Kampf by JolinarJackson
Summary: Ron wurde ernst. “Wir sind hier ganz allein. Wir müssen in der Lage sein, aufeinander aufzupassen. Du musst in der Lage sein, auf dich aufzupassen. Ich bin ersetzbar. Aber du nicht.“
Categories: Stargate Universe Characters: Eli Wallace, Ronald Greer
Genre: Friendship, PwP
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1129 Read: 2310 Published: 02.11.11 Updated: 02.11.11
Story Notes:
Geschrieben für die Stargate Universe Challenge Community. Antwort auf die Challenge #010 – Kampf. Inspiriert durch das unten stehende Zitat.

1. Kapitel 1 by JolinarJackson

Kapitel 1 by JolinarJackson
Kampf


“Entschuldige. Ich habe einfach angenommen, dass wir uns inzwischen gut genug kennen. Wie Freunde, die einander auch mal auf den Arm nehmen können.”
(Eli zu Ronald in Der genetische Code)



Eli starrte seinen Widersacher misstrauisch an und ballte die Hände zu Fäusten. Er wusste, dass er nicht die geringste Chance hatte, aber er würde nicht kampflos aufgeben. Sein Gegner hob herausfordernd die Augenbrauen und Eli griff an. Er hatte nicht mal zwei Schritte gemacht, da wurde er am Shirt ergriffen, ein Bein hakte sich seine Kniekehlen und er fiel auf den harten Boden des leeren Raumes, der zum Trainingsraum der Destiny erklärt worden war. Das geschnitzte Messer drückte sich an seine Kehle und Ronald Greer grinste ihn triumphierend an. “Das war schwach.“

Eli versuchte noch immer, Luft in seine Lungen zu bekommen, also sparte er sich eine Antwort. Ron stand auf und steckte das Holzmesser, das er für die Trainingseinheiten geschnitzt hatte, in den Gürtel. Das Holz stammte von dem Planeten mit dem Obelisken. Nicht nur Rush hatte Verwendung dafür gefunden, sondern auch zahlreiche andere Mitglieder der Crew. Die meisten hatten Spielfiguren geschnitzt. Ron hatte einen besseren Verwendungszweck gefunden, nachdem Colonel Young ihn wegen einem Nahkampftraining für die Zivilisten angesprochen hatte.

Ron blickte auf Eli hinunter, der schwer atmend an die Decke starrte. Ron selbst hatte nicht mal angefangen zu schwitzen, seit sie das Training vor einer halben Stunde begonnen hatten.

“Selbst Volker ist besser als du.“

Eli setzte sich auf. “Wozu lernen wir gleich noch mal Nahkampf?“, fragte er mit gerunzelter Stirn.

“Verteidigung“, antwortete Ron, “Steh schon auf. Ich habe nicht ewig Zeit. Brody ist in einer halben Stunde dran.“

Eli kam auf die Beine. Er zog das dunkle T-Shirt glatt, das er für das Training bekommen hatte und schüttelte unwillig den Kopf. “Ich wette, die Aliens lassen sich von ein paar Tricks nicht aufhalten.“

“Rush sagt, er hätte er einen getötet.“

“Ja“, sagte Eli und hob die Augenbrauen, “Rush. Ich bin nicht Rush.“

Ronald zog das Messer und kam auf ihn zu. Eli wich zurück und hob die Hände – er gab auf. Ron ließ entnervt das Messer sinken. “Young will, dass die Zivilisten sich verteidigen können.“

“Okay“, meinte Eli, “Warum so? Kann ich nicht einfach eine Waffe kriegen?“

“Nein.“

“Ich war nie gut im Kämpfen. Der Junge mit dem Veilchen und der blutigen Lippe, der bei der Schulschwester saß – das war ich.“

“Eli, halt die Klappe und tu einfach, was ich dir gezeigt habe.“ Ron stürzte mit dem Messer auf ihn zu und Eli hob die Arme. “Schütz den Bauch“, sagte Ron ungeduldig und Eli stolperte einen Schritt zurück. Er versuchte, Ron auszuweichen, bekam einen kontrollierten Tritt in die Seite und fiel, als Ron ihm wieder ein Bein stellte. Erneut drückte sich das Messer an seine Kehle.

“Greer-“

“Wehr dich“, verlangte Ron. Eli wollte das Messer wegschieben, aber Ron stützte sich auf sein Handgelenk. Ehe Eli die andere Hand benutzen konnte, stützte Ron sich mit dem Knie auf den Unterarm.

“Au!“, sagte Eli.

“Memme“, antwortete Ron.

Eli bäumte sich gegen den Griff auf, aber es war hoffnungslos. “Ich bin tot“, sagte er leise und starrte an die Decke. Ron erkannte, das Eli aufgab und seufzte tief. Er ließ ihn los und setzte sich auf den Boden, ehe er die Beine anzog und sich mit der freien Hand durch die kurzen Haare fuhr. Dann lachte er. Eli blickte ihn beleidigt an. “Was?“

“So geht das nicht.“

“Ich habe dir gleich gesagt, dass ich das nicht kann. Warum belassen wir es nicht einfach dabei, dass die Soldaten uns beschützen?“

“Weil nicht immer jemand in der Nähe ist“, antwortete Greer.

“Bisher-“

“Es gibt immer Ausnahmen, Eli. Ich war drei Monate im SGC und das hat mir gereicht, um zu sehen, dass immer was schief gehen kann.“

“Ich bin keine Kämpfernatur.“

“Das merkt man.“

Eli kniff die Augen zusammen und Ron erklärte: “Als die Zivilisten das Schiff übernommen haben, hätte ich wetten können, dass du dich auf Rushs Seite schlägst. Aber du hast nicht mal wirklich auf Youngs Seite gestanden.“

“Ich wusste nicht, dass ich eine wählen muss. Die eine hat mich gekauft und die andere hat mich verkauft.“

“Und das war nicht fair“, gab Ron zu.

Eli hob überrascht die Augenbrauen. “Du schienst einverstanden gewesen zu sein.“

“Young ist mein CO. Was er tut gilt. Auch für mich.“

“Und diese Idee ist einfach dumm“, sagte Eli ohne nachzudenken und Ron hob die Augenbrauen.

“Dumm?“

Eli seufzte. “Du weißt, was ich meine.“

Rons Augen verengten sich wütend. “Nicht wirklich. Erklär es mir, du Genie.“

Eli schluckte schwer. Er fühlte einen Anflug von Panik. Greer war ihm unheimlich – wenn der Sergeant einen guten Tag hatte. So, wie er ihn jetzt anblickte …

“Ich meine nur, dass das Militär, an sich … die Soldaten … wie … ein …“

Er brach ab, als Ron plötzlich zu lachen anfing.

Es war nur kurz, aber ein Grinsen blieb auf den Lippen des anderen Mannes haften. “Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Mann“, meinte Ron lächelnd und Eli fiel auf, dass er das viel zu selten tat. Es stand ihm und machte ihn weniger ernst – weniger Furcht einflößend. Und ihm fiel auf, dass das Gespräch, das sie gerade führten, das längste und ehrlichste war, das sie je gehabt hatten. Ron wurde ernst. “Wir sind hier ganz allein. Wir müssen in der Lage sein, aufeinander aufzupassen. Du musst in der Lage sein, auf dich aufzupassen. Ich bin ersetzbar. Aber du nicht.“

Eli starrte Ron schockiert an. Er wusste nicht, was er zu dem ungewohnten Lob sagen sollte, außer: “Ich denke, niemand ist ersetzbar. Nicht wirklich.“

Ron starrte ihn an. “Du warst derjenige, zu dem Young gekommen ist, als Rush weg war.“

Eli lächelte sarkastisch. “Und ich habe es so super hingekriegt.“

“Ja“, antwortete Ron und Eli war erneut überrascht.

Er wurde rot und wandte den Blick zu Boden, um es zu verstecken. “Wow“, machte er, “ich dachte immer, du findest mich nervtötend.“

“Du bist nervtötend“, antwortete Ron, “Aber du hast was drauf. Du musst dich nur besser konzentrieren – kämpfen.“

“Kämpfen“, wiederholte Eli nachdenklich und nickte.

Ron stand auf. “Versuchen wir’s noch mal“, schlug er vor und Eli kam auf die Füße.

Als er wenige Sekunden später wieder auf dem Rücken lag und zur Decke starrte, streckte Ron ihm die Hand hin. “Na los“, sagte er und grinste Eli an, “Kämpf weiter.“

Eli nickte.

ENDE
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