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Murphys Gesetze von Lenari

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Teil 7

Das, was du suchst, findest du immer an dem Platz, an dem du zuletzt nachschaust.


John (16:45 Atlantiszeit)


„Ich bin mir sicher, dass er hier irgendwo sein muss.“, murmelte Colonel Sheppard nachdenklich. Die beiden Männer irrten jetzt bereits seit einer halben Stunde durch den dichten Wald, ohne den anderen Jumper gefunden zu haben, dabei waren sie Johns Meinung nach an der Stelle, wo er ihn gefunden hatte.

„Vielleicht haben Sie ihn sich auch nur eingebildet.“, entgegnete Rodney mürrisch. Er war es leid, ohne Ziel in der Gegend herumzustiefeln.

„Genau, und in Wirklichkeit träume ich das alles.“, erwiderte John sarkastisch und verdrehte die Augen. Noch einmal versuchte er sich zu orientieren und etwas zu finden, dass einen Anhaltspunkt bieten konnte, um herauszufinden, wo genau sie sich befanden, beziehungsweise wie sie zum Jumper gelangen konnten.

McKay zuckte mit den Schultern und meinte lapidar: „Das würde mich jetzt auch nicht mehr verwundern.“

„OK, Sie gehen da entlang und ich versuche es hier.“, wechselte John das Thema und zeigte in zwei verschiedene Richtungen. Widerwillig folgte Rodney diesem Befehl, auch wenn er ihn unsinnig fand. Immer noch besser als herumzustehen und darauf zu warten, dass ein erneuter geo-magnetischer Sturm aufzog.

John war nicht ganz fünf Minuten unterwegs gewesen, als er Doktor McKays Stimme vernahm: „Ich hab’ ihn!“

„Sein Sie vorsichtig McKay, der Boden ist sehr…“, rief Sheppard ihm zu, unterbrach sich aber selbst, als Rodney das gleiche Schicksal ereilte wie ihm.

Ups.

Er kam nicht mehr rechtzeitig, um seinem Freund davor zu bewahren, den kleinen Abhang hinunter zu rutschen, und konnte gerade noch sehen, wie dieser gegen die Seite des Jumpers rollte, die auch schon Johns Rücken kennen lernen durfte. Kleinlaut fuhr er fort: „…glitschig.“


Man muss die Menschen nehmen wie sie sind - andere gibt es nicht.


John (17:51 Atlantiszeit)



„Vorsichtig.“, warnte Doktor McKay, als Colonel Sheppard ihm aufhelfen wollte. Kurz darauf schrie er auf: „Autsch! Ich sagte doch: Vorsichtig!“

Er hatte sich den Fuß verstaucht, was dem Tag die Krone aufsetzte. Wenigstens waren sie jetzt am Jumper und mussten hoffentlich nirgendwo mehr hinlaufen. Wenigstens schien der Ausrüstung nichts passiert zu sein.

John winkte genervt ab: „Stellen Sie sich nicht so an. Sie werden es überleben.“

Er half Rodney in den Jumper und setzte ihn auf dem Pilotensitz ab. Dann sammelte er die Ausrüstung und die Ersatzteile ein, die überall verstreut lagen, und schaffte sie nach und nach in den Jumper. Als er auch die letzten Teile eingesammelt hatte, humpelte Rodney ins Heckabteil, um sich an die Arbeit zu machen.

„Zeigen Sie mal her.“, meinte Sheppard, der McKays ständiges Gejammer nicht mehr aushielt. Bei jedem Schritt fluchte er leise oder schnaubte ein ‚Au!’ heraus.

Manchmal ist er so ein Baby…

Er zerrte Rodney auf einen freien Platz der Rückbank und zog dessen Schuh langsam und vorsichtig aus. Während er das tat, zeterte sein Wissenschaftlerfreund die ganze Zeit, was John fast wahnsinnig machen.

„Nun stell dich nicht so an, der Fuß ist doch noch dran.“, blaffte John ihn schließlich doch noch an, obwohl er sich vorgenommen hatte, es nicht zu tun. „Er ist nur leicht angeschwollen. Sicher nur verstaucht.“

„Nichts für ungut, aber Sie sind kein Arzt.“, fauchte McKay zurück und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Mal wieder spielte er den Gekränkten. Patzig fügte er hinzu: „Und Ihre zahlreichen Verletzungen beim Golf sind für mich keine ausreichenden Referenzen. Ich…“

Sheppard erstickten jeden weiteren Kommentar seines Freundes mit einem Kuss im Keim. Er hatte keine Lust mehr zu diskutieren. Er wollte endlich nach Hause, wenn es möglich war, noch heute.

Also wies John ihn an: „Halten Sie die Klappe, Rodney, und machen Sie sich an die Arbeit!“


Wer sich nicht einmal am Tag irrt, ist entweder dumm
oder phantasielos oder hat vom Tag nichts gehabt.


Rodney (17:37 Atlantiszeit



„Einer der Hauptkristalle des Antriebs ist hin. Wir haben keinen Ersatz.“, meinte Rodney nüchtern, als er sich zu John umdrehte. Dieser sah den Wissenschaftler entgeistert an.

Dann platzte es aus Sheppard heraus: „Wie bitte? Sie sollten doch alles Notwendige mitnehmen.“

Das klang zu vorwurfsvoll, als das McKay es hätte auf sich sitzen lassen können.

„Tja, das hätte ich, leider sagten Sie, dass die Steuerungssysteme funktionieren, Colonel.“, schob er die Schuld zurück auf den Colonel. Er sah nicht ein, warum alles ihm angelastet werden sollte. Er machte hier schließlich nur seinen Job. Es war nicht sein Verschulden, dass sie auf diesem Planeten festsaßen, schließlich hatte er diese Mission auch von Anfang an für eine schlechte Idee gehalten. Zumindest die Tatsache, dass sie heute stattfinden sollte.

„Ich sagte, es sieht so aus, als würden Sie funktionieren. Sie hätten am Jumper warten sollen, dann hätten wir viel mehr mitnehmen können.“, rechtfertigte sich Sheppard prompt.

„Nur nicht dieses Teil, denn das war beim anderen Jumper auch nicht mehr zu retten. Es muss während des geo-magnetischen Sturms passiert sein.“, erwiderte Rodney darauf, spielte den Ball an seinen Freund weiter.

Zynisch brauste John auf: „Dann ist der Antiker auch in einen geraten? Man, dass hätte ich nicht gedacht.“

„Ihr Sarkasmus hilft uns jetzt auch nicht weiter.“, schnauzte McKay zurück und ließ sich auf einen der freien Plätze nieder. Er hatte nicht mehr die Lust noch die Kraft zu streiten. Was sie auch versuchten, um von diesem Planeten weg zu kommen, nichts schien zu funktionieren. Dieser Planet - dieser Tag - wollte sie einfach nicht in Ruhe lassen. Ihr restliches, trostloses Glück schien lediglich dafür zu sorgen, dass sie immer noch nicht draufgegangen waren.

„Sieht so aus.“, stimmte Sheppard resigniert zu und machte es sich auf dem Boden vor Rodney gemütlich, nicht ohne leise vor Schmerz zu stöhnen. Dieser legte ihm eine Hand auf die Schulter und strich mit der anderen durch sein schwarzes Haar, versuchte es erfolglos zu bändigen und verwuschelte es dadurch nur noch mehr.

Wieso kann ich ihm nur nicht lange böse sein?

John schlug schließlich vor: „Wir sollten versuchen, das Stargate zu erreichen.“

Er war nur realistisch. Ohne dieses wichtige Teil würden sie nicht fliegend von diesem Planeten gelangen. Sie mussten es zu Fuß versuchen, ob sie nun wollten oder nicht. Das war ihre einzige Chance. Sie konnten nicht riskieren, dass noch ein Jumper abstürzte. Auch Rodney war das voll und ganz bewusst.

„Es wird bald dunkel und außerdem melden die Sensoren, dass bald ein Sturm aufzieht. Das schaffen wir nie.“, blieb auch er nüchtern. Sie mussten diesen Tatsachen ins Auge sehen. Jetzt aufzubrechen, würde ihre Chancen zu sterben erheblich erhöhen. Es wäre reiner Selbstmord.


Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.


Rodney (17:40 Atlantiszeit)



Sheppard blickte McKay mit hochgezogenen Augenbrauen an und fragte resignierend: „Haben Sie eine bessere Idee?“

„Ehrlich gesagt, ja.“, bestätigte dieser. „Zuerst einmal könnten wir etwas essen. Dann sollten wir uns Ihre Rippen und Ihren Rücken noch einmal ansehen und wenn Sie schon mal oben ohne sind, wäre es doch nicht schlecht, wenn wir…“

Den Rest des Satzes ließ Rodney offen. Sein Gegenüber wusste auch so, was gemeint war.

„Rodney.“, empörte sich John und lenkte dann ein: „Ich würde das gern noch einmal tun, aber sollten wir uns nicht lieber überlegen, wie wir diesen verdammten Planeten verlassen können?“

Man ist er ein Spielverderber.

„Vor morgenfrüh können wir gar nichts tun.“, wehrte Doktor McKay ab. „Zumindest nichts, was zu unserer Rettung beiragen könnte.“

„Ich hasse das.“, seufzte sein Freund. Rodney ging es ähnlich, aber er sah wirklich keine andere Möglichkeit. Ihm wäre es auch lieber gewesen, den Jumper zu reparieren, und bequem nach hause zu fliegen. Stattdessen saßen sie erneut in einem irreparablen Jumper fest und hatten sicherlich einen strammen Fußmarsch vor sich, sobald der Sturm vorbei war.

„Und jetzt?“, fragte McKay nachdenklich.

John erhob sich stöhnend und meinte: „Lass uns was essen.“


Es gibt zwei Arten von Menschen: solche, die Glück haben - und solche wie mich.


John (18:23 Atlantiszeit)



„Rodney, aufhören!“, schrie Colonel Sheppard laut auf und stieß den halbnackten Rodney von sich. Er hatte die Schmerzen solange ausgehalten wie möglich, doch nun brachten ihn sein Rücken und sein Brustkorb fast um. Das Gefühl, dass sich eine Rippe in seine Lungen bohrte, nahm erneut zu. Erschöpft und schwer atmend blieb er auf dem Boden liegen. „So wird das nichts.“

„Vorhin hat es doch auch geklappt.“, protestierte Rodney gegen Sheppards Einwand. Er schmollte leicht, dass hörte John genau, auch wenn er das Gesicht seines Freundes nicht sah, da er die Augen geschlossen hielt.

„Da bin ich auch noch nicht mit dem Rücken gegen den Jumper geknallt.“, rechtfertigte John sich und blickte McKay in die Augen. Dieser setzte sich auf.

Mit fester Stimme wies er den Colonel an: „Stehen Sie auf!“

„Was?“, wollte dieser perplex wissen. Er stützte sich auf seine Ellenbogen.

Seit wann hat er denn was zu sagen?

„Aufstehen! Ich habe eine Idee.“, wiederholte Rodney seine Aufforderung.

„Rodney?“ John zog den Namen betont lang, um nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass er seinem Freund nicht traute, jedenfalls nicht, was diese Art von Ideen betraf.

„Vertrauen Sie mir.“, meinte McKay mit bittendem Blick.

„Als Sie das das letzte Mal sagten, haben Sie ein ganzes Sonnensystem in die Luft gejagt.“, stellte Sheppard grinsend klar. Er erinnerte sich gut an diese Mission und auch daran, dass er Rodney damals am Liebsten erschossen hätte. Vor allem aber an die Zeit danach, als sie eine ganze Weile nicht mehr mit einander geschlafen hatten. Nicht, weil John es nicht gewollt hätte, sondern weil er seinem Freund einfach ein schlechtes Gewissen bereiten wollte. Er hatte deswegen sogar eine zeitweilige Abstinenz in Kauf genommen. Alles zum Wohle der Menschheit.

„Fünf Sechstel!“, verbesserte McKay ihn und erntete dafür einen strengen Blick von Sheppard. Schnell fügte der Wissenschafter hinzu: „Und das war etwas ganz anderes.“

„Na schön, ein letzter Versuch. Helfen Sie mir hoch.“, gab John doch noch nach, denn er war ebenso daran interessiert, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen wie sein Freund. Er hielt Rodney, welcher zwischenzeitlich aufgestanden war, die Hand entgegen.


Wer sündigt, schläft nicht.


Rodney (19:01 Atlantiszeit)



„Rodney?“, fragte Colonel Sheppard gähnend. Nach ihrem leidenschaftlichen Stelldichein hatten sie es sich wieder auf dem Boden des Jumpers gemütlich gemacht. Noch immer versuchte John eine Schlafposition für sich zu finden, in welcher er keine Schmerzen hatte. Leider nervte das McKay, denn er konnte nicht einschlafen, obwohl er es eigentlich versuchen wollte.

„Hm?“, grummelte er lediglich.

„Wieso siezen wir uns eigentlich noch? Ich meine, wir schlafen miteinander, da sollten wir uns doch eigentlich duzen. Zumindest wenn keiner da ist.“, fragte John nachdenklich und starrte an die Decke. Vorerst hatte er es aufgegeben, eine passable Schlafposition zu finden. Rodney wandte sich ihm zu und stützte seinen Kopf auf seine Hand. John blickte ihn ebenfalls an.

McKay entgegnete ehrlich: „Und dann? Irgendwann würde es Gewohnheit werden. Sie sind Militär, Sheppard, was wir hier tun, kann für Sie das Todesurteil bedeuten. Mal ganz abgesehen davon, dass es wohl kaum einer auf Atlantis verstehen würde.“

„Das ist wahr.“, stimmte John ihm zu. Ihnen war klar, dass sie jederzeit erwischt werden konnten und dass es nur eine Frage der Zeit war, bis andere aus ihrem Team es bemerkten und dumme Fragen stellten. Aber sie wussten auch, dass aus ihnen nie ein Paar werden würde - dass ihre Beziehung allein aus Freundschaft und Sex bestand.

Wir sind einfach nicht für die Liebe geschaffen.

„Ich denke, es ist besser, wenn wir es so lassen, wie es ist. Keine Festlegungen und keine tiefen Gefühle. Nur reine Befriedigung von Lust. Das ist für alle Beteiligten besser so.“ Damit beendete Rodney das durchaus unangenehme Thema. Allein darüber nachzudenken, bereitete ihm Kopfschmerzen. Seine leichte Gehirnerschütterung reichte ihm bereits.

„Richtig.“, pflichtete Sheppard ihm bei und wandte seinen Blick wieder der Decke zu. Auch McKay machte es sich wieder bequem. Nach einer Weile fragte John erneut: „Rodney?“

„Was denn noch?“, antwortete dieser genervt.

„Haben wir Schlaf- oder Schmerztabletten in der Erste-Hilfe-Tasche? Ich kann nicht schlafen.“, wollte er wissen und wälzte sich erneut auf dem unbequemen Boden herum. Widerwillig zog Rodney die rote Tasche von der Bank und wühlte darin herum.

Schließlich erwiderte er kopfschüttelnd: „Morphium und Kopfschmerztabletten, aber ich denke nicht, dass Sie davon was wollen.“

„Nein.“, entgegnete Colonel Sheppard resignierend und rollte sich kurzentschlossen gegen McKay, bettete seinen Kopf und seine Hand auf dessen Brust. Für John war das die perfekte Position zum Einschlafen, denn weder sein Rücken noch seine verletzten Rippen wurden belastet. Rodney empfand das jedoch als weniger angenehm. Sie waren noch nie in solch einer Position nebeneinander eingeschlafen und er wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte, zumal John zuvor diese komische Frage gestellt hatte. Das verwirrte ihn. An Schlaf war für ihn deswegen nicht mehr wirklich zu denken.


Fortsetzung folgt in Teil 8…

© 2008 Lenari


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