Weihnachtsbummel by JolinarJackson
Summary: Auf der Suche nach einem passenden Geschenk für Cameron lernen Daniel und Vala einander besser kennen.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Cameron Mitchell, Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Own Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1), Vala Mal Doran / Qetesh
Genre: Friendship, General, UST, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 6227 Read: 13485 Published: 02.11.11 Updated: 02.11.11
Story Notes:

Beta: Anne McSommers – danke!
Pairing: Vala wünscht sich, dass Daniel/Vala wäre
Spoiler: Unsichtbare Fesseln

1. Kapitel 1 by JolinarJackson

2. Kapitel 2 by JolinarJackson

Kapitel 1 by JolinarJackson
Weihnachtsbummel
Teil 1


“Also, Darling“, begann Vala und lehnte sich zu Daniel hinüber, “wie hast du das angestellt?“

“Ich habe Landry gefragt“, antwortete Daniel und bremste, als die Ampel vor ihnen auf rot umsprang. Vala schob die Unterlippe leicht vor und verschränkte die Arme, lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Das Beifahrerfenster zeigte ihr die weiße Welt Colorado Springs um die Weihnachtszeit.

“Ich habe ihn auch gefragt“, meinte sie beleidigt und Daniel lächelte, fuhr weiter.

“Landry einen alten Starrkopf zu nennen hat sicher nicht geholfen.“

Vala schnaubte empört. “Er ist gegen mich. Ich glaube sogar“, und sie blickte Daniel forschend an, “er mag Frauen im Allgemeinen nicht.“

Daniel lachte. “Er hält viel von Colonel Carter.“

“Woher willst du das wissen? Sie ist nicht hier“, antwortete Vala und eigentlich war sie ganz froh darum. Daniel sprach ihrer Meinung nach zu oft von der blonden Frau auf dem Teamfoto in seinem Büro. Wenn sie so gute Freunde waren, warum hatte das Team sich getrennt und Daniel alleine im SGC zurückgelassen? Sicher, er wollte nach Atlantis, aber Vala hatte recherchiert und herausgefunden, dass die Anfrage auf eine Expeditionsteilnahme von Daniel erst nach der Auflösung des Teams gekommen war. Außerdem war sie eifersüchtig. Man mochte es zwar nicht glauben – und Daniel schien besonders bemüht, es nicht wahrzunehmen – aber Vala Mal Doran war eine Frau. Eine Frau mit Gefühlen und allem, was dazu gehörte. Und die Vorstellung, jemand stände ihrem Daniel so nahe wie diese Sam Carter war ihr nicht recht. Daniel gehörte ihr – im guten Sinne. Sie kümmerte sich um ihn. Sie sorgte dafür, dass er nicht zu viel arbeitete. Er schätzte ihre Ablenkungen nicht, aber sie wusste, dass er etwas sagen würde, täten sie ihn wirklich stören. Er war ihr schon so gut wie verfallen. Das dachte sie jedenfalls. “Also, um dieses Weihnachten feiern zu können ... muss man da einen Test bestehen?“, fragte sie.

“Einen Test?“, wiederholte Daniel verwirrt, legte die Stirn auf eine Art in Falten, die Vala sehr niedlich fand. Natürlich würden diese Gedanken niemals an die Öffentlichkeit gelangen.

Sie mochte eine Frau sein, aber sie hatte einen Ruf zu verlieren. “Ich musste schon so viele Tests hier bestehen – medizinisch, was das Essen angeht -“

“Das Essen?“ Daniel lächelte. “Das war kein Test. Die Kantine kocht immer so.“

Vala verzog das Gesicht. “Wie widerlich. Euer kleiner Planet ist wirklich -“

“Wenn du willst, dass ich dir Kleidung kaufe, dann bring diesen Satz nicht zu Ende.“

“Okay. Ich dachte aber, wir suchen nach einem Geschenk für Mitchell.“ Vala beobachtete, wie sich zwei Autofahrer lauthals über die Schuld an den Blechschäden ihrer Wagen stritten.

“Damit du den Berg verlassen kannst brauchst du Kleidung. Ich konnte heute etwas für dich besorgen, aber ich glaube, Dr. Lam ist nicht immer bereit, ihre Sachen zu verleihen.“

Vala nahm die ausgewaschene Jeans und den roten Pullover kurz unter die Lupe, bevor sie den Mantel zuknöpfte. “Ich finde ihren Stil auch nicht gerade ansprechend.“ Forschend beobachtete sie Daniels Reaktion, während sie fragte: “Du glaubst also, ich werde bleiben?“

“Zumindest, bis die Wirkung der Bänder nachlässt.“

“Und dass ich den Berg noch öfter verlassen werde?“

Daniel nickte. “Ich weiß noch von Teal’c damals, wie frustrierend es sein kann, dort unten gefangen zu sein. Du bist nicht so auffällig wie er. Das wird helfen. Ich werde zwar immer bei dir sein müssen, wegen ... den Armbändern, aber ich habe vor, dir ein paar Dinge zu zeigen, solange du hier bist.“ Er bog auf den Parkplatz der Citadel-Mall ein und blickte sich um.

Vala begann, aufgeregt in ihrem Sitz umherzurutschen, als sie die große Mall vor sich sah. “Oh, das ist wirklich fantastisch. So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Daniel lächelte. “Kaum zu glauben ... im gesamten Weltall sind wir scheinbar die einzigen, die Einkaufszentren haben.“

Vala lächelte begeistert, als sie an einem Schaufenster mit Kleidern vorbei fuhren. “Gehen wir da rein?“

Daniel grinste. “Aber die Begeisterung bei Frauen fürs Shoppen gehen ist überall dieselbe.“



***



Vala hakte sich bei Daniel unter und legte ihren Kopf auf seine Schulter, während sie das volle Einkaufszentrum betraten. “Wollen die alle Weihnachtsgeschenke kaufen?“, fragte sie und sah sich neugierig um. Festlich geschmückte Tannen standen an jeder Ecke, kitschige Engel und Schleifen hingen von der Decke oder standen neben den Bäumen. Irgendwo sang ein Chor, während eine Kapelle in der anderen Richtung weihnachtliche Lieder spielte.

Vala sah sich erstaunt um und ließ sich von Daniel mitziehen.

“Was habt ihr nur mit diesem Tag?“, fragte sie, als sie am fünften Weihnachtsbaum vorbei gelaufen waren.

“Es ist Tradition. Eine Zeit der Besinnlichkeit und des Friedens.“

“Klingt langweilig.“

Daniel lächelte und blieb stehen, sah sich um. “Was wollen wir ihm kaufen?“

Vala zuckte mit den Schultern. “Eine neue Waffe?“

Daniel lachte.

Empört sah Vala zu ihm. “Das ist eine gute Idee. Er liebt seine Waffe. Wirkt beinahe so, als müsste er damit etwas kompensieren ... wenn du verstehst, was ich meine.“

Daniel zuckte mit den Schultern und antwortete: “Das ist so eine Soldaten-Sache.“

Vala griff zu einem der beiden lockeren Zöpfe, die sie sich geflochten hatte und spielte mit ihren Haaren. “Was schenken wir Mitchell denn nun?“

Daniel seufzte. “So lange kenne ich ihn noch nicht.“

“Was hast du O’Neill geschenkt? Er ist auch Soldat, vielleicht haben sie dieselben Interessen.“ Vala beobachtete ein Pärchen, das eine Modelleisenbahn betrachtete, die in einem Schaufenster ausgestellt war. Der Mann legte der Frau einen Arm um die Schulter und zog sie näher, küsste sie kurz.

“Daniel“, sie drehte sich zu ihrem nachdenklichen Begleiter, “mir ist kalt.“

Daniel verdrehte die Augen. “Ich habe dir gesagt, du sollst dich warm anziehen.“

“Du könntest mich wärmen“, schlug Vala vor und blickte ihn unter ihren Wimpern hervor an. Daniel schüttelte lächelnd den Kopf, legte ihr aber einen Arm um die Schultern und zog sie näher, während er auf ein Kaufhaus zuschritt.

Triumphierend schmiegte Vala sich enger an ihn, woraufhin Daniel demonstrativ einen halben Schritt zur Seite machte, den Arm aber um ihre Schultern behielt.

“Fangen wir einfach damit an, dir was zum Anziehen zu kaufen. Dann können wir noch weiter überlegen, was wir Cameron besorgen.“

“Was hast du letztes Weihnachten gemacht?“ Vala zog an Daniels Arm und betrachtete sich die Auslagen eines Juweliers.

“Nun ja, ich habe mit Jack, Sam und Teal’c gefeiert.“

“Jedes Jahr?“

“Jedes Jahr, seit wir im SGC arbeiten. Okay, lassen wir das Jahr aus, in dem ich aufgestiegen war. Aber ich hatte sie besucht. Sie wissen es nicht, aber ...“

Vala zeichnete auf dem Glas des Schaufensters einen Kreis um eine silberne Kette. “Also verbringst du dieses Jahr das erste Weihnachtsfest ohne sie seit ...“

“Acht Jahren.“

Vala blickte zu Daniel auf. Er betrachtete dieselbe Kette. Sie wusste, dass er sein Team vermisste. Wie er Teal’c verabschiedet hatte, nachdem Anos ihnen sagte, die Wirkung der Armbänder könne er nicht rückgängig machen, hatte Bände gesprochen. Plötzlich wollte Vala ihm zeigen, dass er nicht so allein war, wie er dachte.

Dass ein Freund da war, dem er sich anvertrauen konnte.

“Bist du traurig deshalb?“, fragte sie.

Daniel sah sie an und seufzte. “Ich kann es nicht ändern. Es ist okay. Das erste Weihnachtsfest zusammen war in unserem ersten Jahr. Wir hatten gerade mit den regelmäßigen Missionen angefangen. Ich wurde verletzt und die anderen feierten im SGC, anstatt zu ihren Familien zu gehen. In den darauffolgenden Jahren blieben Jack und Sam, weil Teal’c und ich sonst alleine gewesen wären und sie hatten ein schlechtes Gewissen. Es wurde Tradition.“ Er zog sie weiter zu dem Kaufhaus.

Vala schaute nachdenklich auf den gefliesten Boden und fragte: “Und dieses Jahr mit Mitchell, Teal’c und mir zu feiern, ist in Ordnung für dich?“

Daniel nickte. “Sicher.“ Sein Lächeln wurde von Vala glücklich erwidert. Während sie weiter auf das Kaufhaus zuhielten, überlegte sie, wann sie sich das letzte Mal so zu Hause gefühlt hatte. Sie kam nur zu dem Ergebnis, dass es ewige Zeit her war.

Als ihre Mutter noch lebte und sie mit ihr, ihrem Vater und ihrer Schwester einen Ausflug in die Berge gemacht hatte.

Einen Moment fragte sie sich, was ihre kleine Schwester Jahni wohl machte. Sie drängte ihre Überlegungen in den Hintergrund, als sie das warme und laute Kaufhaus betraten. Sie sah zu Daniel auf, der sich einen Moment orientierungslos umblickte, bevor er die Damenabteilung erspähte und sie hielt sich an seiner Hand fest, als er durch die Menschenmassen hindurch darauf zuhielt. Traurig senkte sie den Blick. Völlig egal, wie froh sie im Moment war, wieder jemanden gefunden zu haben, der sie nicht nur als Diebin und Nervensäge ansah – es würde nicht halten. Sobald die Wirkung der Armbänder nachließ musste sie gehen. Denn wenn es in ihrem Leben gute Dinge gegeben hatte, dann waren diese nie von langer Dauer gewesen.

Immer wieder waren andere Dinge oder Menschen dazwischen gekommen, die ihr Leben zerstörten. Quetesh war nur die erste in einer langen Liste von unglücklichen Lebensabschnitten. Sie schüttelte stumm den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, ergriff Daniels Hand fester. Nachdem herausgekommen war, dass sie nun länger miteinander auskommen mussten, hatte er angefangen, sich weniger zu beschweren und sich mehr für sie zu interessieren. Aber solche Situationen hatte es früher schon gegeben und jedes Mal war Vala früher oder später in ihr altes Muster zurückgefallen.

Stehlen und fliehen. Ohne Heimat. Ohne Freunde. Weil sie so nicht enttäuscht werden konnte.



***



Vala erkannte den Mann sofort wieder, während sie neben Daniel in der Warteschlange der Kasse stand. Sie hatte ihn im Fernsehen gesehen und in Zeitschriften. Doch er sah anders aus als dort. Kein weißer Bart, keine Mütze. Die Statur stimmte und er trug die rote Hose und den rot-weißen Mantel mit dem dicken, schwarzen Gürtel. Sein Gesicht jedoch war das eines jungen Mannes. Eines sehr attraktiven jungen Mannes, der mit einer Kollegin flirtete.

“Daniel“, flüsterte sie. Er legte den Kopf schief, um zu zeigen, dass er zuhörte. Vala deutete auf den jungen Mann. “Der Weihnachtsmann.“

Daniel lachte leise und trat einen Schritt vor, als die Schlange sich weiterbewegte. “Das ist nicht der Weihnachtsmann. Er verkleidet sich nur.“

Vala beobachtete, wie der junge Mann einen weißen Bart anklebte und die Mütze aufsetzte.

“Er geht zu seinem Platz vorne bei der Rolltreppe und die Kinder dürfen sich auf seinen Schoß setzen und ihm ihre Wünsche erzählen. Dann wird ein Foto gemacht.“

Vala begann zu lächeln. “Tatsächlich? Auf seinen Schoß?“ Sie beobachtete, wie der Mann eine Glocke schwenkte und um die Ecke verschwand, um seinen Platz einzunehmen. Daniel kontrollierte die Preisschilder der Jeans, des Mantels und der Pullover, die er für Vala hielt und verdrehte leicht die Augen, als er zusammen rechnete. Als er sich an Vala wandte, um sie etwas zu fragen, bemerkte er, dass sie verschwunden war.

“Verdammt.“

Sie würde doch nicht ... Landry würde ihn umbringen.

“Vala?“

Die Frau hinter ihm tippte ihn an und sagte: “Ihr Schatz ist in Richtung Rolltreppen verschwunden.“

“Danke“, murmelte Daniel und trat an die Kasse, bezahlte rasch, wartete ungeduldig, bis die Sachen in große Tüten verpackt waren, bevor er zur Rolltreppe eilte. Fassungslos blieb er bei dem Anblick, der sich ihm bot, stehen. Vala saß tatsächlich auf dem Schoß des Weihnachtsmannes, die Arme um seinen Hals gelegt und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Mann hinter dem weißen Bart hatte seine Arme um Valas Taille gelegt und hörte aufmerksam zu. Daniel konnte sehen, wie er rot wurde.

“Oh, Gott“, murmelte er und drängte sich an einigen Familien vorbei, die darauf warteten, an die Reihe zu kommen, bevor er vor dem Paar stehen blieb und mühsam lächelnd meinte: “Vala, da warten Kinder.“

“Habe ich nicht ein bisschen Spaß verdient?“

“Vala ... bitte“, meinte Daniel, beobachtete nervös, wie einige Eltern sich untereinander darüber ausließen, wie egoistisch manche Leute sein konnten. Vala sah in Daniels blaue Augen und fühlte, wie sie bei dem flehenden Blick nachzugeben drohte.

Enttäuscht seufzte sie und drückte dem Weihnachtsmann noch einen Kuss auf die Wange. “War wirklich nett mit dir.“

“Hey! Kriege ich deine Nummer?“, fragte der verkleidete Mann und stand auf, um Vala hinterher zu gehen.

Daniel trat einen Schritt vor Vala, warf ihm einen tödlichen Blick zu und antwortete: “Das glaube ich kaum.“ Als er sich umdrehte und mit Vala einige Schritte zur Seite ging, um den anderen Platz zu machen, überlegte er, ob er etwa eifersüchtig war. Nein, verwarf er den Gedanken. Er war nur besorgt.

“Du bist so ein Spielverderber. Er war wirklich niedlich und da ich von dir nichts bekomme als die kalte Schulter, dachte ich ...“ Sie unterbrach sich, da Daniel sie ignorierte und statt dessen kontrollierte, ob er in seiner Eile nichts an der Kasse vergessen hatte. Beleidigt verschränkte sie die Arme und sah sich etwas um. Daniel stellte gerade fest, dass sie alles hatten, als er Vala sagen hörte: “Sieh mal.“ Er sah auf und erkannte nur noch das leuchtende Blau ihres geliehenen Mantels, als sie in der Menge Richtung Damenabteilung verschwand.

Er lief ihr nach und als er sie endlich entdeckte, eilte er auf sie zu und zischte: “Lauf nicht immer weg.“

“Hey! Weit komme ich sowieso nicht. Mein Bedürfnis nach einer Ohnmacht ist nicht groß, weißt du?“

Daniel seufzte und fragte: “Was hast du jetzt schon wieder entdeckt?“

Schockiert besah er sich die Reizwäsche, die Vala auf seine Frage hin hochhielt.

“Was findest du besser: Blau oder rot?“

“Ich werde auf keinen Fall Unterwäsche für dich aussuchen ... geschweige denn kaufen.“ Er schämte sich für den unnatürlich hohen Klang, den seine Stimme angenommen hatte und sah zu Boden.

“Ich weiß nicht. Blau wäre natürlich besser, weil es meine Augen betonen würde, aber das Rote passt gut zu meinen Haaren.“ Vala griff sich noch die schwarze Version ihrer Auswahl und meinte: “Oder schwarz.“

“Ich kaufe dir keine Reizwäsche.“ Okay, wenigstens hatte er seine normale Stimme wieder gefunden.

Vala legte ihre Arme um Daniels Nacken und schmiegte sich etwas zu eng für seinen Geschmack an ihn.

“Aber ich brauche Unterwäsche.“

“Du hast Unterwäsche.“

“Woher willst du das wissen?“

“Du hast sie getragen, als du mich in meinem Quartier verführen wolltest ... vor ein paar Tagen.“

Vala lächelte bei der Erinnerung. “Oh, richtig! Die habe ich mit Teal’cs Hilfe aus dem internen Netz bestellt.“

“Internet“, korrigierte Daniel, dann zog er die Augenbrauen hoch, “Du hast mit Teal’c Unterwäsche gekauft?“ War das wieder Eifersucht oder ... nein, es war Beschützerinstinkt. Beschützerinstinkt. Aber warum sollte er Vala vor Teal’c beschützen wollen? Okay, dann war es trotzdem keine Eifersucht sondern ... etwas anderes.

“Ja.“

“Wie auch immer ... ich kaufe dir keine Unterwäsche.“ Damit zog er Valas Arme von sich weg und hängte die Unterwäsche zurück. Er ergriff Valas Hand und machte sich mit ihr auf, das Geschäft zu verlassen. Grinsend folgte Vala ihm. Der Tag begann, richtig schön zu werden. Sie genoss es, ein bisschen Zeit nur mit Daniel und vor allen Dingen außerhalb der Arbeit zu verbringen. Sie wusste, dass sie sich nicht zu sehr daran gewöhnen durfte ... aber sie konnte es zumindest heute auskosten.



***



“Die ist traumhaft schön“, murmelte Vala und eine junge Verkäuferin in Bluse und Rock trat neben sie.

“Eine gute Wahl, meine Dame.“ Sie nahm die Kette aus der Vitrine und legte sie auf ein Samtkissen. “Die Kette besteht aus reinem Silber. Der feine Schnitt passt sowohl zu gehobeneren gesellschaftlichen Ereignissen als auch in den Alltag.“

Vala besah sich die Kette genauer und warf dann einen Seitenblick quer durch das Juweliergeschäft zu Daniel, der an der Wand lehnte und die Tüten zu seinen Füßen bewachte. Mit verschränkten Armen sah er Vala betont gelangweilt an, bevor er sich wieder dem Fenster zuwandte.

“Ihr Ehemann?“, fragte die Verkäuferin, bemerkte dann, dass Vala keinen Ring trug und korrigierte sich: “Ihr Freund?“

Vala richtete sich auf und spielte kurz mit dem Gedanken, die Wahrheit zu sagen. Dann grinste sie und antwortete: “Ja.“ Sie wandte sich an Daniel. “Darling, kommst du mal bitte?“

Daniel brauchte eine Sekunde, bis er wohl merkte, wen sie meinte, dann trottete er zu ihr und der Verkäuferin hinüber. Vala schmiegte sich sofort an seine Seite, während die Verkäuferin erklärte: “Ihre Freundin hat eine hervorragende Wahl getroffen.“

Daniel seufzte und versuchte, Vala von sich zu schieben, doch diese lachte nur leise und klammerte sich fester an ihn: “Es ist nicht schlimm, Zuneigung in der Öffentlichkeit zu zeigen, Liebling.“

An die Verkäuferin gewandt fügte sie hinzu: “Er ist schüchtern.“

“Vala-“

“Liebling?“ Sie starrte ihn aus großen, blauen Augen an und er lächelte zu der Verkäuferin: “Könnte ich einen Moment allein mit ihr reden?“

Die Verkäuferin nickte und kümmerte sich um ein anderes Pärchen.

“Vala, ich sage es dir nur noch ein einziges Mal und ich meine es vollkommen ernst“, begann Daniel und nahm Valas Schultern, blickte ihr direkt in die Augen, “Hör auf, uns als Paar auszugeben und aus demselben Grund: Fass mich nicht ständig an. Ich mag das nicht, habe es noch nie gemocht und ...“ Er unterbrach sich, als Tränen in Valas Augen traten.

“Gott“, murmelte er. Er verdrehte die Augen und fragte: “Tust du nur so?“

Vala gab keine Antwort, sondern senkte den Blick und spielte mit einem der schwarzen Knöpfe an ihrem Mantel. Daniel sah sich um, lächelte der Verkäuferin zu, die ihn kurz misstrauisch musterte und sagte dann leise: “Entschuldige. Ich bin nur ... nicht so der taktile Typ.“

Vala hielt den Blick gesenkt, damit Daniel ihr leichtes Lächeln nicht sehen konnte und wischte sich theatralisch über die Augen.

“Vala, bitte“, flüsterte Daniel und meinte dann: “Kompromiss: Du gibst uns nicht mehr als Paar aus und die Berührungen bleiben ... über der Gürtellinie.“

Vala zuckte mit den Schultern.

“Okay?“, fragte Daniel, verfluchte sich dafür, dass er es nicht leiden konnte, wenn Frauen oder Kinder wegen ihm weinten. Sha’re hatte ein paar Tränen teilweise sogar zu ihrem taktischen Vorteil genutzt. Daniel lächelte leicht bei der Erinnerung und strich dann Valas Ponyfransen aus ihrer Stirn. “Okay?“

Sie sah auf, verdächtig schnell umgestimmt und antwortete: “Okay.“

Die Verkäuferin trat wieder näher. “Haben Sie sich entschieden?“

Daniel betrachtete die Kette ebenfalls, während Vala ihre Tüten holte.

“Danke, aber nein“, sagte sie und rief Daniel im Hinausgehen zu: “Da! Am Brunnen! Sieh mal!“

Daniel lächelte die Verkäuferin an und erklärte: “Ihr erstes Mal in Amerika.“

weiter: Teil 2
Kapitel 2 by JolinarJackson
Teil 2


Vala lachte. “Das wird nicht gehen.“

“Nun komm schon“, forderte Daniel und streckte die Arme aus, “Ich fange dich, wenn du fällst.“

“Was für eine idiotische Beschäftigung ist das? Von da drüben sah es besser aus“, fragte Vala und klammerte sich an die Bande der kleinen, künstlich angelegten Eislaufbahn neben dem Brunnen des Einkaufszentrums. Eine Gruppe vor Vergnügen lachender Kinder fuhr an ihr vorbei und Vala schaute zu Daniel, der noch immer in der Mitte der Eisbahn stand und sie auffordernd ansah.

“Ich kann das nicht.“

“Doch, das schaffst du schon.“

Vala atmete tief durch und stieß sich von der Bande ab, schlingerte unsicher auf Daniel zu. “Letztes Mal bin ich hingefallen.“

“Dann tu es nicht wieder“, lachte Daniel. Unsicher blieb Vala stehen, als dieselbe Gruppe Kinder wieder an ihr vorbei fuhr. Sie beobachtete die selbstsicheren Bewegungen einer jungen Frau, die ihre Tochter an der Hand hielt und mitzog. Zuerst war Daniel dagegen gewesen, Schlittschuh zu laufen.

Er brachte die Ausrede, dass sie Cameron noch immer ein Geschenk besorgen mussten. Aber Vala hatte ihn überredet. Kaum waren sie etwas gelaufen – in Valas Fall eher geschlingert – blühte er jedoch auf.

Bereits eine halbe Stunde waren sie auf dem Eis. Vala lächelte. Sie nahm wieder Fahrt auf und schaffte es bis zu Daniel, bevor das verräterische Eis sie wieder rutschen ließ. Er fing sie auf und sie klammerte sich an seine Schultern, versuchte, wieder ihre Füße unter sich zu bekommen.

“Das war schon besser“, meinte Daniel und Vala brachte es fertig, sich hinzustellen.

Sie sah ihn Daniels lächelndes Gesicht und antwortete: “Ja.“

“Ich sagte doch, dass du es schaffst.“

Sie ließ ihre Hand seinen Arm hinab gleiten und ergriff seine Hand. “Hilfst du mir?“

Er nickte und zog sie an den Rand der Eisbahn, wo sie ungestört einige Runden um die Fläche ziehen konnten.

“Wer hat es dir beigebracht?“, fragte Vala.

Daniel lachte. “Jack. Im zweiten Jahr zwang er mich in eine Eissporthalle und brachte es mir bei. Bei Teal’c hat er es auch gemacht.“

Vala fing sich Arme wedelnd auf, als sie wieder ausrutschte und fragte dann: “Und Carter?“

Daniel zuckte mit den Schultern. “Sie konnte es schon. Wir sind dann öfter zusammen laufen gegangen.“

Ein kleines Mädchen purzelte vor ihre Füße und Daniel half Vala stehen zu bleiben. Dann ging er in die Hocke und half der Kleinen auf die Füße. Vala klopfte ihre Jacke ab. Mit einem kurzen Lächeln kehrte das Mädchen zu ihrer Mutter zurück.

“Ich will irgendwann Kinder“, sagte Vala plötzlich, ohne zu wissen, wieso.

Daniel legte die Stirn in Falten. “Sieh mich nicht an.“

Vala lachte, dann schüttelte sie den Kopf. “Nein, ehrlich. Ich will Kinder haben.“

“Kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen“, meinte Daniel.

“Und wenn ich ein Mädchen bekomme, nenne ich es Adria.“

“Aus einem bestimmten Grund?“

Vala senkte den Blick. “Der Name meiner Stiefmutter. Ich liebte sie, aber manchmal war sie die Hölle.“

Daniel nickte in Richtung Ausgang und Vala bewegte sich mit ihm darauf zu.

“Wir nennen unsere Kinder öfter nach den richtigen Eltern. Irgendeinen Grund, das nicht zu tun?“

Vala nickte. “Es bringt Unglück, Kinder nach zu früh Gestorbenen zu benennen.“

Daniel biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. “Entschuldige. Ich wollte dich nicht daran erinnern. Wie lange ist das her?“

Vala zuckte mit den Schultern. “Lang. Mein Vater hat dann neu geheiratet.“

Daniel löste die Schnallen an ihren Schlittschuhen. “Geschwister?“

“Eine kleine Schwester.“ Vala lächelte stolz. “Sie ähnelt mir sehr.“

Daniel lachte. “Gott bewahre. Zwei von euch.“

“Ich würde dich niemals teilen“, versprach Vala und legte dann einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf, “Aber ich glaube, Mitchell könnte ihr gefallen.“

Daniel lachte.



***



“Also, Daniel“, begann Vala und kuschelte sich in den weichen Sessel der Starbucks-Filiale, in der sie eine Pause machten, “Was wünscht du dir zu Weihnachten?“

Daniel schwieg für einen Moment nachdenklich, nahm einen Schluck Kaffee und antwortete dann: “Am liebsten wäre mir natürlich, wenn Jack und Sam mit uns feiern könnten, aber ...“ Er zuckte mit den Schultern.

Vala runzelte die Stirn. “Wenn sie so gute Freunde sind, warum kommen sie dann nicht für die paar Tage her?“

Daniel schüttelte den Kopf. “Sie haben zu viel Arbeit.“ Er winkte ab und setzte ein falsches Lächeln auf und lenkte ab: “Was schenken wir Mitchell?“

Vala beobachtete ihn aufmerksam und stellte fest, dass ihm die Tatsache, sein Team zu verlieren mehr weh getan hatte, als er zugab.

Vielleicht wollte er deshalb noch weiter weg und in eine andere Galaxie. Jeder seiner Freunde hatte sich weiter entwickelt – O’Neill war befördert worden, diese Carter führte Forschungen an und Teal’c hatte sein Volk befreit.

Möglicherweise fühlte Daniel sich, als stände er still.

Sie lehnte sich vor. “Verfluchst du mich dafür, dass ich dich von deiner Reise abgehalten habe?“

Daniel lächelte. “Klar.“

“Etwas weniger Offenheit ist erwünscht“, antwortete Vala gespielt beleidigt und verschränkte die Arme.

“Es ist schade“, erklärte Daniel, “Atlantis war mein Traum.“

“Du kannst noch hin.“

Daniel nickte. “Ja, sobald unsere ... Situation gelöst ist. Falls sie sich lösen lässt.“

Vala seufzte. “Es tut mir leid.“ Es war das erste Mal, dass sie sich ehrlich bei ihm für ihr Auftauchen und dessen Folgen entschuldigte. Die Wahrheit war, die Platte hätte sie jedem anderen bekannten Archäologen im Universum bringen können. Sie hätte sich an jeden ketten können, um ihren Willen zu bekommen. Aber sie hatte Daniel vermisst. Und sich gleichzeitig dafür verflucht. Gefühle waren in ihrem Geschäft nicht gerade von Vorteil.

Daniel trank seinen Kaffee aus. “Schon gut. Lass uns gehen.“

Vala steckte sich den Rest ihres Cookies in den Mund und stand auf, hakte sich sofort bei Daniel unter, als sie in die laute Mall zurückkehrten. Sie hielt ihn fest, als sie stehen blieb und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Unwillig schob er sie weg. “Vala -“

“Der war freundschaftlich. Auf die Wange.“ Sie grinste triumphierend.

Daniel verdrehte die Augen. “Und gerade dachte ich, du würdest mir sympathisch werden.“

“Oh, du Lügner. Du kannst nicht genug von mir bekommen.“

Daniel lachte und Vala erklärte ernster: “Der war dafür, dass du noch hier bist.“

Daniel starrte sie an.

Vala überspielte das erstaunte Schweigen mit einem Lächeln und fragte: “Wollen wir jetzt in den Erotik-Shop gehen?“



***



Daniel schaffte es mit einiger Körperkraft und unter neugierigen Blicken Vala von dem Erotik-Laden wegzuziehen und sie in den nebenstehenden Laden zu schieben. Der gefiel Vala mindestens drei Mal so gut, wie Daniel entsetzt feststellte.

“Daniel, ich will eine Barbie.“

“Nein.“

“Oh, bitte! Sieh sie dir an. Wir färben ihre Haare schwarz und dann kannst du sie als Voodoo-Puppe benutzen, wenn ich sie nicht mehr brauche.“

Daniel überdachte dieses Angebot einen Augenblick. Dann schüttelte er den Kopf und versteckte ein Lächeln, indem er sich zu den Modellbausachen umdrehte.

Fasziniert nahm Vala eine Spielzeugpistole zur Hand. “Ihr verwöhnt eure Kinder. Ich habe damals in der Scheune mit meiner Schwester Verstecken gespielt und das reichte für einen Nachmittag.“

Daniel zuckte bedauernd mit den Schultern. Er hatte immer mit den Kindern der Arbeiter im Wüstensand gespielt, die seinen Eltern unterstellt waren.

“Hier gibt es nicht mehr viele Scheunen.“ Er sah auf die Uhr. “Vala, wir sind schon über eine Stunde hier. Lass uns weiter gehen.“

Vala zog einen Schmollmund, unterzog den Laden einem letzten prüfenden Blick, um sicher zu gehen, dass sie nichts vergessen hatte, dann meinte sie: “Na gut.“



***



“Langweilig“, sang Vala zum wiederholten Male. Daniel beachtete sie nicht, sondern zog einige Bücher aus den Regalen.

“Daniel. Langweilig.“

“Ich war vorhin eine Stunde mit dir im Spielzeugladen.“

“Ich bin mit dir schon zwei hier.“

Daniel sah auf die Uhr. “Wohl eher zehn Minuten.“

Vala stöhnte unwillig und schlenderte durch den kleinen Buchladen. “Ich bezweifle, dass Mitchell liest. Der steht auf Brutalität und Gewalt.“

“Aber ich will nach ein paar Neuerscheinungen für Sam schauen.“

“Weißt du was?“ Mit verschränkten Armen kehrte Vala zu Daniel zurück und lehnte sich neben ihn an das Regal. “Allmählich habe ich das Gefühl, der Test, den man bestehen muss, ist das Einkaufen.“

Daniel verdrehte die Augen. “Wem sagst du das?“ Wahllos zog er ein Buch aus dem Regal und drückte es Vala in die Hand. “Sieh dir das an. Dann bist du beschäftigt.“

Vala streckte ihm die Zunge raus und schlug dann das Buch in der Mitte auf. Ihre Augen weiteten sich. “Mein Gott, Daniel, willst du mir damit vielleicht was sagen?“

Daniel warf einen Blick auf das Buch und entriss es Vala hektisch, schaute auf den Einband.

Vala trat nah an ihn heran und fragte leise: “Was genau ist Kamasutra? Und ... Daniel, wirst du etwa rot?“



***



“Einen so unspektakulären Laden habe ich wirklich noch nie gesehen. Hier hängen ja nur Bilder. Ich wette, die verkauft ihr nicht mal. Es steht kein Preis dran“, entrüstete Vala sich und Daniel lächelte der Verkäuferin hinter der Theke entschuldigend zu.

Diese räusperte sich und fuhr dann fort: “Unsere Tickets für Sportevents sind natürlich für die Männer zu Weihnachten am besten geeignet.“

“Wer ist das?“, fragte Vala und deutete auf ein Plakat vor sich.

“Marilyn Manson, Miss“, antwortete die Verkäuferin spitz.

Vala verzog das Gesicht. “Sieht ja grauenhaft aus.“ Sie legte den Kopf schief. “Der erinnert mich an einen meiner Handelspartner auf Valona. Wollte mich reinlegen.“ Sie grinste böse. “Ich habe im Gegenzug dafür gesorgt, dass er wohl nie wieder die Gesellschaft einer Frau in Anspruch nehmen muss.“

Die Augen der Verkäuferin wanderten erschrocken zu Daniel. Dieser setzte ein Lächeln auf. “Diese Online-Spiele.“ Er seufzte und meinte dann: “Ich überlege es mir noch mal.“ Damit zog er Vala aus dem Laden. “Das war ein Ticket-Shop, Vala. Man kauft dort Eintrittskarten für Veranstaltungen. Die werden nicht ausgelegt wie die anderen Dinge. Und sprich nicht mehr über deine Reisen.“

“Was soll Mitchell mit Karten?“

“Damit kann er zu einem Basketballspiel gehen“, erklärte Daniel.

Vala nickte verstehend. “Also ohne eine Karte kann er das Spiel nicht finden.“

Daniel lächelte und schüttelte den Kopf. Vala beobachtete im Vorbeigehen, wie ein Mann ein Blumengeschäft betreten wollte und dabei mit einer jungen Frau zusammenstieß. Sie deutete lachend über sich auf einen grünen Zweig und die beiden gaben sich einen kurzen Kuss.

Daniel bemerkte ihren Blick. “Der Mistelzweig. Wenn man drunter ist, küsst man sich.“

“Warum?“

Daniel zuckte mit den Schultern. “Das ist Tradition.“

Vala nickte nachdenklich und setzte sich zu Daniel auf eine Bank.

“Was machen wir nur für Cameron?“, fragte Daniel verzweifelt.

“Er ist anstrengend.“ Vala strich sich die Haare aus der Stirn und fragte: “Daniel, gibst du mir Geld für Eis?“

“Du willst Eis?“, hakte Daniel nach. Vala nickte und er griff seufzend in seine Tasche. “Hier. Ich bin da vorne in dem Geschäft.“ Er deutete auf einen Computer-Laden.

“Okay“, nickte Vala und Daniel zog los. Vala wartete, bis er in dem Geschäft verschwunden war, dann ging sie nach einem Abstecher in ein anderes Geschäft zu der Eisdiele.



***



Eine halbe Stunde später hatte Vala ihr Eis gegessen und Daniel sich gegen ein Videospiel entschieden. Sie legten sich auf Tickets für ein Basketballspiel fest und während Vala sich jammernd darüber beschwerte, sie sei müde und wolle nach Hause, bezahlte Daniel das Geschenk. Als sie im Auto saßen, hielt Vala Daniel davon ab, den Motor zu starten und drehte sich zu ihm. “Danke für den schönen Tag“, meinte sie.

Er lächelte. “Kein Problem. Ist ja nicht so, als hätte ich eine andere Wahl gehabt, als dich mitzunehmen.“

Vala runzelte die Stirn. “Danke ... denke ich.“

Daniel schüttelte den Kopf. “Nein. Es war schön, Vala. Ernsthaft.“ Er griff nach dem Zündschlüssel. “Schnall dich an.“

“Warte noch.“

Etwas genervt wandte Daniel sich zu ihr um. Sie hielt einen Mistelzweig hoch und klemmte ihn an den Rückspiegel. Daniel biss sich auf die Unterlippe. “Vala-“

“Daniel.“ Sie lehnte sich vor. “Was wäre so schlimm daran? Wir haben uns schon geküsst und es ist doch nicht so, als würde ich mehr wollen.“

Nicht überzeugt hob er die Augenbrauen und sie lächelte etwas beschämt.

“Zumindest im Moment.“ Sie fügte ernster hinzu: “Bitte?“

Daniel verdrehte die Augen und fragte “Warum ich?“, bevor er nickte.

Vala lehnte sich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Nach ein paar Sekunden löste sie sich wieder von ihm und fragte: “So schlimm?“

Er schüttelte den Kopf und sie streichelte seine Wange.

“Danke für alles.“

Daniel lächelte.

“Ich weiß, dass ich dir auf die Nerven gehe und so weiter, aber ich meine es nicht böse. Ich mag dich sehr.“

“Das weiß ich. Ich dich auch ... etwas“, nickte Daniel. Vala lächelte, wusste, dass er es herunterspielte, um ihr nicht den Triumph zu überlassen. So waren sie, das war ihre Art, miteinander umzugehen. Aber sie mochten einander und respektierten den jeweils anderen auf eine Art, die Außenstehende nicht verstanden.

“Gut.“

“Können wir jetzt fahren?“, wollte Daniel wissen, und wandte den Blick ab, hatte auf einmal das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Vala ließ sich mit demselben Gefühl in ihren Sitz sinken und schnallte sich an. “Fahr los, Sklave.“



***



Das Telefon klingelte. Jack O’Neill seufzte und schaute von dem Bericht auf, den er lesen musste, bevor er sich gähnend in seinem Schreibtischstuhl streckte und den Hörer abhob. “O’Neill?“

“Jack O’Neill?“

Er kannte die Frauenstimme am anderen Ende nicht. “Wer will das wissen?“

“Mein Name ist Vala. Vala Mal Doran.“

Oh! Daniel hatte in seinen Mails von ihr berichtet.

“Ja, hier ist Jack.“ Er rief sich einige Zeilen aus Daniels letzter Mail ins Gedächtnis.

Vor allem muss man immer aufpassen, was man sagt. Sie ist nervtötend, lenkt mich ab und ich weiß nie, was sie als nächstes tut. Sie ist eine Mischung aus dir und Han Solo.

Jack hatte zwischen den Zeilen gelesen und eine Antwort parat gehabt.

Kann es sein, dass du sie magst, Dannyboy?

“Was kann ich für Sie tun?“

“Hören Sie mir genau zu“ , verlangte Vala und Jack schluckte hart bei dem Tonfall, den sie anschlug.



***



Sam Carter schloss ihre Berechnungen gerade ab, als das Telefon auf ihrem Schreibtisch in Area51 klingelte. “Sam Carter?“

“Mein Name ist Vala. Wir müssen uns unterhalten.“

Sam rieb sich die Stirn. Daniel hatte bei ihr beim letzten Telefongespräch von Vala erzählt und Sam machte sich seitdem Sorgen. Daniel hatte sich nicht direkt über Vala beschwert, aber Sam wusste, wem Daniel die aktuelle Situation zu verdanken hatte. Wer wusste schon, was diese Frau als nächstes vorhatte?

“Es geht um Daniel.“

Das erregte Sams Aufmerksamkeit.



***



Cameron holte gerade den Braten für das Festessen aus dem Ofen, als es an der Tür klingelte. “Hey! Macht mal jemand von euch auf?“, rief er seinen Gästen im Wohnzimmer zu.

“Daniel, geh du“, hörte er Vala, “ich bin beschäftigt. Teal’c, du hast mir nie gesagt, wie gut du massieren kannst.“

“In der Tat.“

Cameron wollte sich gar nicht genauer vorstellen, was die beiden in seinem Wohnzimmer trieben. Er hörte Daniel an seiner Küchentür vorbei gehen und die Tür öffnen.

Fassungslos starrte der Archäologe die Besucher an.

“Hi“, grüßte Jack.

Sam lächelte. “Wir dachten, wir könnten mal vorbei schauen.“

Cameron öffnete die Tür weiter und meinte: “Klar. Kommen Sie rein. Ich habe genug für alle.“ Damit verschwand er wieder in der Küche. Sam umarmte Daniel kurz und fest und trat dann in das warme Haus.

Jack schloss Daniel ebenfalls kurz in die Arme. “Hey! Alles klar?“, fragte er.

“Klar“, nickte Daniel, “Ich bin nur überrascht.“

“Du hättest mir sagen sollen, wie viel dir die Weihnachtsfeste bedeuten, Daniel. Ehrlich.“

“Wie?“, fragte Daniel und Jack schaute zu Vala, die in ihrem schwarzen Kleid in der Tür zum Wohnzimmer stand.

“Frag Han Solo“, schlug er vor und folgte Sam ins Wohnzimmer, um Teal’c zu begrüßen.

Vala trat auf Daniel zu.

“Du hast die beiden dazu gebracht herzukommen?“, fragte dieser.

Vala zuckte mit den Schultern. “Du warst so traurig. Cameron und Teal’c hielten es für eine gute Idee und haben mir die Telefonnummern besorgt.“

“Vala, sie haben Jobs zu erledigen. Ein neues Leben aufgebaut.“

Vala senkte enttäuscht den Blick. Überrascht registrierte sie, dass Daniel sie auf einmal umarmte. “Das war wirklich, wirklich nett und aufmerksam von dir“, murmelte er und Vala lächelte, legte ihre Arme um ihn.

Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor sie fragte: “Bekomme ich dafür auch mehr als eine Umarmung und einen Kuss von dir?“

Daniel lachte leise und meinte: “Du bekommst ein Geschenk.“

Vala lächelte neugierig, doch Daniel schwieg. Er dachte an die Kette, die Vala so gefallen hatte. Er hatte sie heimlich gekauft, als er mit Vala und Cameron unterwegs war, um ein Geschenk für Teal’c zu besorgen.

“Also ... nicht mehr als ein Kuss?“, fragte Vala.

Er schüttelte den Kopf, bevor er sie erneut an sich drückte. Vala machte die Antwort nichts aus. Vielleicht nächstes Weihnachten, dachte sie und seufzte glücklich.

ENDE
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