Fever by Nea
Summary: „Ich befolge nur Janets Anweisungen. Solange bei dir zu bleiben, bis es dir besser geht.“ sagte O’Neill im selben Ton „Und so siehst du im Moment nicht gerade aus.“
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1)
Genre: General, Hurt/Comfort, Slash
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 9148 Read: 5290 Published: 29.10.11 Updated: 29.10.11
Story Notes:
Author’s Note: /So sind Gedanken gekennzeichnet/
Author’s Note 2: Danke vor alle, die an dieser Fic gearbeitet haben!

1. Kapitel 1 by Nea

Kapitel 1 by Nea
Fever


Schon nach ein paar Minuten wusste Daniel, dass er PX3-747 ganz sicher *nicht* zu seinen Lieblingsplaneten zählen würde.
Seine Allergien machten sich durch den wilden Pflanzenwuchs überall um ihn herum bemerkbar, und das trotz der Anti-Histamine, eine Art von Anti-Allergenen, die er seit Jahren bekam.

Das SG-1 Team trennte sich, um die Umgebung erforschen und untersuchen zu können und Dr. Daniel Jackson stapfte hinter Colonel Jack O’Neill her, der sich seit einigen Stunden durch die Vegetation kämpfte.
„Sieht nicht so aus, als ob hier jemand leben würde. Oder, Daniel?“ meinte Jack. „Jedenfalls nicht auf dieser Seite.“
„Das liegt daran, dass es hier nur fleischfressende Pflanzen gibt!“ murmelte Daniel und nieste. „Verfluchte Mücken!“
„Hör’ auf zu fluchen, Danny. Wenn hier jemand flucht, dann ich.“ sagte der Colonel grinsend. „Noch ein paar Meter, dann sind wir raus aus dem Wald.“

Sie kamen zu einer Lichtung, und Daniel wurde für alle Unannehmlichkeiten des Waldes entschädigt. Vor ihnen lag eine Wiese mit wilden Blumen und der Geruch der Pflanzen war unglaublich intensiv.
„Ich würde sagen, hier machen wir ein paar Minuten Pause bevor wir weiter-gehen.“ beschloss O’Neill, nahm seinen Rucksack ab und setzte sich.
„Und wenn ich ersticke, musst du mich zum Stargate tragen. Den ganzen Weg zurück.“ sagte der Wissenschaftler und lehnte sich gegen seinen eigenen Rucksack. „Oder würdest du mich hier vielleicht liegen lassen?“ fügte er grinsend hinzu. „Unnötiger Ballast, oder so?“
Der Colonel warf ihm nur einen von seinen ‚auf-sowas-antworte-ich-gar-nicht-erst’-Blicken zu und fragte: „Kommt es mir nur so vor, oder sind diese Pflanzen wirklich größer als auf der Erde?“
„Du hast Recht“ antwortete Daniel Jackson „hier ist tatsächlich alles ein wenig größer als auf der Erde. Ich denke, das liegt daran, dass hier keine Menschen leben. Es gibt keine Umweltverschmutzung und auch kein Ozonloch.“
„Ja, eine Wiese ohne leere Dosen und Chipstüten kommt mir schon fast etwas seltsam vor. Als ob etwas fehlen würde.“ grinste Jack und Daniel nickte. Es war schon traurig, dass sie sich so schnell an den Dreck auf der Erde gewöhnt hatten, und eine saubere Umwelt ihnen ungewöhnlich vorkam.
Sie schwiegen ein paar Minuten und kauten auf ihren Grashalmen, bis O’Neill auf seine Uhr schaute und meinte, die Pause wäre vorbei.
„Ich hasse diesen Planeten!“ murmelte der Anthropologe, während sie sich erneut durch die Pflanzen kämpften und er sich dauernd kratzen musste. „Jack, juckt es dich auch so schrecklich?“
„Nein, Daniel.“ antwortete der Colonel und unterdrückte ein Lachen.
„Oh, das macht mich noch ganz wahnsinnig!“ der Wissenschaftler blieb stehen und kratzte sich mit beiden Händen am Hals.
„Lass mich mal sehen.“ meinte Jack „Wo juckt’s denn?“
„Am Nacken!“ jammerte Daniel „Au!“ er spürte plötzlich einen Stich am Hals und schlug auf die Stelle. Er erwischte das Insekt und schaute auf seine Handfläche.
„Und, hast du’s?“ fragte Jack, der ihm über die Schulter schaute „Wow, das ist ja ein riesiges Vieh!“
Daniel nickte und erklärte: „Ich bin allergisch gegen rote Ameisen. Auch gegen diese *mutierte* Version.“
Der Colonel fluchte und griff nach seinem Rucksack. „Es muss doch hier irgendwo sein...“ murmelte er, während er den Inhalt durchwühlte „Ich hab’s!“ rief er schließlich erleichtert, und die kleine Erste-Hilfe-Box kam zum Vorschein. Janet bestand darauf, dass sie sie immer dabei hatten, Anti-Allergene hin oder her.
„Mein Hals schwillt schon an.“ stellte Daniel fest und in seiner Stimme hörte man einen leichten Anflug von Panik.
„Einen Augenblick noch, Danny.“ Jack öffnete die Ampulle, zog das entkrampfende Mittel in die Einwegspritze und verabreichte es dem Anthropologen.
„Hoffentlich hilft das für’s erste. Wir müssen so schnell wie möglich zum Stargate. Es liegt noch eine gute halbe Stunde Fußmarsch vor uns. Wenn wir uns beeilen, vielleicht 20 Minuten. Meinst du, du schaffst es?“ fragte Jack und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Daniel nickte, und sie liefen los.

O’Neill rief über Funk die beiden anderen Teammitglieder und erklärte ihnen kurz, was passiert war.
“Jack, es wird nicht wirklich besser...“ röchelte Daniel.
„Danny, bleib so ruhig wie möglich.“ meinte Jack während er ihm den Arm um die Hüfte legte, um ihn zu stützen. „Es wird alles gut, alles gut...“ wiederholte er immer wieder. „Carter! Teal’c!“ /Wo sind die denn nur, verflucht noch mal?!/ fragte er sich, bis er endlich Teal’c’s Stimme hörte: „O’Neill?! DanielJackson?!“
„Sir, wie geht es Daniel?“ fragte Carter besorgt, als sie und Teal’c zu ihnen stießen.
„Nicht sehr gut.“ meinte der Colonel „Wir müssen so schnell wie möglich zum Stargate!“
Daniel atmete flach und schüttelte schwach den Kopf: „I-Ich... k-kann n-nicht... m-mehr...“
„Red’ keinen Unsinn, Daniel!“ erwiderte Jack, als nur ein paar Meter sie vom Sternentor trennten.

Daniels Hals schwoll weiter an. Carter schnitt ihm den Ausschnitt vom T-Shirt auf, doch das erleichterte ihm das Atmen nicht wesentlich. Schweiß lief ihm übers Gesicht, das im Minutentakt die Farbe von „Kreideweiß“ bis „Krebsrot“ zu wechseln schien.
„Carter, ans Rückwahlgerät!“ befahl O’Neill, als das Stargate in Sichtweite war, und der Major rannte los „Sie sollen alles vorbereiten!“ Sie nickte und ging durch das Wurmloch. Die Männer folgten ihr ein paar Sekunden später.
„Schnell, eine Trage! Daniel Jackson hat einen allergischen Schock!“ rief Carter, während hinter ihr der Rest von SG 1 auftauchte.
Wenige Augenblicke später wurde Daniel mit einer Sauerstoffmaske auf dem Gesicht auf die Krankenstation gebracht. Kurz danach wurden auch Jack, Teal’c und Sam dorthin gebeten, um die obligatorischen Untersuchungen über sich ergehen zu lassen.

O’Neill lehnte an der Wand neben der Tür und beobachtete Daniel, der, an einen Tropf angeschlossen, auf einer Liege lag. Eben hatte er noch neben ihm gesessen, doch er musste Platz für die Krankenschwester und Dr. Fraiser machen.
Jack dachte daran, wie hilflos er sich auf PX3-747 gefühlt hatte. Er hasste es, sich so zu fühlen. /Es war ein *Unfall*./ sagte sich der Colonel immer wieder /Ein blöder, unnötiger Unfall, *aber* ein Unfall. Das hätte Daniel auch hier passieren können. Niemand ist schuld daran./ Er wusste, dass er recht hatte und trotzdem fühlte er sich dadurch nicht besser...
„O’Neill, wir müssen jetzt los.“ Teal’cs Bariton unterbrach seine Gedanken.
„Klar.“ nickte Jack, „Doc...?“
„Es geht ihm schon besser. Wenn Sie wollen, können Sie sich nach dem Debriefing noch mal davon überzeugen.“ antwortete Dr. Fraiser.
„Hey, Jack, geh schon und lass die anderen nicht zu lange warten.“ sagte der Anthropologe leise, der von den anderen unbemerkt seit einigen Minuten wach war.
Jack sah ihn kurz an, und nachdem er sich zum x-ten Mal davon überzeugt hatte, dass Daniels Gesicht zu seiner ursprünglichen Farbe zurückgekehrt war und sein Hals langsam abschwoll, sagte er: “Dann geh’ ich jetzt mal.“
„Gute Besserung, DanielJackson. Am besten, du schläfst dich aus, um neue Kraft zu sammeln.“ verabschiedete sich auch Teal’c und verließ hinter Jack die Krankenstation.

/Dieses verfluchte Debriefing hat sich ja ewig hingezogen!/ dachte Jack genervt, als er sich die Tasche mit seiner zivilen Kleidung über die Schulter warf, endlich die Tür seines Büros hinter sich schloss und zur Krankenstation lief.
Über zwei Stunden hatten sie jetzt über diesen Planeten geredet. Hammond verstand einfach nicht, dass auf PX3-747 absolut nichts los war und wollte scheinbar Informationen über jeden verdammten Grashalm haben. Er war nicht sehr erfreut darüber, dass Jack und Daniel nur drei Proben aus der Gegend mitgebracht haben, in der sie gewesen waren, auch wenn Daniels Gesundheit natürlich vorging.
/Danny ist fast erstickt, aber fuck it! Warte mal kurz, erst die Proben und danach du! Zum Glück haben die anderen beiden Teammitglieder, Maja und Willi, fleißig Grashalme und Blätter gesammelt./

Er klopfte kurz an und steckte den Kopf durch die Tür: „Darf ich...?“
„Sicher, Sir, wir sind gerade fertig.“ antwortete Dr. Janet Fraiser, und Daniel nickte, während er nach dem T-Shirt griff, das ihm eine der Schwestern gebracht haben musste, als er geschlafen hatte.
„Wie geht es dir, Daniel?“ fragte O’Neill, als er sich ihm gegenüber setzte.
„Schon sehr viel besser.“ antwortete Daniel. „Eigentlich könnte ich gleich wieder durch’s Stargate...“
„Oh, nicht so schnell, Dr. Jackson. Sie bleiben erst einmal hier und am Montag werden wir sehen, wann Sie wieder einsatzfähig sind.“ meinte Dr. Fraiser.
„Hier? Sie meinen, auf der Krankenstation?“ fragte Daniel ungläubig, und als sie nickte, war das nicht die Antwort, die er hören wollte. „Aber Doc, das können Sie nicht tun! Mir geht es wirklich wieder gut, das haben Sie selbst gesagt!“ er schaute sie mit seinen blauen Augen traurig und hoffnungsvoll zugleich an.
/Dem Blick kannst du nicht wiederstehen!/ dachte Jack und war froh, dass er mit diesem Problem nicht allein war.
„Ja, Dr. Jackson, aber Sie haben ein sehr starkes Gegenmittel bekommen, das Nebenwirkungen hat, die erst nach Stunden eintreten können, und Sie wohnen allein. Niemand kann Sie im Notfall ins Krankenhaus bringen. Bleiben Sie hier zur Beobachtung. Sie müssen auch nicht die ganzen zwei Tage im Bett verbringen.“ versuchte Janet ihren Patienten zu überzeugen, der sie immer noch anschaute, wie ein Dreijähriger, dem man gerade erzählt hatte, dass Weihnachten ausfällt.
/Stark bleiben, Janet!/ dachte Jack, doch er wusste bereits, dass sie nachgeben würde. Daniel hatte den Blick einfach zu gut drauf.
Daniel schüttelte nur den Kopf: “Ich kann hier nicht bleiben!“ Sein Gesicht wurde blasser, und seine Hände zitterten leicht.
Der Colonel, der sich die ganze Szene schweigend ansah, und dem das Zittern von Daniels Händen auffiel, räusperte sich plötzlich und sagte: „Ich könnte es tun.“
Da die Ärztin und der Anthropologe offensichtlich nicht wussten, wovon er sprach, erklärte er: „Daniel, ich habe mir am Wochenende nichts weiter vorgenommen, als abwechselnd Basketball und Hockey auf den Sportkanälen zu schauen. Das kann ich auch bei dir tun, während du im Bett liegst, oder? Natürlich nur, wenn du willst und Janet nichts dagegen hat.“
„Wirklich, Jack? Das wäre echt nett! Was meinen Sie, Janet?“ fragte Daniel hoffnungsvoll.
„Na gut.“ stimmte die Ärztin zögernd zu „Aber nur, wenn Sie heute und morgen noch im Bett bleiben. Bier ist am ganzen Wochenende verboten.“
„Daniel und Bier? Wo denken Sie hin, Doc?“ murmelte Jack und erntete dafür einen missbilligenden Blick des Wissenschaftlers.
„Und Sie werden *nicht* arbeiten.“ fügte Fraiser hinzu, während sie sich ein Grinsen verkniff, und wandte sich an Jack:“ Sir, sorgen Sie dafür, dass er sich nicht an seine Bücher setzt und stattdessen viel schläft. Und sollte es ihm schlechter gehen, schaffen Sie ihn unverzüglich ins Krankenhaus. Das ist ein Befehl.“
„Verstanden, Doctor.“ nickte O’Neill.
„Bevor Sie gehen, Daniel... nehmen Sie das mit.“ sagte Janet und holte etwas aus dem Medikamentenschrank. „Nehmen Sie die hier, wenn Sie Fieber bekommen, aber bei 39° gehen Sie sofort ins Krankenhaus, haben Sie mich
Daniel nickte und lächelte leicht: „Danke, Janet. Ich verspreche, dieses Wochenende nicht durchzufeiern oder zu arbeiten, und am Montag können Sie mich ja noch mal durchchecken, wenn Sie es unbedingt wollen.“ Mit diesen Worten verließ Daniel die Krankenstation und der Colonel folgte ihm, nachdem er Janet einen beruhigenden Blick zuwarf.

„Ich wollte dir das Wochenende nicht versauen, Jack. Das, was passiert ist, tut mir wirklich leid.“ sagte Daniel, als sie zu seiner Wohnung fuhren.
„Hey, wenn ich sage, ich mache das schon, dann mach ich’s auch.“ antwortete der Colonel ruhig.
„Aber das musst du nicht. Du musst nicht den Babysitter für mich spielen...“ begann Daniel.
„Mein Wochenende wird sicher nicht dadurch versaut, dass ich mir Sport mit einem Freund ansehe, Danny. Da muss schon etwas schlimmeres passieren. Wie ein Goa’uld-Angriff auf die Erde, während die Bulls gewinnen, oder so...“ grinste O’Neill, doch der Anthropologe ließ sich nicht so schnell beruhigen: „Aber ich komme wirklich allein zurecht. Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst...“
„Jetzt hör’ mal, Daniel.“ unterbrach ihn Jack. „Janet meinte, du musst im Krankenhaus bleiben, weil du noch nicht in Ordnung bist. Du würdest dich sofort an deine Bücher setzen, wenn du allein wärst. Und zum letzten Mal: Wir sind Freunde, und es ist kein Opfer für mich, das Wochenende mit dir zu verbringen, also hör jetzt auf, dich zu entschuldigen, um Himmelswillen!“
„Ist ja schon gut.“ murmelte Daniel, als Jack in die Einfahrt fuhr.

„Home sweet home.“ lächelte er, als er seine Wohnung betrat „Ich hasse Krankenhäuser.“
„Ja, das war kaum zu überhören.“ lachte O’Neill „Und du gehst jetzt sofort ins Bett, wie Janet es gesagt hat.“
„Ach weißt du, irgendwie habe ich überhaupt keine Lust dazu. Ich fühle mich gut, und deshalb gehe ich erst mal unter die Dusche.“ erklärte Daniel.
Jack wollte dagegen protestieren, überlegte es sich dann aber doch anders. Daniel war seit einigen Jahren ein guter Freund. Er hat schon früh gelernt, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, Jack wusste das. Deshalb sagte er nichts, beschloss aber, an der Badezimmertür zu stehen, nur für den Fall, dass Daniel vielleicht keine Luft kriegen sollte, wegen der Hitze da drin, oder irgendetwas Ähnlichem.
Plötzlich fühlte er sich müde und schloss die Augen. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Erst die Hitze auf PX-irgendwas, dann ging Daniel fast drauf und Hammond hat sich auch noch angestellt, wie Captain Planet persönlich. Zum Glück lagen nun zwei Tage vor ihm, an denen er entspannen und Kraft tanken konnte. Auf den kranken Daniel aufzupassen, war wirklich gar nichts. Außerdem schien es ihm wirklich wieder gut zu gehen.

Als die Badezimmertür wieder geöffnet wurde kam ein tropfnasser Daniel, nur mit einem Handtuch um die Hüften bedeckt, heraus und meinte grinsend: „Du musst doch auch ziemlich fertig von diesem Tag sein. Deinen Klamotten nach zu urteilen, hast du noch nicht geduscht. Mein Bad steht zu deiner Verfügung.“
„Ich denke, das ist eine echt gute Idee.“ nickte Jack und warf einen Blick in die Fernsehzeitung. Bis zum Spiel der Black Hawkes hatte er genug Zeit, um seine Lebensgeister wiederzubeleben.
Während das warme Wasser auf ihn niederprasselte, entspannte er sich spürbar und atmete tief ein und aus.
Es duftete nach Daniel. Eindeutig. Das ganze Bad roch nach ihm. Die Seife, die Handtücher - einfach alles.
/Wird es hier drin etwa heißer? Wo ist der Regulator für’s kalte Wasser? Diese Reaktion ist nämlich gar nicht gut. Jedenfalls nicht hier, in Dannys Haus, wo er doch jeden Moment hereinkommen und bemerken kann, was los ist. Es war schon schwer genug gewesen, beim Anblick des um die Hüften geschlungenen Handtuchs ruhig zu bleiben...
Ooooh, das war ein ganz schlechter Gedanke... Absolut unpassend in dieser Situation.../ Jack drehte das kalte Wasser voll auf. /Schon viel besser.../

„Danny, mach’ schon mal den Fernseher an, das Spiel fängt gleich an!“ rief er auf dem Weg ins Wohnzimmer, doch er bekam keine Antwort.
Als O’Neill an Daniels Schlafzimmer vorbeiging, sah er den Grund: Der Anthropologe lag im Bett und schnarchte leise.
„Merk’s dir Daniel, es gibt zwei Regeln, an die man sich halten sollte. Regel eins lautet: Der Colonel hat immer Recht.“ murmelte Jack und grinste. “Und wenn er mal nicht Recht hat, tritt automatisch Regel eins in Kraft! Und wie die lautet, ist doch wohl logisch, oder?“
Er fühlte sich geduscht schon viel besser und ging ins Wohnzimmer um seine Zivilkleidung anzuziehen. Danach schaute er nochmal nach Daniel.

In der Werbepause nach dem ersten Drittel des Hockeyspiels ging er wieder zu Daniel, der etwas unruhig schlief. Jack beschloss, auf das Spiel zu pfeifen und bei ihm zu bleiben. Er fühlte die Stirn seines Freundes. Sie war heiß und schweiß gebadet. Kein gutes Zeichen.
Jack ging ins Badezimmer und goss kaltes Wasser in eine Schüssel, als Daniel aufwachte: „Jack? Jack! Es ist so heiß...!“ rief er leise.
„Ich bringe dir ein Glas Wasser, ja Danny?“ fragte der Colonel, als er zurückkam. Daniel nickte, und er ging in die Küche, und kam mit einem Glas Wasser und einem Fieberthermometer wieder.
Während Daniel trank, knöpfte Jack die oberen Knöpfe seines Pyjamas auf und sagte leise: „Du musst jetzt Fieber messen.“ Daniel nickte wieder und Jack schob ihm das Thermometer vorsichtig unter die Achselhöhle.
„Ich brauche Luft, bitte, Jack...“ flüsterte der Kranke und deutete auf das Fenster.
„Nein, das geht nicht, sonst erkältest du dich.“ widersprach Jack sanft. Plötzlich sah er Charlie vor sich. Daniel war genauso, wie sein Sohn, als er krank war. Er ließ sich nie ins Bett bringen, bevor das Fieber ihn nicht umhaute. Und das Fenster sollte natürlich immer offen stehen, wenn er Fieber hatte, aber Jack hat es immer geschafft, ihn davon zu überzeugen, dass es lieber zu blieb.
„Vertrau mir, Danny!“ sagte er und sah auf’s Thermometer. /Scheiße, 38,9°!/ „Danny, du musst ins Krankenhaus.“ sagte er laut.
Daniel schüttelte den Kopf: „Nein! Dann sehe ich es wieder!“
„Da kann man dir besser helfen.“ versuchte Jack es ihm zu erklären.
„Nein, ich kann es nicht wieder sehen! Das geht nicht, ich will nicht!“ protestierte Daniel .
„Was ist denn los? Es wird dir nichts passieren, das verspreche ich dir.“ sagte O’Neill.
„Sie haben auch versucht, ihm zu helfen. Und doch ist Dad gestorben. Ich war da, ich habe es gesehen. Ich will das nicht wieder. Nicht nocheinmal... bitte...“ wimmerte Daniel.
/Das ist also der Grund, weshalb er nicht auf der Krankenstation bleiben wollte./ „Ist ja gut. Du musst da nicht wieder hin, wenn du nicht willst, Danny.“ redete Jack auf ihn ein. Es war nicht gut für Daniel, sich in seiner Verfassung noch weiter aufzuregen. „Aber tu mir einen Gefallen, und nimm die Tabletten ein, die Janet dir mitgegeben hat, okay?“
Daniel wischte sich die Tränen von den Wangen und nickte. Der Colonel atmete erleichtert auf: „Ich bin gleich wieder da.“ Er lief in den Flur und holte das Medikament aus Daniels Jackentasche.

Jack stützte sanft den Kopf seines Freundes, während dieser die Medizin schluckte.
„So Danny, jetzt schläfst du ein wenig, damit das Fieber sinken kann.“ sagte Jack, und schüttelte die Bettdecke neu auf. Er konnte einfach nicht anders, als mit Daniel so zu sprechen, als wäre er noch ein Kind. Charlie war doch genauso, wenn er krank war.
Der Anthropologe schlief sofort ein, doch er schlief sehr unruhig, so dass Jack weiterhin an seinem Bett saß. Er fühlte von Zeit zu Zeit seine Stirn und machte sich Sorgen, weil das Fieber nicht so schnell zurückging, wie er gehofft hatte.
Irgendwann musste er wohl eingenickt sein, denn er wurde von einem Geräusch aufgeschreckt. Es war Daniel, der versuchte aufzustehen.
„Bleib liegen. Was kann ich für dich tun?“ fragte Jack leise und drückte ihn vorsichtig zurück in die Kissen.
„Mir ist so kalt. Kannst du die Heizung aufdrehen, Jack?“ murmelte Daniel.
„Gut, du misst nochmal Fieber, und ich kümmere mich um die Heizung.“ nickte der Colonel, dem es nicht entgangen war, wie sehr Daniel zitterte, und drehte den Heizkörper voll auf. „Gleich wird es wärmer.“
Er ließ sich in den Sessel fallen, der neben Daniels Bett stand, und wartete ungeduldig auf das Piepen des Thermometers. Als sie es endlich hörten, warf er einen Blick darauf und nickte halb zufrieden: „37,7°“ /Und wo kommt jetzt der verfluchte Schüttelfrost plötzlich her?/
„Versuch noch etwas zu schlafen, Danny.“ sagte er stattdessen.
Er versuchte es, doch es gelang ihm nicht. Er zitterte zu sehr. O’Neill beobachtete ihn mit wachsender Besorgnis.

Schon bald wurde es in dem Schlafzimmer sehr heiß, doch Daniel schien immer noch sehr zu frieren.
„Jack, warum funktioniert die Heizung nicht?“ fragte er.
„Sie ist schon maximal aufgedreht.“ sagte Jack und legte dem Anthropologen eine zweite Decke um die Schultern.
Er selbst hatte seinen Pullover schon vor einer ganzen Weile abgelegt und überlegte, ob er sein T-Shirt auch noch ausziehen sollte.
„Versuch zu schlafen.“ meinte er wieder.
„Ich tue ja nichts anderes mehr, außer es zu versuchen. aber dafür müsste ich erst mal aufhören zu zittern.“ sagte der Wissenschaftler entnervt. „Erzähl’ mir bitte von deiner ersten Begegnung mit den Asgard, Jack.“
Der Colonel grinste leicht. Daniel kannte die Asgard-Story in- und auswendig, doch er konnte sie immer wieder hören. Niemand aus dem SGC – nicht einmal General Hammond – hatte diesen Bericht öfter gehört oder gelesen, als Daniel. Jack war sich sicher, dass der Anthropologe diese Geschichte inzwischen besser erzählen konnte als er selbst.
„Okay.“ nickte er, denn schließlich war Danny krank und es schien ihm etwas besser zu gehen, wenn man ihn ablenkte.
Er lag einfach nur da und hörte mit geschlossenen Augen zu, und der Colonel dachte, er wäre eingeschlafen, doch dem war nicht so.
„Danny, du musst nochmal Fieber messen.“ sagte Jack als er bemerkte, dass Daniels Schüttelfrost wieder stärker wurde. Er bekam ein kaum merkliches Nicken als Antwort.

Die Temperatur des Wissenschaftlers war wieder auf 38,6° gestiegen so dass Jack erneut vorsichtig vorschlug, ins Krankenhaus zu fahren, doch Daniel wollte immer noch nichts davon hören.
Er nahm eine weitere fiebersenkende Tablette ein und sagte eine halbe Stunde lang kaum ein Wort. Stattdessen zitterte er sogar noch mehr. Den Eindruck hatte Jack zumindest. Deshalb entschloss er sich, drastischere Maßnahmen zu ergreifen. Er drehte die Heizung etwas runter, zog sein T-Shirt aus und sagte: „Rutsch mal ein wenig weiter zur Wand.“ Daniel sah ihn verwirrt an und bewegte sich nicht. „Na mach schon.“ Jack half ihm und schob ihn vorsichtig an die Wand „Du kannst nicht stundenlang so weiterzittern, Danny. Und ins Krankenhaus willst du auch nicht, also bleibt mir nichts anderes übrig, als dich *so* zu wärmen.“ Er legte sich neben den verdutzten Wissenschaftler. „Es wird alles wieder gut, du musst nur die Nacht überstehen.“ flüsterte Jack und zog ihn an sich. Er legte die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich, um ihn mit seinem eigenen Körper zu wärmen. Er spürte ganz deutlich das Zittern des jüngeren Mannes.
„Jack... das geht nicht...“ versuchte Daniel zu protestieren, doch der Colonel schüttelte den Kopf. „Unsinn – natürlich geht das! Und jetzt schlaf.“ Der Ton machte selbst dem fiebrigen Daniel klar, dass es zwecklos war, darüber zu diskutieren, also schloss er die Augen. Jack tat es ihm gleich, und kurze Zeit später waren sie eingeschlafen.

Daniel wachte zuerst auf. Er lag auf der Seite, das Gesicht in Jacks Schulter vergraben, Jacks Arme immer noch um ihn gelegt.
/Jack...? In meinem Bett? Was hab ich getan?!/ Doch dann fiel ihn langsam alles wieder ein. Die rote Ameise auf PX sonst was, die Nebenwirkungen des Gegenmittels, Jacks Hilfe.
Plötzlich fühlte er so etwas wie Enttäuschung in sich aufsteigen und er konnte nicht einmal einen Grund dafür nennen. Keinen vernünftigen jedenfalls.
Jack hatte sich verhalten wie ein Freund. Und sie waren doch Freunde, oder nicht? Das waren sie. Auch, wenn sich ihm der Gedanke aufdrängte, die Bettwäsche nie wieder zu waschen, weil sie nach Jack roch. War das etwas, was er über einen Freund denken konnte?
Daniel spürte Jacks Hände auf seinem Rücken und schloss die Augen. /Mmmh.../ Also, das war definitiv *nicht* die Reaktion, die er wollte. /Hoffentlich hat Jack nichts bemerkt. Nein, er schläft noch - zum Glück./ Wie hätte er ihm *das* erklären sollen?
Der Anthropologe seufzte, drehte dem Colonel den Rücken zu, und schloss die Augen wieder.

Jack wachte auf, weil ihm die Sonne ins Gesicht schien.
Er schaute sofort zu Daniel, um zu sehen, ob es ihm gut ging. Der Wissenschaftler lag auf der Seite und schlief. Zwischen ihnen war eine Lücke. /Hat Danny etwas bemerkt und ist deshalb weggerutscht? Tolle Idee, O’Neill, sich einfach so zu ihm ins Bett zu legen!/
Er fühlte vorsichtig Daniels Stirn, doch er hatte kein Fieber mehr.
Jack rieb sich den Schlaf aus den Augen und stand auf. Er öffnete das Fenster, um die stickige Hitze loszuwerden, und drehte den Heizkörper aus. Das Bett quietschte, und O’Neill drehte sich um. /Er hat sich einfach nur im Schlaf bewegt. Kein Grund zur Sorge./
Jack setzte sich in den Sessel neben dem Bett und beobachtete seinen jungen Teamkollegen. Er sah viel besser aus als letzte Nacht. Sein Gesicht war nicht mehr ganz so blass, und er zitterte zum Glück auch nicht mehr. Der Colonel unterdrückte ein leises Lachen, denn Daniels Haar stand wirr in alle Richtungen vom Kopf ab. /Sha’re war eine wirklich glückliche Frau./ schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Er seufzte und stand wieder auf. /Nicht schon wieder!/ Seit Daniels Frau tot war, kamen ihm diese Gedanken immer wieder, wenn er Daniel ansah. In der Regel hatte er sich ziemlich gut im Griff, und doch konnte er sich nicht dagegen wehren. Er schüttelte den Kopf über sich selbst und ging ins Badezimmer.

„Guten Morgen, Jack.“ begrüßte ihn Daniel, als er wieder herauskam.
Er lag zwar immer noch im Bett, war aber wach, und seine Decken lagen schon auf dem Sessel neben dem Bett. Ein gutes Zeichen.
„Hey, wie fühlst du dich, Danny?“ fragte O’Neill.
„Schon besser, danke.“ antwortete Daniel, und Jack nickte zufrieden.
Danach schwiegen beide und sahen aus dem Fenster bis Daniel sich räusperte und sagte: „Ich glaube, ich brauche jetzt mal eine Dusche. Ich habe geschwitzt wie schon lange nicht mehr.“ er setzte sich auf, und ihm wurde schwindelig.
Jack sah, wie blass Daniel wurde und stürzte auf ihn zu, um zu stutzen, bevor er vom Bett rutschen konnte.
„Das mit der Dusche muss wohl noch warten.“ sagte er „Du musst noch im Bett bleiben, Daniel.“ er half dem Anthropologen, sich hinzulegen, und als dieser das Gesicht verzog, zwinkerte Jack ihm zu: „Das ist ein Befehl, Dr. Jackson, den Sie ausnahmsweise mal befolgen werden.“ Daniel grinste leicht und nickte.

Sie bestellten sich eine Pizza zum Mittag, danach musste Jack es Daniel erneut ausreden, aufzustehen und sie spielten stattdessen Schach und sahen sich die Wiederholung des gestrigen Hockeyspiels im Sportkanal an.
Die Chicago Hawkes gewannen das Spiel 5:1, und Daniel lachte sehr, als der Colonel einen Siegestanz aufführte und zum Schluss das Maskottchen bzw. den Fernseher küsste.
Nach einer erneuten Partie Schach, die Jack diesmal gewann, schlief Daniel wieder ein, und Jack legte sich aufs Sofa im Wohnzimmer.
Und wieder kehrten sie zurück. Diese Gefühle, die er nicht zulassen durfte, und er dachte daran, wie er sich gefühlt hatte, als er neben Daniel lag und ihn in den Armen hielt. Er hatte Angst um ihn, aber das Gefühl, dass er genau dorthin gehörte, gab ihn die nötige Ruhe, um nicht in Panik zu verfallen.
O’Neill schüttelte erneut den Kopf. Sonst war er der Mann, der immer die Nerven behielt und für Panikmacher nur ein müdes, abfälliges Lächeln übrig hatte, aber sobald Daniel irgendwie in Schwierigkeiten war, war es mit seiner Coolness vorbei. Das hatte sich gestern wieder bestätigt. Er seufzte schwer. Daniel war sein bester Freund, und der Anthropologe dachte dasselbe von ihm, dessen war Jack sich sicher. Und diese Freundschaft war viel zu kostbar um sie auf’s Spiel zu setzen. Für ein Gefühl, das er sich wahrscheinlich nur eingebildet hat. /Wenn man so viel miteinander erlebt hat wie wir, entsteht halt dieses tiefe Gefühl der Freundschaft. Für Teal’c und Sam empfinde ich genau dasselbe, wie für Danny./ Der Colonel nickte, als wollte er seine Gedanken bestätigen, und schloss die Augen.

Als er die Augen wieder öffnete, wurde es draußen bereits dunkel.
/Verflucht, ich hab’ den ganzen Samstag verpennt!/ regte er sich über sich selbst auf. /Was ist mit Daniel? Braucht er vielleicht etwas? Hat er vielleicht Schmerzen und leidet, weil ich, anstatt mich um ihn zu kümmern, den ganzen Tag verschlafe?/
Jack rannte in Daniels Schlafzimmer, doch sein bester Freund schlief immer noch. Beruhigt ging er in die Küche und setzte Wasser für einen Tee auf. Während er darauf wartete, dass es kochte, brachte er die Decke auf dem Sofa im Wohnzimmer wieder in Ordnung.
Als er sich umdrehte, stieß er fast mit Daniel zusammen, der direkt hinter ihm stand.
„Jesus, musst du dich denn so anschleichen?!“ erschrak O’Neill.
„’tschuldigung, das wollte ich nicht.“ lächelte der Wissenschaftler.
Jack nickte: „Wie geht’s dir? Warum bist du nicht im Bett?“
„Weil man nicht den ganzen Tag verschlafen darf. Mir geht es schon besser, als heute morgen, und ich kippe nicht wieder um.“ antwortete der Anthropologe.
„Gut zu wissen.“ meinte Jack und setzte sich. Anstatt es ihm gleich zu tun, begann Daniel im Wohnzimmer hin und her zu laufen: „Jack, ich danke dir, dass du gestern für mich da warst, und für das, was du für mich getan hast.“ begann er „Gestern hatte ich eine ziemlich harte Nacht, und ohne dich hätte ich sie sicher nicht überstanden...“
„Nein, bedank’ dich nicht bei mir!“ rief der Colonel und sprang auf. „Es war meine Schuld, dass du überhaupt gebissen wurdest. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen!“ er stand plötzlich dem Wissenschaftler gegenüber „Meinetwegen wärst du gestern zweimal fast gestorben! Weil ich dich nicht ins Krankenhaus gebracht habe. Wenn ich daran denke, dass es ganz anders hätte ausgehen können...! Oh, Gott...!“ Jack vergrub sein Gesicht in den Händen.
Daniel Jackson legte beide Hände auf die Schultern des Colonels und meinte: “Du bist nicht schuld daran. Ich weiß, worauf ich allergisch reagiere, ich hätte darauf achten müssen, wohin ich mich setze.“ er schluckte schwer „Ich bin dir so dankbar, dass du mich nicht ins Krankenhaus gebracht hast... Als der Unfall meiner Eltern passiert ist, war meine Mutter sofort tot, aber mein Vater wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort hat man versucht, ihm zu helfen...“ er räusperte sich. Jack spürte, wie Daniels Hände, die immer noch auf seinen Schultern lagen, zu zittern anfingen: „Daniel, du musst nicht...“ begann er , doch der Wissenschaftler schüttelte nur den Kopf: „... aber es war zu spät. Niemand hat darauf geachtet, aber ich war immer noch dort... in dem Raum... und... und habe alles mitbekommen...“ Jack schluckte, als Daniel tief Luft holte, um sich zu beruhigen und dann weitersprach: „Ich muss mich immer wieder überwinden, nach jeder Rückkehr zu Janet zu gehen. Ich tue es, weil es zum Glück nicht zu lange dauert und weil ich diese Arbeit liebe, aber gestern waren die Erinnerungen plötzlich wieder so stark, dass ich es dort zwei Tage lang nicht ausgehalten hätte.“
Jack sagte nichts, als er spürte, dass Daniel wieder stärker zitterte, und nahm ihn einfach in den Arm. „Ist schon gut, Danny. Ich verstehe dich.“ er küsste sein Haar „Du wirst es nicht wieder erleben müssen. Es ist vorbei.“ flüsterte er und küsste Daniels Haar erneut.
So blieben sie einige Minuten regungslos stehen, bis Daniel, den Kopf immer noch in Jacks Schulter vergraben, bemerkte: „Du hast mich geküsst.“
„Ich hab dich nicht geküsst.“ verneinte Jack.
„Doch, das hast du.“ wiederholte Daniel.
„Das stimmt nicht.“ sagte Jack.
Daniel hob den Kopf und sah ihn an: „Natürlich. Jack. Warum gibst du nicht einfach zu, dass du mich geküsst hast?“
Der Colonel sah seinen besten Freund an, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Plötzlich waren seine Erklärungen, die er sich vorhin auf dem Sofa zurechtgebastelt hatte, im Bruchteil einer halben Sekunde verflogen. Er hatte es sich nicht eingebildet. Das war *nicht* dasselbe Gefühl, wie für die anderen beiden Mitglieder von SG-1. Er schaute Daniel ernst in die Augen: „Wenn ich dich wirklich geküsst hätte, dann hätte es sich *so* angefühlt...“ Jack nahm Daniels Gesicht in seine Hände und küsste ihn zart. Als ihre Lippen sich trennten, stand der Anthropologe mit offenem Mund da, doch er sagte nichts.
„Ich... ich weiß auch nicht, was das sollte. Ent... entschuldige bitte. Es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ stotterte Jack. Er drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, als Daniel seinen Arm griff.
„Warte!“ rief er heiser. Als Jack sich wieder zu ihm umdrehte, blickte er in die blauen Augen des Wissenschaftlers und spürte dessen Lippen auf seinen eigenen.
Der Kuss kam beiden wie eine Ewigkeit vor, und als er vorbei war, standen sie bewegungslos im Wohnzimmer und starrten einander an, ohne ein Wort zu sagen.
Als es plötzlich an der Tür klingelte, zuckten beide Männer zusammen. „Ich gehe schon.“ murmelte Jack und ging zur Tür.
Als er sie öffnete, sah er sich Teal’c und Carter gegenüber stehen.
/Oh nein! Nicht jetzt, nicht jetzt!/
“Hallo, Sir.“ begrüßte ihn Sam. Er murmelte irgendetwas zurück.
„Ist etwas passiert, O’Neill?“ fragte Teal’c, dem der verwirrte Gesichtsausdruck des Freundes nicht entgangen ist.
/Toll, Teal’c!/ dachte Jack, /Warum habt ihr nicht gleich Hammond mitgebracht?! Oder Maybourne?! Je mehr Leute, desto lustiger!/ Laut aber sagte er: „Es ist alles in Ordnung.“
„Hey, kommt rein.“ hörte er Daniel hinter sich sagen, und da fiel ihm erst auf, dass sie immer noch in der Eingangstür standen.
Er trat zur Seite, und Sam umarmte ihren Teamkollegen. „Daniel! Du liegst nicht im Bett?“ sie warf dem Colonel einen strafenden Blick zu.
„Ich bin gerade erst aufgestanden.“ sagte Daniel, während er sich aus ihrer Umarmung löste, und Teal’c begrüßte.
„Ich freue mich, dass es dir wieder besser geht, DanielJackson.“ sagte der Jaffa. “Was ist das für ein Geräusch?“
„Hört sich nach einem Teekessel an.“ meinte Sam „Ich geh mal in die Küche.“
Jack war nicht sicher, ob er seine Teammitglieder verfluchen oder ihnen für ihr Auftauchen dankbar sein sollte. Er wusste nur, dass er jetzt nur mit Daniel allein sein wollte, und weil es nicht möglich war, meinte er: „Mir ist gerade eingefallen, dass ich ganz dringend kurz nach Hause müsste, und da ihr schon mal hier seid...“ er nahm die Tasche mit seiner Uniform und seine Jacke von der Garderobe.
„Aber...“ begann Daniel, doch O’Neill fiel ihm ins Wort: „Bis dann.“
„Ach, vergiss es.“ knurrte Daniel leise, nachdem Jack aus dem Haus war, und ging mit Teal’c ins Wohnzimmer.
„Wo ist der Colonel?“ fragte Sam, die mit dem Tee aus der Küche kam.
„Er musste noch etwas erledigen.“ antwortete der Jaffa.
„Weißt du, Daniel, ich habe den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen, aber es ging niemand ans Telefon.“ sagte sie. „Dann hab ich mit Teal’c telefoniert, der auch nichts von dir gehört hat, und wir haben angefangen, uns Sorgen um dich zu machen.“ erklärte Sam.
„Oh, mein Telefon...“ murmelte der Anthropologe „Ich weiß gar nicht, wo es ist... Wahrscheinlich liegt es im Arbeitszimmer, begraben unter Büchern und meinen Aufzeichnungen...“
„Kommen wir vielleicht ungelegen?“ fragte Teal’c, dem Daniel ebenfalls etwas verwirrt vorkam.
„Nein, ich bin froh, dass ihr hier seid, danke, Teal’c.“ lächelte er.

Währenddessen schloss Colonel Jack O’Neill die Tür zu seiner eigenen Wohnung auf. Er zog seine Jacke aus und warf sie, zusammen mit seiner Sporttasche, achtlos in die Ecke.
/Was ist da bloß passiert? Ich bin wohl völlig verrückt geworden! Ich habe Danny geküsst! Wie konnte das alles passieren? Unsere Freundschaft kann ich jetzt wohl vergessen! Und wie kommt er eigentlich darauf, mich zurückzuküssen?/ Jack war sich auf einmal nicht ganz sicher, ob er die Antworten auf die Fragen, die er sich stellte, wirklich kennen wollte. Plötzlich wünschte er sich nichts mehr, als den Kuss ungeschehen machen zu können.
Doch andererseits... /Er war nicht schlecht. Um ehrlich zu sein, war es einer der besten Küsse, die ich jemals bekommen hab’. Wenn nicht sogar der Beste *überhaupt*. Dannys Lippen waren so süß und sanft. Trotz Fieber. Und was er mit seiner Zunge gemacht hat ... das war einfach... Wer hätte je gedacht, dass in ihm solche verborgenen Talente schlummern?/ Jack spürte, wie sein Herz bei der Erinnerung daran wieder schneller schlug. /Wenigstens kann ich mich immer daran erinnern./
/Was soll ich jetzt also tun? Bis Montag kann ich mich hier noch verkriechen aber, was ist danach? So tun, als ob nichts gewesen wäre? Das geht nicht! Jetzt, wo ich weiß, dass ich ihn... naja, *das* eben... Werden wir es regeln können, oder muss einer von uns gehen?/ Schon bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. /Das geht nicht! Das wäre das Ende von SG-1!/ Das Team war mehr als nur ein Team. Das waren Leute, die ihm mehr als einmal das Leben gerettet hatten. Es war seine Familie. Carter nicht mehr auf die Palme bringen zu können, nicht mehr mit Teal’c trainieren können, seine Loyalität gegenüber den „Tauri“ nicht mehr bewundern zu können, nicht mehr sehen zu können, wie Daniel sich für seine Ideale einsetzte, egal, welches Opfer er dafür bringen musste... Es wird sein, als ob er seine Familie zum zweiten Mal verlieren würde.
Doch viel schlimmer wird es sein, wenn Daniel weggeht. Nach kurzer Zeit wird alles seinen gewohnten Gang gehen müssen. Auch Jack. Als ob es jemals weder so werden könnte, wie mit Danny! Er wird mit Danny nie wieder ein Spiel der Bulls ansehen können und ihm zum x-ten Mal die Regeln erklären müssen. Daniel Jackson ist ein Genie mit zwei Doktortiteln, und trotzdem sind die einfachen Basketballregeln schon seit langem ein ungelöstes Geheimnis für ihn.
Er wird nie wieder sein Lachen hören, wenn die Black Hawks die Gegner wegputzen und Jack vor dem Fernseher sein Siegestänzchen aufführt... Es fielen ihm noch Millionen weitere Gründe ein, die den Weggang von Dr. Daniel Jackson zu seinem ganz persönlichen Ende der Welt machen würden.
/Denk nach, O’Neill, denk nach! Finde eine Lösung, oder willst du ihn wirklich gehen lassen und alles verlieren?/ Es gab nur eine Lösung. Eine, die ihn wohl umbringen würde, aber wenn das die einzige Chance war, dann musste es wohl so sein. /Ich muss mit ihm reden. Und das, so schnell wie möglich./

Daniel saß da wie ein Häufchen Elend.
Teal’c und Sam waren immer noch da und sie waren unheimlich lieb und nett und machten sich Sorgen um ihn und waren froh, dass es ihm besser ging. Und das war toll, weil es schon lange her war, seit sich jemand Sorgen um ihn gemacht hatte, aber...
Dieses „aber“ war schrecklich und er fühlte sich dadurch mies und undankbar. Dabei war er es gar nicht. Nur der Zeitpunkt war falsch. Weil er nachdenken musste. Weil er an diesem Abend einen der unglaublichsten Küsse seines Lebens bekommen hatte. Von einem Mann. Von Jack. Von seinem besten Freund. Und das veränderte alles. Weil Jack eigentlich schon lange mehr für ihn war. Als er ihn küsste, wurde es ihm plötzlich klar. Und er konnte es niemandem sagen. Nicht Sam und auch nicht Teal’c. Nicht, bevor er wusste, wie es weitergehen würde. Ob es überhaupt weitergehen würde...
„Daniel? Daniel, geht es dir gut?“ hörte er plötzlich Carter fragen und spürte ihre Hand auf seinem Oberarm.
„Was?“ fragte er ein wenig verständnislos und starrte sie an.
„Ist alles in Ordnung, DanielJackson?“ wiederholte der Jaffa und warf Sam einen besorgten Blick zu.
„Nein... Ja... Also, eigentlich bin ich ziemlich müde, um ehrlich zu sein.“ stammelte der Anthropologe.
„Dann geh’ ins Bett.“ sagte Carter „Ich werde hier bleiben, falls du etwas brauchen solltest...“
„Ach danke Sam, doch das ist nicht nötig. Ich fühle mich nicht krank, ich bin nur müde. Ich habe auch kein Fieber mehr – fühl mal...!“ er nahm ihre Hand und legte sie sich auf die Stirn.
„Stimmt, fühlt sich ganz normal an.“ nickte Sam.
„Und deshalb kann ich von dir nicht verlangen, dass du bleibst.“ sagte Daniel „Von *keinem* von euch.“ Der Major und der Jaffa schauten ihn immer noch skeptisch an, doch er wusste, dass er sie überzeugt hatte. Sie standen auf, und gingen zur Haustür.
„Gute Nacht.“ sagte Carter zum Abschied. „Ruf mich an, wenn du etwas brauchen solltest, Daniel.“
„Es kommt alles wieder in Ordnung, DanielJackson.“ sagte Teal’c und umarmte ihn.
Der Wissenschaftler starrte ihn verwundert an. /Meint er etwa...? Woher weiß er...?/ doch damit konnte er sich später beschäftigen.
„Danke, dass ihr vorbeigeschaut habt. Bis Montag dann!“ rief er und blieb in der Tür stehen.
„Ich setze dich am Cheyenne Mountain ab.“ sagte Sam.
„Major Carter, damit bin ich nicht einverstanden.“ widersprach der Jaffa „Ich werde dich bis zu deiner Haustür begleiten.“
„Willst du etwa den ganzen Weg zurück *laufen*?“ fragte sie „Das ist zwar wirklich nett von dir, doch ich würde mir sehr dumm vorkommen, wenn du im Dunkeln zu Fuß zurück gehen müsstest.“ Daniel konnte die Antwort des Chulaners nicht mehr hören, weil beide in Sams Wagen eingestiegen waren.

Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Endlich allein! /Was ist bloß in Jack gefahren? Warum hat er mich nur geküsst? Es war Mitleid! Ich hab ihm die Geschichte von Dad erzählt, und hab gezittert und gestern hab ich sogar vor ihm geheult!/ erinnerte er sich voller Scham. /Klar, dass er Mitleid mit mir hatte. Er wollte mich nur trösten und dann... dann hat er dabei irgendwie die Kontrolle verloren.
Ich glaube, das kann schon mal passieren, wenn man seinen besten Freund so verstört sieht. Aber dass ich Jack geküsst hab’, das war so egoistisch und.../ Plötzlich hörte er ein Klopfen an der Tür und schüttelte den Kopf: „Typisch Sam.“
„Hey, ihr braucht wirklich nicht...“ begann er, als er die Tür öffnete. „Hallo Danny.“ sagte der Colonel, der vor der Tür stand.
„Hi Jack.“ wiederholte der Anthropologe und ließ ihn eintreten.
„Bist du allein?“ fragte Jack und versuchte, so beiläufig wie möglich zu klingen.
„Uhm...“ nickte Daniel „Sie sind gegangen... Ich weiß nicht mehr genau, wann... /Erst läuft er davon und lässt mich ganz allein, nach dem, was passiert ist, und jetzt.../ „Was machst du hier? Es ist schon ziemlich spät. Hast du etwas vergessen?“ er klang verärgert.
„Ich befolge nur Janets Anweisungen. Solange bei dir zu bleiben, bis es dir besser geht.“ sagte O’Neill im selben Ton „Und so siehst du im Moment nicht gerade aus.“
„Oh, woran könnte *das* wohl liegen?“ fragte sich Daniel laut. „Das könnte man auch von dir behaupten. Fühlst *du* dich vielleicht nicht wohl, *Jack*?“
„Ich fühle mich wirklich ein wenig müde.“ antwortete der Colonel kühl.
„Dann sollten wir jetzt vielleicht ins Bett gehen.“ sagte Daniel und ging ins Schlafzimmer „Gute Nacht.“
„Fein!“ knurrte Jack auf dem Weg ins Wohnzimmer „Gute Nacht!“
Beide wälzten sich schlaflos und schlecht gelaunt in ihren Betten herum. Sie hätten reden sollen, das war beiden klar. Stattdessen hatten sie sich benommen wie kleine Kinder!
Beide ärgerten sich sehr darüber und machten sich Sorgen, wie es weitergehen sollte. Nach unzähligen missglückten Versuchen, endlich einzuschlafen oder an etwas anderes zu denken, stand Daniel auf und ging ins Wohnzimmer.
Er musste mit Jack reden. Er musste Gewissheit haben. Vielleicht war es für Jack ein Ausrutscher, der nicht der Rede wert war und ihre Freundschaft nicht belasten würde? Wenn Jack es jedoch für einen unverzeihlichen Fehler hielt, der alles zerstört hat, würde Daniel auch mit den Konsequenzen leben müssen. Wie diese Konsequenzen aussehen würden, darüber wollte er gar nicht erst nachdenken.

Jack war nicht dort, doch in der Küche brannte noch Licht.
Daniels erster Gedanke war, die ganze Sache abzublasen und wieder zu verschwinden, doch er zögerte zu lange, und als der Colonel das Zimmer betrat, war es zu spät. Jack sagte nichts, warf ihm einen fragenden Blick zu und setzte sich neben ihn.
Daniel räusperte sich. „Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Deshalb frage ich dich einfach geradeheraus.“ begann er, und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war überzeugt, die ganze Nachbarschaft könnte es hören, und er hätte gekniffen, wenn Jack ihn unterbrochen hätte, doch merkwürdigerweise schwieg er immer noch und nickte nur.
„Das, was vorhin passiert ist... Oh Gott... also... denkst du, es war ein Fehler?”
O’Neill schaute ihn nur an, und seine Stimme klang anders, als er endlich fragte: “Glaubst *du*, es war einer?“
Daniel vergrub sein Gesicht in den Händen und atmete tief ein und aus. /Ganz ruhig bleiben, Danny! Nur nicht ausflippen!/
„Nein!“ kam es gleichzeitig aus ihren Mündern.
„Hast du auch gerade ‚Nein’ gesagt?“ flüsterte Jack nach ein paar Sekunden, die ihm vorkamen wie eine Ewigkeit. Daniel nickte und wurde rot: „Als du mich geküsst hast... da ist mir etwas klar geworden...“ er sprang plötzlich vom Sofa auf „Ich weiß nicht... Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten, und jetzt würde ich sie am liebsten zurückdrehen, denn ich weiß, du fühlst nicht dasselbe für mich, und...“ er schüttelte den Kopf und sprach nicht weiter. Er stand immer noch vor dem Sofa und bewegte sich nicht
Der Colonel starrte ihn sprachlos an. In seinem Kopf wiederholte sich nur ein Gedanke immer und immer wieder: /Danny empfindet etwas für mich?!/
„Jack, sag doch etwas.“ bat Daniel, während er sich wieder hinsetzte. und ihn anstarrte. Jack beugte sich vor und küsste ihn zärtlich: „Reicht dir diese Antwort?“ flüsterte er und schaute ihm in die Augen. Daniel nickte und küsste ihn zurück, während er sich an ihn presste. Sein Pyjama war offen und Jack spürte Daniels Wärme an seinem Oberkörper. Er konnte nicht anders, als ihn zu berühren. Als seinen Hals küsste, befreite sich Daniel von seinem Oberteil und wurde rot. „Gefällt dir etwas nicht?“ hauchte Jack ihm ins Ohr, und bekam ein langsames Kopfschütteln als Antwort, also küsste er das Grübchen an Daniels Schulter. Etwas, das er schon lange tun wollte. „Mmmh...genauso, wie ich’s mir immer vorgestellt habe...“ flüsterte er, doch Daniels Lippen verschlossen seinen Mund.
„Immer? Seit wann, Jack?“ fragte der Anthropologe und berührte sein Gesicht mit den Fingerspitzen. Auf jede Berührung folgte ein sanfter Kuss. „Seit einer ganzen Weile schon... und du?“ fragte Jack, als Daniel seine Augenlider küsste.
„Seit Monaten...“ antwortete Daniel und küsste seine Stirn.
„Was für eine Zeitverschwendung...“ murmelte der Colonel.
Daniel nickte: „Nicht reden – küssen, Jack...“ und küsste ihn wieder. Schon bald gab es keine ungeküsste Stelle an Jacks Gesicht mehr, also sah der Wissenschaftler sich gezwungen, seine Prioritäten zu verlegen, und küsste sich langsam an Jacks Kehle entlang. Dabei fiel ihm auf, dass O’Neill immer noch sein T-Shirt trug. Langsam schob er es hoch und schaute seinem besten Freund dabei in die Augen. Jack streifte es schnell ab, und sie ließen sich rückwärts auf die Couch fallen, als sie plötzlich ein schreckliches Quietschen hörten. Beide zuckten zusammen. „Alles in Ordnung, Jack?“ fragte Daniel mit einer Unschuldsmiene.
„Das *war* ich nicht!“ sagte Jack empört „Ich bin zwar über 40, aber das war *definitiv* dein Sofa!“ Wie zur Bestätigung knarrte es erneut.
„Oh, jetzt war es eindeutig zu hören, dass es nicht von dir kam.“ lachte Daniel und küsste ihn, doch sie wurden durch ein undefinierbares Geräusch der Couch unterbrochen. Beide Männer brachen in Gelächter aus. „Hört sich nicht gut an.“ meine Daniel und löste sich aus Jacks Umarmung. Jack verzog das Gesicht: „Nicht gehen, Danny.“
„Ich habe Mitleid mit dem armen Möbelstück.“ sagte Daniel und stand auf. „Du solltest lieber Mitleid mit deinem armen Colonel haben.“ murmelte der besagte arme Colonel und setzte sich. Das Sofa knarrte wieder. Jack griff nach Daniels Arm und zog ihn zu sich. Er schaute hoch und grinste, bevor er seinen Bauch küsste. Er umkreiste Daniels Bauchmuskeln mit der Zunge, was ein erfreutes ‚Ooooh!’ dem Mund des jüngeren Mannes entlockte.
Dies wurde vom unangenehmen Knarren des Sofas begleitet, sodass Jack langsam aufstand um sich nun mit Daniels Brustwarzen zu beschäftigen. „Jaaaack...“ hörte er als nächstes und fand, dass er sich daran gewöhnen könnte. Doch als sich seine Finger vorsichtig dem Bund von Daniels Pyjama-Hose näherten, trat dieser einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
„Was ist los? Habe ich etwas Falsches gemacht?“ fragte er verwundert. Daniel sah ihn mit einem Zwinkern an: „Doch nicht auf meiner altersschwachen Couch, Jack!“
Jack grinste und fragte mit gespieltem ernst: „Nun, Dr. Jackson, kennen Sie einen Ort, der besser für unsere... Expedition geeignet wäre?“
„Allerdings, Colonel, Sir.“ antwortete der pflichtbewusste Anthropologe „Der Ort ist zwar schon seit langem nicht mehr von Menschen zu diesen Vorhaben aufgesucht worden, doch ich werde Sie hinführen!“ er legte die Arme um die Hüften des Colonels, das Kinn auf Jacks Schulter gestützt und dirigierte ihn so in Richtung des geheimnisvollen Ortes.
„Wahrlich – ein perfekter Ort für unsere Zwecke.“ nickte der Colonel zufrieden. „Dafür werde ich Sie für einen Orden vorschlagen, Doc.“
„’Wahrlich’?“ wiederholte Daniel kichernd hinter ihm „Ich hab dich noch nie ‚wahrlich’ sagen gehört. Wir sind hier nicht auf der Enterprise, Captain Kirk.“
„Danny...“ Jack drehte sich zu ihm um und küsste ihn „es gibt noch einiges, das du von mir nicht weißt...“
„Na dann... genug geredet...“ beschloss der Wissenschaftler und gab O’Neill einen leichten Schubs, so dass er sanft auf’s Bett fiel. Er selbst schloss die Tür hinter sich und krabbelte zu Jack. Als er über ihm kniete, küsste er ihn zart. Erst den Mund, den Hals, die Kehle und das Schlüsselbein. Danach widmete er sich Jacks Brustwarzen. Er kitzelte sie sanft mit der Zungenspitze und als sie hart wurden, leckte er daran und biss leicht hinein.
„Ooooh, Daaanny!“ hörte er Jack stöhnen und grinste nur, während er seine Rippen und jede Narbe an Jacks Oberkörper küsste, bis er am Bauchnabel anlangte. „Du hast ja immer noch deine Jeans an.“ Daniel warf Jack einen unzufriedenen Blick zu „Das gefällt mir *gar* nicht. Ist das nicht sehr unbequem?“
„Und es wird immer unbequemer, je länger ich dich ansehe.“ brachte O’Neill mühsam hervor.
Daniel wurde rot, öffnete langsam den Reißverschluss vor ihm und meinte ein Keuchen gehört zu haben, das wie sein Name klang. Jack hob die Hüften, um beim Ausziehen der Jeans zu helfen, und plötzlich fand Daniel sich in die Kissen gedrückt wieder, und der Colonel beugte sich mit einem triumphalen Grinsen über ihn: „Jetzt ist aber wirklich Schluss damit, Danny.“ sagte er und küsste Daniels Hals „Deine Hose war nämlich schon viel früher fällig!“ Sie küssten sich leidenschaftlich, während Jacks Hände nun endgültig den Sieg über den Rest von Daniels Pyjama errangen und sanft den Hintern des jüngeren Mannes streichelten. Doch Jack hatte anderes im Sinn und küsste sich über Daniels Oberkörper hinunter zu seinem Bauchnabel und dann weiter nach unten, wo diesmal kein unnötiger Stoff mehr störte...
Er hauchte ein paar Küsse auf die Innenseite von Daniels Schenkeln, bevor er ihn vorsichtig küsste. Daniels Hüften hoben sich leicht, doch der Colonel drückte sie wieder zurück auf die Matratze und schloss die Lippen um ihn.
Daran könnte er sich definitiv gewöhnen. Es fühlte sich so verdammt richtig an, dass Jack sich konzentrieren musste, um die Vorstellung nicht vorzeitig zu beenden. O’Neill fragte sich, weshalb er nicht schon früher die Wahrheit eingesehen hat. Dann hätte er das hier schon viel länger genießen können.
„Jack, bist du eingeschlafen?“ hörte er Daniel plötzlich über sich flüstern. Er grinste und leckte Daniel der Länge nach. Immer und immer wieder. Er könnte Stunden auf diese Art verbringen.
„OOOH!“ stöhnte der Wissenschaftler, und seine Atmung wurde flacher.
„Atmen, Danny...“ murmelte Jack und begann, zu saugen. Daniel versuchte, den Schrei zu unterdrücken, doch es war zu spät - er kam mit einem: „GOOTT! JAAACK!“ auf den Lippen und, als Jack ihn schmeckte, hätte er erneut einen Siegestanz aufführen können. Er seufze glücklich und wischte sich den Mund ab, bevor er sich wieder neben Daniel legte. Sofort spürte er Daniels Hand an seiner Hüfte, und seine Lippen empfingen hungrig wieder einen unglaublichen Kuss. „Schlaf jetzt, Danny. Eigentlich solltest du dich immer noch schonen und...“ begann Jack, doch sein Lover schüttelte den Kopf und lachte: „Mir ging es noch nie besser. Außerdem habe ich noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen.“ Seine Hand verließ ihren Platz an der Hüfte des Colonels und streifte Jacks Boxershorts ab, um sich um ihn zu schließen. Daniel küsste Jack immer wieder, während seine Hand ihn sanft streichelte. Seine Bewegungen wurden schneller, ebenso wie Jacks Atmung, doch dann wurde er wieder langsamer.
„Hey, ich bin ein alter Mann, das kannst du doch nicht machen!“ versuchte Jack, sich zu artikulieren, was ihm einige Mühe bereitete. Daniel knabberte an Jacks Ohr: „So hab ich mich eben auch gefühlt.“ er grinste und machte da weiter, wo er aufgehört hatte.
Schon bald wurde Jack für alle fiesen Unterbrechungen entschädigt.
„JAAAAH DAAANNY!“ keuchte er und küsste Daniel leidenschaftlich.
Erschöpft, aber glücklich lagen sich beide Männer in den Armen. Sie genossen die Nähe des anderen in diesem perfekten Augenblick.

Ende
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