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Long Way von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Jeder hatte sie vor Michael gewarnt, doch es war nicht nötig. Sie wusste, wer oder was er war.
Spoiler: 3x01 No Man's Land (2)
Charaktere: Michael/Weir
Kategorie: Angst, Romance, UC
Rating: PG-13
Author's Note: Ich steh auf ungewöhnliche Couples (ist ja nichts Neues *hehe*) und dieses ist eines davon, aber ich liebe es :D
Widmung: An Xily, Kat, Sühsi und Kasumi, die diesem Couple nicht vollends abgeneigt sind - Danke, Mädels ^^
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne ^^ NinsM@gmx.de

Long Way


Er ist ein Wraith, Elizabeth! Kein Mensch!
Elizabeth wusste nicht genau, weswegen eben diese Worte immer wieder in ihr Bewusststein drangen. Sie hatte gedacht, dass sie sie unterdrückt, oder was noch besser wäre, sie verarbeitet hatte. Dr. Heightmeyer sagte immer, dass vor dem Vergessen das Verarbeiten kommen musste und anscheinend war sie noch nicht mit dem Verarbeiten fertig, denn ansonsten wären die Worte jetzt nicht wieder hochgekommen.
Die Worte repräsentierten die Meinungen von fast allen Mitgliedern der Expedition und es tat nach wie vor weh; es verletzte sie.
Sie hatten Recht, aber was spielte es für eine Rolle, dass Michael ein Wraith und kein Mensch war? Er konnte fühlen wie ein menschliches Wesen, hatte vielleicht andere ausgeprägte Verhaltensmuster als die, die ein Mensch sein Eigen nannte, doch dennoch war es ihm möglich Gefühle zu haben und diese auch zu zeigen.
Die Anderen wollten es nicht erkennen, sie sahen in ihm einfach den Feind. Sie sah die Person dahinter, halb Wraith, halb Mensch und auf keinen der beiden Seiten gerne gesehen.
Die Wraith hatten ihm nicht vertraut und so hatte er sich gegen sie entschieden, hatte beschlossen, den Menschen zu helfen. Doch auch hier war er nicht gerne gesehen, wie hätte es auch anders sein sollen? Er war eben nach wie vor der Feind.
Als ihre Beziehung öffentlich geworden war, hatte es wie eine Bombe eingeschlagen und wann immer sie an die verschiedenen Gesichter dachte, spürte sie einen Stich im Herzen. Es war alles dabei gewesen; Furcht, Ekel, Überraschung.
Jeder hatte sie vor Michael gewarnt, doch es war nicht nötig. Sie wusste, wer oder was er war. Sie wusste, dass er sie niemals verletzen würde und sie vertraute ihm. So wie er ihr vertraute.
Er vertraute auf ihre Liebe und auf ihre Unterstützung, denn er hatte es weiß Gott nicht leicht auf Atlantis.
Hätte sie Ronon nicht ein ausdrückliches Verbot ausgesprochen, wäre Michael wahrscheinlich während seinen ersten Stunden auf Atlantis getötet worden. Sie konnte Ronon verstehen, er hasste die Wraith. Sie konnte auch alle Anderen verstehen. Sie hassten die Wraith ebenfalls und hatten Angst.
Wen sie nicht verstehen konnte war sich selbst. Wieso hatte es gerade Michael sein müssen? Halb Wraith, halb Mensch und der Feind.
Die Liebe nahm manchmal verwirrende Ausmaße an und ging Wege, die man nicht erwartete. Sie hatte nicht mit ihrer Liebe zu Michael gerechnet, doch nun war es passiert.
Es hatte schlicht und einfach ‚Klick' gemacht. Er war mit seinem Hive nach Atlantis geflogen und ab da war es um sie geschehen.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass es unmöglich sein würde, doch dann war er zusammen mit der Daedalus und dem Wraithschiff zurückgekommen. Als Freund und Verbündeter.
Es war ihr klar gewesen, dass sie verloren war. Er zog sie an und es war ein Sog, den sie nicht erklären konnte, er war einfach da.
Es war schwer gewesen ihn zu sehen, er hatte zwar Sheppard und seinem Team geholfen, doch er war der Feind und diese Tatsache war in jedem von ihnen tief verwurzelt.
Sie hatte ihn in seiner Zelle besucht und gefragt, was er nun vorhaben würde. Es war nicht typisch für sie gewesen, aber es waren Fragen, die sie unbedingt hatte fragen müssen und er hatte ehrlich geantwortet. Ihr war von Anfang bewusst, dass sie ihn nicht würde gehen lassen können, er war ein zu großes Sicherheitsrisiko und dennoch hatte sie seine weiteren Pläne erfahren wollen. Da er weder bei den Wraith, noch bei den Menschen gerne gesehen war, äußerte er den Wunsch, Atlantis zu verlassen und sich alleine durchzuschlagen. Sie hatte es ihm nicht gewähren können und Michael hatte es ruhig und gefasst aufgenommen - wahrscheinlich war ihm ebenfalls klar gewesen, dass er in den Augen der Menschen ein Sicherheitsrisiko darstellte.
An diesem Abend hatte sie sich noch mehr in ihn verliebt. Es war einfach verrückt und sie wusste es.
Ab diesem Gespräch war sie öfters zu ihm gekommen, natürlich immer unter einem offiziellen Deckmantel. Alles andere wäre zu gefährlich gewesen.
Die erste Annäherung war von Michael gekommen und sie hatte erst später erfahren, wieso er sich ihrer Zuneigung so sicher gewesen war. Er besaß Fähigkeiten, die ihre Vorstellungen übertrafen und da sie nichts davon gewusst hatte, war ihr nicht bewusst gewesen, dass er ihre Gefühle leicht spüren konnte und demnach auch das, was sie für ihn empfand.
Natürlich hatte sie sich anfangs auch gefragt, ob er sich ihr nur näherte, um die Sicherheitsvorkehrungen irgendwie durchbrechen zu können und Atlantis zu verlassen. Es waren nur normale Schlussfolgerungen und obwohl sie in ihn verliebt war, war sie nicht blind.
Es hatte seine Zeit gebraucht, bis sie ihm vertraute, er hatte sie das ein oder andere Mal unterstützt, getröstet und war für sie da gewesen. Es waren alles Situationen gewesen, in denen ihr Vertrauen zu ihm gewachsen war.
Ursprünglich hatten sie nicht geplant, dass ihre Beziehung so schnell öffentlich werden würde, doch dann hatte Ronon sie beim Küssen erwischt und die Katastrophe war perfekt gewesen.
Er war ausgetickt und nur ihr beherztes Eingreifen hatte Schlimmeres verhindern können. Ronon konnte mit dieser Information nicht hinterm Berg halten und das war ihr klar gewesen. Am nächsten Tag hatte es der gesamte Führungsstab gewusst und sie sah sich Sheppard gegenüber, der ihr all die Fragen und Tatsachen gegen den Kopf warf, vor denen sie sich gefürchtet hatte.
Es war eine schwere Zeit gewesen und doch hatten sie diese irgendwie überstanden. Sheppard und Co. akzeptierten Michael und ihre Beziehung noch immer nicht, doch da sie die ganze Zeit über zu ihm stand, verstummten die anklagenden Stimmen irgendwann. Es war ein eisiges Schweigen, das sich vielleicht eines Tages ändern würde, vielleicht allerdings auch nicht.
Sie sprachen alle mit ihr, taten fast so, als sei nichts geschehen, doch es war anders, nicht mehr so herzlich wie früher, stets alles mit einem Schritt Abstand.
Sie hatte keinen Nerv, um es zu ändern und so lange es klappte, wollte sie auch nichts dagegen unternehmen, denn es würde nichts bringen.
So lange genoss sie ihr Leben mit Michael, genoss es, einen solchen Mann an ihrer Seite zu haben. Es war manchmal schon fast skurril, er mochte ruhige Abende auf dem Balkon genauso wie die anstrengenden Stunden im Trainingsraum, in denen er ihr Kampftraining gab. Es missfiel ihm, dass sie nicht kämpfen konnte und so hatte er sich bereit erklärt, mit ihr zu trainieren.
Michael war vielseitig und das, obwohl er ein Wraith war. Es gab viel mehr Seiten an ihm, als nur diese eine gefährliche, vor der sich jeder fürchtete. Er würde sie nicht aussagen und das wusste sie. Sie vertraute ihm in diesem Punkt und das war wichtig.
Sie wusste natürlich von dieser Seite an Michael, wie sollte sie es auch nicht wissen? Sie wollte sich damit nicht näher beschäftigen, es war wie etwas Dunkles, das in Michael ruhte und von dem sie nichts Genaueres wissen wollte.
Er musste sich nähren, denn ansonsten würde er sterben. Der einzige Trost war, dass er sich lediglich an feindlichen Wraith nährte, die Dank des Retrovirus in einen Menschen verwandelt worden waren.
Sie hatte ihn nie gefragt, wo er seine Beute fand und sie würde es auch nicht tun. Es war nicht wichtig, nicht für sie.
Beckett hatte den Virus nur zögerlich herausgegeben. Michael saugte zwar immer noch die Feinde aus, doch eben diese Feinde waren zum Zeitpunkt des Aussaugens Menschen und diese Tatsache rief sowohl in ihr, als auch in Beckett widersprüchliche Gefühle hervor.
Bisher hatte er nichts gesagt und zu ihrem Glück wusste sonst kaum jemand darüber Bescheid. Es wäre nur der nächste große Skandal und darauf konnten sie wahrlich verzichten. Es war so schon schwer genug.
Die Quartiertüre ging auf und Michael stand auf der Schwelle. Ein Gefühl der Wärme stieg in ihr auf, als sie ihn ansah.
"Hallo", grüßte er und lächelte sie an. Er betätigte schnell den Lichtschalter und legte seine Sachen ab.
Er sah äußerlich nicht anders aus als sonst, doch sie konnte das Leuchten in seinen Augen sehen und musste nicht mehr fragen, wo er gewesen war. Er hatte sich genährt. Kurz nach dem Aussaugen hatte er immer dieses Leuchten, er konnte es nicht unterdrücken und sie kannte ihn gut genug, um es zu sehen.
Als er das Licht wieder ausmachte war das Zimmer dunkel und sie konnte kaum etwas von ihm erkennen. Er fand auch so unbeschadet den Weg durch die Dunkelheit und war einen Moment später an ihrer Seite.
Sie saß an die Wand gelehnt auf dem Boden und schaute in die Nacht hinaus. Das Schwarz um sie herum hatte eine beruhigende Wirkung auf sie und sie mochte es.
Er setzte sich neben sie und sie beugte sich vor, um ihm einen Begrüßungskuss zu geben. Er erwiderte den Kuss, schien allerdings irgendwie abweißend und fragend schaute sie ihm in die Augen.
"Was ist?", wollte sie wissen und war sich nicht sicher, ob sie eine Antwort haben wollte.
"Ich frage mich, wie lange du die Frage, wo ich gewesen bin, noch hinunterschlucken wirst", antwortete er und sie spürte einen Stich von Angst, auch wenn sie nicht genau sagen konnte, weshalb.
Sie hatte gewusst, dass er irgendwann einmal deswegen auf sie zugehen würde, nur hatte sie nicht heute Abend damit gerechnet.
"Michael, es ist schlicht und einfach nicht wichtig für mich", meinte sie und er schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Ich kann fühlen, dass es dich belastet", sagte er und sie nickte leicht.
"Natürlich tut es das. Du tötest schließlich Menschen. Ich weiß, dass es ehemalige Wraith sind, aber es sind beim Zeitpunkt des Todes Menschen. Das weiß ich alles und ich weiß auch, was oder wer du bist. Du würdest ohne das Nähren sterben", versuchte sie sich zu erklären und er schien ihre Worte wirken zu lassen.
Sie erkannte, dass es wohl auch für ihn schwerer war, als erwartet. Sie hätte nicht gedacht, dass es ihn belastete, doch im Moment hatte es eben diesen Anschein und sie war verwirrt deswegen. Das Nähren gehörte schon immer zu Michaels Leben, wieso also schien es ihn jetzt so sehr zu belasten?
"Es belastet dich", stellte sie fest und er blickte auf. Sie konnte es in seinen Augen sehen und sie wollte mehr wissen. "Wieso?"
"Weil ich aus diesem Grund nie zu einem von euch werden kann", antwortete er und ihr fehlten für einen Moment die Worte.
"Michael…", begann sie, doch er unterbrach sie. "Sie werden in mir immer nur den Wraith, den Feind, sehen und ich kann es nicht ändern. Nicht, wenn ich mich weiterhin nähre."
"Das Nähren gehört zu dir. Und sie werden dich auch nicht als Einen von ihnen betrachten, wenn du es nicht mehr tust. Du bist ein Wraith und das allein ist der Grund, weswegen sie dich nicht vollständig akzeptieren. Das Nähren ist nur Nebensache", meinte sie und ergriff seine Hand. "Lass es nicht so nah an dich heran. Es ist nicht wichtig."
Er ließ seinen Blick auf ihre Hand sinken, die die seine nach wie umschlungen hielt. Es war eine Verbindung, die ihm sehr wichtig war. Er liebte sie, auch wenn er nicht gewusst hatte, dass er solche Gefühle als Wraith überhaupt empfinden konnte.
"Mir ist es wichtig", sagte er und sie beugte sich erneut vor, um ihm einen schnellen Kuss zu geben.
"Mir nicht. Ich akzeptiere dich so, wie du bist. Mit allen guten und schlechten Seiten. Und das ist doch das Wichtigste, oder?", fragte sie und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er hatte im Laufe der Zeit einen Sinn für Romantik entwickelt und wusste, dass ihre Worte typisch menschlich und romantisch waren.
In Gegenwart der Menschen hatte er Vieles entdeckt, was er nicht gekannt hatte und er entdeckte nach wie vor Gefühle und Empfindungen, die er vorher noch nie gefühlt hatte.
"Ich liebe dich so, wie du bist. Es ist nicht einfach, aber es geht auch nicht anders", sagte sie und drückte seine Hand. "Du kannst nicht ändern, was du bist."
"Ich könnte", antwortete er und sie schloss einen Moment die Augen.
"Mit welchen Folgen? Du könntest dich an nichts mehr erinnern und wärst dein ganzes Leben lang abhängig von diesem Zeugs", meinte sie und er nickte. Sie wollte nicht, dass er den Retrovirus nahm. Zwar hatte Beckett den Virus verfeinert, aber es gab immer noch viele negative Aspekte und aus diesem Grund war sie gegen eine solche Behandlung.
"Ich weiß. Aber es wäre eine Möglichkeit", betonte er und sie schüttelte den Kopf.
"Du willst es nicht wirklich", antwortete sie und er musste lächeln, denn sie kannte ihn gut. "Lass es einfach auf sich beruhen. Es ist in Ordnung, so, wie es ist."
"Vielleicht werden sie mich eines Tages akzeptieren", sagte er und sie konnte den hoffnungsvollen Tonfall aus seiner Stimme heraushören.
"Ich hoffe es. Eines Tages vielleicht …", meinte sie und er blickte sie an. Er sah nicht mehr so gequält aus und sie war froh darüber. Es gab genug, was sie Beide belastete und etwas Neues musste nicht unnötig aufgebauscht werden. Er würde vielleicht eines Tages dazu gehören, wer konnte das schon wissen? Bis dahin würde sie nach wie vor hinter ihm stehen und ihn unterstützen, so gut wie sie es eben konnte.

Fin
Fortsetzung: Acceptance von Kat
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