Der Fluch des Flaus by Christian
Summary: Der Flaus war der beste Teppich, den er je gehabt hatte.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1)
Genre: Humor, PwP
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 638 Read: 5829 Published: 08.11.11 Updated: 08.11.11

1. Kapitel 1 by Christian

Kapitel 1 by Christian
Author's Notes:
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Der Fluch des Flaus


Der Flaus war der beste Teppich, den er je gehabt hatte. Jack liebte den Flaus. Jedesmal wenn er von einer langen, anstrengenden Mission nach Hause kam, nahm er eine Schere und schnitt einen kleinen Streifen aus dem Flaus heraus. Das tat er schon seit Jahren, seit dieser einen mißglückten Mission in der ehemaligen DDR.

Den Flaus-Streifen rollte er fein säuberlich zusammen und umwickelte ihn mit einem Papierrröllchen. Dann steckte er ihn an und sog den Rauch mit gierigen Zügen in seine Lunge.

Der Geschmack war übler als der von tausend Jahre altem Danone Joghurt - Geschmacksrichtung Banane - oder doch eher Apfel? Aber er ließ ihn vergessen. Den Krieg. Das Leiden. Die unerfüllten Wünsche.

Seine Lungen schmerzten. Sein Körper wehrte sich. Doch der Flaus war stärker. Es gab nichts, was man ihm entgegensetzen konnte - irgendwann kriegte er sie alle.

Der Raum klappte sich nach oben hin weg. Die Decke wurde zum Boden, der Boden zur Decke und Jacks Herz vibrierte mit unerträglichen 38 Schlägen in der Sekunde - Michael Flatley wäre grün vor Neid geworden.

Da stand sie im Raum. Goldene Haare. Goldenes Lächeln. Ein ... nein, zwei goldige kleine Äpfelchen. Sie flog auf ihn zu, umkreiste ihn einmal in einem langsamen Orbit und setzte dann zu einer ruppigen Landung an: "Nimm mich, mein Colonel, mein strahlender Herkules, Bezwinger der Götter! Das ist kein Jim Beam! Scottch me up, Beamy! Ob blond, ob schwarz, durchbohre mich mit deinem Pfeil!"

"Sam??? Saaaaaaaaaammmmmm?" Seine Worte waren wie Kaugummi.

Der Hirschkopf sprang vom Kamin und setzte sich auf den Rumpf der Holden und sprach: "Ich bin Horn. Horn der Jäger! Ich werde dir nun deine Bestimmung erklären."

Und er zerplatzte.

Und einsam stand Robin Hood auf der Lichtung und mußte immer wieder an Jim Beam denken. Irgendwann kriegen wir sie alle ... mit Jim Beam?

'Der Bus!', dachte er verzweifelt. 'Irgendwie muß ich den Bus erreichen!' Und er sprang auf die Straße. Das Fahrzeug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.

Einundzwanzig Tonnen Blech, vier Räder, ein Busfahrer und achtunddreißig Fahrgäste brausten in dieser einen Sekunde über ihn hinweg und machten ihn flat ... äh, platt. Da war noch eine Leiche im Bus - aber das ist eine andere Story - denn im Moment kümmerte uns nur der tapfere Recke im grünen Rock, dessen kleine zerquetsche Überreste sich langsam um die Hinterachse wickelten, bis nicht mehr genug übrig war, um damit einen Toast zu belegen.

Die Flutwelle der Realität schwappte zurück und überschwemmte den Bus, durchspülte seine Opfer und ließ sie auf der Oberfläche auf und ab tanzen. Hastig nahm Jack einen weiteren Zug vom Flaus, und die Wirkung des Teppichs schlug ihn wie ein rechter Mike Tyson-Schwinger zurück in seine Traumwelt.

Dort angekommen erhob er sich taumelnd. Es roch verbrannt. Seine Finger hatten sich am glühenden Rost des Riesentoasters festgeschmolzen. Aber das war verrückt! Wer baute schon zwei Meter große Toaster, um darin knackig braune Colonels zu braten?

Jemand schrie. Verblüfft stellte Jack fest, daß er es selbst war. Wieder spülte die Realität wie ein zerbrochener Staudamm über ihn hinweg. Ein überschwemmter Toaster. Eine hundert Meter hohe Flutwelle, die mit dreifacher Schallgeschwindigkeit über ihn hinwegbrauste. Jack hatte den Kaffee auf.

Schon sah er am Horizont ein hübsches Gebäude mit scharlachroten Ziegeln auftauchen, umgeben von lustigen grünen Bäumen und Büschen, doch da hatte sich der Flaus aufgebraucht.

'Schade, sieben von acht möglichen Punkten', dachte Jack erschöpft. Und dann wurde er bewußtlos.

Als er am nächsten Tag erwachte, hatte er einen blonden Major im Arm. So schlecht konnte der Abend nicht gewesen sein ...

 
Ende

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