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John von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Er hatte John, ihren gemeinsamen Sohn, aber Elizabeth war nicht mehr da und sie fehlte ihm in jeder Minute.
Fortsetzung von: I Belong To You von Nin, Fading von Kat
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Michael/Weir
Kategorie: PoV
Rating: PG-13
Author's Note: Nachdem Kat meine Illusion der perfekten Welt zerstört hat, muss ich wieder Schadensbegrenzung machen und das kam dabei raus :D
Widmung: Für Kat, da wir gerade ziemlichen Spaß mit unseren Liz/Michael FFs haben
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne ^^ NinsM@gmx.de

John


Er sah aus wie Elizabeth. Zwar waren Hautfarbe und Augen unterschiedlich, doch die Gesichtszüge standen denen von Elizabeth in nichts nach.
Wann immer Michael seinen Sohn betrachtete, musste er an seine tote Gefährtin denken und es schmerzte. Es war nun fünf Jahre her, seit sie bei der Geburt von John gestorben war und obwohl er schon so viele Jahrtausende gelebt hatte, kam ihm jedes dieser einzelnen Jahre endlos lang und einsam vor. Er hatte seinen Sohn, ja, aber Elizabeth war nicht mehr da und sie fehlte ihm in jeder Minute. Sie war tausend Jahre lang an seiner Seite gewesen, war mit ihm durch die Galaxie gereist und gerade das erste gemeinsame Kind musste sie das Leben kosten. Es war einfach bitter und es schmerzte wie die Hölle, von der Elizabeth ihm einmal erzählt hatte.
Er hatte durch sie die Liebe kennen gelernt und nun auch das Leid. Scheinbar gab es das Eine nicht ohne das Andere. Glück und Leid. Freude und Schmerz. Leben und Tod.
Er gab seinem - ihrem - Kind nicht die Schuld an Elizabeths Tod, obwohl dieser Gedanke manchmal in ihm hoch kam. Fünf Jahre mit seinem Sohn, tausend Jahre mit Elizabeth. Es war ungerecht, aber wann war das Leben auch einmal gerecht?
Das erste Jahr ohne Elizabeth war eine Qual gewesen und es war ihm immer noch ein Rätsel, wie er es geschafft hatte, dass John es überlebte.
Er war nach Elizabeths Tod gefühllos gewesen, hatte nur noch gehandelt ohne nachzudenken und er konnte sich kaum mehr daran erinnern, wie er sich um den Kleinen gekümmert hatte, doch er hatte es getan. Und das Ergebnis war der fünfjährige Junge, der ungefähr zehn Meter von ihm entfernt saß und im Sand spielte.
Vatergefühle kamen in ihm hoch, als er ihm beim Spielen zuschaute und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. John war der Grund, warum er hier war, er brauchte ihn und war noch abhängig von ihm.
In den ersten Jahren konnten Wraithkinder normale Nahrung zu sich nehmen und vielleicht würde John diese Fähigkeit mit dem Alter behalten. Er hoffte es, denn ansonsten würde er ihm das Retrovirus geben müssen und jede Begegnung mit einem anderen Wraith war gefährlich, ob man nun den Virus dabei hatte oder nicht.
Bis dahin würden allerdings noch einige Jahre vergehen, erst in der Pubertät würde sich zeigen, ob John in der Lage war, auch weiterhin feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Er spürte ein Gefühl der Traurigkeit, als er daran dachte, dass Elizabeth all das nicht mehr erleben würde, nicht erlebt hatte.
Sie hätte sich zusammen mit ihm gefreut, hätte ihren Sohn genauso geliebt wie er es tat und wäre noch immer an seiner Seite.
Es war für ihn schwer ein Kind zu erziehen und er überlegte oft, wie Elizabeth es handhaben würde. Wie würde sie John erziehen, was würde sie ihm erlauben und was nicht? Er fühlte sich manchmal hilflos, er war nicht als Vater geeignet, er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, bis Elizabeth mit ihrem Kinderwunsch auf ihn zugegangen war. Auch damals war er sich sicher gewesen, dass er - ein Wraith - sich nicht sonderlich gut als Vater eignete, jedenfalls nicht als so ein Vater, wie ihn sich Elizabeth vorstellte.
Er hatte trotz allem gedacht, dass sie es zusammen schaffen würden und aus diesem Grund hatte er zugestimmt, sich mit ihr auf das Kind gefreut und ihren ständig wachsenden Bauch mit Aufregung beobachtet.
Nun jedoch war er alleine und musste sich ohne Elizabeths Hilfe um John kümmern, ein Kind, das ihrer beiden Gene besaß und bei dem niemand genau sagen konnte, welche Rasse nun stärker zum Vorschein trat und welche nicht.
Er hoffte, dass die nächsten Jahre ebenso gut vorübergehen würden wie die letzten fünf; ohne Probleme, ohne irgendwelche unvorhersehbaren Veränderungen.
Falls sich irgendetwas an John änderte, falls irgendein Wraith-Gen plötzlich an die Oberfläche drang, würde er nicht wissen, was er tun sollte. Die Vorstellung, John womöglich auch noch irgendwann zu verlieren, war schlimm und er verdrängte den Gedanken. Bis jetzt war alles gut gegangen, der Kleine wuchs von Jahr zu Jahr, schien gesund und dafür war Michael dankbar.
Er hatte bereits mit dem Gedanken gespielt Atlantis aufzusuchen, zu schauen, was sich dort in den letzten tausend Jahren getan hatte. Vielleicht waren die Menschen noch immer dort, hielten die Stellung und kämpften gegen die Wraith. Er bezweifelte es zwar, aber falls es so war, würde dort sicher ein Arzt sein, der bei eventuell auftretenden Problemen helfen konnte.
John kannte Atlantis, Michael hatte ihm oft von der Stadt erzählt und wie er dort Elizabeth kennen gelernt hatte. Der Kleine war noch ein wenig zu jung, um das alles zu begreifen, doch es war ihm wichtig, dass er von Anfang an wusste, wer Elizabeth war und woher sie kam.
"Daddy", erklang die bis jetzt noch hohe Stimme seines Sohnes und Michael schüttelte die Gedanken ab, blickte auf und sah zu John, der mit den Armen wedelte und scheinbar wollte, dass er zu ihm kam.
Er erfüllte ihm den Wunsch, stand auf und trat zu ihm.
"Was gibt es, kleiner Mann?", fragte er und John kicherte. Michael nannte ihn ab und dann so, es war als Erinnerung an Elizabeth gedacht. Als sie noch nicht gewusst hatten, welches Geschlecht das Baby haben würde, hatte sie von einen eventuellen Sohn immer mit ‚kleiner Mann' gesprochen.
"Schau", meinte John und deutete vor sich in den Sand. Er hatte ein großes Viereck aufgehäuft, umrandet von einer Vertiefung.
"Was ist das?", fragte Michael und setzt sich zu seinem Sohn in den Sand.
"'Lantis", murmelte der Kleine und Michael musste ein Lächeln unterdrücken. John wusste nicht, wie Atlantis aussah und die Beschreibung ‚schwimmende Stadt' war sehr ausbaufähig, was Johns Viereck eindrucksvoll bewies.
"Und was ist das für eine Vertiefung außen herum?", wollte er wissen, betrachtete den Kleinen, der selbstvergessen den Sand in den Händen herumdrückte.
"Wasser", antwortete John und blickte auf. "Du hast gesagt, dass die Stadt schwimmt."
Michael nickte und streichelte ihm eine braune Haarsträhne aus dem Gesichtchen.
"Ja, das tut sie auch", sagte er und seufzte leise. Es tat weh mit John über Atlantis zu sprechen, aber er hatte es Elizabeth versprochen und somit schluckte er den Schmerz herunter, blickte über den Sand und bemerkte drei skurrile Figuren, die ein wenig entfernt von Johns Atlantis in den Sand gemalt worden waren. Es waren zwei größere und eine kleinere und obwohl man es nicht genau erkennen konnte, wusste er schlagartig, was John da gemalt hatte.
"Was hast du da drüben in den Sand gemalt?", fragte er dennoch und holte tief Luft. John wurde so langsam immer größer, begann die Welt immer mehr zu begreifen und es war eigentlich klar gewesen, dass so etwas irgendwann kommen musste.
"Das sind wir", sagte sein Sohn und blickte mit einem Lachen im Gesicht auf. "Du, ich und Mommy!" Er stand auf und hüpfte zu seinem Vater, ließ sich gegen seine Brust fallen und umarmte ihn.
Michael erwiderte die Umarmung, drückte seinen Sohn an sich und presste die Augen zusammen. Du, ich und Mommy!. Es war schwer John so sprechen zu hören, doch er war froh, dass der Kleine an Elizabeth dachte - an seine Mutter. Denn es war das, was sie sich gewünscht hatte und er würde sein Bestes geben, um all ihre letzten Wünsche zu erfüllen. John sollte sie nicht vergessen und Michael würde dafür sorgen, indem er ihm immer wieder von ihr erzählte.
Auch in seiner Erinnerung würde sie weiterleben, als seine Gefährtin und als die Mutter seines Kindes. Sie hatte ihm mehr geschenkt, als er sich jemals hätte vorstellen können.

~ Fin ~
Fortsetzung: Full Circle von Anyana
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