Ein McKay weint nicht by Faith
Summary: Rodney erinnert sich an eine schmerzhafte Kindheitslektion.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Rodney McKay
Genre: Friendship, General, Humor, PwP
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1036 Read: 2524 Published: 28.10.11 Updated: 28.10.11
Story Notes:
Challenge – Beitrag, vorgegebene Worte:
Jumper / Schokoriegel / Genii / ZPM / Ford / Apfelsaft / Katze / Irrenhaus / Eiswürfel / Ahornsirup

1. Kapitel 1 by Faith

Kapitel 1 by Faith
Ein McKay weint nicht


Eiligen Schrittes verließen Sheppard und Ford den Jumper Hangar um noch rechtzeitig zur Kantine zu gelangen. Mittags war sie immer besonders voll, so dass man früh genug vor Ort sein musste um noch einen Sitzplatz ergattern zu können.
Kaum hatten sie die Kantine erreicht, entdeckten sie auch schon McKay, der seine Pfannkuchen in einem Meer Ahornsirup schwimmen ließ. Bewaffnet mit ihren Essenportionen und etwas zu trinken steuerten die beiden Soldaten auf die freien Plätze am Tisch des Wissenschaftlers zu.
Die Eiswürfel in Fords Coke klirrten, als er sein Getränk abstellte: „Für den kleinen Hunger zwischendurch?“, witzelte er angesichts des Pfannkuchenberges.
„Ha ha, sehr witzig“, brummelte der Kanadier und schob einen weiteren Bissen des triefenden Leckerbissens in den Mund.
Sheppard hatte sich derweil seinem Apfelsaft gewidmet und ignorierte das Geplänkel seiner Kollegen.
McKay warf einen Blick auf seine Uhr: „Meine Herren, würden Sie mich bitte entschuldigen, auf mich wartet noch Arbeit.“
Schnell stopfte er sich den letzten Bissen in den Mund und eilte zur Geschirrrückgabe.
„Was hat der denn für ein Problem?“, bemerkte Ford.
„Vielleicht ein heißes Date“, grinste Sheppard.
Rodney war ziemlich aus der Puste, als er an die Tür von Dr. Heightmeyer klopfte. Die Zeit war schneller vergangen als er vermutet hatte und Zu spät Kommen gehörte nicht zu den Dingen, die ein Rodney McKay für sich selbst durch gehen ließ.
„Pünktlich auf die Minute“, begrüßte ihn Kate.
„Nehmen Sie platz, Doktor“, Kate wies auf einen Stuhl.
„Danke“, nickte Rodney und setzte sich. Er fühlt sich nach wie vor beklommen, wenn er die Psychologin aufsuchte, doch im Gegensatz zu vielen anderen Expeditionsteilnehmern schätzte er ihren Rat und ihre Hilfe und besuchte sie daher regelmäßig.
Heightmeyer griff nach einer dünnen Akte und einem Block: „Wie geht es Ihnen, Rodney?“
Er wiegte unglücklich den Kopf hin und her: „Nicht besser, Doktor.“
„Immer noch die Alpträume?“, erkundigte sich Kate besorgt.
Rodney nickte, „Es wird immer schlimmer. Ich kann nicht mehr schlafen und statt zu schlafen versuche ich zu arbeiten, doch es gelingt mir nicht. Ich fürchte Zelenka wird langsam misstrauisch.“
„Warum reden Sie nicht mit ihm darüber? Sie haben ein traumatisches Erlebnis hinter sich, da ist es völlig normal, dass ihr Körper unter Stress steht“, wollte Kate wissen.
„Zelenka?“, echote McKay entsetzt.
„Ich dachte er ist Ihr Freund“, meinte Heightmeyer.
„Natürlich ist er das, aber wenn ich es ihm erzähle, kann ich gleich persönlich zu Sheppard gehen“, McKay schüttelte entschieden den Kopf.
„Halten Sie ihn für so schwatzhaft?“, erkundigte sich Kate.
„Nein“, Rodney wusste, dass Heightmeyer Zelenka kannte und er ihr nichts vormachen konnte. „Aber … ich weiß nicht, Zelenka?“
„Sie sollten aber Ihre Freunde einweihen, warum es Ihnen nicht gut geht, dann haben Sie auch Verständnis für Ihre Lage, Sie werden sehen“, erklärte Kate.
Rodney lachte: „Klar. ‚Hey Ford, Major, ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich jede Nacht davon träume, dass mich die Genii töten wollen und das ZPM stehlen und wie geht es Ihnen’?“
„Ist Offenheit für Sie so abwegig?“, erkundigte sich die Psychologin.
Rodney dachte einen Momente nach: „Ja.“
Kate nickte. Das hatte sie befürchtet. Rodney McKay galt lieber als genialer aber neurotischer Wissenschaftler, der gern überreagierte als ein normaler Mensch mit normalen Schwächen. Er wollte nicht, dass die feindliche Welt und deren Bewohner hinter seine mühsam errichtete Fassade schaute. Möglicherweise würden sie dann den wahren Rodney McKay erkennen, etwas das Rodney kaum einmal ihr gestattete.
Kate warf einen Blick zur Uhr. Heute würden sich nichts mehr erreichen, soviel stand fest.
„In Ordnung, Rodney, ich gebe Ihnen dann ein Beruhigungsmittel für die Nacht. Nehmen Sie 15 Tropfen vor dem Schlafengehen und wir sehen uns dann nächsten Freitag wieder.“, sie reichte Rodney einen Zettel mit dem Termin und holte aus ihrem Schreibtisch ein kleines Fläschchen.
Rodney nahm es entgegen und wirkte enttäuscht: „Das war’s? Sie geben mir ein Schlafmittel und schicken mich weg?“
„Rodney, Sie haben ein Trauma erlitten, das ist Nichts, was man einfach wegdiskutieren könnte. Am besten wäre es, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Da sie das nicht wollen, werden wir einige Sitzungen brauchen um für Sie den richtigen Umgang damit herauszufinden. Es tut mir leid, aber für so etwas gibt es kein Patentrezept“, meinte sie bedauernd.
„Verstehe“, murmelte Rodney und verließ die Psychologin.

Rodney ging in sein Quartier und setzte sich auf sein Bett. Alles schien so furchtbar leer und einsam zu sein. Er untersuchte das Fläschchen, das er von Heightmeyer bekommen hatte. Die Zusatzstoffe ließen seine Alarmglocken schrillen: Opium? Die Frau hatte ihm ein Schlafmittel mit Opium gegeben?! Was würde als nächstes kommen? Eine Einweisung in ein Irrenhaus?
Wütend beförderte Rodney das Schlafmittel in den Mülleimer. Heightmeyer würde doch wohl selber nicht glauben dass er das nehmen würde!
Traurig und enttäuscht setzte er sich wieder auf sein Bett. Er vermisste seine Katze, die er in solchen Zeiten immer gekrault und gestreichelt hatte, doch sie war viele hundert Lichtjahre entfernt mit allem, was ihm lieb war.
Er war ganz allein, weit weg in der Pegasus Galaxie. Tränen stiegen ihm in die Augen. Als er klein war konnte er in solchen Momenten immer zu seiner Schwester kommen. Sie hatten immer zusammen gehalten wie Pech und Schwefel, er und Jeanie.
Doch je älter sie wurden desto mehr hatten sie sich auseinander gelebt. Er wusste nicht einmal wo sie heute wohnte und ob es ihr gut ging.
Entschlossen wischte er sich die Tränen von den Wangen. Eines, das hatte ihnen ihr Vater buchstäblich eingebläut: „Ein McKay weint nicht!“
Rodney hatte nicht vor dieses Familienmantra zu vernachlässigen. Er griff nach einem Schokoriegel, sein Geheimrezept gegen Traurigkeit. Nein, er würde nicht weinen und auch nicht jammern, er war ein McKay und das würde er der Welt beweisen!

-Ende-
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=1048