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Double Trouble - In den Händen des Schicksals von Arielen

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Irgendwo im Sonnensystem, Ein Schiff der Asgard
Knapp zwei Wochen später
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„Lasst mich allein!“ Ba’al, der letzte überlebende Systemlord der Goa’uld schickte die Jaffar fort. Niemand musste wissen, mitbekommen, was er hier tat, denn seit der Jaffar-Rebellion und der Gründung ihrer lächerlichen Nation auf Dakara konnte er bis in die höchsten Kreise seiner Untergebenen mit dem Verrat von Getreuen rechnen. Das Gerede von „Freiheit und Selbstbestimmung“ war ein übles Gift, dass die Tauri in den letzten Jahren in der Galaxis verbreitet hatten, und für das er sie hasste.
Auch wenn einige andere Seiten der menschlichen Psyche ihn mehr als erheiterten. Sie beteten vielleicht keine lebenden Götter an, aber man konnte sie immer noch mit der Aussicht auf Macht, Ruhm und Reichtum ködern und zu willfährigen Sklaven machen. Und genau das hatte er in den letzten Monaten mit einigen Bewohnern der Erde getan. Die Anpassung an die Denkart der Tauri hatte ihm seit dem Fall der Systemlords mehr als einmal das Leben gerettet. Und inzwischen machte das Spiel mit ihren Schwächen wirklichen Spaß.
Er wartete bis sich die Tür hinter den Männern schloss. Dann erst erhob er sich von seinem Thron und berührte er ein Juwel an seinem Armband. „Ich bin bereit, Narvi!“, sagte er dann ruhig.
Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, erfasste ihn ein heller Lichtstrahl und transportierte ihn in eine andere Umgebung.
Es gehörte leider zu seinen Abmachungen mit dem Asgard, dass dieser niemals zu ihm kam, sondern nur immer umgekehrt. Der Goa’uld hätte liebend gerne etwas daran geändert, aber das hätte die Allianz zwischen ihm und Narvi zerstört.
Ein Bund, der ungewöhnlich für die Asgard war, denn normalerweise arbeiteten die Angehörigen der alten Rassen nicht mit seinesgleichen zusammen, sondern hielten sie lieber in Schach. Narvi allerdings war selbst an ihn heran getreten und hatte ihm Hilfe angeboten, um „Ausgleich und Ordnung zu schaffen, um einer unseligen Entwicklung entgegen zu wirken“. Denn die Tauri waren seiner Meinung nach noch nicht so weit, ihren Platz in der Galaxis einzunehmen.
Da stimmte ihm Ba’al aus vollem Herzen zu. Narvi hatte nicht vergessen, dass auch er seinen Teil bei der Zerstörung der Replikatoren geleistet hatte
Der Systemlord drehte sich gelassen um und blickte auf die kleine grauhäutige Gestalt in ihrem Sessel herab. Narvi wirkte zwar zerbrechlich und schwach, aber sein Geist kontrollierte das Schiff und den Computer. Er war ihm auf Wohl und Wehe ausgeliefert und das behagte ihm gar nicht.
„Ich heiße dich willkommen, Ba’al von den Goa’uld.“
„Und ich freue mich, dich zu sehen. Ist alles so verlaufen, wie wir es geplant haben?“ spielte Ba’al mit, auch wenn er innerlich wachsam und misstrauisch blieb.
„Ja, das ist es“, Narvi kam gleich zur Sache. „Der Geist des Objekts war leicht zu lesen und zu entschlüsseln. Man merkte, dass er einer jüngeren Gattung der Spezies Mensch angehörte, denn die, die du Tauri nennst, sind auf ihre Art und Weise komplexer geformt und haben sich freier entwickeln können. Anhand seiner Erinnerungen konnte ich einen geeigneten Zielplaneten aussuchen, um ihn dort auszusetzen. Zuvor habe ich seine Erinnerungen jedoch entsprechend manipuliert. Er wird sich jedoch zur entsprechenden Zeit erinnern und uns dann unwissentlich helfen, den Stützpunkt Atlantis früher oder später in unsere Hand zu bekommen.“
„Sehr schön. Das gefällt mir wirklich.“
„Zur Rückversicherung - falls der Mann jedoch scheitern sollte - habe ich aber noch an etwas anderes gedacht.“ Die Hände des Asgard berührten einige Kontrollen. Ba’al wich einen Schritt zurück, als neben ihm ein Behältnis aus der Wand fuhr. In dem gläsernen Sarkophag ruhte in Stasis ein nackter Mensch.
„Ich konnte die Arbeiten Lokis in Bezug auf das Klonen menschlicher Körper noch ein wenig vervollkommnen.“ Schwang da etwa Stolz in Narvis Stimme mit? Ba’al warf dem Asgard einen Seitenblick zu - aber so wirklich konnte er in dem ausdruckslosen grauen Gesicht nicht lesen. Dann musterte er den Schlafenden genauer.
Der Mensch sah noch so aus, wie er ihn in Erinnerung hatte und doch...
„Ist das ein Klon oder das Original?“ fragte er dann in den Raum.
„Ist das wichtig? Bedeutsam ist doch nur, dass ein Mann namens Acastus Kolya in der Pegasus Galaxie weiter seine Pläne verfolgt, an die Herrschaft über sein Volk zu erlangen, das eigentlich gar nicht so rückständig ist, wie ich zunächst dachte. Er wird nach und nach die Personen ausschalten, die ihm gefährlich werden könnten. Und uns. Nicht wahr?“
Ba’al zwang sich dazu, keine Miene zu verziehen und nickte. Wie er es hasste, wenn jemand anderes die Fäden in der Hand hielt und ihn nicht ganz in seine Pläne einweihte... Andererseits gefiel ihm die Idee Narvis sehr gut, denn sie hätte von ihm stammen können. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass es immer gut war, noch ein Duplikat in den Händen zu halten. Versagte der eine blieb ihnen immer noch die Möglichkeit, Acastus Kolya in einem geeigneten Moment neu auferstehen zu lassen. Und wenn es einmal so weit war...
Der Gedanke daran entlockte dem Systemlord ein boshaftes Lächeln. Dann überkreuzte er die Arme und wandte sich dem Asgard wieder zu. „Hier ist übrigens auch einiges geschehen, von dem du Kenntnis nehmen solltest ...“, begann er in leichtem Plauderton zu berichten.



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Atlantis, Pegasus-Galaxie
Drei Wochen später
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Vor seinen Augen verblassten die nüchternen Metallwände der Daedalus und machten der hellen und lichten Atmosphäre von Atlantis Platz. Endlich wieder zu Hause. . John drehte sich einmal um sich selbst, nahm jedes Detail des Gatetriums in sich auf. Das Tor mit dem bunt verglasten Fenster dahinter, die Halle, die Treppen die hinauf zum Kontrollraum führten und vom Sonnenlicht überflutet wurden, und..
Noch nie hatte John Sheppard diesen Anblick mehr herbei gesehnt und deshalb Caldwells Angebot angenommen, sich noch vor der Landung des Schiffes hinunter beamen zu lassen. Vermutlich war Caldwell auch froh gewesen, ihn los zu sein - nach drei, endlos scheinenden Wochen, in denen er sich die Zeit mit der Bordbibliothek, dem Verfassen eines ausführlichen Berichtes über seine Urlaubserlebnisse und dem Spielen von Schach vertrieben hatte. Ja sogar mit Unterhaltungen. Caldwell besass ja doch etwas wie trockenen Humor und ...
Genug davon. Das lag nun wirklich hinter ihm.
John atmete tief ein - so weit wie es die frische Narbe unter seiner Kehle erlaubte, die ihm immer schmerzhaft an seine Erlebnissen auf der Erde erinnerte.
„John...“
Elisabeth Weir eilte die Stufen hinab, um ihn zu begrüßen. Doch anders als kurz nach der Belagerung durch die Wraith, schloss sie ihn nicht einfach in die Arme, sondern sah ihn nur erleichtert hat.
Natürlich hatte das Stargate Kommando sie über die Geschehnisse auf der Erde und seinen körperlichen und geistigen Zustand informiert, damit sie wußte, was auf sie zukam. Vielleicht nicht in allen Details, aber so weit, dass sie ihn einschätzen konnte.
Die Leiterin der Expedition musterte ihn kurz von Kopf bis Fuß. „John ich freue mich, Sie lebend wieder zu sehen.“ Und dann folgte der Freude ein leichter Tadel. „Eigentlich haben Sie sich ja erholen sollen, aber stattdessen informierte mich General Landry, dass Sie ihre freien Tage auf der Erde in einen Abenteuerurlaub der besonderen Art verwandelt haben.“
John wand sich ein wenig unter ihrem prüfenden Blick.
„Nun, gut“, grinste er verlegen und versuchte die Situation aufzulockern. „So ganz freiwillig habe ich das leider nicht gemacht, und im Nachhinein,“ Er hob die Hand an seine Kehle, wo sich immer noch die frische Narbe abzeichnete. „war es ein ziemlicher Höllentrip für mich. Unter den Händen der Wraith zu sterben geht schneller als...“ Er hob die Hände. „Sie wissen sicher, was ich meine.“
„Ja, aber das müssen wir hier und jetzt nicht erörtern. Dazu haben wir auch später noch Zeit, John. Wenn Dr. Beckett sie sich genau angesehen hat.“ Sie lächelte nachdenklich und legte dann eine Hand auf seinen Arm. „ Ich hätte ihnen nicht verziehen, wenn Sie gestorben wären, John. Atlantis braucht Sie mehr als Sie glauben.“
John biss sich auf die Lippen. „Ich hätte mir das auch ziemlich übel genommen.“ Er wich ihrem Blick aus. „Allerdings ist da ist noch etwas, was mir während der Reise nicht mitgeteilt wurde oder was man mir nicht erzählen wollte.“
Elisabeth zog eine Augenbraue hoch. Offensichtlich hatte General Landry Sie auch darüber informiert. „Es geht um Acastus Kolya, richtig? John, Glauben Sie wirklich, dass er auf der Erde aufgetaucht ist, und Sie nicht nur einer...“
„Nein, ich bin keiner Illusion oder Halluzination erlegen, wenn Sie das meinen“, John verzog das Gesicht. „Auch wenn ich mir auf der Reise manchmal gewünscht hätte, dass ich das wäre. Verstehen Sie mich nicht falsch, Elisabeth - ich habe nicht vor, ihm gleich wieder hinter her zu jagen, sondern ich möchte einfach nur wissen, ob er noch einmal auf der Erde aufgetaucht ist.“
Sie sah ihm tief in die Augen und nickte dann. „General Landry hat mir schon angedeutet, dass Sie das vermutlich wissen wollen. Die Nachforschungen des Stargate Kommandos haben inzwischen ergeben, dass Kolya ganz offensichtlich in die Hände der Goa’uld geraten ist, vermutlich sogar in die Ba’als.“
„Ich habe Berichte über den letzten überlebenden Systemlord der Goa’uld gelesen.“ John nickte. „Er ist trickreich, schlau und hat selbst SG-1 schon mehrfach zu schaffen gemacht.“ Er holte tief Luft. „Wenn dem so ist, dann könnte es fast sein, dass er Kolya für seine Zwecke benutzen wird, und wir den Genii vielleicht eines Tages wiedersehen werden.“
Nachdenklich starrte er an Elisabeth vorbei auf die Treppe und versuchte seine Gefühle zu ordnen und zu deuten. Nicht mehr länger brodelte ihn ihm der Zorn und beherrschte sein Denken. Was ihm Kolya angetan hatte, würde er nie vergessen, aber er war über die Schmerzen - und vor allem die Angst - hinweg.
„John, das sind alles nur Vermutungen. Wir haben keine Beweise.“ Elisabeth Weir wirkte besorgt.
„Ich will nur vorbereitet sein“, sagte er leise. „Nicht mehr und nicht weniger.“
Dann hellte sich sein Gesicht auf, denn hinter ihm erklangen vertraute Stimmen und Schritte. Er drehte sich um „Ronon!“ begrüßte er den bärtigen Hünen, der ihn sofort an seine Brust drückte, was in Anbetracht seiner Wunde unangenehm schmerzte. „Au! Nicht, Ronon ...“
Die Begrüßung mit Teyla war etwas weniger stürmisch. Die feingliedrige dunkelhäutige Frau mit braunen Haaren legte ihre Hände auf seine Arme und neigte den Kopf. John tat es ihr gleich. „John, herzlich Willkommen.“
„Ich freue mich auch, dich zu sehen.“
Und auch Rodney McKay hatte seine Arbeit liegen gelassen Er trat nun aus einem der Seitengänge und gesellte sich zu ihnen. Als Einziger starrte er sofort auf die Narbe unter seiner Kehle und schluckte. „Wie ich sehe, haben sie es in ihrem Urlaub ja ganz schön wild getrieben. Das war wohl einmal wieder eine echte Sheppard-Sache“, versteckte McKay seine Besorgnis hinter einer spöttischen Bemerkung. „Sie können wohl nicht genug davon bekommen, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.“
„Ja, das war wohl wieder eines meiner verwegenen Abenteuer“, ging John auf ihn ein und lachte. „Schließlich kann ich nicht ohne sein.“ Doch dann wurde er wieder ernst und blickte in die Runde. Die Anderen erwiderten seinen Blick fest und warmherzig und so wich auch die letzte Anspannung aus ihm. “Trotzdem war der Urlaub auf der Ende nicht mit dem zu vergleichen, was ich hier habe.“ Sah er da nicht Zustimmung in den Augen der anderen? „Ich bin jedenfalls froh, wieder hier und unter Freunden zu sein. Hier, auf Atlantis.“

E N D E
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