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Murphys Gesetze von Lenari

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Teil 4

Der Schnarcher schläft immer zuerst ein.


John (07:33 Atlantiszeit)



„Ja, das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe.“, stieß Rodney zufrieden heraus und angelte nach der Zudecke, die während ihrer Aktivitäten auf dem Boden gelandet war. Dafür musste er sich jedoch halb über Sheppard rollen. Diesem machte das überhaupt nichts aus. Seinetwegen hätten sie den ganzen Tag im Bett verbringen können.

„Dem schließe ich mich an.“, stimmte er befriedigt zu und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Endlich hatte Rodney die Decke ergriffen und sie über beide ausgebreitet.

„Aber glauben Sie ja nicht, dass wir damit quitt sind.“, lenkte er ein, während er sich an John kuschelte. So bequem die Betten auch waren, sie waren eindeutig zu schmal für zwei Personen.

„Ja, hab’ ich mir schon gedacht.“, meinte John seelenruhig. Trotzdem wollte er wissen: „Ist Ihnen bereits eingefallen, wie Sie mich quälen können?“

Nicht, dass es ihn wirklich interessierte, aber er musste erfahren, worauf er sich einstellen sollte. Leider wurde er leicht von McKays Finger abgelenkt, der gedankenverloren über seine Brust kreiste und ihm sanfte Schauer durch den Körper jagte.

„Nein, aber es eilt ja auch nicht.“, nuschelte Rodney schläfrig. Er hatte die Augen geschlossen, was darauf hinwies, dass er bald einschlafen würde. Beide brauchten sie ganz dringend Schlaf, aber John hatte nicht vor, ihn sich hier zu genehmigen. Miteinander Sex zu haben, war eine Sache, aber neben seinem Freund einzuschlafen und später wieder aufzuwachen eine ganz andere. Noch war er aber überhaupt nicht müde.

„Wissen Sie, ich denke, wir haben noch genug Zeit für eine weitere Runde. Was meinen Sie?“, schlug er deswegen vor und richtete sich etwas auf, um Rodney ansehen zu können. Dieser war jedoch bereits eingeschlafen. Sheppard überraschte es immer wieder, wie schnell dieser Wissenschaftler es schaffte, einzuschlafen. John versuchte ihn zu wecken und flüsterte ihm ins Ohr: „Rodney?“

Das ist schon beinahe unheimlich.

John pustete seinem Freund ins Ohr, doch dieser rollte sich nur noch mehr zusammen. So würde er ihn sicher nicht wach bekommen. Also gab Colonel Sheppard es auf und stand auf, um sich wieder anzukleiden.

„Super! Soviel zum Thema.“, maulte er im Flüsterton, während er seine Hose zuknöpfte. Nachdem er sich vollständig angezogen hatte, verließ er leise Rodneys Quartier, ohne sich noch einmal umzudrehen.


Maschinen funktionieren meist besser, wenn man sie einschaltet.


John (08:56 Atlantiszeit)



„Wieso brauchst du denn heute so lange?“; fragte Colonel Sheppard an die Kaffeemaschine gewandt. Vor einer Viertelstunde hatte er sie eingeschaltet und es war nichts passiert. Das Wasser war nicht durchgelaufen und somit hing er auf dem Trockenen. In nicht ganz zwanzig Minuten musste er im Besprechungsraum sein und er war immer noch hundemüde. Geschlafen hatte er nicht mehr, nur geduscht und sich umgezogen. Er war nur froh, dass er nicht auch noch davon abgehalten worden war. Frustriert besah er sich das Gerät genauer und stellte schockiert fest: „Welcher Idiot hat denn den Stecker aus der Steckdose gezogen?“

Dann fiel ihm ein, dass er es getan hatte, damit er eine Ausrede hatte, nach Rodney zu rufen, doch sein Bericht war ihm dazwischen gekommen. Er hatte zwar noch bekommen, was er gewollt hatte, doch er hätte sich andere Umstände und sein Quartier dafür gewünscht. Wobei ihm auffiel, dass sie es eigentlich noch nie bei ihm getan hatten.

„Mist, dafür bleibt jetzt auch keine Zeit mehr. Das Dreckwasser aus der Cafeteria muss es auch tun.“, fluchte er. Vor allem aus dem Grund, dass anderer Kaffee hier nicht zu genießen war, hatte er ebenfalls auf eine eigene Kaffeemaschine bestanden, so wie alle anderen Leiter dieser Expedition. Rodney hatte sie geradezu dazu angestiftet, ebenfalls Forderungen zu stellen. Seine Beförderung hatte ganz oben auf der Liste gestanden, doch genau damit hatte er am Wenigsten gerechnet.

Elizabeth sei Dank, hatte er doch noch bekommen, was er sich gewünscht hatte. Ein Blick auf die Uhr wies ihn darauf hin, dass er kaum noch Zeit hatte, wenn er pünktlich sein wollte, also machte er sich auf direktem Weg zur Cafeteria. Dort angekommen, bekam er auch, was er verlangte, aber nicht unbedingt wollte. Wenigstens würde es ihn wach halten, auch wenn es kotzender Weise war.

„Oh mein Gott, schmeckt der scheußlich.“, platzte es aus Sheppard heraus, als er den ersten Schluck von dem pechschwarzen Gebräu nahm und verzog angewidert das Gesicht.

Das ist ja noch widerlicher als es aussieht.

Doktor McKay, welcher hinter ihm in der Reihe stand, meinte unbeeindruckt: „Schnappen Sie sich Zucker, der hilft wenigstens etwas gegen den ekelhaften Nachgeschmack.“ und holte sich ebenfalls eine Tasse Kaffee.

„Schmeckt als wäre er drei Tage alt.“, erwiderte John angeekelt und ließ die Hälfte des Inhalts des Zuckerstreuers in seine Tasse rieseln. Der Geschmack des so genannten Kaffees war unzumutbar. Eine erneute Kostprobe erwies sich als ebenso ekelhaft, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Wenigstens konnten sich beide damit trösten, dass sie der Zucker mindestens noch vier Stunden wach halten würde. Entweder das, oder sie starben noch vor der Besprechung an einem Zuckerschock.

„Ist er wahrscheinlich auch.“, kommentierte Rodney, während er John in den Besprechungsraum folgte.

„Finden Sie nicht auch, dass heute irgendwie der Wurm drin ist?“, frage dieser angenervt, als er sich auf einem der Stühle niederließ.

„Nur heute?“, entgegnete McKay voller Unverständnis und machte es sich neben seinem Freund gemütlich. Kurz darauf trafen Doktor Weir, Teyla und Ronon ein.


Negative Erwartungen ergeben negative Ergebnisse.
Positive Erwartungen ergeben negative Ergebnisse.


Rodney (09:51 Atlantiszeit)



„Wieso sollten wir gleich noch mal alleine dorthin?“, fragte John wenig begeistert, als sie in einen der Jumper stiegen. Seine schlechte Laune war selbst für Rodney nicht zu übersehen. Dieser freute sich jedoch bereits auf den kleinen Ausflug, denn er hatte ihn selbst vorgeschlagen.

„Weil Taylor und Ronon beim Einbringen der Ernte helfen.“, erklärte er besserwisserisch. Sie nahmen Platz und John aktivierte die Konsole. Sie mussten noch einen Augenblick warten bis die anderen Leute die Ernte in Sicherheit gebracht hatten, denn anscheinend diente auch die Jumperlucke als Abstellplatz.

Wer auch immer für die Logistik zuständig ist, sollte gefeuert werden.

„Und das ist ein Grund?“, wollte Sheppard mit einem Seitenblick wissen. Er zog die Augenbrauen hoch und blickte seinen Freund abwartend an. McKay bemerkte es zwar, schenkte seinem Kollegen aber keine besondere Aufmerksamkeit. Er war dabei die Sensoren neu einzustellen, um so viele Daten wie irgend möglich sammeln zu können.

So meinte er nur, die ganze Sache herunterspielend: „Elizabeth hält das Risiko für vertretbar. Wir bleiben eh im Orbit des Planeten, um den geo-magnetischen Sturm zu beobachten. Laut Antikerdatenbank scheinen da auch nie Menschen gelebt zu haben.“

„Was wissen die schon.“, maulte John wie ein kleines Kind und fügte dann sicherheitshalber hinzu: „Und unsere Wissenschaftler sind sich wirklich sicher, dass wir nicht direkt in den Sturm geraten werden?“

„Über dem Stargate sollte er erst in einer Stunde sein, aber hundertprozentig sicher können sie nicht sein, da diese Stürme ebenso unberechenbar sind wie Tornados.“, sagte Rodney, ohne aufzusehen. Ihn beunruhigte das eigentlich weniger. Selbst wenn sich seine von ihm so geschätzten Kollegen um ein paar Minuten verrechnet haben sollten, bliebe ihnen immer noch mehr als genug Zeit, um dem Sturm auszuweichen. Das war eigentlich seine kleinste Sorge.

„Dann sollten wir jemanden mitnehmen, der sich damit auskennt.“, schlug Sheppard vor. Jetzt sah McKay ihn doch noch an. Verständnislosigkeit spiegelte sich in seinem Blick wider.

Lauthals protestierte er: „He!“

„Ich meine doch einen von den Pfuschern, nur damit er alles noch einmal überprüft.“, rechtfertigte sich John und hob beschwichtigend die Hände.


Jede Berechnung, in die sich ein Fehler einschleichen kann, wird auch einen haben.


Rodney (10:00 Atlantiszeit)



Kaum, dass der Jumper den Ereignishorizont verlassen hatte, geriet er auch schon in den geo-magnetischen Sturm und wurde kräftig durchgeschüttelt. Überall zuckten Blitze durch die Gegend und Donner graulte durch die Luft. John hatte Schwierigkeiten, den Jumper gerade zu halten.

Anmaßend fragte er: „Wie war das noch gleich mit der Stunde?“

„Mehr oder weniger. In diesem Fall wohl viel weniger.“, rechtfertigte sich Doktor McKay sofort.

Als ob das meine Schuld wäre. Wahrscheinlich hatte der Logistiker seine Hände mit im Spiel.

„Alle anschnallen, jetzt wird’s holprig.“, rief Colonel Sheppard ernst, als er merkte, dass er die Maschine nicht mehr in der Luft halten konnte. Er gewann einfach nicht an Höhe. Es war ihm unmöglich, die Atmosphäre zu durchdringen. Er konnte nur noch versuchen, sie heil nach unten zu bringen. Wenn es ging auf eine Lichtung und nicht zwischen unzählige Bäume.

„Linkes Triebwerk ausgefallen.“, meldete McKay, als sie ein Blitz erwischte. Sie waren im Cockpit vor der Energie geschützt, aber ihre Elektronik leider nicht.

„Nein wirklich?“, schnauzte John ihn sarkastisch an. „Ich bring uns runter, bevor wir noch wie ein Stein vom Himmel fallen.“

Er drehte um, so gut es ihm möglich war. Wenn sie schon abstürzten, dann wenigstens in der Nähe des Stargates. Dort war der Wald auch lichter und eine Landung eher möglich. Obwohl er es immer noch hoffte, direkt zum Gate zu kommen und es vielleicht doch noch passieren zu können.

Rodney berichtete: „Rechtes Triebwerk ebenfalls offline.“

„Soviel zum Thema.“, schnaubte John und bereitete sich innerlich auf den Absturz vor, ebenso wie Rodney, welcher sich krampfhaft an die Konsole klammerte. .


Die Natur ergreift immer die Partei des versteckten Fehlers.


John (10:10 Atlantiszeit)



Wenn er das gewusst hätte, hätte er diese ganze Umparkgeschichte im Keim erstickt und stattdessen jedes einzelne Fluggerät manipuliert. Stattdessen saß er in einem Jumper fest, der dabei war, auf den Boden zu plumpsen wie ein Stein. Er hatte langsam aber sicher die Nase voll von diesem Tag und es war noch soviel davon übrig.

„Da vorne sind Bäume.“, schrie Doktor McKay ihn an.

„Das sehe ich! Wir fliegen schließlich über einen Wald.“, brüllte Colonel Sheppard ihn an, ohne den Blick von dem Cockpitfenster zu nehmen. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich zu streiten. Sie heil runter zu bringen zum Beispiel.

„Vielleicht solltest du versuchen auf der Lichtung dort zu landen.“, riet Rodney ihm und deutete genau vor sie in den Wald hinein.

John fauchte ihn wütend an: „Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, wir stürzen ab, Rodney! Ich bin so gut wie manövrierunfähig, ich kann mir leider nicht aussuchen, wo wir runtergehen.“

Gott, wieso kann er nicht einfach mal fünf Minuten die Klappe halten und sich seine blöden Ratschläge klemmen?

„Versuchen Sie doch wenigstens zum Stargate zurückzukehren.“, versuchte McKay es noch einmal, nur um irgendetwas zu unternehmen. Denn seine Versuche, die Triebwerke wieder anzuwerfen, misslangen immer wieder.

„Was glauben Sie wohl, was ich hier gerade versuche? Kaffeepause?“, schnauzte John ihn voller Zorn und Zynismus an. Kurz darauf schrie er: „Festhalten!“

Er konnte nichts weiter tun, als den Arm auszustrecken und Rodney in den Sitz zu drücken, ehe sie hart auf dem Boden aufschlugen und er das Bewusstsein verlor.

Jeder Fehler in einer Berechnung wird sich in die Richtung des größtmöglichen Schaden bewegen.


Rodney (10:21 Atlantiszeit)



„Rodney, alles klar?“, drang Johns Stimme gedämpft an sein Ohr. Langsam kam er wieder zu sich und richtete sich auf. Das erste, was er wahrnahm, waren seine mörderischen Kopfschmerzen und der nicht zu ignorierende Brechreiz. Ihm war schwummrig und er konnte nicht klar denken.

„Was…?“, fragte er stöhnend und versuchte den Nabel aus seinem Kopf zu bekommen, der sich immer wieder über seine Gedanken legte. Nur verschwommen erkannte er Johns Gesicht.

„Sie haben da eine böse Platzwunde und wahrscheinlich auch eine Gehirnerschütterung.“, erklärte dieser McKay und untersuchte dessen Kopf.

„Wirklich?“, murmelte dieser und befühlte die Wunde an seiner Stirn. Er zuckte zusammen und zog seine Hand zurück, als er einen leicht brennenden Schmerz fühlte. Ein leichtes „Oh!“ entwich seinem Mund.

„Ich hole den Erste-Hilfe-Kasten.“, sagte Sheppard und erhob sich. Gleich darauf bereute er es und stöhnte unter zusammengepressten Zähnen hervor: „Argh!“

„John, was ist?“, fragte Rodney besorgt. Kaum hatte er die unterdrückte Schmerzbekundung seines Freundes gehört, war er hellwach gewesen. Ihm war noch immer schlecht und sein Schädel brummte auch weiterhin, doch die Nebelschleier lichteten sich endlich und er konnte wieder einigermaßen klar denken.

Sheppard winkte ab: „Nichts!“

Och bitte, als ob ihm das jemand abkaufen würde!

„Manchmal sind Sie wirklich ein miserabler Lügner.“, kommentierte Rodney und stand ebenfalls auf. Er schwankte leicht, schaffte es aber, nicht umzukippen und in den hinteren Teil des Jumpers zu gelangen, wo er sich wieder setzen konnte.

„Ich komm schon klar.“, wehrte John ab. Er wollte sich nicht helfen lassen, doch allein der Gedanke daran, den Arm zu heben, durchflutete ihn mit Unbehagen. McKay ahnte so etwas, als John zögerte, den Erste-Hilfe-Kasten zu ergreifen und nahm ihn für diesen aus der Verankerung.

„Lassen Sie mich Ihnen doch helfen. Der Kratzer kann warten.“, beschwichtigte Rodney seinen Freund, bevor dieser protestieren konnte.

Der Colonel spottete: „Heute so heldenhaft? Sonst jammern Sie doch schon bei einem Splitter wie ein Baby.“, doch aus einem Lachen wurde schnell ein lautes Aufstöhnen.

„Gewöhnen Sie sich gar nicht erst dran, ich habe eine Gehirnerschütterung und kann nicht klar denken.“, wehrte Rodney ab und öffnete die kleine Box. Er wusste noch nicht wie, aber er würde zumindest versuchen, John zu helfen. Etwas anderes konnten sie im Moment auch nicht tun.


Fortsetzung folgt in Teil 5…


© 2008 Lenari


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