Soak through secure by moth-to-flame
Summary: Drei kleine Worte ändern Sam und Jacks Leben...und es ist nicht "Ich liebe dich".
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 11 Completed: Ja Word count: 6341 Read: 68527 Published: 17.11.11 Updated: 17.11.11

1. Kapitel 1 by moth-to-flame

2. Kapitel 2 by moth-to-flame

3. Kapitel 3 by moth-to-flame

4. Kapitel 4 by moth-to-flame

5. Kapitel 5 by moth-to-flame

6. Kapitel 6 by moth-to-flame

7. Kapitel 7 by moth-to-flame

8. Kapitel 8 by moth-to-flame

9. Kapitel 9 by moth-to-flame

10. Kapitel 10 by moth-to-flame

11. Kapitel 11 by moth-to-flame

Kapitel 1 by moth-to-flame
Soak through secure


Ich wache auf, weil ein Sonnenstrahl meine Nase kitzelt. Ich öffne verschlafen meine Augen und sehe geblendet in das gleißende Licht, das durch die nur halb geöffneten Vorhänge in das Schlafzimmer meines Hauses fällt. Ich spüre den warmen weiblichen Körper neben mir und schließe zufrieden meine Augen wieder, warum nicht noch eine Stunde im Bett liegen bleiben? Ich lasse meine Hände sacht über ihren nur halbzugedeckten Rücken streifen, sie seufzt leise und dreht sich zu mir um. Meine Hände streichen eine goldblonde Haarsträhne aus ihrem entspannten und wunderschönen Gesicht und ein Lächeln macht sich darauf breit. Ich schließe meine Arme um sie und ihr Kopf sinkt vertrauensvoll auf meinen Brustkorb. Ja, so lasse ich mir mein Leben gefallen. Und die Tatsache, dass wir beide morgen wieder Stockwerke unter der Erde unseren Dienst als Colonel und Major antreten müssen, ist urplötzlich vergessen, als sie ihre Augen öffnet. Das ozeanblaue Leuchten, das jeden Tag noch klarer und schöner zu werden scheint, begrüßt mich an diesem wie jeden anderen Tag und ich lächle. "Jack...", flüstert sie langgezogen und streckt sich, mein Name klingt wie eine einzige Streicheleinheit.
"Guten Morgen, Sam.", gebe ich sanft zurück und ihre Augen schließen sich wieder. Ich streichle ihr Haar und sie reibt ihre Wange an meiner nackten Brust.
"Mein Engel...", hauche ich und warte, bis ihr Atem wieder regelmäßig wird, bevor ich mich langsam von ihr löse, um uns Frühstück zu machen.

Als ich die Kaffeemaschine in der Küche in Gang setze, driften meine Gedanken ab.

Ich bin glücklich. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben richtig glücklich. Seit fast einem halben Jahr teile ich mein Bett mit der Frau, die ich seit 5 Jahren liebe und immer lieben werde. Vor fünf Jahren führte das Schicksal unsere Wege zum ersten Mal zusammen und die folgenden 4 Jahre kämpften wir unseren fast täglichen Kampf um die Erde, so wie heute auch noch. Doch während dieser 4 Jahre änderte sich einiges zwischen mir und Sam. Am Anfang war ich genervt von ihr - das muss ich mir sogar heute noch eingestehen. Nicht nur das sie eine sehr emanzipierte Frau war, nein auch noch eine Wissenschaftlerin, und so intelligent, dass ich mir in ihrer Nähe ständig wie ein Idiot vorgekommen bin. Doch das änderte sich schnell. Ich fand in ihr einen verlässlichen Kameraden im Kampf, einen Freund in schweren Zeiten - zusammen mit Teal'c und Danny natürlich, den besten 2IC, den ich je hatte...und so fing alles an. Ich fing an, sie zu lieben. Sam war mein erster Gedanke, wenn ich aufwachte, und mein letzter vor dem Einschlafen - wie heute, nur mit einem Unterschied. Ihr Gesicht ist das erste am Morgen und das letzte am Abend, das ich sehe. Und das erfüllt mich mit tiefster Zufriedenheit. Wenn ich früher noch davon geträumt habe, neben ihr aufzuwachen, dann ist es heute Realität. Damals lebte ich jeden Tag mein Leben so dahin, der einzige Gedanke, der mich morgens meinen Weg zur Arbeit antreten ließ war der, Sam wiederzusehen. Vielleicht einen meiner schlechten Witze reißen zu können, um eines IHRER Lächeln zu bekommen, die speziell für mich reserviert waren und die den Himmel zum einstürzen bringen konnten.
Es gab harte Zeiten. Manchmal dachte ich, dass diese Liebe einseitig wäre, dann bildete ich mir wieder ein, dass sie etwas für mich empfinden würde, ihr aber ihre Arbeit und ihre militärische Karriere wichtiger wären als ein Verhältnis mit ihrem CO...

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by moth-to-flame
2. Kapitel

Ich denke, der ausschlaggebende Wendepunkt war der Tag, an dem Anise oder Freya...oder auch beide...mit diesen Manschetten durch das Gate kamen.
Ich werde nie vergessen, wie mein Herz in meiner Brust in tausend Teile brach, als Sam hinter dem Energieschild stand, mit Tränen in ihren Augen und mich bat, mich selbst zu retten. Ich hatte schon lange befürchtet, meine nicht mehr professionellen Gefühlen ins Auge zu fassen zu müssen, aber ich hatte nicht gedacht, dass mir das so bald widerfahren würde. Ich wäre dort zusammen mit ihr gestorben - denn ein Leben ohne Sam hatte ich mir nicht mehr vorstellen können - und kann es bis heute nicht. Sie hatte sich zum wichtigsten Element in meinem Leben gewandelt. Ein Mensch wie sie war mir in meinem Leben noch nie begegnet. Ich weiß nicht, was mir alles an ihr gefällt - vielleicht ist es deshalb so, weil mir ALLES an ihr gefällt. Das sind vielleicht die Worte eines verliebten Teenagers - aber genau so fühlte und fühle ich mich in ihrer Nähe. Sam hat mir mein Leben zurückgegeben. Nach Charlie und Sara dachte ich - hey Jack, das war's...das war dein Leben - und es ist alles danebengegangen, du hast alles falsch gemacht. Junge, du hast es dir echt versaut...aber dann kam Samantha Carter selbstsicher in diesen Besprechungsraum und forderte mich zum Armdrücken heraus...

Abwesend decke ich den Tisch und stelle zur Feier des heutigen Tages - aus unbestimmten Anlass - eine Kerze dazu.

Wenige Wochen später nach unserem Ausflug mit den Manschetten plus Superkräften mussten wir beide dann vor Anise/Freya, Danny, Teal'c und Doc. Frasier unsere Gefühle füreinander eingestehen, um nicht länger als ein Sicherheitsrisiko für den Präsidenten zu gelten. Es war schwer, es einfach so zuzugeben. Schließlich hatte ich diese Gefühle tief in mir vergraben, nicht bereit, sie mit meiner Umwelt zu teilen und unsicher, sie Sam zu zeigen. Ich konnte ihr danach lange nicht in die Augen sehen, jedenfalls nicht wirklich.
Wir versuchten, unsere Gefühle zumindest zeitweise zu vergessen und so weiterzumachen, als wäre nichts geschehen. Nicht leicht...und damals in der Zeitschleife, gab ich der Versuchung nach. Ich meine - ich hatte keine Konsequenzen zu befürchten, weder von Hammond noch - von Sam. Die große Hürde der Verbotenheit war urplötzlich eingestürzt wie ein Kartenhaus und ich tat es einfach - ich küsste sie. Und als die Zeitschleife wieder von vorne begann, war ich einfach nur glücklich. Aber wenige Zeit später mauserte sich mein Verhalten zu einem meiner größten Fehler. Die Schmerzen in meiner Brust , die Schmerzen, die nur unerfüllte Liebe verursachen kann, wurden noch schlimmer und ich konnte an nichts anderes mehr denken als an Sam Carters feuchte Lippen - es war eine furchtbare Zeit, aber ich überwand sie. Mit antrainierter Selbstdisziplin und schließlich brachte ich mein Herz wieder dazu, seinen Dienst zu tun. Bis zu der Sache mir Jona und Terra auf dem scheinbaren Eisplaneten...ich dachte, ich wäre Jona und plötzlich war ich wieder Jack O'Neill, aber hauptsächlich mit den Erinnerungen von Jona, dem Minenarbeiter...und Terra, die noch vor wenigen Tagen ihren Kopf gegen meine Schulter gelehnt und mich geduzt hatte - verabschiedete diesen kurzzeitigen Ausflug in ein gemeinsames Leben mit einem "Sir". Ich hasse diese drei Buchstaben. Ich habe sie aus ihrem Mund immer gehasst. Jedes Mal, wenn sie dieses Wort ausgesprochen hat, erinnerte es mich schmerzvoll daran, dass ich ihr kommandierender Offizier war und sie meine Untergebene...und dass LIEBE dort nichts zu suchen hatte.

Schnell hole ich die Brötchen aus dem Ofen, die während meiner geistigen Abwesenheit schon eine bedrohlich dunkelbraune Farbe angenommen haben.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by moth-to-flame
3. Kapitel

Danach tat Jack O'Neill, was er immer getan hat, wenn schwere Zeiten auf ihn einwirkten - er zog sich in sich selbst zurück und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Ich überspielte meine Verletztheit und Einsamkeit mit dem beißenden Sarkasmus, den viele nicht ausstehen können, ich selbst mittlerweile auch nicht mehr - aber hey, es ist einfach eine schlechte Gewohnheit. Jeder hat die, oder?
Zumindest gab ich die Hoffnung nie auf. Selbst dann nicht, als Sam einen Außerirdischen bei sich zu Hause versteckt gehalten hatte, der sehr interessiert an ihr war. Ich war eifersüchtig auf diesen Orlin, obwohl ich mir bis heute nicht sicher bin, ob sich je irgendetwas zwischen ihm und Sam abgespielt hat oder sie je Gefühle für ihn hatte und ich schäme mich bis heute dafür zuzugeben, dass ich eine gewisse Erleichterung empfand, als man mir ausrichtete, dass er tot war, auch wenn Sam lange danach noch ziemlich bedrückt erschien. Was noch schlimmer als die Eifersucht war, war die Tatsache, dass ich ihr nicht geglaubt hatte. Ich - der sich immer als ihr Freund hervortat, glaubte ihr nicht, als sie mich brauchte. Ich dachte wirklich, dass sie überfordert und gestresst war. Und es tat verdammt weh als ich damals mit Teal'c, einem guten Film und einer Pizza vor ihrer Tür stand und um Einlass bat und sie uns abwimmelte, weil sie angeblich Besuch hatte. Ja, ich war verletzt, weil sie wusste, wie weh sie mir damit tat. Aber im Nachhinein verstehe es natürlich. Schließlich war kein Verehrer bei ihr sonder ein - und wie sehr mildert es diese Tatsache doch - ein Alien. Es gab da noch ein paar "Männer", die mir von Anfang an unsympathisch waren, nur weil sie Sam falsch angesehen hatten...Vorurteile? Nein...!
Von heute aus rückblickend, dürfte ich eigentlich der Letzte gewesen sein, der eifersüchtig auf einen Alien war. Was war schließlich mit meinen extraterrestrischen Bekanntschaften? Sicher, Cyntiah hatte mich unter Drogen gesetzt...damals auf dem Planeten der Auserwählten....Argos? Möglich.....
Aber was war mit Laira auf Edora? Ich kann es mir eigentlich selbst nicht erklären. Das einzige was ich mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass es nicht Liebe war. Es war vielleicht der verzweifelte Versuch einer einsamen Seele, Erlösung zu finden - Ersatz für etwas - oder besser gesagt für JEMANDEN, der Unerreichbar war. Aber es wurde mir nur allzu schnell klar, dass es für Sam keinen Ersatz gab. Sie war einzigartig auf allen Welten, nicht nur auf der Erde...und deshalb tat es mir umso mehr leid, dass ich mich so schnell aufgegeben hatte - ja, ich war wirklich an einem Punkt angekommen, an dem ich dachte, dass ich den irdischen Boden nie wieder betreten würde...aber Sam holte mich raus. Sie rettete - weder zum ersten, noch zum letzten - Mal meinen alten Hintern. Danny sagte mir, dass sie Tage und Nächte damit verbracht hatte, die Regeln der Physik neu zu schreiben, um mich heimzuholen.

Ich richte schnell noch Sam Lieblingsmarmelade, Himbeere, in einem kleinen Schälchen dazu und mache sogar Eier.

Jedenfalls war nach der Sache mit Orlin einige Zeit nicht viel zwischen uns passiert, und ich wahr froh, dass Sam und ich wenigstens noch so etwas wie Freunde waren. Keine Busenkumpel, die einander auf platonischer Basis ihre intimsten Geheimnisse anvertrauen oder so...aber irgendwie doch Freunde - sich nahestehende Kameraden - Kollegen. Freundschaft war alles was ich von ihr verlangen konnte - und ich hielt mich mit dem Gedanken über Wasser, dass eine Freundschaft zu Sam Carter zumindest etwas war - besser als sie gar nicht zu kennen. Vielleicht war das alleine mehr als ich verdiente...?
Doch nach ein paar weiteren Wochen sollte sich alles ändern. Man sollte vielleicht meinen, einer von uns beiden wäre verletzt worden und schließlich gaben wir unsere Vorsätze auf und vergaßen die Vorschriften und anderen Hürden, weil der Tod wieder einmal seine Sense knapp über unsere Köpfe geschwungen hatte - nein, es war viel einfacher, und wenn ich heute so darüber nachdenke - obwohl es noch gar nicht allzu lange her ist - muss ich darüber lachen. Drei Worte haben alles verändert...und es waren nicht "Ich liebe dich"...aber vielleicht sollte ich von vorne anfangen...

weiter: Kapitel 4
Kapitel 4 by moth-to-flame
4. Kapitel

Das Stargate schließt sich hinter uns mit dem bekannten schlurfenden Geräusch von zusammenklatschendem Wasser und ich sehe mich aufmerksam um. Teal'c steht ein wenig abseits und wartet auf meine Befehle, Danny hat natürlich wieder irgendwelche Felsen mit Zeichen gefunden und Sam überprüft die Ausrüstung.
"Okay Camper! Ihr habt den General gehört. Routine Aufklärungsmission. Das übliche Programm. Los geht's...", ordere ich und weiß genau, dass eine Widerrede von Daniel kurz bevor steht.
"Halt mal, Jack. Ich glaube ich habe hier was gefunden.", sagt er nur Sekundenbruchteile später und ich gebe mir selber recht.
"Was haben wir beide über Schriftzeichen so nah am Stargate ausgemacht?", frage ich genervt und ziehe erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Daniel nickt. "Ich weiß...sie stammen meistens von Reisenden, die durch das Tor kommen und es ist es nicht wert, diese *Felsen* näher zu untersuchen....yada yada....aber das hier ist was, Jack!", gibt er unnachgiebig zurück. Ich werfe Sam einen fragenden Blick zu, aber sie zuckt nur halb grinsend mit den Schultern. "Na dann mal los, Dr. Jackson....", murmle ich mit Betonung auf den DR.
"Es sieht fast so aus wie Schriftzeichen, die ich...", beginnt er und ich kann das meinen Ohren einfach nicht antun. "Okay...ersparen Sie uns die Einzelheiten.", unterbreche ich ihn genervt.
Er grunzt verärgert. "Okay, wenn es Ihnen nichts ausmacht, COLONEL O'NEILL, dann versuche ich es jetzt zu übersetzen, okay?", wirft er mir an den Kopf.
Ich gebe zögernd nickend mein Einverständnis und nach einem weiteren bösen Blick legt Danny los.
"Also eigentlich ist es ein alter englischer Dialekt.", sagt er und rückt seine Brille zurecht. "Englisch?", fragen Sam und ich gleichzeitig verwirrt. Der Archäologe nickt abwesend. "Was ist Englisch?", fragte Teal'c plötzlich.
"Eine sehr bedeutende Sprache auf der Erde.", erklärte Sam kurz und Teal'c nickte.
"...So etwas wie eine Begrüßung für alle, die durch den >>blauen Ring aus Wasser<< kommen...man wird aufgefordert, einen Tagesmarsch nach Norden zu unternehmen, und dann wird man laut dem Text hier auf die Naionei treffen...", fuhr Danny fort.
"Naionei? Klingt wie ein Kinderwitz.", sage ich. Sehr witzig...
"Ein Tagesmarsch nach Norden?", vergewissert sich Teal'c. Daniel nickt abwesend.
"Na dann lasst uns diese Nei-nei's kennen lernen...", sage ich und winke zum Abmarsch.
"Naionei, Sir...", belehrt mich Carter, die meiner Aufforderung sofort gefolgt ist amüsiert. Ich drehe meinen Kopf und sehe sie an. Sie lächelt IHR Lächeln, das nur für mich bestimmt ist und ich kann nicht anders als es zu erwidern.
Drei Stunden, Myriaden von Bäumen, schlechten Pfaden und Wurzeln, über die Daniel stolpern könnte, später, beschließe ich, eine Pause zu machen.
"Habt ihr schon daran gedacht, dass die Definition von TAG auf diesem Planeten eine ganz andere als bei euch Tau'ri sein könnte?", sagt Teal'c nachdenklich , als wir uns alle gegen irgend einen Baum gelehnt hatten und gierig unsere Feldflaschen leerten. Ich sah ihn entgeistert an. "Das will ich nicht hören.", antworte ich resolut und versuchte mich innerlich selber davon zu überzeugen. Sam und Daniel tauschen geschockte Blicke.
"Hey, hört auf mit dem Scheiß...wenn man die Nacht ausschließt, hat ein Tag 12 Stunden, okay?! Und das gilt für die ganze Galaxis...!", sage ich.
"Aber Sir. Das hängt vom Umlauf des jeweiligen Planeten um seine Sonne ab, auf anderen Planeten hatten wir auch schon Abweichungen.", wirft Sam, ihrem Dogma als Astrophysikerin folgend, ein.
Ich nicke resignierend.
"Okay, dann gehen wir eben so lange nach Norden, bis hier auf DIESEM Planeten ein Tag vorbei ist, also marschieren wir weiter...bis es dunkel wird...los geht's!", bestimme ich schließlich.
"O'Neill. Das könnten genauso gut doppelt so viele Stunden wie auf der Erde sein und unsere Vorräte sind begrenzt.", stellt der Jaffa fest.
"Das ist mir durchaus bewusst, Kumpel..." erwidere ich genervt.
Teal'c nickt - wie immer.
Tatsächlich war es mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst - aber von meiner eigene Unüberlegtheit müssen die andern nicht unbedingt etwas wissen.
Wir marschieren weiter, vorbei an Bäumen....usw.

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Kapitel 5 by moth-to-flame
5. Kapitel

Bereits vier Stunden später wird es merklich kälter und dunkler.
"Sir, ich glaube, die Dämmerung hat eingesetzt.", berichtet Sam.
"Na dann müssten wir bald am Ziel sein...", sage ich müde. Mir tut jeder Knochen einzeln weh.
"Jack? Könnten wir noch mal eine kurze Pause machen?", kommt Daniels ebenso erschöpfte Stimme von hinter der großen Erscheinung Teal'cs.
Ich nicke und lasse meinen Rucksack auf den moosigen Untergrund fallen.
"Aber nur kurz ein wenig ausruhen. Es kann nicht mehr allzu weit sein.", sage ich.
Danny nickt dankbar und lässt sich seufzend nieder. Wir folgen seinem Beispiel.
"Sie glauben also, diese Naionei sprechen englisch?", fragt Sam plötzlich.
Daniel nimmt noch einen Schluck aus seiner Feldflasche und nickt dann bekräftigend.
"Einen alten Dialekt, ja.", sagt er und wischt sich über die Lippen.

"Okay, weiter geht's, Kids.", befehle ich dann und richte mich ächzend auf.
"Was wäre jetzt eine heiße Dusche....", murmle ich und sofort versinke ich in eine süße Tagträumerei.
"O'Neill. Da vorne ist jemand.", reißt mich Teal'c plötzlich aus meinen Gedanken, die nicht viel mehr als heißes Wasser, einen bestimmten blauäugigen Major und mich beinhaltet hatten.
Ich folge der ausgestreckten Hand des Jaffa und sehe eine Gestalt etwa hundert Meter vor uns auf dem Pfad stehen.
Daniel fängt sofort an, auf die Gestalt, deren Umrisse im dämmriger werdenden Licht nur schwer auszumachen sind, zuzulaufen. "Verdammt noch mal. Wenn er das nur lassen würde.", fluche ich und winke dann den anderen, ihm zu folgen.
Die Gestalt stellt sich als leicht bekleidete Frau heraus und unser Linguist ist schon eifrig dabei, sich mit der Fremden zu unterhalten. Ich mustere die Frau von oben bis unten - es ist der schönste weibliche Körper, den ich je gesehen habe - außer der Sam Carters...wobei ich diesen noch nie wirklich gesehen habe...
Sie ist gekleidet wie eine...verdammt, wie heißen diese....
"Sie ist eine Amazone!", erklärt Daniel euphorisch. Genau...Amazonen. Die weiblichen Krieger, die gut ohne Männer auskommen.
Das erklärt wohl auch die Geste der Frau, als sie Daniel unfreundlich beiseite schubst und auf Sam zugeht.
Ich grinse, ich kann nicht anders. Daniels Gesicht...zum heulen.

Die Fremde würdigt weder mich noch Teal'c eines Blickes. Sie steht jetzt direkt vor Sam und lächelt.
"You're beautiful.", flüstert sie, kaum hörbar und greift plötzlich nach Sams Schultern. Mein rechter Arm greift reflexartig zu meiner Waffe. Aber sie lächelt wieder. "And strong.", fügt sie bewundernd hinzu. Sam sieht sie geschmeichelt an.
"So are you. What's your name?", fragt sie zurück. Die Fremde scheint erst nicht zu verstehen, aber dann gibt sie laut und in einem äußerst fremdartig klingendem Englisch eine Antwort.
"Jolie...you?"
Sam sieht in die Runde.
"Well, that's Daniel, Teal'c and......Jack.", sagt sie zögernd, als wäre es eine Überwindung, meinen Vornamen auszusprechen. Aber wahrscheinlich hätte es Jolie nur verwirrt, einem Colonel O'Neill die Hand zu schütteln...nicht, dass ich denke, diese Frau würde so weit sinken um mir die Hand schütteln...
"Follow me.", sagt Jolie kurz angebunden und uns bleibt nichts anderes übrig als Carter zu folgen, die der Frau auf dem Pfad dicht auf den Fersen ist.

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Kapitel 6 by moth-to-flame
6. Kapitel

Jolie führt uns in ein kleines Dörfchen, in dem geschäftiges Treiben herrscht. Unsere Vorstellungen von den wilden Kriegerdörfer in den Bäumen bewahrheitet sich nicht ganz, aber die Frauen, die alle so ähnlich wie Jolie herumlaufen, sehen mehr als gefährlich aus. Obwohl ich es vor niemandem - und schon gar nicht von meinem weiblichen 2IC zugeben würde, ich habe Respekt....ja, Angst vor ihnen...!
"Sit down and relax. I'll find our queen, so I can introduce you to her...", murmelt Jolie und verschwindet dann zwischen den anderen Frauen, die uns nicht einmal bemerkt zu haben scheinen.

"So, das sind also die Naionei. Warum stellen sie praktisch am Stargate einen Willkommensgruß auf und begrüßen uns dann so....unfreundlich.", äußere ich meine Gedanken laut. "Unfreundlich?", fragt Sam ein wenig amüsiert.
"Na ja, ausgenommen Sie, natürlich. Aber wenigstens ein Hey zu den Jungs hätte nicht geschadet, denken Sie nicht, Carter?", erkläre ich. Sie lächelt IHR Lächeln und ihre Augen bekommen diesen speziellen Glanz.
Ich beginne gerade, mich in den unendlichen Tiefen von Sams Augen zu verlieren, als plötzlich wieder Jolie auftaucht.
"The queen will wellcome you now.", sagt sie kühl.
"Our people are not very familiar handling with men, as we steal our progeny from other people without needing them. But we will try to treat them equally.", fügt sie hinzu und soweit ich verstanden habe, ist sie die schlimmste Emanze, die mir je über den Weg gelaufen ist. Ich werfe Daniel und Teal'c einen Blick zu, aber beide sehen die Frau nur freundlich an und nicken dankbar. Habe ich was verpasst?
Carter lächelt ebenfalls - natürlich, sie ist ja "vom anderen Geschlecht", als könnte ich das vergessen...
Jolie führt uns vier in ein größeres Gebäude das aussieht wie ein Überbleibsel einer nicht sehr gewinnbringenden Bananenplantage und nickt uns zu, einzutreten. Der Raum riecht genauso wie ich es mir vorgestellt habe - nach Bananen, obwohl ich weit und breit noch keine einzige Banane entdecken konnte.
"Außen hui, innen pfui!", rutscht mir raus und unnötigerweise sehe ich mich um, ob irgend jemand meine gemurmelten Worte verstanden hat, bis mir einfällt, dass ich nicht englisch gesprochen hatte.
Auf einem irgendwie an einen Schaukelstuhl erinnernden Stuhl sitzt die älteste Frau, die ich je gesehen habe und grinst. Sie nickt uns zu.
"So you found the way through the forest.", sagt sie mit gebrechlicher Stimme.
"Yeah.", antwortet Daniel abwartend. Die Frau mustert ihn abschätzend und, als würde sie die Worte befolgen, die Jolie vorher ausgesprochen hatte, versucht sie, mit Daniel zu reden, obwohl sie immer wieder zu Sam blickt.
"You are welcome. Feel free in our village. We should be pleased if you stay a few days. Tomorrow evening we will celebrate the day of independence.", krächzt die Alte.
"Independence day...", murmelt Daniel und sieht mich erwartungsvoll an.
"Guter Film.", erwidere ich und realisiere im selben Moment, dass Danny etwas völlig anderes gemeint hat. Sam schüttelt lächelnd den Kopf. Daniel stöhnt.
"Ich glaube, sie feiern morgen ihre Loseisung von der ach so unnötigen Männerschaft." wirft Sam ein.
Ich werfe ihr einen verwunderten Blick zu.
"Sie denken wohl auch, Männer sind unnötig, häh?", frage ich herausfordernd. Sam bemerkt den humorvollen Unterton und ihr Grinsen wird breiter.
"Na ja, die meisten schon...", gibt sie zurück. "Aber es gibt ein paar Ausnahmen...", fügt sie schnell hinzu und ich mustere sie neugierig. War das eine Anspielung.
Flirtet sie mit mir? Wie sich ihre Augen in die meinen bohren...
"Ausnahmen...", wiederhole ich nachdenklich. Plötzlich holt uns ein gekrächztes Räuspern der alten Amazone aus unserem Schlagabtausch und Jolie weist uns an, das Gebäude zu verlassen.

weiter: Kapitel 7
Kapitel 7 by moth-to-flame
7. Kapitel

Sie führt uns dafür in ein angrenzendes, nicht ganz so großes Haus und lässt uns allein.
"Wir kommen wieder einmal genau zum richtigen Zeitpunkt, was?", fragt Daniel niemand bestimmtes.
Sam sieht ihn fragend an. "Na ja, einmal im Jahr feiern die ihren *Unabhängigkeitstag* und genau da müssen wir reinplatzen - als Männer, meine ich.
Sam nickt nicht unamüsiert.
Eine Weile herrscht Schweigen, jeder versunken in seine eigenen Gedanken.
"Und?", bricht Daniel plötzlich die Stille.
"Werden wir bleiben, bis zum Fest, meine ich.", addiert er.
Ich denke kurz nach.
"Ich hasse Englisch. Ich kann nicht viel davon.", denke ich laut. Sam lächelt. Teal'c sieht mich ernst an.
"Ich beherrsche kein einziges Wort dieser Sprache.", merkt er an.
"Die Amerikanisierung ist wohl noch nicht bis Chulak vorgedrungen, was?", witzele ich. Sam und Daniel grinsen. "Deine Worte bedeuten nichts.", sagt der Jaffa kühl.
Ich nicke.
"Andererseits....warum sollten wir uns die Party entgehen lassen.", sage ich nach einer Weile. Wieder ein Lächeln von Sam - hey, der Tag wird immer besser.
"Übrigens, Teal'c. Party ist so ein englisches Wort....obwohl....es ist wahrscheinlich zu modern für diesen Planeten.", füge ich hinzu.
Teal'c nickt.
"Sie denken, dieser Planet ist unmodern?", fragt Daniel mit gekräuselter Stirn.
"Oh nein, das haben Sie falsch aufgefasst, Daniel. Ich glaube diese amazonische Staatsform wird auch auf der Erde der nächste Schritt der weltweiten Emanzipation der Frau sein. Soviel zur Gleichberechtigung.", gebe ich schlagfertig zurück, bis mir selber bewusst wird, was für einen Scheiß ich da eigentlich labere.
Sam lächelt weiter - heute muss mein Glückstag sein!

weiter: Kapitel 8
Kapitel 8 by moth-to-flame
8. Kapitel

In Anbetracht der fortgeschrittenen Dunkelheit fackeln wir nicht lange und begeben uns zur Ruhe, auch wenn der kalte Boden nicht unbedingt einladend aussieht.
Ein paar alte Lumpen und Decken, die in einer Ecke stapeln, sind unsere Matratzen.
Trotz der unbequemen Situation schlafen wir alle gut, aus Erschöpfung, wie ich annehme.

"Die Alte hat gesagt, wir können hier frei herumlaufen. Also, warum sehen wir uns nicht ein bisschen um?", schlägt Sam am nächsten Morgen vor und ich nicke zustimmend, nachdem ich zweimal herzhaft gegähnt und meine schmerzenden Glieder gestreckt habe. "Vielleicht gibt es hier ja Fruit Loops zum Frühstück...", überlege ich und ernte dafür ein Morgen-Lächeln von meinem Major. Ich hieve mich selbst auf die Füße, auch wenn mein rechtes Knie schmerzhaft protestiert und strecke mich noch einmal.
Verschlafen reibe ich mir die Augen.
Wir verlassen den Raum.

"Sie können sich glücklich schätzen, Carter. Wenn die Leute diesmal vorhaben, Sie in eines ihrer traditionellen Gewänder zu stecken, haben Sie kein Problem mehr mit der Unbequemlichkeit.", merke ich an und zeige mit meiner Hand auf eine junge Schwarzhaarige, die gerade, während sie mit einem Spagat auf dem Boden sitzt, mit einer Lanze gegen einen imaginären Gegner kämpft. Sam grinst und schüttelt den Kopf. "Ich denke nicht, dass ich so etwas tragen würde.", sagt sie ernsthaft.
"Warum nicht. Ich bin sicher, es würde Ihnen stehen.", erwidere ich Dämlicherweise. Verdammt, Sam steht ALLES. Sie könnte in einem Kartoffelsack aufkreuzen, über und über mit Mist bedeckt - ein Blick in das immer klare Blau ihrer Augen und ich schmelze dahin...aber in so einem Amazonen-Dress....WOW.
"Zeigt zuviel Haut...", sagt sie nachdenklich und überrascht mich damit mehr oder minder. Nicht das zuviel Haut zu zeigen mich bei ihr stören würde...
"Ah ja?", sage ich ausweichend, aus Angst, noch weiter zu gehen und irgendetwas mehr als peinliches zu sagen.
Sie nickt, immer noch grinsend.
Schließlich machen wir das, was wir uns vorgenommen haben und sehen uns um.

weiter: Kapitel 9
Kapitel 9 by moth-to-flame
9. Kapitel

Ich versuche, mit ein paar Amazonen einige Worte zu wechseln. Entweder die Frauen spielen ihre Rolle nicht gut und behandeln uns trotz der Weisung der Dorfältesten wie einen eingetretenen Kaugummi, den man von seiner Schuhsohle kratzt oder mein Englisch ist ziemlich schlecht. Da unsere Amazonen hier wohl keine Kaugummis kennen und Sam die ganze Zeit vor sich hinkichert, nehme ich wohl letzteres an.
Ich sollte das nächste mal mein Wörterbuch mitnehmen...oder Danny fragen.
"Was ist denn, Carter!?", frage ich schließlich entnervt, als Sam schon einen ganz roten Kopf hat.
"Entschuldigung..., aber es ist einfach zu komisch........Sir....!", stammelt sie und versucht wieder zu Atem zu kommen. Ich kann nicht anders und grinse unwillkürlich mit.
"Sie finden mein Englisch komisch?", frage ich gespielt ärgerlich. Sie versucht ernst zu bleiben, bekommt das Bild eines Blödsinn brabbelnden Colonels aber scheinbar nicht aus ihrem Kopf.
Nach ein paar Minuten hat sie sich wieder so weit erholt, dass wir uns weiter in dem Dorf umsehen können. Viel Interessantes gibt es dort allerdings nicht zu sehen, es sei denn, man interessiert sich für zurückgebliebene Kulturen mit Frauen, die sich nicht um Männer scheren oder man ist ein Jaffa, der immer so tut als würde ihn nichts etwas angehen.
Sam und ich schlendern gelangweilt in der Gegend herum. Plötzlich kommt eine junge Amazone auf uns zu und grüßt UNS. UNS, sie hat auch mich gegrüßt, was an sich schon ein Wunder ist. Ich grüße freundlich zurück und sie bleibt vor mir stehen. Ich drehe mich verwirrt um, um zu sehen, ob noch jemand hinter mir steht. Sie muss mich meinen...
"I hope we have the pleasure to see you at the celebration tonight?", fragte sie schüchtern.
Ich sehe hilfesuchend zu Sam. "Sie fragt ob Sie auch zu der Party heute kommen...", sagt sie und grinst.
Ich nicke, obwohl ich natürlich den Großteil davon verstanden habe, aber das muss Sam ja nicht wissen. Den Trottel spielen bringt mir wenigstens ab und zu ihre Aufmerksamkeit ein....
"Oh yes, sure. Ich lasse keine Party sausen. Ich hoffe ihr habt genug Bier hier?....Do you have bears?", frage ich.
Sam fängt an zu kichern und die Frau sieht mich ein wenig verwirrt an. Jetzt weiß ich natürlich, dass ich etwas falsches gesagt habe...nachher ist man immer klüger...shit.
"Oh, there are bears in the forest, but they fear the village. We're hunting them to make meat and skin.", sagt sie.
Ich nicke ihr noch ein paar mal nett zu und wende mich dann ab. Genug Demütigung für heute.
Sam kichert immer noch. "Ha Ha Ha...", äffe ich sie nach.
"Tut mir leid, aber...", stammelt sie.
"Ich hab sie gerade gefragt, ob sie Bären haben, oder?", frage ich unsicher. Sie nickt und kichert erneut.
"Ich hoffe Sie sind sich über die Implikationen klar, Sam. Ich werde General Hammond sagen, welch undisziplinierten Major ich hier habe...", necke ich und merke im gleichen Augenblick, dass mir ihr Vorname rausgerutscht ist. Wenn sie es bemerkt hat, lässt sie es sich nicht anmerken. Es ist wie eine stille Vereinbarung, dass wir unsere Vornamen nur in Ausnahmefällen aussprechen. Ich meine, ich hätte nichts dagegen, wenn sie mich Jack nennen würde, ich finde, der Name ist gar nicht so schlecht, und er klingt von ihre Lippen tausend Mal schöner. Aber es würde schließlich etwas seltsam aussehen, wenn mein 2IC mich auf der Basis Jack nennt, und nicht Sir oder Colonel...
Irgendwie ist dieser Tag, der auf der Tabelle der langweiligsten Tage meines Lebens eine Sieben plus auf der zehnteiligen Skala bekommt, doch noch vergangen und der Tag neigt sich dem Ende zu.
Ich weiß nicht, ob ich mich auf die Feier freuen soll oder nicht, aber lassen wir uns überraschen.

weiter: Kapitel 10
Kapitel 10 by moth-to-flame
10. Kapitel

Die "Party" scheint genauso langweilig zu werden wie der heutige Tag und ich nippe versuchsweise an dem Fusel, den mir eine der Frauen in einen Becher geschüttet hat. Ich bin überzeugt davon, dass das Zeug nicht so stark sein kann - schließlich sind das ja immer noch...Frauen? Aber was für welche...hustend spucke ich das Zeug aus. Das letzte Mal, als ich so ein Gesöff getrunken habe, war Ska'aras Mondschein auf Abydos...vor fast vier Jahren...Pfui Teufel. Wie kann man nur so etwas trinken. Ein Königreich für ein kühles Blondes! Sam sieht auch sehr gelangweilt aus und klopft mit den Fingern auf ihrem Oberschenkel herum.
Daniel ist mit Teal'c in einen anregenden Dialog verwickelt...was kann das nur für ein Thema sein...Plötzlich spüre ich Sams Blicke auf mir und drehe mich wieder in ihre Richtung. Tatsächlich, sie starrt zurück. Wir wechseln einen kurzen Blick und sie lächelt mich an...vielleicht ist der Abend doch nicht so schlecht wie angenommen?
Ich lächle zurück und schließlich steht sie auf und lässt sich neben mir wieder nieder.

Wir reden über Gott und die Welt, na ja, vielleicht mehr über die Welt als Gott...
Ich erfahre gerade Sachen über sie, die ich nie gedacht hätte...und sie wahrscheinlich auch nicht von mir. Obwohl ich dieses Mal nicht unter dem Einfluss irgendwelchen Alkohols stehe, löst sich meine Zunge wie von selbst. Aber ein ermutigendes Zwinkern ihrer wunderschönen Augen und es ist um mich geschehen. Ihre Augen...sehen jetzt in der Dämmerung dunkler aus als normal und ich könnte....mich darin verlieren.
Sie macht noch ein paar Witze über meine Englisch-Kenntnisse...das scheint sie ja sehr amüsiert zu haben...

Insgesamt wird der Abend immer besser. Auch unsere Amazonen Freundinnen scheinen ein wenig aufzutauen. Einige tanzen und prosten sich zu...fast wie bei einer normalen Party. Eine der Frauen hat sogar schon Daniel angesprochen, mit ihr zu tanzen...das bringt mich auf eine Idee. Aber wie soll ich sie fragen? Hey, Major, ihr CO will mit ihnen ein wenig das Tanzbein schwingen...wohl kaum.
Bevor ich mir einen Schlachtplan zurechtlegen kann, tippen zwei Finger gegen meinen Rücken und hinter mir steht die junge Frau, die ich am Nachmittag gefragt habe, ob...na ja, das mit den Bären.
"Would you like to dance with me...?", flüstert sie aber ich bin sicher, dass Sam es verstanden hat. Ich versuche den Kopf zu schütteln, aber sie hat mich schon auf die Füße gezerrt und zieht mich zu den anderen Tanzenden. Eine Weile tanzt sie vor mir hin und her wie eine Bauchtänzerin mit Blinddarmentzündung, als sie plötzlich immer näher kommt und ich mich hilfesuchend nach Sam umdrehe. Doch diese hat sich abgewendet und ihr Blick hängt irgendwo in der Ferne. "I'm Etea, and you?", säuselt sie und ich grunze abweisend und murmle meinen Namen.
"Jack...", wiederholt sie flüsternd und kommt noch näher. "You're very handsome...", flüstert sie.
Scheinbar hat diese Frau schon lange keinen Mann mehr zu Gesicht bekommen und ich frage mich, warum sie sich nicht an Daniel heranmacht....langsam aber sicher wird mir das zu bunt.
"Whoa, stop it!", schreie ich, als plötzlich ihre Hände unter meinem T-Shirt sind.
Sie zieht die Hände zurück und grinst. Ich weiche erschrocken zurück. "It's been a while, Jack...", raunt sie wieder. Was meint sie? Doch nicht etwa....
Ihre Hände sind plötzlich überall, und just in dem Augenblick schaut Sam uns zu. Ich sehe noch, wie sie mir einen traurigen Blick zuwirft und dann aufsteht und in der Menge verschwindet. "I want you, Jack...", flüstert Etea wieder und greift nach meinem Schritt, aber jetzt reicht es. Ich stoße sie von mir und bekomme nur aus dem Augenwinkel mit, dass sie rückwärts auf den Boden fällt. Mir egal...selbst schuld. Ich verlasse die Menge und mache mich auf die Suche nach Sam.

Sie ist nirgendwo zu sehen und ich versuche mich in das Gehirn einer jungen, gutaussehenden Astrophysikerin zu versetzen. Wo würde sie hingehen?
Ich folge meinem Instinkt und entferne mich immer weiter vom Dorf der Amazonen.
Plötzlich vernehme ich schluchzende Laute und folge dem Geräusch. Sie ist es und als ich sie so sehe schnürt sich mein Herz zusammen...sie weint...hey, wir sprechen hier von Dr. Major Samantha Carter, ihres Zeichens Major der US AirForce...Sam weint nicht...und schon gar nicht wegen mir, oder?
Ich versuche, so wenig Geräusche wie möglich zu machen, aber die scharfen Sinne meines 2IC registrieren mich.
Sie dreht sich um und versucht so schnell wie möglich, sich die Tränen von den Wangen zu wischen.
"Sam...", beginne ich und trete näher. Sie sitzt auf einem umgefallenen Baumstamm und ihr Körper wird immer noch von Weinkrämpfen geschüttelt. Am liebsten würde ich sie jetzt einfach in die Arme nehmen...warum tue ich es nicht einfach? Ich setze mich leise neben sie und lege ihr einen Arm um die Schultern. Sämtliche Muskeln spannen sich unter meiner Hand an. Ich habe eine Idee, wie ich sie wieder zum lachen bringen kann, schließlich heult sie meinetwegen...und auch noch unbegründet.
Ich mache mich kurz an meiner Uniformtasche zu schaffen und ziehe ein unbenutztes Taschentuch heraus. Ich reiche es Sam, die immer noch leise schluchzt und der es furchtbar peinlich ist und lächle. Sie nimmt es mir aus der Hand. "Guaranteed SOAK THROUGH SECURE...", flüstere ich und tatsächlich lächelt sie und entspannt sich wieder. Mein Arm schließt sich enger um sie, während sie das durchschnäuzsichere Taschentuch benutzt. Wir starren eine Weile in die Dunkelheit und ihre Hand liegt auf meinem Oberschenkel und sendet wärmende Wellen durch meinen ganzen Körper.
Sie lehnt sich an mich. "Tu mir das nie wieder an.", sagt sie leise und ich bin allein schon von der Wahl ihrer Worte erstaunt.
"Du meinst...die...", beginne ich zögernd.
"Die Frau, ja.", unterbricht sie mich.
"Hey...ich konnte nichts dafür...die hat schon lange keinen...uhm...Mann mehr gesehen.......Die Kleine war doch noch nicht mal 18...ich wollte sie nur fragen, ob sie nicht schon längst im Bett liegen sollte...", scherze ich, aber es verfehlt seine Wirkung nicht und Sam kichert. Endlich nehmen ihre Augen wieder den gewohnten Glanz an und ich muss auch unwillkürlich grinsen.
"Im Ernst, Sam. Ich glaube, du weißt mittlerweile, dass ich mehr für dich empfinde als für irgend jemand anderen...", versichere ich ihr nach einer Weile. Sie lächelt.
"Auch nicht für Teal'c?", witzelt sie.
"Na ja, seine Beine sind ein wenig rau im Bett...", gebe ich zurück und wir fallen fast von dem Ast auf dem wir sitzen, so biegt sie sich vor Lachen.
"Soak through secure, ja?", witzelt sie wieder. Ich nicke lächelnd.
"Du bist meine Welt, Sam. Auch wenn du es nicht sein dürftest.", sage ich.
"Und du die meine, Colonel O'Neill. Und mir ist es egal, ob ich das jetzt darf oder nicht. Dieses eine Mal vergesse ich alles andere...", flüstert sie noch, bevor sie die Kontrolle über meine Lippen übernimmt und mich küsst, als gebe es kein Morgen. Ich wurde noch nie von einer Frau so geküsst und es übertrifft sämtliche Alien Technologien und Viren....! Sie bricht den Kuss ab und sieht mir in die Augen. Aber jetzt bin ich dran. Vorsichtig lege ich meine Lippen auf die ihren und küsse sie.
Der Kuss wird schließlich verlangender und Zungen fechten verbotene Kämpfe aus.

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Kapitel 11 by moth-to-flame
11. Kapitel

Wir verbrachten den ganzen Abend damit, herumzuschmusen. Und für diesen einen Abend haben wir sämtliche Cheyenne Mountains, Air Force Regeln und Hammonds vergessen...es waren nur wir zwei. Kein Colonel und kein Major...einfach Sam und Jack. Und drei kleine Worte...die ALLES änderten.
Ich dachte immer, es würde ICH LIEBE DICH sein, aber drei so dumme englische Worte...
Jedenfalls gelang es keinen von uns beiden, danach alles wieder vergessen und wir vergaßen sämtliche Regeln nicht nur für diese eine Nacht...
Zuerst war unser gegenseitiges Verlangen sehr groß und wir waren unvorsichtig. Aber nachdem einige unwillkommene Gerüchte im Umlauf waren, beschlossen wir, Arbeit und Privatleben strikt zu trennen und es funktionierte.
Und es funktioniert bis heute. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt.

"Jack?", schreckt mich mein Engel aus meiner Gedankendrift in die Vergangenheit und ihre Arme schließen sich um meine Taille.
"Morgen, Darling.", schmunzle ich.
"Du hast Frühstück gemacht...sieht gut aus.", sagt sie.
Sie setzt sich und macht sich über ihre erste Tasse Kaffee her...es wird gewiss nicht ihre letzte bleiben. Wie kann man nur so viel Kaffee an einem Tag trinken?
"Warum grinst du so?", fragt sie und lächelt.
"Ich habe nur ein wenig nachgedacht. Über die Vergangenheit.", gebe ich zu.
"So?...Und was ist dabei herausgekommen?", fragt sie.
"Einiges...", sage ich.
Sie gibt sich damit zufrieden und rührt gedankenverloren in ihrem Kaffee.
Ich betrachte sie dabei und lächle.

Am Anfang machte es mir Angst, einem Menschen so ausgeliefert zu sein. Mein vollstes Vertrauen in diese Person zu setzten, sich ihr zu öffnen. Ihr alles zu sagen und alles anzuvertrauen. Ich habe so etwas noch nie getan. Ich war immer Meister im Verstecken meiner Gefühle. Meine Emotionen waren meine Intimität. Sie gingen niemandem etwas an und ich musste alleine damit klar kommen. Und nun plötzlich ist diese Frau in mein Leben getreten und ich offenbare ihr mein verletztes Seeleninneres, ich vertraue ihr mit meinem Leben und sie zeigt mir, dass es in Ordnung ist. Noch nie zuvor habe ich mich so verletzlich, so ängstlich und gleichzeitig so glücklich und geborgen gefühlt. Meine Sam...gibt mir einfach alles.

Ende
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