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Murphys Gesetze von Lenari

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Teil 8

Die Information, die du hast, ist nicht die Information, die du willst.
Die Information, die du willst, ist nicht die Information, die du brauchst.
Die Information, die du brauchst, ist nicht verfügbar.


Rodney (21:09 Atlantiszeit)



„Argh… Rodney?“, hörte Doktor McKay die gequälte Stimme von Colonel Sheppard aus dem Heckabteil rufen.

„Hier drüben.“, antwortete er, ohne auch nur von den Anzeigen aufzusehen. Schlurfend kam John ins Cockpit und ließ sich stöhnend und den Rücken reibend in den Copilotensitz sinken.

Neugierig fragte er: „Was machen Sie da?“

„Ich suche das Stargate. Der Sturm hat vor ungefähr einer halben Stunde nachgelassen.“, erklärte Rodney ihm knapp nahm sich einen neuen Quadranten ihrer Umgebung vor. Bis jetzt hatte er einfach noch kein Glück gehabt. Schon dreimal hatte er die Parameter verändern und somit den Suchradius vergrößern müssen. Je weiter ihr Weg sein würde, desto kleiner wurden ihre Chancen, es vor dem nächsten Sturm zum Gate zu schaffen.

„Hat Atlantis versucht, uns anzufunken?“, hakte Sheppard nach. Er wirkte noch immer verschlafen und vollkommen erledigt.

„Wenn ja, dann nicht in den letzten dreißig Minuten.“, erwiderte McKay leicht genervt, weil er versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.

„Ich dachte, der Antrieb ist nicht zu reparieren.“, plapperte John ungeniert weiter.

Mit zusammengebissenen Zähnen antwortete Rodney gepresst: „Ist er auch nicht, aber ich versuche das Stargate zu finden. Leider herrschen noch immer elektrische Spannungen in der Luft, das stört die Sensoren des Jumpers.“

„Hast du wenigstens eine Ahnung, in welche Richtung wir müssen?“, wollte Sheppard dann noch wissen.

„Nicht in diese.“, erwiderte der Astrophysiker patzig und zeigte in die Richtung, aus welcher sie gekommen waren und wo ihr eigentlicher Jumper lag.

„Und wissen Sie, in welchem Radius wir suchen müssen?“ Rodney verdrehte die Augen.

Kann er nicht mal fünf Minuten die Klappe halten, dann kann ich ihm vielleicht schon alles Wissenswerte erzählen. Aber nein… Mr. Wuschelkopf nervt mich ja lieber.


„Vierzig Meilen, vielleicht mehr.“, versuchte McKay ihn nicht anzuschreien.

„Das ist ein Fußmarsch von einem halben Tag.“, platzte es vorwurfsvoll aus Sheppard heraus.

„Wahrscheinlich mehr.“, meinte Rodney nur. Als ob er etwas daran ändern könnte. Er hatte ja noch nicht einmal das Stargate gefunden.

John überlegte laut: „Aber ich hoffe, in nächster Zeit gibt es keine neuen Stürme.“

„Das ist nicht mit Sicherheit auszuschließen.“, erwiderte Doktor McKay konzentriert.

„Haben Sie vielleicht noch mehr gute Nachrichten?“, fragte John zynisch und warf seinem Freund einen bitterbösen Blick zu.

„Ja, uns geht langsam das Wasser aus und die Temperaturen liegen bei etwa 10 Grad Celsius.“, erwiderte Rodney ebenso sarkastisch und schenkte seinem Begleiter ein grimmiges Lächeln.

„Und die schlechten Nahrichten?“, wollte Colonel Sheppard spöttisch wissen.

McKay antwortete unbeeindruckt: „Es ist noch dunkel draußen, aber es müsste bald dämmern. Die Nächte sind sehr kurz.“

„Dann habe ich auch noch eine gute Nachricht. Ich glaube, eine der Rippen bohrt sich langsam aber sicher in meine Lunge.“, fügte John stöhnend hinzu und ließ sich weiter in den Stuhl zurücksinken. Natürlich übertrieb er mit dieser Aussage maßlos, aber auch Rodney war klar, dass sein Freund dringend einen Arzt brauchte. Noch konnte sich der Colonel bewegen, aber wer konnte schon sagen, wie lange sie noch dieses Glück haben würden.


Wenn etwas nicht schief gehen kann, wird es trotzdem schief gehen.


Rodney (22:38 Atlantiszeit)



„Wie geht es Ihnen, Sheppard?“, fragte McKay besorgt. Sie waren jetzt etwas über eine Stunde unterwegs gewesen und in Johns Gesicht zeigte sich deutlich dessen Erschöpfung. Rodney ging es auch nicht anders, aber wenigstens schmerzten seine Rippen nicht.

„Ging mir schon mal besser.“, keuchte er, hielt sich die Seite und nahm auf einem größeren Felsen platz. Sie konnten sich eigentlich keine Unterbrechung leisten, aber sie brauchten beide eine kleine Verschnaufpause. Wenigstens hatte Rodney mit seinen Schätzungen maßlos übertrieben. Das Stargate war innerhalb des Vierzig-Meilen-Radius geblieben.

„Wir sollten uns etwas ausruhen.“, schlug McKay vor, auch wenn ihm nicht wohl bei der Sache war. Der Himmel war wolkenlos, aber sollte ein Sturm ausbrechen, hatten sie keine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Höhlen gab es in ihrer Nähe zumindest nicht und auf einen unterirdischen Tunnel konnten sie wohl auch nicht zählen.

John wehrte ab: „Nein, wenn wir in einen Sturm geraten, sind wir Toast. Wir müssen zum Gate.“

„Schaffen Sie das denn?“, wollte McKay fürsorglich wissen.

„Sicher, Rodney.“, bestätigte Sheppard ihm und setzte ein zuversichtliches Lächeln auf. Misstrauisch beäugte der Wissenschaftler seinen Freund. Dieser erhob sich und verzog dabei gequält das Gesicht. Die Schmerzen schienen stärker zu sein, als der Colonel zugeben wollte.

Militärs müssen wirklich allesamt masochistisch veranlagt sein.

„Das sieht nicht so aus.“, kommentierte McKay seine Beobachtungen.

„Wir haben es nicht mehr weit, oder?“, hakte John unsicher nach.

„Na ja,…“, druckste Rodney herum, der eigentlich nicht noch mehr schlechte Nachrichten verkünden wollte.

„McKay?“, zischte Sheppard eindringlich. Was es auch war, er würde es schon verkraften.

Rodney antwortete zögerlich: „Wir sind schon noch ein paar Stunden unterwegs. Laut den Daten haben wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter uns. Wir sind nicht so schnell vorwärts gekommen, wie wir wollten.“

„Ist nicht meine Schuld.“, wehrte John sofort vehement ab und fügte seufzend hinzu: „Gehen wir weiter.“


Auch du bist ein Idiot!


John (24:20 Atlantiszeit)



„Kein DHD.“, stieß Rodney schockiert hervor.

John glaubte, sich verhört zu haben, und fragte skeptisch: „Wie bitte?“

„Hier steht kein DHD. Hier sollte doch irgendwo ein DHD stehen.“, verpackte McKay seine vorhergehende Äußerung in einen ganzen Satz.

„Wir sind soweit gelaufen und kommen dennoch nicht nach Hause?“, fragte John gereizt.

„Sieht ganz so aus.“, blieb Rodney sachlich. Was hätte er sonst auch machen sollen. Er konnte ja schlecht ein Wahlgerät aus dem Ärmel schütteln oder herzaubern.

„Und das konnten Sie vorher nicht feststellen?“, bluffte Sheppard ihn ungehalten an. Er wusste, dass Rodney nichts dafür konnte, aber er musste seinen Frust loswerden und sein Freund war nun einmal der Einzige, der außer ihm noch auf diesem gottverlassenen Planeten war.

Das war zu gut gewesen, um wahr zu sein.

„Nein.“, entgegnete Rodney resolut und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„McKay!“, brauste Sheppard ungehalten auf.

Gekränkt erwiderte der Wissenschaftler: „Das ist nicht meine Schuld.“

„Beten Sie, dass Atlantis uns anfunkt, bevor ein neuer Sturm ausbricht.“, zischte John und ließ sich auf den Boden sinken.


Trau nur denen, die genauso viel zu verlieren haben wie du, wenn es nicht klappt.


John (24:55 Atlantiszeit)



Knapp zwanzig Minuten später öffnete sich das Stargate mit ohrenbetäubendem Krach und eine weibliche, ihnen wohlbekannte Stimme drang durch Sheppards Funkgerät: „Sheppard, hier ist Weir. Können Sie mich hören?“

„Ja, wir hören Sie.“, bestätigte er und atmete erleichtert auf. Das jedoch nahmen ihm seine Rippen übel und begannen erneut zu schmerzen.

„Was ist passiert? Wir versuchen schon seit Stunden, Sie zu erreichen.“, fragte Elisabeth besorgt.

„Wir hatten ein paar Probleme. Währe nett, wenn Sie uns einen Jumper und Beckett schicken könnten, damit man uns mitnimmt. Wir warten am Stargate.“, winkte Sheppard ab und erhob sich unbeholfen. Von Rodney konnte er dabei jedoch keine Hilfe erwarten, denn dieser schmollte immer noch vor sich hin. Das würde sicher auch nicht ändern, bis sie wieder in Atlantis waren.

„Wieso kehren Sie nicht einfach zurück?“, wollte Weir wissen.

Dumme Frage? Uns gefällt’s hier, was sonst…


„Hier gibt es kein DHD.“, antworte John sachlich und warf Rodney dabei einen bitterbösen Seitenblick zu.

„Das ist nicht meine Schuld.“, verteidigte sich dieser prompt. Dann betätigte er sein eigenes Funkgerät und wies Elisabeth an: „Sie sollten sich beeilen, der nächste geo-magnetische Sturm lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten.“

„Nicht beschreien, Rodney.“, tadelte John ihn mit erhobenem Finger.

„Wir sind in zehn Minuten bei Ihnen.“, versicherte Weir ihnen und das Stargate schloss sich wieder.


Sollte es Dir gut gehen, mach Dir nichts draus. Das geht vorbei.


Rodney (25:49 Atlantiszeit)



„Argh… Vorsicht.“, jammerte Doktor McKay, als Beckett nun endlich seinen Fuß und seine Stirn untersuchte. Sie waren endlich daheim und ein Großteil seiner Anspannung fiel von ihm ab. Er wollte sich nur noch erholen und nie wieder länger als fünf Minuten gehen müssen.

Ein Hoch auf Transporter und Fahrstühle.

Carson meinte nach ein par Minuten sachlich: „Scheint nichts gebrochen zu sein. Schonen Sie sich, dann sind Sie in ein paar Tagen wieder fit.“

„Dann können wir ja gehen.“, meinte Sheppard voller Tatendrang und wollte sich schon aufsetzen, als Beckett ihn sanft aber bestimmt wieder in die Kissen zurückdrückte.

„Von Ihnen hat keiner gesprochen, Colonel.“, wandte dieser ein und der Ton in seiner Stimme duldete keine Widerworte mehr.

„Ach kommen Sie, Beckett. Es geht mir gut.“, versuchte John es dennoch. Er wollte nur noch in sein eigenes Bett. Auch wenn die Krankenstation fast leer war, erschien sie ihm doch übervoll. Er wollte etwas Privatsphäre, wo er machen konnte, was er wollte. Besonders die Dinge, die Carson ihm eigentlich verboten hatte. Rodney konnte das gut nachvollziehen.

„Vergessen Sie’s!“, blieb Doktor Beckett unnachgiebig.

„Ich verspreche auch, im Bett zu bleiben, solange Sie es wollen, Doc.“ McKay hätte Sheppard diesen Schwur sogar beinahe abgenommen, leider kannte er den Mann zu gut. Beckett wusste es zu Johns Pech leider auch besser.

„Guter Versuch, aber nein.“, entgegnete Carson streng und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Arzt war einfach nicht umzustimmen. „Sie können von Glück sagen, dass Sie nicht operiert werden müssen.“

„Genau.“, stimmte Sheppard ihm missmutig zu. Als Carson schon im Begriff war, zu gehen, rief John ihm noch hinterher: „Dann bringen Sie mir wenigstens was zu Essen!“

Wenigstens einen Triumph musste er heute noch erzielen. Auch wenn es sich bloß darum handelte, dass ein anderer für ihn den Butler spielte.

Zögernd fragte Doktor McKay: „Soll ich noch bleiben?“

Er wusste nicht, ob der Colonel ihn überhaupt noch sehen wollte, schließlich hatten sie einen ganzen, gottverdammten Atlantistag miteinander verbracht.

„Vielleicht noch einen Moment.“, antwortete Sheppard ruhig und ließ sich in die Kissen zurücksinken. Rodney tat es ihm auf seinem Krankenbett gleich. Wenn sie schon hier waren, konnten sie es sich auch bequem machen.


Lächle, denn morgen wird alles noch viel schlimmer.


John (25:52 Atlantiszeit)



Als das Licht zu flackern begann und dann ganz ausfiel, richtete sich Rodney reflexartig wieder auf. Im Selben Moment sprang die Notstrombeleuchtung an. John meinte seufzend: „Scheint so, als wäre der Moment vorbei.“

„Ach zum Teufel damit. Soll sich doch Zelenka darum kümmern.“, platzte es aus Rodney heraus und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

Wir werden in den nächsten Tagen sicher nichts mehr tun, was auch nur im Entferntesten nach Arbeit aussieht.

„So ist es richtig.“ John konnte ihm da nur beipflichten.

„Lust auf eine Runde Karten spielen? Ich lasse Sie auch wieder gewinnen.“, fragte Rodney mit herausforderndem Grinsen im Gesicht und zauberte ein Kartenspiel aus seiner Hosentasche. Wieso er es überhaupt eingesteckt hatte, konnte er selbst nicht mehr sagen, aber jetzt war er froh darüber und zeigte es auch ganz deutlich.

„Von wegen. Sie können von Glück sagen, wenn ich Sie nicht ungespitzt in den Boden ramme.“, erwiderte Sheppard stichelnd und setzte sich vorsichtig wieder auf. Rodney schwang sich auf Johns Bett und holte die Karten aus der Verpackung.

„Das werden wir ja sehen.“, entgegnete er herausfordernd.

„Mich schlagen Sie doch nur, wenn Sie schummeln.“, hänselte Sheppard ihn weiter.

Auch Rodney fing an, seinen gegenüber zu provozieren, während er den Stapel gut durchmischte: „Wenn hier einer schummelt, dann doch wohl Sie.“

„Na los, teilen Sie schon aus.“, wies John ihn ungeduldig an und versuchte, ein leichtes Lachen zu unterdrücken.

Ende

© 2008 Lenari


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