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The End Justifies The Means von Xiao

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Vorwort

Short-Cut: Im Krieg gilt: Der Zweck heiligt die Mittel.
Spoiler: 2x04 Duet, 2x18 Michael
Charaktere: Beckett, Cadman
Kategorie: Angst, Friendship, PoV, UST
Rating: PG-13
Author's Note: Ich habe einige Geschichten gelesen, in denen beschrieben wird, wie Elizabeth über die Ereignisse in 2x18 Michael denkt, aber haben denn alle vergessen, dass auch Carson sicher seine Probleme damit hat? :)
Widmung: Für Nin, die mich hierzu inspiriert hat und auch für Kat, die mich mit ‚Wraith', ‚Waiting' und ‚Doubts' praktisch auf diese Idee gestoßen hat.
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gern :)

The End Justifies The Means


"Warum kümmert es dich überhaupt?", fragte Laura und es klang keinesfalls vorwurfsvoll, lediglich ein bisschen genervt. "Ich meine, es ist vorbei."

Carson sah sie einen Moment lang an, wandte den Blick dann ab und beobachtete die kleinen Gasblasen, die in seinem Mineralwasser an die Oberfläche stiegen und dabei schillerten, als wären sie Perlen.

"Das Experiment selbst mag vorbei sein, aber die Konsequenzen dessen, was wir getan haben...", antwortete er und brach dann ab, stocherte stattdessen lustlos in seinem Essen herum. "Wir haben einen Wraith in einen Menschen umgewandelt, Laura!"

Eigentlich hätte das hier nur ein Date sein sollen, eines von denen sie schon einige gehabt hatten, aber es schien immer mehr in eine ethische Diskussion auszuarten.
Manchmal fragte er sich, ob es besonders Soldaten am Verständnis von Recht und Unrecht mangelte oder ob es einfach seine persönliche Einstellung als Arzt war, jedes Leben zu respektieren, egal ob Mensch oder Wraith.

"Es war ein Wraith, Carson, ein Wraith. Er hätte nicht gezögert, das Gleiche mit dir zu tun", antwortete sie und sprach damit jenes Argument aus, das er mittlerweile schon so oft gehört hatte.

Eigentlich war es purer Schwachsinn und falsch dazu. Die Wraith hätten kein Interesse daran, einen Menschen in ihresgleichen zu verwandeln, sie würden sich lediglich an ihm nähren und die Sache dann vergessen.
Einmal davon abgesehen - was spielte es für eine Rolle, ob die Wraith gezögert hätten oder nicht? Ging es nicht darum ‚besser' zu sein als sie, sich nicht auf ihr Niveau hinabzulassen? Wobei sich Carson allerdings eingestehen musste, dass auf der Erde mit potentieller Nahrung nicht unbedingt schonender umgegangen wurde als die Wraith es taten.

"Ob es dir passt oder nicht, Michael ist ein Lebewesen und ich dachte immer, Menschen würden allen Lebewesen gewisse Rechte zugestehen", antwortete er schließlich und es klang keinesfalls so aufgebracht wie er sich fühlte.

"Es ist mir neu, dass Wraith einem Menschen auch nur ein einziges Recht zugestehen", erwiderte sie rasch und blickte Carson herausfordernd an.

"Wie viele Rechte gestehst du einem Rind zu? Oder einem Schwein, einem Schaf?", fragte er prompt und sie rollte mit den Augen.

"Das ist etwas Anderes", antwortete sie und dann trat ein gewisser Spott in ihre Augen. "Und erzähl mir bloß nichts von Tierrechten. Ich denke da gerne an die Mäuse zurück, die bei unserem kleinen Wraith-Transporter Unfall draufgegangen sind."

"Hätten wir es etwa an dir und Rodney testen sollen?", fragte er und ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

"Das hätte McKay wohl kaum zugelassen", antwortete sie und Carson nickte in einer typischen ‚na also'-Geste. "Zumindest nicht nachdem er die armen verkohlten Dinger gesehen hat. Du konntest ja nicht fühlen, wie erschrocken er war. Er ist ein kleines Sensibelchen."

Ein Schmunzeln schlich sich auf ihr Gesicht und Carson konnte nicht anders, als es zu erwidern.

"Es war trotzdem falsch", kam er wieder zum ursprünglichen Thema zurück und wurde ernst.

"Wir sind im Krieg", antwortete Laura prompt und blickte ihn bedauernd an. "Niemand hat behauptet, dass Moral und Rechte im Überlebenskampf noch irgendeine Bedeutung hätten."

"Nein, leider haben sie das nicht", erwiderte er und zerfaserte lustlos den Fisch, der gedünstet auf seinem Teller ruhte.

Ja, sie waren im Krieg... Gott, manchmal fragte er sich, wie er nur den Vertrag hatte unterschreiben können. Wie hatte er nur so blöd sein und glauben können, dass es in einer anderen Galaxie besser werden würde? Dass es weniger Mord und Totschlag gäbe? Wie naiv musste er gewesen sein?

"Das Experiment mit Michael hat uns einen enormen Vorteil verschafft, Carson", sagte Laura eindringlich und legte ihm eine ihrer zarten Hände auf den Arm. "Nur das ist wichtig."

Er schluckte und wünschte sich innerlich, dass es wirklich so einfach wäre. Aber das war es nicht, ganz und gar nicht. Weder für ihn, noch für Elizabeth.
Er wusste, dass die Entscheidung, das Experiment zu erlauben, schwer auf ihren Schultern lastete und er fragte sich, wie sie überhaupt in diese ganze Misere hineingeraten waren. Sie waren beide Personen mit hohen Moralvorstellungen; wie hatte er jemals solch eine Gentherapie entwickeln können? Die für das künstliche Antikergen war etwas Gutes gewesen, hatte etwas Positives gehabt, aber dieses Retrovirus konnte nichts als zerstören. Es nahm einem Wraith das, was ihn ausmachte, es veränderte seine DNA.
Wie hatte Elizabeth dieses Experiment nur genehmigen können? Es hätte ihr doch bewusst sein müssen, was es bewirkte, sie hätte einen Riegel vorschieben müssen, wenn er schon auf solche Ideen kam.
Aber er machte ihr keine Vorwürfe, ganz und gar nicht; wie Laura schon gesagt hatte, sie waren im Krieg und im Krieg wurde mit allen Mitteln gekämpft.

"Einen Vorteil?", fragte er schließlich matt und ließ ihr keine Zeit zum Antworten. "Vielleicht. - Aber Michael weiß, dass Atlantis noch existiert und es wird nicht lange dauern, bis wir ganz oben auf der Speisekarte jedes einzelnen Wraith in der gesamten Galaxie stehen, Laura."

Er sah, wie etwas in ihrem Blick aufflackerte und wusste instinktiv, dass es Angst war. Sie alle fürchteten sich und er wusste, dass sie es zurrecht taten.
Mit einem traurigen Lächeln griff er nach Lauras Hand und drückte sie leicht.

Seine Mutter hatte ihn einmal gelehrt, dass Gott für alles eine gerechte Strafe hatte und Carson wusste nicht, warum er nach allem, was er gesehen hatte, noch glaubte, dass es so etwas wie einen Gott gab, aber er tat es und betete innerlich dafür, dass er diesem verdammten Krieg endlich ein Ende bereiten würde.

ENDE
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