Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Der Missionsbericht von Chaya93

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
~~~~~~ Der Missionsbericht ~~~~~~


Hämisch blickte der Bildschirm mit dem leeren Textdokument auf sie hinab. Der schwarze Cursor hatte sich in den letzten zwei Stunden nicht vom Fleck bewegt, nur sein unaufhörliches Blinken, das fast ihrem Herzschlag glicht, lies erkennen, dass das Programm noch immer lief.
Samantha Carter saß gelangweilt und lustlos vor ihrem Laptop. Die letzten zwei Stunden hatte sie eigentlich nur damit verbracht auf diesen verdammten Cursor zu blicken, und sich zu fragen, ob er denn jemals aufhören würde zu blinken.
Den Kopf auf die Arme gestützt, saß sie da und blickte auf die wenigen Wörter, die sie bis jetzt geschrieben hatte:

Missionsbericht #205
Planet: P9C-882
Missionsziel: Testen von Merlins Waffe

Mehr hatte Sam noch nicht zusammen. Beinahe hätte sie sich einen Scherz erlaubt und bei Missionsziel noch etwas hinzugefügt, das sie laut Colonel Mitchell dringend einmal tun sollte: In Vegas auftreten.
Ein Lächeln schlicht sich auf ihr Gesicht. Selbstverständlich würde sie das niemals tun, das wusste Cameron auch, doch allein der Gedanke daran wirklich einmal mit der Technologie der Antiker in Vegas aufzutreten… ja, das hatte schon etwas sehr verlockendes an sich.
Ein beiläufiger Blick auf die Uhr verriet Sam Carter, dass es schon fast 24:00 Uhr war. Nicht, dass sie wirklich Wert darauf legte pünktlich nach Hause zu kommen oder jeden Tag um sechs oder sieben Uhr Schluss zu machen, aber irgendwann musste selbst sie einmal schlafen. Das dumme war nur, dass General Landry den Missionsbericht am liebsten schon gestern auf seinem Schreibtisch gehabt hätte.

Müde strich sich Sam über die Augen. Den Versuch ihr Gähnen zu unterdrücken hatte sie schon seit Stunden aufgegeben. Anscheinend hatte sich ihr Körper noch immer nicht richtig von der Verletzung erholt, die ihr ein Krieger der Ori beigefügt hatte.
Geistesabwesend griff sie sich an ihre linke Taille und fuhr mit den Fingern über die Stelle, wo zuerst Cameron sie notdürftig zusammengeflickt hatte, bevor auch die Ärzte auf der Erde sich ihrer annehmen konnten.
Selbst durch das schwarze T-Shirt, das sie trug, konnte sie deutlich das dicke Pflaster fühlen, das sie noch immer tragen musste.
Die Ärzte waren besorgt gewesen, dass eine Naht aufreißen konnte – sie wussten nur zu gut über Sam Bescheid, wussten, dass sie gerne etwas länger arbeitete, wussten, dass sie sehr waghalsig war. Nicht gerade Eigenschaften, die eine Genesung vorantrieben.

Samantha Carter stand auf, streckte sich genüsslich und seufzte leise, bevor sie sich wieder an den Tisch setzte und weiter den Monitor anstarrte. Allerdings schien ihre Hypnose nicht wirklich etwas zu bewirken, der Missionsbericht schrieb sich eben nicht von alleine. Sie rollte mit den Augen. Da hatten die Antiker so viel schlaues Zeug erfunden, aber ein Gerät, das Missionsberichte schrieb? Nein, darauf kamen sie natürlich nicht.

Müde schüttelte Sam den Kopf und rieb sich gähnend über die Augen. So wurde das mit dem Bericht heute nichts mehr, das musste sie sich selbst eingestehen. Geistesabwesend klopfte sie eine, ihr unbekannte Melodie auf den Tisch, und hoffte dass ihr die passende Überleitung zu dem Bericht noch einfallen wollte. Doch das funktionierte einfach nicht. Ihre Gedanken waren an einen ganz anderen Ort abgeschweift, an dem es keine Gegner gab, die sich die Erde einverleiben wollten…

Mit einem resignierenden Seufzer tippte Samantha auf den Tasten des Laptops herum, bevor sie schließlich aufstand, um sich einen heißen Kaffee zu holen, damit sie zumindest in den nächsten zwei Stunden nicht einschlief. Obwohl sie sonst auf den Schutz ihrer Daten und somit Berichte achtete, vergaß sie völlig ihren Laptop zu sperren. Doch zu dieser späten Stunde hielt sich außer den Soldaten, die regelmäßig ihre Runden gingen, niemand mehr in der Nähe der Labors auf.

Während in Carters Labor das Licht, im Gegensatz zu den hell erleuchteten Gängen, ziemlich gedämpft war, konnte man die Wörter auf dem hellen Bildschirm des Laptops sehr gut erkennen.

Ja verdammt noch mal, ich liebe ihn!

Und hinter diesen wenigen Wörtern, die ausdrückten, was wohl nie gesagt werden wird, steckte alles, was Sam zu dieser Mission zu sagen hatte.
Nicht mehr, und ganz sicher auch nicht weniger.

-Ende-
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.