Metamorphose by Belanna
Summary: Jack wird auf einer fremden Welt von einem Insekt gestochen und durchlebt eine seltsame Verwandlung.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 9114 Read: 8984 Published: 20.12.11 Updated: 20.12.11

1. Kapitel 1 by Belanna

2. Kapitel 2 by Belanna

Kapitel 1 by Belanna
Metamorphose


"Also wo sind ihre Spuren für eine Zivilisation?" erkundigte sich Colonel Jack O'Neill, während er mit seiner Hand eine ausschweifende Geste vollführte. Dr. Daniel Jackson schob seine Brille zu Recht und musterte seinen Teamkameraden etwas gelangweilt. Derartige Diskussionen gab es bei fast jedem neune Planeten, auf dem Daniel Leben vermutete. Mittlerweile machte er sich nicht mehr die Mühe, Jack seine Schlussfolgerungen offen dar zu legen. Daniels Blick glitt in die Ferne. Meterhohe Bäume und verwittertes Dickicht so weit das Auge reicht. Lianen und Efeuranken schlängelten sich die dicken, gewundenen Baumstämme, bis in ein undurchdringliches Blätterdach empor. Insekten tanzten in den schmalen, durch die Blätter schimmernden Sonnenstrahlen. Heiße, schwüle Luft, durchzogen von Moosigem Geruch flutete Daniel entgegen. "Schön hier" erklang hinter Daniel die Stimme von Major Carter. Lächelnd lauschte die den Tiergeräuschen. "Ja schön heiß und stickig", erklärte Jack sarkastisch. Teal'c betrachtete die Gegend genau. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er von diesem Planeten hielt. Daniel zweifelte nicht daran, dass Teal'c mehr Verständnis für die Erforschung neuer Kulturen aufbrachte als Jack. Auch wenn es manches mal so schien, als würde er sich lieber O'Neills Meinung anschließen, kehrt machen um sofort zur Erde zurück zu kehren. Daniel machte weder Teal'c noch Jack wegen ihrer Ansichten Vorwürfe. Sie waren keine Wissenschaftler und sahen daher die Welt, die sie umgab mit anderen Augen. Mit einem Kopfschütteln verdrängte Daniel alle Gedanken, wollte sich ganz auf seine Aufgabe besinnen. "Na dann mal los Camping Freunde, unser Amazonas Urlaub wartet!" Jack schritt die Stufen, die das Stargate säumten hinab und arbeitete sich langsam durch das Dickicht vor. Sam und Daniel folgten. Teal'c bildetet die Nachhut und richtete seinen prüfenden Blick auf die Umgebung. Immer darauf aus, mögliche Gefahren vorzeitig zu erkennen und sei es nur ein wildes Tier, dessen Neugier durch die vier Fremden geweckt worden war. "Mist! Verdammter...!" "Colonel alles in Ordnung?" Jack drehte sich nicht um, lief weiter gerade aus. "Ja Carter, mir ist nur gerade eingefallen, dass ich kein Mittel gegen Insektenstiche dabei hab. Ich bezweifle nicht, dass es in diesem Dschungel von Moskitos und ähnlichem Viehzeug wimmelt." Sam grinste, und gab ihrem Vorgesetzten aber in Gedanken Recht. General Hammond hatte für diese Mission 48 Stunden angesetzt und die Insekten waren nicht das einzige, auf das Sam verzichten konnte. Schlangen oder derartiges machte sich in Schlafsäcken nicht gerade gut.
Etwa eine halbe stunde kämpften sie sich durch Wurzel- und Buschgeflecht, bis der Dschungel um sie herum, etwas nach lies. Eine von Licht geflutete kleine Lichtung geriet in ihr Blickfeld. Jack maß die Lichtung kritisch. "Reicht gerade Mal um die Zelte auf zu stellen. Aber was soll's, was besseres finden wir hier so schnell eh nicht." "Jack ich würde mich noch gerne weiter umsehen", warf Daniel mit bedacht auf die Stimmung des Colonels vorsichtig ein. "Klar tun sie was immer sie wollen, Teal'c du begleitest ihn. Carter und ich bauen indessen die Zelte auf." Teal'c nickte und verschwand mit Daniel wieder im Wald. "War das vorhin ihr ernst?" Sam blickte ihren Colonel verwundert an. "Sir?" Jack begegnete ihrem verwunderten Blick, "na ja das schön hier meine ich." Sam lächelte, "ja ich finde es schön hier." O'Neill zuckte die Schultern und begann damit, eines der Zelte auf zu bauen. Sam sah ihm kurz zu, immer noch ein lächeln auf dem Gesicht. Für sie mag das albern und sentimental klingen, aber jeder Ausflug auf einen anderen Planeten ist schön, vor allem wenn sie bei mir sind. Sams lächeln wurde noch etwas bereiter, dann begann sie ebenfalls damit, ein Zelt aufzuschlagen.

Daniel und Teal'c kamen erst nach einigen Stunden zurück, jedoch ohne nennenswertem Erfolg auf der Suche nach Zivilisation. Das Team saß um eine errichtete Feuerstelle, die jedoch noch keinen Sinn und Zweck erfüllte. Jack blickte auf seine Armbanduhr. Auf der Erde war es nun 19 Uhr Winterzeit, die Sonne dieses Planeten machte jedoch noch keine Anstallten, in den nächsten Stunden unter zu gehen. "Wie kommen sie nur darauf, dass hier jemand lebt Daniel?" Jack blickte den jungen Archäologen forschend an. "Nun ja, sehen sie sich doch nur mal um Jack. Alles was irgendwie in die Höhe ragt, ist von Ranken umschlungen. So gut wie alles, was lange genug mit dem Boden Kontakt hatte, ist Moosbewachsen. Doch auf den Treppen um das Stargate war kein Moos zu finden. Das Stargate selbst, sowie das DHD wiesen ebenfalls keine Spuren von Kletterpflanzen auf. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass es entfernt wurde. Das Tor wird also genutzt und seine Nutzer sorgen dafür, dass es nicht verwittert. Ich schätze die schnelle Vegetation ist dafür verantwortlich, dass ich bisher keine Fußspuren finden konnte." "Oder die hiesigen Eingeborenen schwingen sich in Lendenschürzen von Liane zu Liane", argumentierte Jack. "Ja das wollte ich gerade in Erwägung ziehen." "Aha." "Ich gebe Daniel Jackson Recht O'Neill. Ich glaube ebenfalls, dass das Stargate benutzt und somit von Ranken und Moos befreit wird, " lies Teal'c vernehmen. Jack blickte Sam vorwurfsvoll an, "sie sind dran, stimmen sie den beiden schon zu, damit wenigstens ihr drei davon überzeugt seid, dass diese Mission nicht reine Zeitverschwendung ist." Sam überlegte, mied den Blick des Colonels als sie antwortete. "Was Daniel und Teal'c sagen, ergibt durchaus Sinn. Aber sollte ein Dorf oder eine Stadt nicht in unmittelbarer Nähe des Tores liegen? Ich meine, wenn die Leute das Stargate nützen, warum sollten sie erst einen stundenlange Fußmarsch auf sich nehmen? Aber in der Umgebung haben die beiden nichts gefunden. Auch seltsam ist der fehlende Weg. Es scheint sich zwar jemand Mühe zu geben, das Tor und das DHD von Ranken zu säubern, aber warum sich jedes Mal einen neuen weg durch das Gestrüpp bahnen und nicht gleich einen Weg bauen?" Jack hob völlig verblüfft die Augenbrauen. "Danke Carter, das tut gut wenn sie mal mit mir an Daniels Logik zweifeln." Er grinste sie lieb an. "Vielleicht wollen sie nicht gefunden werden", gab Daniel zu bedenken. "Toll jetzt ist meine Stimmung wieder auf dem Nullpunkt danke Daniel." "Ich wollte ihren Pessimismus nicht schüren, ich will damit nur sagen, dass wir uns noch ein Weilchen umsehen sollten. Die Sonne wird so schnell nicht unter gehen und bevor wir tatenlos rum sitzen..." "Hab's kapiert Spacemoncy. Packt die Wasserflaschen ein, wir gehen wandern." Jack erhob sich und räkelte sich. Verdammt, der Rücken spielt einfach nicht mehr richtig mit. Die Knie sind auch nicht mehr die besten... ich werd alt. Jack hasste derartige Gedanken, doch sie ließen sich nicht vermeiden.

"Hab ich es euch nicht gesagt?" frohlockte Daniel, als ein Hügelkamm den Blick auf ein größeres Dorf frei gab. Mehrere Dutzend Häuser waren verteilt auf einer gerodeten Lichtung. Der Baustiel der Häuser war modern, erinnerte an gewöhnliche Ein- oder Zweifamilienhäuser wie man sie auf der Erde fand. Durch das Fernrohr erkannte Jack einige Fahrzeuge, die Jeeps ähnelten. "Scheint in etwa unseren Entwicklungsstandart erreicht zu haben. Moderne Häuser, Autos." Daniel wurde ungeduldig, "lasst sie uns begrüßen gehen!" "Das halte ich für unklug. Vielleicht hatten sie recht mit dem die wollen nicht entdeckt werden Geschwafel." Die Entscheidung zu handeln wurde Jack durch ein Rascheln im nahen Gebüsch abgenommen. Geschwind richteten sich alle Waffen auf das Gebüsch. Zu aller Erstaunen kam ein kleiner Junge daraus hervor, blickte in die Läufe der zum Schuss bereiten Waffen und hob ängstlich die Hände. Jack deutete seinem Team die Waffen sinken zu lassen. Jetzt war Daniel an der Reihe. "Ich bin Daniel Jackson und das sind meine Freunde. Wir sind friedliche Forscher vom Planeten Erde. Wir kamen durch das Sternentor." Der Junge schwieg, immer noch die Hände in die Höhe haltend. "Du verstehst mich ja?" Ein stummes nicken. "Gut dann hab keine Angst mehr, wir sind Freunde. Könntest du uns zu deinen Eltern bringen, oder zu Denen, die dieses Dorf hier leiten?" Langsam und vorsichtig senkte der Junge die Hände, darauf bedacht keine ruckartigen Bewegungen zu machen, die die Fremden dazu veranlassen könnten, ihre Waffen erneut gegen ihn zu richten. Die Straßen der kleinen Ortschaft waren recht leer, alle Fenster waren durch Rollläden verdeckt. Der Junge führte SG 1 zu einem größeren Haus. Es war von außen nichts so schlicht wie der Rest des Dorfes, auch die Bauweise war anders. "Scheint das Radhaus oder so was zu sein, " spekulierte Daniel. Hinter der massiven Holztür lag eine große Halle. Marmor zierte Boden und Wände. Die kühle dieses Gebäudes, stand in einem so krassen unterschied, dass das Team fröstelte. "Wo bringst du uns hin?" fragte Jack. Der Junge blieb stumm und deutete auf eine schwere Holztür. Daniel der nicht unhöflich sein wollte, schob sie auf und erkannte dahinter eine art Konferenzraum. Ein großer hölzerner Tisch, ein Podium und die Wände wurden von Ölgemälden verziert. "Wenigstens gibt's hier ne Klimaanlage und..." "Seit willkommen Reisende!" Jack wurde von einer Jugendhaft klingenden Stimme unterbrochen. Ein kleiner dicker Mann kam mit den Armen gestikulierend auf sie zu. Sein kurzes braunes Haar ordentlich nach hinten gekämmt, trug er einen stattlichen Anzug. "Ich bin das Oberhaupt dieser Gemeinde, wir freuen uns wirklich sehr über ihren Besuch. Mein Name ist Witam Immug Ten der III" "Hi, ich bin O'Neill, das ist Major Carter, das dort ist Daniel Jackson und dann wäre da noch Teal'c." "Oh es freut mich wirklich euch kennen zu lernen, nehmt doch bitte Platz. Möchtet ihr etwas Trinken? Oder etwas Essen? Ihr braucht es nur zu sagen." Sie nahmen neben dem aufgeregten Mann Platz. "Nun was führt euch hier her?" "Wir sind Forscher und..." "Oh wie wunderbar, wie aufregend!" "Mit eurer Erlaubnis würden wir uns gerne umsehen und..." "Natürlich, selbstverständlich Daniel Jackson. Sie können sich alles ansehen!" "Mich würde auch eure Kultur und Geschichte interessieren." "Kein Problem, in diesem Haus befindet sich eine Bibliothek. Alles was sie wollen wir ihnen zur Verfügung gestellt." "Danke das ist sehr freundlich." Daniel schenkte ihrem Gastgeber ein lächeln.  "Wartet noch ein wenig, dann werden auch alle anderen aufgestanden sein und..." Jetzt lag es an Jack, den quirligen Mr.Witam zu unterbrechen. "Aufgestanden? Aber die Sonne steht hell am Himmel." "Ja ja die erste." "Soll das heißen dieser Planet hat zwei Sonnen?" "Ja ja O'Neill eine kleine und eine große. Also das ist so..." "Bitte ich glaub ich will das gar nicht hören." Witam guckte ihn verwirrt an. Jack erhob sich, "danke für die Gastfreundschaft. Daniel sie können sich in der Bibliothek  umsehen. In drei Stunden geht es zurück zum Lager."

Die Tiergeräusche im Dschungel wurden leiser, je weiter die zweite Sonne über den Horizont nach oben kroch. Die Luftfeuchtigkeit schwand und die Hitze stieg gnadenlos. Den Bewohnern der kleinen Gemeinde schien das nicht viel auszumachen. "O'Neill ist dir unter den Dorfbewohnern etwas aufgefallen?" "Nein Teal'c nicht direkt. Mal abgesehen davon, dass ihnen die Hitze nichts ausmacht." "Was meinst du Teal'c?" erkundigte sich Carter die mit einem mal neugierig geworden war. "Fast das ganze Dorf hat uns nun begrüßt und darunter war kein einziger alter Mensch." "Vielleicht vertragen die die Hitze nicht." "Wäre möglich Sir." "Carter was ist mit ihnen los, dass sie mir heute unentwegt recht geben?" Sam schmunzelte, "die Hitze Sir." "Ah also sollte ich mich besser nicht daran gewöhnen." Teal'c blieb plötzlich stehen, "was ist?" "Hört ihr das?" Ein leises, gleichmäßiges Surren, das kontinuierlich lauter wurde. "Ich höre es", "ich ebenfalls aber was könnte es sein?" In einem nahe gelegenen Baum verstarb das Surren so plötzlich, wie es eingesetzt hatte. Jack schritt auf den Baum zu, zog die Sonnenbrille von den Augen um besser in den Blättern zu sehen. "Insekten?! Überdimensionale fliegende, grün gesprenkelte Käfer." "Sie scheinen sich von den Früchten dieses Baumes zu ernähren", bemerkte Sam, die ebenfalls näher heran getreten war. Der Colonel setzte seine Brille wieder auf, "wie auch immer, lasst uns Daniel holen gehen und dann nichts wie zurück zu unseren Zelten. Wenn es nicht bald kühler wir, können wir das mit dem Schlafen zwar knicken, aber auf jeden Fall sind unsere Zelte da, wo die Käfer nicht sind."

Jack lag auf seinem Schlafsack und starrte auf die Zeltplane. Er hatte sich bereits aller seiner nicht notwendigen Kleidungsstücke entledigt und trotzdem schwitzte er. Der Stoff seiner Shorts klebte unangenehm an seiner Haut, wie sollte er so einschlafen können? Das einzig positive an dieser ganzen Situation war die Tatsache, das Sam nur in Unterwäsche bekleidet neben ihm lag. Sie lag mit dem Rücken zu ihm und dadurch lies sich nicht feststellen ob sie schlief. Ihr wohlgeformter Po war für Jack alle paar Minuten ein Blickfang. Der Drang sie jetzt zu berühren war groß und Jack musste sich alle mühe geben nicht zu widerstehen. Schon seit langer Zeit versuchte er, vor Sam keinerlei Gefühle und Emotionen zu zeigen. Was wohl daran lag, dass das letzte was er wollte ein Gespräch über Gefühle war. Er konnte so etwas nicht, was hätte er denn sagen sollen? Niemals würde er von Sam verlangen, Gefühlen wegen ihren Job aufzugeben. Genauso wenig wie er bereit war, seinen Job dafür zu riskieren. Das Leben als Militär war alles, was ihm noch geblieben war. Auch zweifelte er daran, dass Sam die gleichen Gefühle hegte. Was soll so eine hübsche, intelligente Frau mit einem alten Trottel wie mir? Jacks Überlegungen zwangen ihn wieder, sich nach Sam umzudrehen. Sie war so wunderschön. Wäre er etwas jünger gewesen, er hätte seine Kariere gewagt. Ja wäre er jünger so hätte das auch einen Sinn. Dann könnte er sich auf ein langes, vielleicht sogar kinderreiches Leben freuen. Aber so, er war alt und von einem langen Leben wagte er gar nicht mehr recht zu träumen. Jack hör auf zu grübeln und schlaf endlich! Mahnte er sich in Gedanken. Mit einem Seufzer drehte er sich auf den Bauch und schloss die Augen. In seinem Traum drehte sich Sam zu ihm um, fuhr mit ihren zarten Fingern über seinen Rücken. Ja, er konnte ihre Finger förmlich auf seiner bloßen Haut fühlen. Moment, das war kein Traum, da war tatsächlich etwas auf seinem Rücken. Erschrocken richtete Jack sich auf und erblickte einen der grünlichen Käfer. "Husch, verschwinde!" schrie er das Tier an. Der Käfer breitete golden schimmernde Flügel aus und landete auf seinem Schlafsack. Jack wollte dem Tier einen Tritt verpassen, doch das Insekt war schneller. Wütend surrte es durch das Zelt. Jack fuchtelte wild umher, verlor das Gleichgewicht und landete auf Sam. Die erwachte sofort und bevor sie den Colonel fragen konnte was denn los sein, gab er einen schmerzerfüllten Schrei von sich. "Au dieses Biest hat mich gestochen!" Verdutzt blickte Carter dem grün gesprenkeltem Insekt hinterher, das fluchtartig das Zelt verlies. "Verdammt ich dachte die blöden Viecher hier los zu sein!" Wütend strich er sich über seinen Oberschenkel. Sam war nun hell wach. Erst war sie von dem Blick der sich ihr bot gefesselt. Ihr Colonel saß lediglich mit einer Boxershorts bekleidet neben ihr. Schweißperlen glänzten auf seiner bräunlichen haut und vermischten sich mit dem angenehmen Duft seines Aftershaves. Ein großer roter Fleck zeigte sich an der Stelle, wo ihn der Käfer gestochen hatte. "Ab jetzt werde ich immer was gegen Insekten mitnehmen, egal auf welchen Planeten wir gehen!" Carter beugte sich vor, "Sir ich glaube da steckt etwas in der Wunde." Sam beugte sich näher heran und fuhr mit dem Finger leicht über Jacks Oberschenkel. Sie tastete den Stich ab und versuchte den Stachel heraus zu ziehen. Jack wurde es noch ein wenig wärmer. Sam bemerkte mit Genugtuung  seine Anspannung. "Ich hab den Stachel." "Werfen sie das Ding raus, ich will's ganz bestimmt nicht mehr sehn." Mit diesen Worten lies sich Jack wieder auf seinen Schlafsack sinken und blickte erneut die Zeltplane an. Irgendwie erleichtert, dass er genug Selbstbeherrschung gehabt hatte und Sams Hand auf seinem Oberschenkel nicht zu einer peinlichen Reaktion seiner Männlichkeit geführt hatte. Jack schloss die Augen, doch anstelle Sam in seinem Traum zu sehen, bekam er es mit grün gesprenkelten Riesenkäfern mit goldenen Flügeln und Stacheln zu tun.

"Schläft Jack immer noch?" Sam blickte von ihrem Teller auf. "Ja ich denke schon." Sie grinste, "was grinsen sie so?" erkundigte sich Daniel und ein herausforderndes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. "Nichts weiter Daniel, der Colonel hatte nur einen sehr unruhigen Schlaf. Ständig hat er sich herum gewälzt und mit den Armen in der Luft herum gefuchtelt. Nach seiner Begegnung mit dem Käfer, hat er wohl die ganze Nacht damit zugebracht, die Biester mit Insektengift zu töten." "Käfer?" "Ja Daniel, diese großen mit grünen Flecken. Einer war gestern Abend in unserem Zelt und hat den Colonel gestochen." Jetzt wuchs auch Daniels lächeln in die Breite. "Wir sollten ihn trotzdem wecken. Witam hat uns eingeladen, noch einmal bei ihm vorbei zu schauen." "Dafür wird der Colonel ganz sicher schnell aufstehen", entgegnete Sam. Sie stellte ihren Teller ab und kroch zurück in ihr Zelt. Jack lag auf der rechten Seite, die Beine weit von sich gestreckt, hielt er mit den Armen seinen Schlafsack fest umklammert. Vom herumwälzen waren seine Haare zerzaust, doch seine Gesichtszüge wirkten entspannt. Endlich schien er in eine Tiefschlafphase gefallen zu sein und Sam behagte es gar nicht, ihn jetzt wecken zu müssen. Für einen Moment blieb sie neben ihm sitzen. Betrachtete ihn, wie er friedlich da lag. Er ist süß, nicht nur wenn er schläft. In Gedanken ohrfeigte sie sich für diese Bemerkung. Er war ihr Vorgesetzter und eine Beziehung mit ihm war ausgeschlossen. Sie bedauerte diese Tatsache. Vorsichtig strich sie mit ihrer Hand über Jacks Gesicht. Strich eine ergraute Haarsträne beiseite und wünschte sich nichts sehnlicher, als sich jetzt neben ihn zu kuscheln. "Colonel? Sir, bitte wachen sie auf, wir... wurden von Witam eingeladen und es wäre doch recht unhöflich, dies ab zu lehnen." Keine Reaktion. Sie rüttelte leicht an seiner Schulter, er war ziemlich verschwitzt. "Sir dort ist es angenehm kühl." Sie rüttelte fester an seinem Arm, "wachen sie auf Colonel!" Nichts, nicht die kleinste Bewegung. Sam bekam langsam angst "Jack?" und noch einmal "Jack aufwachen!" "Jack!" sie schrie nun fast. Doch alles half nichts. Langsam drehte sie ihn auf den Rücken und dabei viel ihr Blick auf seine Shorts. Sie wollte sofort ihren Blick abwenden, als ihr der Stich einfiel. Der Fleck am Oberschenkel hatte seine Farbe ins bläuliche verändert. Es sah etwas ungewöhnlich, aber nicht weiter gefährlich aus. Sams Unbehagen wuchs. Mit der flachen Hand strich sie über Jacks Wangen. Mein Gott er glüht ja förmlich! Ihre Hand wanderte weiter zu seiner Stirn. "Daniel, Teal'c kommt schnell, der Colonel hat hohes Fieber!" Daniel kroch zu ihnen ins Zelt, "Fieber wie das?" "Ich weis nicht, er wacht einfach nicht auf!" In Sams stimme schwang Ratlosigkeit und auch Verzweiflung mit. Daniel blickte ebenfalls besorgt auf Jack. "Wir sollten das nötigste Zusammenpacken und ihn zur Erde bringen. Teal'c wir müssen so schnell es geht alles zusammen Packen." Daniel schlüpfte wieder nach draußen um Teal'c zu helfen. "Bitte Jack, du darfst mich nicht verlassen!" Sam hauchte ihm einen Kuss auf die heißen Lippen.

"Unplanmäßige Ankunft. Iriscode erhalten, es ist SG 1!" Die Iris öffnete sich und gab den blau schimmernden Ereignishorizont frei. Sogleich kam ein schwer bepackter Daniel Jackson durch das Tor. Danach Major Carter, dicht gefolgt von Teal'c der den schlaffen, leblos wirkenden Körper von Colonel O'Neill in Händen trug. "Ein Ärzteteam sofort in den Stargateraum!" befahl General Hammond und noch bevor er bei seinem Team eintraf, waren die Ärzte mit einer Trage hereingestürmt. "Major Carter was ist passiert?" "Ich bin nicht sicher Sir, der Colonel wurde von einem Insekt gestochen und ist heute Morgen einfach nicht mehr aufgewacht! Er hat hohes Fieber." "Bringen sie ihn auf die Krankenstation, SG 1 weggetreten, ich erwarte ihren Bericht in einer Stunde."

"Nun Dr. was können sie uns zu Colonel O'Neills Zustand sagen?" "Im Grunde nicht viel Sir." Janet Fraiser musterte den General. Im Besprechungszimmer herrschte eine gedrückte Stimmung. "Ich hab das Blut des Colonels untersucht und das Gift dieses Insekts nachweisen können. Bei Insektenstichen ist das normalerweise nichts Ungewöhnliches, doch dieses Gift scheint eine starke allergische Reaktion im Körper des Colonels hervorzurufen." Janet schwieg einige Sekunden und blickte zu Sam. Sie sah blass aus, wirkte sehr niedergeschlagen. Janet wusste um die Gefühle ihrer Freundin. Sie war ja ebenfalls bei dem Za'tarctest anwesend. "Was genau für eine allergische Reaktion?" erkundigte sich Daniel. Janet schüttelte den Kopf, "im Moment kann ich noch nicht mehr sagen. Wir müssen die Testergebnisse abwarten." "General Hammond, ich bitte darum auf den Planeten zurückkehren zu dürfen. Die Bewohner werden diese Käfer und ihr Gift kennen und mit großer Wahrscheinlichkeit ein Gegenmittel besitzen." "Einverstanden Teal'c, SG 1 machen sie sich bereit."

"Die Käfer haben ihren Colonel gestochen?" "Ja so ist es", erklärte Daniel geduldig. "Na und, worin liegt euer Problem?" "Also dieser Stich hat eine heftige Reaktion bei O'Neill ausgelöst und..." "Das ist natürlich." "Das hohe Fieber auch?" "Fieber? Nein das nicht." "Das beruhigt mich jetzt sehr." "Keine sorge Daniel Jackson. Das mit dem Fieber kommt wahrscheinlich daher, dass er nicht von unserem Planeten stammt. Wenn die Metamorphose abgeschlossen ist, wird er sich wieder gut fühlen." "Eine Metamorphose?" hakte Daniel nach. "Ja das Gift dieser Käfer verjüngt den Körper. Der Geist bleibt erhalten." "Deshalb gibt es auf eurem Planeten keine alten Leute", zog Teal'c die Schlussfolgerung aus Witams Erklärung. "Ja ja so ist es. Die  Käfer schenken uns ein sehr langes Leben. Jedoch kann jeder die Metamorphose nur einmal durchleben." "Warum habt ihr uns das nicht gesagt?" "Nun die Metamorphose würde eh erst ab einem bestimmten Alter wirken. Wir wussten nicht, dass euer Colonel alt genug dafür war." "Haben euch schon einmal Fremde besucht, bei denen es ähnlich war?" "Ja Daniel Jackson, aber bedauernswerter Weise verstarben die Betroffenen. So beschlossen wir, den Weg den wir vom Stargate aus hier her angelegt hatten, verwittern zu lassen. Wir wollten nicht dass so etwas noch einmal vorkommt. Aber das ist jetzt bereits 7 Generationen her. Und diese Fremden waren ganz anders als ihr. Wir glaubten wirklich nicht, dass euch die Käfer schaden könnten." Daniel nickte, "wir wollen euch auch keine Vorwürfe machen. Gibt es ein Gegenmittel?" "Nein warum sollten wir etwas derartiges entwickeln? Es tut mir leid Daniel Jackson."
"Was hat er gesagt?" erkundigte sich Carter. "Es gibt kein Gegenmittel. Aber ich habe erfahren, dass das Gift der Käfer eine Verjüngung des Körpers zufolge hat. Der Geist bleibt laut Witam erhalten." "Das bedeutet, dass der Colonel es überleben könnte?" "Ja Sam, ich hoffe es."

"Witam hat Recht, der Colonel wir körperlich Jünger. Er ist bereits um fast 14 Jahre jünger geworden. Der Verjüngungsprozess hat momentan gestoppt." "Wird der Colonel es überleben Dr.?" General Hammond blickte besorgt die im Besprechungsraum versammelten Leute an. "Nein Sir, seine Zellstruktur beginnt sich aufzulösen. Dem Colonel bleibt höchstens noch ein Jahr." "Können wir mit ihm reden? ist er bei Bewusstsein?" erkundigte sich Daniel. "Ja eigentlich schon. Sir ich hab mir das Problem noch einmal durch den Kopf gehen lasse." "Reden sie weiter Dr." "Ich glaube, dass ich den Verjüngungsprozess doch rückgängig machen kann." "Wieso haben sie das nicht gleich erwähnt?" "Weil es im Prinzip nicht viel bringen würde. Der Colonel würde dadurch auch nicht wieder der alte. Seine Muskeln würden diesen Prozess nicht heil überstehen, im Grunde genommen würde er ein Pflegefall werden. Aber mit einer  Lebenserwartung von 7 Jahren. Ich hab das bis jetzt nicht erwähnt, weil ich mir die Antwort des Colonels denken kann." "Sie sagten doch er ist bei Bewusstsein und sein Geist hätte keinen Schaden genommen?" "Ja General das ist richtig." "Warum fragen wir ihn nicht einfach? Ich meine er hat ein Recht darauf dass zu entscheiden."
"Colonel verstehen sie mich?" Jack drehte dem General langsam seinen Kopf zu. Der Anblick des jüngeren O'Neills überraschte alle. Seine Haare waren länger, braun und ohne einer grauen Strähne. Das Gesicht wirkte ebenfalls viel Jünger, doch seine Züge müde. Himmel, ich wusste nicht dass er so gut aussah, ging es Sam durch den Kopf. "Hi, was gibt's?" "Hat Dr. Fraiser ihnen die Situation erklärt." Jack nickte. "Gut sie haben noch 12 Stunden zeit, bis sie ihre Entscheidung bekannt geben müssen, sonst würde das Verfahren keine Wirkung mehr zeigen." Jack blickte zu Sam, sie sah ihn an. Angst und Verzweiflung sprach aus ihrem Blick. "Wir lassen sie nun in ruhe darüber nachdenken." Der General drehte sich um und wollte mit dem Rest des SG 1 Teams die Krankenstation verlassen, als Jack sich aufrichtete. "Sir ich brauche dafür keine 12 Stunden. Meine Entscheidung steht bereits fest."

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Kapitel 2 by Belanna
2. Kapitel

"Wir lassen sie nun in ruhe darüber nachdenken." Der General drehte sich um und wollte mit dem Rest des SG 1 Teams die Krankenstation verlassen, als Jack sich aufrichtete. "Sir ich brauche dafür keine 12 Stunden. Meine Entscheidung steht bereits fest."

Unter Protest hatte Dr. Fraiser Jack aus der Krankenstation entlassen. Trotz der unerwarteten Verjüngungskur taten Jack alle Knochen einzeln weh. Fraiser hatte ihm erklärt warum, doch er hatte nicht zugehört. Zu viel Latein, zu viele Worte, die alle unweigerlich das gleiche verrieten und zwar, dass es einen logischen Grund für die Schmerzen gab, gegen den man nichts tun konnte.
Und ich hab mich über Rücken- und Knieprobleme beklagt, ging es dem Colonel durch den Kopf. Auf dem Weg zu seinem Quartier, waren ihm die verwunderten Blicke, der entgegenkommenden Soldaten nicht entgangen. Mit wohltuender Genugtuung nahm Jack besonders die Blicke der weiblichen Offiziere war. Jedes noch so kleine Lächeln und vor allem jeder Kopf, der sich nach ihm umdrehte, lies ihn die schmerzenden Knochen vergessen und seine gute Laune wachsen. Als er die graue Metalltüre seines Quartiers schloss, verschwand das gute Gefühl und zurück blieb einzig und allein der Schmerz. Jack gingen die Worte der Ärztin, liegen zu bleiben und sich nicht zuviel zuzumuten, noch einmal mit Nachdruck durch den Kopf. Langsam lies er sich auf sein Bett sinken, verfluchte Fraiser dafür, dass sie (wieder einmal) recht hatte und schloss die Augen. Seltsame Bilder fluteten seinen Geist, manifestierten sich vor seinem geistigen Auge. Bilder aus seiner Vergangenheit. Was würde Sarah wohl denken, könnte sie ihn so sehen.
Sarah...
Eigentlich ein weiteres Thema, dass Jack gerne verdrängte. Würde er mit ihr reden müssen? Ihr seinen Entschluss mitteilen? Jack schlug mit der flachen Hand auf seine Stirn. Verschwinden sollten diese unerwünschten Gedanken. Sie schuldete ihm nichts. Warum sollte er sie beunruhigen? Sie kann ein neues leben anfangen, falls sie das nicht schon längst getan hatte. Zu spät... Sarah so wusste er, hatte er vor Jahren verloren. Für sie wäre es einfacher, wenn irgendwann ein Telegramm ins Haus flattern würde, in welchem man ihr mit Bedauern mitteilte, dass er, Jack O'Neill in Ausübung seiner Pflicht ums Leben kam. Für Angehörige eines Soldaten, konnte es nichts Natürlicheres geben. Gestorben, ehrenvoll und für sein Land. Was könnte er und auch Sarah noch mehr verlangen? Doch da war noch etwas, wie ein dunkler Fleck auf seiner Seele.
Charly...
Der Tod seines Sohnes hatte sich wie ein roter Faden mit durch den spärlichen Rest seines Lebens geschlängelt. Nicht nur der Schmerz des unwiederbringlichen Verlustes schnürte ihm die Seele zu, nein auch das Wissen, keinen Nachkommen zu haben. Niemand der etwas von ihm für die Nachwelt bewahren und in eine neue Generation weitergeben könnte. Man würde ihn vergessen, einfach so und ohne jegliche Möglichkeit dies noch zu ändern. Sicher bekäme er eine Gedenktafel, oder gar kleines Denkmal, welches an die großen Taten eines gewissen Colonel Jonathan O'Neill erinnerte. Doch was änderte sich dadurch? Ein weiterer Name eines gefallenen Helden, gleichbedeutend mit all den anderen Helden, an deren Namen und Leben sich niemand mehr erinnerte. Es war frustrierend.
So oft war ich kurz vor dem Tod,  hab mein Leben in Sekundenschnelle vor meinen Augen ablaufen sehen. Sich auf diese Art mit dem Tod anzufreunden ist viel, viel leichter, als über eine derartige Distanz auf ihn warten zu müssen!
Da lag er nun, der furchtlose, unerschütterliche Colonel und tat dass, was er immer tunlichst vermieden hatte. Er dachte nach. Gezwungen sich mit seinen Gefühlen und vielleicht auch noch den Gefühlen seiner Mitmenschen auseinander setzen zu müssen. Diese Gedanken gehörten von jetzt an wohl dazu. Das Grübeln über all die vielen, vergangenen Jahre. Über all die Fehler und die Dinge, die man besser nie getan hätte...
"Was für ein Leben!" schrie er frustriert der Decke entgegen. Es klopfte. Im ersten Moment glaubte er sich geirrt zu haben, denn das leise Geräusch wiederholte sich  kein zweites Mal. Sollte er aufstehen und nachsehen, oder gar herein rufen? Jede Abwechslung und wäre es nur des Doktors lateinisches Geschwafel, könnte diese schrecklichen Gedanken ja Einhalt gebieten. Jack versuchte, sich mit Schwung aufzurichten, unterdrückte einen Schmerzensschrei und blieb bei dem wesendlich schmerzfreieren "Herein!" Erst regte sich nichts. Niemand drückte die Türklinke nach unten und der Colonel war versucht, sich dass mit dem Nachsehen noch einmal zu überlegen.
"Herein, die Tür ist offen!" rief er, versuchte möglichst viel Höflichkeit in seiner Stimme mitklingen zu lassen, damit es sich der Gast nicht noch anders überlegte. Wieder geschah lange Zeit nichts. Jack glaubte jetzt zur Gänze sich geirrt zu haben, und strich den weiteren Versuch sich aufzusetzen aus seinem Kopf. Ganz unerwartet drückte jemand die Türklinge und anders als das sachte anklopfen trat die Person stürmisch in den halbdunklen Raum. Im ersten Moment schien es Jack, als stürmte diese Person nur so herein, um zu verhindern, sich das eintreten noch einmal überlegen zu können. Völlig verwirrt blickte er auf Carters Silhouette, die sich schwach im Raum abzeichnete. Sie stand nur da, blickte ihn nicht an. Er würde wohl oder übel die Initiative ergreifen müssen.
"Carter schalten sie das Licht an!" fuhr er sie im Befehlston an. Schickte dann jedoch ein freundlicher klingendes "Bitte" hinterher. Sam tat wie ihr geheißen und beide mussten blinzeln, als das helle Licht ihre Augen traf. Jack stemmte sich stöhnend auf die Ellenbogen.
"Kommen sie schon Carter, helfen sie einen gebrechlichen, alten Mann beim aufsitzen." Mit einem kleinen Lächeln begleitete er diesen sarkastischen Spruch als er zu seiner Kollegin blickte. Sonst schenkte sie den meisten seiner dummen Sprüche ein lächeln. Heute hätte sie nicht einmal ein einigermaßen glaubhaftes, erzwungenes Lächeln zustande gebracht. Doch schon nach wenigen Sekunden des überlegenes, trat sie an dass Bett heran. Sie setze sich, reichte dem Colonel die rechte Hand und legte ihre linke auf dessen Rücken. Schmerz verzerrte die so ungewohnt wirkenden Gesichtszüge des Mannes, er ihr in all den Jahren so ans Herz gewachsen war. Janett hatte ihr erzählt, dass den Colonel in nächster Zeit noch heftige Schmerzen begleiten würden, doch das gäbe sich, so war sie sich sicher. Sam musterte ihn, wie er so dasaß, so ganz anders und doch gleich. Nicht hatte sich an seinem hübschen Gesicht geändert. Die Falten waren zwar verschwunden, aber noch immer war es ihr Jack der sie aus seinen strahlenden braunen Augen betrachtete.
"Tja Carter, sieht anders aus als vorher nicht?" Sam war sich nicht sicher, ob dass eine wirklich an sie gerichtete Frage war, die einer Antwort bedurfte, oder mehr eine Feststellung von Seiten ihres Vorgesetzten. Sie beschloss dies zu übergehen und dieses Gespräch ganz unspektakulär starten zu lassen.
"Janett sagte uns bereits, dass sie in den nächsten Tagen wohl keine Luftsprünge machen werden." "Obwohl meine Knie das jetzt wieder erlauben würden", warf er schnell ein. Ohne es recht zu wollen, musste Sam lächeln.
"So gefallen sie mir schon besser", "Sir?" "Das lächeln Carter, ihr bezauberndes Lächeln." Verlegen senkte sie den Blick.
"Alles halb so wild sie werden sehn. In ein paar Tagen gehe ich Bäume ausreißen und Goa'ulds in den Arsch treten. Ich sag's ihnen, dass wird ein heißes Jahr!" "Ja Sir, ihr letztes Jahr..." Betretenes schweigen machte sich breit.
"Tut mir leid, ich hätte nicht damit anfangen sollen, ich...für sie muss das..." sie brach ab.
"Ich will im Moment da nicht drüber reden Carter, eigentlich will ich nie über so was reden. Es ist so wie es ist und basta. Sie brauchen sich den Kopf deswegen nicht zerbrechen und es ist auch ganz bestimmt nicht ihre schuld." Jacks Stimme duldete keinerlei Widerspruch.
"Nun Sir, ich...würde nur gerne wissen, warum sie Janetts Angebot abgelehnt haben?" Jack verdrehte die Augen, dieses Thema war ihm jetzt schon zuwider, na Freude würde das noch ein Jahr so weitergehen.
"Also schön Carter, wenn sie darauf bestehen und dann wieder lächeln, denn hab ich schon erwähnt, dass diese Trauermiene ihnen überhaupt nicht steht? Sparen sie sich das für meine... na auch egal."
Sam hob wieder den Kopf und suchte den Blickkontakt mit Jack. Dieses Mal war er der jenige, der diesem auswich. Es schien, als suche er nach den richtigen Worten um etwas zu erklären, was er doch nicht erklären konnte. Langsam fuhr er sich mit der rechten Hand durch das braune Haar.
"Warum, warum zum Teufel können sie sich das nicht denken?! Ich will kein Pflegefall werden! Auch nicht für 6 Jahre mehr. Was hätte ich den von denen, hä? Zuhause ins Bett gefesselt, nie wieder die Chance durch das Sternentor zu gehen und gutes zu tun! Nein Carter, lieber lebe ich in diesem Jahr alles aus, was ich bisher versäumt habe, als sieben lange Jahre nicht wirklich zu leben!"
Sam schwieg, lies diesen Wutausbruch des Colonels unbeantwortet im Raum stehen. Sie war so dumm, wie hatte sie nur diese Frage stellen können? Sie hatte doch die Antwort ganz genau gewusst. Das was der Colonel gesagt hatte, sie hatte es schon vorher gewusst. Doch jetzt wo er ihr diesen Verdacht bestätigt hatte, wuchs ihre angst vor dem kommenden nur noch mehr. Jack kochte immer noch vor Wut, funkelte Sam mit seinen dunklen Augen an. Sie hatte ihren Kopf gesengt. Plötzlich verblich alle Wut, verebbte so schnell, wie sie in ihm auf gekrochen war.
Sie weint?!
Leise schluchzte Sam vor sich hin, unfähig die Tränen zurückzuhalten tropfte eine nach der anderen in das weiße Laken des Bettes. Jack schluckte, überlegte erst und hob dann den kopf der blonden Wissenschaftlerin mit seiner Hand an. Sam blickte ihn aus verweinten Augen an.
"Schhh, ich bin ihrer Tränen doch gar nicht wert." Sam schüttelte energisch den Kopf, "Jack du..." wieder brach sie ab.
"Hör mir zu, bevor das hier zu emotional wird und ich nicht mehr weis was ich sagen soll. Lass uns zum angeln fahren. Nur wir beide, weit weg von der Zivilisation und allen Problemen. Lass uns die Regeln über Bord werfen. Sollen sie mich feuern, wenn ihnen danach ist. Ich...ich wünsche mir nicht mehr, als den Rest meiner Zeit mit dir zu verbringen. Natürlich weis ich, dass ein Jahr für all das, was wir noch gemeinsam erleben sollten zu kurz ist, aber du gibst dieser verbleibenden Zeit wenigstens einen Sinn. Bitte, lass mich nicht allen."
Sam war sprachlos. So etwas Emotionales von ihm? Von Mister >bevor das hier zu emotional wird<? "Sam bitte sag was", flehte er förmlich. Unendlich lieb blickten sie diese braunen Augen an. Sams Kehle war noch immer ausgetrocknet und egal welche arten der Antwort ihr auch durch den Kopf gingen, sie vermochten nicht annähernd ihre Gefühle zu beschreiben. Jack wartete ungeduldig, schien nicht zu wissen, wie er ihr zögern einordnen sollte. Wieder fuhr er sich durch das Haar. Sam beschloss, dass es nur eine Art gab, ihm alles begreiflich zu machen. Sie beugte sich ihm entgegen und Küsste ihn. Sekunden vergingen und Jack stieg in den Kuss ein. Minutenlang so schien es, dauerte dieser erste Kuss, der so viel versprechend und voller Feuer war. Als sie sich trennten, sahen sie sie noch einmal tief in die Augen. "Ich würde dir ja gerne anbieten, heute Abend hier zu bleiben, aber ich glaube nicht, dass meine Knochen dafür sind."
Sie lächelte, "schon gut. Ich geh und frage den General ob er uns ab nächster Woche Urlaub geben kann. Dann bleiben dir noch drei Tage um wieder fitt zu werden." "Und dann?" fragte er neugierig.
"Und dann", sagte sie und küsste ihn erneut. "dann gehörst du mir!" Wieder verstrichen Minuten der Zweisamkeit, als Sam den Kuss beendete. "Ich gehe jetzt besser. Schlaf dich aus. Wenn wir erst ungestört sind, dulde ich keine schmerzenden Knochen als Ausrede!"
Jack setze einen verwirrten Gesichtsausdruck auf, "ich? Ausrede für so was? Sam, das würde ich nie! Und wenn, dann nur wegen Migräne." Sam lachte, gab ihm noch einen flüchtige Kuss und verschwand. Zurück blieb ein überaus glücklicher Jack O'Neill, der nicht nur die vorherigen quälenden Gedanken vergessen, seine Probleme verschoben und sich nur noch auf das hier und jetzt mit einem liebenden Menschen an seiner Seite freute, in einen friedlichen schlaf viel.

Sam hatte gerade die Tür zu Jacks Quartier hinter sich geschlossen, als ihr Daniel entgegen kam. "Hi", begrüßte er sie. Sam erkannte, dass ihren Kollegen wohl ähnliche Gedanken wie sie vorher zu Jack trieben. Daniel wirkte unetschlosen, sogar ein wenig verlegen. Er schien nicht zu wissen, wohin mit seinen Händen, als er sie kurz entschlossen in die Tasche schob und ein unsicheres Lächeln aufsetzte.
"Ähm, also wie geht's ihm?" Daniel holte seine rechte Hand wieder aus der Tasche hervor und gestikulierte mit ihr in der Luft. Er öffnete den Mund um einen weiteren Satz zu beginnen. Lies es aber mit einem Kopfnicken dabei bewenden und schob seine Hand zurück in die Hosentasche.
Sam lächelte, "gar nicht so schlecht. Ich meine, er hat kein Problem mit seinem Entschluss. Im Übrigen, falls du mit ihm reden willst, was du auch besser auf einen andren Tag verschieben solltest. Erwähne bitte seinen Entschluss nicht oder stell ihn gar in Frage. Wir wussten alle, wie diese Entscheidung ausfällt." Daniel nickte, offenbar unfähig etwas dazu zu erwidern.
"Verstehe. Wir überspringen das einfach und machen weiter wie bisher?" Sam nickte. Daniel seufzte, "dann werd ich mal. Gute Nach Sam". "Nacht Daniel." Die Wege der beiden trennten sich. Daniel war insgeheim froh, heute nicht mit dem Gespräch bei Jack dran zu sein. Irgendwann würde diese Aussprache zwischen ihnen unausweichlich. Vielleicht so hoffte Daniel, würde er dann die richtigen Worte finden können, um Jack zu danken. Ihm für alles zu danken, die Hilfe, das Vertrauen, die Freundschaft. Er würde ihn vermissen, mehr als irgendwen sonst. Aber noch war es nicht so weit. Noch war er zu optimistisch um den Teufel an die Wand zu malen. Nicht heute, und auch noch nicht morgen. Ein Jahr konnte so lang sein...

Sam sah sich bewundernd um. Die kleine Blockhütte lag wirklich in einer fantastischen Lage. Unzählige Vögel zwitscherten die verschiedensten Lieder, in den Wipfeln der großen Bäume. In den Blättern ihrer Kronen raschelte der Wind. Der See lag friedlich, in der Mittagssonne wie tausend Diamanten glänzend vor ihr. Sie hatte Jack zwar geglaubt, dass dieser Ort hier wunderschön war, doch übertraf die Wirklichkeit ihre Vorstellung. Jack hatte die Taschen ins Haus gebracht. 11 Tage und 11 Nächte stünden ihnen in dieser Naturidylle zur Verfügung. Tage und besonders Nächte, die sie zu nutzen gedachten.
Die Tage verbrachten sie meist mit ergiebigem Ausschlafen und langen Spaziergängen. Viel wurde geredet, doch um die wichtigsten Themen ein großer Bogen gemacht. Die Zukunft ließen sie Zukunft sein. Vielleicht irrte sich der gute Doc. ja und ihnen bliebe noch viel mehr zeit. Wenn es abends wurde, saßen sie aneinander gekuschelt, unter einer grünen >Schmusedecke< laut Jack, zusammen und beobachteten, wie die Sonne hinter den hohen Bäumen verschwand und die Sterne am Firmament aufleuchteten. Die Nächte waren schon stürmischer. Voller Leidenschaft, welche sie über lange Jahre der Entbehrung aufgebaut hatte. Sie genossen das Beisammensein, das gemeinsame Leben und als sie nach 11 wunderschönen Tagen wieder ins Auto stiegen, waren sie rundum Glücklich. Nur Jack hatte ein leicht flaues Gefühl in seiner Magengegend. Noch einmal lies er seinen Blick über die wunderschöne Landschaft gleiten. Als er die Tür absperrte, lieben sich diese unliebsamen Gedanken nicht weiter unterdrücken.
Diese Tür hat sich für mich ein letztes mal geschlossen und egal wie die Sache auch ausgehen mag, sie wird sich für mich nie wieder öffnen...

Das letzte was Jack seinem General nachgesagt hätte, wäre Dummheit gewesen. So maß er seinen Colonel nur mit einem wissenden Blick als dieser mit Major Carter wieder ins SGC zurückkam. Dieses unausgesprochene Versprechen, still zu sein und alle Meldungen die sie betrafen, sofort unter den Tisch zu kehren, quittierte Jack mit einem lächeln. Auch die restlichen Mitglieder von SG1 freuten sich still für die Beiden. Teal'c schien beschlossen zu haben, Jack nicht lange auf seinen Entschluss Dr. Fraisers Angebot zur >Heilung< abgelehnt zu haben, ansprechen zu wollen. Im Grunde waren sich die Beiden in dieser Hinsicht wieder einmal viel zu ähnlich. Auch Teal'c hätte sich so entschieden, wäre es sein Leben gewesen, welches hier zur Wahl stand. Sie waren Krieger, im laufe der Zeit zu Brüdern geworden. Es gab nichts mehr, was sie hätten besprechen müssen. Sie wussten bescheid über die Gedankenwelt des jeweils anderen. So kehrten beide recht schnell in die Normalität zurück und eine Mission jagte die Nächste. Janett behielt Jack nun nach den Missionen besonders gerne etwas länger in der Krankenstation. Jack wäre nicht Jack, hätte er dies einfach so hingenommen. Sicher hätte ihn Janett auch nicht für >gesund< erklärt, wäre es anders gewesen.  Die Nächte verbrachten Sam ausschließlich bei Jack. Auch wenn sie in der Basis des Nachts nicht zu laut sein durften, sie genossen jeden einzelnen Augenblick.

"SG1 viel Glück!" Die Worte des Generals drangen dumpf aus dem Lautsprecher. Das SG1-Team stand vor dem blau schimmernden Ereignishorizont, bereit eine neue Mission auf einen Planeten zu starten, der mit P begann und mit einer 5 endete. Mehr war Jack nicht in Erinnerung geblieben. Daniel hatte etwas von einer Kultur erzählt, die natürlich erst einmal wieder gefunden  werden musste.
Das erinnert mich dumpf an was, dachte Jack.
Er trat durch das Wurmloch und als er seine Augen öffnete, stand er in einer blühenden Welt. Das Tor stand in mitten der schönsten Blumenwiese, die er je gesehen hatte. "Wow!" kommentierte er diesen Anblick. Blüten in allen Farben bedeckten fast bis an den Horizont den Boden. Ein schmaler Weg schlängelte sich durch das Pflanzenparadies, hin zu einem Wäldchen. "Das ist mal ein Planet", meinte Daniel, der ebenfalls von der Pracht der Natur beeindruckt war. Sam hatte sich gebückt und schwärmte leise vor sich hin. "Hübsch, und wie die duften. Was müssen das für glückliche Wesen sein, die in so einem Paradies leben dürfen?" Teal'c lies wie immer die Umgebung nicht aus den Augen. Sicher war auch er von den Pflanzen beeindruckt, doch seine Sorge um ihrer aller Sicherheit war größer. "Na dann Kinders, auf auf Richtung Wald!" Vorsichtig um keine der schönen Blumen zu zertreten, folgte erst Jack, dann Daniel, Sam und zum Schluss Teal'c dem schmalen Kiesweg. Es bedurfte fast eine halbe Stunde, um das Wäldchen zu erreichen. Das zwitschern der Vögel war nun deutlicher zu hören, aber noch etwas, ein undefinierbares, >falsches< Geräusch erfüllte die Luft. "Was ist das?" erkundigte sich O'Neill bei seinen Freunden. Daniel hob und senkte die Schultern. Teal'c hob seine Waffe. "Was immer es ist, es gehört hier nicht her!" Jack nickte, ein weiterer Beweis dafür, dass er und Teal'c gleich dachten. Als hätten Teal'cs Worte es heraufbeschworen, kam das seltsame surren immer näher.
Es erinnert an...an das Statische surren eines Fernsehers, oder an das Geräusch eines laufenden Computers...
Jacks Gedanken rasten. Alle hatten sie ihre Waffe erhoben, späten angestrengt nach links und rechts.
"O'Neill!" Teal'cs Ruf lies Jack herumwirbeln. Ein seltsam geformtes etwas flog auf sie zu. Es war nicht rund, aber auch noch kein richtiger Kubus. Silber, schwarz glänzte die Oberfläche, verriet dass dieses Gerät eindeutig künstlich war. "Eine Sonde?" spekulierte Daniel. Das Ding schwebte wenige Meter vor ihnen. Sie konnten erkennen, wie sich das Gehäuse öffnete. Eine Mitteilung wurde vom Band abgespielt und Daniel versuchte vergebens, die Worte zu verstehen. "Ich kenne diese Sprache nicht. Klingt Lateinisch oder ach ich weis nicht. Könnte einfach alles sein." "Na toll und jetzt?" Jack blickte erwartungsvoll zu Teal'c. "Für mich klang es wie eine Warnung. Wir sollten umkehren O'Neill." "Warnung?!" brachte Daniel aufgebracht hervor. "Wie...wie kommst du den darauf Teal'c? Es könnte genauso gut eine Einladung gewesen sein. Ich meine, dieses Sondending ist doch beweis genug für eine Kultur. Vielleicht eine Höherentwickelte, " versuchte Daniel Jack die Sache schmackhafter zu machen. "Ich denke..." er unterbrach sich und hob die Hand. Alle versummten und konnten somit das Surren weiterer dieser Geräte hören. Kurz darauf tauchten auch schon fünf weitere am Waldrand auf und jede überbrachte eine Weitere unverständliche Nachricht. "Immer noch eine Einladung Daniel?" erkundigte sich Jack. Der junge Archäologe schien nicht mehr sicher. "Ich denke wir sollten doch erst einmal verschwinden", schlug er dann vor. Jack gab das Zeichen für den Rückzug, als eines der Dinger zu piepen begann.
Es piept im Sekundenrückmuss, stellte Jack fest, als er auf seine Uhr sah.
Das ist doch nicht etwa...
"Lauft!" schrie O'Neill aus Leibeskräften, während er sich umdrehte und auf den ersten fliegenden Gegner schoss. Die Treffer holten das Teil mit einem Funkenregen vom Himmel, doch die anderen blieben nicht untätig. Sie folgten dem Team, welches einen sehr Weiten weg zurück zum Tor hatte. O'Neill und Teal'c schossen immer wieder, trafen jedoch kaum. Die Sonden öffneten nun einen weiteren Teil ihres Gehäuses und förderten Waffen zu tage. O'Neill wurde am Arm getroffen und ein stechender Schmerz durchzuckte ihn. Gleichzeitig erleichtert, dass die Waffen ihrer Gegner nicht auf Anhieb töteten, spornte er sein Team weiter an. "Lauft schneller! Daniel wählen sie gleich das Tor an, Sam du schickst den Code und dann verschwindet ihr durch das Tor verstanden?" "Jack aber!" "Kein aber verdammt." Beinahe wäre ihm ein, ich bin eh schon so gut wie tot rausgerutscht. Teal'c traf ein weiteres der Sonden, worauf sie die Abstände zwischen den Schüssen ihrer Gegner weiter verringerte. Nur wenige Meter vom Tor entfernt, trag eines der Geschosse Jacks Hinterkopf und lies ihn stolpern. Sam wollte umdrehen, Teal'c hielt sie jedoch zurück. "Ich hole O'Neill, macht das Tor klar!" Zugegeben ein wenig widerwillig tat Sam wie ihr geheißen. Daniel war bereits dabei, die Koordinaten einzugeben und mit dem so bekannten Geräusch öffnete sich das Wurmloch Richtung Erde. Daniel lief darauf zu, zerrte Sam, welche den Iriscode bereits übermittelt hatte, hinter sich her. Bevor sie beide durch den Ereignishorizont traten, warf sie noch einen Blick zurück. Erleichtert stellte sie fest, dass Teal'c Jack bereits auf die Beine gezogen hatte und ebenfalls zum Tor kamen. Das nächste das sie sah, war der Stargateraum. "Sanitäter! Wir brauchen ein Sanitätsteam!" rief Daniel aufgebracht. Er verlies mit Sam die Rampe, um Platz zu schaffen. Sekunden begannen sich förmlich zu Stunden auszudehnen. Als die beiden anderen Mitglieder von SG1 durch das Tor kamen, war Janett mit ihren Leuten bereits zur stelle. "Was ist passiert?" "Wir wurden angegriffen. Die Waffen verursachten lediglich Schmerz, nicht den Tod. Doch O'Neill wurde am Kopf getroffen und stürzte." Der General, welcher sich in den Torraum begeben hatte, wandte sich nach Teal'c Erklärung an Jack. "Wie fühlen sie sich Sohn?" "Alles bestens, " meinte der Colonel und vollführte mit der Hand eine abwertende Geste. "Bei allem nötigen Respekt Colonel, diese Beurteilung überlassen sie bitte mir! Na los, auf die Krankenstation mit ihm!"

"Was haben sie uns zu berichten Doktor?" der General stand mit dem Rest des Teams im Besprechungsraum und wirkte beunruhigt. Fraiser hatte Jack nicht aus der Krankenstation entlassen und ihr Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. "Nun Sir, wie soll ich sagen..." "Es geht ihm doch gut? Ich meine er wurde nur am Kopf getroffen! Diese Dinger haben uns ja auch erwischt und..." "Sam bitte. Ihr Gesundheitszustand ist nicht so labil wie der des Colonels. Das Problem liegt darin, dass sich seine verjüngte Zellstruktur nicht festigen, sich nicht richtig stabilisieren kann. Anders als bei den Naniten, die ihn älter werden ließen, betraf  dies nur seinen Körper. Das Waffenfeuer erinnerte mich ein wenig an einen Elektroschocker. Sie bewirkten bei euch nur Schmerzen, zerstörten aber bei Colonel O'Neill den Rest der verbliebenen stabilen Zellstruktur. Es...tut mir leid, ich kann nichts mehr für ihn tun." Schweigen folgte diesen Worten. Keiner wusste so recht etwas zusagen. Vor kurzem erst hatten sie sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, ihren Freund in ca. einem Jahr zu verlieren. Jetzt sah es so aus, als blieben nur noch Minuten. Als wäre der Sand der Zeit durch ihre Finger geglitten, schneller als sie es wollten. Keiner fand Worte, um zu beschreiben war gerade in ihnen vorging. So räusperte sich Dr. Fraiser. "Sie sollten zu ihm gehen und sich verabschieden. Ich glaube nicht, dass ihm noch viel Zeit bleibt." Wieder verstrichen Sekunden bis alle begriffen, was Janett eben gesagt hatte. Doch als die Erkenntnis daraus reifte, stürmte Sam als erstes aus dem Raum. Die anderen folgten schnellen Schrittes. Jack lag in seiner Jugendhaften Gestallt auf einem der Betten. Er wirkte so unendlich müde. Sam lies sich auf den Hocker neben ihn sinken, griff nach seiner Hand und versuchte ein Lächeln. "Hi, na alles klar?" Sie nickte. Jacks Blick glitt an ihr vorbei, traf auf seine Freunde. "Seit ihr hier um Lebewohl zu sagen?" Keiner wagte es zu antworten. "Tut mir leid, ich habe euch, ich habe dir..." und damit blickte er Sam an. "...ein ganzes Jahr hab ich dir versprochen. Bitte verzeih mir dass ich dieses versprechen nicht halten kann." Sam schüttelte den Kopf, "nein schon gut. Ich bin dir nicht böse." Sanft streichelte sie über seine Wange. "Schon gut. Ich werde nicht allein sein." "Ja das will ich schwer hoffen, dass die beiden gut auf dich achten." "Das meinte ich nicht. Eigentlich wollte ich es dir erst sagen, sobald ich wüsste ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, aber in diesem Fall..." Jack blickte sie durchdringend an. Seine Miene erhellte sich. Seine Lippen formten einen Satz, sein Atem ging schwer. Sam lauschte, doch sie verstand die Worte nicht, die über Jacks Lippen kamen. Sie glaubte den Sinn aber in seinem Blick erkennen zu können. Seine Lieder schlossen sich. Noch ein, zwei mal holte er tief, mit einem rasselnden Geräusch Atem. Dann hob und senkte sich sein Brustkorb zum letzten mal und seine Lippen formten ein lächeln als er seinen letzten Atemzug tat. Sam war nicht mal in der Lage zu weinen. Zu schnell waren die Ereignisse über sie hereingebrochen. Daniel nahm sie von hinten in die Arme, in seinen blauen Augen glitzerte es feucht. Langsam, ganz langsam lies Sam Jacks kälter werdende Hand los und dann brach der Damm und ihre Tränen flossen.

"General!!" Aufgebracht war Dr. Fraiser in Hammonds Büro gestürmt. In ihrer Aufregung hatte sie es nicht einmal für angebracht empfunden, anzuklopfen. "Was gibt es denn so wichtiges Dr.?" Der General war nicht gerade bester Laune. Ihm war es noch nie leicht gefallen, diese Briefe für Angehörige verstorbener Soldaten zu verfassen. Bei Jack viel es ihm noch um einiges schwerer. "Sir, ich...O'Neills Leiche ist verschwunden!" "Was? " Ungläubig sprang der General auf und verließ fluchtartig das Büro. Er wollte sich davon selbst ein Bild machen. Als er das Leichentuch zurück schlug, war Jacks Uniform das einzige, was noch vorzufinden war. "Lassen sie uns die Überwachungsbänder prüfen!" schlug er vor. Draußen auf dem Gang erteilte er dem erst besten Soldaten den Befehl, "bringen sie mir SG1! Sie sollen im Besprechungszimmer auf mich warten!"

Nun lief das Band zum dritten mal und immer noch starrten alle gebannt auf den Monitor. Niemand schien so recht zu begreifen, was in der Krankenstation geschehen war. "Kann mir das jemand erklären?" bat der General. "Ich habe dieses Licht schon einmal gesehen", begann Teal'c nachdenklich. "Ja, du hast Recht! Dieses Licht erinnert mich an Oma Desala und an den verstorbenen Mönch in Kheb!" Alle Augen richteten sich auf den jungen Wissenschaftler. "Das...erinnert ihr euch nicht mehr, die Jaffa töteten den Mönch, danach verwandelte sich sein Körper in Licht!" Wild gestikulierend deutete Daniel auf den Bildschirm. "Genau das ist mit Jack geschehen! Oma Desala, Mutter Natur hat Jack mit sich genommen!" "Mit wohin?" erkundigte sich Hammond. "Das, das wies ich nicht, aber Fakt ist, Jack lebt auf irgendeine Art und Weise." Sam hatte dem ganzen stumm gelauscht. Daniel hatte völlig Recht. Bei dem verstorbenen Mönch war es nicht anders. Dumpf erinnerte sie sich an die Jaffa Weisheit über diesen Ort den sie Kheb nannten. Ja Jack lebte! Auch wenn nicht wirklich bei ihr, so wusste sie trotzdem, dass er da war.
Sam hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht. Die Aufzeichnungen der Geschehnisse auf der Krankenstation hatte sie mitgenommen und als das seltsame Licht sie von Jacks Bett erhob und Richtung Decke entglitt, drückte sie Standbild. Sie berührte den Fernseher und lächelte das leuchten an. Als hätte es diese Berührung gespürt, zog ein leichter Windhauch durch den Raum. Sams lächeln wurde breiter. Ja er war da und er würde immer über sie wachen...

Irgendwann, Jahre später:
"Jonathan komm ins Haus es gibt essen!" Sam stand in der Tür zu Jacks früherem Haus. Sie hatte ihr eigenes aufgegeben und war hier eingezogen. Ein kleiner Junge mit braunem Haar, welcher einen übergroßen Hockeyschläger hinter sich her zog, stürmte an. "Mum ich hab ein Tor geschossen!" verkündete der Steppke glücklich. Seine Mutter lächelte. Wie er doch seinem Vater ähnelte. Der Junge händigte ihr den Schläger aus und lief ins Haus. "Wasch dir die Hände und dann komm." "Och Mum, warum Händewaschen, sieh, " er hielt Sam seine kleinen Händchen entgegengestreckt. "Die sind gar nicht dreckig!" Sam lachte, "keine Diskussion, Händewaschen und dann gibt's Essen". Murrend schob der kleine seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte ins Bad.
Würde er jetzt noch vor sich hin pfeifen, wäre er ganz der Vater, musste sie denken. Sie schritt ins Wohnzimmer. Sam hatte es nichts übers Herz gebraucht, auch nur eines von Jacks Bildern zu entfernen. Zu den Zahlreichen Fotos von Sarah und Charly hatte sie nur neue dazugestellt. Viele zeigten Jonathan, als Baby und als mittlerweile fünfjährigen. Einige davon waren auf ihrem einzigen gemeinsamen Urlaub entstanden und zeigten Sam und Jack glücklich von der Blockhütte. Sie fuhr mit Jonathan jede Ferien dort hin. Der kleine war ein recht begabter Angler und ebenso wenig frustriert wenn mal kein Fisch anbiss, wie Jack.
"Er ist der sehr ähnlich. Du hättest sicher viel Freude mit ihm", flüsterte sie dem glücklichen Jack auf einem der Fotos zu. "Mum wo bleibst du? Hab die Hände gewaschen und bin am verhungern!" "Ich komme. Und weil du heute ein Tor geschossen hast, gibt's für die auch eine doppelte Portion." "Man, das klingt gut!" bestätigte das Kind.
Sam räumte gerade die Teller in die Maschine, als ihr Jonathans fröhliches Geplapper fehlte. Besorg verlies sie die Küche, um nach dem Kind zu sehen. Er stand mit seinem Hockeyschläger von Jacks Bild. "Ich hab heute ein Tor geschossen Dad und morgen da spielen wir gegen die aus der 1. Klasse. Die sind schon fast zwei Jahre älter als wir aber die haben keine Chance. Ich hoffe du bist da und siehst mir zu, ja?" In Sams Augen sammelten sich Tränen. Schnell blinzelte sie diese fort, denn Jonathan stürmte jetzt zu ihr. "Ich geh spielen Mum", und bevor er zur Tür hinaus rannte rief er noch einmal zurück: "ich hab dich lieb Mum!"

ENDE


End Notes:
Kurze Anmerkung von mir: Jonathan stammt aus dem Hebräischen und Bedeutet: Geschenk Gottes, Gott hat gegeben.
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