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Murphys Gesetze von Lenari

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Teil 5


Das Können eines Menschen steht im umgekehrten Verhältnis zu seinen Möglichkeiten.


John (10:39 Atlantiszeit)



„Autsch! Vorsicht, meine Rippen brauche ich noch.“, bellte Colonel Sheppard den Wissenschaftler an. Er hatte von Anfang an gewusst, dass das ein schlechter Vorschlag gewesen war. McKay war einfach die falsche Art von Doktor.

„Stellen Sie sich nicht so an. Ich habe Ihnen gleich gesagt, ich habe kein Händchen für Medizin.“, verteidigte dieser sich. Er fuhr damit fort, John einen Stützverband anzulegen, auch wenn er ihm immer wieder Schmerz zufügte. Er machte es ja nicht mit Absicht und so ungeschickt stellte er sich auch nun wieder nicht an.

„Ja, eine Florence Nightingale sind Sie nicht gerade.“, kommentierte Sheppard stöhnend.

Rodney beendete das Thema, indem er unmissverständlich klarstellte: „Ich bin alles, was Sie kriegen können, also finden Sie sich damit ab.“

„Können Sie nicht schon mit den Reparaturen anfangen?“, versuchte John von sich und seiner Verletzung abzulenken. Hätte er Rodney nicht geschützt, wäre es sicher nicht so schlimm gewesen.

Wieso musste ich auch ausgerechnet jetzt Mutterinstinkte entwickeln?

Zu ändern war es nicht mehr und er musste wohl oder übel damit leben. Auch mit Rodneys leichten Schuldgefühlen. Dieser würde es sicher nie zugeben - sich sicher nicht einmal selbst eingestehen - aber wieso sonst sollte er sich so aufopfernd um John kümmern, wenn nicht aus Schuld.

„Würde ich ja gerne, aber des würde nur noch mehr Schaden verursachen, als beheben. Elektrische Geräte sind bei Stürmen dieser Art vollkommen nutzlos, selbst fortschrittliche Antikertechnologie wie der Jumper.“, erläuterte McKay, während er den Stützverband befestigte und seine Arbeit begutachtete. So schlecht fand er sie gar nicht. John versuchte, seinen Arm zu bewegen und er musste anerkennen, dass es wirklich nicht mehr allzu sehr schmerzte, wie noch zuvor. Sein Freund musste also wirklich etwas richtig gemacht haben.

„Aber die müssen doch einen Sicherungsmechanismus oder so eingebaut haben, nur für den Fall.“, dachte Sheppard laut nach und zog sich unter Qual ein neues T-Shirt an. Nur mit Mühe konnte er verhindern, dass er laut aufschrie. Sie mussten sich unbedingt irgendwie ablenken.

Rodney erwiderte ehrlich: „Wären wir gleich gelandet, dann wäre auch der Elektronik nichts geschehen, aber so. Mal ganz abgesehen von den Schäden des Aufpralls, kann das Schiff auch eine Menge Energie verloren haben. Genaueres weiß ich aber erst, wenn der Sturm aufhört und ich die Systeme checken kann.“

„Wir sollten also auch mit einem strammen Fußmarsch rechnen?“, wog John ihre Möglichkeiten ab.

„Ausschließen kann ich es nicht.“, bestätigte McKay. Das war nicht die Antwort, die John hatte hören wollen, aber er hatte trotzdem mit nichts anderem gerechnet.


Du kannst nicht gewinnen.


John (11:11 Atlantiszeit)



„Sie schummeln!“, stieß Doktor McKay beschuldigend hervor und warf die Karten, die er noch in der Hand hielt zu Boden. Sie hatten es sich im Heckabteil des Jumpers bequem gemacht, warteten ab, dass der Sturm nachließ und spielten eine Art Poker.

„Tu ich nicht.“, verteidigte sich Colonel Sheppard brüsk.

„Soviel Glück können selbst Sie heute nicht haben.“, wandte Rodney wissend ein. Er hörte sich ein wenig wie ein bockiges Kind an. John konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Er entgegnete besserwisserisch: „Tja, vielleicht haben Sie heute einfach viel mehr Pech.“

Verwundern würde es mich jedenfalls nicht.

„Das glaube ich kaum, schließlich bin ich es nicht, der hier mit geprellten Rippen sitzt.“, konterte Rodney und verzog grimmig das Gesicht.

„Gebrochen trifft es eher.“, stellte John richtig und hielt sich die Seite, um sich bequemer hinzusetzen. Leider war es für ihn so gut wie unmöglich, eine Position zu finden, in der es sich nicht anfühlte, als würden sich seine Rippen nicht Stück für Stück in seine Lunge bohren. Er hoffte immer noch, dass alles nur ein schlechter Traum sein und er gleich aufwachen würde.


Diskutiere nie mit einem Irren - die Leute könnten den Unterschied nicht feststellen.


Rodney (11:34 Atlantiszeit)



„Das hab’ ich alles nur Ihnen zu verdanken.“, machte John jetzt seinerseits Rodney einen Vorwurf.

„Als ob ich was dafür könnte, dass wir abgestürzt sind.“, rechtfertigte dieser sich voll Unverständnis für diese Behauptung. Er war ebenso ein Opfer der Umstände wie sein Gegenüber.

„Nein, aber Sie hätten an Sicherheitsgurte denken können.“, wandte Colonel Sheppard ein. Er verzog schmerzhaft das Gesicht, versuchte jedoch weiterhin stark zu sein. Rodney war nicht blind. Er sah sehr wohl, dass etwas nicht stimmte, sagte aber nichts.

Stattdessen konterte er: „Die Antiker haben die Jumper gebaut und es wahrscheinlich vorgezogen, sicher zu landen.“

„Die wären aber auch sicher nicht auf die bescheuerte Idee gekommen, in einen geo-magnetischen Sturm zu fliegen.“, ließ Sheppard sich nicht von seiner Meinung abbringen. Er musste einfach jemandem die Schuld gegen, um seinem Frust freien Lauf lassen zu können, und Rodney war nun mal der einzige, der anwesend war. Den Antikern konnte er nach ihrer Rückkehr auch nicht von Angesicht zu Angesicht die Schuld geben, weil diese schon lange Toast waren, also musste sein Wissenschaftlerfreund darunter leiden.

„Nein wahrscheinlich nicht.“, gab dieser mürrisch zu. Auch er war wütend. Er hätte die Daten selbst überprüfen, sich einen anderen Tag aussuchen oder Zelenka schicken sollen. Wenn er besser aufgepasst hätte, wäre es nicht soweit gekommen.

Was hatte mich bloß geritten, einem dieser inkompetenten Fachidioten zu vertrauen? Wenn man nicht alles selber macht…

„Also sind Sie Schuld.“, schlussfolgerte Colonel Sheppard daraus und grinste triumphierend.

„Sie sind doch geflogen.“, schob McKay seinem Gegenüber den schwarzen Peter zu. Er war ebenso dazu in der Lage, Schuldzuweisungen zu machen, wie sein Freund.

„Und Sie haben genervt.“, gab John zurück.

„Wenn einen die Schuld trifft, dann Weir.“, versuchte Rodney das leidige Thema endlich abzuschließen, ohne dass einer von ihnen beleidigt sein würde. Jemandem die Schuld zu geben, der nicht anwesend war, hielt er deswegen für die beste Idee.

Sheppard jedoch sah das ganz anders und vertrat auch weiterhin seine Meinung: „Nein, mir gefällt meine Variante besser.“


Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht in umgekehrtem Verhältnis zum Wunsch.


Rodney (11:42 Atlantiszeit)



Rodney folgte Johns Bewegungen mit den Augen. Er hatte weder die Lust, noch den Elan aufzustehen und seinem Freund hinterherzulaufen. Sheppard blickte aus dem Fenster. Noch immer Blitze es in der Atmosphäre und das verhieß nichts Gutes. Sie saßen weiterhin fest, konnten nicht nach draußen und waren zum Nichtstun verdammt. Wenn Rodney wenigstens an etwas hätte herumbasteln können.

„Wie lange dauert der Sturm denn noch?“, quengelte John missmutig. Jetzt benahm er sich wie ein Kleinkind. Auch er hasste es, untätig herumzusitzen.

„Sieht nicht so aus, als würde er in nächster Zeit nachlassen.“, antwortete Rodney schulterzuckend.

„Was Sie nicht sagen.“, brummte Sheppard. Er ließ sich wieder auf den Boden sinken, streckte seine Beine aus und lehnte sich gegen eine der Rückbänke. McKay rutschte neben ihn.

„Sie haben doch gefragt.“, verteidigte dieser sich gleichzeitig.

„Ja, weil mir langweilig ist.“, nörgelte John und machte ein trauriges Gesicht.

„Wir könnten ja vielleicht…“, begann McKay und hob beide Augenbrauen.

Sheppard wehrte ab: „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre.“

Spielverderber.

„Wir werden sehen.“, blieb Rodney unbeirrt und setzte sich einfach auf dessen Schoß. Seine Finger legten sich an Johns Gürtel und öffneten diesen, während er ihn gleichzeitig am Hals küsste.

„McKay, hören Sie auf.“, bat Sheppard und versuchte ihn wegzudrücken, was natürlich nicht wirklich gelang. Er wurde nachdrücklicher: „Rodney!“

Sein Gegenüber ließ von ihm ab und sah ihn verständnislos an. Während sie warteten, konnten sie sich ebenso gut amüsieren. Sie hatten zwar mal ausgemacht, dass sie ihre Eskapaden auf Atlantis und das Festland beschränken würden, aber das hier konnte man wohl kaum als Mission bezeichnen. Außerdem langweilten sich beide zu Tode, weshalb etwas Zerstreuung keinem von beiden schaden würde. Bei diesem Sturm würde sie sicher auch kein Tier überraschen, Menschen gab es hier nicht und selbst wenn, sie waren im Jumper vor allen Gefahren geschützt. Er verstand Sheppards Reaktion also nicht wirklich.

„Tu ich Ihnen weh?“, fragte McKay daher, denn alles andere konnte er ausschließen.

„Nein, aber…“, fing John an, kam jedoch nicht weiter, da Rodney jeden weiteren Einwand mit einem Kuss im Keim erstickte und sich auf seinem Schoß zu bewegen begann. Es dauerte nicht lange und der Atem beider Männer wurde schneller. Sheppard hatte jeglichen Widerstand aufgegeben und von sich aus begonnen, Rodneys Körper zu erkunden. Als McKay mit der Hand schließlich in seine Hose glitt und sein Glied umfasste, stöhnte John lustvoll auf: „Gott verdammt, Rodney.“


Schlafe nie mit jemandem, der noch verrückter ist als du.


John (12:18 Atlantiszeit)



„Rodney, wir tun das nie wieder.“, keuchte Colonel Sheppard völlig erledigt. Eine bleierne Schwere lag noch immer in seinen Knochen und sein ganzer Körper fühlte sich angenehm taub an. Jeder einzelne Nerv kribbelte unter seiner Haut und ließ ihn die letzten Wellen der abklingenden Erregung spüren. Inzwischen war er ganz froh, dass sein Freund ihn doch noch hatte überzeugen können.

„Ja, schon klar.“, stimmte dieser ihm zu und fragte vorsichtig: „Tut es sehr doll weh?“

„Nein, eigentlich nicht, aber das liegt sicher am Adrenalin.“, wehrte John ab. Beim heftigen Atmen zog es unangenehm in seiner Brust und seine Rippen fühlten sich unnatürlich schwer an, aber instinktiv hatten sie seinen Oberkörper so gut es ging verschont und er hatte sich auch nicht wirklich bewegen müssen. Rodney hatte die ganze Arbeit mit Freuden für ihn übernommen.

Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

„Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber Sex macht mich hungrig.“, bemerkte Doktor McKay nachdenklich und richtete sich auf. Er streifte sich die Hose wieder über und erhob sich, um nach etwas Essbarem zu suchen.

John erwiderte spöttisch: „Sie macht doch alles hungrig.“

„Heißt das, Sie wollen nichts?“, fragte Rodney herausfordernd und blickte zu seinem Freund nach unten. Sheppard lag noch immer auf dem Rücken, die Hände auf der Brust gefaltet und die Beine leicht gespreizt. Unter ihm lag eine Decke und der weiße Verband stach auffällig hervor. Ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen und er musterte Rodney eingehend. Dieser trug nämlich kein Hemd und glänzte leicht vom Schweiß.

„Das habe ich nicht gesagt.“



Die Natur belügt dich immer solange es geht.


Rodney (12:46 Atlantiszeit)



„Der Sturm hat nachgelassen.“, bemerkte John überrascht, als er erneut aus dem Cockpitfenster blickte. Über ihm erstreckte sich blauer Himmel soweit er sehen konnte. Er sah zu Rodney hinüber.

„Was? Wirklich?“, fragte dieser perplex. So schnell hatte er nicht damit gerechnet. Ganz wollte er dem Frieden aber nicht trauen, also hakte er abschätzig nach: >>Sind Sie sicher?<<

John öffnete die Hecklucke und ging an Rodney vorbei, um einen Blick nach draußen zu werfen. Im Vorbeigehen ergriff er seine MP, nur um sicher zu gehen, dass ihn keine böse Überraschung erwartete.

„Klarer Himmel, Sonnenschein. Der perfekte Tag für einen Strandbesuch.“, kommentierte er das, was er sah.

„Wenn Sie einen finden, ich habe nichts dagegen.“, entgegnete Rodney lapidar. Er war bereits im vorderen Teil des Jumpers verschwunden und überprüfte mit Hilfe seines Pats die Systeme des Fluggerätes. Dabei nuschelte er: „Dann wollen wir doch mal sehen, was das Baby noch hergibt.“

„Und?“, erkundigte sich Colonel Sheppard eine Weile später und schaute über McKays Schulter auf den kleinen Bildschirm. Aus dem, was er da sah, wurde er jedoch nicht wirklich schlau.

Rodney bat ihn, ohne aufzusehen: „Versuchen Sie mal, den Jumper zu aktivieren.“ John tat, wie ihm befohlen, doch es tat sich rein gar nichts. McKay hatte so etwas schon vermutet. Sein Weg führte ihn wieder ins Heckabteil des Jumpers, wo er einige Abdeckungen löste, um an die Schaltkreise zu kommen. Johns fragenden Blick im Nacken spürend, meinte er: „OK, dann sollte ich vielleicht erst einmal die Energieversorgung checken.“

„Soll ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?“, bot Sheppard sich an. Er hatte eh gerade nichts Besseres zu tun.

„Ja, halten Sie die Klappe und lassen Sie mich arbeiten.“, winkte Rodney herablassend ab.

„McKay.“, wies John ihn zurecht.

Dass ein Genie nicht einfach mal in Ruhe arbeiten kann, ohne sich auch noch mit solchen Nebensächlichkeiten befassen zu müssen, ist das Letzte.

„Tun Sie lieber, was Sie am besten können und sondieren Sie die Umgebung, spielen Sie Tarzan,… was auch immer.“, versuchte McKay seinen Freund zu verscheuchen, um in Ruhe arbeiten zu können. Störungen jeglicher Art konnte er jetzt nicht mehr gebrauchen, schließlich hatte er nun genug damit zu tun, sie wieder aus dem Schlammassel herauszuholen. Wenn es irgend ging, in einem Stück. Beschädigt zwar, aber immer noch am Leben.


Fortsetzung folgt in Teil 6…


© 2008 Lenari


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