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Murphys Gesetze von Lenari

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Teil 3


Dringlichkeit ist zur Wichtigkeit umgekehrt proportional.


John (04:41 Atlantiszeit)



„Es geht um was?“, platze Colonel Sheppard hervor, als er im Jumperhangar angelangt und von zwei jungen Wissenschaftlern aufgeklärt worden war.

„Sie sollen uns helfen, Platz zu schaffen, damit wir die Ernte besser entladen können.“, wiederholte der eine das eben Gesagte des anderen noch einmal. Die Worte hatte John schon verstanden, nur den Sinn dahinter nicht ganz. Diese ganze Sache hörte sich nach einer absoluten Schachsinnsidee an.

Er fragte zähneknirschend: „Das ist alles? Ich soll lediglich ein paar Jumper umparken? Hätte das nicht auch ein anderer machen können?“

Das kann doch unmöglich ernst gemeint sein?

„Alle anderen sind nicht im Dienst oder auf Fremdwelten unterwegs.“, erklärte ihm jetzt der andere Wissenschaftler. Sheppard fühlte sich, als würden Dumm und Dümmer mit ihm reden. Er hoffte inständig, dass diese beiden armen Schweine jemandem unterstellt waren, der ihm noch einen Gefallen schuldig war. Ungestraft konnte er sie schließlich nicht davonkommen lassen. Nicht, nachdem sie ihm den Spaß mit Rodney versaut hatten.

„Und hätte das nicht auch noch etwas warten können?“, hakte er trotzig nach.

„Doktor Zelenka kommt in zwei Stunden mit den ersten Vorräten vom Festland zurück.“, antwortete nun der Linke von beiden. Das war zwar nicht die Antwort auf Johns Frage gewesen, aber wenigstens wusste er jetzt, wem er bei Gelegenheit die Schuld in die Schuhe schieben und zur Rechenschaft ziehen konnte.

Der rechte Wissenschaftler fügte noch hinzu: „Sie wären uns wirklich eine große Hilfe, Sir.“

„Außerdem sind Sie doch der fähigste Pilot in Atlantis.“, schleimte der andere Idiot weiter. John verdrehte genervt die Augen. Sicher hätte er sich auch nicht wehren können. Elizabeth hätte das sicher nicht zugelassen. Irgendjemand musste diesen beiden Deppen ja gesteckt haben, dass er heute Nacht Bereitschaftsdienst hatte.

„Wenn es denn unbedingt sein muss.“, resignierte John und machte sich, wenn auch nur widerstrebend, an die Arbeit.


Man hat niemals Zeit, es richtig zu machen, aber immer Zeit, es noch einmal zu machen.


Rodney (04:58 Atlantiszeit)



„OK, wo ist das Problem?“, fragte Doktor McKay, als er das Wissenschaftslabor betrat, wo er nur einen anderen Wissenschaftler antraf. Natürlich hatte dieser das Problem nicht in die Hand nehmen können. Wieso auch? Es war ja nicht so, dass Rodney etwas Wichtigeres vorgehabt hätte.

„Die Stromversorgung ist fast vollständig zusammengebrochen. Wir haben nur noch die Notversorgung.“, erklärte ihm sein Gegenüber knapp. Rodney hatte sich bereits die Bescherung über einen der Laptops angesehen.

„Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich will wissen, wieso?“, entgegnete er gereizt. Er wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Der junge Wissenschaftler meinte unsicher: „Wie es scheint, ist der Energieregler wieder überlastet.“

„Den habe ich gerade erst repariert.“, wehrte Rodney das eben gesagte als unmöglich ab. Er machte keine Fehler, schon gar nicht bei solch leichten Sachen wie der Reparatur eines Energiereglers. Für ihn stand fest, dass es etwas anderes sein musste.

„Anscheinend nicht richtig.“, gab der Mann zurück. McKay bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und checkte dann selbst die Daten.

Während er das tat, brauste er ungehalten auf: „Was? Wollen Sie damit sagen, ich habe geschlampt?“

„Nein, natürlich nicht.“, wehrte der Wissenschaftler sofort ab und hob beschwichtigend die Arme. Jeder wusste, wie Rodney werden konnte, wenn er sauer war, also versuchte man ihn so gut es irgend ging zu besänftigen und nach dem Mund zu reden. Nur leider gelang das nicht immer. Und die Daten verrieten auch nichts Eindeutiges.

Bin ich hier denn nur von inkompetenten Idioten umgeben?

„Es muss was anderes sein. Ich gehe das überprüfen.“, legte Doktor McKay fest und verließ, ein Pat unter den Arm geklemmt, das Labor, um sich die Sache aus der Nähe anzusehen.


Alles, was man gerade nicht macht, ist viel wichtiger, als das, was man gerade tut.


John (05:44 Atlantiszeit)



„Das ist doch lächerlich. Jetzt spiele ich hier schon Parkwächter.“, brabbelte Colonel Sheppard vor sich hin, während er den mittlerweile vierten Jumper von einer Seite des Hangars zur anderen flog. Für ihn wirkte es nicht, als würde mehr Platz entstehen. Wenigstens besaßen sie von den Fluggeräten nur ein gutes Dutzend und einige standen eine Etage höher. Er begann mit der Aufzählung: „Ich bin der ranghöchste Offizier hier, verdammt. Ich bin der militärische Leiter von Atlantis. Die bescheuerten Zivilisten sollten tun, was ich sage und nicht umgekehrt.“

Manchmal ist es wirklich nicht lustig, ich zu sein.

Er setzte den Jumper punktgenau dort ab, wo es ihm Dumm und Dümmer gesagt hatten, aber er bezweifelte, dass er zum letzten Mal in den nächsten Stunden in exakt diesem Stuhl sitzen würde. Er hatte eine blöde Vorahnung und sein Instinkt hatte ihn noch nie betrogen. Im Augenblick wünschte er sich jedoch, dass er sich diesmal irren würde.

Sheppard meckerte weiter, auch wenn ihn niemand hörte: „Aber nein, ich bin ja blöd genug, mich hierzu überreden zu lassen.“

Er musste sich nur den Frust von der Seele reden, zur Not auch, indem er sich mit sich selbst unterhielt. Wer Selbstgespräche führte, sollte ja bekanntlich ausgeglichener sein. Verrückt war er sowieso schon, schließlich hatte er sich auf eine Affäre mit Doktor Rodney McKay eingelassen. Das allein grenzte bereits an Wahnsinn.

„Wenn ich daran denke, dass ich jetzt mit Rodney…“, begann er, unterbrach sich dann aber selbst: „Nicht dran denken, John, sonst hört dich nachher noch jemand.“

Er stieg aus dem Jumper und sprang gleich in den Nächsten. Wenn er einen Zahn zulegte, konnte er es in der verabredeten zeit vielleicht doch noch schaffen, zu Rodney zurückzukehren und dann würden sie endlich dort weitermachen, wo sie aufgehören mussten. Sein Körper kribbelte bereits jetzt vor Vorfreude.

Laut sagte er zu sich selbst, um sich anzutreiben: „Ich muss das hier so schnell wie irgend möglich hinter mich bringen.“


Nichts ist so leicht, wie es aussieht.


Rodney (05:57 Atlantiszeit)



McKay fluchte lautstark: „Autsch, verdammt!“, als ihn ein Stromschlag durchzuckte. Er hatte doch tatsächlich von dem Energieregler eine gewischt bekommen.

„Du blödes Mistteil von Maschine. Wieso funktionierst du nicht einfach. Das kann doch nicht so schwer sein. Ist ja nicht so, als ob du eine sehr komplizierte Aufgabe hättest. Ein wenig Energie speichern und in niedrigeren Voltzahlen wieder abgeben. Ganz einfach.“, redete er auf das metallene Gebilde ein, auch wenn er bezweifelte, dass es funktionieren würde. Schlaf- und Koffeinmangel machten sich erneut bei ihm bemerkbar.

Wenn das so weitergeht, drehe ich ganz sicher bald durch.

Was hätte er nicht alles für eine weitere Tasse Kaffee gegeben, doch er hatte ihn sich selbst verboten, da er nicht das Risiko eingehen wollte, dass noch einmal so ein Missgeschick passierte, wie mit Johns Computer. Andernfalls würde er gänzlich an Glaubwürdigkeit verlieren.

„Aber nein, du musst ja genau das Gegenteil tun.“, schimpfte er brummend und hielt sich kurz darauf die Hand vor den Mund, um ein Gähnen dahinter zu verstecken. Nicht, dass ihn jemand sah, aber alles andere wäre unhöflich gewesen - sogar einer kaputten Maschine gegenüber. Unbeirrt fuhr er mit seiner Meckerei fort: „Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß.“

„Ich sollte schon längst mit John…“, begann er mit sehnsüchtigem Tonfall in der Stimme, unterbrach sich dann aber selbst, um sich zur Ordnung zu rufen: „Rodney, ganz ruhig. Das bringt dich auch nicht weiter. Versuch dich zu konzentrieren, denn umso schneller du das Mistding reparierst, desto schneller kommst du zu deiner verdienten Entspannung.“


Alles dauert länger als man glaubt.


John (06:12 Atlantiszeit)



„So, war’s das jetzt endlich?“, fragte John, nachdem er auch den letzten Jumper umgeparkt hatte. Er hatte es in etwa einer halben Stunde geschafft, seine persönliche Bestzeit. Er konnte durchaus stolz auf sich sein, auch wenn er das nie wieder tun würde.

„Noch nicht ganz. Der Jumper da vorne muss noch weiter rüber.“, meinte Dumm und wies auf den Jumper, den Colonel Sheppard als erstes umgeparkt hatte.

Somit blieb ihm nichts anderes übrig, als einzuwenden: „Aber den hatte ich doch bereits umgeparkt und Sie sagten, er würde da perfekt stehen.“

Langsam aber sicher verging ihm das Lachen.

Das ist langsam wirklich nicht mehr komisch.

„Das dachte ich auch, aber da musste nicht auch noch ein Jumper zwischen diese beiden passen.“, wandte Dümmer ein. Wenigstens wusste er jetzt, warum er die Bezeichnungen für seine Gegenüber ausgerechnet so gewählt hatte.

„Soll das bedeuten, ich soll alle Jumper noch ein Stückchen versetzen?“, folgerte er grantig aus der eben gemachten Aussage.

„Genau das.“, bestätigte ihm Dumm. Frustriert und wütend schnaubte er hörbar und verdrehte dabei die Augen.

„Und das ist Ihnen nicht schon vor zehn Minuten aufgefallen, oder?“, hakte er sarkastisch nach.

Dümmer antwortete wie selbstverständlich: „Doch, schon, aber wir dachten, für den letzten Jumper würde der Platz trotz allem noch reichen.“

Allein dafür hätte Sheppard ihm am Liebsten den Hals umgedreht. Aber wie hatte seine Großmutter immer so schön gesagt: Rache war ein Gericht, dass man am Besten kalt servierte. Sie war eine sehr nachtragende Frau gewesen und heute verstand er auch endlich, warum.

„Es tut uns wirklich leid, Colonel.“, entschuldigte sich Dumm mit schuldbewusstem Blick. Wenigstens einer hatte kapiert, dass sie ihm den Morgen und wahrscheinlich sogar den ganzen Tag verdorben hatten. Immerhin ein kleiner Trost.

„Das wird noch Konsequenzen haben, glauben Sie mir. Das Wort Freizeit können Sie die nächsten Wochen erst einmal aus Ihrem Wortschatz streichen. Und Urlaub erst recht.“, drohte John lautstark, während er zu dem Jumper ging, auf den Dumm vor einigen Minuten gedeutet hatte. Weitere Flüche und wüste Beschimpfungen waren nur noch als unverständliches Gemurmel zu verstehen, aber das war auch besser so.


Alle unbeseelten Gegenstände können sich gerade soweit bewegen,
dass sie einem im Weg sind.


Rodney (06:27 Atlantiszeit)



„Was ist denn jetzt noch?“, fragte McKay verwirrt, als die Maschine immer noch nicht funktionieren wollte. >Ach komm schon, das machst du doch mit Absicht. Was habt Ihr denn heute eigentlich alle gegen mich?“

Er seufzte einmal laut auf und überprüfte dann erneut alle Kabel, Stecker und Schrauben. Alles war an seinem Platz und dennoch tat sich nichts. Geschafft richtete er sich erst einmal auf und streckte seine müden Knochen. Zusehens verfinsterte sich sein Blick und richtete sich auf den Energieverteiler.

Na warte, dir werde ich zeigen, wer hier der Boss ist.

Nachdem Rodney sich auch noch gefragt hatte, was John an seiner Stelle getan hätte, beendete er mit einem beherzten Tritt gegen das Gehäuse des Schrotthaufens seine Arbeit. Die Maschine sprang summend an.

„Na geht doch!“, stieß Doktor McKay freudig hervor, drehte sich um und stieß mit dem Fuß gegen eine schwere Transportkiste voller Werkzeug. Sofort fluchte er: „Autsch! Verdammte Kiste! Du standest doch gerade noch nicht da.“

Natürlich war ihm klar, dass Gegenstände sich nicht einfach bewegten, doch er hätte schwören können, dass sie gerade noch nicht in seinem Weg gestanden hatte. Er brauchte ganz dringend Kaffee und seine verdiente Entspannung.

„Na klasse, jetzt rede ich auch schon mit einem Werkzeugkasten. Ich brauche dringend Urlaub.“, meinte er kopfschüttelnd, während er den Raum verließ, um sich endlich mit John Sheppard zu treffen.


Fast alles hätte einen Sinn - wenn es einen Sinn hätte.


John (06:44 Atlantiszeit)



„Wo bleibt er denn? Das kann doch unmöglich länger gedauert haben als meine kleine Umparkparty. Na ja, vielleicht wäre es besser, wenn wir das auf später verschieben. In ein paar Stunden geht’s auf Mission und da sollte ich vielleicht noch etwas schlafen.“, redete Colonel Sheppard erneut mit sich selbst, während er zum x-ten Mal auf die Uhr sah, welche ihn schmerzlich darauf hinwies, dass es langsam aber sicher Morgen wurde und bald all die anderen Expeditionsmitglieder auf den Beinen wären. Sich dann noch aus Rodneys Quartier zu schleichen, ohne das jemand es bemerkte, wäre dann so gut wie unmöglich.

„John, Gott sei Dank, Sie sind noch da.“, stieß McKay erleichtert hervor, als er um die Ecke bog und John wartend vor seinem Quartier vorfand. Er hatte schon das Schlimmste befürchtet.

John erwiderte mürrisch: „Ich wollte eigentlich gerade gehen. Ich dachte, Sie schaffen es nicht mehr.“

„Glauben Sie wirklich, ich würde mir das entgehen lassen?“, fragte Rodney mit gespieltem Schock und öffnete die Tür zu seinem Quartier. Er ließ John den Vortritt und verriegelte hinter ihnen die Tür sofort wieder.

„Nein.“, antwortete John nüchtern, fügte dann aber doch noch hinzu: „Beeilen wir uns lieber. Es wird nicht ewig so ruhig bleiben, wie jetzt.“

Mehr als alles andere hasste er es, die Zeit bei ihren Entspannungsübungen, wie Rodney den gemeinsamen Sex zu gerne nannte, im Rücken zu haben, aber ein Quicky und eine Stunde Schlaf waren besser als gar nichts. Sofort streifte er sich die Jacke von den Schultern, lief sich aufs Bett fallen und öffnete ungeduldig die Schnürsenkel seiner Stiefel.

„Sie haben Recht, wir sollten keine Zeit verlieren. Wer weiß, was sich diese Stadt sonst noch einfallen lässt, um uns zu ärgern.“, meinte McKay unterdessen und entkleidete sich ebenfalls so schnell es ihm möglich war.

Manchmal sind Militärstiefel einfach nur unpraktisch. In solchen Augenblicken ganz besonders.

„Ist wohl nicht so gut gelaufen, was?“ Johns beiläufige Frage wurde durch sein T-Shirt gedämpft, welches er sich gerade über den Kopf zog.

Rodney entgegnete patzig: „Bei Ihnen etwa?“ und drehte sich zu seinem Freund um. Musternd blieb sein Blick auf dessen Oberkörper haften. Er vergaß sogar für einen Moment, sich weiter zu entkleiden, aber das übernahm prompt auch John für ihn. Jetzt konnten sie sich endlich etwas entspannen.


Fortsetzung folgt in Teil 4…

© 2008 Lenari


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