Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Double Trouble - In den Händen des Schicksals von Arielen

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
John horchte trotz der Schmerzen auf.
Noch nie zuvor hatte das leise Klicken eines Türschlosses erlösender für ihn geklungen als in diesem Moment.
Der Mann neben ihm wirbelte herum und griff nach einem Gegenstand, der auf dem Beistelltisch lag. Das Zat fuhr in dem Moment aus, in dem die Tür mit einem Krachen aufflog.
Ehe er es abfeuern konnte, peitschten zwei Schüsse durch den Raum. John sah, wie sich Geschosse in den Körper seines Peinigers bohrten und deren Aufprall den Körper herumschleuderte.
„Ihr Engel ... rettet mich!“ heulte der Mann auf. Das Zat entfiel seiner Hand, während im Brust und Bauchbereich rote Flecken entstanden und sich rasend schnell ausbreiteten. „Ich habe doch nur euren Willen getan.“ Er taumelte zwei Schritte zurück und riss den Beistelltisch mit sich als er zu Boden ging.
John wollte tief Luft holen und vor Erleichterung lachen, aber der Schmerz in seiner Brust steigerte sich ins Unermessliche. Japsend kämpfte er mit seinem Atem.
Sie waren da! Diesmal kam die Rettung rechtzeitig vor dem Ende. Er würde dem Tod ganz sicher noch einmal von der Schippe springen.
Zwei Personen traten in sein Blickfeld, ein jüngerer Mann, den er nicht kannte und der sich nach einem kurzen Blick auf ihn, über den niedergeschossenen Mann beugte – und Agent Malone von der VCTF.
Der Mann mit dem Gesicht Acastus Kolyas blickte besorgt auf ihn herunter. „Strengen Sie sich nicht an. Hilfe ist auf dem Weg“, sagte er ruhig und legte eine Hand auf Johns Arm. Für einen langen Moment sahen sie sich einfach nur an.
„Dan ... ke...“, flüsterte John.
Er spürte, dass sich seine Gefühle gegenüber diesem Menschen verändert hatten. Nein, er würde ihn vermutlich nie mehr mit seinem Erzfeind verwechseln und ... der Zorn auf den Genii schien ihm jetzt so unwichtig und weit, weit entfernt.
Er schloss die Augen, als ihn eine tiefe Schwäche ergriff und für einen Augenblick seine Sinne benebelte. So bekam er kaum mit, dass sich eine dritte Person um ihn kümmerte. „Ich habe den Schlauch abgeklemmt. Mehr kann ich im Moment nicht für ihn tun. Die Nadel jetzt zu entfernen würde zu inneren Blutungen führen und seinen Tod bedeuten. Er muss umgehend zurück in unser Hospital gebracht werden. Dort werden wir die Wunde mit dem Laser verschweißen“, hörte er jüngere eine Stimme.
Und dann, als sich jemand an den Riemen zu schaffen machte: „Nein warten sie, mit dem Lösen der Fesseln. Es ist besser, wenn er so fixiert bleibt, bis wir ihn transportieren können.“
„Und wie ist sein Zustand? Hat er bereits zu viel Blut verloren?“
„Das kann ich so noch nicht sagen.“
Doch John war trotzdem guter Hoffnung. Sie würden es schon schaffen, ihn durchzubringen, nein sie mussten es. Irgendwie. Jetzt aber fühlte er sich zu erschöpft um dem Gespräch noch weiter zu folgen und ließ sich in die Dunkelheit gleiten.

-------------------------------------------------------------------------------------------------
Eveins Army Community Hospital, Colorado Springs und Interstate Highway 25
Samstag, nach 20.00 Uhr
-------------------------------------------------------------------------------------------------

„Der Zustand von Lt. Colonel Sheppard hat sich nach der Operation und der Bluttransfusion stabilisiert. Er ist ernst aber nicht mehr kritisch“, erklärte der diensthabende Arzt den Anwesenden. „Der Blutverlust hatte zwar bereits einen gefährlichen Level erreicht, aber der Patient besitzt eine sehr robuste Konstitution. Er wird durchkommen, auch wenn ihm die Verletzung noch eine Zeitlang zu schaffen machen wird. Er ist jetzt auf sein Zimmer gebracht worden und schläft.“
„Danke für ihre Auskunft Dr. Allenby“, sagte der Mann mit dem freundlichen Gesicht und den buschigen Augenbrauen, den Bailey Malone als General Landry kennen gelernt hatte. „Wenn Sie ihre ärztliche Erlaubnis geben, sehe ich nachher, bevor ich gehe, noch einmal kurz in seinem Zimmer vorbei.“
Der Mediziner nickte. „Wenn Sie ihn nicht wecken, dann wird das kein Problem sein. Entschuldigen Sie mich jetzt allerdings, denn andere Patienten warten schon sehnsüchtig auf mich.“
Mit diesen Worten verließ Allenby den Raum und ließ die VCTF-Agenten mit den Luftwaffenoffizieren allein. Denn auch Colonel Caldwell war ihnen die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen, auch wenn der Skepsis und dem Misstrauen in dessen Blick einer gewissen Achtung für ihre Arbeit gewichen war.
„Nun, nachdem das geklärt ist, kommen wir zu Ihnen.“ General Landry wandte sich Bailey zu. Auch er hatte kurz mit den Augenbrauen gezuckt, als er ihn das erste Mal gesehen hatte, aber die Reaktion war weitaus schwächer ausgefallen als bei Caldwell und Sheppard. Trotzdem war es ärgerlich, dass sie ihm vorenthielten, was sein Doppelgänger – dieser Kolya – eigentlich angerichtet hatte, um einen solchen Hass und Argwohn zu verdienen. „Sie haben uns sehr bei der Rettung Lt. Colonel Sheppards geholfen. Vermutlich hätten wir ihn nicht mehr lebend vorgefunden, wenn Sie nicht gewesen wären. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Air-Force danken.“
„Oh, das ist unser Job“, warf John Grant ein. „Wir jagen die bösen Jungs, die nicht nur einmal, sondern gleich in Serie morden.“
Bailey bedachte ihn mit einem finsteren Blick, dann wandte er sich dem General zu. „Dennoch stehen einige ungeklärte Fragen zwischen uns. Wie viel unterliegt der Geheimhaltung? Wir würden den Fall gerne ohne Komplikationen abschließen Das geht allerdings nicht so einfach, wenn wir Ihnen die Akten übergeben müssen. Auch wir haben Vorgesetzte und Geldgeber, gegenüber denen wir uns rechtfertigen müssen.“
„Das Problem ist, dass auch noch NID und Homeland Security ein Wörtchen mitzureden haben. Der Mann war Mitglied einer Terror-Organisation, die sich der Trust nennt. Ich befürchte, dass die Violent Crimes Task Force und das FBI da an letzter Stelle kommen werden.“
Bailey runzelte die Stirn.
Also doch: Trotz seiner freundlichen Miene war der General ein scharfer Hund, der sein Revier energisch verteidigte und nicht beschönigte, wie es aussah. Er machte sich keine Illusionen, wie das ganze laufen würde.
„Wir werden die Zusammenarbeit mit Ihnen allerdings in unseren Berichten lobend erwähnen und an die verantwortlichen Regierungsstellen weiterleiten. Ohne Sie wäre Lt-. Colonel Sheppard nicht mehr am Leben. Und trotzdem: Gewisse Dinge unterliegen allerdings weiter der Geheimhaltung.“
„Sie meinen, die fremdartige Waffe, die der Mann benutzt hat?“ Bailey kniff die Augen zusammen. Es gab so viel mehr Dinge, die er hatte fragen wollen, aber er verzichtete lieber darauf. Rachel und John wirkten ebenfalls nachdenklich.
Landry nickte und nahm eine Ledermappe und einen Stift vom Tisch. „Ich möchte sie bitten, dies zu unterschreiben, ehe wir weiter reden.“
Bailey öffnete die Mappe und staunte nicht schlecht, als er auf dem Dokument, dass ihn zum Stillschweigen verdammte, den Stempel des Büros des Präsidenten fand. Das war eine mehr als hochoffizielle Verpflichtungserklärung. Also hatten sie es hier mit einem streng geheimen Regierungsprojekt zu tun, über das nur der Präsident der Vereinigten Staaten und vermutlich das Oberkommando der Streitkräfte Kenntnis besaßen.
Und auch seine Kollegen blickten überrascht drein, als er ihnen die Mappe reichte. Erst als Landry die Mappe wieder zurück erhielt, brach er das Schweigen.
„Sie sind bedauerlicherweise mit einem streng geheimen Regierungsprojekt in Berührung gekommen, dass sich mit den Spuren Außerirdischer auf der Erde beschäftigt. Sowohl Lt. Colonel Sheppard als auch Colonel Caldwell sind darin involviert.“
„Sie meinen in Roswell sind wirklich Außerirdische gelandet und es gibt tatsächlich das berüchtigte Area 51?“ fragte John skeptisch.
Bailey wünschte sich in diesem Moment den Ermittler mundtot machen zu können.
Die Militärs schwiegen dazu, aber das war Antwort genug. Bailey wusste nun, dass das, was Rachel und er über der Hütte im Wald gesehen hatten, keine Illusion gewesen war. Und das hinter ihrem Rücken und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Dinge vorgingen, die sie sich nicht einmal vorzustellen wagten und vermutlich gehörte auch sein Doppelgänger dazu. Ganz offensichtlich war er nicht von dieser Welt oder ...
Genug spekuliert. Jetzt konnte er viele bisher unerklärliche Geschehnisse der letzten Tage und gewisse Details im Verhalten John Sheppards besser verstehen.
Landry zog nur eine Augenbraue hoch. „Wie dem auch sei...“ Er räusperte sich. „Aus diesem Grund dürfen gewisse Dinge nicht unnötig weitere Kreise ziehen. Verstehen sie das?“
Bailey „Ja, das haben wir“, sagte er. „Sie werden unsere ausführlichen Berichte und die Unterlagen in den nächsten Tagen aus dem VCTF-Hauptquartier erhalten.“
„Keine Sorge, wir werden dazu noch entsprechend auf sie zukommen.“ Landry schien fürs Erste zufrieden zu sein.
‚Und werden Sie bis dahin überwachen, damit sie keine Informationen verschwinden lassen’, fügte Bailey in Gedanken hinzu. ‚Diese Vorgehensweise kennen wir zu Genüge. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.’
Dann erhob er sich. Die anderen taten es ihm gleich. „Ich denke, nach diesem langen und aufregenden Tag sollten wir nun endlich zur Ruhe kommen.“
„Der Meinung bin ich auch Agent Bailey.“ Landry reichte ihm die Hand. „Ich denke, sie wollen heute noch nach Denver zurückkehren, oder?“
„Ja, denn dort haben wir unsere Hotelzimmer.“
„Wir könnten das auch für Sie umbuchen lassen. Colorado Springs hat einige sehr reizvolle...“
„Vielen Dank für ihr Angebot, aber das wird nicht nötig sein". lehnte der Bailey freundlich aber bestimmt ab. Er wollte etwas Distanz zwischen sich und die Ereignisse bringen. Und wer wusste schon, was dem General und seinen Leuten in der Zwischenzeit noch alles einfiel.

- - - - - - -

„Immerhin wissen die meisten Bundesbeamten, wie sie sich zu verhalten haben, wenn wir sie zum Stillschweigen verpflichten. Auch wenn es ihnen noch weniger passt als Zivilpersonen. Das hat man auch den dreien angesehen. Sie haben schon eine Ahnung, was hinter den Kulissen vor sich geht, und es ärgert sie, dass sie nicht mehr darüber erfahren können“, bemerkte General Landry, als die drei VCTF-Agenten, den Raum verlassen hatten. „ Aber sie gehorchen den Regeln des Spiels. Zumindest zwei von ihnen. Ich bin mir sicher, dass Agent Malone und Agent Burke mehr gesehen haben, als sie im Entführungsfall Arquette in ihre Berichte geschrieben haben.“
„Das sah man ihren Augen an, Sir.“ Colonel Caldwell lächelte dünn. „Und es war an ihrer Zielstrebigkeit zu bemerken, als sie ihre Mitarbeit anboten.“
„Ich bin froh, dass sie es getan haben. Ohne die drei wäre Lt. Colonel Sheppard jetzt vermutlich tot.“ Er musterte Caldwell. „Und Dr. Weir wäre vermutlich nicht darüber begeistert gewesen einen neuen militärischen Leiter zu bekommen." Er überlegte einen Moment. "Mittlerweile denke ich, dass es gar keine so schlechte Wahl gewesen war, im letzten Jahr ihrem Wunsch nachzugeben und Sheppard dort zu belassen. Die beiden haben in Atlantis doch bisher außergewöhnliche Arbeit geleistet - oder sind sie anderer Meinung?“
„Nein, bin ich nicht.“ Was Caldwell wirklich fühlte und dachte, verbarg er hinter einer unverbindlichen Maske, denn eigentlich hatte er damals gehofft, das militärische Kommando über den so wichtigen Außenposten zu erhalten. Er konnte nicht verhehlen, dass es immer noch an ihm nagte gegenüber einem Major mit einer höchst fragwürdigen Akte zurückgesetzt worden zu sein, nur weil eine Zivilistin ihren Kopf durchgesetzt hatte. „Vielleicht haben Sheppard die Ereignisse der letzten Tage ein wenig gelehrt, sein Verhalten und seinen Führungsstil zu überdenken.“
„Glauben sie das wirklich?" Der General schmunzelte. "Sie können ja in den nächsten Wochen versuchen ihn entsprechend zu bearbeiten. Zumindest Anfangs wird es ihm schwer fallen, Ihnen Gegenargumente an den Kopf zu werfen.“ Landry wurde wieder ernst. „Wenn Dr. Allenby und Dr. Mackenzie einverstanden sind, dann wird Lt. Colonel Sheppard sie am Mittwoch begleiten. Die Daedalus nimmt genügend neues medizinisches Personal für Atlantis mit, um sich ausreichend um ihn zu kümmern.“
Caldwell sah ihn erstaunt an. „Warum?“
„Oh, nach allem, was passiert ist, halte ich es nicht für ratsam, Sheppard noch länger auf der Erde zu lassen, es sei denn, ich würde ihn in Cheynne Mountain in eine der Arrestzellen sperren. Und wer weiß, welchen Ärger er dort noch auf sich zieht. Nein fern von der Erde, auf Atlantis, ist er wohl am Besten aufgehoben.“ Er lächelte verschmitzt. „Und ich denke, da wird John Sheppard mir wohl ohne Widerspruch beipflichten können.“

- - - - - - -

Obwohl das Verkehrsaufkommen in Richtung Denver erheblich war, kamen sie zügig voran und ließen schon bald Colorado Springs hinter sich. Während die Lichter der zweitgrößten Stadt Colorados am Horizont verschwanden hingen die VCTF-Agenten ihren Gedanken nach. Bailey Malone steuerte den Wagen und konzentrierte sich auf die Straße, um nicht immer an die Arbeit zu denken, die sie noch erwartete. Vor allem die Rechtfertigungen vor dem Ausschuss, der jedes Jahr aufs Neue die Gelder der Abteilung bewilligten, machten ihm zu schaffen. Denn wie sollte er ihnen die eingezogenen Berichte über die beiden letzten Fälle erklären und...
John Grants Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Es sieht also so aus, dass wir wieder einmal das Nachsehen haben, richtig? Es geht also um ein streng geheimes Regierungsprojekt, schön... Und wem haben wir das zu verdanken? Diesem Typen, der deinem Dr. Arquette so ähnlich sieht.“
„John, ich glaube nicht, dass Lt. Colonel Sheppard viel dafür kann, das es so gekommen ist, wie es kam, und wir eigentlich froh sein sollten, dass wieder ein gefährlicher Serientäter von den Straßen verschwunden ist“, entgegnete Rachel. „Und wie dem auch sei ... wir können nichts an dem ändern, was passiert ist.“
„Interessant fand ich nur, dass unser Alien-Killer sein diesmaliges Opfer ausbluten lassen wollte. Eine interessante Methode, wenn ich auch nicht weiß, was ihn dazu getrieben haben könnte.“ Er lachte trocken. „Vielleicht ist dieser Sheppard ja auch ein Alien und sie verraten es uns nur nicht. Stell dir das mal vor...“
„Mag sein“, brummelte Bailey von John Grants Einwürfen genervt. „Erfahren werden wir es jedenfalls nicht, und ich möchte mir keine weiteren Gedanken darüber machen, das ist Energie- und Zeitverschwendung.“
„Dem stimme ich zu. Auch wenn ich gerne gewusst hätte, warum der Colonel mir so schnell zugestimmt hat“, ergänzte Rachel Burke. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Vergessen wir das erst einmal und wenden uns wichtigeren Problemen zu.“
„Als da wären...?“ John beugte sich vor und blickte von einem zum anderen. „Ihr wißt doch mehr, als ihr gegenüber den Militärs zugegeben habt. Kommt schon, ich durchschaue euch. Was habt ihr eigentlich noch gesehen, wovon ihr keinem erzählt habt. Was war mit der Hütte im Wald? Ach kommt schon, es bleibt auch unter uns.“
„Nichts!“ Rachel Burke blickte aus dem Fenster. „Rein gar nichts!“ Sie starrte in den nachtdunklen Himmel und hing ihren Gedanken nach.
‚Nichts an was wir uns jemals erinnern sollten und wollen.‘

- - - - - - -

Eine angenehme Wärme umgab John Sheppard, als er wieder zu sich kam. Ein schwaches, diffuses Licht tauchte den Raum in ein seltsames Zwielicht, in dem zwar die Möbel zu erkennen waren, nicht aber deren Farben. Er bewegte seine Arme und Beine. Sie waren nicht länger auf einen bestimmten Punkt fixiert, aber auch nicht Teil seines Körpers. Er fühlte sich, als seinen seine Sinne und sein Körper in Watte gebettet.
War er tot?
Nein, denn als er einen Arm hob spürte er durch die Schmerzmittel das Brennen in seinem oberen Brustbereich. Trotzdem musste er wissen, ob die Kanüle noch immer in seiner Arterie steckte.
Er hielt inne, als er eine Bewegung und Geräusche wahrnahm und drehte erschreckt seinen Kopf.
„Es ist alles gut John. Sie sind jetzt in Sicherheit und auf dem Wege der Besserung.“ Dr. Mackenzie beugte sich vor und führte seine Hand vorsichtig zu der mit einem einem dicken Pflaster bedeckten Stelle.
Erleichtert entspannte sich der Lt. Colonel wieder „Sie sind auf dem schnellsten Wege ins Hospital zurück gebracht und gleich operiert worden. Es werden keine Schäden zurück bleiben, wenn Sie sich ein wenig schonen.“
John bewegte mühsam den Kopf. Im Moment war er nicht in der Lage viel zu tun. Doch warum war der Psyhologe hier bei ihm? Hätte der Mann nicht schon längst Feierabend gehabt?
Er öffnete den Mund.
„Bemühen Sie sich nicht, laut zu sprechen, ich kann von den Lippen lesen.“ Dr. Mackenzie beugte sich vor. „Ich kann mir denken, was Sie wissen wollen, John. Ich bin bei Ihnen, weil Sie sind mein Patient sind. Und nach dem, was Sie in den letzten Stunden erlebt haben, hielt ich es für angebracht bei Ihnen zu sein.“
Sie wollen mir das Gefühl geben, dass immer jemand da ist, der sich um mich sorgt, formte John mit den Lippen.
Mackenzie nickte. „Ja, das haben sie richtig erkannt. Ich weiß, dass Ihr Team auf Atlantis über sie gewacht hat, als der Retrovirus von Ihnen Besitz ergriffen hatte. Nun, da weder Dr. MacKay noch Ronon oder Teyla hier sind, habe ich diesen Part übernommen. Wie fühlen Sie sich jetzt?“
Benebelt aber gut. Ich bin ruhig geworden. Es wühlt nicht länger in mir.
„Was wühlt nicht länger in ihnen?“
Der Schmerz und die Angst. Beide sind verschwunden. Ich fühle mich frei. Ob das anhalten wird, weiß ich nicht.
„Das können wir in den nächsten Tagen noch besprechen, wenn es ihnen wieder etwas besser geht, John. Schlafen sie jetzt besser weiter, sie sind noch sehr schwach.“
Dem konnte der Lt. Colonel durchaus beipflichten. Es fiel ihm schwer, seine Augen offen zu halten, doch noch wollte er sich nicht der Dunkelheit ergeben, sondern etwas anderes wissen, was ihm jetzt erst wieder einfiel. Er wollte Gewissheit über Sybils Schicksal haben, auch wenn er die Antwort schon ahnte.
Dr. Sybil Carmichael?
„Sie kannten sie? Mir ist in der Cafeteria schon aufgefallen, dass das Verhältnis zwischen ihnen und ihr etwas herzlicher war als zwischen zwei Fremden.“
Wir besuchten zusammen die High-School. Wo ist sie jetzt? Sie war bei mir als er...
Mackenzie holte tief Luft. „Dr. Carmichael ist tot. Sie wurde in kurzer Folge drei Mal hintereinander von Schüssen aus einem Zat’Nik‘Tel getroffen. Sie wissen, was das bedeutet?“
Ja, ich habe davon gehört und gelesen.
Sybil war also tot. Die letzten Geräusche, die er wahrgenommen hatte, als der Killer ihn niedergeschossen hatten, waren ihr Todesurteil gewesen. Und das, obwohl sie ihn, John, in die Falle gelockt hatte. Sie war nicht mehr am Leben, und doch konnte und durfte er über ihre Mittäterschaft jetzt nicht schweigen, denn sie war vermutlich mit einer Erpressung dazu genötigt worden. Warum hatte er dies nicht früher bemerkt. Sie hatte ihm doch deutliche Hinweise gegeben, was sie bedrückte. Oder nicht? Auf jeden Fall konnte er nur noch ein letztes für sie tun.
John zwang sich noch einen Moment wach zu bleiben.
Sybil Carmichael hat mich in die Falle gelockt. Verraten, aber ich glaube nicht freiwillig. Ihr Sohn Steven ist in Gefahr. Der Trust steckt dahinter.
Mackenzie zog die Augenbrauen hoch. Er hatte verstanden.
„Ich wedre den Verantwortlichen Mitteilung machen, und die werden sich dann um alles kümmern. Und nun lassen sie los und zwingen sie sich nicht länger dazu, wach zu bleiben.“
John hatte auch keine andere Wahl mehr, als dieser letzten Weisung zu gehorchen.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.