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XVII. The Fate of a Family - Band I: Present & Past von Ship84

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Erde - 9:30 Uhr

Der einzige Platz, von dem die Erde friedlich und ruhig wirkt, ist der Weltraum, denn auch dort ist es friedlich und still. Irgendwo auf dem Planeten ist es genauso ruhig und still, doch kaum eine Sekunde später beginnt etwas in kurzen rhythmischen Abständen Geräusche zu machen. Jemand atmet, doch sein oder ihr Atmen verrät, dass Dieser nicht nervös oder aufgeregt, sondern ruhig ist. Mit einem Mal jedoch wird das Atmen schneller und unruhiger. Auch andere Geräusche sind zu vernehmen. Erst ist ein leises Rauschen zu hören und wird mit einem Mal von lautem Hämmern übertönt.
„Ruhe. Ich verbitte mir Ruhe“, ist eine männliche Stimme, durch einen plötzlich auftretenden Wirrwarr von Stimmen zu hören, die wie ein Echo zu klingen scheinen. „Mr. Patrice, Sie können der Angeklagten die Handschellen abnehmen“, ist die männliche Stimme klarer von den anderen Stimmen zu erkennen, hallt aber immer noch. „Ich bin mir sicher, sie wird nicht flüchten“, fügt die Stimme hinzu, worauf gleichzeitig das Atmen immer schwerer und schneller wird. „Wie bekennen Sie sich zur Anklage. Schuldig oder Nicht Schuldig?“
„Schuldig“,
wird nach einer kleinen Pause geantwortet, woraufhin zu erkennen ist, dass es sich um Samanthas Stimme handelt, die Sekunden später durch hunderte von Stimmen abgelöst wird. Wieder ist das Hämmern zu hören, doch die Stimmen verstummen nicht. Im Hintergrund ist auch weiterhin das leise Rauschen zu hören, so, als würde ein Radio etwas übertragen.
„Räumen Sie den Saal“, hallt die männliche Stimme wieder und noch mehr Unruhe ist zu hören. Alles ist fast wieder nur noch ein Rauschen. Kurz darauf quietscht etwas, dumpfes Knallen ertönt und im Selben Augenblick werden blitzartig zwei Augen geöffnet, die von einem Lichtschein eingehüllt werden. Wie wild suchend wenden sich die brauen Augen nach links, rechts, oben und unten.


Nun hebt die Person orientierungslos ihren Kopf, wird von einem anderen Lichtstrahl geblendet, woraufhin die Dunkelheit aus dem Gesicht weicht und so das volle Gesicht offenbart wird. Es ist Jack O’Neill, der sich jetzt im Raum umsieht und langsam zur Ruhe kommt. Immer noch ist seine Atmung etwas zu schnell. Für einen Moment glaubt er sein Schlafzimmer zu erkennen, doch als er seinen Kopf erneut aufs Kissen legt, für einige Sekunden seine Augen schließt und seinen Atem ruhiger werden lässt, sie wieder öffnet und aufblickt, ist es verschwunden. Verwirrt schüttelt er den Kopf und bemerkt, als er sich verwundert an der Stirn kratzt, dass er etwas Schweiß auf der Stirn hat. “Was war das nur für ein merkwürdiger Traum“, wundert er sich, richtet sich jetzt vollkommen auf und wischt sich mit der rechten Hand den Schweiß von der Stirn. So einen Traum hatte er wohl in seinem ganzen Leben nicht gehabt. Plötzlich verzieht er das Gesicht und greift sich an den Bauch, denn er bemerkt, dass ihm ein heftiger Schwindel und Brechreiz überkommt. Offenbar hatte der Alptraum einen üblen Beigeschmack, obwohl ihm so etwas bisher nie passiert war. Er atmet ein paar Mal durch und sieht sich nun genauer im Raum um, denn er hofft etwas für seinen trockenen Mund zu entdecken. Die ganze Zeit ist O’Neill so mit sich selbst beschäftigt, dass ihm gar nicht auffällt, dass er nicht allein und mit einem Mal der Raum hell erleuchtet ist. Zu seiner Rechten befindet sich eine Tür, bei der er aber, da ihm dieser Ort nichts sagt, nicht weiß, wohin diese führt. Auf der anderen Seite, zu seiner Linken, befindet sich ein großes Fenster, an dem er soeben einen Umriss zu sehen glaubt. Ansonsten könnte das Zimmer einem Krankenhaus gehören, aber das ist nicht sicher.


„Hallo?“, fragt er dann Richtung Fenster, versucht vorsichtig, da ihm immer noch schwindelig ist, aufzustehen, doch er kommt nicht vom Fleck. Etwas verhindert, dass er seine Beine über die rechte Bettkante aus dem Bett schieben kann, obwohl er innerhalb des Bettes Bewegungsfreiheit hat. Nachdenklich, was das bedeutet, oder warum er an sein Bett gefesselt ist, wendet er sich wieder den Umrissen zu, die sich noch keinen Zentimeter bewegt haben. „Hey, könnten Sie mir mal helfen. Ich kann nicht aus dem Bett“, versucht er zu erklären und erst jetzt beginnt sich die Silhouette, die ihre Arme nach vorne verschränkt hat, zu bewegen. Seine Vermutung, dass er nicht allein ist, ist also richtig. Zuerst kann O’Neill erkennen, wie die Person ein und ausatmet. “Was…“, glaubt der angegraute Mann nicht, runzelt die Stirn, denn man könnte glauben, dass die Person erst jetzt zum Leben erwacht. Lange kann er aber nicht darüber nachdenken, denn gleichzeitig mit dem Ein- und Ausatmen werden die Umrisse klarer und O’Neill kann nun sehen, dass es sich um eine Frau handelt. Wenige Sekunden darauf, dreht sich die Frau um und der Tau’ri weiß nicht, was seine erste Reaktion sein soll, denn es ist seine jüngste Tochter Tamara. Soll er jetzt froh sein, sie zu sehen, oder sich wundern, warum ausgerechnet sie hier ist. Langsam löst seine Jüngste ihre Verschränkung und ein Lächeln huscht auf ihr Gesicht, doch das Ganze läuft aus irgendeinem Grund in Zeitlupe ab, was jetzt auch der zweifache Vater bemerkt. Ungläubig schüttelt er stirnrunzelnd mit dem Kopf. Was geht hier eigentlich vor? Und dann, als hätte Jemand anderes, wie bei einem Videorecorder, die Playtaste gedrückt, läuft alles normal weiter.


„Hi Dad“, ist die Tok’ra erfreut, steckt ihre Hände in ihre Hosentaschen und tritt näher an das Bett heran, so dass sich Beide gegenüber sind.
„Hi“, kommt es verwundert von ihrem Vater, der immer noch nicht weiß, was das alles bedeuten soll. Es scheint auch so, dass er der Einzige ist, dem das mit der Zeitlupe aufgefallen ist.
„Willkommen zurück“, bemerkt Tamara, macht aber keine Anstalten, ihrem Vater einen Kuss zu geben, oder zu umarmen, sondern bleibt ein paar Zentimeter, vom Bettende, stehen.
„Willkommen zurück“, wiederholt er leise. „Wieso? Wo bin ich denn gewesen?“, will er dann wissen und sieht wieder auf, nachdem er über ihre Worte nachgedacht hat. „Und wo bin ich hier eigentlich?“, fragt er weiter und dem Lächeln von Tamara folgt ein ernster Blick.
„Weißt du Dad,…“, beginnt sie, geht rechts um das Bett herum und setzt sich auf einen Stuhl, den Jack zuvor nicht bemerkt hat. „…dass ist eine sehr lange Geschichte“, erklärt die Tok’ra, setzt sich hin und ist offenbar darauf bedacht, das Bett nicht zu berühren. Stattdessen beugt sich seine Tochter etwas vor, stützt ihre Ellenbogen auf ihren Knien ab und legt ihre Handflächen aneinander, so, wie es Asiaten bei der Begrüßung tun.
„Eine lange Geschichte?“, wiederholt er erneut und weiß nicht, was er von dem Ganzen halten soll. „Du sollst mir nur sagen, wo ich hier bin und wieso?“, möchte er es so kurz, wie möglich haben.
„Das ist leider nicht so einfach.“ Ihr Gegenüber versteht einfach nicht, was sie meint und runzelt erneut die Stirn.


„Also gut. Wenn es so kompliziert ist, sag mir doch erst Mal, wo ich hier bin“, deutet er mit den Armen an und beobachtet die Reaktion seines Gegenübers, während er sich wieder richtig auf das Bett setzt. Ihr Blick sagt ihm, dass auch das offenbar schon kompliziert ist. „So schwer“, deutet ihr Vater den Gesichtsausdruck und lässt daher seinen Blick durch den Raum schweifen.
„Du bist im Stargateclub“, hört er dann, reißt seine Augen auf und wendet sich langsam wieder seiner Tochter zu, die immer noch ihre Handflächen zusammen lässt und etwas vorgebeugt sitzt.
„Im Stargateclub?“, hakt er noch mal nach, da er glaubt, sich verhört zu haben, doch seine Jüngste nickt.
„Ja“, ist ihre einzige Antwort.
„Er wurde doch zerstört und sollte nicht wieder aufgebaut werden“, meint O’Neill, bekommt aber keine Reaktion. Gleichzeitig stellt sich ihm die Frage, wie der Club so schnell wieder aufgebaut wurde, denn so lange ist er noch gar nicht hier.
„Meine Antwort wird dir nicht gefallen,…“, entgegnet sie stattdessen kopfschüttelnd. „…aber vielleicht wird dir klar, dass das hier nicht so leicht zu erklären ist, wie du eventuell gehofft hast“, versucht sie zu erklären, doch der angegraute Mann sieht skeptisch aus.
„Ookkaayy“, antwortet O’Neill daher etwas lang gezogen und rollt leicht mit den Augen. Sein Gegenüber hat dies zwar mitbekommen, will es aber ignorieren, denn das Ganze ist wohl auch für sie nicht gerade einfach.
„Ja, der Stargateclub wurde zerstört…“, geht der Gast noch mal darauf ein und macht eine Pause. „…vor mehr als sechs Jahren“, spricht sie leise weiter, allerdings hat ihr Vater es genau verstanden und starrt sie fassungslos an, woraufhin sich Stille breit macht, in der sich Beide gegenseitig anstarren.
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