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Murphys Gesetze von Lenari

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Vorwort

So eine ähnliche Geschichte habe ich bereits mit SG-1 geschrieben und ich finde auch unsere Freunde von der Atlantisbasis haben einen solch ereignisreichen Tag verdient. Ich habe zwei perfekte Opfer und ich werde Sie mit Vergnügen leiden lassen. (Hier müsst ihr euch ein boshaftes Lachen einfach mal denken)Ach ja, und Feedback wäre nicht übel.
Murphys Gesetze


Teil 1

Wenn es klemmt - wende Gewalt an.
Wenn es kaputt geht, hätte es sowieso erneuert werden müssen.


John (00:15 Atlantiszeit)



„Nicht schon wieder!“, fluchte John lautstark in seinem Quartier und hackte wie wild auf seiner Laptoptastatur herum. „Du blödes Mistding! Schrotthaufen! Drecksmaschine!“

Zum x-ten Mal hatte sich sein Computer mitten im Satz festgefahren. Er war langsam aber sicher am Verzweifeln. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon weit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen war und dass er nicht so schnell ins Bett kommen würde, wie er es eigentlich gehofft hatte. Wenn dieser Bericht nur nicht so wichtig gewesen wäre.

Grübelnd redete er zu sich selbst: „Was hat McKay noch gleich gesagt: Erst diese Taste, dann die beiden und voila…“

Sheppard drückte die Tastenkombination, die McKay ihm genannt hatte und die seinen Missionsbericht retten sowie seinen Laptop wieder zum Laufen bringen sollte. Aber nichts passierte. Langsam aber sicher hatte er die Nase voll von all dem Technikkram. Ihm wurde wieder einmal bewusst, wieso er damals dem Mensa-Club nicht beigetreten und das Mathestipendium ausgeschlagen hatte. Ein paar Bösewichte aus dem Weg zu räumen war weitaus leichter als sich mit unwilligen Geräten herumschlagen zu müssen. Computer hatten ihn sowieso nie wirklich gemocht.

Wo war die gute alte Zeit hin, als man noch Papier und Tinte benutze?

Er versuchte es noch einmal.

„Volia!“ Und noch einmal… Irgendwann gab der Computer nach und schaltete sich vollständig ab. John schnaubte: „Von wegen kinderleicht.“

Er versuchte den Laptop neu zu starten, aber das funktionierte nun auch nicht mehr. Genervt verdrehte er die Augen, klemmte sich den Elektronikschrott unter den Arm und begab sich zum bereits fünften Mal zu Rodneys Quartier, um diesen dazu zu bringen, ihm zu helfen. So wie John seinen Kollegen und Freund kannte, schlief dieser noch nicht. Wenn doch, dann war ihm das auch egal.


Wenn es nicht funktioniert, ist es Physik.
Wenn man es nicht versteht, ist es Mathe oder Informatik.


John (00:30 Atlantiszeit)



Zwei Minuten nachdem Colonel Sheppard das erste Mal geklopft hatte, öffnete sich endlich die Tür. Ein verschlafener Doktor McKay blickte ihm blinzelnd entgegen. Wenn dieser nicht so müde gewesen wäre, wäre er sicher wütend geworden, schließlich war er erst vor einer Viertelstunde vor seinem Computer eingenickt.

„Ich geb’s auf, das Ding ist Schrott.“, resignierte John und trat unaufgefordert an Rodney vorbei in dessen Quartier. Demonstrativ legte er den Laptop auf dem Schreibtisch ab. Eine stille Aufforderung, dass McKay ihn sich ansehen sollte.

Verwundert wollte dieser wissen: „Ist der etwa schon wieder abgestürzt?“

Er wandte sich zu John und die Tür schloss sich wieder. Ein herzhaftes Gähnen konnte Rodney gerade noch hinter seinem Handrücken verstecken, auch wenn er wahrscheinlich in ganz Atlantis zu hören gewesen war. Sheppard fand ihn jedenfalls übertrieben laut.

Muss er immer gleich übertreiben?

„Nein, diesmal geht er gar nicht mehr an und mein Bericht ist immer noch nicht fertig.“, antwortete John mit einem spöttischen Lächeln im Gesicht und einem frustrierten Ton in der Stimme.

„Sind Sie auch genau meinen Anweisungen gefolgt?“, hakte McKay nach, während er versuchte, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben.

Colonel Sheppard erwiderte sarkastisch: „Nein, Rodney, ich habe genau das Gegenteil gemacht.“

Genervt verdrehte er die Augen und ließ sich auf as Bett sinken. Einmal mehr stellte er fest, dass diese Matratze der reinste Mist war. Wie Rodney darauf überhaupt seinen Schlaf fand, war John ein Rätsel. Das war eine von vielen Fragen, dessen Antwort er wohl nie erfahren würde oder wollte.

„Dann ist es auch kein Wunder, dass…“, begann McKay aufgebracht, verstummte jedoch, als er Sheppards vernichtenden Blick bemerkte. Er winkte ab: „Schon gut, ich sehe ihn mir an.“

„Danke, Rodney.“ John erhob sich, klopfte seinem Kollegen freundschaftlich auf die Schulter und verließ mit erwartungsfrohem Grinsen das Quartier. Pi mal Daumen sollte es etwa eine Stunde dauern, bis Rodney den Laptop repariert hatte, also beschloss er, sich noch eine Runde aufs Ohr zu hauen und dann sein Werk hoffentlich nicht von neuem beginnen zu müssen.


Wenn man lange genug an einem Ding herumpfuscht, wird es brechen.


Rodney (00:53 Atlantiszeit)



Doktor McKay machte sich sofort an die Arbeit. Umso schneller er mit dem Laptop fertig war, umso schneller konnte er sich den wirklich wichtigen Themen widmen. Er war immer noch nicht ganz wach, aber auf eine Art war er ganz froh, dass Sheppard ihn geweckt hatte, denn er hatte vor ihrer nächsten Mission noch unbedingt mit ein paar Zahlen jonglieren wollen und andernfalls sicher verschlafen.

Nur ein anderer Grund wäre mir viel lieber gewesen. Irgendein fadenscheiniger Vorwand, den ich sofort durchschaut hätte.

„Ach komm schon, mach’s mir nicht so schwer.“, bat er den vor ihm liegenden Laptop, auch wenn er wusste, dass das nicht helfen würde. Das hatte es nie getan. Es lag allem voran am Schlafmangel, dass er immer wieder anfing, mit leblosen Gegenständen zu reden. Rodney brabbelte weiter vor sich hin: „Du Mistding kannst doch nicht einfach so kaputt gehen.“

Noch während er sich den Computer genauer besah, drohte er erneut einzuschlafen. Er brauchte dringend einen Kaffee, also schmiss er seine haueigene Kaffeemaschine an. Er hatte darauf bestanden, dass diese mit ihm nah Atlantis zurückkehrte, nachdem sie das erste Mal seit einem Jahr wieder Kontakt zur Erde hatten. Sie hatte ganz oben auf seiner Liste der Forderungen gestanden und er hatte es nie bereuen müssen.

„Okay, du hast es nicht anders gewollt…“, meinte er ein paar Minuten später, frisch gestärkt durch zwei randvolle Tassen hochdosierten Koffeins.


Du wirst die Kaffeetasse auf deinem Schreibtisch nur dann umstoßen, wenn noch Kaffee drin ist.


Rodney (01:17 Atlantiszeit)



„Sie haben was getan?“, platze es verständnislos aus Colonel Sheppard heraus, nachdem er gehört hatte, was seinem Wissenschaftlerfreund vor nicht ganz zehn Minuten geschehen war.

Dieser rechtfertigte sich prompt: „Es war ja nicht mit Absicht. Ich wollte nachsehen, wieso er nicht mehr funktioniert und da bin ich wohl ausversehen gegen den Kaffee gekommen.“

Rodney missglückte der reumütige Blick, den er eigentlich hatte aufsetzen wollen, da er im Grunde fand, dass es Johns eigene Schuld war, weil dieser so lange mit dem Bericht getrödelt hatte, und dass es ihm eine Lehre sein sollte.

„Sie hatten mir doch versprochen, ihn zu reparieren, nicht ihn ganz zu zerschrotten.“, schmetterte Sheppard diesen Einwand sofort wieder ab und blickte Rodney wütend entgegen. Innerlich atmete er jedoch erleichtert auf, da er umsichtig genug gewesen war, von all den anderen Dateien auf seiner Festplatte eine Sicherungskopie zu erstellen.

„Och bitte, das Schrottteil war doch eh nicht mehr zu gebrauchen. Ordern Sie sich einfach einen Neuen.“ McKay ließ sich auf keinen Fall den schwarzen Peter zuschieben. Das fehlte ja noch. Er opferte seine Zeit und so wurde es ihm gedankt. Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust und setzte ein missmutiges Gesicht auf.

Das war das letzte Mal, dass ich ihm geholfen habe.

John erwiderte zynisch: „Natürlich, ich gehe gleich zu Weir und sage ihr, dass Mr. Arrogant persönlich meinen Laptop auf dem Gewissen hat. Das wird sicher ihr Vertrauen in Ihre Fähigkeiten verbessern, McKay.“

Mit einem tiefen Seufzer lief er sich in den Stuhl sinken.

„Was denn, als Sie ihn mir brachten, war er doch schon nicht mehr zu gebrauchen. Wer weiß, was Sie angestellt haben.“, entgegnete Rodney patzig. Diese Anschuldigung wollte er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen. Darüber hinaus fand er ganz und gar nicht, dass er arrogant war. Er war lediglich voll und ganz von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt.

„Das werden wir jetzt wohl nie erfahren, nicht wahr.“, meinte John nur und lächelte gequält.

„Eines ist sicher, noch einmal helfe ich Ihnen nicht.“ Damit war die Diskussion für McKay beendet, das Thema abgeschlossen und der Tag gelaufen, bevor er richtig begonnen hatte. Ohne ein weiteres Wort verließ er Sheppard Quartier, um sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, die bei all dem Alltagskram anscheinend immer auf der Strecke zu bleiben schienen.


Etwas geht gerade dann nicht, wenn man es dringend braucht.


John (01:35 Atlantiszeit)



„Och nein, das jetzt nicht auch noch.“, fluchte John erneut, als auch noch die altmodische Methode der schriftlichen Kommunikation zu versagen schien. „Langsam finde ich das gar nicht mehr komisch. Erst der blöde Computer und dann schreibt dieser beschissene Stift auch nicht. Soll ich diesen Bericht nicht fertig bekommen, oder was?“

Er durchwühlte seine Schreibtischschublade, ohne fündig zu werden. Während er jetzt auch begann, den Rest seines Zimmers auf den Kopf zu stellen, murmelte er vor sich hin: „Elizabeth killt mich, wenn ich den nicht bis morgenfrüh fertig habe. Ich bin ein toter Mann. Ja, so gut wie tot.“

Manchmal ist es echt unfair, ich zu sein.

„Rodney könnte mir vielleicht helfen. Es gibt nur ein Problem: Er wollte mir nie wieder behilflich sein. Leider ist er aber auch der Einzige, der außer mir noch auf den Beinen ist, wenn man von einigen Wachen absieht.“, diskutierte John schließlich mit sich selbst, nachdem er die Suche nach einem funktionierenden Stift erfolglos hatte abbrechen müssen. Dafür hatte er den Schokoriegel wieder gefunden, von dem er behauptet hatte, von McKay aufgefuttert worden zu sein. Irgendwann würde er sich sicher für diese üble Nachrede entschuldigen, aber nicht heute.

Er gewann die Diskussion gegen sich selbst, indem er sich überzeugend einredete: „Ach was, ich bekomme ihn schon dazu, mir seinen Laptop zu leihen. Bis jetzt habe ich ihn doch noch jedes Mal davon überzeugt, dass es besser wäre, meiner Bitte nachzukommen, anstatt auf stur zu stellen.“

Er riss die Blätter mit dem halbfertigen Bericht vom Block und stopfte sie sich in die linke, hintere Hosentasche. Mit breitem Grinsen im Gesicht und freudigem In-die-Hände-klatschen wandte er sich zur Tür und verkündigte: „Rodney, ich komme!“


Hilfst du einem Freund in der Not, wird er sich an dich erinnern, wenn er wieder einmal in Not ist.


Rodney (01:53 Atlantiszeit)



Doktor McKay rief überrascht „John?“, als er die Tür öffnete. Eigentlich hätte er es sich denken müssen, schließlich wurde er seinen Freund sonst auch nie so schnell los. Das verräterische Grinsen im Gesicht seines Gegenübers ließ auf nichts Gutes vermuten.

„Na, hast du mich vermisst?“, strahlte John ihn zuckersüß an und quetschte sich dann an Rodney vorbei in dessen Quartier, wo er erneut auf dem Bett platz nahm, es sich sogar richtig bequem machte. McKay beäugte seinen Kollegen misstrauisch und stemmte bestimmt die Hände in die Hüften. So leicht würde er es diesem Mann sicher nicht machen.

Was glaubt der eigentlich, wer er ist?

Gepresst fragte Rodney schließlich: „Was willst du, ich sagte doch bereits, dass ich dir nicht helfen werde.“

„Ich wollte mir nur kurz deinen Laptop leihen.“, kam es kleinlaut von John, welcher extra viel Wehleidigkeit in seiner Stimme mitschwingen ließ, um seinen Freund so zu überzeugen.

„Vergiss es!“, gab Rodney resolut zurück. „Die Daten sind viel zu wichtig, als das sie auch noch verloren gehen.“

Er hatte nicht vor, sich von ein paar geheuchelten Worten einlullen und umstimmen zu lassen. Da musste John schon mehr bieten, als einen traurigen Dackelblick und eine weinerliche Stimme.

„Ach, komm schon. Ist doch nur ein kleiner Bericht.“, versuchte Sheppard es jetzt auf die kumpelhafte Tour, während er lässig die Arme hinter dem Kopf verschränkte und ein unschuldiges Lächeln aufsetzte. Zu allem Überfluss setzte er noch einen drauf, indem er behauptete: „Außerdem war die Sache mit meinem Computer nun wirklich nicht meine Schuld. Was kann ich dafür, wenn dieses Mistding den Geist aufgibt?“

Rodney war kurz davor, ihn hochkant hinauszuwerfen, wenn ihm der Anblick von einem, sich auf deinem Bett räkelnden Sheppard nur nicht so gefallen hätte.


Fortsetzung folgt in Teil 2…


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