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P3X-Christmas von Chaya93

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P3X-Christmas



„Warum musste General Landry ausgerechnet uns diese blöde Aufklärungsmission aufbrummen?“, beschwerte sich Colonel Carter.
„Was haben Sie denn?“, lachte Cameron Mitchell, als er in Carters genervtes Gesicht blickte. „Ist doch schön hier draußen. Der ganze Schnee, die schöne weihnachtliche Stimmung. Was wollen Sie mehr?“
„Vielleicht möchte ich zur Abwechslung Weihnachten einmal zuhause feiern?! Es ist ja nicht so, als ob es nicht genug andere Teams gäbe, warum müssen immer wir zu Weihnachten ausrücken? Ich finde das ziemlich ungerecht von General Landry.“
„Das ist nun einmal der Dienstplan, da kann er bestimmt auch nicht sehr viel machen. Sehen Sie doch einfach das Positive an der ganzen Sache und genießen Sie unsere kleine und noch dazu einfache Aufklärungsmission ein wenig.“, schlug Mitchell vor.
„Oh, ja. Das fällt mir wirklich sehr leicht. Es ist auch ziemlich einfach eine Mission zu genießen, wenn man bis zum Knöchel im Schnee steckt.“, grummelte Sam ironisch.
Cam lachte nur, und auch Daniel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Teal’C war ausdruckslos, wie immer.
Er konnte sich auch überhaupt keinen Reim darauf machen, weshalb dieser 24. Dezember so ein besonderer Tag sein sollte, für ihn jedenfalls war er das nicht. Aber wenn die Tauri so einen Wirbel darum machen wollten, dann sollte ihm das auch recht sein.

Das Team beschloss in stillem Einvernehmen noch etwas weiter vom Gate wegzugehen. Es war ja schließlich eine Aufklärungsmission und sie wollten trotz des Datums ihren Job ordnungsgemäß ausführen.
Nach einer ganzen Weile des schweigsamen Marschierens, meinte Cameron:
„Ich wäre dafür, dass wir jetzt umkehren. Mein Kumpel und seine Familie haben eine Weihnachtsgans im Ofen und ich hatte eigentlich vor ihnen einen kleinen Besuch abzustatten. Der Gans natürlich auch.“ Er lachte. „Also, wer auch dafür ist, dass wir zur Erde zurückkehren, der hebt bitte jetzt die Hand.“
Ruckartig gingen drei Hände in die Luft. Teal’C hob nur skeptisch eine Augenbraue, doch in Anbetracht der Tatsachen, konnte das ebenfalls als eine Zustimmung gewertet werden. Da die Rückkehr nun einstimmig beschlossen worden war, blieb ihnen auch nichts anderes mehr übrig, als zum Stargate zurückzukehren und die Erde anzuwählen.

Der Rückweg würde ungefähr eine Stunde dauern, und somit hatte Mitchell genug Zeit seine Teammitglieder ein wenig auszuquetschen:
„Und Sam, was haben Sie so am heiligen Abend vor?“
Sam sah ihn fragend an, sonst war es Colonel Mitchell auch ziemlich egal, was sie nach Feierabend machte, trotzdem freute sie sich über ein Gespräch mit ihm, wie sie es eben immer tat und deshalb antwortete sie ihm auch mit einem Lächeln:
„Oh, eigentlich nichts besonderes.“ Sam zuckte mit den Schultern. „Mark und seine Frau sind in Miami und alle meine Freunde sind entweder mit dem Nachwuchs vollkommen überfordert oder machen sich einen schönen Abend zu zweit. Ich werde wahrscheinlich zu Hause herumsitzen und ein Glas Wein trinken.“
„Ach, und da finden sie es dumm, mit Ihrem Team an Weihnachten auf einem Planeten sein müssen? Bei Ihnen zuhause, sitzen Sie doch auch den ganzen Tag nur alleine rum.“
„Ja, das ist schon richtig, aber ich hatte schon ziemlich lange keinen freien Tag mehr, außerdem ist Weihnachten auch eine Zeit der Stille. Da sollte man einfach nicht auf fremden Planeten herumrennen.“
Cam hob lächelnd eine Augenbraue, als Sam das Argument mit dem freien Tag brachte. Das klang nämlich so gar nicht nach der Samantha Carter, die er kannte.
„Sie hätten sich auch unter dem Jahr einen Tag frei nehmen können.“
„Ja, ich weiß, ich meine auch nur…“, begann Sam und versuchte die richtigen Worte zu finden.
„Schon in Ordnung, Sam. Sie müssen sich doch nicht immer vor mir rechtfertigen.“, meinte Cameron mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Colonel Carter wurde rot und sah schnell weg. Dieser Mann verstand es wirklich sie immer wieder aus dem Konzept zu bringen, und dass obwohl er ihr eigentlich ganz alltägliche Fragen stellte. Hätte er sie gefragt, ob das Stargate auch mit erneuerbaren Energien betrieben werden könnte, und wie viele Windräder man dafür bräuchte, hätte sie ihm bestimmt richtig und vor allem ohne zu überlegen antworten können.

„Und Daniel, wie sieht es bei Ihnen aus? Irgendwelche Pläne?“, fragte Cameron nun den Archäologen ihres Teams, Daniel Jackson.
Dieser sah kurz von der Schneedecke auf, auf die er die ganze Zeit des Weges geachtet hatte. Ein vorfreudiges Blitzen schlich sich in seine Augen.
„Ich treffe mich mit Jack.“

Cameron nickte.
„Aha. Teal’C?“
„Mein Weg führt mich nach Chulak, Colonel Mitchell.“
„Sehr schön. Grüßen Sie Bra’tac und Ihren Sohn von mir.“
„Diese Grüße werde ich ausrichten.“, sagte Teal’C und deutete diese leichte, für ihn typische Verbeugung an.

Cameron wusste nicht, wen er noch irgendetwas fragen sollte, und da der Rest des Teams anscheinend auch keinen großen Wert auf eine Konversation legte, breitete sich ein Mantel des Schweigens über ihnen aus.
Nach einer halben Stunde kam das schneebedeckte Stargate in Sicht. Die roten Chevrons stachen grell aus dem blendenden Weiß des Schnees heraus.
„Da vorne ist das Stargate. Noch eine viertel Stunde und wir können wieder nach Hause. Ich hoffe bloß, dass jetzt keiner von den Ori beschließt uns ein Weihnachtsgeschenk vorbeizubringen.“
„Tja, bei denen kann man ja nie wissen.“, lachte Daniel „Wer weiß, vielleicht warten die kleinen Ori auch auf die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum“
„Oh je, fordert es nur heraus. Am Ende wollen sie wirklich noch mit uns feiern.“, grinste Sam und zwinkerte Cameron zu. Dieser lachte seiner Kollegin ebenfalls zu.
„Wissen Sie, vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht. Wir wünschen uns von ihnen ein paar Ori-Mutterschiffe, dann können wir sie besser bekämpfen.“
„Sie haben vielleicht ausgefallene Wünsche.“, meinte Daniel.
„Tja, die hatte ich schon immer. Ich hab mir als kleiner Junge mal eine originalgetreue Nachbildung des Todessterns aus Star Wars gewünscht. Im Verhältnis 1:1.“
„Cool.“
„Nicht wirklich. Ich bekam einen Todesstern aus Lego. Nicht ganz die Originalgröße, aber trotzdem ziemlich cool für einen neunjährigen Jungen.“

Plötzlich hörten Teal’C, Daniel und Cameron ein unterdrücktes Aufstöhnen. Als sie sich ruckartig umdrehten sahen sie nur noch, wie Sam zu Boden fiel und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Knöchel hielt.
Sofort rannte Cameron zu ihr und kniete sich neben sie in den Schnee.
„Hey, Carter, was ist passiert.“
„Kaninchen.“, presste Carter zwischen zusammengedrückten Lippen hervor.
„Wie, was? Kaninchen?“, fragte Mitchell perplex.
„Kaninchenbau.“
„Oh, verdammt. Können Sie auftreten?“
„Ich weiß es nicht. Jedenfalls tut es höllisch weh.“, meinte Carter.
„Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“, sagte Cameron und reichte ihr eine Hand.
Samantha Carter ergriff sie dankbar und lies sich von ihm auf die Beine ziehen. Vorsichtig versuchte sie den linken Knöchel zu belasten, wobei sie sich vorsichtshalber noch immer an Cameron festhielt.
Mittlerweile stand sie auf beiden Beinen und bisweilen taten sich keine Probleme auf. Als sie jedoch versuchte zu gehen, machte ihr Knöchel ihr einen Strich durch die Rechnung. Stechend schoss der Schmerz von ihrem Fuß nach oben. Hätte sie sich nicht an Mitchell festgehalten, dann würde sie jetzt wieder im Schnee liegen, denn ihr Fuß hatte unter ihrem Körpergewicht nachgegeben. Carter verzog das Gesicht und biss sich auf die Lippe.
Dann schüttelte sie resignierend den Kopf.
„Geht nicht.“
„Tja, dann wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich weiterhin bei mir festzuhalten.“, meinte Cameron und schlang ihren Arm um seine Schultern und er selbst stützte Sam so gut er konnte.
Sam lächelte ihn nur gequält an und mit Cams Hilfe humpelte sie mehr schlecht als recht auf das Stargate zu. Aus der geplanten viertel Stunde wurde augenblicklich eine halbe.
Mitchell war sehr geduldig und lies Sam immer kleinere Pausen machen, damit sie den Knöchel entlasten und selbst wieder zu Atem kommen konnte.
Wenn sie dann weitergingen, spürte Mitchell jedes Mal den heißen Atem von Samantha Carter im Nacken.

Nach zwanzig Minuten kamen sie endlich am Sternentor an und Mitchell bat Sam sich vorerst am DHD abstützen und beauftragte sie zugleich damit die Koordinaten für die Anwahl der Erde einzugeben. Sam tippte diese ein und der Ereignishorizont bildete sich.
„Na dann mal los. Daniel, Teal’C gehen Sie schon mal vor, ich komme mit Sam gleich nach. Richten Sie Dr. Lam aus, dass sie heute wahrscheinlich noch eine Patientin bekommt.“, meinte Mitchell mit einem Seitenblick auf Carter, die ihn gequält ansah.
„Ja, Mitchell.“, kam es kurz von Teal’C. Gleich darauf gingen Daniel und er zusammen durch den blauen Ereignishorizont.

Nachdem die beiden durch waren, legte Sam wieder einen Arm um Camerons Schulter und er stütze sie die kurze Strecke bis zu dem Stargate. Doch gerade, als beide den Schritt durch den Ereignishorizont machen wollten, flackerte dieser kurz auf und fiel dann in sich zusammen.
Nach einigen Sekunden des Entsetzens blickten sich die zwei Soldaten geschockt an. Beide wussten, was dies bedeutete. Sollte der Fehler bei dem Gate liegen, dann standen die Chancen ziemlich gut, dass sie Weihnachten auf diesem Planeten verbringen mussten.
Obwohl die beiden gerade erst ein Jahr zusammen arbeiteten, wussten sie sich trotzdem derart gut ohne Worte zu verständigen, dass Cameron sofort wusste, dass er Carter zurück zu dem DHD bringen sollte. Dort lies er sie vorsichtig auf den kalten, schneebedeckten Boden sinken.

Sam untersuchte das DHD auf mögliche Schäden und lies ein paar Diagnostikprogramme laufen. Ihre Miene verschlechterte sich zusehends.
„Hey, Sam, was ist los?“, fragte Mitchell, dem dies natürlich nicht entgangen ist.
„Wir haben ein Problem.“
„Hab ich auch schon bemerkt, aber sie bekommen das schon wieder hin.“, meinte er zuversichtlich. Dann blickte er wieder in ihr Gesicht und seine Zuversicht schrumpfte auf ein Minimum. „Sie bekommen das doch hin, oder?“
„Tut mir Leid. Einer der Hauptsteuerkristalle wurde überhitzt. Er ist komplett unbrauchbar. Der kann wirklich nie mehr verwendet werden.“
„Aber wie kann dieser Kristall denn bei dieser Kälte überhitzen?“, wollte der Colonel wissen.
„Keine Ahnung, aber Fakt ist, dass wir hier festsitzen. Wir kommen hier nicht weg.“

Cameron Mitchell strich sich mit einer Hand über das Gesicht und setzte sich neben Colonel Carter auf den eiskalten Boden, doch im Moment fühlte er das nicht.
„Ich hoffe doch, dass die Jungs auf der Erde uns ganz schnell die Odysee vorbeischicken.“
„Ja, das werden sie bestimmt. Allerdings wird sie frühestens morgen los fliegen und danach dauert es mindestens noch fünf Tage, bis sie hier ist.“, meinte Carter und zuckte traurig mit den Schultern.
„Morgen früh erst?“
Sam zuckte mit den Schultern und deutete dann auf ihre Uhr, wo das Datum hell hervorstach.
„Das bedeutet also Weihnachten auf diesem Planeten?“
„Sieht so aus.“, meinte Samantha Carter und blickte ihn an.
„Na super. Und was tun wir jetzt?“, kam die Frage von Mitchell, obwohl diese eigentlich offensichtlich war.
„Keine Ahnung, holen Sie das Zelt raus.“
„Zelt? Was für ein Zelt? Das war eine eintägige Mission, da nimmt man doch kein Zelt mit.“, sagte Colonel Mitchell verwirrt.
„General O’Neill hatte so was immer dabei.“
Ein dunkler Schatten breitete sich auf Camerons Gesicht aus. „Tut mir Leid, aber ich bin nicht O’Neill.“
Carter sah ihn von der Seite her an und erkannte, wie weh sie ihm mit diesem Satz getan hatte. „Ich weiß, tut mir Leid. Das war auch nicht so gemeint.“
Ihr Teamkollege nickte nur, sah sie aber nicht direkt an. Stattdessen fand er es anscheinend äußerst interessant die Schneeflocken zu seinen Füßen zu zählen.

„Cam?“, fragte Sam dann nach einiger Zeit.
„Hm?“
„Kommen Sie, wir errichten uns irgendwo ein Lager. Es wird bestimmt bald dunkel.“, meinte sie und deutete auf den weißen Mond, der sich schon schwach von dem dunkelblauen Himmel abhob.
„Ja, Sie haben vermutlich Recht. Ich habe da hinten eine kleine Lichtung gesehen, ich denke da wäre ein guter Platz um ein Lager zu errichten und Platz für ein Lagerfeuer ist auch.“, meinte Cameron.
„Alles klar. Ähm, Cam, könnten Sie vielleicht…?“, fragte Sam und deutete auf ihren verletzten Knöchel.
„Ja, klar, natürlich.“, sagte Cam sofort und bot ihr sogleich seinen Arm an. Sam ergriff ihn dankbar und zog sich hoch. Jetzt legte sie wieder ihren Arm um seine Schulter und abermals konnte Mitchell ihren heißen Atem im Nacken spüren. Sofort besserte sich seine Laune und er dachte, dass es an der Zeit wäre, sich bei Samantha für sein Verhalten zu entschuldigen.

„Sam?“
„Ja?“
„Tut mir Leid.“, sagte er leise.
„Was tut Ihnen Leid?“
„Dass ich vorhin so abwehrend zu Ihnen gewesen bin. Sie wissen schon, als Sie das vom General gesagt haben, ich hätte nicht auf diese Art reagieren sollen.“
„Das ist schon in Ordnung.“, beruhigte ihn Sam. „Ich weiß auch nicht, warum ich das gesagt habe, ich glaube ich verstecke mich immer ein wenig hinter ihm, wenn ich vor irgendetwas Angst habe. Keine Ahnung, ich habe diese blöde Eigenschaft schon, seit ich das erste Mal mit ihm zusammengearbeitet habe. Früher hat er mir eben immer den Rücken frei gehalten.“
„Versteh ich.“, antwortete Mitchell einsilbig. Er hatte irgendwie auf eine andere Antwort gewartet.
„Nein, nicht so, wie Sie jetzt denken. Ich weiß selber nicht genau, wie ich es erklären soll, doch Fakt ist, dass er nicht hier ist, also bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig, als seinen Platz einzunehmen.“, grinste sie.
„So, dann bin ich also eine Art Lückenfüller?“
„Nein.“, sagte Sam leise und sah ihn auf eine Art an, in der sie ihn noch nie zuvor angesehen hatten. „Nein, Sie sind viel mehr als das.“
Cameron lächelte. „Danke.“
„Danke für was?“
„Für all das, was Sie eigentlich sagen wollten.“
Sam lachte und schüttelte leicht den Kopf.

Cameron grinste den ganzen Weg über, bis sie schließlich bei der Lichtung angekommen waren. Dort lies er Sam auf den kalten, schneebedeckten Boden sinken.
„Wie geht es eigentlich Ihrem Knöchel?“, fragte er besorgt.
„Es ist nicht viel schlimmer geworden. Der Schnee kühlt ziemlich gut, auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich fast erfriere.“
Cameron nickte. „Ja, das Gefühl kenne ich nur zu gut. Bleiben Sie hier, ich versuche etwas trockenes Feuerholz zu finden. Haben Sie ein Feuerzeug dabei?“
„Nein, aber ein paar Streichhölzer befinden sich dennoch in meinem Besitz.“, lachte sie. Cameron sah sie an, erkannte dann ihren Scherz und schmunzelte.
„Super, als nächsten zaubern Sie dann noch ein paar Würstchen aus der Hosentasche und wir können grillen.“
„Tut mir Leid damit kann ich nicht dienen, aber ich hätte ein paar Energieriegel.“
„Cool. Das wird ein tolles Weihnachtsessen.“, grinste Colonel Mitchell ironisch, dann machte er sich auf den Weg, um das Feuerholz zu sammeln.
Sam versuchte währenddessen so gut wie möglich den Schnee von der Erde zu wischen. Doch unter der Schneeschicht war der Boden gefroren. Trotzdem war es besser, als auf dem Schnee zu sitzen, denn obwohl sie es sich oftmals wünschte, war ihre Kleidung nicht wasserfest.

Nach einer halben Stunde kam Cameron wieder zurück, dick bepackt mit Ästen und Zweigen. Er schichtete sie in der Mitte zu einem Lagerfeuer auf, ging dann zu Sam und bat sie um die Streichhölzer. Diese gab sie ihm natürlich auch und schon wenige Minuten später leckten die Flammen gierig nach dem trockenen Holz.
Nachdem Cameron sich vergewissert hatte, dass das Feuer nicht auf die Bäume um sie herum überspringen konnte, setze er sich neben seine Kollegin und Freundin.

Der gerade einsetzende Wind verwehte den luftigen Schnee auf den Baumwipfeln und ließ ihn sanft auf Sams Haare rieseln. Die kleinen Schneeflocken glitzerten wunderschön, als sich dass goldene Licht des Feuers in ihrem Gesicht spiegelte.

„Das war eigentlich nicht so, wie ich mir das Weihnachtsfest vorgestellt habe, wissen Sie?“
„Ach kommen Sie schon, Carter. Wir haben doch Schnee, ziemlich viel sogar, Wald und ganz viele Sterne. Wir dekorieren hier einfach ein klein bisschen um, da und dort vielleicht ein paar Lichter und zur Krönung des Ganzen haben wir sogar ein schönes, großes Lagerfeuer. Das ist doch was, meinen sich nicht auch?“
„Ja, das ist sehr schön.“, grinste Carter und kuschelte sich gemütlich an Cams Schulter. Dieser legte beinahe schüchtern einen Arm um sie und drückte sie fest an sich.

„Ich vermute mal, dass wir hier auf diesem Planeten so ziemlich die einzige menschliche Lebensformen sind, oder?“, fragte Cameron schließlich.
„Äh, ja, ich vermute schon. Aber warum fragen Sie? Haben Sie Angst, dass Ihnen jemand die Energieriegel wegfuttert?“, schmunzelte Sam auf seine Frage hin.
„Nein, nein, das nicht. Aber wenn nur wir zwei hier sind, dann kann mich doch niemand verpetzen. Rein theoretisch natürlich.“
„Ja, das ist schon richtig, aber worauf wollen Sie eigentlich hinaus?“
„Auf nichts.“, sagte Cameron scheinheilig und ein Grinsen begann sich auf seinem Gesicht auszubreiten.
„Was zum Teufel haben Sie eigentlich vor?“, wollte Sam Carter wissen.
„Nichts.“, rief Cam lachend aus.
„Cam!“, rief Sam und boxte ihn freundschaftlich in die Seite.
„Gut, dann zeige ich es Ihnen eben, aber ich bin unschuldig, wenn es Ihnen nicht passt.“, sagte Cam und näherte sich langsam Sams Gesicht. Als seine Lippen auf die ihren trafen fühlte sich die Luft um ihn herum überhaupt nicht mehr so kalt an. Endlose Zeit schien vergangen zu sein, als er sich wieder von ihr löste.
Sie starrte ihn nur an, sagte überhaupt nichts.
„Hören Sie, es… es tut mir Leid.“, stammelte Cam. „Ich weiß nicht, was da gerade mit mir passiert ist.“
„Halten Sie die Klappe.“, murmelte Sam und zog ihn zu sich. Sanft küsste sie seine samtweichen Lippen und strich ihm mit der Hand über die frisch rasierte Wange. Auch bei diesem Kuss dauerte es lange, bis sie sich voneinander lösen konnten.
„Es sieht so aus, als hätte ich mich in Sie verliebt.“, meinte Cameron nüchtern.
Sam nickte. „Ja, ich mich auch in Sie. Da fällt mir ein, vielleicht sollten wir langsam zum ‚du’ übergehen?“
„Keine schlechte Idee, Sam.“
Sam lächelte und kuschelte sich an ihn, während Cameron einen Arm um sie legte und sie fest an sich drückte, so als würde er sie nie mehr loslassen.

Nach einer ganzen Weile meinte Sam: „Weißt du, so schlimm ist es überhaupt nicht Weihnachten auf diesem Planeten feiern zu müssen.“
„So schlimm? Müssen? Hört sich aber sehr begeistert an.“, kommentierte Cameron Mitchell.
„Um ehrlich zu sein, ist es das schönste Weihnachten, das ich jemals hatte.“
„Das geht mir ganz genauso.“, meinte der Colonel.
„Abgesehen davon natürlich, dass mein Knöchel weh tut.“, stufte Sam die Sache herab.
„Darf ich mir das mal ansehen?“, fragte Cameron mit einem besorgten Blick.
„Bist du unter die Ärzte gegangen?“, lachte Sam „Das ist nur eine kleine Verstauchung.“
„Das sagst du. Und zu deiner Information: Mein Cousin ist Arzt.“
„Wirklich? Hast du ihm alles abgeschaut?“
„Ich habe ihn kein einziges Mal gesehen, seit er mit dem Medizinstudium angefangen hat.“
„Ups. Naja, dann werde ich wohl einem Colonel der United States Airforce vertrauen müssen.“
„Sieht so aus, als müsstest du das. Darf ich jetzt?“, fragte Cameron abermals.
„In Ordnung.“, gab Sam ihr Einverständnis.

Cameron kniete sich neben ihren verletzten Knöchel und begann vorsichtig die Schnürsenkel zu lösen.
„Autsch, pass doch auf.“, rief Carter plötzlich.
„Ich hab dich fast nicht berührt.“, rechtfertigte sich Mitchell.
„Es hat jedenfalls weh getan.“
„Tut mir Leid. Ich werde vorsichtiger sein.“, sagte der Colonel und machte sich wieder daran Carter den Schuh auszuziehen, noch vorsichtiger, als zuvor, dennoch entging ihm nicht, wie Carter ihrer Lippen fest zusammenpresste.
Als er endlich alle Schnürsenkel lösen konnte, blickte er ihr kurz in die Augen, dann auf ihren Schuh. Carter nickte nur kurz und gab damit zu verstehen, dass sie bereit war. Vorsichtig zog Cameron ihr erst den Schuh, danach die schwarze Socke aus. Was er zu sehen bekam, war wirklich kein schöner Anblick.

„Oh mein Gott, das sieht ja schlimm aus. Und das soll nicht weh tun? Sam, verdammt noch mal, rede doch einfach mit mir.“
„Cam, es ist eisig kalt hier und der Schnee kühlt verdammt gut. Ich spüre fast überhaupt keine Schmerzen. Das wird schon wieder.“, beruhigte ihn Colonel Carter.
Cameron sah sie nur einige Zeit an, seufzte und meinte schließlich: „Einen Stützverband werde ich dir aber trotzdem anlegen, nicht, dass der Knöchel angebrochen ist.“
„In Ordnung Onkel Doktor.“, lachte Sam und Cameron stimmte ein. Dann wurde er allerdings wieder ernst und legte Sam professionell den besagten Verband an. Nachdem dies geschehen war, zog er ihr Socke und Schuh wieder an und setze sich neben sie.
„Besser?“, fragte er.
„Wärmer.“, entgegnete Samantha und lächelte ihn dankbar an.
Cameron rollte nur mit den Augen und schloss sie dann wieder in seine Arme, während das Lagerfeuer weiterhin loderte und den Schnee zu ihren Füßen schmolz.

„Ich hätte niemals gedacht, dass…“, begann Carter nach einer Weile des Schweigens.
„Was?“
„Naja, dass wir beide einmal zusammenfinden würden.“
„Ich habe es immer gewusst, nur wusste ich nicht, wie ich dir jemals hätte sagen können, dass ich dich liebe.“
„Das geht mir genauso. Es waren ja immer Daniel oder Teal’C dabei. Da konnten wir nie ungestört über gewisse Dinge reden.“
„Du hast recht. Insofern war es doch ziemlich gut, dass der Kontrollkristall überhitzt wurde.“, meinte Cameron.
„Da hast du verdammt Recht. Aber wie wird es jetzt weitergehen?“, fragte Colonel Carter.
„Weitergehen? Was meinst du damit?“, wollte Cameron Mitchell wissen.
„Es gibt Regeln.“
„Keiner muss von irgendwas erfahren.“
„Meinst du das wird auf ewig klappen? Glaub mir Cameron, irgendwann wird es sehr schwierig werden unsere Gefühle füreinander zu vertuschen.“, erklärte Samantha.
„Da magst du Recht haben.“, stimmte ihr Mitchell zu „Aber schwierig hat doch irgendwie auch etwas ziemlich reizvolles, findest du nicht auch?“
„Au ja.“, flüsterte Carter, bevor sie sich langsam Mitchells Gesicht näherte und ihn sanft küsste.

Als sie sich wieder von ihm löste, sah Cameron zum ersten Mal, dass ihre Augen nicht nur blau waren. In ihnen spiegelte sich so vieles wider. Trauer, Hass, Freundschaft und das Licht des Lagerfeuers. Doch dies alles wurde überdeckt, von dem was nun vorrangig in ihren Augen glühte: Die Liebe.
Bevor er sich in ihren Augen verlieren konnte, meinte er liebevoll zu ihr: „Wir sollten vielleicht ein wenig schlafen.“
Sam nickte, kuschelte sich eng an Cameron und starrte in das Feuer, als ihre Lider schwer wurden und sie Mühe hatte die Augen offen zu halten.
Als Sam schließlich die Augen schloss, glaubte sie in der Ferne eine leise Melodie zu hören.

I wish you a merry Christmas, I wish you a merry Christmas…

-Ende-
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