gefunden?“ erkundigte sich Sam der höflichkeitshalber.
„Nein, nicht wirklich“, meinte Rodney noch immer in Gedanken. „Ich versuche den Scanner gerade neu einzustellen, um nach niedrigeren Energieemissionen zu scannen, die nicht im gewöhnlichen Bereich der Antiker-Technik liegen. Vielleicht find ich dann etwas“.
„Aber in einem Emissionsbereich zu scannen von dem wir wissen, dass kein Gerät der Antiker solche abgibt, macht doch keinen Sinn.“
Rodney hob den Kopf und schenkte ihr eines seiner >ich weiß immer alles besser< Lächeln.
„Rein Theoretisch ist es möglich das dass, was wir hier suchen nicht von den Antikern stammt. Es könnte ein Überbleibsel von den Wraith sein, die wir zugegeben ja schon oft genug in der Stadt hatten.“
Carter hob überrascht die Augenbrauen. „Haben Sie dann nach Energiewerten für Wraithtechnologie gescannt?“
„Ja“, kam es ein wenig geknirscht von Rodney, der bereits wieder an seinem Scanner arbeitetet.
„Und?“ fragte Carter nach, die dieses recht einsilbige Gespräch nicht sehr erbauend fand.
„Nichts“ kam McKays schlichte Antwort.
Carter lachte und sah zu der Korridorwand, die genauso aussah, wie jede andere Wand der Stadt. Warum sollte ausgerechnet in dieser Wand etwas besonders sein?
Da mit McKay im Moment kein vernünftiges Gespräch zu führen war, beschloss sie ihre Taktik zu ändern und mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus zu fallen.
„Wenn Sie gerne Ihre Zeit hier verschwänden, dann bitte. Den Rest der Wissenschaftler werde ich wieder zurück an die eigentliche Arbeit schicken.“
„Was?“ McKay war hellhörig geworden und sein Scanner schien nebensächlich.
„Warum ich meine…Sie glauben uns auch nicht?“ schlussfolgerte er.
„Darum geht es nicht, McKay. Sie suchen jetzt schon seit Stunden und haben dafür jeden Wissenschaftler ihrer Abteilung eingespannt. Wenn Sie irgendwelche brauchbaren, neuen Informationen vorlegen können…“
„Aber“ unterbrach Rodney mit erhobenem Zeigefinger, doch Sam erstickte seinen Protest.
„Sobald Sie mir Informationen vorlegen können, die einen weiteren Einsatz an Personal in dieser Größenordnung rechtfertigen, bin ich die erste, die mit einem Scanner hier unten weiter macht aber so…“ Carter vollführte eine ausschweifende Geste durch den Korridor.
McKay sah sie gekrängt an und wollte gerade zu einem neuerlichen Protest ansetzen, als ein Piepton seines Scanners seine Aufmerksamkeit forderte. Interessiert betrachtete er das kleine Gerät, welches plötzlich seine Einstellung änderte.
„Was ist?“ fragte Sam, die von Rodneys verwirrtem Gesichtsausdruck neugierig geworden war.
„Das Gerät“, Rodney reichte ihr den Handscanner, „hat plötzlich eine Einstellung angenommen, die ich nicht eingegeben habe.“
Sam nahm den Apparat und überprüfte die Einstellung, die auf für sie keinen Sinn ergab.
„Ich kann die ursprünglichen Suchparameter nicht wieder einstellen. Das Gerät lässt keine Änderungen des gegenwärtigen Suchmusters zu.“
Radek war zu den beiden getreten, nachdem er schweren Herzens seine Kollegen entlassen hatte, welche dankbar zurück an ihre eigentliche Arbeit gegangen waren.    
„Etwas neues?“ erkundigte er sich ebenfalls interessiert.
Sam die die neuen Einstellungen erneut getestet hatte, richtete das Gerät auf die Wand und ging daran entlang. Nach wenigen Schritten reagierte das kleine, weiße Handgerät und zeigte einen Energiewert an, welcher unmittelbar hinter der Wand lag.
„Ich empfange einen Energiewert“, teilte sie ihren Kollegen mit, die überrascht aber dennoch begeistert hinter sie traten und über ihre Schultern hinweg, auf den Bildschirm sahen.
„Genau die gleichen Werte haben wir heute Morgen im Labor empfangen!“ sagte Radek begeistert!
„Wie haben Sie das nur geschafft?“ fragte er Carter bewundernd.
„Die Einstellungen nahm das Gerät plötzlich wie von selbst an“, antwortete Rodney.
„Unmöglich“ kam es von Radek.
„Doch“, erwiderte Sam, noch bevor Rodney einen schnippischen Kommentar an seinen Freund richten konnte. „Diese Einstellungen hat Rodney nicht selbst vorgenommen.“
„Aber ich hätte es…bestimm“, verteidigte er sich. Das er die Werte auch allein so hätte einstellen können, davon sollten die Beiden ruhig überzeugt sein. Doch konnte er sich genauso wenig erklären, wie oder warum sich die Einstellungen ohne einen Befehl seinerseits, einfach verändert hatten.
„Der Scannbereich liegt nicht bei normalen Frequenzen. Die Strahlung welche das Gerät empfängt ähneln der Antikertechnologie die es uns einst ermöglichte, die Wesen aus einer anderen Dimension zu sehen.“
„Ja, ich hab den Bericht darüber gelesen“, plapperte Rodney und versuchte Sam das Gerät aus den Händen zu nehmen.  
„Diesen Daten zufolge liegt das was wir suchen, in dieser andren Dimension versteckt. Deshalb haben unsere bisherigen Scanns nichts entdecken können.“
„Aber was ist so geheim, dass man es in einer anderen Dimension verstecken muss?“ fragte Radek.
„Ich habe keine Ahnung, aber wenn wir das Dimensionsfeld abschalten, dann wissen wir mehr.“ Sam drehte sich bei diesen Worten zu den beiden Männern um.
„Worauf warten Sie noch, meine Herren? Holen Sie die Geräte wieder zurück, damit wir die Geheimnisse diese Teiles der Stadt, in unsere Dimension verlegen können!“

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Belanna
Kapitel 3

Wie nicht anders erwartet, präsentierte sich dem neugierigen Team eine Tür, als sie die Dimensionsbrücke zwischen ihren Welten auflösten. Der Raum war doch keine bloße Einbildung oder ein Sensorenfehler, wie mehrfach angenommen.
Carter hatte ein bewaffnetes Einsatzkommando herunter bestellt, nur für den Fall, dass das was sie dahinter erwarten möge, aus gutem Grund versteckt worden war.

Rodney trat unter den gespannten Blicken seiner Kollegen und dem zum Schuss bereiten Soldaten auf die Tür zu. Vom Aussehen her ähnelte sie jeder anderen Tür der Stadt und wirkte keineswegs besonders. Auch ein erster Scann zeigte nichts ungewöhnliches. Rodney betätigte angespannt den Türöffner auf der rechten Seite und…nichts.
Frustriertes Seufzen war zu vernehmen, obwohl doch niemand geglaubt hatte, dass es wirklich so einfach funktionieren könnte. Nicht nach dem Aufwand der betrieben worden war, um diesen Raum zu verstecken.
„Rodney?“ fragte Sam und trat neben ihren Kollegen. Dieser Scannte die Tür gerade erneut, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. „Sieht nicht so aus, als wäre es ein technisches Problem. Ich denke die Tür wurde einfach nur versiegelt.“ Mit diesen Worten reichte er Sam den Scanner und ließ sie seine gesammelten Daten prüfen.
„Scheint so“, gab sie resigniert zurück, wandte sich von dem Handgerät ab und sah zu dem jungen Captain, der mit seinen Leuten die Tür immer noch gesichert hatte. „Bringen Sie uns ein Schweißgerät, wir könnten versuchen…“ Weiter kam Sam nicht. Die Waffen richteten sich wieder auf die Tür, welche sich ohne weiters Zutun plötzlich in einen dunklen Raum öffnete.

Sam schob Rodney beiseite und richtete den Scanner in den Raum. Keinerlei besorgnisseregende Werte gingen vom Inneren aus und so betrat sie, die Waffe im Anschlag, den dunklen Raum.
Kaum waren ihre Füße über die Türschwelle getreten, flammte das Licht an, erhellte den Raum in sekundenschnelle und gab ein recht unspektakulär wirkendes Labor frei. Zahllose Computer und Konsolen reihten sich an den Wänden und bedeckten fast jeden Zentimeter des Raumes.
In seinen Ausmaßen wirkte dieses Labor im Vergleich zu den anderen in der Stadt, eher klein und unscheinbar.
Sam gab den wartenden Soldaten ein Zeichen, dass keinerlei Gefahr mehr bestand und senkte ihre Waffe.
Neugierig drängten sich Rodney und Radek durch die Tür und auch die anderen Wissenschaftler versuchten einen Blick ins Innere zu erhaschen.
Sam scannte noch einmal den Raum, doch an den normalen Werten änderte sich nichts. Die Konsolen gaben alle die typischen Energiemuster ab. Nur der Energiefluss, welcher diesen Raum über die Jahrtausende mit Strom versorgt hatte, war nennenswert gestiegen, was Sam aber auf ihre Anwesenheit hier deutete. Seit Tausenden von Jahren hatte niemand mehr diesen Raum betreten und das Licht war deshalb stets ausgeschaltet gewesen. Alles war mit Niedrigenergie am Leben gehalten worden und so musste Sam denken, bezog der Raum aus einer externen Quelle seine Energie und nicht aus der Hauptversorgung durch die einstigen drei ZPM’s der Stadt. Sonst wäre der Raum irgendwann aufgefallen. Der Fehler im Energienetz heute Morgen musste also auch die externe Energiequelle in irgendeiner Form beeinträchtigt haben. Doch im Moment waren das alles nur Vermutungen.
„Ich bekomme keinen Zugriff?“ holte Rodneys Stimme sie in die Gegenwart zurück.
Er stand vor einer der Konsolen und versuchte Zugriff darauf zu erhalten. Auch Radek hatte sich einem Terminal gewidmet und schien vor denselben Problemen zu stehen. „Hier wird auch nach einer Art…Passwort verlangt“, erklärte er frustriert. „Schon wieder eine Hürde.“
„Ja“, gab Sam zu und sah sich noch einmal genau in diesem Raum um. „Wer immer diesen Ort einst verbarg, er hat alle Register gezogen.“

„Colonel?“ kam es fragend von Captain Parker. „Werden wir hier unten noch gebraucht?“
Da viel Sam wieder ein, dass der Captain und seine Leute ja bei der monatlichen Besprechung aller Teams mit Colonel Sheppard erwartet wurde.
„Schon gut, danke für Ihre Hilfe, Sie können gehen“, entließ sie die Soldaten lächelnd.
„Verdammt!“ hörte sie Rodney fluchen und konzentrierte sich wieder auf das Labor.

„Was immer hier an Forschung betrieben wurde, offensichtlich war sie sogar für die meisten Antiker tabu“.
Radek sah zusammen mit Rodney von den Geräten auf und sie betrachteten Sam nachdenklich.
Die letzten Stunden hatten sie damit verbracht, jedes dieser Geräte einzuschalten nur um dann festzustellen, dass sie alle vor Zugriffen geschützt waren.
„Wie kommen Sie darauf?“ fragte Radek, nachdem ihm keine plausible Antwort für diese Theorie einfiel. „Schließlich könnte der Raum nur zur Sicherheit versteckt worden sein. Falls die Wraith doch in die Stadt gelangten“, spekulierte er.
„Sehen Sie“, Sam trat einige Schritte von der Konsole fort, an welcher sie bis vor kurzem noch gearbeitet hatte und lies ihre beiden Kollegen neben sich treten.
„Sehen Sie das?“ fragte sie und deutete auf eine Passage Antikerschrift auf dem Bildschirm.
„Oh, verdammt!“ entfuhr es Rodney, als er sich der Tragweite dieser Informationen bewusst wurde. Neuerlicher Ärger flammte in ihm auf. Wenn das wirklich stimmte was da stand, dann würden sie die Geheimnisse dieses Labors nie lüften können. „Ein genetischer Fingerabdruck“, seufzte er.
„Ja, das befürchte ich auch“, bestätigte Sam die Theorie. „Wir können zur Sicherheit noch eine Bestätigung von Dr. Keller einholen, aber es sieht mir doch sehr nach einem DNA-Muster aus“, schlug Sam vor. Dann rief sie eine weitere Textpassage auf.  
„Die Computer sind mit einem DNA-Scanner verbunden, der nur den Laboreigentümern einen uneingeschränkten Zugriff ermöglichen. Da aber nur ein DNA-Muster vom Scanner gespeichert ist, war die Forschung auf einen Antiker beschränkt.“
„Und offensichtlich verboten genug, um das Labor vor allen anderen geheim zu halten“, schlussfolgerte Radek.
„Verboten?“ fragte Rodney nach.
„Muss ja fast so gewesen sein, ich meine…der Antiker der sich mit Zeitreisetechnologie beschäftigte, musste dies auch heimlich machen. Die Elisabeth Weir von vor tausend Jahren hat und dis doch bestätigt.“
„Ja aber heimliche Experimente sind doch etwas anderes als verbotene“, konterte Rodney.
„Wie auch immer“, mischte sich Sam ein, um jeden neuerlichen Streit zwischen den Beiden gleich im Keim zu ersticken. „Wir werden für immer spekulieren müssen, wenn wir keinen Weg finden, das Programm zu überlisten. Ich schlage vor, Sie verbeißen sich mal in diese Aufgabe, als Ihre Energie mit streiten zu verschwenden.“
Sich noch einen bösen Blick zuwerfend gingen sie wieder an die Arbeit. Beide mit dem ungeheuren Wunsch, das Rätsel vor dem jeweils anderen zu lösen, um den stummen und stets zwischen ihnen herrschenden Wettbewerb für sich entscheiden zu können


„Gibt’s was neues?“ Sheppard kam mit einem lächeln in Carters Büro geschlendert. Diese saß vor ihrem Laptop und versuchte mit einer Tasse Kaffee ihre Müdigkeit zu ertränken.
„Nein, leider“ antwortete sie und deutete dem Colonel sich zu setzen.
„Hab schon von dem DNA-Passwortproblem gehört“, erklärte ihr John und betrachtete seinen müden Gegenüber leicht amüsiert und ein wenig bedauernd.
„Scheint so, als wäre die ganze letzte Nacht diesem Passwortproblem zum Opfer gefallen…“ fragte er wieder lachend nach.
John hatte befürchtet, dass mit Sam Carters neuem Kommando auch ein anderer Wind nach Atlantis kommen würde. Jedoch war Sam eine so offene Person, wie es eins Elisabeth gewesen war und auch wenn Carter jetzt seine Vorgesetzte war, so hatte sich doch mit einem nett gemeinten oder auch einem schnippischen Kommentar dann und wann keine Probleme.
„Ich hab vor lauter Arbeit gar nicht bemerkt, dass die Nacht um war“, erklärte sie Sheppard immer noch gähnend.
„Oh“, begann dieser, „das passiert bei Wissenschaftlern wohl häufiger, falls Rodney in diesem Bezug den Standart vorgibt.“
Sam schmunzelte, „ich hab schon  viele Nächte im Labor verbracht und…“ sie stand auf und auch John tat ihr dies gleich. „Ich hatte heut bloß noch nicht genügend Kaffee.“ Sie griff nach der leeren, weißen Tasse auf der das Atlantis-Logo prangte und verließ mit Sheppard das Büro.
„Wie sieht es mit Ihnen aus, haben Sie heute schon gefrühstückt oder begleiten Sie mich auf eine Tasse Kaffee?“
Gerade als John das nette Angebot annehmen wollte, denn sein Magen knurrte bereits und die Aussicht, auf einige Scheiben Toast und eine zweite Tasse Kaffe war da jetzt genau das richtige, wurden sie von McKays dringenden Ruf unterbrochen.
„Was gibt es, Rodney?“ fragte Sam nach, die etwas enttäuscht über die erneute Verzögerung zur ihrer leeren Kaffeetasse sah.
„Sie werden es nicht glauben!“ begann Rodney aufgeregt und im Hintergrund konnte man Radeks ebenfalls begeisterte Stimme hören.
„Sie haben den DNA- Abdruck überlisten können?“ fragte Sam unglaublich. Sie war gerade mal eine halbe Stunde aus dem neu entdeckten Labor verschwunden und in dieser Zeit sollte ihren Kollegen zu zweit das gelungen sein, was sie zu dritt die ganze Nacht nicht vollbringen konnten.
„Ja!“ kam es begeistert von Rodney. „Obwohl“, setzte er dann etwas weniger begeistert hinzu.
„Na schön Rodney, ich hab erst eine Tasse Kaffe bekommen und daher erklären Sie es mir kurz und bündig.“
Sheppard, der sich durch Carters Reaktion wieder ein wenig an Elisabeth erinnert fühlte, war ebenfalls gespannt darauf, was diese Labor nun alles enthüllen würde.
„Colonel Carter“, mischte sich Radek ein.
„Nein!“ kam es von Rodney, „mischen Sie sich nicht ein, ich erzähl hier die Geschichte!“
Sam sah mit einem wissenden Lächeln zu John, der nur mit den Augen rollte. Das war wieder  typisches McKay verhalten und so schnell würden sie beide wohl nicht zum Frühstücken kommen.
„Wir haben ein weiteres Mal versucht, eine neue Variante des gestern geschriebenen Programms durchlaufen zu lassen, als sich plötzlich…“
„Ein Teil der gesperrten Dateien von alleine öffnete! Ganz ohne unser zutun!“ unterbrach Radek.
Rodney grummelte derweil verärgert drein und Sam glaubte Wortfetzen wie >unhöflich< und >einfach unterbrochen< zu verstehen. Doch Rodneys Ärger über Radeks dreistes dazwischensprechen störte sie im Moment nicht.
Irgendwie passte dieser Vorfall zu den anderen, merkwürdigen Ergeigniesen, welche sie letzen Endes in dieses Labor gebracht hatten.
Als erstes der kurze Fehler im Energiesystem, welcher die Existenz eines verborgenen Raumes erst bestätigte, dann der Handscanner, welcher von selbst die nötige Frequenz fand, das plötzliche öffnen der verschlossenen Tür und jetzt gab das best gesichertste Computersystem der Stadt von selbst Daten preis?! Das konnten alles keine Zufälle mehr sein, da steckte etwas oder jemand dahinter. Aber wer und zu welchem Zweck?
Sams Grübeln wurde von John unterbrochen, als er fragte: „Und, was konnten Sie aus den freigegebenen Daten erfahren?“
Eine kurze, angespannte Stille trat ein. Als Rodney dann wieder zu sprechen begann, war seine Stimme nicht mehr von freudiger Überraschung und Aufregung erhellt sonder klang dumpf und besorgt. „Sie sollten besser hier herunter kommen und sich das selbst ansehen.“

weiter: Kapitel 4
Kapitel 4 by Belanna
Kapitel 4

John folgte Sam durch die langen Gänge der Stadt. Aufregung blitze in ihren blauen Augen und John fühlte sich an seine kleine Patin erinnert, die das gleiche Glitzern in den Augen hatte, wenn er ihr bei seinen seltenen Besuchen, ein kleines Geschenk mitbrachte. Das Strahlen, wenn sie das Geschenkpapier zerriss und dann den Inhalt erkannte…Ja, so kam ihm Carter in diesem Moment vor. Wie ein kleines Mädchen, welches gerade dabei war, ein lang ersehntes Geschenk auszupacken! Auch in Rodneys Augen hatte er diesen besonderen Glanz schon oft gesehen, doch er hatte den leicht verrückten Kanadier in dieser Hinsicht auch für…eigen gehalten. Anscheinend war diese Vorfreude auf  große, >mögliche< wissenschaftliche Ereignisse, eine Berufskrankheit.
„Was haben Sie herausgefunden?“ fragte Sam noch bevor sie das kleine Labor ganz betreten hatte.
Wie schuldbewusste Jungs zuckten Radek und Rodney, die nicht mit Sams schneller Ankunft bei ihnen gerechnet hatten, zusammen. Sam setzte einen entschuldigenden Gesichtsausdruck auf und trat ohne umschweife auf den Bildschirm zu, um welchen die beiden Wissenschaftler standen.

John sah sich derweil in dem Labor um. Es war klein, kleiner als er erwartet hatte.
Durch seine monatliche Teambesprechung, war er bei der Entdeckung nicht selbst dabei gewesen und somit auch das erste Mal in diesem besonderen Teil der Stadt.
Obwohl unspektakulär dieses Labor recht gut beschrieb, machte sich ein mulmiges Gefühl in John breit. Ein Gefühl, das er nicht recht erklären konnte und doch war es real und fast greifbar nahe. Irgendetwas war hier drinnen…als könnte er die Existenz eines namenlosen Etwas spüren.
Sein trainiertes, militärisches Gespür riet ihm, schnellstmöglich von hier zu verschwinden, denn was immer hier unten auch unter Verschluss gehalten wurde, es sollte möglichst nicht entdeckt oder gar befreit werden.
Doch bevor er seine Bedenken diesbezüglich äußern konnte, holte ihn Carters Stimme aus dem dunkel seiner Gefühle zurück in die Gegenwart.

„Ist das alles, was der Computer preisgegeben hat?“ Enttäuschung klang deutlich in ihrer Stimme mit.
„Leider“, bestätigte ihr Radek. „Wir konnten mit unserem Entschlüsselungsprogramm vermutlich auf diese Daten zugreifen, weil sie unvollständig und kaum mehr lesbar waren.“
„Hmm, ja der Sicherheitsstatus für die beschädigten Daten war nicht mehr so hoch. Das könnte erklären warum wir plötzlich Zugriff darauf erlangen konnten“, spekulierte Rodney.
„Aber“, begann Sam  „die ganzen Ereignisse, das Finden des so lang verborgenen Labors, das plötzliche, selbstständige öffnen der Tür…das alles geschah nicht durch uns…“

„Sondern durch den Einfluss von Jemand anders?“ beendete John, Sams Satz. Das würde in gewisser Weise erklären, warum er sich hier unten so beobachtet vorkam aber andererseits wer außer den Antikern könnte sich diesbezüglich in ihr Leben einmischen und die schworen ja auf ihre Politik der Nichteinmischung.

Sam, Rodney und Radek hatten sich zu John umgedreht und sahen ihn aus fragenden Augen an. Sam sah ihre Theorie von John bestätigt, doch konnte sie sich ebenso wenig vorstellen, dass ein Antiker die Fäden zog bzw. ziehen durfte ohne von den anderen dafür verbannt zu werden.
„Aber zu welchem Zweck?“ fragte Rodney. „Wenn uns dabei wirklich ein Antiker geholfen hat und vielleicht auch noch weiter hilft, dann frag ich mich ernsthaft warum?“
„Vielleicht sollten wir dieses Labor finden und seine Geheimnisse entschlüsseln?“ dachte Radek laut.
„Jaa“, zog Rodney das Wort in die Länge. „Bestimmt wollten Sie dass wir dieses Labor finden, in dem die Baupläne für eine Waffe gegen die Wraith und he, wenn wir schon dabei sind, auch gegen die Ori lagern“, meinte er schnippisch.

(Anmerkung des Autors: Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass Co. Sam Carter noch vor der endgültigen Vernichtung der Ori nach Atlantis kommt. Gut, ist unwahrscheinlich aber da über den Film der den Ori-Storybogen schließt noch so wenig bekannt ist, hab ich das einfach mal so geregelt)

Radek quittierte diesen Spruch mit einem bösen Blick und ein paar unfreundlichen Worten auf Tschechisch.
„Klingt unwahrscheinlich, aber einem bestimmten Grund müssen all die Ereignisse doch zugrunde liegen“, kam es wieder von Sam.
„Haben Sie nicht auch das Gefühl, das etwas mit diesem Labor nicht stimmt?“ fragte John in die Runde. Dieser Raum bereitete ihm in der Tat eine Gänsehaut, doch er konnte nicht genau sagen, warum.
„Was meinen Sie?“ kam Sam noch dazu nachzufragen, als eine Stimme über ihre Kopfhörer nach ihr verlangte. Sie hob die Hand, um die Anwesenden in ihrer Diskussion verstummen zu lassen und betätigte ihr Funkgerät.
„Hier ist Carter, was gibt es? O.k…gut, wir sind sofort da!“
Wieder blitzte das Funkeln der Neugier und der Entdeckerlust in ihren blauen Augen, „Leute, wir haben gerade eine Nachricht durch das Stargate empfangen!“


Wie gebannt  sahen alle auf den kleinen Computerbildschirm, welcher die übertragene Nachricht aufgezeichnet hatte.
Das Stargate war nur für knapp eine Minute aktiviert worden, danach hatte es sich abgeschaltet und die Computer hatten die kurze Nachricht präsentiert:

>Beschützt das Leben im Verborgenen<

„Was könnte das bedeuten?“ frage Sam in die Runde und hoffte, jemand könnte einen brauchbaren Vorschlag machen.
„Das jemand aus dem Verborgenen heraus, unser Leben beschützt?“ spekulierte John. Dies würde zumindest ihre Antiker-Theorie bestätigen oder zumindest untermauern.
„Wäre schön, wenn es so einfach wäre“, kam es von Rodney. „Ich meine, wenn wirklich ein Antiker Interesse daran hat, uns zu helfen und dies im Verborgenen tun muss, was wie wir wissen ja durch die Nichteinmischungspolikik ihrerseits angebracht wäre, warum jetzt und warum sind seine Hinweise nicht hilfreicher?“
„Nun der Antiker wird bestimmt nicht einfach alle Daten freigeben können, ohne dabei ein paar Hiebe auf die Finger zu riskieren“, konterte John.
„Aber offensichtlich ist das, was sich in diesem Labor befindet wichtig genug, dass ein aufgestiegenes  Wesen seine Existenz dafür aufs Spiel setzt.“

„Sir!“ wurde Sam unterbrochen. Ein Techniker zeigte überrascht auf einen Bildschirm. „Das Labor!“ rief er erneut, „es zieht Unmengen von Energie aus dem Stromnetze ab!“
„Schicken Sie ein Sicherheitsteam da runter!“ befahl Sam schon im Laufen und eilte dicht gefolgt von John, Rodney und Radek, aus dem Kontrollraum.

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Kapitel 5 by Belanna
Kapitel 5

Als sie im Laufschritt das Labor erreichten, stand bereits Major Lorne mit einem bewaffneten Sicherheitsteam bereit.
„Was ist passiert?“ erkundigte sich dieser sogleich bei Sheppard und reichte seinem Vorgesetzten eine Waffe. Auch Carter bekam eine Waffe gereicht und sah leicht außer Atem einmal in die Runde.
„Wir wissen es noch nicht, aber das Labor hat gerade eine große Menge an Energie aus unserem Hauptversorgunksystem abgezogen“, erklärte sie.
„Ist also nur eine Vorsichtsmaßnahme. Wir wissen nicht, was dort drinnen gerade vor sich geht.“
„Und sollten lieber auch kein Risiko eingehen“, fügte John hinzu und schenkte Carter ein Lächeln, welches ihr zeigen sollte, dass er ihr Handeln durchaus nachvollziehen konnte und es auch für angebracht hielt, auf Nummer sicher zu gehen.
Er hatte schon von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei diesem Labor gehabt und auch er fühlte sich mit einer Waffe in der Hand und einem Team welches ihnen den Rücken stärkte, fiel wohler. „Ich trau den Antikern einfach einiges zu“, gestand er und ging in Position.
Rodney und Radek welche Abseits vom Labor stehen geblieben waren, beobachteten das Geschehen aus großen Augen. Aufgeregt wappneten sie sich vor dem, was auch immer jetzt geschehen möge.

Sam ging rechts neben dem Türöffner in Stellung, John übernahm die linke Seite. Lorne und seine Team richteten ihre Waffen nach oben und mit einem Nicken zu Sam, betätigte diese den Mechanismus und die beiden Türhälften glitten auseinander.

John lugte um die Ecke, richtete seine Waffe in das Labor und schob sich, gedeckt von Sam, ins Innere.
Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert. Es war kein Monster hier drinnen, dass ihnen den Kopf abbeißen wollte…nur die Computer schienen aktiver zu sein, als bei seinem letzten Besuch hier.

Sam hatte ihre Waffe sinken lassen und Lornes Team ein Zeichen gegeben, dass keinerlei Gefahr bestand. Jetzt schob sie sich an John vorbei und auch Rodney und Radek hatten sich an ihm vorbei, durch die Tür gezwängt.

John war den ganzen Weg hierher, ein Schauermärchen nach dem Anderen durch den Kopf gegangen. Jetzt wusste er nicht mal mehr genau, was er aufgrund des Energieanstieges hier unten überhaupt erwartet hatte, doch zu seiner Erleichterung war er in jeder Hinsicht enttäuscht worden.
Seine Waffe beheilt er trotzdem bei sich, als er gespannt zusah, wie die drei Wissenschaftler begannen, die Computer zu untersuchen.
Irgendetwas musste diesen Energieverlust schließlich hervorgerufen haben.

„Ich hab hier was!“ verkündete Radek und wedelte begeistert mit einer Hand in der Luft herum. Auch John schloss sich Rodney und Sam an und trat auf die besagte Konsole zu, hinter der Radek stand und aufgeregt auf den Bildschirm deutete. Ein seltsames, John bisher unbekanntes Symbol blinkte groß und warnend auf dem Display.
„Was bedeutet das?“ fragte der Soldat nach, bekam aber keine Antwort. Seine Begleiter schienen alle wie gebannt von dem zu sein, was immer da genau auf dem Bildschirm stand.
„Kann mir mal jemand erklären, was wir hier gerade gefunden haben?“ fragte John erneut und diesmal etwas lauter. Mit Erfolg, man beachtete ihn und drei Augenpaare blickten leicht besorgt zu ihm herüber.
„Dieses Zeichen“, begann Rodney und deutete auf das Symbol, welches wie ein schlampiges, großes W mit einer zusätzlichen Linie nach unten und zwei nebeneinander angeordneten Punkten wirkte. „Das bedeutete soviel wie…“ er schien nach dem richtigen Wort zu suchen.
„Biogefahr“ sprang Sam für ihn ein und beendete seinen Satz.
John hob überrascht die Augenbrauen und betrachtete dann das stetig blinkende Symbol.
„Biogefahr?“ wiederholte er.
„Der Computer hier“, begann Radek und rief einen weiteren Bericht auf den Bildschirm, „hat sich mit der Einschaltung dieses Biogefahren-Protokolls selbst geschützt. Der Energieanstieg sollte ein bis jetzt schlafendes Programm aktivieren…“ Wieder flogen seine Finger über die Schalttafeln.
„Hier“, er zeigte auf eine in Antiker-Schrift geschriebene Passage, welche jetzt, da das blinkende Zeichen ausgeblendet war, erschien.
„Was sagt uns das?“ fragte John nach Minuten des Schweigens nach.
„Der Computer hat unaufgefordert ein Programm gestartet, das offenbar für seine Ausführung mehr Energie benötigt, als die externe Energiequelle dieses Labors noch besitzt. Daher hat das Programm auf unser ZPM zugegriffen und der damit verbundene Energieverlust, wurde von unseren Systemen registriert“, begann Sam die Erklärung.
„Und?“ drängte John des es langsam nervte, ständig nachfragen zu müssen.
Jetzt hatte offensichtlich auf Rodney den ganzen Text gelesen, denn er meldetet sich schnipsend wieder zu Wort: „Das Programm wurde gestoppt, weil es vom Hauptcomputer als Sicherheitsrisiko angesehen wurde und daher auch das Biogefahr-Symbol!“
„Wir können also froh sein, dass der Hauptcomputer reagiert hat?“ spekulierte John.
„Können wir“, bestätigte Rodney. „Nicht auszudenken was passiert wäre, hätte der Hauptcomputer dieses Programm nicht aufgehalten!“
„Biogefahr?“ wiederholte Sam erneut. „Soll das bedeuten, hier unten war ein Bio- oder Virenlabor?“
Schweigen trat ein.
„Colonel“, Sam erschrak förmlich, als eine Stimme durch die Stille ihrer Gedanken hallte. Sie tippte auf den Lautsprecher in ihrem Ohr. „Was gibt es?“
Die besorgte Stimme am anderen Ende begann erneut: „Wir könnten einen unnormalen Energiewert feststellen“. Sam erkannte die Stimme als eine der Wissenschaftlerinnen aus McKays Labor. Die blonde Frau mit den vielen Locken, welche McKay immer Kontra gab und sich nicht von ihrem Boss einschüchtern ließ.
„Ein Teil der ZPM Energie wird nach wie vor umgeleitet“, erklärte sie.
„Umgeleitet?“ plapperte Rodney dazwischen. „Wohin?“
„In das verborgenen Labor“, bestätigte die Frau die allgemeinen Vermutungen.
„Immer noch?“ fragte John nach, dem dieser Gedanke nicht wirklich behagte. Schwer fühlte er das gewicht seiner P-90 in der Hand und doch, gegen etwas biologische Gefahr würde er damit nichts ausrichten können.
„Ja“, kam es wieder aus dem Lautsprecher und wie auf ein stilles Signal hin, rasten Zahlenkolonnen und Wortfetzen über den Bildschirm, auf welchem wieder das Biogefahr-Symbol blinkte.
„Sir!“ kam die fast flehende Stimme aus Carters Funkgerät, „der Energiefluss steigt weiter! Unsere Computer messen die doppelte Energiemenge! Und, oh Gott!“
„Was?“ rief Sam aufgebracht, die nur schwer ihren Blick von dem Computerbildschirm wenden konnte, der die immer noch verrückt durcheinander laufenden Worte und Zahlen zeigte.
„Die Computer der Antiker sind allesamt überlastet! Es ist eine Art Programm gestartet, dass sie alle überlastet und“ die Stimme der Frau brach ab und Sam vernahm nur noch statisches Rauschen.
„Hallo?“ fragte sie in die knisternden Störgeräusche, doch sie erhielt keine Antwort.

Mit einem zischen glitt die Labortüre zu und sperrte den verdutzen Lorne und seine Männer, die nicht schnell genug hatten reagieren können, aus.
Ein dumpfes Grollen, wie das einer schweren Maschine erwachte und erfüllte den Raum. Dann begann der Boden leicht  zu vibrieren.
Panik machte sich Breit, als die Computer zu piepen begannen. Auf jedem Bildschirm blinkte nun das Biogefahren-Symbol und das vibrieren unter ihren Füßen wurde zu einem regelrechten Erdbeben.
Das Grollen wurde lauter und mit einem mechanischen Geräusch, teilte sich im hinteren Bereich des Labors der Boden. Aus der schmalen Öffnung, wurde ein immer größeres Loch und mit einem weiteren Klicken, rasstete die im Boden entstandene Öffnung ein.
John und Sam richteten gleichzeitig und mit vor Aufregung hämmernden Herzen, ihre Waffen auf die Stelle aus der sich langsam etwas zu erheben schien. Das zittern des Bodens lies nach und etwas, das am Entferntesten an einen Sarg erinnerte, schob sich aus der dunklen Öffnung und rastete mit einem summen, in seiner vorhergesehenen Position ein.

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Kapitel 6 by Belanna
Kapitel 6

Wie gebannt sahen alle auf die mittlerweile eingerastete Konstruktion. Sam und John hielten immer noch schussbereit ihre Waffen auf das…ja was war es eigentlich genau?... Die erste Anspannung der Schrecksekunden war aus ihnen gewichen und machte der Neugierde platz. Radeks Herz hämmerte zwar immer noch wie wild gegen seine Brust, doch seine Finger flogen davon fast unbeirrt wieder über die Tastatur des immer noch blinkenden Computers. Das Biogefahrensymbol ließ sich nun nicht mehr ausblenden und überlagerte sämtliche anderen Daten.
„Wir haben das System zurück“, bestätigte Radek nach seinen ersten Tests. Das Antiker-Computersystem funktionierte wieder einwandfrei, ohne Anzeichen einer Überlastung.
Rodney, der seinen Blick noch nicht von dem merkwürdigen, sargartigen, grauen Ding hatte lösen können, meinte nachdenklich: „Stasiskapsel?“
Die Blicke der Anwesenden richteten sich sogleich auf ihn, doch seine Augen hafteten trotzdem weiterhin auf den hinteren Teil des Labors.
„Was?“ fragte jetzt Radek und sah von seinem Kollegen zu der Kapsel. Er hatte Rodneys gemurmeltes Wort zwar verstanden, doch viel es ihm schwer, das zu glauben.
„Sie könnten recht haben“, gab Sam nach einer genauen Musterung zu. „Das bedeutet dann aber auch…“
„Das was immer dort in Stasis lagert, die Biogefahr ist?“ Rodney war sich nicht sicher, ob er seine Bedenken jetzt als Theorie oder doch eher als Frage dargelegt hatte, doch das unangenehme Schweigen, welches seinen Worten folgte bestätigte ihm, dass die anderen wohl das gleiche dachten.
„Aber wenn es wirklich etwas so gefährliches ist“, zog John die Aufmerksamkeit auf sich, „warum hat der Hauptcomputer dann das Auftauchen der Kapsel kein weiteres mal verhindert?“
„Die Computer“, begann Radek. „Waren überlastet! Natürlich!“ Rodney hatte seien Freund unterbrochen und schnipste in gewohnter Manier, mit den Fingern. „Der Antiker, welcher all dies hier unten verbarg musste gewusst haben, dass der Hauptcomputer beim Auffinden dieses Labors und des Aktivieren der Computer, damit meine ich auch das schlafende Programm der Stasiskapsel, der Hauptcomputer der Stadt eingreifen und dies verhindern würde. Daher schrieb er ein zusätzliches Programm…“
„Moment“, unterbrach jetzt Sam. „Sie wollen damit also andeuten, dass ein einzelner Antiker in der Lage gewesen sein soll, ein Programm zu schreiben, welches den Hauptcomputer der ganzen Stadt blockieren kann? Ich meine, an diesem Hauptcomputer haben bestimmt die besten und klügsten Köpfe ihrer ganzen Nation gearbeitet und einem einzelnen Antiker soll es gelungen sein, dies zu überbieten?“
Nachdenklich schwieg Rodney und gab Sams Theorie, wenn auch nur in Gedanken und recht widerwillig, Recht. Einem einzigen Antiker konnte so ein Geniestreich kaum gelungen sein.
„Zumindest stimmt Ihre Theorie aber soweit, dass dieses Programm tatsächlich in der Lage war, das Hautcomputersystem komplett zu übernehmen und teilweise für einige Minuten ganz lahm zu legen“, pflichtete Radek bei, als er einen erneuten Blick auf den Computer warf.
„Das Programm ist jedoch wieder völlig verdrängt und die Gefahrenwarnung lässt mich nicht einmal auf eines der Unterprogramme im Labor zugreifen.“ Radeks Finger hatten sich wieder über die Tastatur gelegt, aber außer dem blinkenden Symbol, konnte er nichts anderes aufrufen.

„Colonel Carter?“ ein gedämpfter Schrei drang zu ihnen durch und ließ sie erneut vor Schreck zusammenzucken.
Major Lorne und seine Männer standen besorgt vor der Labortüre, welches sich auch nach den ersten Bemühungen nicht hatte öffnen lassen. Als auch der Funkkontakt abgebrochen war und nicht wieder aufgebaut werden konnte, hatte er schon mit dem schlimmsten gerechnet.
„Besorgen Sie mir ein paar Wissenschaftler und das so schnell wie möglich!“ rief er einem seiner Leute zu. Dann aktivierte er sein Funkgerät: „Lorne an Krankenstation, wir brauchen zur Sicherheit ein Notfallteam hier unten, im Gang des geheimen Labors“, wie es von den Expeditionsteilnehmern genant wurde.
Er unterbrach die Verbindung und klopfte erneut mit seiner Faust, gegen die Tür.
„Colonel Carter, Colonel Sheppard, kann mich irgendjemand hören?“
„Lorne!“ drang die gedämpfte Stimme von John Sheppard durch die Tür und Evan atmete erleichtert auf.
„Colonel, was ist passiert, geht es Ihnen gut?“ rief er so laut, dass ihn sein Hals schmerzte.
„Ja“ schrie die Stimme von der anderen Seite zurück. „Wir sind alle hier! Warum geht die verdammte Tür nicht auf?“
Evan hatte mit einem Schulterzucken antworten wollen, rief aber dann doch ein „keine Ahnung, Sir“ zurück. „Wir haben jemanden hier herunter gebeten, der sich das Problem ansehen wird, halten Sie einfach noch ein wenig durch!“ versprach er.

John wandte sich von der Tür ab. Wohl wissend, das Major Lorne alle Hebel in Bewegung setzten würde, um sie hier wieder raus zu lassen und he, er war ja immerhin mit drei der besten Wissenschaftler gefangen, wenn denen nichts dazu einfiel, würde er wohl die Welt in Frage stellen müssen.
„Mist“, kam es von Radek und auch Rodney, der sich einem weiteren Computer angenommen hatte, machte einen schlechtgelaunten Eindruck. Zu Johns allgemeiner Frustration kam hinzu, dass auch Sam Carter keinen zuversichtlicheren Eindruck verbreitete.
„Die schicken jemand, der sich um die Tür kümmert“, meinte er in die Runde, bekam aber keine Antwort. Wenn Wissenschaftler arbeiteten, waren normalsterbliche Luft, daran hätte er sich mittlerweile gewöhnen müssen. Immer darauf bedacht, der Stasiskapsel nicht zu nahe zu kommen, suchte er sich eine Plätzchen, von dem aus er die drei konzentriert Arbeitenden nicht stören, aber dennoch beobachten konnte. Jetzt hieß es wohl abwarten…

„Es ist wie eine Art Quarantäne für diesen Raum“, begann Rodney nach schier endlosen Minuten zu sprechen. John, der sich mit seiner Waffe auf dem Boden niedergelassen hatte und zwischen der Tür und der Kapsel hin und her sah, blickte auf.
„Soll heißen, dass…“
„Wir aus Gründen der stadtweiten Sicherheit, hier unten eingeschlossen wurden“, sprach Rodney führ ihn weiter.
John seufzte. Warum hatte er nur mit so einem Ausgang gerechnet?
„Seht euch das an!“ Sam deutete aufgeregt auf einen Bildschirm, dem sie erstaunlicherweise mehr hatte entlocken können, als das blinkende Gefahrensymbol. John raffte sich auf und auch wenn sein Antikisch leicht eingerostet war, so gab es wenigstens endlich einen Fortschritt - das hoffte er zumindest.
„Interessant“, kommentierte Rodney ihren Fund und Sheppard wollte schon gelangweilt nachfragen, als Sam erklärte: „Das sind medizinische Daten und wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich dabei um unseren Stasis-Gast.“
„Ja, ja, Dr. Keller kann sich das dann ansehen, aber solange wir nichts Brauchbares finden, um die Tür zu öffnen…“ Rodney lies den Satz offen und wendete sich wieder seinem Computer zu. Sam schenkte ihm einen bösen Blick und dann ging sie die Daten weiter durch. Zeile für Zeile überflog sie die Berichte obwohl sie zugegebenermaßen nicht alle Einzelheiten verstand. Dann, ganz plötzlich, Sam hatte es erst für einen Streich ihrer Augen gehalten, ruckelten die Worte auf dem Bildschirm und begannen zu verschwimmen. „He, Leute!“ rief sie alle wieder zu sich und sie betrachteten gespannt, wie sich die Buchstaben neu formierten und eine Botschaft bildeten.

>Glaubt nicht den Worten, denn sie sind trügerisch. Rettet das Leben<

Wieder legte sich Schweigen über das Labor und jeder versuchte für sich selbst, einen Sinn in diesem Satz zu erkennen.
„Welche Worte?“ fragte Rodney in den Raum.
„Die Daten?“
Alle Augen waren wieder mal auf Sam gerichtet. „Ich meine, vielleicht sollen wir den Daten nicht glauben.“
„Sie meine die Sache mit dem Virus?“
Sam nickte, „ja, das wäre zumindest eine Theorie und besagtes Leben ist das, was immer in der Stasiskapsel steckt.“
„Zumindest laufen all die unerklärlichen Ereignisse darauf hinaus“, meldete sich Radek zu Wort. „Das ganze muss doch irgendeinen Sinn ergeben und vielleicht hat dieser Sinn die Jahrtausende in Stasis überdauert.“
Alle sahen wie gebannt zu der Kapsel, als würde sie sich allein durch ihre fragenden Blicke, öffnen.
„Aber müsste die Person da drinnen“, John deutete auf die Kapsel, „nicht schon halb tot sein? Ich meine, wir wissen ja aus Erfahrung, wie sich Stasis über so einen langen Zeitraum auf den menschlichen Körper auswirkt.“
„Und wer weiß, vielleicht funktioniert die Kammer ja schon seit Jahren nicht mehr“ meinte Rodney und näherte sich der grauen Kapsel. Es gab keine sichtbaren Leitungen oder irgendwelche Verbindungskabel zu den Computern. Rodneys Finger strichen über das kalte, glatte Gehäuse und konnte ein leichtes Pulsieren verspüren. Als er seine Handfläche dann ganz auf das Metall legte, begannen sich Linien aus weißem Licht über die Hülle zu ziehen. Von seiner Handfläche ausgehend, zog sich das Licht in Minutenschnelle über die ganze Kammer und erschrocken stolperte Rodney zurück. John und Sam hatten wieder ihre Waffen erhoben, als sich ein Teil der Kapsel veränderte und das graue Metall zu einem Fenster wurde.
Schimmernde, mattgrüne Flüssigkeit leuchtete jetzt durch den Raum und darin befand sich ein durchaus menschlicher Körper, der an mehrere Schläuchen angeschlossen war.
Es dauerte eine Weile, bis alle die Tragweite dieses Fundes erkannten.
Mit angehaltenem Atem trat Rodney von seinen völlig überraschten Kollegen fort, wieder auf die Kapsel zu. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, aber je näher er sich die Gestalt dort betrachtete, desto klarer, aber auch unverständlicher wurde ihm alles.
„Das…“ begann er zu stammeln und blickte immer noch auf den im Tank schlafenden Körper. „Das…das bin…ich?!“

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Kapitel 7 by Belanna
Kapitel 7

„Nun“, Dr. Keller warf einen weiteren, kurzen Blick auf ihre Unterlagen, bevor sie sich wieder den Menschen im Besprechungsraum zuwandte. „Laut der wenigen Daten, welche das Computersystem des geheimen Labors preisgab, ist dieser Rodney McKay mit einer Art Virus infiziert. Zumindest befindet sich etwas in seinem Blut, dass die Computer der Stadt als Bedrohung für uns einstufen.“
„Aber mal ganz ehrlich“, begann John, „was macht dieses Rodney McKay Double da unten?“
„Schwer zu sagen“, kam es von Sam.
„Vielleicht ist er ja aus einem ähnlichen Grund hier, wie damals die gealterte Elisabeth“, spekulierte Teyla.
„Nein, das kann es wohl kaum sein. Denn wie die Zeitreisende Elisabeth Weir einst, müsste dieser Rodney McKay sehr alt sein, was…“
„Was definitiv nicht der Fall ist“, unterbrach Dr. Keller Sam bei ihrer Ausführung.
„Entschuldigung, Colonel Carter“, entschuldigte sie sich, als ihr ihre Unhöflichkeit bewusst wurde.
„Schon gut, fahren Sie fort“, bat Sam.
„Laut dem was ich über die Person in Stase erfahren konnte, ist sie jünger als unser Dr. McKay.“
„Was?“ fragte Rodney laut. „Aber…aber…wie?“
„Tja, das werden wir wohl nie erfahren“, unterbrach Sam Rodneys Gestotter.  
„Was?“ fragte der Wissenschaftler erneut.
„Solange wir dem Labor nicht neue Daten entlocken können, muss dieser McKay in Stasis bleiben“, erklärte sie.
„Was…wieso…ich meine…“
„Die Daten warnen uns vor einer Biogefahr und die geht wohl von dem Jungen aus, in dessen Körper Dr. Keller ja eine Art Virus entdecken konnte. Von daher…“
„Sollten wir äußerst vorsichtig vorgehen und werden auch nichts weiter unternehmen, solange mir keine neuen Daten vorliegen“, stimmte Carter Radeks Ausführungen zu.
„Ich sehe das nicht anders als Colonel Carter und Dr. Zelenka. Es wäre zu gefährlich ohne weiteren Informationen…“
„Soll das heißen, er bleibt weiterhin in Stasis? Wir…wir lassen ihn einfach da unten und vergessen, dass wir ihn gefunden haben?“ fragte Rodney zornig.
„Das reicht, Rodney“, ging Sheppard dazwischen. „Colonel Carters Entscheidung ist vollkommen richtig und“, Rodney wollte ihn bereits wieder unterbrechen, doch John deutete ihm, still zu sein, „wir werden ihn ja nicht auf ewig dort unten eingesperrt lassen, nur so lange bis Sie neue Informationen aus dem Computer bekommen und wir ihn ohne eine Gefahr für uns einzugehen, befreien können.“
„Ach“, sagte Rodney schnippisch, „und wenn nicht? Ich meine, wenn wir keine neuen Informationen finden und auch sonst nicht sicher sind…“
„Sie sehen das viel zu emotional“, schimpfte Radek.
„Bitte, wer würde das nicht? Immerhin geht es hier ja um…“
„Nein“, unterbrach ihn Radek erneut. „Es geht hier nicht um Sie. Das da unten sind nicht Sie, egal wie Sie es drehen und wenden.“
„Damit hat er nicht ganz unrecht, Rodney“ versuchte Sam die Wogen zu glätten.
„Vielleicht bin ich neugierig, o.k. das gebe ich zu, aber trotzdem, haben nicht Sie selbst gesagt, dass all die merkwürdigen Ereignisse, welche mit diesem Labor zusammenhängen, einen tieferen Sinn verfolgen?“
„Das schon, aber zuerst müssen wir an unsere eigene Sicherheit denken.“
„Genau“, mischte sich jetzt wieder John ein, „wenn die Antiker sich schon mal die Mühe machen und auf eines Ihrer Geräte ein Gefahrenschild kleben, dann muss doch wirklich was dran sein. Ich meine, wie viele dieser Gerätschaften haben sich als gefährlich, ja sogar als lebensgefährlich herausgesellt und das ohne einer Warnung?“
„Aber…“
„Die Diskussion ist beendet“, Sam stand auf. „Solange mir keine brauchbaren Daten vorgelegt werden, bleibt der zweite Rodney da, wo er ist. Also je schneller Sie Dr. Keller Informationen beschaffen, desto schneller lernen wir Ihre jüngere Version kennen.“
Damit beendete Sam ihre Besprechung und außer einem übel gelaunten McKay, verließen alle den Sitzungssaal.

Rodneys schlechte Laune besserte sich den ganzen Tag über nicht und da er Radek als >Mitverschwörer< gegen sich und den jungen McKay sah, durfte der sämtliche Wutausbrüche und Beschimpfungen über sich ergehen lassen, was, streng genommen nicht anders war, als an jedem anderen Tag auch. Radek war auch schon gereizt genug und kurz davor, das Handtuch zu werfen. Sollte dieser Nörgler doch sehen, wie er allein zu Recht kam, schließlich gab es noch andere Projekte in Atlantis, welche seine Aufmerksamkeit verdienten und bei denen er nicht ständig gestört wurde.
„Sie schaffen es tatsächlich, dass man die Stille zu schätzen weiß“, war Radeks einzige Antwort, auf Rodneys neuerlichen Protest. Dieser wollte sogleich eine Gegenargumentation starten, als sich plötzlich die Ansicht auf den Computerbildschirmen änderte.
Das stetig blinkende Symbol, welches sonst die Bildschirme zierte und jede aufgerufene Datei überlagerte, war verschwunden und wich einem kurzen Dialog. Noch bevor einer der beiden Wissenschaftler die in Anikerschrift verfassten Zeilen lesen konnte, verschwanden die Daten und die Computer schalteten sich ab. Vollkommen verblüfft und überrumpelt starrten sie auf die schwarzen Bildschirme und noch bevor sie sich über das >warum< den Kopf zerbrechen konnten, tönte der Lärm eines Alarmsystems durch den Raum.


„Bericht.“ Sam stand mit ihren Unterlagen im Arm, in der Labortüre. Rodneys Ruf hatte sehr dringend geklungen und Sam konnte Dr. Keller erkennen, welche sich neben der Stasiskapsel in die Hocke begeben hatte. Mehrere ihrer mitgebrachten Laptops waren zwischen den Antikerkonsolen verteilt und zwischen alle dem Durcheinander huschten mehrere Wissenschafter hin und her  
„Rodney“, begann sie erneut als ihr klar wurde, dass der Angesprochene ihre erste Bitte um Aufklärung der Situation nicht verstanden hatte. Es herrschte auch ein heilloses Durcheinander an Stimmen und so kämpfte sich Sam durch die arbeitende Menge vor und fand Rodney über einen Laptop gebeugt, in der nähe der Stasiskapsel.
„Rodney, Bericht“, bat sie ein weiteres mal. Der Angesprochene drehte sich erschrocken um, „Sie haben mich erschreckt!“ schimpfte er und tastete in einer übertriebenen Geste, nach seinem heftig schlagenden Herzen.
Sam verzog nur genervt den Mund. Sie hatte wichtigeres zu tun, als ständig zwischen ihrem Büro und dem Labor zu pendeln, außerdem hatte sie Rodney weiteres wissenschaftliches Personal untersagt und doch war das Labor wieder bis zum erbrechen mit Hilfskräften gefüllt.
„Was soll das hier alles?“
Rodney konnte Sams Wut recht deutlich erkennen, daher straffte er seine Gestalt und begann seinen Bericht: „Die Computer sind vor weinigen Minuten komplett ausgefallen. Es gelang uns gerade noch, genügend Energie aus unserem ZPM zur Statiskapsel umzuleiten, bevor er…also dieser andre McKay gestorben wäre. Wir…bitte ich schick die Kollegen sobald wie möglich wieder an Ihre eigentliche Arbeit zurück, nur wenn wir den Fehler nicht finden und das noch mal passiert…“
„Wird er das vielleicht nicht überleben“, beendete Dr. Keller den angefangenen Satz. Sie war aufgestanden und zu Sam herübergetreten. „Sein Zustand ist jetzt schon äußerst kritisch, ein erneutes Versagen der Lebenserhaltungssysteme könnte sein Tod sein.“
Sam sah zu dem Mann in der grünen Flüssigkeit hinüber. Wenn man genau hinsah, merkte man schon den Unterschied zwischen den beiden McKays. Die Gesichtszüge wirkten anders, jünger und gleichmäßiger… Sam sah wieder zu ihrem Rodney und Sorge zeigte sich auf dessen Zügen.
„Bitte Sam, wenn es uns nicht gelingt die wichtigsten Funktionen der Antikerkonslen auf unsere PCs zu übertragen, wird Ihn der nächste Energieausfall töten!“
Sie schnaufte, „na schön, Sie bekommen die nötige Unterstützung, bis Sie das System überbrücken haben.“
„Danke“, Rodney lächelte zufrieden. „Sie werden sehen, wir sind ganz schnell damit fertig“, behauptete er.
„Können wir dadurch dass Sie das System über unsere Computer laufen lassen, nicht auch auf die gespeicherten Daten zugreifen?“ fragte Dr. Keller, welche auch immer wieder zu dem anderen Rodney blickte.
„Nein, die Daten können wir deshalb nicht aufrufen, zumindest nicht ohne den genetischen Fingerabdruck, aber zumindest haben wir volle Kontrolle über die Energie.“
„Das heißt, wir könnten danach die Kapsel jederzeit öffnen?“ fragte Sam zur allgemeinen Verwunderung.
„Ja, sollten wir das wollen“, bestätigte ihr Rodney, der den Sinneswandel des Colonels noch nicht ganz verstand.
„Nicht das ich das möchte“, fügte sie hinzu und reichte Rodney den Bericht, welchen sie auf ihrem Computer mit sich herum trug. „Das kam vor wenigen Minuten durch das Tor.“
„Eine neue Nachricht?“ fragte Rodney aufgebracht und ergriff den Bericht.
„Beschützt den Jungen“, las er laut vor. „Das ist endlich mal ne klare Aussage“, meinte er und reichte den Bericht zurück.
„Ich denke dass sich auch die vorherige Botschaft auf den Jungen bezog. Glaubt nicht den Worten, denn sie sind trügerisch. Rettet das Leben“, wiederholte sie.
„Sie meinen damit, dass es kein Virus gibt und der Computer uns das nur glauben machen will?“
Sam nickte, „aber solange wir das nicht mit Sicherheit sagen können, ist es nur eine Theorie.“
„Tja, dann sollten Sie das vielleicht zu klären versuchen. Ich könnte allerdings auch eine Quarantänezone hier unten einrichten, nur für den Fall“, meinte Jennifer Keller.
„O.k., veranlassen Sie das“, stimmte Sam zu. „Und was uns betrifft“, sie wandte sich an Rodney, „sollten wir schleunigst dieses Computersystem überlisten.“

ENDE (vorerst)
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