Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Broken von Claire

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Short-Cut: Er konnte sie nicht vergessen ... und es machte ihn wahnsinnig. Mit jedem Moment ein Stückchen mehr.
Spoiler: Staffel 2
Charakter: Michael, (Heightmeyer)
Kategorie: Song-Fic, Hurt
Rating: G-6
Author's Note: Song: Broken - von Seether (?)
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne - Claire

Broken


Seine Hand lag an dem Hals eines zitternden Mensches ... wieder einmal. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er für den Schmerz dieser Menschen immun gewesen war, in der ihn ihr Flehen kalt gelassen hatte ... doch dieses Mal tat es ihm weh ... ihr Flehen erinnerte ihn an eine Stimme, die ihn noch immer in seinen Träumen verfolgte. Eine Stimme, von der er wusste, dass er sie niemals vergessen würde. Und jedes Mal, wenn er sich an einem Menschen näherte, sah er seinem Opfer in die Augen - auch wenn er wusste, dass er die darin enthaltene Angst niemals wieder vergessen würde ... doch er musste wissen, ob sie es war, an der er sich nährte ... denn das hätte ihn umgebracht. Natürlich nicht physisch ... doch psychisch. Ein trauriges Lächeln schlich sich bei diesem Wort auf seine Lippen. Irgendwie verband er es noch immer mit ihr. Wie lange war es nur her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte? Die Angst in ihren Augen ... die der Angst in den Augen dieses Menschen so sehr ähnelte? Er wusste es nicht mehr. Verzweifelt versuchte er, die Gedanken an sie aus seinem Kopf verschwinden zu lassen. Er hatte Wichtigeres zu tun. Diese Frau würde vor Angst sterben und das lag aus zweierlei Gründen ganz sicher nicht in seinem Interesse. Erstens wollte er sich noch an ihr nähren und zweitens ... ihre Angst tat selbst ihm weh. Ihm ... der diese Angst verursachte. Es sollte ihn nicht einmal interessieren und doch, ihm gefiel diese Angst nicht. Und hätte er eine Wahl gehabt, dann hätte er sich nicht an diesem Menschen genährt.

'Du hast immer eine Wahl.' Es war Kates Stimme. Wieder einmal. Er schloss die Augen. Warum verschwand sie noch immer nicht aus seinen Erinnerungen? Es war so viel Zeit vergangen ... und trotzdem konnte er sie noch immer nicht vergessen.

I wanted you to know I love the way you laugh
I wanna hold you high and steal your pain away
I keep your photograph; I know it serves me well
I wanna hold you high and steal your pain

Wut kam in ihm auf. Ja, hatte er eine Wahl? Hatte er jemals eine Wahl gehabt, bei irgendetwas? Hatte man ihn jemals gefragt, ob er etwas anders haben wollte, als es gekommen war? Hatten sie ihn gefragt, ob er für eine Zeit ein Mensch sein wollte? Teil eines Experimentes? Nein ... er hatte noch nie eine Wahl gehabt. Wie konnte sie so etwas sagen ... wo sie doch nie eine Wahl gehabt hatten?

Er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Hatte er jetzt eine Wahl? Ja ... tief in sich wusste er, dass sie Recht hatte, doch es war eine Wahl, die ihn umbringen konnte. Zögernd wandte er sich ab, achtete nicht auf das Schluchzen der jungen Frau, die noch immer am Boden hockte, zu ängstlich, um sich zu bewegen. Er musste mit den Tränen kämpfen ... Kate war nicht da und vermutlich würde er sie nie wieder sehen ... es war ihm vollkommen gleichgültig, was sie ihm sagte, was sie dachte. Er hatte doch keine Wahl, er konnte diese Frau nicht einfach gehen lassen. Und wäre sie Kate gewesen? Was hätte er dann getan? Hätte er sie dann nicht auch verschont? Ob er sie hätte gehen gelassen, da war er sich nicht sicher ... doch er hätte ihr niemals etwas angetan.

Und Kate würde niemals wollen, dass er sich an dieser Frau nährte ... sie hätte niemals gewollt, dass er einen Menschen tötete, auch nicht, wenn es ihm das Leben rettete.

'Cause I'm broken when I'm open
And I don't feel like I am strong enough
'Cause I'm broken when I'm lonesome
And I don't feel light when you're gone away

Kate ... Kate war nicht da. Vielleicht lebte sie schon lange nicht mehr. Auf jeden Fall sollte es ihn nicht mehr interessieren, was sie dachte, was sie wollte. Es war vorbei ... lange, bevor es begonnen hatte. Sie hatten nie eine Chance gehabt ... aber er konnte nicht verleugnen, dass er dies zutiefst bedauerte. Ja, vielleicht hatte er eine Wahl gehabt ... doch diese war nie eine Alternative gewesen. Genauso wenig, wie es eine Alternative für ihn war, diese Frau einfach zu verschonen. 'Du nimmst ihnen ihr Leben ... und die Chance, jemanden so sehr zu lieben ... wie ich dich liebe...' Er hatte diesen Satz nie vergessen, so sehr er es auch versuchte. Er hatte nie erwartet, dass irgendjemand so etwas gelingen würde ... doch Kate machte ihm tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Er wusste nicht, wie ihr dies gelang ... doch er war sich auch nicht sicher, ob es noch länger zählte. Jetzt ... wo sie sich vermutlich nie wieder sehen würden.

The worst is over now and we can breathe again
I wanna hold you high, you steal my pain away
There's so much left to learn, and no one left to fight
I wanna hold you high and steal your pain

Langsam wandte er sich wieder zu der Frau um. Sie war nicht Kate ... nein, seine Kate war weit weg und eigentlich war er dankbar dafür. Sie war in Sicherheit ... solange sie nicht bei ihm war. Er konnte fühlen, wie stark der Hunger in ihm war, doch noch immer zögerte er, betrachtete mit tränengefülltem Blick die Frau, die kaum zwei Meter von ihm entfernt auf der nassen Erde kniete. Ja, sie war nicht Kate - aber sie hatte genauso das Recht, einmal einen Menschen so sehr zu lieben, wie Kate gemeint hatte, ihn zu lieben ... so sehr, wie er sie noch immer liebte. So sehr ... dass es wehtat, dass er daran zerbrach. Und so sehr, dass es ihm den Sinn des Lebens nahm, wenn sie nicht mehr bei ihm war. Kate hatte Recht, er konnte dieser Frau nicht ihr Leben nehmen ... und schon gar nicht für sein eigenes Leben. Wie konnte er sich selbst durch ihren Tod retten? Sie, die noch so viel vor sich hatte ... die noch eine Chance besaß, sich ein Leben aufzubauen. Ganz im Gegensatz zu ihm. Er hatte alles verloren, als er sie verlor. Er konnte sich nicht retten, wenn er tief in seinem Inneren genau wusste, dass es gar keinen Sinn hatte. Niemand konnte ihn noch retten ... niemand außer Kate und sie würde dies es nicht tun. Sie wusste nicht, wie es ihm ging ... wie sehr er sie vermisste.

'Cause I'm broken when I'm open
And I don't feel like I am strong enough
'Cause I'm broken when I'm lonesome
And I don't feel right when you're gone away

Seine Brust hob und senkte sich unruhig, als Michael wieder einige Schritte auf die Frau zumachte. Voller Angst sah sie zu ihm auf, während er sich zögernd zu ihr kniete.
"Ich tue dir nichts ... hab keine Angst", flüsterte er mit brechender Stimme. Vorsichtig schnitt er das Seil, welches ihre Hände zusammenband, durch und richtete sich dann wieder auf. "Du ... du kannst gehen." Noch einmal sah er in ihre Augen, in denen sich Angst mit Verständnislosigkeit mischten, dann wandte er sich ab, eilte davon. Er wollte nicht nachdenken. Weder über das, was er getan hatte, noch über die Macht, die Kate über ihn auszuüben in der Lage war. Sie nahm ihm alles ... sein Leben ... jeden Sinn, der den das Leben einmal für ihn gehabt hatte. Und sie musste noch nicht einmal etwas tun, war noch nicht einmal hier. Doch vielleicht war gerade das der Punkt. Sie war nicht mehr hier - und sie würde nie wieder da sein. Und genau das war der Grund, weswegen sein Leben mit jedem Moment sinnloser wurde ... Ja, er liebte sie, doch er konnte sie nicht zurückholen, er wusste doch nicht einmal, wo sie war oder ob sie nicht schon lange gestorben war.

'Cause I'm broken when I'm open
And I don't feel like I am strong enough
'Cause I'm broken when I'm lonesome
And I don't feel light when you're gone away

Mit traurigem Blick sah er hinauf in den Himmel. Sie war nicht da ... und er konnte die Leere in seinem Herzen deutlich spüren. Eine kalte Leere, die so viel schlimmer war als der Hunger, der ihn früher oder später umbringen würde. Doch auch wenn es der Hunger war, weswegen er sterben würde ... eigentlich war sie der Grund dafür. Denn ohne sie hätte er niemals den Verstand verloren. Denn das hatte er doch ... oder? Ihre Worten waren es gewesen, die ihn wahnsinnig machen, die ihm den Lebenswillen nahmen. Nein, nicht den Lebenswillen ... doch seinen Glauben in sein Volk, in sein Wesen und alles, an das er jemals geglaubt hatte.

Er seufzte leicht. Ja ... er war einfach verloren ohne sie, doch er hatte dies zu spät eingesehen.

Viel zu spät.

- Fin -
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.