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Cuts von Xiao

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Vorwort

Short-Cut: Es gab keine Erklärungen mehr, sie kam, er behandelte sie, sie ging.
Spoiler: -
Charaktere: Beckett, Weir
Kategorie: Angst, Friendship, PoV, Torture
Rating: R-16
Author's Note: ACHTUNG: GESCHICHTE KÖNNTE TRIGGERN!
Ich wollte eine Geschichte mit Carson und Elizabeth schreiben. Das hier kam dabei raus. Bin wohl einfach nicht in allzu fröhlicher Stimmung ;)
Widmung: Für Michi, du warst immer für mich da.
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Wie immer :)

Cuts


Er spürte seine Hände zittern, als er nach ihrem Handgelenk griff und besorgt die vielen Schnitte begutachtete, die in der hellen Haut klafften.

"Sie sollten wirklich einmal zu Dr. Heightmeyer gehen, Elizabeth", meinte er, obwohl er wusste, dass es ohnehin nichts brachte. "Es wird Ihnen helfen, glauben Sie mir."

"Nein", erwiderte sie monoton und damit war die Diskussion wieder einmal beendet.

Ihr Gesichtsausdruck war wie erstarrt, zeigte keine Emotionen und Carson bezweifelte, dass sie überhaupt Schmerzen spürte. Die würden erst später kommen und sie würde sich dafür hassen es wieder getan zu haben - wie jedes Mal.

Ohne weitere Worte, griff er nach ihrem Ellenbogen und geleitete sie in den hinteren Teil der Krankenstation.
Er nahm die Flasche Desinfektionsmittel zusammen mit ein paar Kompressen aus dem Regal und als er sich Elizabeth wieder zuwandte, hatte sie bereits auf einem der Betten Platz genommen.

Es war ein eingespielter Prozess. Sie kannte alle Handgriffe, er kannte sie. Es gab keine Erklärungen mehr, sie kam, er behandelte sie, sie ging.

Und doch versuchte er es jedes Mal; bat sie zu Heightmeyer zu gehen, obwohl sie immer ablehnte.
Sie würde nicht gehen und er wusste es, aber dennoch trug er immer diesen Hoffnungsschimmer in sich, dass sie vielleicht irgendwann vernünftig wurde und einsah, dass sie mehr Hilfe brauchte als seine medizinische Behandlung, wenn sie sich wieder den gesamten Unterarm aufgeschnitten hatte.

Rasch sprühte er etwas von dem Desinfektionsmittel auf eine der Kompressen und säuberte vorsichtig die feinen, dunkelroten Schnitte in ihrem Arm. Sie zuckte zusammen; der Schmerz, er war wieder da.

Wie oft er sie schon angefleht hatte, zu ihm zu kommen, wenn es ihr schlecht ging. Wie oft er ihr gesagt hatte, dass er für sie da wäre, dass sie nur vorbei schauen müsste, wenn sie jemanden zum Reden bräuchte.
Und trotz all dem kam sie immer erst, wenn es vorbei und zu spät war.

Es war ein Teufelskreis, den sie nicht durchbrechen konnte.
Sie fühlte sich schlecht, sie schnitt sich, es wurde besser - vorrübergehend. Es kam der nächste Tag und mit ihm die Schuldgefühle. Der Kreislauf begann von vorne.
Sie konnte ihm nicht entfliehen, nicht solange sie keine andere Möglichkeit fand, sich abzureagieren.

Mit geübten Handgriffen legte er drei Kompressen auf die offenen Wunden und umwickelte den Arm mit einem Verband, den sie morgen wie immer unter ihrer Jacke verstecken würde.

Manchmal wunderte sich Carson, warum es noch keinem aufgefallen war. Wieso sich niemand fragte, warum Elizabeth all diese feinen, verblassten Narben auf ihrem linken Unterarm trug.
Möglicherweise brachten sie selbstverletzendes Verhalten nicht mit ihr in Verbindung und vielleicht wollten sie ihre Verletzungen nicht sehen, wollten nicht wahrhaben, dass die unfehlbare Elizabeth Weir Schwächen hatte.

Carson erinnerte sich daran, dass sie früher nicht so gewesen war. Damals, zu Beginn der Expedition, war ihre Stärke keine Maske gewesen, aber viele Jahre waren vergangen, sie hatte vieles erlebt, vieles verloren und die Zeit hatte sie gezeichnet, hatte Spuren in ihrer Seele hinterlassen.

"Zu fest?", fragte er zum Abschluss und zupfte versuchsweise an der Bandage; wie immer schüttelte sie den Kopf. "Schlafen Sie gut."

Damit war sie entlassen und augenblicklich rutschte Elizabeth vom Bett, sah ihn nicht an, als sie ein leises "Danke" murmelte und er wusste, dass sie sich dafür schämte.

Traurig sah er ihr nach, als der Schatten der Frau, die er einst gekannt hatte, aus der Krankenstation huschte.

Fortsetzung: A Long Way
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