Der Auftrag by Faith
Summary: Ford ist wieder allein unterwegs und verdingt sich als Auftragskiller, sein erster Auftrag: Ronon
Categories: Stargate Atlantis Characters: Aiden Ford, Multi-Chara, Ronon Dex
Genre: General, Oneshot, PwP
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1438 Read: 2422 Published: 28.10.11 Updated: 28.10.11
Story Notes:
Ich habe in dieser Geschichte die Geschehnisse rund um die Folge "Runner" weiter gedichtet.

1. Kapitel 1 by Faith

Kapitel 1 by Faith
Der Auftrag


Ford starrte aus dem Fenster. Langsam rannen die Regentropfen an dem beschlagenen Glas hinunter. In der Schenke herrschte reger Betrieb, die Bedienung trug schwere Bierkrüge von der Theke zu den gut gesetzten Tischen. Die Wärme, die sich in dem Lokal staute ließ die Fenster beschlagen. Gedankenverloren malte Aiden Muster auf die Scheiben. Er saß allein an einem Tisch, abseits des Trubels, mit dem Blick zur Tür, jederzeit bereit aufzuspringen und sich zu verteidigen.
Die Vorsicht war ihm ins Blut übergegangen wie das Enzym, auf das er schon lange nicht mehr verzichten konnte und wollte. Er war für diese Leute von Beginn an ein Sonderling gewesen, so war er wenigstens ein Sonderling, der sich zu wehren wusste.
Mittlerweile genoss er sie fast, die misstrauischen Blicke, die ihn ängstlich streiften.
Ford wusste dass es so das Beste war, allein hatte er wenigstens keine Verantwortung für andere und deren Leben.
Schuldgefühle nagten an ihm seit er Sheppard und die anderen verlassen hatte. Doch nicht nur das Gefühl John allein gelassen zu haben nagte an ihm, auch die Wut, dass er seinen Platz so schnell wieder besetzt hatte und das noch durch einen Alien! Jemand, der erst schoss und dann Fragen stellte!
Wie konnte Dr. Weir Sheppard so etwas erlauben?
Der passte doch nun beim besten Willen nicht zu Atlantis!
Der Auftrag, den er erhalten hatte, wurde durch diese Tatsache noch attraktiver….
Die Bedienung riss ihn aus seinen Gedanken: „ Kann ich Ihnen noch etwas bringen?“
Der Mann starrte auf seinen Becher schales Bier, der noch halb voll vor ihm stand und schüttelte dann den Kopf.
Nun hieß es nur noch warten, seine Informanten hatten Sheppards Team auf einem benachbarten Planeten gesichtet. Offensichtlich führten John und Teyla Verhandlungen mit den Bewohnern. Es war also nur eine Frage der Zeit bis Dex sich dort blicken ließ.
Betont lässig ließ er ein paar Münzen für das Bier auf den Tisch fallen und verließ die Schenke.

Es dauerte tatsächlich nur zwei Tage, bis seine Quelle meldete, Ronon sei mit Sheppard und Emmagan auf Traigana eingetroffen, Zeit für Ford aufzubrechen.
Er nahm seine Waffen und verließ den Planeten durch das Stargate.
Auf Traigana herrschte eine schier unerträgliche Helligkeit, was an den zwei Sonnen lag, die beide aufgegangen waren.
Aiden beeilte sich das nahe gelegene Waldstück zu erreichen.
Er wusste dass das Dorf ganz in der Nähe war. Vorsichtig pirschte er sich an die Siedlung heran. Die Menge hatte sich um eine Hütte versammelt, wohl der Ort wo die Verhandlungen stattfanden.
Ford erklomm einen Baum, nahm sein Fernglas und beobachtete das Geschehen.
Gedankenversunken starrte er auf die Häuser. Er hätte dort sein können, mit den andren, doch das Schicksal hatte für ihn einen anderen Weg bestimmt. Fern von Atlantis.
Manchmal bedauerte er das, bedauerte sein neues Leben, doch als Soldat tat er nun einmal das, was er am besten konnte: töten.
Was hätte er sonst tun sollen? Er konnte nicht auf einem Planeten bleiben, nicht mit dieser Krankheit. Er musste in Bewegung bleiben, was sein Job garantierte.
Menschen hassten andre. Das war schon immer so gewesen, sein Geschäft war krisensicher.
Lange dauerte es nicht, und Ronon verließ mit einem betont gelangweiltem Gesichtsausdruck die Hütte und steuerte auf den Wald zu, das war seine Chance.

Die Sonne war bereits hoch am Himmel, als Ronon durch das Unterholz stapfte. Es war mehr Langeweile, die ihn in den Wald trieb als Vorsicht. Die Bewohner des Planeten waren friedlich und ihre Waffen bestenfalls primitiv. Für keinen ihrer Besucher stellten diese Leute eine ernst zu nehmende Gefahr dar.
Für Teyla war dieser Planet ein kleines Paradies, für Ronon war es die in Stein und Holz gehauene Langeweile. Als Runner hatte er sich oft etwas Ruhe gewünscht, doch auf diesem Planeten war es eindeutig zu ruhig. Das Vogelgezwitscher und das leise Rauschen der Bäume im lauen Wind zerrte an seinen Nerven. Er brauchte Kampfgetümmel, unübersichtliche Schlachtfelder oder zumindest das emsige Lärmen auf Atlantis. Dies alles war ihm so fremd wie die Sprache der Vorfahren, die Dr. McKay immer wieder voller Freude zitierte. Dieser aufgeblasene Erdling!
McKay protzte mit seinem Wissen wann immer es ihm möglich war und tat als ob er nichts weiter war als ein Höhlenbewohner, der stolz war seinen Namen zu schreiben, doch ohne ihn, Ronon, wäre dieser kleine Wichtigtuer schon längst irgendwo auf einem verlassenen Planeten verscharrt worden. Vielleicht sogar von seinem guten, alten Freund Ford.
Dieser Psycho hatte doch tatsächlich angenommen irgendjemand legte noch wert auf seine Anwesenheit in Atlantis, doch da hatte er sich geschnitten. Colonel Caldwell sah ihn lieber heute als morgen in einem schwarzen Leichensack.
Sein Zustand war eine Belastungsprobe für die Atlanter geworden, viele fürchteten sich mittlerweile vor den Lieutanent, andere jedoch wollten nicht aufgeben.
Erst vor ein paar Tagen hatte Rodney ihn wieder darauf hingewiesen dass er „nicht glauben sollte, er habe den Platz in Sheppards Team für immer.“ Er hielte ihn lediglich für Lieutanent Ford frei.
Was für ein kollosaler Irrtum! McKay würde noch merken, dass alle Bemühungen um diesen Freak reine Zeitverschwendung waren.
Plötzlich hörte er einen Ast hinter sich knacken. Ronon wollte herum fahren, doch es war bereits zu spät, jemand hielt ihm eine Waffe an den Hinterkopf.

„Die Waffe! Werfen Sie sie weg!“, kommandierte Ford.
Vorsichtig zog der Setitaner seine Waffe aus dem Holster und warf sie im Hohen Bogen ins Unterholz.
„Umdrehen“, befahl die Stimme hinter ihm.
„Lieutanent Ford“, Ronon schüttelte belustigt den Kopf.
„Ich hätte es wissen sollen“, grinste er.
„Herzliche Grüße von Liran, falls ich Ihrem Gedächtnis etwas nachhelfen soll, das ist die Frau von Kell, der Mann den Sie auf Ballkan erschossen haben“, sagte der Soldat kalt.
„Ich weiß wer Liran ist“, sagte der ehemalige Runner böse.
„Fein, dann wissen Sie wenigstens warum ich Ihnen jetzt Ihr erbärmliches Hirn wegpuste“, sagte der Mann.
„Wie alt bist Du, Kleiner? Zwanzig? Dreiundzwanzig?“, fragte Ronon.
„Nennen Sie mich nicht Kleiner!“, fauchte Ford, „Außerdem bin ich sechsundzwanzig.“
„Sechsundzwanzig, Wahnsinn! Da kann man vor Lebenserfahrung gar nicht mehr aus den Augen schaun!“, witzelte der Setitaner.
„Halten Sie die Klappe“, forderte Aiden.
„Okay, ich bin still und du erschießt mich? Hast du dir das so gedacht? Mich einfach so abzuknallen?“, wollte er wissen.
„Sie sind ein Mörder, sie haben einen unbewaffneten Mann umgebracht. Er hatte eine Frau und zwei Kinder!“, rechtfertigte sich Ford.
„Aha, und das was du tust ist etwas ganz anderes?“, lächelte Ronon milde.
„Ich räche ihn, im Namen seiner Frau“, empörte sich der Soldat.
„Und im Namen ihres Geldes“, fügte der ehemalige Runner hinzu, „Welch’ edle Gesinnung.“
„Halten Sie die Klappe!“, fluchte Ford.
„Dieser Mann war ein Mörder, er hat tausende in den Tod geschickt“, erklärte Ronon ruhig.
„Das interessiert mich nicht“, keuchte Ford.
„Das interessiert dich also nicht, Kleiner? Was interessiert dich dann? Wie zahlungskräftig seine Witwe ist?“, höhnte der Mann.
Aiden lief unruhig auf und ab. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Ganz und gar nicht. Er hatte sich ein Gefühl der Genugtuung gewünscht, das gute Gefühl wenn er abdrückte und diesem Kerl das Hirn aus dem Schädel pustete, sein höhnisches Grinsen ein für alle Mal aus dem Gesicht wischte. Aber so einfach war es nicht. Dämliches Gequatsche! Er wollte sein erbärmliches Leben retten, mehr nicht!
Entschlossen hob Ford wieder die Waffe und sah dem Mann ins Gesicht. Er war völlig ruhig, als wisse er genau, dass er nicht abdrückte.
Wütend schrie Ford auf. Dann trat er hinter den Mann: „ Sprich dein letztes Gebet.“

Als Ronon erwachte schmerzte ihm der Kopf. Vorsichtig fuhr er sich über den Hinterkopf. Das würde eine saftige Beule geben. Mühevoll richtete er sich auf. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Ächzend hob er seine Waffe auf und wankte zurück ins Dorf.

Teyla und Sheppard saßen gemütlich mit den Dorfbewohnern an einem Feuer.
„Wo waren Sie?“, fragte Teyla neugierig.
„Draußen, im Wald“, erklärte Ronon knapp.
„Sie sehen aus, als wären Sie unter die Räuber geraten“, witzelte Sheppard. „Was war denn los?“
Ronon setzte sich zu den beiden und sah ins Feuer: „Gar nichts, es war rein gar nichts.“

-Ende-
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