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XVI: Gut gegen Böse - Einer wird verlieren von Ship84

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Nächster Tag (Militärgericht)
17.01.2026 – 12 Uhr

Heute ist der Tag, an dem Sam vor Gericht gestellt werden soll. Sie soll für Dinge, die sich der Präsident ausgedacht hat, verurteilt werden. Mit ihrer Verurteilung, Lebenslänglich oder Todesstrafe, ist Williams Komplott um die Familie O’Neill fast vollständig. Er hat die Älteste der O’Neills zur Verräterin gestempelt, sie dazu gebracht ihren Vater umzubringen und nun ist die Mutter dran, denn er glaubt, dass sie neben dem toten Jack O’Neill, die Einzige ist, die ihn aufhalten könnte. An der Jüngsten der Familie hat er weniger Interesse. Seit einer knappen Woche hat er sie auf einem anderen Planeten festgehalten, doch heute wird sie wieder zur Erde zurückkehren und diese womöglich ein letztes Mal sehen, bevor das Urteil und vielleicht die damit verbundene Todesstrafe, gefällt wird. In Washington herrscht seid dem frühen Morgengrauen hektisches Treiben unter den ganzen Fernsehsendern und ihren Reportern, die sich wieder am Obersten Gerichtshof eingefunden haben, um einen Blick auf die Angeklagte zu ergattern. Heute wird die Verhandlung sogar live in jeden Haushalt des Landes übertragen, obwohl das bisher in keiner Weise üblich war, doch der Präsident hat dafür gesorgt. Ab Heute würde auch die Ruhe, die eingekehrt war, dahin sein, denn so ein Ereignis, wie bereits Major O’Neill’s Verhandlung, ist für neugierige Reporter der Höhepunkt ihrer Karriere. Da diese Verhandlung bereits um einiges größer, als die Verhandlung von der früheren Major O’Neill, ist, findet der Prozess im größten Saal des Gebäudes statt. Erneut ist der Vorplatz, wo die große steinerne Figur steht, von vielen Reportern gesäumt. Auch Tom Hecht befindet sich unter ihnen, da er hofft, bei einem möglichen Interview Andeutungen von seiner Freundin zu bekommen, wo sie festgehalten wird. Im ersten Stock des Gebäudes dagegen tummeln sich auf den Gängen viele Zuschauer, die unbedingt an der Verhandlung teilnehmen möchten.


Der große Saal, in den etwa 300 Leute passen, ist fast gefüllt. Hinter der Verteidigerbank, an der noch kein Anwalt sitzt, sitzen bereits Janet, die beiden Tok’ra und Captain Hunter die ungeduldig darauf warten, dass es beginnt, im Zuschauerblock. Eine Bank dahinter sitzen Major Stan und Senator McDogan, der damit zeigen will, dass er auf der Seite O’Neills steht, selbst, wenn es ihm schaden würde. Ein paar Meter entfernt an der linken Wand steht wieder ein kleiner Tisch, an dem ein Uniformierter Gerichtsdiener sitzt und darauf wartet, dass sich alle Zuschauer eingefunden haben und es anfängt. Ganz vorne, am anderen Ende des Raumes steht dieses Mal ein langer Tisch, denn, da es hier um andere Inhalte in der Verhandlung geht, werden heute keine Geschworenen das Urteil fällen, sondern mehrere Richter des Obersten Gerichtshof. Die Anklage ist heute wesentlich detaillierter und beinhaltet den Hochverrat an der eigenen Regierung und der regierenden Person, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Rechts am anderen Ende des langen Tisches sitzt eine Frau und vor ihr liegt ein flacher Computer, mit dem sie Protokoll führen wird. Ein Anklagetisch gibt es heute nicht, sondern in der Mitte des Raumes steht ein mittelgroßes Pult, an dem ein Mikrofon angebracht ist. Im Grunde soll hier heute nur nach erneutem durchgehen der Beweise entschieden werden, welches Urteil Mrs. O’Neill ereilen wird. Im hinteren Teil des Saales, befinden sich schon einige Kameramänner, die auf ihren Kopf neuartige Kameras tragen, um die Verhandlung übertragen zu können. Draußen auf dem Vorplatz fährt soeben ein schwarzer Van vor und sofort drängeln sich die Reporter vor den Wagen, um gute Bilder zu bekommen. Die Beifahrertür geht auf, Philippe Patrice steigt aus, öffnet die Schiebetür des Van’s und auf der Rückbank kommt Sam zum Vorschein, die einen grauen Overall, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe trägt.


Ihre Hände sind überkreuz in Handschellen gefesselt. Langsam steigt sie mit geducktem Kopf aus und stellt sich dann gerade hin. Selbst, wenn sie hier vor Gericht steht, möchte sie doch hoch erhobenen Hauptes den Gerichtssaal betreten. Sofort blitzt es von allen Seiten, denn jeder der Reporter macht Fotos, bevor die Angeklagte im Gebäude verschwindet.
„Mrs. O’Neill, wie fühlen Sie sich“, ruft Milli Zeuter ihr zu, die rechts neben ihr geht, während Sam langsam von Patrice zum Gebäude geführt wird.
„Ich denke nicht, dass Sie das wirklich interessiert“, blafft sie die Reporterin an, die etwas perplex drein sieht.
„Wo hat man Sie festgehalten“, hört sie dann, erkennt, dass es Toms Stimme ist und lässt ihren Blick durch die Reporter schweifen. Dann etwas abseits auf der rechten Seite sieht sie ihn, doch was würde es bringen, ihm einen Hinweis zu geben. Er und die Anderen würden es sowieso nicht schaffen, sie zu befreien, drum senkt sie ihren Blick und ignoriert die Frage, was auch der Franzose bemerkt und in sich hinein lächelt. Sein Boss hatte also Recht, dass sie keinen Hinweis geben würde. „Warum haben Sie das getan“, will dann Emily Woods wissen, doch ohne weitere Blicke geht die Witwe, von Philippe geführt, auf das Gebäude zu. Sie will das hier nur hinter sich bringen und dann auf dem Planeten darauf warten, dass ihr Ende kommt, auch wenn es das noch nicht wirklich ist. Bald wird sie nur noch eine leere Hülle, ohne Persönlichkeit und Erinnerungen sein, aber darauf ist sie nun vorbereitet. Sollte sie doch befreit werden, kann sie ihren Freunden und ihrer Familie immerhin mit den Visionen helfen, wo auch immer diese herkommen und noch hinführen werden.


Eine Etage höher sind die Gänge leerer geworden und viele Zuschauer tummeln sich jetzt an den beiden Eingängen, die zum großen Saal führen, der bereits überfüllt ist. Am Ende des Ganges öffnen sich die Türen des Aufzugs, aus dem die Gefangene mit dem Franzosen tritt und sofort nach rechts biegen, um durch eine andere Tür in den Saal zu kommen. Drinnen hat sich bereits der Gerichtsdiener von seinem Platz erhoben und geht ein paar Schritte in den Raum hinein.
„Erheben Sie sich für die ehrenwerten Richter Sloan, Yang, Porter, Denaro und Herms“, fordert er die Anwesenden auf, doch es erheben sich nur die Zuschauer, die sitzen. An der rechten Seite des Raumes geht eine Tür auf, durch die die fünf Richter herein kommen. Jeder der Richter ist schon angegraut und alle tragen eine schwarze Robe. Nacheinander setzten sie sich hin. Der Richter in der Mitte, Porter, nimmt den Hammer, der vor ihm auf dem Tisch liegt und haut auf eine kleine runde Fläche, die an einen Untersetzer erinnert. Seine Kollegen setzen inzwischen Lesebrillen auf, um auf die Unterlagen vor sich zu schauen.
„Führen Sie die Angeklagte herein“, gibt Porter die Anweisung und durch dieselbe Tür, durch die die Richter kamen, kommt jetzt Mrs. O’Neill sowie der Franzose. Mit einem Mal, bei Sams Eintritt, fangen die Zuschauer an zu Pfeifen oder zu buhen, doch sofort haut Porter mit dem Hammer auf den Tisch.
„Ich bitte um Ruhe. Das hier ist ein ordentliches Gericht“, verlangt er um Ruhe und haut mehrere Male auf den Tisch, während die Witwe von Patrice zu dem Tisch geführt wird, der ein paar Meter von ihrer Familie entfernt steht. Das wird nun eine Zerreisprobe, denn sie muss sich ziemlich zusammenreißen. Tamara lächelt ihrer Mutter zu, doch die ignoriert sie und sieht durch sie hindurch.
„Sie machen das sehr gut“, flüstert Philippe ihr lobend zu und setzt sich links neben sie.


„Mr. Patrice, Sie können der Angeklagten die Handschellen abnehmen. Ich bin sicher, Sie wird nicht flüchten.“
„Nein euer Ehren“, antwortet der ehemalige Colonel, woraufhin Porter zufrieden nickt.
„Gut. Mr. Patrice“, wendet er sich dann an den Franzosen, der die Schlüssel aus seiner Tasche nimmt und die Handschellen aufschließt, nachdem sich Sam zu ihm rübergebeugt hat. „Dann können wir anfangen. Mrs. O’Neill bitte treten Sie vor das Gericht“, weißt der die Angeklagte an, die kurz nickt, ihre Handgelenke immer noch reibt, aufsteht und sich an das Pult stellt.
„Ich werde nun die Anklage verlesen“, kommt es von Sloan, der links außen sitzt, jetzt aufsteht und zur Angeklagten blickt. Auch die Zuschauer, die einen Sitzplatz ergattern konnten stehen noch immer. „Der Staat Washington gegen Colonel Samantha O’Neill“, beginnt er und bezieht sich auf ihren früheren Rang beim Militär. „Sie werden wegen Hochverrats in mehreren Punkten angeklagt. Da Sie zu dem Zeitpunkt noch Colonel des Militärs waren, wird die Verhandlung daher vor einem Militärtribunal stattfinden. Die Anklagepunkte lauten wie folgt. Aufruhr zur Verschwörung…“, ließt er den ersten Punkt vor und zeitgleich fangen die Zuschauer wieder zu buhen und zu Pfeifen an.
„Ruhe. Ruhe, verdammt noch mal“, verlangt Porter von den Zuschauern, die sofort still sind, haut wieder den Hammer auf die kleine Platte und sieht kurz zu seinem Kollegen, der dann fortfährt.
„Außerdem werden Sie wegen Diskreditierung des Präsidenten, Verletzung der Militärregeln in mehreren Fällen und unerlaubten Entfernen angeklagt“, beendet er die Verlesung und dieses Mal bleiben die Zuschauer ruhig. Im Hintergrund auf der Bank sehen die Freunde und die Familie O’Neill nicht sehr glücklich aus, wie das hier abläuft. Die Verhandlung ist lächerlich, da der Präsident sicher die Richter bestochen hat, denn wenn sie merken würden, was der Präsident vorhat, würden sie genauso handeln. Die jüngste der O’Neills hätte erwartet, dass ihre Mutter versucht sich dagegen zu wehren, doch langsam glaubt Tamara, dass man sich gegen solche Methoden nicht mehr wehren kann. Die Tok’ra drängt ihre Sorge beiseite und beobachtet, was passiert. Inzwischen hat sich Richter Sloan wieder gesetzt und Porter macht nun weiter.


„Sie können nun Platz nehmen“, wendet er sich an die Zuschauer, die sich das nicht zwei Mal sagen lassen. Immerhin standen sie jetzt fast fünf Minuten, bis die Anklage vollständig verlesen war. „Mrs. O’Neill, ich frage Sie nun. Wie bekennen Sie sich zur Anklage? Schuldig oder Nicht Schuldig?“, möchte der Richter wissen und augenblicklich ist es totenstill im Saal, da Einige getuschelt haben. Alle warten nun gespannt darauf, wie sich die Angeklagte entscheidet, die sich jedoch für einen kurzen Moment umdreht. Erst jetzt riskiert sie einen Blick zu ihrer Tochter und lächelt etwas.
„Oh nein“, flüstert Tamara, denn sie kann es kaum glauben und starrt ihre Mutter an.
„Was ist“, versucht Janet genauso ruhig zu sein und beugt sich leicht zu ihrer Nichte.
„Sie wird es tun“, meint die Tok’ra kurz und schüttelt ins Sams Richtung leicht mit dem Kopf, doch die dreht sich wieder zu den Richtern.
„Schuldig euer Ehren“, antwortet sie dann mit fester und entschlossener Stimme. Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, ist im ganzen Saal Gelächter und Applaus zu vernehmen, doch jetzt reicht es dem Richter. Dieser steht auf und haut mit dem Hammer auf die Scheibe.
„Ich verbitte mir solchen Unsinn. Wenn nicht sofort Ruhe ist, lasse ich den Saal räumen“, ist der Richter außer sich, doch das Gelächter sowie der Applaus hören nicht auf. „Gerichtsdiener. Lassen Sie den Saal räumen“, macht er seine Drohung war. „Die Verhandlung wird für 15 Minuten unterbrochen“, erklärt Porter mit einem bösen Blick und haut auf den Tisch. Einen Moment später betreten etwa 10 Gerichtsdiener den Raum, um die Leute rauszuführen, die jetzt allerdings Protest gegen die Entscheidung des Richters einlegen wollen. Niemand hätte gedacht, dass die Verlesung der Anklage so ausufern würde. Offenbar hatte der ehemalige Colonel ihren Respekt, der über die Jahrzehnte gewachsen war, innerhalb kürzester Zeit verloren. Noch immer steht Sam ruhig am Pult und lässt alles über sich ergehen, denn selbst, wenn sie versucht hätte, etwas dagegen zu tun, wäre ihr die Todesstrafe sicher gewesen.


Mit einem Schuldbekenntnis kann sie wenigsten hoffen, das mildere Urteil, die lebenslange Haft, zu bekommen und wieder auf den Planeten zurückzukehren, um dort ihren Visionen zu erliegen. Der Saal ist inzwischen zur Hälfte geleert. Die Freunde und Familie der Angeklagten haben sich jedoch nicht vom Fleck gerührt, da sie hoffen, weiterhin an der Verhandlung teilnehmen zu können. Noch immer hallt der Klang des Hammers, den Porter weiterhin noch ein paar Mal auf den Tisch haut, durch den Saal, um in Ruhe weitermachen zu können. Entschlossen steht die Tok’ra nun auf und fordert die Aufmerksamkeit der Richter.
„Euer Ehren, ist es vielleicht möglich, dass wir weiterhin an der Verhandlung teilnehmen können“, will sie wissen und deutet auf die Personen in der ersten und zweiten Reihe, doch die Richter sehen nicht so aus, als würden sie zustimmen. Die Fünf sehen sich an, tuscheln untereinander und nach etwa einer Minute sehen sie wieder zu der Tok’ra.
„Das ist zwar nicht üblich, wenn der Saal geräumt werden musste,…“, erklärt nun Yang, der links direkt neben Porter sitzt. „…aber ich denke, in diesem Fall können wir eine Ausnahme machen“, geht er auf die Bitte Tamaras ein, die sich dann nickend bedankt und wieder setzt. Sie ist froh, dass sie weiterhin zusehen können, auch wenn sie das Ende der Verhandlung mit gemischten Gefühlen herbeisehnt und hofft, dass es ein gutes Ende nimmt. Inzwischen beobachten die Richter, wie die Gerichtsdiener die restlichen Zuschauer sowie die Kameraleute aus dem Saal führen. Das dauert jedoch nicht mehr lange und als der Letzte den Saal verlassen hat, schließen die Gerichtsdiener lautstark die großen Schwingtüren. Jetzt würden nur noch die Freunde wissen, was während der Verhandlung passiert, doch die Zuschauer bleiben auf den Gängen stehen, da sie hoffen zur Urteilsverkündung wieder in den Saal gelassen zu werden. Eine Verhandlung hinter verschlossenen Türen ließ noch nie etwas Gutes erahnen, wenn dies das Schicksal einer Person innehat, die eigentlich nur für das Recht der Meinungsfreiheit und der Wahrheit gekämpft hatte. Jetzt büsst sie dafür mit ihrem Leben, ihrer Persönlichkeit und ihrem Gedächtnis, das durch, was auch immer, vollständig verschwinden wird.


Fortsetzung folgt…


Schlusswort:

Viele Fragen bleiben offen. Wer ist nun Abigail Hunter und was will die Shalindara von ihr. Darf Sam sich auf einen Traum verlassen, der ihr sagt, dass sie ihr Gedächtnis verliert und nützt es etwas, dass sie sich bei dem Militärtribunal "Schuldig" gesprochen hat. Es ist ein gefährliches Spiel des Präsidenten, auf das sie sich nun offenbar einlässt, doch wie werden die anderen darauf reagieren? All diese Frage und noch viele mehr werden im sechzehnten Teil der Chroniken "The Fate of a Family - Band I: Past and Present" beantwortet werden.

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