Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Walkover von Arica

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Short-Cut: Ein Wraith-Kommandant beschreibt die Eroberung von Atlantis aus seiner Sicht.
Spoiler: -
Charaktere: OC, Weir
Kategorie: Character Death, Torture, Vignette
Rating: R-16
Author's Note: Irgendwie hatte ich Lust darauf, etwas ganz Neues auszuprobieren und meiner fiesen Ader freien Lauf zu lassen…
Widmung: Christian, dem eine Geschichte nicht zu düster sein kann.
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Gerne. - ari.ca@hotmail.com

Walkover


Gemächlich schritt ich durch die Korridore der alten Stadt unserer Feinde. Ich genoss die wilde Freude, die durch meine Adern floss, und begutachtete voller Entzücken die Schäden, die unsere Eroberung angerichtet hatte.
Endlich war unser Sieg vollkommen. Nichts trennte uns nun von den neuen Weidegründen.
Stolz ignorierte ich den stechenden Schmerz in meiner Schulter, der von einem tief sitzendem Projektil ausging. Sobald ich meinen Hunger gestillt hatte, würde die Wunde vollständig verheilt und nicht mehr zu spüren sein.
Aber bis dahin war noch Zeit, denn ich wollte zuerst alles um mich herum so genau wie möglich aufnehmen.
Die Angst unserer Feinde, ihre Verzweiflung, ihre Trauer und ihren Hass… ich konnte die Emotionen in der Luft regelrecht riechen.
Sie stachelten meine Euphorie über den Erfolg des heutigen Tages nur noch mehr an.
Ein Soldat niederen Ranges eilte mir entgegen und berichtete von der Gefangennahme der letzten Menschen, die Widerstand geleistet hatten. Somit war die Stadt gesäubert und die Königin würde ihr neues Reich unbesorgt betreten können, wenn sie eintraf.
Der Bericht über unsere Verluste überraschte mich jedoch und bewirkte, dass kalte Wut in mir aufstieg. Diese Dummköpfe hatten uns in ihrer Verzweiflung doch tatsächlich fast die Hälfte unserer Soldaten gekostet. Die Zahl der zerstörten Jäger erreichte ein ähnliches erschreckendes Ergebnis.
Dafür würden sie bezahlen.
Unzufrieden machte ich mich auf den Weg in den Torraum, um mich mit einem dieser Menschen kurz zu unterhalten. Eine letzte Gelegenheit für denjenigen, mir wertvolle Informationen zu liefern, bevor ich sie mir auf andere Weise holen würde.

Ihre Anführerin lebte noch.
Sie war verletzt, aber ich erkannte deutlich ihre ungebrochene Entschlossenheit, ihre Wut und Unnachgiebigkeit. Wahrscheinlich würde sie mir kein Wort verraten, aber im Prinzip ging es mir bei der Befragung nur darum, noch kurz mein Spielchen mit ihr zu treiben, bevor ich mich ihres Lebens bediente.
"Dr. Weir, nicht wahr?", fragte ich gespielt interessiert, obwohl ich die Antwort bereits wusste.
Wir kannten die Namen unserer Feinde, welche uns seit Jahren von den neuen Weidegründen in der anderen Galaxie fernhalten wollten. Weir war uns genauso bekannt wie Sheppard, McKay und die anderen Störenfriede, doch sie stand nun als Einzige noch aufrecht vor mir. Alle Anderen hatten bereits das Zeitliche gesegnet oder warteten in unseren Gefängnissen auf ihren Tod.
Meine Feindin starrte mich nur störrisch an und verzichtete auf eine Antwort.
Zu einer Befragung hatte ich nun keine Lust mehr. Ich entschied mich lieber dafür, ihr vom Schicksal ihrer Kameraden und ihrem eigenen zu berichten, ein kleinwenig Angst in ihrem dickköpfigen Gehirn auszulösen und sie für unseren harterkämpften Sieg leiden zu lassen, bevor ich sie von ihrem Elend erlösen würde.
"Der Tod Ihrer Freunde tut mir Leid, aber Sie hätten unser Angebot der Kapitulation annehmen sollen, als Sie noch die Chance dazu hatten", begann ich meine Folter und beobachtete zufrieden den Schmerz, der bei der Erwähnung ihrer Freunde kurz auf ihrem Gesicht erschien.
Sie war eine starke Gegnerin, das musste ich ihr zugestehen, aber ich wollte ihr die meines Erachtens wichtigsten Einzelheiten nicht länger vorenthalten.
"Ihre Schiffe werden in diesem Moment von meinen Truppen durchsucht. Zur Sicherheit, um weitere Unannehmlichkeiten von Ihrer Seite zu vermeiden."
Augenblicklich entdeckte ich die Hoffnung, die in ihren Augen aufblitzte, als sie annahm, dass es noch Überlebende auf diesen Schiffen gab, welche Widerstand leisten könnten. Ich ließ sie kurz in diesem Glauben.
"Ihr Erdenschiff ist kaum noch zu retten, wir werden es wohl ausschlachten müssen und die wertvollsten Technologien untersuchen lassen", fuhr ich ungerührt fort, immer die Frau im Auge.
Es schmerzte sie, das zu hören, was ich deutlich erkennen konnte, doch ihr Blick blieb weiterhin hart und unnachgiebig.
"Ihr Antikerschiff hingegen wird uns viele neue, wichtige Informationen über Ihr Volk und das Volk der Antiker liefern!", fügte ich begeistert hinzu und nun stahl sich etwas Angst in ihren Blick.
Angst um ihre Kameraden auf diesem Schiff, wiederum vermischt mit der vagen Hoffnung, dass es einige geschafft haben könnten.
Ich lächelte kalt, genoss ihr Wechselbad der Gefühle aus Hoffnung, Entsetzen, Angst und Wut. Jetzt wurde es langsam Zeit, dass sie vom Schicksal der Mannschaft erfuhr, überlegte ich freudig.
"Trotz der Tatsache, dass sich Ihre Leute standhaft zur Wehr gesetzt haben, konnten wir glücklicherweise größere Schäden beim Entern des Antikerschiffes vermeiden…" Langsam näherte ich mich ihr, um ihre Reaktion genau studieren zu können. "Sobald wir den Kommandanten ausgeschaltet hatten, ließ der Widerstand nach. Sheppards Tod hat jeglichen Kampfgeist der Crew gebrochen und uns das Raumschiff in die Hände gespielt."
Sie versuchte krampfhaft, ihre Gefühle vor mir zu verstecken, da sie meine Absichten genau durchschaut hatte. Aber es gelang ihr nicht vollständig.
Bei meinen weiteren Ausführungen über die Umstände des Todes jedes einzelnen Crewmitglieds röteten sich ihre Augen, wobei sich hin und wieder eine Träne einen Weg über ihr Gesicht bahnte. Dennoch blieb sie weiterhin aufrecht vor mir stehen, stieß keinen einzigen Laut aus und verfluchte mich nur aus verweinten, wütend zusammengekniffenen Augen.
Sie würde einen Fluchtversuch wagen, das wurde mir nun klar, je länger ich sie analysierte.
Ich sollte Recht behalten.
Mit einer für ihre zierliche Gestalt kraftvollen Bewegung entriss sie dem überraschten Soldaten rechts von ihr die Waffe und zielte auf mich, doch natürlich stand ich da bereits dicht vor ihr und zerrte die Waffe aus ihren Händen, noch bevor ihre Finger überhaupt in die Nähe des Abzugs kamen.
Ich lachte lauthals angesichts dieses lächerlichen Widerstandes und zwang sie mit der linken Hand auf ihrer Schulter in die Knie.
Sie stöhnte schmerzvoll auf, der erste Laut, der ihr in meiner Gegenwart über die Lippen drang.
Mein Spiel fand nun ein Ende, denn mein Hunger wuchs beträchtlich angesichts dieser Entschlossenheit und dieses Stolzes.
Ich beugte mich etwas näher zu ihr, während ich meine rechte Hand über ihr Herz legte und flüsterte: "Ich würde zwar noch gerne länger mit Ihnen plaudern, aber mein Volk muss sich auf die Eroberung neuer Weidegründe vorbereiten."
Sie wollte noch etwas sagen, aber es war mir egal.
Zufrieden begann ich mich an ihr zu nähren.

~ Fin ~
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.