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Tender Feelings von Curly

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Vorwort

Short-Cut: John trifft zufällig auf die neue Assistenzärztin, die ihm ganz schön den Kopf verdreht und ihn gelegentlich zur Verzweiflung treibt...
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard, OC, Multi-Charakter
Kategorie: Humor, Romance
Rating: PG-13
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
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Tender Feelings


Es schien soweit ein ganz normaler Tag auf Atlantis zu werden - Colonel Sheppard kam wie gewohnt seinen Aufgaben nach und war grad unterwegs zu Dr. McKay, wobei er sich dabei mehr auf das Ding in seiner Hand als auf das Laufen selbst konzentrierte.
Ein Erkundungsteam war in einem noch nicht weiter erforschten Teil der Stadt auf dieses Objekt gestoßen und John erhoffte sich, dass Rodney ihnen bei der Frage, worum es sich dabei handelte, weiter helfen könnte. Total vertieft in das Fundstück fiel ihm allerdings nicht auf, dass eine junge Frau seinen Weg kreuzte. Auch sie selbst schien völlig in Gedanken zu sein - so kam es, dass die beiden unaufhaltsam zusammenstießen und sie etwas unsanft auf dem Boden landete.
Kaum hatte der Colonel realisiert, was passiert war, gehörte seine Aufmerksamkeit auf der Stelle einzig und allein der Lady, die er grad zu Fall gebracht hatte.
"Tut mir wirklich leid", entschuldigte er sich. "Es ist eigentlich nicht meine Art hübsche Damen über den Haufen zu rennen." Er streckte ihr seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen, wobei er sie direkt ansah.
"Das hätte ich auch nicht von Ihnen erwartet, Colonel Sheppard", konterte sie. Diese Antwort warf John für einen Moment aus dem Konzept - wieso kannte sie ihn, aber er sie nicht? fragte er sich verblüfft.
"Woher wissen Sie-" Weiter kam er allerdings nicht, da sie die Antwort schon vorweg nahm. "Ich hab mich bloß ausgiebig über das Personal informiert - als Basis für meinen Job hier."
"Verraten Sie mir auch, mit wem ich es zu tun habe?" hakte John nach, wobei er seinen Blick nicht von ihr abwendete.
"Ich bin Jessy Stevens, die neue Assistenzärztin", stellte sie sich vor.
"Freut mich Sie kennen zu lernen", sagte er, was von ihr mit einem zaghaften Lächeln entgegnet wurde. Es war recht offensichtlich, dass der Colonel von ihr ziemlich fasziniert war. Noch nie zuvor hatte ihn eine Frau innerhalb weniger Minuten dermaßen in ihren Bann gezogen und er hoffte inständig, dass er sie nicht schon anstarrte. Bevor er darüber allerdings weiter nachgrübeln konnte, wurde er von McKay angefunkt, der es offenbar kaum erwarten konnte den Gegenstand endlich genauer unter die Lupe zu nehmen.
"Sie haben es ja selbst gehört", meinte Sheppard. "Die Pflicht ruft. Und Sie haben sich bei unserer unfreiwilligen Kollision sicher nicht weh getan?"
"Alles in bester Ordnung", versicherte ihm Jessy.
"Da bin ich aber froh - kann ich das trotzdem wieder irgendwie gut machen?"
"Das ist echt lieb gemeint, aber bestimmt nicht nötig." Mit diesen Worten verschwand die junge Ärztin um die nächste Ecke. Das war wohl kaum die Antwort, die John hören wollte, aber was hatte er auch erwartet? Dass Jessy sofort auf sein Angebot einging? Sie auf der Stelle seinem Charme verfiel? Ihm ebenfalls schöne Augen machte? Das war gewiss sein Wunsch, doch die Erfüllung dessen war weit weg von jeglicher Realität. An dieser Lady würde er sich wahrscheinlich die Zähne ausbeißen, doch Sheppard war gewillt trotzdem sein Glück zu versuchen.

Dass es allerdings gar nicht so leicht war diese Frau zu beeindrucken, musste der Colonel in den folgenden Wochen zur Genüge feststellen. Er fragte sich ernsthaft, ob überhaupt eine seiner Strategien erfolgsversprechend sei. Egal, was er auch tat, er schien damit einfach nicht bei ihr punkten zu können.
Er erinnerte sich zum Beispiel an seinen Versuch, ihr mit seinen Kampfkünsten zu imponieren. John befand sich mitten im Training mit Teyla, als sein Blick auf Jessy und Ronon fiel. Unweigerlich galt sein Interesse der hübschen Ärztin, die ihn zweifellos vom Sport ablenkte, bis ihn plötzlich ein heftiger Schlag in die Knie zwang.
"Ist alles in Ordnung, Colonel?", fragte Teyla nach.
"Nichts passiert", antwortete Sheppard und stand wieder auf. "Lassen Sie uns weiter machen", forderte er sie auf. Teyla schaute ihn skeptisch an, da ihr auffiel, dass John überhaupt nicht bei der Sache war. Sie folgte seinem Blick und sah, wie seine Augen Dr. Stevens fixierten.
"Die neue Assistenzärztin hat es Ihnen wohl angetan", zog sie ihr Gegenüber auf. Johns Reaktion ließ nicht lang auf sich warten, allerdings hatte er ihr nicht richtig zugehört.
"Was haben Sie grad gesagt?", wollte er wissen. Doch statt ihm zu antworten, lächelte sie ihn amüsiert an.
"Ich bin der Ansicht, dass Sie mehr erreichen, wenn Sie weiter trainieren, statt sie die ganze Zeit so offensichtlich zu beobachten."
"Das tue ich doch gar nicht", wehrte er sich.
"Wie würden Sie das denn sonst bezeichnen?", hakte Teyla nach. Sheppard sah sie hilflos an und gab dann klein bei.
"Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?"
"Normalerweise sind Sie das nicht, aber in diesem Fall schon", lächelte sie.
"Machen Sie sich bloss nicht lustig über mich", warnte John sie.
"Wär das meine Absicht, hätte ich Sie wohl kaum auf ihren kleinen Fauxpas hingewiesen." Mit einem gezielten Angriff brachte sie ihn letztendlich auch dazu, sich wieder aktiv dem Training zu widmen. Er schlug sich mittlerweile verdammt gut und immerhin gelang es ihr mit dieser Aktion Jessys Aufmerksamkeit zumindest vorübergehend auf ihn zu lenken, doch letztlich wurde diese Mühe trotzdem nicht belohnt. Der jungen Ärztin schien zwar zu gefallen was sie sah, dennoch widmete sie sich kurze Zeit später wieder Ronon und zog mit ihm weiter. Zurück blieb ein enttäuschter Sheppard, der allerdings nicht bereit war so schnell aufzugeben.

Wenn er sie schon nicht durch reinen Körpereinsatz bestechen konnte, musste er jetzt wohl seinen Charme spielen lassen und die Möglichkeit dazu bot sich ihm prompt. Während er nichts ahnend den Korridor entlang lief, entdeckte er auf einmal Jessy. Sie war mit diversen Akten und Kartons beladen, die zweifellos zu schwer für sie waren.
Als er beobachtete, wie sie die Sachen mühsam hin und her balancierte, damit ihr bloss nichts runter fiel, sah er endlich seine Chance und lief zu ihr.
"Sie sehen aus, als könnten Sie Unterstützung gebrauchen", sagte er zu ihr. Sie drehte sich um, um zu sehen, wer ihr zu Hilfe geeilt war, wobei der aufgetürmte Stapel bedrohlich wackelte. Bevor ihr jedoch etwas aus der Hand glitt, kam ihr John entgegen und nahm ihr bereitwillig einen Teil davon ab.
"Das ist wirklich nett von Ihnen", bedankte sie sich.
"Ich kann Sie doch schlecht die Sachen ganz allein tragen lassen", sagte der Colonel. Dieser Satz schien ihr sogar zu schmeicheln, da sie ihn etwas verlegen anlächelte.
"Wo wollten Sie denn damit hin?", fragte er nach.
"Die Unterlagen samt Kisten müssen alle zu Dr. Beckett. Soweit ich weiß hat er schon mehrfach nach den neuen Medikamenten gefragt."
"Dann sollten wir ihn nicht noch länger warten lassen", meinte John, wofür er sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Kaum hatte er Jessy endlich mal in ein Gespräch verwickelt, beendete er es durch diese unbedachten Worte auch direkt schon wieder.
"Kommen sie Colonel?" Diese Frage riss ihn augenblicklich aus seinen Gedanken und er folgte der attraktiven Ärztin Richtung Krankenstation. Dort angelangt kam ihnen auch schon Carson entgegen und nahm seiner Kollegin unverzüglich die Kartons ab, bis er auch Sheppard wahr nahm.
"Kann ich etwas für Sie tun?", wollte er wissen.
"Nein, mir fehlt nichts, ich hab lediglich Dr. Stevens etwas unter die Arme gegriffen", antwortete er.
"Ich bin froh, dass er mir behilflich war, denn ohne ihn hätte ich es wohl kaum geschafft alles so schnell hierher zu bringen", ergänzte Jessy strahlend. Kaum hatte John ihr Lächeln erwidert, funkte allerdings Carson dazwischen.
"Könnten Sie kurz mit mir die Lieferung überprüfen?", fragte er Jessy. "Ich will sicher gehen, dass unser Bestand wieder vollständig aufgefüllt ist."
"Natürlich, kein Problem", sagte sie und nahm sich die entsprechende Liste. Bevor sie sich dieser jedoch widmete, schweifte ihr Blick erneut rüber zu John. "Danke noch mal wegen vorhin."
"Hab ich doch gern gemacht", gab er zurück und überließ Jessy gezwungenermassen ihrer Arbeit.

Nach dieser Aktion war John ansich wieder recht zuversichtlich, was seine Wirkung auf die junge Ärztin anging, doch die Freude darüber verflog schneller als ihm lieb war. Er hatte Jessy die folgenden Tage aufgrund laufender Missionen überhaupt nicht zu Gesicht bekommen und als er sie endlich wieder sah, beachtete sie ihn kaum.
Er hatte fast das Gefühl, dass sie ihn absichtlich ignorierte, was ziemlich verletzend war. Entsprechend begeistert war er auch, als er erfuhr, dass ausgerechnet sie als medizinisches Personal für die nächste Expedition eingeteilt war. Ihm blieb aber gewiss nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.
Auf P3M-725 angekommen teilte sich das Team in zwei Gruppen auf, um den Planeten besser erkunden zu können. Sheppard nahm sogar freiwillig Jessy in seine Einheit auf, auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel. Doch die Befürchtung, dass ihr etwas zustoßen könnte, war letztendlich größer als sein gekränkter Stolz. Während die Mannschaft die Gegend inspizierte, wich Jessy dem Colonel nicht von der Seite, was ihm trotz seiner Wut dennoch nicht unangenehm war. Sie hatten sich mittlerweile schon recht weit vom Gate entfernt, doch die Gegend schien völlig ausgestorben zu sein.
Je weiter sie vorstießen, desto misstrauischer wurde John - wie sich kurz darauf heraus stellte, hatte ihn sein Instinkt nicht getäuscht, denn auf einmal tauchten unerwartet Wraith aus dem Nichts auf. Sheppard wies sein Team lauthals auf die Gefahr hin, während er das Feuer des Stoßtrups erwiderte. Für Major Jones kam die Warnung jedoch zu spät - der gezielte Treffer eines Blasters ließ ihn zusammen brechen. Als Dr. Stevens ihn dort regungslos liegen sah, lief sie geistesgegenwärtig zu ihm.
Als dem Colonel dann auffiel, dass Jessy sich allein und ungesichert fortbewegte, wurde er auf einmal nervös und im nächsten Moment fiel sein Blick auf einen Wraith, der die Ärztin scheinbar im Visier hatte. Ohne zu Zögern rannte er auf sie zu und riss sie grad noch rechtzeitig mit sich zu Boden.
"Haben Sie sich verletzt?", fragte er besorgt.
"Ich glaub nicht, aber sind Sie total verrückt? Es mag ja sein, dass manche Frauen Sie umwerfend finden, aber Sie nehmen das etwas zu wörtlich", antwortete sie energisch.
"Dann hätte ich Sie also direkt in den Schuss laufen lassen sollen", sagte er amüsiert.
"Wovon reden Sie überhaupt?" Doch bevor er darauf etwas erwidern konnte, stießen Major Lorne und Lieutenant Davis zu ihnen.
"Sind Sie okay?", wollte Evan wissen.
"Uns ist nichts passiert", entgegnete der Colonel. "Gehen Sie mit ihr zurück zum Tor und beordern Sie das zweite Team dorthin. Ich kümmer mich inzwischen um Jones und sobald ich mich per Funk melde, wählen Sie unverzüglich Atlantis an."
Diesem Befehl kam der Major unverzüglich nach und klärte Jessy auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt über den Vorfall auf. Nachdem ihr klar war, dass Sheppard sie nur vor einem Angriff schützen wollte, war ihr die Situation fast schon peinlich. Immerhin hatte sie ziemlich schroff auf seine Handlung reagiert. Jetzt war wirklich eine Entschuldigung fällig und sie hoffte, dass ihr der Colonel ihr Verhalten nicht allzu übel nahm.

Am Tag nach dem Desaster machte sich Jessy zielstrebig auf den Weg zu Sheppard. Vor seinem Quartier angelangt, hielt sie einen kurzen Moment inne, bevor sie sich bemerkbar machte. Als der Colonel vor sie trat, sah er sie überrascht an.
"Was machen Sie denn hier?"
"Kann ich vielleicht kurz rein kommen?", fragte sie, was er ohne weiteres bejahte. Er setzte sich auf sein Bett, bot ihr ebenfalls einen Platz an und schaute sie erwartungsvoll an.
"Es tut mir leid, was ich gestern gesagt hab. Ich hätte nach dem Grund fragen sollen, statt Sie so ohne weiteres als Macho hinzustellen. Das war wirklich nicht meine Absicht." Während sie John um Verzeihung bat, hielt sie seinem Blick die ganze Zeit über stand.
"Zu Ihrem Glück bin ich nicht nachtragend, schon gar nicht bei einer so reizenden Lady", sagte er lächelnd, woraufhin ihn Jessy erleichtert ansah. Ihr war bewusst, dass er grad mit ihr flirtete und diesmal gefiel es ihr sogar. Wenn sie ganz ehrlich war, war er ihr längst nicht so gleichgültig wie sie immer tat. Um sich irgendwie aus dieser prekären Situation zu befreien, hielt sie ihm einen kleinen Schokohasen unter die Nase, immerhin war bald Ostern.
"Der ist für Sie - als kleine Wiedergutmachung. Außerdem gehört das doch zu Ostern dazu", grinste sie.
"Das ist wirklich süß", entgegnete er und lächelte sie dabei an. Sie wollte grad schon wieder gehen, als John sie aufhielt.
"Haben Sie heut schon etwas vor?", wollte er wissen.
"Bis jetzt noch nicht - wieso fragen Sie?"
"Weil ich noch eine Partnerin beim Volleyball brauch", antwortete er.
"Und da haben Sie ganz spontan an mich gedacht", ergänzte Jessy.
"So ist es und damit machen Sie dann auch endgültig ihren Fehltritt wieder wett." Sie hätte wissen müssen, dass es mit den Süßigkeiten allein nicht getan war. Sie hatte zwar Bereitschaftsdienst, aber sie war John diesen Gefallen schuldig, also kam sie seiner Bitte nach.
"Mit wem haben Sie sich denn verabredet?", hakte sie nach.
"Mit Teyla und Ronon - wir hatten das schon länger vor, doch bis jetzt kamen wir nicht dazu bzw. hat uns immer ein Spieler gefehlt", klärte er sie auf. "Wir treffen uns in einer Stunde im Trainingsraum auf Ebene vier."
"Dann geh ich mich wohl besser mal umziehen. Bis gleich, Colonel", sagte Jessy und verschwand.

In ihrem Sportoutfit war sie zur vereinbarten Zeit Richtung Treffpunkt unterwegs, als sie plötzlich auf Ronon traf.
"Hey Jessy, was führt Sie denn hierher?"
"Ihr Volleyballmatch - Sheppard hat mich dazu verdonnert", meinte sie.
"Soll das heißen, dass Sie nicht freiwillig hier sind?"
"Das hab ich nicht gesagt", schmunzelte sie. "Ich tue dem Colonel zwar einen Gefallen, das bedeutet aber nicht, dass ich nicht selbst Lust dazu hab. Eigentlich bin ich ganz froh, dass er mich dazu gedrängt hat."
Kaum hatte sie das gesagt, hatten die beiden auch schon ihr Ziel erreicht. Kurz nachdem sie den Raum betreten hatten, tauchten auch Teyla und John auf. Sie wärmten sich schnell ein wenig auf und legten dann mit dem Spiel los. Dabei fiel Jessy erneut auf, wie wohl sie sich doch bei John fühlte und auch er schien ihre Nähe zu genießen. Er wirkte total ausgelassen und auch ihre 'Gegner' hatten offenbar jede Menge Spaß.
Sheppard beherrschte diesen Sport richtig gut, doch bei einem Versuch, den Ball noch zu erwischen, knickte er auf einmal um. Jessy lief unverzüglich zu ihm und kniete sich neben ihn.
"Lassen Sie mal sehen", forderte sie ihn auf.
"Das ist sicher halb so wild", gab er zurück.
"Dann probieren Sie mal aufzustehen", sagte sie, wobei sie ihn skeptisch ansah. Der Versuch den Fuß zu benutzen ging allerdings gründlich schief. Der Colonel setzte sich wieder hin, um das Gelenk nicht weiter unnötig zu belasten, wobei er Jessy mit schmerzverzerrtem Gesicht ansah.
"Wollen Sie noch immer behaupten, dass es nicht weh tut?", fragte sie ihn, woraufhin John den Kopf schüttelte. "Das muss man sich auf jeden Fall genauer ansehen", ermahnte sie ihn. "Und das am besten gleich."
Sheppard widersprach der jungen Ärztin nicht, die ihm achtsam auf die Beine half. Auf der Krankenstation angelangt wies sie ihn an, sich auf eine Trage zu setzen und John kam dieser Bitte sogleich nach.
"Wo ist eigentlich Dr. Beckett?", erkundigte er sich.
"Carson hat heut wie die meisten anderen auch frei", antwortete sie. "Sie müssen sich also mit mir begnügen." Er konnte nicht glauben, dass ausgerechnet ihm so etwas passieren konnte. Er wollte vor dieser Frau glänzen, stattdessen hatte er sich blamiert und musste sich jetzt auch noch von ihr behandeln lassen. Vorsichtig zog sie ihm Schuh und Socke aus, wobei John kurzzeitig die Luft anhielt, was von ihr nicht unbemerkt blieb.
Behutsam untersuchte sie den Knöchel und stellte erleichtert fest, dass die Verletzung nicht weiter schlimm war. Sie rieb den Fuss mit einer Salbe ein und verband das Gelenk zusätzlich zur Stabilisierung. Nachdem das soweit erledigt war, legte sie noch ein Kühlpad oben drauf.
"Das sollte verhindern, dass es noch weiter anschwillt."
"Danke, Frau Doktor", sagte Sheppard, wobei er gequält lächelte.
"Falls die Schmerzen zu stark sind, geb ich Ihnen gern eine Spritze", schlug Jessy vor.
"Mir wär es ehrlich gesagt lieber, wenn Sie mir einfach ein wenig Gesellschaft leisten", entgegnete er. Den Wunsch konnte sie ihm schlecht abschlagen, wobei sie darüber sogar ziemlich happy war. Er rückte ein Stück zur Seite, sodass sie sich zu ihm setzen konnte.
"Das ist sicher nicht das Osterfest, wwie Sie es sich vorgestellt haben", warf sie ein.
"Wie man es nimmt", meinte John. "Ich verbring den Tag immerhin mit einer sehr attraktiven Frau, die dazu noch eine begnadete Ärztin ist und mich erstklassig versorgt hat." Diese Worte brachten Jessy in Verlegenheit, dabei wollte sie ihre Gefühle doch vor ihm verbergen.
"Wieso werden Sie denn jetzt rot?", hakte er nach. Sie sah beschämt nach unten, um im nächsten Moment wieder seinen Blick zu suchen.
"Weil das doch sehr schmeichelhaft ist", gab sie zur Antwort.
"Ich frag mich bloß, wieso Sie das jetzt so verunsichert, wo Sie mir gegenüber doch sonst eher kühl und distanziert sind", konfrontierte er sie. Jessy sah erneut weg - sie kam sich ertappt vor, doch John ließ nicht locker. Er hob ihr Kinn sanft an, sodass Sie ihn anschauen musste. "Wollen Sie mir das nicht einfach mal erklären?"
Sie blickte in seine grün-braunen Augen uns musste unweigerlich lächeln.
"Vielleicht mag ich Sie ja doch, wollte es aber bloß nicht zugeben", sagte sie kleinlaut.
"Ist das bloß eine Vermutung oder entspricht das den Tatsachen?", forschte er nach.
"Das müssen Sie schon selbst rausfinden", grinste sie ihn an. Das ließ sich der Colonel nicht zweimal sagen und nahm Jessy beim Wort. Er zog sie näher zu sich, um sie im nächsten Augenblick zärtlich zu küssen, was von ihr bereitwillig erwidert wurde. Als sich ihre Lippen nach endlosen Minuten wieder trennten, lächelte John sie zufrieden an.
"Das ist sogar besser als jedes Osterfest, was ich mir gedanklich ausgemalt hab", sagte er zu ihr.
"Noch nicht ganz", meinte sie daraufhin, stand auf und kam kurz darauf mit einem weiteren Schokohasen zurück. "Süßes ist neben Küssen schließlich die beste Medizin und diesmal ist es auch keine Bestechung", lachte sie. John nahm sie wieder liebevoll in den Arm und sah sie glücklich an. Jessy war froh, dass Sheppard so hartnäckig war und die Wahrheit aus ihr heraus gekitzelt hatte - dank ihm hatte sie einen unvergeßlich schönen Tag und sie spielte schon mit dem Gedanken, dass weitere folgen könnten.

ENDE
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