Immature Curiosity # 13
I Saw Mommy Kissing Santa Claus

Auf den Zehenspitzen schlich sie den dunklen Korridor entlang, hin zum Wohnzimmer. Das bunte Licht, mit welchen der Weihnachtsbaum dekorierte war, erhellte den sonst unbeleuchteten Gang.
Ein leises Rascheln ertönte und hastig drückte Maddie ihren Stoff-Dinosaurier ‚Roger’ dichter an sich, ehe sie nervös begann, an dessen Horn zu kauen. Unsicher, ob sie weiter schleichen sollte, stand sie einige Augenblicke schweigend im Gang, ehe ihre Neugierde Oberhand gewann und sie leise weiterstapfte. Vorsichtig schielte sie um die Ecke, wo sie schon den leuchtenden Baum erkennen konnte.
Sie rückte ein Stückchen weiter an die Kante, bis sie schließlich den Weihnachtsmann entdeckte, welcher ein paar Geschenke unter den Baum legte. Ein Grinsen schlich sich über ihre Lippen. Der Weihnachtsmann sah genauso aus wie Onkel Roddy es ihr erzählt hatte.

Neugierig beobachtete sie die dunkle Gestalt, doch als sie plötzlich die Stimme ihrer Mutter hörte, riss sie überrascht ihre kleinen Augen auf.
„Das hier haben wir noch!“, meinte Elizabeth mit gedämpfter Stimme, ehe sie dem Weihnachtsmann ein kleines Paket überreichte. Dieser legte das Stück unter den Baum zu den anderen, ehe er sich zu ihr aufrichtete und sie ansah.
„Sonst noch was?“, murmelte er und Elizabeth schüttelte den Kopf.
„Nein, das ist alles!“
„Gut“, flüsterte er, ehe er seine Mütze etwas nach oben schob, um sich am Kopf zu kratzen. Elizabeth lächelte, ehe sie sich dichter an ihn stellte und die Hand auf seinen Bauch legte.
„Sag mal, musstest du dieses lächerliche Kostüm anziehen?“, wollte sie wissen, woraufhin der Weihnachtsmann nickte und sie dichter an sich drückte.
„Na sicher doch!“, keuchte er. „So sieht der Weihnachtsmann nun mal aus, Süße!“
Ein Kichern entwich Elizabeths Kehle, bevor der Weihnachtsmann die Arme um ihre Hüfte schlang. Sie grinste ihr Gegenüber kurz an, ehe sie ihn küsste.

Geschockt riss Maddie die Augen auf, woraufhin sie ‚Roger’ fester an sich presste und zurück in den Korridor taumelte. Mama küsst den Weihnachtsmann??
Was war mit Papa? Hatte sie Papa denn nicht mehr lieb??

Das leise Stampfen ihrer kleinen Beine ließ Elizabeth aufblicken.
„Hast du das gehört?“, wollte sie von John wissen.
„Nein. Was?“
Schweigend wechselten die beiden Blicke, ehe sie einen Finger in die Höhe hob und Richtung Korridor ging, doch Maddie war bereits davon gelaufen und somit erblickte Elizabeth nur einen dunklen, leeren Flur.


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I saw mommy kissing Santa Claus
Underneath the mistletoe last night
She didn't see me down the stairs to have a peek
She thought that I was tucked up in my Bedroom fast asleep

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"Guten Morgen, Engelchen!", hörte sie die Stimmen ihrer Eltern, welche bereits in der geöffneten Zimmertür standen. Genervt brummte Maddie, bevor sie sich die Decke über den Kopf zog, was John und Elizabeth dazu brachte, sich gegenseitig verwirrt anzusehen.
"Zeit zum Aufstehen!", meinte ihr Vater dann, welcher den Raum betreten hatte und sich zu ihr ans Bett setzte. Doch als Maddie sich weiterhin unter der Decke vergrub, legte er seine Hand auf den kleinen Körper.
"Komm schon, Madeline, aufstehen! Es ist Weihnachten!", versuchte er es erneut und begann die Kleine zu streicheln, worauf Maddie jedoch auch nicht reagierte.
"Schatz, willst du denn deine Geschenke nicht auspacken, die der Weihnachtsmann für dich gebracht hat?", wollte nun Elizabeth wissen, welche neben John stand.
"Ich hasse den Weihnachtsmann!", brummte Maddie genervt, bevor sie sich unter der Decke zusammenkauerte und ‚Roger’ fest an sich drückte.
Verwirrt wechselten John und Elizabeth Blicke, woraufhin John mit den Schultern zuckte.
"Naja, dann bekommt halt Rodney ihre Geschenke!", brach ihr Vater das Schweigen, bevor er seine Hände auf seine Knie legte und vom Bett aufstand. "Rodney hat sicher viel mehr Freude mit den Spielsachen!", versuchte er es erneut, doch Maddie reagierte nicht. Kurz warf er Elizabeth einen Blick zu, ehe er die Lippen verzog und sich am Kopf kratzte. Die Weihnachtsmannmütze von gestern war aus irgendeinem Stoff gemacht gewesen, welcher ihm Juckreiz verursachte.
„Ich mach mal Frühstück!“, murrte er leise und Eilzabeth nickte. Unsicher darüber, was sie tun sollte, stand sie für einige Augenblicke schweigend im Raum, bevor sie in die Knie ging und an Maddies Bettdecke zupfte.
„Komm schon, Schätzchen...“, versuchte sie, doch Maddie brummte nur. Genervt stöhnte Elizabeth. „Willst du mir nicht erzählen, warum du nicht aufstehen und deine Geschenke auspacken willst?“
Leise fauchte Maddie „Nein!“. Besorgt streichelte Elizabeth die kunterbunte Bettdecke, unter welcher sich ihre Tochter versteckte.
„Geh weg!“ Maddies Stimme war kaum hörbar. Resignierend seufzte Elizabeth, bevor sie aufstand, um den Raum zu verlassen. Das Quengeln von Maddies kleinem Bruder wurde immer lauter und Elizabeth wusste, dass auch dieser ihre Aufmerksamkeit brauchte.
„Daddy hat schon das Frühstück fertig, Maddie. Wir warten mit dem Essen, bis du aufgestanden bist!“, meinte Elizabeth, ehe sie das Zimmer endgültig verließ und die Tür hinter sich schloss.
Maddie schüttelte den Kopf, bevor die erste Träne über ihre kleine Wange kullerte. Sie würde heute nicht aufstehen. Nein. Sie wollte keine Geschenke, denn von nun an hasste sie Weihnachten... und sie hasste den Weihnachtsmann, welcher einfach so in ihr Leben spazierte und mit ihrer Mama knutschte ohne den Papa zu fragen.
Warum jeder Weihnachten so toll fand verstand sie im Moment absolut nicht. Es schien wohl der schrecklichste Tag ihres Lebens zu sein...


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What a laugh it would have been
If daddy had only seen
Mommy kissing Santa Claus last night.

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ENDE.
FROHE WEIHNACHTEN!