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Memories von Nin

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Vorwort

Short-Cut: "Kolya wird nie ganz sterben, John. Die Erinnerungen an ihn werde ich ein Leben lang in mir tragen."
Spoiler: Alle Kolya Folgen (bis auf 3x13)
Charaktere: Weir, Kolya, Sheppard, Beckett
Kategorie: Angst, Rape
Rating: R-16
Author's Note: Sühsis Kolya-FF hat mich irgendwie inspiriert.
Widmung: An Sühsi *g* Und an Xily - wehe, WEHE(!) du weckst mich jemals noch einmal, wenn ich am nächsten Tag Prüfung habe! Sonst gibt's was … :P
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne - NinsM@gmx.de

Memories


"Wie geht es ihr?", fragte Sheppard sofort, als er die Krankenstation betrat und auf den Arzt zugeeilt kam. Carson schaute etwas überrumpelt von seinem Schreibtisch hoch und setzte sich dann aufrecht hin.
"Schlecht", antwortete er und seufzte. "Es ist praktisch kaum eine Körperstelle vorhanden, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Körperlich ist sie übel zugerichtet worden und ich kann nicht im Entferntesten sagen, wie es um ihre Psyche steht." An ihren körperlichen Verletzungen gemessen musste sie psychisch sehr angeschlagen sein und obwohl er schon vieles gesehen hatte, musste er sich eingestehen, dass ihn Elizabeths Fall mehr mitnahm als so mancher in der Vergangenheit. Sie war eine gute Freundin und er hatte bereits miterlebt, wie sich Entführung und Folter auf einen Menschen auswirken konnten. Er wollte nicht wirklich sehen, was es mit Elizabeth gemacht hatte.
Sheppard schwieg einen Moment und schien das Gesagte zu verarbeiten, dennoch kam es dem Arzt so vor, als würde ihm noch etwas Spezielles auf der Zunge liegen. Er blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an und wartete, doch es kam nichts.
"Gibt es noch etwas, Colonel?", fragte er dann schließlich und Sheppard nickte.
"Was für Arten der Verletzung haben Sie gefunden?", fragte er nach und sein Herz pochte in seinen Ohren. Er war sich nicht sicher, ob er es überhaupt hören wollte.
"Nun…sie hat am ganzen Körper verstärkt Prellungen, Schnittwunden und Blutergüsse. Zwei Rippen sind gebrochen und ihr rechtes Handgelenk ist angebrochen, des Weiteren hat sie eine Platzwunde rechts am Hinterkopf", zählte Beckett die Verletzungen langsam auf und sah jede einzelne vor seinem inneren Auge.
"Ist das alles?", hakte Sheppard nach und der Arzt blickte ihn etwas verwirrt an.
"Wollen Sie auf etwas bestimmtes heraus?", fragte er und Sheppard nickte etwas unwillig. Er setzte zum Sprechen an, brachte die Worte anfangs allerdings nicht heraus.
"Es gibt da etwas", begann er zögerlich. "Kolya sagte mir, er habe sie mehrfach vergewaltigt", sagte er schließlich mit belegter Stimme. Zu gern hätte er Kolya für diese Worte umgebracht, doch der Genii hatte ihm diese Information per Funkgerät durchgegeben und war für ihn unerreichbar gewesen. Als sie bei dem Genii Lager angekommen waren, war er bereits verschwunden und Sheppard spürte noch immer den unbändigen Zorn in sich, als er eben dies feststellte. Wieder einmal war Kolya entkommen, nur dass es dieses Mal anders war. Dieses Mal hatte er Elizabeth in seiner Gewalt gehabt und John musste einfach wissen, ob die Worte des Geniis stimmten oder nicht. Er brauchte Gewissheit.
"Colonel, gewisse Informationen über die Verletzungen von Elizabeth sind für Sie nicht relevant", sagte Carson und war sich im Klaren, dass dies Sheppards Frage eigentlich beantwortete, wenn es auch nicht seine Absicht war.
"Das weiß ich, Doc, aber ich muss es einfach wissen! Hat er sie vergewaltigt?", wollte Sheppard wissen und stützte sich mit den Händen auf dem Schreibtisch ab, schaute den Arzt mit festem Blick an.
"Ich nehme es an", antwortete Beckett und erinnerte sich an das Grauen, als er die Blutergüsse und Rötungen an ihren Oberschenkeln gefunden hatte. So etwas wollte kein Arzt finden und anhand der Beweislage konnte er sagen, dass der Missbrauch mit einer nicht unübersehbaren Brutalität vonstatten gegangen war.
Sheppard richtete sich wieder auf und spürte erneut Wut und Zorn in sich aufsteigen. Ich habe immer Spaß mit meinen Gefangenen, Colonel, vor allem mit den Frauen und an Dr. Weir hatte ich besonders viel Freude, waren Kolyas Worte gewesen und John konnte sich nicht mehr kontrollieren. Er drehte sich herum und schlug aus blanker Wut mit der Faust auf die Scheibe, die das Büro vom Rest der Station trennten. Klirrend ging das Glas zu Bruch und er atmete tief ein, um sich zu beruhigen und nicht auch noch auf andere Gegenstände einzuschlagen.
Beckett sagte kein Wort, trat lediglich zu ihm und schaute sich seine Hand an. "Wenn sie Glasscheiben einschlagen, Colonel, hilft das Elizabeth keineswegs", meinte er und in Sheppard stieg ein sarkastisches Lachen auf.
"Das weiß ich auch", sagte er und ließ sich die Hand mit einer Creme behandeln.
"Gut. Begeben Sie sich lieber auf die Suche und finden Sie das Schwein, das ihr das angetan hat", erklang wieder die Stimme des Arztes und John musste ihm zustimmen, obwohl das Verlangen, noch auf etwas einzuschlagen, nach wie vor vorhanden war.
Wortlos verließ er die Krankenstation und ließ Beckett alleine zurück.

***


Ein paar Stunden waren vergangen, als John die Krankenstation wieder aufsuchte und von Beckett den aktuellen Stand der Dinge erfahren wollte.
"Sie ist vor zwei Stunden das erste Mal aufgewacht, allerdings nur kurz", sagte Carson und John nickte. "Sie ist sehr groggy, was kein Wunder ist, da sie viel Schmerzmittel intus hat."
"Was für einen Eindruck hatten Sie?", fragte John und hoffte das Beste.
"Sie schien etwas verwirrt und sehr müde. Ich habe kaum mit ihr gesprochen, sie ist schnell wieder eingeschlafen", antwortete Beckett.
"Kann ich zu ihr?", bat John und der Arzt nickte.

Er hatte ihr Gesicht im Verließ, in dem sie gefangen gehalten worden war, bereits gesehen und dennoch schockierte ihn der Anblick aufs Neue. Ihre Haut schimmerte in allen möglichen Farben und war an mehreren Stellen geschwollen. Kleine Schrammen zierten ihr Kinn und auch ihre Augenbrauen und er spürte einen Stich im Herzen.
So etwas hätte nie geschehen dürfen, sie hätten Elizabeth besser beschützen müssen, doch stattdessen war sie Kolya in die Hände gefallen und die Schuldgefühle würden ihn wohl ein Leben lang verfolgen.
Stumm ließ er seinen Blick an ihrem Körper hinab wandern und nahm das geschwollene Handgelenk, die Kratzer und Schrammen und die eingerissenen Fingernägel wahr. Sie hat sich anfangs noch heftig gewehrt, hatte ihm Kolya süffisant über Funk gesagt. Aber eben das macht den besonderen Reiz aus. Die Abwehr zu durchdringen und den Menschen zu brechen.
Elizabeths Anblick brannte sich in seinen Kopf ein und würde wahrscheinlich nie wieder verschwinden. Mitleid stieg in ihm auf, endloses Mitleid darüber, dass gerade ihr so etwas passiert war. Sie hatte es nicht verdient, im Grunde hatte es niemand verdient und er schüttelte den Kopf. Er konnte sie kaum ansehen, da ihr Anblick ihm verdeutlichte, dass er versagt hatte. Gleichzeitig pochten ununterbrochen Kolyas hämische Worte in seinem Kopf und piesackten ihn.
Sie war gut, Colonel, es ist bedauerlich, dass ich nicht noch mehr Zeit hatte, waren ein paar seiner Worte gewesen, bevor er mit Details fortgefahren war. Sie hat geschrieen und anfangs noch Widerstand geleistet, doch ein paar Schläge haben sie schnell beruhigt und danach konnte man mit ihr machen, was man wollte.
Ekel stieg in John hoch und er konnte nicht verhindern, dass Kolyas Worte in seinen Ohren widerhallten, als hätte er sie soeben erst ausgesprochen.
John musste ein paar Mal tief ein- und ausatmen, um sich zu beruhigen und ein Gefühl der Übelkeit zu unterdrücken. Als er Elizabeth anblickte, stellte er erschrocken fest, dass sie wach war und ihn anschaute.
Sie nahm seinen Gesichtsausdruck wahr und richtete ihren Blick dann an die Wand auf der gegenüberliegenden Seite, starrte diese an, als wäre sie ihre Rettung von der Wirklichkeit.
John trat näher und legte eine Hand auf die ihre, doch sie zuckte zurück und schnappte erschrocken nach Luft.
Es tat ihm in der Seele weh, als er die Angst in ihren Augen sah und er wusste einen Moment nicht, was er nun tun sollte.
"Elizabeth, ich bin es, John", sagte er schließlich und es dauerte ein paar Sekunden, ehe sie ihren Blick zu ihm wandern ließ.
"Wo ist Kolya?", fragte sie leise und ihre Stimme klang kratzig und heißer.
"Weg", sagte er und hoffte, dass er ihr damit ein wenig die Angst nehmen konnte, doch dem war nicht so. Stattdessen versteifte sie sich und ein Zittern durchlief ihren Körper.
"Er wird wiederkommen", ließ sie verlauten und John konnte beobachten, wie sich eine Gänsehaut auf ihrem Arm bildete.
"Und ich werde ihn dann umbringen", sagte er und Elizabeth konnte deutlich Wut aus seiner Stimme heraushören.
"Er ist bisher immer entkommen", stellte sie fest und John hielt ihre Hand nun umschlossen, obwohl er spürte, wie sie zurückzuckte.
"Das nächste Mal wird ihm das nicht gelingen", sagte er und es klang wie ein Versprechen. "Das nächste Mal wird er mit dem Gesicht nach unten tot auf der Erde liegen." Er würde alles daran setzen, dass eben dies eintraf und wenn er Kolya jahrelang verfolgen musste.
Sie werden mich nie kriegen, Colonel, ich bin Ihnen immer einen Schritt voraus, waren Kolyas letzte Wort per Funkgerät gewesen.
"Ich habe Angst, dass er zurückkommt", erklang ihre Stimme von Neuem und sie wünschte sich in den Schlaf zurück, wo keine Bilder von Kolya in ihrem Geist herumspukten.
Johns Gesichtsausdruck einige Augenblicke zuvor kam ihr wieder in den Sinn. Sie hatte Mitleid und auch Ekel darin gesehen, beinahe das Gleiche war in Becketts Augen zu lesen gewesen. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie wollte sich nicht erinnern, sie wollte einfach Ruhe haben, alles vergessen und der Wirklichkeit noch für einen Moment länger entkommen.
"Ich möchte schlafen", sagte sie und John nickte, drückte ihre Hand.
"Okay", sagte er und die nächsten Worte platzen aus ihm heraus. "Kolya wird für seine Taten bezahlen. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Er wird sterben." Er konnte sich diese Worte nicht verkneifen, sie suchten sich beinahe gewalttätig den Weg über seine Stimmbänder.
"Er wird nie ganz sterben, John. Die Erinnerungen an ihn werde ich ein Leben lang in mir tragen. Sie werden immer lebendig bleiben", sagte Elizabeth leise und er musste sich anstrengen, um ihre Worte zu verstehen. Tränen glitzerten in ihren Augen und sie schloss diese, bevor sie sich einen Weg über ihre Wangen bahnen konnten. Es zerriss ihm das Herz sie so zu sehen und ihre Worten ließen ihn leicht erschauern.
"Er wird nie sterben."

~ ENDE ~
Fortsetzung: Step by Step von Xily
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