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Double Trouble - In den Händen des Schicksals von Arielen

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Im Keller einer ehemaligen Privatklinik, Colorado Springs
Donnerstag gegen 20.00 Uhr
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Zufrieden verschloss er den Raum und blickte noch einmal durch die Scheibe der Tür. Das Licht würde er später mit der Hauptsicherung ausschalten. So konnte er sich noch einmal genüsslich an dem für ihn erquickenden Anblick weiden. Er hatte alles so weit es Sinn machte vorbereitet und fieberte darauf, sein Opfer im Saal zu sehen. Jetzt kam es ihm zu Gute, dass er nach dem College drei Jahre Medizin studiert hatte – damals, noch bevor ihn die Engel berufen hatten, ihr Werk zu tun... Die Kenntnisse waren immer noch frisch, und er hatte jede Gelegenheit genutzt, sich weiter zu bilden.
Mit Blicken liebkoste er den Operationstisch. Er hatte ihn extra noch einmal sorgfältig poliert und alte Flecken davon entfernt. Er musste jungfräulich rein sein, um das Opfer zu empfangen... Auch die anderen Dinge, die er benötigen würde lagen schon bereit. Einschließlich der Medikamente.
Und dann hatte er sich die Zeit genommen, den richtigen Platz für die Kamera zu suchen, um jeden Augenblick aufzuzeichnen und sich immer wieder daran zu erfreuen.
Zufrieden mit sich ging er zurück in das Zimmer und setzte sich an den alten Schreibtisch, den die Vorbesitzer wie so vieles andere zurück gelassen hatten.
Genauso wie die Pritsche in einer Ecke des Zimmers, auf der er die Nacht verbringen würde.
Aber noch hatte er einige Dinge zu erledigen.
Er blickte auf die Uhr und nahm dann das Telefon in die Hand, spielte eine Weile gedankenverloren damit herum, während er auf die fremdartige Waffe starrte, die ebenfalls auf dem Tisch lag. Er würde sie einmal wieder benutzen müssen, obwohl, sie nicht von Menschenhand geschaffen worden war. Sondern von...
Sie ist dir in die Hand gegeben worden, um dein Werk mit größerem Wohlgefallen zu tun, raunte da eine Stimme in seinem Geist. Er atmete tief ein und aus. Ja, seine Großmutter wusste immer eine Antwort. Es ist nur recht, das Teufelswerk gegen die zu benutzen, die des Satans Wegen folgen.
Er nickte bestätigend. So war alle Schuld von ihm genommen und er würde rein bleiben. Denn er tat ja nur, was ihm die Stimmen geheißen hatte.
Doch dann nahm er sich zusammen und tippte eine Nummer ein, hielt das Mobiltelefon ans Ohr. „Sie wissen wer ich bin“, sagte er ruhig, als sich eine Stimme meldete. „Und sie können sich sicher vorstellen, was ich wissen will...“ Er lächelte, als er eine unwillige Erwiderung hörte. Hatte der Mann es denn immer noch nicht begriffen? Widerstand gegen den Trust war zwecklos, denn sie hatten genug gegen ihn in der Hand. Und das spielte er jetzt genüsslich aus.
„Wollen sie wirklich, dass gewisse Leute Informationen über den illegalen Handel mit Drogen während ihrer High School Zeit erhalten? ... Gut, dann haben wir uns ja endlich verstanden. Ich brauche nur einige Informationen.Oh, keine Sorge, es ist nichts, was sie belasten könnte ... Sie arbeiten ja schon an der entsprechenden Stelle. Er ist Patient auf ihrer Krankenstation. Ein gewisser Lt. Colonel Sheppard.“
Er lauschte aufmerksam dem, was ihm der andere zu sagen hatte. „Oh ja, wirklich? Das ist ja interessant. Gut ... dann ist das alles was ich heute von ihnen wissen will.“
Ohne sich zu verabschieden drückte er einen Knopf, um das Gespräch zu beenden. Es entwickelte sich besser, als er erwartet hatte. Ein Loblied des Herrn summend, wählte er noch eine weitere Nummer und lauschte dem Freizeichen. Am anderen Ende nahm niemand ab. Ärgerlich, aber nicht zu ändern Gut, dann würde er es später noch einmal versuchen. Notfalls morgen, denn das Objekt seiner Begierde befand sich noch im Cheyenne Mountain Komplex und würde vermutlich erst im Laufe des kommenden Tages in das Militärhospital gebracht werden. Also musste er nichts überstürzen.
Jetzt würde er sich erst einmal die Zeit nehmen, sich zu stärken und seelisch wie moralisch auf den morgigen Tag vorzubereiten. Bevor er die in einem Supermarkt erworbenen Sandwiches und Getränke auspackte, nahm er eine silberfarbene Scheibe und legte sie in das DVD-Rom-Laufwerk seines Rechners und aktivierte ein Abspielprogramm.
Die letzten Minuten eines seiner Opfer unterhielten ihm beim Essen besser als jedes seichte Fernsehprogramm. Wer war das noch gleich? Ah ja, das drogensüchtige Straßenkind aus Los Angeles, dem er eine mit Gift versetzte Dosis Heroin hatte zukommen lassen. Er konnte förmlich sehen, wie die Geister des Bösen aus dem sich in Agonie windenden Körper entwichen und nahm mit einem Seufzer des Entzückens einen weiteren Bissen, den er zufrieden mit einem Schluck aus der Saftflasche nachspülte.



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Jenseits des Asteroidengürtels in einem getarnten Goa’uld Mutterschiff
Donnerstag, nach 23.00 Uhr
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Er schwamm in einem Meer aus Schmerzen. Und überall war die viel zu dunkle Stimme der Frau, der er nicht entrinnen konnte. „Sie werden uns alles erzählen, was sie wissen, Commander Kolya von den Genii.“
Alles? Nein, niemals. Er würde sein Volk nicht verraten, nicht einer noch schlimmeren Macht ausliefern als den Wraith. Doch konnte es überhaupt noch eine schlimmere Plage unter dem Himmel geben als die lebenssaugenden Kreaturen?
Er stöhnte und wand sich. Fesseln hielten ihn auf einem metallenen Tisch, umschlossen fest seine Handgelenke, Knöchel und die Körpermitte. Jedes Mal wenn er den Kopf hob, drückte einer der archaisch barbarischen Männer grob seine Schulter zurück.
„Sie werden sprechen.“
„N-Nein!“
Er kämpfte gegen den Drang an, der seine Zunge lösen wollte. Wie Feuer brannte das Blut in seinen Adern. Sie mussten ihm etwas injiziert haben. Eine Droge, die es ihnen erleichterte, seinen Geist unter ihre Kontrolle zu zwingen.
„Er wehrt sich immer noch“, stellte die dunkle Stimme verärgert fest. „Ich komme nicht an ihn heran.“
„Mit Geduld zerstört man jeden Schutzwall, Ashtoreth, so stark er auch sein mag. Vielleicht ist nicht einmal Folter von Nöten.“ Eine zweite Stimme erreichte seinen Geist. Dunkel und ruhig, fast sanft. „Warten wir ab. Die Tauri sind stur, egal von welchem Planeten sie kommen, aber man kann sie mürbe machen. Und dieser hier scheint ein besonders starkes Exemplar zu sein. Ich denke, du solltest ihm noch eine halbe Dosis geben.“
„Das hatte ich ohnehin vor. Nur eine halbe?“
„Wir wollen ihn doch nicht gleich umbringen? Er soll uns ja noch einige Dinge erzählen.“
Kolya kämpfte gegen eine weitere Schmerzenswelle an, als eine Nadel in seinen Oberarm drang und öffnete die Augen um diesem neuen Fremden ins Gesicht zu sehen. Er besaß dunkle Haare und einen Kinn und Oberlippenbart, dazu eine ausgeprägte Zornesfalte zwischen den Augen, in denen das gleiche seltsame Licht glomm.
„Was wollen Sie von mir?“
„Nur ein wenig Wissen.“ Der Fremde lächelte freundlich. „Wer bist du?“, fragte er gelassen. „Wie bist du auf die Welt der Tauri gelangt? Welches Hilfsmittel hast du dazu benutzt“
„Ich ... werde nichts sagen.“ Kolya bäumte sich auf, als die Frau wieder die Hand hob und das Licht in seine Augen und sein Gehirn drang. Er schrie unterdrückt auf und musste unwillkürlich an den Antiker-Außenposten denken, den er und seine Leute mit der eher unfreiwilligen Hilfe eines Gefangenen mit dem Gen der Vorfahren untersucht hatten...

[i]„Commander, sehen Sie sich das an.“ Heredis, einer seiner treusten Gefolgsleute deutete auf eine mit Glaswänden von dem Raum abgetrennte Kammer und hob die Lampe um sie besser auszuleuchten. Seit Jahrtausenden von Staub und Zerfall unberührt ruhte dort eine Maschine, deren Nutzen genauso rätselhaft war, wie das restliche Erbe der Vorfahren. Acastus Kolya gab ein Zeichen. Die Wachen zerrten einen blutig geschlagenen Mann zu einer der Konsolen im Raum und zwangen ihn seine Hand auf das Pult zu legen. Licht flammte auf, und nicht nur die Steuerkonsole, auch die matte, staubbedeckte Scheibe darüber und nicht zuletzt die Maschine in der Kammer erwachten summend zum Leben. Sofort war Heredis an den Kontrollen und studierte die auf der Scheibe erscheinenden Zeichen. Als einer der wenigen aus seiner Schar beherrschte er zumindest Teile der Schrift und Sprache der Vorfahren.
„Was könnte das sein? Eine Waffe?“ Kolya trat vor das Pult, seinem Gefolgsmann gegenüber.
„Nicht unbedingt.“ Heredis steckte einige Kristallplättchen um, nachdem er sie vom Staub befreit hatte. Einer der hängenden Bildschirme flammte auf, Zeichen erschienen auf der matten Scheibe, die der mittelgroße hagere Mann angestrengt studierte. „Ich bin mir nicht sicher. „Es könnte sich um ein...“
Niemand achtete in diesem Moment auf den Gefangenen, der sich bisher ruhig, ja fast apathisch verhalten hatte. Er erwachte plötzlich zum Leben. Ehe sich einer der Genii versah, befreite er sich aus dem nachlässig gewordenen Griff der Wachen und legte seine Hände auf die Kontrollen. Blitzschnell hatte er ein paar Kristalle umgesteckt und weitere Teile des Panels aktiviert. Dann zuckten Blitze durch den Raum. Die Männer, die den Gefangenen wieder von den Kontrollen reißen wollten, wurden von ihnen getroffen und durchbohrt. Heredis fiel mit einem Schrei zu Boden, sein Oberkörper und die Hälfte seines Gesichts waren nur noch eine verkohlte, schwärende Masse. Nicht anders erging es dem Gefangenen, der irr auflachte.
Kolya wirbelte halb herum, als sich die Glaswände hinter ihm knirschend öffnete. Er spürte die unsichtbare Welle die ihn erreichte als Vibration, die seinen Körper durchdrang, dann verwob sie sich mit den Blitzen die nach und nach seine Männer erreichten – so fern sie nicht aus dem Raum geflohen waren, zu einem Netz aus Licht.
Es war ihm nicht mehr möglich, sich zu bewegen. Er spürte, wie sein Körper Molekül für Molekül aufgelöst und in den schwarzen Abgrund gezogen wurde, der sich im Zentrum der Maschine bildete...[/i]

„Wirklich sehr interessant.“
Die dunkle Stimme führte ihn wieder in die Gegenwart und zu den Schmerzen zurück. Acastus Kolya öffnete mühsam die Augen. Er wusste, dass sie ihm nicht nur diese Erinnerung entrissen hatten. „Dort wo er herkommt scheinen die Hinterlassenschaften der Antiker freier zugänglich zu sein als hier. Es wird Zeit, sich damit zu beschäftigen und vielleicht...“ Der Klang der Worte veränderte sich. „... Verbündete und Freunde zu suchen, die uns helfen könnten, dort Fuß zu fassen, sollten sich die Ori hier zu sehr ausbreiten. Ich denke, es wird auch einen Weg geben, an die legendäre Stadt zu gelangen, nachdem die dort lebenden Tauri sich schon einmal haben übertölpeln lassen.“
Kolya stöhnte leise. Sie hatten mehr aus ihm herausbekommen als seine letzten Erinnerungen. Aber das schien ihm jetzt das Leben zu retten. Unwillkürlich sah er zu dem Mann hin, der ihm mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck musterte und nun befahl: „Ashtoreth, kümmere dich um unseren Gast. Bring ihn wieder zu Kräften.“
„Aber Lord Ba’al. Ihr wollt doch nicht etwa diesen Tauri-Abschaum...“
„Er ist nicht einmal ein wirklicher Tauri, nicht von hier. Aber er könnte nützlich für uns werden. So wie unsere Geschäftspartner und Freunde auf der Erde. Vergiss nicht – andere Zeiten andere Sitten. Und der Zweck heiligt die Mittel.“
„Ich begreife nicht ganz, was Ihr meint, Lord Ba’al.“
„Oh, das wirst du mit der Zeit, Ashtoreth. Kümmere dich jetzt um den Mann. Und keine Quälereien mehr. Ich habe etwas anderes zu erledigen.“
Damit wandte er sich ab. Die Frau aber beugte sich über Acastus Kolya. In ihren Augen stand Bedauern darüber, dass sie ihn nicht mehr länger quälen konnte.
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