"Dany Sahne, von Danone - davon krieg ich nie genug."

Samantha Carter konnte gar nicht mehr aufhören, diesen sinnlosen Werbejingle zu singen, denn er schien irgendwie passend. Daniel sah sie nur noch genervt an. Er hätte ihr niemals erzählen sollen, dass er Star Trek - The next Generation Fan war und ihr seine Videokassettensammlung zeigen dürfen. Warum hatte er die allerletzte Folge auch nur in deutsch auf Tape? Warum hatte Sam sich ausgerechnet dieses Wochenende in den Kopf gesetzt eben jene Folge sehen zu wollen, mit ihm als Simultanübersetzer natürlich? Warum hatte er wie so oft nachgegeben? Und warum brachte dieser verflixte SAT-Sender Pudding-Werbung, die - mehr oder weniger - seinen Namen trug?

"Hätte diese Firma nicht als ausgleichende Gerechtigkeit ihren Danone Joghurt nach Jack benennen können?"

"Nein, konnte sie nicht. Delicious Jackalicious klingt mehr nach goldenen Äpfeln als nach Joghurt." grinste Sam zu ihm rüber, verschwand Richtung Badezimmer und sang weiter.

Die Vorstellung von ihrem Lover und ganz viel Sahne versetzte sie an diesem arbeitsfreien Wochenende in Hochstimmung.

Resignierend stellte Daniel den Fernseher an, um die Frühnachrichten anzuschauen. Doch zu seiner Verwunderung verhielt sich die Welt eher ruhig an diesem Samstag morgen. Eine Leiche im Bus war wohl die interessanteste Nachricht dicht gefolgt von der Wettervorhersage.

Den Blick immer noch auf die Flimmerkiste gerichtet schenkte er sich Kaffee nach und bemerkte nicht, dass dieser nicht in seine Tasse, sondern in den Toaster lief.

"Shit!" entfuhr es ihm, als das heiße Gebräu auf seine Pyjamahose lief. Hastig begann Daniel seine Hose zu trocknen und nebenbei den restlichen Toast-Kaffee aufzuwischen.

"Daniel?" kam es fragend von der Tür. "Alles klar?"

"Ja, ja, alles in bester Ordnung," rief er zurück und versuchte in bester Michael-Flatley-Manier 38 mal in der Sekunde zu hüpf-wischen. Hüpfen, um den immer noch heißen Kaffeefleck auf seiner Pyjamahose zu kühlen, wischen, damit die Kaffeelache sich nicht weiter auf Tisch und Boden ausbreitete.

Sam kam aus dem Bad zurück und sah den gutaussehend dunkelhaarigen Mann durch ihre Küche wuseln. Als ihre erste Verwirrung über seine Aktivitäten sich gelegt hatte, musste sie laut lachen.

"Hey, Mr. Herkules, Sie haben die Sahne zu Ihrem Kaffee vergessen." begann Sam ihn zu necken und rannte zum Kühlschrank, um das süße Weiß zu finden.

"Nein, Sam! Lass das!" lachte Daniel zurück und hob abwehrend die Hände, als er sah was die blonde Frau vorhatte. Stop! Oder ich hole Hilfe! Ich rufe Colt Seavers, oder AJ Simon, das A-Team... Robin Hood!"

Er warf den Lappen weg und begann seine Flucht, schaffte es aber nur bis zur Wohnzimmercouch, wo Sam ihn 'stellte'.

Schnell setzte sie sich auf seinen Bauch, um ihn am Boden zu halten. Dann schoß sie aus vollem Rohr: der Sahnesprühflasche. Das weiße Zeug verteilte sich über Daniels Gesicht und Hals, aber er gab seine Verteidigungsversuche auf, als er Sams Lippen auf seiner Haut spürte.

Langsam und vorsichtig leckte sie die Sahne ab. Dann schüttelte sie wieder die Sprühflasche und beugte sich verführerisch zu ihm runter.

"Hm, noch halbvoll," schnurrte sie an seinem Ohr. "Meinst Du wir sollten den Schauplatz des Geschehens nach oben verlegen?"

"Doktor Carter! Ich bin von ihrem Verhalten entsetzte," spielte Daniel den Entrüsteten, stand aber dennoch willig auf und ließ sich an der Hand zur Treppe führen. "Wo haben Sie den sowas gelernt?"

"Im Mädcheninternat..." gab Sam todernst zurück und verschloß ihm mit einem langen zärtlichen Kuß den Mund.