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Der Ruf der Freiheit von Chaya93

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Vorwort

Short-Cut: Oh ja, es wird dauern, bis ich deine scharfen Krallen gestutzt habe, meine Liebe, doch danach wirst du ein Kätzchen sein.
Spoiler: -
Charakter: Kolya, Weir
Kategorie: Tragik, Angst, Torture, PWP, Vignette
Rating: PG-13
Author's Note: Der Prolog lag auch so lange bei mir rum, aber schließlich hat sich meine Muse wieder bequemt mal was zu schreiben^^
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alles, was dazu gehört, ist Eigentum von MGM Television Entertainment. Übereinstimmungen mit lebenden Toten, äh… toten Lebenden… was auch immer, ist nicht beabsichtig XD
Feedback: Ja *will haben* =) Chaya

Der Ruf der Freiheit
Teil 1


Du streifst wie ein wildes Tier hinter den Stäben auf und ab. Du suchst nach einem Fluchtweg, der dich aus deinem Gefängnis befreit. Wie ein eingesperrtes Wesen, das den Geruch der Freiheit riechen kann, aber es niemals schaffen wird die Freiheit selbst zu sehen.
In deinen grünen Augen kann ich Panik lesen. Du weißt, dass du dich nicht vor mir verstecken kannst, du weißt, dass du mein bist. Auf immer und ewig mein! Oh ja, es wird dauern, bis ich deine scharfen Krallen gestutzt habe, meine Liebe, doch danach wirst du ein Kätzchen sein. Den Ruf der Freiheit wirst du nie wieder vernehmen, weil du vergessen hast, wie er klingt…


Mit verschränkten Armen saß er auf dem dunkelbraunen, hölzernen Stuhl, der mit einem dunkelvioletten Kissen belegt war. Langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Es wirkte unnatürlich…
In der Kammer, in der sich der Mann befand, brannte nur eine winzige Lampe, die ohne einen Schirm von der Decke hing. In beinahe regelmäßig wirkenden Abständen flackerte die Glühbirne kurz auf und verbreitete eine unheimliche Stimmung. Der Stuhl befand sich in einer der vier Ecken des Raumes, sodass man alles an dem Mann, der darauf saß, erkennen konnte. Bis auf sein Gesicht. Sein Gesicht lag im Schatten. Doch was besonders ins Auge fiel, war kaltes Metall. Das Material reflektierte die Lichtstrahlen der Glühbirne und projizierte sie an die gegenüberliegende Wand. Liebevoll strich er über den silbernen Lauf, hob den Gegenstand, der sich als Pistole entpuppte, an und zielte auf einen imaginären Punkt irgendwo an der Wand.

Langsam beugte er sich vor und stützte seine Unterarme auf den Knien ab. Leise knarrte der Stuhl, was sich in der reinen Stille des Raumes allerdings sehr viel lauter anhörte, als das Geräusch tatsächlich war. Mit seinen Blicken fixierte er den Monitor, der in einer anderen Ecke der Kammer stand. Obwohl das Bild nur schwarz-weiß und sehr grobkörnig dargestellt wurde, konnte er all die Sachen erkennen, die er sehen wollte.
Mit einer Hand fuhr er sich über das Gesicht, bevor sich das Grinsen auf seine Lippen legte und einem konzentrierten Ausdruck platz machte. Anscheinend tief in Gedanken versunken runzelte er die Stirn, als er das Bild betrachtete, das von einer Überwachungskamera direkt an den Monitor gesendet wurde.

Langsam schritt die Frau, die wohl um die vierzig sein musste, in der Zelle auf und ab. Ihr Gesicht spiegelte mit keiner Miene wieder, was sie dachte oder fühlte. Stattdessen lief sie immer hin und her.
Ihr rotes T-Shirt war an einigen Stellen zerrissen, sodass er die helle Haut darunter erkennen konnte. Natürlich gab die Überwachungskamera keinen Hinweis auf die Farben, er wusste es ganz einfach. Er wusste es, weil es nicht das erste Mal war, dass er sie sah. Die gut aussehende Frau mit den dunklen Locken und den grünen Augen.

Langsam richtete der Mann sich wieder auf, was der Stuhl abermals mit einem leisen Knarren quittierte, während die Glühbirne weiterhin stoisch flackerte. Er ging auf den Monitor zu und schaltete ihn aus.
Wieder legte sich ein Grinsen auf sein Gesicht, bevor er sich noch einmal in dem spartanisch eingerichteten Raum umsah, sich versicherte, dass er nichts zurückgelassen hatte, und auf die massive Holztür zuging. Dreimal klopfte er an die Tür, dann wartete er fünf Sekunden, bevor er erneut das geheime Klopfzeichen ausführte.
Mit einem lauten Quietschen wurde die Tür geöffnet und der Mann trat durch sie hinaus in einen langen, abgedunkelten Korridor, der vollkommen fensterlos war. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss.
Er drehte sich nicht um, doch er wusste, dass der Soldat, der ihm die Tür geöffnet hatte ihm nachblickte, bis seine festen Schritte in dem Korridor verhallt waren. Er wusste auch, dass der junge Offizier so lange stramm stand, bis er hinter einer der Türen verschwunden war oder ganz einfach nicht mehr zu sehen war.
Mit der Zeit verlangsamten sich seine Schritte, nicht viel, aber dennoch merklich, bevor der hoch gewachsene und muskulös wirkende Mann vor einer unscheinbaren Tür zum Stehen kam. Unbewusst fuhr er sich mit gespreizten Fingern durch das dunkelbraune Haar, bevor seine linke Hand auf dem Türknauf zum Liegen kam. Mit der Rechten tippte er schließlich einen siebenstelligen Sicherheitscode in die Schaltfläche neben der Tür ein, bevor sich diese mit einem Zischen öffnete.
Nun befand sich der Mann in einem kleinen Raum, der ungefähr zwei mal zwei Meter maß. Schnell drehte er sich um neunzig Grad und blickte in die Richtung, aus der ein leichter Grünschimmer zu vernehmen war. Mit einem langen Schritt hatte er sich zu der Quelle vorgearbeitet und legte mit der linken Hand einen, in der Wand eingelassenen, Schalter um. Kurz darauf verstärkte sich das Licht, welches ihm genau in die Augen leuchtete. Ungefähr nach einer Minute ertönte ein leises ‚Pling', bevor sich eine elektronische Stimme zu Wort meldete.

"Netzhautscan vollendet. Zutritt gewährt."

Der Mann nickte zufrieden, obgleich er doch wusste, wie das Ergebnis ausfallen würde. Schließlich hatte dieses Sicherheitssystem noch niemals versagt - und er war der Einzige, dessen Netzhautstruktur gespeichert war, er war der Einzige, der Zutritt zu dem hatte, was hinter dieser Tür lag.
Er legte den Schalter wieder in seine Ausgangsposition zurück, was das Licht wieder in seinen Standby-Modus schaltete. Kurz darauf ertönte ein leises, kaum hörbares Geräusch, das ihn erkennen ließ, dass die, durch Stahl verstärkte Tür sich langsam zu öffnen begann.
Der Mann drehte sich in die entsprechende Richtung und wartete geduldig ab, bis die Tür so weit geöffnet war, dass er hindurch treten konnte. Er atmete einmal tief durch, dann schritt er über die Türschwelle. Hinter ihm schloss sich die Tür und fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Der Raum, in dem er sich nun befand, war ebenfalls dunkel, doch nicht ganz vollständig. Auch hier hing eine Glühbirne, die allerdings konstant brannte. Trotzdem erhellte sie nur einen kleinen Teil des Raumes - unter anderem ein rotes T-Shirt…

Geschockt blickte die Frau ihn an, als sie erkannte, wen sie vor sich hatte.
"Kolya?"
Er lächelte. Nickte. Antwortete allerdings nicht. Er blieb stumm. Genau genommen würdigte er sie nicht einmal eines einzigen Blickes, sondern fixierte unentwegt einen - nur für ihn sichtbaren - Punkt an der Wand hinter ihr.
"Was wollen Sie?"
Noch immer sah er sie nicht an, sondern ließ stattdessen seinen Blick durch den kargen Raum schweifen. Zwischen sich selbst und der Frau befanden sich dicke Gitterstäbe, die eine Flucht unmöglich machten. Doch man konnte sehr gut durch sie hindurchlangen - wenn man es denn gewollt hätte. Allerdings befand sich nichts zwischen den beiden Personen, was eine Konversation eingeschränkt hätte, aber trotzdem fand sie nicht statt.
Kurz ließ er seinen Blick über ihren Körper schweifen, bevor er sich umwandte und den Raum, der sich als ihr Gefängnis entpuppte, wieder verließ.
Wie ein Tier…

Verwirrt und in höchstem Maße beunruhigt blickte sie Kommandant Acastus Kolya hinterher. Er hatte kein einziges Wort mit ihr gewechselt, er hatte ihr nicht einmal in die Augen geblickt, sondern sie nur verstohlen gemustert. Mit einem verzweifelten Ausdruck auf ihrem Gesicht, ging die dunkelhaarige Frau auf eine der Ecken zu und ließ sich langsam an der rauen Wand nieder. Schützend hatte sie ihre Beine an ihren Körper gezogen und den Kopf darauf gebettet. Verzweiflung machte sich in ihr breit, eine unbändige Angst. Nicht vor Kolya, sondern vor dem, was er ihr nicht gesagt hatte. Sie hätte es lieber gehabt, wenn er sie angeschrieen, wenn er Drohungen ausgesprochen oder ihr körperlich wehgetan hätte. Doch so… sie wusste nicht, wie sie die Situation, in der sie sich nun befand, einschätzen sollte - und das machte ihr Angst, große Angst…

Mit schnellen Schritten näherte er sich der Kammer, in der er sich zuvor das Überwachungsvideo angesehen hatte. Die Glühlampe, die noch immer in regelmäßigen Abständen flackerte, tauchte den Raum schon wieder in ein gespenstisches Licht, was dem Kommandanten allerdings gut zu gefallen schien. Er wandte sich dem Monitor zu und schaltete ihn wieder ein und fast sofort war wieder dieses grobkörnige Image zu sehen, das die Szene in der Zelle widerspiegelte. Kolya drehte sich um und steuerte auf den hölzernen Stuhl zu. Er zog die Hosenbeine etwas nach oben, bevor er sich wieder auf dem dunkelvioletten Sitzkissen niederließ.
Gespannt wandte er sich dem Monitor zu. Er fragte sich, ob sie langsam weich wurde, ob ihre Krallen langsam an Schärfe verloren. Doch er wusste nur zu gut, dass diese Frau hart zu knacken sein würde. Es würde Zeit brauchen… und Geduld. Aber vor allem den nötigen emotionalen Druck…

Erfreut registrierte er, dass sie sich in der Ecke verkauert hatte. Er wusste aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass dies als ein Rückzug betrachtet werden konnte. Sie hatte Angst und zog sich unbewusst dorthin zurück, wo sie nur von einer einzigen Seite aus angegriffen werden konnte. Von vorne.
Kolya erkannte ebenso, dass sie zu zittern schien. Er wusste, dass in der Zelle eine gleichmäßige Temperatur von dreiundzwanzig Grad herrschte, weswegen er mit Sicherheit sagen konnte, dass jenes Zittern nicht von der Kälte kommen konnte. Zufrieden lehnte er sich in dem unbequemen Stuhl zurück. Der Staub, der sich seit vielen Jahren in dem Raum ablagerte, kitzelte in seiner Nase, doch er unterdrückte den Niesreiz. Wie gebannt starrte er auf den Monitor…
Noch immer zitterte die Frau. Normalerweise hätte er es sich damit erklärt, dass sie weinte, doch sie war nicht normal. Er wusste das aus erster Hand und er würde nicht noch einmal den Fehler machen sie zu unterschätzen. Einmal war definitiv genug.

Auf einmal hob sie den Kopf. Sie sah direkt in die Kamera, obwohl sie sie nicht sehen konnte, da jene in die Mauer mit eingearbeitet war. Dennoch hatte Kolya den Eindruck, als würde sie ihn direkt ansehen, direkt in seine Seele blicken. Er schüttelte sich.
Obwohl das Bild nur in einer sehr schlechten Qualität dargestellt war, konnte Kolya erkennen, dass die Wangen der Frau trocken waren. Und plötzlich war sie ganz ruhig…
Sie zitterte nicht mehr, ihre Augen blickten ziellos in eine ihm unbekannte Richtung, doch zumindest sah sie ihn nicht mehr an. Ihr Blick war leer, so als hätte ihre Seele ihren hübschen Körper bereits verlassen. Er wusste, dass es nicht so war.
Mit einem Kopfschütteln erhob sich Kolya von seinem Stuhl, lief erneut zu dem Monitor und schaltete ihn abermals ab. Genau wie zuvor blickte er sich im Zimmer um, stellte fest, dass er nichts zurückgelassen hatte und führte das geheime Klopfzeichen aus. Als die Tür sich geöffnet hatte, trat er hinaus in den langen Korridor und ließ die Frau weiterhin ihren trüben Gedanken nachhängen, ihre Ängste ausleben.



*** Einige Wochen später ***


Der Stuhl knarrte. Die Glühbirne flackerte. Das Bild der Überwachungskamera hatte eine schlechte Qualität.
Eigentlich war alles, wie immer - aber irgendwie war auch alles ganz anders.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht widmete Kolya sich dem Monitor, der eine dunkelhaarige Frau zeigte, die - wie schon viele Tage zuvor - in der Ecke kauerte und ihren Kopf auf die angewinkelten Beine gelegt hatte. Seit fast sieben Wochen hatten sie keinen anderen Menschen mehr zu Gesicht bekommen, saß nur in der leeren Zelle, in der eine einzige Glühbirne für Licht sorgte.
Bald… bald war es soweit. Schon in naher Zukunft würde sie die Seine sein, würden ihre Krallen endlich gestutzt sein.
Kolya erhob sich, führte das althergebrachte Ritual durch und wurde von dem jungen Offizier wieder aus der Kammer gelassen. Das Geräusch seiner festen Schritte hallte laut in dem langen Korridor, doch ansonsten war es still. Kein Laut war zu hören.

Auch heute würde er der Frau in der Zelle keinen Besuch abstatten, sie hatte es noch nicht verdient ihm abermals von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Stattdessen ging er den Korridor immer weiter, bis er schließlich zu einer Stelle kam, an der sich der Gang abrupt nach rechts wandte und noch etwa fünf Meter weiter führte. Am Ende jenen Ganges war eine stahlverstärkte Tür zu sehen, an die Kolya nun, ebenfalls mit einem geheimen Code, anklopfte. Vier mal kurz, einmal lang, drei Sekunden Pause und dann die ganze Kombination nochmals von Anfang an.
Geduldig wartete Kolya, als er nicht sofort eine Aufforderung zum Eintreten erhielt. Er wusste, dass der Mann, der sich hinter dieser Tür befand ein sehr eigenes Verhalten an den Tag legen konnte. Kolya hatte seine Schultern gestrafft und stand kerzengerade da, während er darauf wartete, dass er eine Einladung oder, wenn es denn so sein sollte, auch eine Abweißung, erhielt.
Als plötzlich eine laute Stimme ertönte, wurde Kolya abrupt aus seinen Gedanken gerissen.
"Treten Sie ein."

Kolya tat, wie ihm geheißen und sah sich nun dem Kommandanten des Komplexes, in dem er sich befand, gegenüber: Siron Rofnik. Er räusperte sich, bevor er sein Anliegen vortrug, das er schon seit einigen Tagen zur Sprache bringen wollte.
"Ich möchte hiermit beantragen, dass die weibliche Gefangene, die sich zurzeit im B-Komplex befindet, verlegt wird. Ich möchte sie genauer verhören, sie scheint mittlerweile schwach geworden zu sein. Sie hatten Recht, Sir, der Entzug von Nahrungsmitteln kann häufig die Wunder vollbringen, was eine harte Hand nicht zu bewerkstelligen vermag. Nun möchte ich sie dennoch darum bitten der Gefangenen etwas mehr Essen zuzugestehen. Ich möchte nicht, dass sie meine… Behandlung nicht übersteht, nur weil ihr Körper zu geschwächt ist."
Kommandant Rofnik nickte langsam, wobei er mit ruhiger Hand die Stifte auf seinem Schreibtisch in einem rechten Winkel anordnete.
"Nein", erklärte er schließlich. "Es tut mir Leid, Cowen stimmt dem nicht zu, ich brauche ihn überhaupt nicht erst mit dieser unsinnigen Frage zu belästigen. Nummer 502 bekommt nicht mehr zu Essen, als im Moment. Wir werden keinerlei Vorräte für diese… diese… Gefangene opfern."
"Nummer 502?", fragte Kolya mit schneidender Stimme und blickte den Kommandanten mit eisigem Blick an, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ "Diese Frau hat einen Namen. Dr. Weir - und sie gehört mir…"

~ weiter: Teil 2 ~
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