Manhunt

Alles, was er hören konnte, war das Pochen seiner Adern.
Hastig setzte er einen Schritt vor den anderen, stemmte seine Beine in den Boden, um ihn einen Bruchteil einer Sekunde später wieder zu verlassen. Laut keuchend bahnte er sich seinen Weg durch das Dickicht, weit weg von dem, was ihn schon seit einer Stunde jagte. Er wusste, dass er sein Bein beim letzten Sturz schwer verletzt hatte.

Alles, was er fühlte, war Adrenalin und das Klopfen seiner Blutgefäße.
Stoppte er, um zu verschnaufen, um sein Bein zu verarzten, wäre er tot.
Die Dunkelheit durchzog den Wald und nur schwer konnte er erkennen, wohin er rannte. Er konnte gerade noch die Umrisse der Bäume sehen, wofür er heilfroh war. Er wusste, stehen bleiben, um das Licht seiner Waffe an zu machen, konnte er nicht.
Das leise Piepsen seines Funkgerätes drang zu ihm hindurch.
Keuchend ignorierte er es, denn nachsehen, was es war, konnte er nicht. Unsicher blickte er während seines Sprints kurz auf den hellen Bildschirm des Lebenszeichendetektors, um sicher zu gehen, dass er nach wie vor in die Richtung des Stargates rannte.
Irritiert durch vermehrte blinkende Lichter warf er einen zweiten Blick auf die kleine Konsole, was dazu führte, dass er eine herausstehende Baumwurzel übersah.
Mit einem dumpfen Geräusch prallte er mit dem Gesicht auf dem dreckigen Boden auf. Er keuchte vor Schmerz, bevor er hastig seinen Kopf hob. Die Erde unter seinen kalten Fingern brannte.

Alles, was er schmeckte, waren Blut und Erde.
Panisch presste er seinen Körper vom Boden hoch, ehe er kurz hinter sich blickte. Er konnte das Knacken und Knirschen der Büsche hören, als sich das Biest ihm näherte. Eifrig riss er seine Waffe von der Erde, bevor er wieder rannte.
Er wusste, dass das Stargate nicht mehr weit war.
Ein Ast schnalzte ihm quer übers Gesicht. Blut tropfte von seiner Lippe und nun auch von seiner Wange, doch wegwischen konnte er es nicht.
Blaue Lichtstrahlen begannen sich einen Weg durch die Dunkelheit zu bahnen. Immer mehr und mehr. Krampfhaft fixierten seinen Augen das angewählte Stargate.
„LAUF!“, kreischte er so laut er konnte, ehe er über die letzten Wurzeln sprang und sich dem rettenden Licht näherte. Egal, wohin das Wurmloch ging und wer es angewählt hatte, er musste hindurch. Musste weg von hier, weg von dem Ding, welches ihn verfolgte als wäre er sein Abendmahl. Mit einem großen Sprung puschte er seinen Körper durch den Ereignishorizont, was dazu führe, dass er Überwucht bekam und stolperte.

Alles, was er vor der Dunkelheit fühlte, war, wie sein Kiefer am kalten Atlantisboden aufschlug und er Blut schluckte.

- Fin -