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What We Are von Trevelyia

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Kapitel VII: Hierarchien II

Caytha fand sich auf den Knien wieder, ehe sie auch nur die Chance erhielt, dem Angriff auszuweichen. Mit spielerischer Leichtigkeit ging der Commander zum zweiten Angriff über, die Krashty stand kaum wieder auf den Beinen, als ein scharfer Schmerz durch ihre Schulter jagte, ohne großen Kraftaufwand drehte der Wraith ihren Arm zurück, wimmernd blieb ihr keine Wahl, als erneut vor ihm auf die Knie zu sinken.

Diese Spiel gefiel dem ersten Commander zu gut, wölfisch grinsend wanderten seine Augen zu Corvin herüber. Dies war keine Lektion für Caytha, ihr Vater war es, den der Wraith zu demütigen beabsichtigte, hilflos sollte er mit ansehen, wie seine Tochter Mal um Mal die Überlegenheit des Commanders anerkennen musste. Wie weit würde er derlei Vorführung treiben?
Noch immer befand ihr Arm sich in der eisernen Umklammerung, Cathy stöhnte vor Schmerzen auf, sie keuchte. Augenblicklich löste der Wraith seinen Griff ein wenig. Diese Veränderung war von Corvins Platz nicht zu sehen, der zweite Commander merkte nicht, dass der andere Wraith der Krashty offenbar keine ernsthaften Verletzungen zufügen wollte.

Caytha erlaubte sich einen Moment der Erleichterung, mochte ihr der Commander noch so überlegen sein, zumindest quälte er sie nicht unnötig.
Plötzlich entrang sich seiner Kehle ein Knurren, drohend und dumpf, die Krashty hob den Blick. Corvins Beherrschung war dahin, blitzschnell stürmte er auf sie zu, die Augen voller Hass, nur wenige Handbreit entfernt bremste er ab, grollte nicht minder drohend.
„Zurück auf Euren Platz, Commander!“
„Lasst sie gehen!“, zischte Corvin, sein Blick stand dem des ersten Commanders an Kälte und Abscheu um nichts nach, „Stellt Euch mir, wenn ich es bin, gegen den Euer Zorn sich richtet!“

Im ersten Moment schien es, also würde lediglich ein kaltes, grausames Lächeln über die schmalen Lippen des ersten Commanders gleiten, doch seine nächsten Worte waren kalt und verachtend.
„Für derlei Respektlosigkeit sollte ich Euch auf der Stelle töten“, seine Hand, die trotz des gelockerten Griffes noch immer Caythas Arm umschloss, bebte, auch seine Geduld und Selbstbeherrschung waren nicht unendlich.
„Nein!“, die Krashty sprach das Wort, ehe sie ihre Zunge im Zaum halten konnte, beide Wraith wandten ihr den Blick zu.
„Bitte“, sprach sie weiter zu ihrem Vater, nun, da sie nicht zu schweigen gewusst hatte, „bitte geh. Ich überstehe es allein.“
Stummes Flehen traf auf Unverständnis, Corvins Wut wich nicht aus seinen Augen und dennoch tat er einen Schritt zurück.
Der erste Commander lachte rau auf.
„Ihr seid eine Schande für die Wraith, lasst Euch von einer Krashty herumkommandieren!“
Wieder wollte er den anderen Commander provozieren, doch dieses Mal ging Corvin nicht darauf ein, würdigte ihn keines weiteren Blickes und stürmte aus der Halle.

Caytha atmete hörbar aus, wusste, dass sie ihren Vater enttäuscht hatte, er ihre Einmischung mit Zorn strafen doch würde, doch all das schien besser, als ihn sich der kalten Wut des ersten Commanders zu stellen zu lassen. Über zwanzig Jahre lebte sie ohne ihn, wollte ihn nicht schon nach nur einer Woche erneut verlieren.

„Äußerst loyal“, der erste Commander trat einen Schritt zurück, musterte die Krashty mit seltsam hellen Augen, für den Moment war jeglicher Hass von seinen Zügen gewichen, obgleich sein Gesicht bei den nächsten Worten einen warnenden Ausdruck annahm, „vergiss nicht, wem deine Ergebenheit gelten sollte.“

Spielte er auf sich oder die Königin des Hives an? Und war es Eifersucht, die eine Sekunde lang in seinem Blick dominierte?
Endlich erhob die Schwarzhaarige sich vom Boden, zwang sich innerlich zur Ruhe.

„Du stellst dich mir also allein?“, der merkwürdige Ausdruck war aus dem Blick des Wraith verschwunden und beinahe glaubte die Krashty, sich ihn nur eingebildet zu haben. Wieder schien ihre Angst ihn zu belustigen, wenngleich dieses Gefühl sie nicht mehr zur Gänze erfüllte.
„Wie gelangst du zu der Einsicht, in meiner Anwesenheit vollkommen sicher zu sein?“
Caytha reckte das Kinn, zwang sich, seinen Augen zu begegnen, die noch immer auf bei ihr verharrten, ihr Blick nun intensiv, fordernd.
„Niemals würde ich mir einbilden, in Eurer Nähe vollkommen sicher zu sein“, gab sie als Antwort, schaffte es, ihre ruhige Miene zu wahren, wenngleich brennende Hitze über ihre weiße Haut kroch, „dennoch hilft mir das Wissen, von Euch zumindest nicht den Tod oder unnötige Qualen zu erwarten.“

Der erste Commander lachte kurz auf, schien wahrlich amüsiert, mit Corvin verschwand auch ein großer Teil seiner Verachtung.
„Wäre es Euer Wunsch mich zu töten, ich würde mich schon längst nicht mehr unter den Lebenden befinden“, fuhr Caytha fort, ihr Gesicht glühte nun, eine Regung, die sie ihrem Wraitherbe zuschrieb, „und auch meine Folter scheint mir gegen den Befehl der Königin, mich ihrer Herrschaft zu unterstellen. Welche Verschwendung, meine Absichten zu prüfen, nur, um mich dann den Vorlieben des ersten Commanders auszuliefern.“

Wieder kam der große Wraith seiner Gewohnheit nach, in kleinen Kreisen um sie herum zu schleichen, hielt bei diesen Worten inne, verweilte schräg hinter ihr, sodass Caytha ihn zwar spüren und hören, nicht aber sehen konnte.
„Sprich nicht über Dinge, die sich deinem Verständnis entziehen“, nicht der Hauch einer Drohung schwang diesen Worten bei, mehr klang seine Stimme samtweich, auf ganz andere Art gefährlich. Ganz sacht wandte sie ihren Kopf, brannte darauf, den Ausdruck in den Augen des Commanders zu sehen, doch das seltsame Gefühl, welches sie bei veränderten Klang seiner Stimme überkam, erstarb sogleich.

„Auf, Krashty, diese Übung ist noch nicht beendet.“

~**~

Ihre erste Trainingseinheit mit Corvin war lachthaft verglichen mit den Anforderungen des ersten Commanders, am Ende war Caytha ziemlich überzeugt, lediglich auf allen Vieren in ihr Quartier kriechen zu können. In dem Wraith fand sie keinen geduldigen Lehrmeister, Fehler wurden sogleich bestraft und doch trieb er sie zwar an jede erdenklich Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit, ab und an auch einen Schritt weiter, zwang sie allerdings nicht darüber hinweg.

Schon morgen würde die Halbwraith ihm erneut gegenübertreten müssen, allein bei dem Gedanken schmerzte jede Faser ihres Körpers. Auch das herrlich warme Wasser der Badwanne vermochte ihre Pein kaum zu lindern, mit leidendem Gesichtsausdruck lag sie da, rührte keinen Finger.
Die ständige Anwesenheit der Wraith, vor allem aber die des ersten Commanders weckte ein dumpfes Verlangen, dem sie nachzugeben sich nicht gestattete. Ihre Loyalität dieser Rasse gegenüber war nicht geheuchelt, allein um ihres Vaters Willen würde Caytha alle Befehle der Königin nach bestem Gewissen ausführen. Der erste Commander hingegen….
Quaras Stimme riss sie aus ihren Gedanken, die Krashty war lautlos in das Badzimmer getreten, sprach Caytha nun an.

„Deine ersten Übungseinheiten sind also von Erfolg gekrönt, wenn ich aus den Schmerzen auf deinem Gesicht richtig schließe?“
Heftig zuckte die Blonde zurück, schlug hart mit dem Kopf gegen die steinerne Wanne und schluckte zu allem Überfluss auch noch reichlich Wasser.
Heftig prustend und mit pochendem Schädel tauchte sie wieder auf, starrte anklagend zu Quara auf.
„Schleich dich verdammt noch mal nicht so an!“, fauchte sie, der Schreck saß ihr noch tief in den ohnehin schmerzenden Gliedern.

„Es tut mir leid“, noch immer grinste die Höhere, begann, ihre Kleidung abzustreifen.
„Tut es dir gar nicht“, murmelte Caytha und befühlte vorsichtig die eierförmige Beule an ihrem Hinterkopf.
„Da könntest du Recht haben.“

Völlig unbekleidet trat Quara unter einen der riesigen Duschköpfe, Sekunden darauf prasselte das Wasser über ihren Körper. An ihrem Hals und auch den Schulterblättern zeichneten sich rot Vertiefungen ab, die Caytha sehr an Bissspuren erinnerten, auch zahlreiche, noch nicht verheilte Kratzer zogen sich über ihren gesamten Köper.
Die Krashty wandte sich erneut der Schwarzhaarigen zu, etwas beschämt senkte Caytha den Blick auf ihre Hände, fühlte sich ertappt.

„Wie ist es für dich, von deinem Vater unterrichtet zu werden?“, sie musste ihre Stimme etwas anstrengen, um das laute Prasseln und Platschen des Wassers zu übertönen.
Caytha griff nach einem zuvor bereit gelegten Handtuch, kletterte mit Umsicht aus dem langsam erkaltenden Wasser.
Rasch wickelte sie den Stoff um ihren Körper.
„Von nun an wird der erste Commander meine Ausbildung übernehmen.“
Diese Antwort zeichnete blanke Überraschung auf Quaras hübsche Gesichtszüge, ganz so, als wolle sie den Worten der Anderen nicht recht glauben.
„Wie kam es dazu?“

Als sie ans Ende ihrer Schilderung des Tages gelang, stellte auch Quara das Wasser ab und griff sich ein Handtuch, bedachte die andere Halbwraith mit etlichen, nachdenklichen Blicken.
„In seiner Nähe fühle ich mich stets anders, es ist, als wäre ich nicht ich selbst, als steuere jemand anders meine Empfindungen“, gestand Caytha plötzlich, wrang mit ihren Händen das tropfend nasse, schwarze Haar aus.

Quara reagierte gelassen.
„Quäle dich nicht allzu sehr mit Gedanken darüber, es gehört zu dem Prozess, denn alle Krashty irgendwann durchmachen. Bisher hast du die Wraith nie als Rasse anerkannt, der nicht nur mit Abneigung zu begegnen ist, deine Verwirrung ist nicht verwunderlich.“
„Aber eine derart körperliche Reaktion?“, sie zog eine Augenbraue hoch, „es war fast, als habe er erneut die Kontrolle über meinen Geist“, düster schweifte ihr Blick in dem ansonst verlassenen Raum umher, konzentrierte sich anschließend wieder auf Quara.
„Es macht mir Angst, Quara, ich will mich nicht eines Tages auf Knien vor einem Wraith wieder finden, nicht seine Hand spüren, die jeglichen Lebensfunken aus mir saugt.“

Nun lag ein Fünkchen Spott in den Augen der Blonden.
„Sei bitte nicht albern. Nur ein schwerwiegendes Vergehen würde das Nähern als Strafe für eine Höhere rechtfertigen. Du magst Angst haben, doch bitte glaube mir, derlei hast du nicht zu erwarten, nicht einmal vom ersten Commander.“
„So? Was ist es dann, das ich zu erwarten habe?“

„Das, meine Liebe, wirst du selbst herausfinden, wenn es an der Zeit ist“, ein Grinsen umspielte Quaras volle Lippen, ihre Augen blitzen amüsiert, Caytha schnaubte missbilligend.
„Du bist eindeutig zu lange in Gesellschaft der Wraith“, um ihren gepeinigten Körper zu schonen legte sie ihre Kleidung mit besonderer Umsicht an.
„Dankeschön“, erwiderte Quara, deutete gespielt eine tiefe Verbeugung an.
„Das war nicht als Kompliment gedacht!“, auch Caytha schaffte es nun nicht länger, das Grinsen auf ihren Zügen zu verbergen.
Quara kicherte.

~**~

Zusammen mit Elrin und Vantos nahmen sie ihr Abendessen ein, die Brüder grinsten wissend, als Caytha sich mit äußerster Vorsicht auf einen Platz niederließ.
„Ich will nichts hören!“, knurrte sie, was ihr lediglich ein noch breiteres Grinsen einbrachte.

„Schätze dich glücklich, nach einem Training mit dem ersten Commander überhaupt noch im Stande zu sein, einen Fuß vor den anderen zu setzen“, stichelte Quara und zog einen Teller zu sich heran.
Elrin blickte auf und auch Vantos hielt bei der Erwähnung des ersten Commanders inne. Halb argwöhnisch, halb ehrfurchtsvoll begegneten sich ihre Blicke.
„Wenn ihr nun erneut anfangt, euch vor mir zu verbeugen, reiße ich euch den Kopf ab!“
„Tz, als ob du dazu noch in der Lage wärst“, spottete Quara weiter, doch ihr Blick nahm einen mitleidigen Ausdruck an, schob auch Caytha einen Teller zu.

„Dennoch, das Interesse des ersten Commanders dir gegenüber lässt einiges vermuten, abwarten, würde ich meinen“, Vantos sprach beiläufig, seine Augen waren bereits auf die Schüsseln mit Fleisch und Gemüse gerichtet, welche von zwei nicht sonderlich glücklich wirkenden Wraithanbetern herbei getragen wurden.
Quara zischte warnend, ruckte mit dem Kopf zu Caytha herüber und schüttelte diesen ganz leicht. Elrin stieß seinem Bruder schmerzhaft den Ellenbogen in die Rippen und die Krashty beschloss, keine Fragen zu stellen. Ohnehin entwickelten sich ihre Gedanken in eine recht beängstigende Richtung.
Ihr fielen die Biss- und Kratzwunden auf Quaras Haut ein, bedeutete dies, was sie vermutete?
Sie musste schlucken, zum zweiten Mal an diesem Tag stieg ihr Röte in die Wangen. Äußerst dankbar ob der gebotenen Ablenkung machte sie sich mit mehr Enthusiasmus als gewöhnlich über das Essen her.
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