Wärmebildende Maßnahmen by -M-
Summary: John und Rodney stürtzen mit ihrem Jumper auf einem Gletscher ab und Rondey versucht, den Jumper wieder flott zu bekommen.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Multi-Chara, Rodney McKay
Genre: General, Slash
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3490 Read: 2721 Published: 21.11.11 Updated: 21.11.11
Story Notes:
Niemand hiervon gehört mir, ich mache bestimmt kein Geld damit und eigentlich lese ich das Zeug ja auch gar nicht (eigentlich *hüst*) und schreibe es erst recht nicht... aber wie man sieht konnte ich doch wieder nicht anders, als das hier zur Tastatur zu bringen. *seufzt* Die Jungs sind einfach zu gut in der Serie ;-)
Viel Spaß damit!

1. Kapitel 1 by -M-

Kapitel 1 by -M-
Wärmebildende Maßnahmen


Rodneys Finger flogen beinahe über die Tastatur seines Laptops. Er tippte und tippte, so schnell es eben möglich war, wenn einem vor Kälte fast die Finger abfielen.
Seit Stunden versuchte er eine Lösung zu finden und langsam lief ihnen die Zeit davon – oder eher die Wärme. Warum hatten sie auch nur diesen Eishügel erkunden müssen? Natürlich konnten sie vorher nicht wissen, daß ausgerechnet an diesem Tag eine technische Verbindung bei Johns Jumper durchbrennen würde. Normalerweise war so ein kurzer Flug vollkommen harmlos. Ein paar Photos der Umgebung schießen und wieder zurück ins Dorf, in dem sie Teyla und Ronon zurück gelassen hatten. Keine große Sache. Doch es hatte mal wieder Rodney treffen müssen – und Johns Glück hatte nichts gegen dessen Pech ausrichten können. Sie waren abgestürtzt und nun lagen sie irgendwo auf einem Gletscher und erfroren mit ziemlicher Sicherheit, wenn er nicht bald die Heizung wieder zum laufen brachte – von den anderen Systemen ganz zu Schweigen.
Einen kurzen Moment gönnte sich Rodney, um seine Hände kurz an seinem Körper zu wärmen. Er zog die Decke fester um sich und bemerkte, wie Johns Kopf gegen seinen kippte. „Sheppard...“, beschwerte er sich, doch der Colonel reagierte nicht.
„Colonel?“, fragte Rodney und erneut „John?“, als immer noch keine Reaktion kam.
Vorsichtig hob er die Hand, um mit ihr das Gesicht des anderen Mannes etwas zur Seite zu schieben. Er bemerkte aber bald, daß er damit ihre fragile Balance gefärdete.
Rodney seufzte. Dann mußte es wohl auch so gehen.
Er drehte sich insgesamt etwas, so daß John von der Jumperwand abgestützt wurde, zog dessen Arme wieder in Position um seinen Bauch und konzentrierte sich dann wieder auf die Anzeigen auf seinem Laptop.
Keine Minute später seufzte er wieder. Johns Hände hatten zu rutschen begonnen und er mußte sie wieder in Position rücken.
Ohne den Colonel, der nun regelrecht auf seinem Rücken hing, hätte er sich viel besser bewegen können, doch er hatte es ja selbst darauf angelegt, sie in diese seltsame Position zu bugsieren.

Ein paar Stunden zuvor:
„Es ist kalt hier drin“, beschwerte sich Rodney nun schon zum zigsten Mal.
„McKaahaaay...“ Auch Sheppards Geduld war nicht ewig strapazierbar.
„Wie soll ich so denn arbeiten?“, fragte der Zurechtgewiesene und rieb sich mit einem anklagenden Blick zu seinem Gefährten die klammen Finger.
Sheppard rollte die Augen. „Mein Gott, dann machen Sie sich halt ein paar warme Gedanken!“
„SHEPPARD!!! Sie sind NICHT HILFREICH!!“ Trotz des Gemeckeres setzte Rodney sein Tastaturgehämmere endlich fort. Die ‚Unterhaltung’ driftete auf ein Terrain ab, auf dem er sich wirklich nicht zuhause fühlte.
Eine halbe Minute später nörgelte er schon wieder. „Warum mußten Sie auch dieses verdammte Hangarheck öffnen?“ Der Tonfall war anklagend, trotzdem tippte Rodney weiter.
„Sie sagten doch, daß Sie den Schaden nur von draußen reparieren können...“
„Aber doch nur der, der verhindert, daß wir abheben können...“, korrigierte Rodney Sheppard sofort. „Und niemals bei dieser Kälte!“
Der Colonel verkniff sich eine weitere Antwort. Auch er sah nicht aus, als wäre ihm sonderlich warm, dennoch machte er kein großes Aufhebens darum.
Gleich darauf fühlte Rodney ein Gewicht auf seinen Schultern und beschwerte sich wieder. „Hey, was soll das?“
„Sie wollten es doch wärmer haben, nun beschweren Sie sich nicht auch noch!“, konterte Sheppard und Rodney bemerkte, daß das eine Decke war, die da gerade etwas ungeschickt um seinen Oberkörper gewickelt wurde.
„Oh...“, machte er nur, brachte dann sogar ein knappes „Danke“ heraus, bevor er sich wortlos weiter daran machte seine Tastatur in Grund und Boden zu tippen.
Wenige Minuten später bemerkte er aus den Augenwinkeln, daß Sheppard selbst keine Decke um sich gewickelt hatte.
„Was?“, fragte dieser auch gleich genervt, als er die Stille im Jumper bemerkte.
„Es ist immer noch kalt...“, meinte Rodney, nachdem er mit einem neugierigen Blick festgestellt hatte, daß er wohl die letzte Decke abbekommen hatte. Er konnte kaum zugeben, daß er gerade ein schlechtes Gewissen bekam, weil ihm nun wärmer war, als dem anderen – und das wahrscheinlich noch eine ganze Weile.
„Grmpf“, meinte John nur, während Rodney schon wieder verstockt weitertippte. Dann setzte er sich hinter Rodney auf die Sitzbank, legte seine Beine rechts und links um ihn herum und rutschte näher.
„Was tun Sie da?“ Panik kroch in Rodney hoch. Sheppard rückte gerade – unangekündigt – gefährlich nahe in seine persönliche Wohlfühlzone vor.
„Sie beschweren sich die ganze Zeit, daß ihnen kalt ist. Nun beschweren Sie sich nicht auch noch, wenn ich sie wärmen will...“ John klang nicht sehr amüsiert – und vor allem klang er genervt.
„Aha... wärmebildende Maßnahmen..“, stellte Rodney – etwas beruhigter – trocken fest.
„Genau...“, bestätigte John. Er legte die Arme um Rodney und fragte: „Können Sie so tippen?“
Rodney starrte auf Sheppards Arme, die da so seltsam vertraut um ihn lagen. Er räusperte sich.
„Was?“, war alles, was John fragte.
„Nichts...“, meinte Rodney nur knapp, bevor er sich weiter an die Bearbeitung ihres größten Problemes machte.
Sheppards Nähe krampfhaft ignorierend tippte er eine Weile, bevor er wieder inne hielt.
„Was ist nun schon wieder los?“, seufzte der Colonel nur. Er reagierte inzwischen auf die kleinste Kleinigkeit.
„Isolierende Wirkung...?“, waren die einzigen beiden Worte, die Rodney hören ließ.
„Was?“, nun klang Sheppard verwirrt.
„Ob Sie schon mal was von isolierender Wirkung gehört haben?“, formulierte der Wissenschaftler seine Frage aus.
„Ich weiß, was eine isolierende Wirkung ist, aber wie kommen Sie da jetzt drauf?“
„Decke“, meinte Rodney nur.
„Aha...?“, machte John immer noch verwirrt.
Rodney seufzte. „Die Decke hat eine isolierende Wirkung – ihre Wärme dringt also gar nicht richtig zu mir durch...“
Nun grinste John. „Ach, seit wann wollen Sie denn mit mir unter eine Decke kriechen?“ Daß der Unterton dieser Frage sehr zweideutig klang, war sogar für Rodney auf Anhieb zu erkennen.
„Sheppard!“, beschwerte er sich, bevor er gleich erklärte: „Wenn Sie schon meine lebende Wärmflasche spielen, sollten Sie das auch richtig tun. Wenn wir also die Decke auch um Sie wickeln, statt nur um mich, erreicht mich die von Ihnen ausgehende Wärme viel direkter. Und um so wärmer mir ist, um so besser kann ich denken und um so schneller kann ich uns helfen!“ Er schöpfte tief Atem und ergänzte dann noch – etwas leiser: „Und Sie hätten sicher auch was davon...“
John lachte. „Wie uneigennützig von Ihnen, McKay...“
Rodney grunzte nur Unverständliches vor sich hin, bevor er erneut fragte: „Also, was ist jetzt?“ Daß er sich tatsächlich Sorgen darum machte, daß der Colonel zu sehr auskühlen würde, konnte er ja wohl kaum zugeben. Er mußte schließlich auf seinen schlechten Ruf achten.
„Ihr Wunsch ist mir Befehl – Prinzessein!“, ärgerte John Rodney noch ein wenig, als er die Decke schon zwischen ihnen vorzog, noch näher rückte und den Stoff dann um sie beide schlang.

Zurück in der Gegenwart:
Ja, es war seine eigene Schuld, daß er John nun wahrlich – direkt – spürte. Das Nickerchen, in das der andere vor Längerem gefallen war, und durch das dessen Kopf auf seiner Schulter lag, ließ ihm die Situation nun viel intimer erscheinen, als sie tatsächlich war. Dabei wärmten sie sich ja nur – wie die Schafe...
Nach diesem Gedanken brachte es Rodney fertig weiterzuarbeiten und eine ganze Weile später konnte er stolz den letzten Tastendruck vornehmen. Er hatte es geschafft: Bald würde es wieder wärmer im Jumper werden.
„Sheppard, stellen Sie sich vor – die Heizung geht bald wieder...“, verkündete er strahlend. Er rüttelte an den ihn immer noch halb umfangenden Armen. „Sheppard, es wird wieder wahaaarm...“ Er war richtig entusiastisch.
Als John sich nicht rührte, begann er sich Sorgen zu machen. „Sheppard?“ Immer noch keine Reaktion.
Vorsichtig versuchte er sich aus der Umarmung zu lösen, ohne die Decke allzusehr von seinen und Johns Schultern rutschen zu lassen – die Heizung würde noch etwas Zeit benötigen, um wirklich wohlige Wärme im Jumper zu verbreiten. Irgendwann hatte er es tatsächlich geschafft sich zu drehen. „Sheppard?“, versuchte er es erneut. „SHEPPARD?“, brüllte er schließlich, als immer noch keine Reaktion kam. Er begann den anderen zu schütteln, doch John wachte immer noch nicht auf.
Panisch zog er Sheppard näher. Er prüfte mit der Hand dessen Wange und stellte entsetzt fest, wie kalt die Haut des anderen sich anfühlte – daß seine eigenen Wangen nicht gerade wärmer waren bemerkte er in diesem Moment nicht.
Sofort schlang er seine Arme um den anderen und auch dessen Rücken war kühler, als er es nach Rodneys Meinung sein durfte. „Die Seitenwand...“, wurde ihm da mit Schrecken bewußt. Sheppard hatte eine ganze Weile an ihr gelehnt und da die Heizung ausgefallen war, mußte die Wand furchtbar kalt geworden sein. „Oh Gott, Sheppard...“, murmelte er entsetzt und rieb heftig über den Rücken des anderen. Er selbst war durch Sheppard und die kleine Wärmeglocke, welche sich unter seinem gebeugten Oberkörper gebildet hatte, einigermaßen geschützt gewesen, doch sein Begleiter hatte die Kälte voll abbekommen. Die Decke hatte da auch nicht mehr viel Schutz bieten können.
Seine Beine über Sheppards Oberschenkel schiebend, rückte er so nah heran wie irgend möglich, um nun seinerseits dem anderen Wärme abzugeben. „Tun Sie mir das jetzt bitte nicht an... Sheppard...“, bettelte er. „Sie können doch jetzt nicht... ich muß Sie unbedingt warm bekommen...!“
Fieberhaft überlegte Rodney, was für Methoden ihm einfielen, jemand warm zu bekommen, wenn das einzige wirklich Warme in der Umgebung sein eigener Körper war. „Denk nach, Rodney, denk nach...“, murmelte er vor sich hin, da schoß ihm Sheppards Kommentar von vor etlichen Stunden durch den Kopf: „Warme Gedanken...“ Er verwarf die Idee gleich wieder. „Gott!! Neeein!“
Er hob den Kopf, um in Johns Gesicht blicken zu können. „Sheppard, verdammt, wachen Sie auf... so lange können Sie doch gar nicht weg sein...“ Er zog seine Rechte hinter dem Rücken des anderen vor und tätschelte dessen Wange. „Sheeeeepaaard...“ Wäre er nicht beiahe auf ihm draufgesessen hätte er jetzt wie ein kleines Kind mit den Füßen gestampft – so war ihm nur zum Heulen zumute. Wenigstens atmete der andere. Also mußte er noch zu retten sein.
Tief durchatmend faßte der Wissenschaftler einen Entschluß: „Ok, wenn es nicht anders geht...“ Er lehnte sich wieder zurück, um erneut in Sheppards Gesicht blicken zu können. „Aber wehe, Sie ziehen mich hinterher damit auf...“, drohte er dem Bewußtlosen mit dem erhobenen Zeigefinger.
Rodney sah noch eine Minute auf den schlaff in seinen Armen hängenden Militär, bevor er sich dann wirklich bereit machte, seinen Entschluß in die Tat umzusetzen. „Also gut... dann wollen wir mal...“ Und mit diesen Worten ließ er seine Hand zwischen ihren Körpern hinabwandern, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Ziel. Auf Sheppards ‚Reißverschluß’ angekommen, überlegte er, ob er nicht lieber ein Stück zurück rücken sollte, da er die Hand auch bei sich an einer gewissen Stelle spürte, aber er traute sich dann doch nicht, dem anderen soviel von seiner Wärme zu entziehen. So begann er ohne weitere Umschweife die Hand auf und ab zu bewegen.
„Gott, Sheppard – wenn Sie mir dafür nicht dankbar sind, dann...dann... überlege ich nächstes Mal zweimal, bevor ich Ihren Hintern rette...“, fluchte er, als er bemerkte, wie auch ihm ‚wärmer wurde’ – doch er machte standhaft weiter.
Nun dauerte es nicht mehr lange und John begann sich tatsächlich zu bewegen. Sein Körper wurde stabiler und er hob tief nach Luft schöpfend den Kopf.
„Ok, das sollte genügen!“, überlegte Rodney. Kaum hatte er seine Hand weggezogen wurde sie jedoch von einer anderen Hand ergriffen und wieder an den eben verlassenen Platz geschoben. „Nich aufhören...“, seufzte John schlaftrunken, bevor er nun begann ihrer beider Hände auf und ab zu bewegen.
„Sheppard?“, quietschte Rodney, als er nun die Wirkung der Rückseite von Sheppards Hand auf sich selbst spürte – noch viel deutlicher, als die Wirkung seiner eigenen Hand – doch der andere schien nicht wirklich wach zu sein. Er versuchte sich zu befreien, doch die andere Hand des Colonels lag auf seinem Rücken und ließ ihn nicht entwischen.
„Schneller... schneller...“, stöhnte John, seinen Kopf an Rodneys Schulter vergrabend. Gleichzeitig bewegte er seine Hand schneller und Rodney mußte wohl oder übel seine auch schneller bewegen.
„Oh Gott...“, stöhnte Rodney. Er wußte nicht, für was Sheppard das hier in seinem Dämmerzustand hielt. Er selbst war jedoch hellwach und fand es überaschenderweise äußerst anregend. Kurz darauf überrollte John ein Höhepunkt, der ihn hilflos nach Luft schnappen ließ. Seine Hand bewegte sich jedoch noch weiter und so ging es Rodney kurz darauf nicht viel anders.
Der Wissenschaftler keuchte und hob den Kopf, den er gegen Ende an Sheppards Schulter vergraben hatte, genau wie der Colonel seinen bei ihm. Seine Hand wurde immer noch von der des anderen gehalten, doch er bemerkte, wie John nun langsam richtig wach wurde. Er war nur froh, daß ihre dicken Hosen viel zu gut gefüttert waren, um die verräterische Nässe draußen spüren zu lassen. Aber alleine das, was er in seinen Shorts fühlte, ließ ihn schon rot werden.
Sheppard hob schließlich ebenfalls den Kopf und Rodney sah, wie er sich wieder unter die Lebenden blinzelte. Er bemerkte Rodneys rote Wangen, dessen starre Haltung und langsam wurde ihm auch bewußt, was er selbst in seinen Shorts fühlte. Er blinzelte einige weitere Male, bevor er hervorstotterte: „M... M... McKay... was...?“
„Sie... Sie sind nicht aufgewacht und Sie waren so kalt und ich mußte Sie irgendwie warm bekommen...“, sprudelte es hektisch aus dem Wissenschaftler heraus.
John blinzelte wieder, konnte sich dann jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Und da ist Ihnen nichts besseres eingefallen, Rodney?“ Seinem Körper wurde langsam bewußt, daß es immer noch kalt war und er begann zu zittern.
Ganz automatisch kam Rodney wieder näher und umarmte ihn wieder richtig. „Nein – und erfrieren Sie mir jetzt nicht, wo ich mir gerade solche Mühe gegeben habe...“
Wieder lachte Sheppard und das Schütteln vom Lachen vermischte sich mit dem Zittern vor Kälte. Auch er umarmte Rodney wieder richtig, zog dabei gleich noch die Decke in die richtige Position – nicht daß Rodneys Rücken nun auch noch auskühlte.
Eine Zeit lang saßen Sie still da und wärmten sich einfach gegenseitig. Sie hätten auch gar nicht gewußt, was sie sagen sollten.
„Wird es hier drin etwa wärmer?“, stellte Sheppard dann nach einer Weile verblüfft fest.
„Hab’ die Heizung wieder zum Laufen gebracht...“, murmelte Rodney an seiner Schulter.
„Cool...“, bemerkte John nur zufrieden.
Keiner der beiden bewegte sich. Sie verharrten immer noch still in der wärmenden Umarmung, bis sich Rodney traute das Wort zu ergreifen.
„Und wenn Sie es nun nicht allzu peinlich finden, dann würde ich gerne noch so sitzen bleiben, bis es ein paar Grad mehr hat, bevor wir uns wieder der normalen Raumluft anvertrauen...“
Einen Moment herrschte Stille. Ohne sich zu rühren meinte Sheppard dann: „Sie sind ja ganz knuddelig, McKay.“ Sein Grinsen war sogar in der Stimme zu hören.
„Ich weiß, daß ich zu dick bin...“, brauste Rodney da auf. Er versuchte sich, entgegen seines eben noch geäußerten Wunsches nun doch von Sheppard zu lösen, doch der hielt ihn weiterhin fest in seinen Armen.
„Hey, hey, das hab’ ich doch überhaupt nicht gesagt.“
Rodney sah ein, daß er gegen die durchtrainierten Muskeln und den inzwischen scheinbar wieder recht fitten Soldaten keine Chance hatte und gab seine Gegenwehr auf. „Sie haben gesagt, ich sei knuddelig...“, schmollte er in die Decke.
Sheppard lachte wieder, was dazu führte, daß Rodney sich in seinen Armen total verkrampfte. Also riß er sich zusammen und erklärte dem anderen: „Und warum glauben Sie, daß ich das schlecht finde?“
Nun ruckte Rodney doch zurück, bis er in Sheppards Gesicht sehen konnte. „Was... was...“ Seine Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben und auch Sheppard wirkte nun verlegen, da piepte das Funkgerät aus dem Cockpit.
Teylas Stimme war zu hören. „Dr. McKay, Colonel Sheppard – bitte melden Sie sich endlich...“
„Wann haben Sie das Funkgerät repariert?“, fragte John verblüfft, alles andere vergessend. Das war eines der Dinge gewesen, die bei ihrem Absturz zu Bruch gegangen waren.
„Während Sie weg waren...“, erinnerte Rodney John an dessen größere Auszeit.
„Guuut...“, meinte John nur anerkennend, immer noch verwundert in Richtung Cockpit starrend, aus dem wieder Teylas Ruf kam. „Dr. McKay, Colonel Sheppard – falls Sie mich hören können...“
„Wir sollten vielleicht Antworten...“, bemerkte Rodney.
„Gute Idee...“, stimmte Sheppard ihm zu, rührte sich jedoch nicht.
„Also wenn Sie mich loslassen würden, dann könnte ich...“, begann Rodney und versuchte erneut sich aus Johns Umarmung zu befreien.
„Oh... ja...“ Mit diesen Worten zog Sheppard seine Arme zurück und der Wissenschaftler konnte endlich aufstehen.
Rodney sah verblüfft auf die langsam rosé werdenden Wangen Johns, als ihn ein erneuter Ruf, diesmal von Ronon, wieder ans Hier und Jetzt und ihre dringliche Lage erinnerte. „Sheppard, McKay...“
„Jaja...“ Und damit eilte er davon, um den beiden ihre Lage, ihre ungefähre Position und die Bitte doch die Dädalus zu ihrer Rettung – sie konnten so vielleicht auch noch den Jumper mitnehmen – herzubeordern.
Nach dieser Durchsage kehrte er ins Heckabteil des Jumpers zurück. Sheppard erwartete ihn, auf der Sitzbank doch etwas erschöpft aus der ihn dick umwickelnden Decke anblickend.
Rodney blieb unsicher stehen. Die Luft im Jumper war immer noch recht kalt und so schlang er bald die Arme wärmend um seinen Oberkörper.
John blickte nur auf den wie einen kleinen Schuljungen vor ihm stehenden McKay und öffnete wortlos die eigenen Arme und damit auch die Decke.
„Rodney...“, meinte er, nachdem der andere nicht reagierte. „Komm schon, es wird kalt...“ Dann lächelte er aufmunternd.
Das genügte, um Rodney wieder unter die wärmende Decke zu locken.
So saßen sie bald wieder sich gegenseitig umarmend zusammen und genossen die Wärme, die der jeweils andere zu geben hatte. Irgendwann durchbrach Rodney schließlich die Stille. „John?“ Als keine Beschwerde wegen der weggelassenen Förmlichkeiten kam, machte er weiter. „Du – findest mich wirklich knuddelig – ich meine... angenehm knuddelig?“
John nickte an seiner Schulter. „Hm hm...“
Rodney schmiegte sich noch etwas näher – sofern das möglich war – und legte seinen Kopf entspannend auf Johns Schulter.
Wieder herrschte Stille, bis John zurück ruckte. „Rodney?“
„Ich dachte...“, meinte Rodney, doch als er in das überraschte Gesicht Johns blickte, war er sich sicher, daß er den anderen falsch verstanden hatte und der kleine Kuß hinters Ohr eben keine so gute Idee gewesen war. Beschämt senkte er den Blick und hoffte inständig, daß seine Wangen nicht gar so rot waren, wie sie sich anfühlten.
„Ich denke...“, begann er dann wieder, als John ihn nur stumm ansah. „Ich sollte mich jetzt...“ Er wollte sich lösen, um sich den anderen Problemen des Jumpers zu widmen – es war langsam auch warm genug, daß er das ohne Decke schaffen würde. Doch der andere hielt ihn auf.
„Ich denke...“, begann John genau wie Rodney ein paar Sekunden zuvor. „Es gibt einiges, über das wir reden sollten, während wir auf unsere Rettung warten.“ Und bevor Rodney noch eine abstreitende Bemerkung von sich geben konnte, hatte er ihn wieder vollends herangezogen und mit seinen Lippen die des verunsicherten Wissenschaftlers berührt.
Rodney brauchte einen Moment, bis ihm bewußt wurde, was ihm da passierte. Dann begann er scheu den sanften Kuß zu erwiedern. Als er sich von John löste und die Augen aufschlug sah er ein freundliches Lächeln auf den Lippen des anderen. Auch der Colonel war unsicher, doch nach dem nächsten Kuß, der diesmal von Rodney initiiert wurde, sah er schon sicherer aus.
„Ich glaube, es gibt wirklich einiges, über das wir reden sollten...“, stimmte Rodney dem anderen dann endlich zu. Er lächelte, immer noch etwas schüchtern. Vor Stunden hätte er noch nicht einmal im Traum daran gedacht – und nun zog er es wirklich in Erwägung, daß da mehr zwischen ihnen sein könnte, als reine Freundschaft.
John nickte, ebenfalls lächelnd, und zog Rodney wieder näher, zu einem weiteren neugierigen Kuß – und Rodney hatte nichts dagegen ihre wärmebildenden Maßnahmen noch ein wenig fortzusetzen.

Ende
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