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Easier to run von Lenari

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Vorwort

FFFFFFFFFFeeeeeeeeeeeeeeeddddddddddbbbbbbbaaaaaaaaaaaccccccccckkkkkkk!!!!! Mehr muss nicht gesagt werden. Außer vielleicht noch: DDDDAAAANNNNKKKKEEEE!!!!!!!!! Ach ja, und: DAS IST KEINE SLASH! Ich wiederhole: DAS IST KEINE SLASH! Es ist einfach nur eine sehr traurige Geschichte mit keinem wirklichen Happy End. Nicht so eines jedenfalls, wie es immer in den Schnulzen ist. Mehr eine Tragödie oder Drama? Ich habe in Deutsch nie besonders gut aufgepasst. War irgendwie langweilig. Komisch ist schon, dass ich jetzt dauernd damit zu tun habe. Ironie des Schicksals würde ich da mal meinen.
Easier to run


„Wunder werden nur Menschen
mit reinem Herzen zuteil
und sie sind unbegrenzt.“

Jack starrte wie gebannt auf seinen Notizblock vor ihm, hörte nur weit entfernt die Stimme Major Samantha Carters, wie sie über irgendetwas Wissenschaftliches redete und dabei mit Fachbegriffen und Statistiken um sich warf. Doch was seine Augen erblickten war auf eine Art viel faszinierender und erschreckender zugleich, als ihr Vortrag es für ihn je sein könnte. Ein großer, roter Fleck war auf dem Papier zu sehen. Blut... es fraß sich in das gelbe Papier, stach ihm bizarr in die Augen und wirkte irgendwie unwirklich. Ein zweiter Tropfen fiel auf das Blatt, wurde ebenso aufgesaugt. Wie zwei ro-te Augen starrte ihn sein eigenes Blut an, als wolle es ihm sagen, dass diese Farbe wohl das Letzte wäre, was er vor seinem Tod sehen würde. Ein weiterer Fleck gesellte sich zu ihnen... und noch einer... und noch einer...
Jack legte die Finger an seine Nase, konnte nicht begreifen, dass ihn sein Blut gerade anstarrte, bis er es auch an seinen Fingerspitzen fühlte und dunkelrot über sie hinweglaufen sah. Eine riesige Hand legte sich auf seine Schulter, jemand sprach ihn mit seinem Namen an, doch er konnte ihn einfach nicht einordnen. Zu sehr waren seine Gedanken wie in Trance auf sein eigenes Blut fixiert, schrieen ihn an, sagten ihm, dass es so weit war, dass es jetzt kein zurück mehr geben würde, dass es ja irgendwann hätte passieren müssen, auch wenn es ausgerechnet jetzt war. Vielleicht fal-scher Alarm, wie schon so oft, doch etwas in Jack sagte ihm, dass dem diesmal nicht so war. Noch einmal hörte er sei-nen Namen verzehrt und gedämpft zu sich vordringen. Er riss seinen Blick von dem mit Blut besudelten Blatt los und blickte zur Seite. Dort saß er, der Mann, dessen Hand jetzt auf Jacks Schulter lag, der seinen Namen ausgesprochen, der ihn so oft das Leben gerettet hatte, doch diesmal würde auch er nichts ausrichten können. Diesmal würde ihm eine Rettung nicht gelingen, diesmal nicht...
Plötzlich löste Jack sich aus seiner Erstarrung, stieß sich hektisch vom Tisch ab, ließ sich samt Stuhl nach hinten gleiten, sprang auf die Füße und verließ eilig den Raum. Sein Ziel: Die Umkleide. Sie waren ganz in der Nähe und dort gab es Wasser in Hülle und Fülle. Das beste Mittel alle Spuren dieses Dilemmas zu beseitigen, seine Angst mit der zä-hen, roten Flüssigkeit wegzuspülen und es einfach abzutun, als das, was es im Grunde auch nur war, eine kleine Unan-nehmlichkeit, die jedem mal passieren konnte. Doch Jack war nicht irgendjemand und er wusste, dass es nicht immer so harmlos war, wie es schien. Endlich war er dort, sah nur verschleiert die dunkelblaue Tür, die zu den errettenden Waschbecken führte. Er stieß sie rücksichtslos auf, rannte weiter, an den Schließfächern vorbei zu den Porzellanschüs-seln, die in einer Reihe fein säuberlich an der Wand hingen.
Er beugte sich gleich über die Erste, färbte sie binnen weniger Sekunden blutrot. Er schnappte sich ein Handtuch, dass neben dem Becken lag, presste es gegen seine Nase, versuchte so die Blutung zu stoppen, drehte mit der anderen Hand den Wasserhahn auf, ließ das Blut verschwinden, welches sich im Waschbecken gesammelt hatte und sah auf. Vor ihm im Spiegel erblickte er einen von Angst zerfressenen Mann, mit zittrigen Händen, einem Handtuch vor dem Mund, welches sich langsam rot zu färben begann, ausdruckslosen Augen, die mit Tränen gefüllt waren, und der jeden Moment die Kontrolle über sich zu verlieren schien. Er ließ das Handtuch langsam sinken, wollte sicher gehen, dass die Blutung bereits gestoppt hatte. Ein brutaler Fehler...
Weiterhin strömte das zähflüssige Blut aus seiner Nase, drang jetzt auch in seine Mundhöhle, ein, hinterließ einen bitteren Geschmack, rann seine Kehle hinunter. Er versuchte sich nicht zu verschlucken, dennoch bahnte es sich seinen Weg in seine Lungen. Jack begann zu keuchen, zu husten, zu würgen. Er beugte sich tief über das Waschbecken, be-sudelte alles erneut mit Blut, spuckte aus, was er im Mund und in der Speiseröhre hatte, hustete stoßweise die rote Masse aus seinen Lungen, darauf bedacht, nicht noch mehr zu verschlucken, als er herausbekam. Das Handtuch hatte er achtlos auf den Boden fallen lassen, welches einen roten Fleck auf den hellen Fliesen hinterließ. Immer mehr Blut strömte in den Ausguss, unaufhaltsam, vollkommen außer Kontrolle. Jack wurde schwindlig, er glaubte jeden Moment ohnmächtig zu werden, nach hinten zu kippen und an seinem eigenen Blut ersticken zu müssen, was wahrlich besser war, als das, was noch folgen würde...
Nein, er musste positiv denken, durfte sich nicht entmutigen lassen, auch wenn dieser Beweis, dieses unausweichli-che Drama, welches sich gerade abspielte, ihn vom Schlimmsten zu überzeugen schien. Er klammerte sich mit letzter Kraft an den Beckenrand, ließ das Blut einfach laufen, hoffte, es würde endlich stoppen, als ihm jemand einen kalten, feuchten Lappen in den Nacken legte. Er konnte nicht aufsehen, doch er wusste, wer dort neben ihm stand. Er fühlte es einfach. Das unsichtbare Band, welches zwischen ihnen bestand, ließ es ihn wissen. Jack beruhigte sich etwas, ver-suchte einen klaren Kopf zu bekommen, die aufsteigende Angst zu unterdrücken, so wie er es all die Jahre gelernt hatte, doch heute wollte es ihm nicht zu recht gelingen. Eine Hand fuhr in großen Kreisen über seinen Rücken, eine sanfte Stimme sprach ihm Mut zu, versuchte ihn abzulenken, ihn zu beruhigen. Jack starrte weiterhin wie gebannt auf das Blut, welches über das weiße Porzellan rann, sich mit dem Wasser vermischte und als roter Streifen in den Strudel gesogen und in den Ausguss gespült wurde. Nur noch tropfenweise, stetig, wie ein Uhrwerk. Jack ließ seine blutverschmierte Hand langsam unter den Wasserstrahl gleiten, säuberte sie durch das kalte Wasser dürftig und fuhr sich dann damit ü-ber Nase und Mund. Einmal...
Noch einmal...
Immer wieder, bis das Blut aus seinem Gesicht weitgehend verschwunden war. Jack war blass, zittrig, nicht in der Lage, sich weiterhin auf den Beinen zu halten. Sie gaben einfach unter seinem Gewicht nach, knickten wie Zweige zu-sammen und ließen ihn auf den Boden sinken. Zwei starke Hände packten ihn, doch war er zu schwer, um von ihnen aufrecht gehalten werden zu können. Sein Freund ging mit ihm in die Knie. Erst jetzt bemerkte Jack das Blut auf dem Fußboden, die große Lache, die das Handtuch hinterlassen hatte, die Spur, die zum Waschbecken führte, seine besu-delte Kleidung, welche sich in ein unwirkliches Schwarzgrün gefärbt hatte und bis auf seine Haut durchgedrungen war. Schleichend wandte er seinen Blick von der roten Flüssigkeit ab, blickte auf, direkt in zwei strahlend blaue Augen. Sie waren so voller Wärme, Verständnis, Kraft. Jack hatte noch nie in seinem Leben soviel Kraft in jemandem gespürt, schon gar nicht in sich selbst, doch er würde sie brauchen und er wusste, sein Freund würde sie ihm geben, auch wenn er ihn nicht darum bat. Er würde es einfach tun, ohne zu zögern, ohne Fragen zu stellen, ohne eine Erklärung zu verlan-gen. Er wäre einfach da...
„Daniel.“, hauchte Jack unmerklich, fast zu leise, als das sein Gegenüber es hätte verstehen können, doch das wäre auch nicht nötig gewesen.
„Ich bin da, Jack.“, versicherte dieser ihm. „Kannst du aufstehen?“ Ein Kopfschütteln als Antwort, mehr brachte Jack nicht fertig. Daniel presste ihm weiterhin den Lappen in den Nacken, nur zur Sicherheit und stützte ihn mit der anderen Hand, denn er ahnte, dass Jack sich alleine nicht mehr lange in dieser Position halten würde. „Schon OK. Ist nicht weiter schlimm. Wir bleiben einfach eine Weile sitzen, bis es dir wieder besser geht, und dann gehen wir zu Janet. Sie wird dich untersuchen und dir sagen, dass alles in Ordnung ist. Du hast dich sicher nur zu doll aufgeregt, dann kann das passie-ren. Hast du gehört, du bist vollkommen gesund.“ Wie mit einem Kind begann Daniel auf ihn einzureden, ihn zu über-zeugen, seine eigene unbändige Angst zu unterdrücken, denn auch er wusste, was das bedeutete... er korrigierte sich... was es bedeuten konnte, aber nicht musste. Sie durften die Hoffnung nicht schon am Anfang aufgeben, falls es über-haupt einer war.
Verwirrt, als könne er seinen eigenen Ohren nicht trauen, entgegnete Jack: „Gesund?“
„Ja Jack, gesund! Du bist gesund, was anderes kommt nicht in Frage, hörst du, etwas anderes kommt nicht in Fra-ge.“ Daniels Stimme zitterte bei jedem einzelnen Wort, dass er sich wiederholte, machte es auch nicht gerade besser. Er wollte überzeugend klingen, doch war es ihm nicht gelungen. Jack hatte jedoch kaum ein Wort verstanden, von dem, was er gesagt hatte, war bereits wieder in seinen komaartigen Zustand zurückgekrochen und starrte einfach nur gerade-aus in Daniels Augen. Er hatte sich in ihnen verloren, spürte, wie sein Körper immer schwerer wurde, er schläfriger... Schlafen, ja schlafen ist gut, schlafen ist gut...
Jack wurde augenblicklich ohnmächtig.

Langsam, schleichend öffnete Jack seine Augen. Die Lieder waren schwer, fühlten sich an wie Blei, doch er kämpfte darum, sie aufzuschlagen und sich zu orientieren. Er musste wissen, wo er, was in der Zwischenzeit passiert war. Er konnte die Ungewissheit nicht mehr ertragen. Es war dunkel. Nur eine kleine Lampe hinter seinem Kopf brannte, spen-dete spärlich Helligkeit. Jack sah sich um. Die Krankenstation. Er hatte schon weiß Gott zu oft in diesem Zimmer gele-gen, um es nicht zu kennen. Etwas war jedoch anders, er schien allein zu sein. Sonst war mindestens einer im Raum, doch diesmal...
Nein, da war doch jemand. Jack blickte neben sich, dreht den Kopf so weit zur Seite, wie er es vermochte und starrte in das schlafende Gesicht seines Freundes. Daniel musste die ganze Zeit bei ihm geblieben sein. Jack sah auf seine Armbanduhr. Sie wies ihn brutal darauf hin, dass erst knapp drei Uhr morgens war. Er überlegte kurz, ob er weiter schla-fen oder lieber Daniel wecken sollte, dann stupste er diesen mit dem Ellenbogen an. Sofort fuhr dieser auf und sah Jack verwirrt an. Einige Millisekunden war Daniel orientierungslos, dann hatte er sich wieder gefasst. Ein sanftes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen. Oft hatte Jack es schon gesehen, aber er konnte einfach nicht genug davon bekommen. Es gab ihm Kraft und er schöpfte Hoffnung aus dieser kleinen Geste.
„Na du Schlafmütze, endlich wach?“, versuchte Daniel einen Scherz, doch Jack war nicht zum Lachen. Ihm war mehr zum Heulen zumute. Das letzte Mal hatte er sich so gefühlt…
Er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern. Die schlimmsten Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Die Tat-sache, dass er irgendwann nur noch ans Bett gefesselt sein könnte, dass er seine letzten Tage damit verbrachte, sich ständig zu übergeben, sich nur noch von Krankenhausfraß zu ernähren, an duzenden von Geräten zu hängen, die ihm dabei halfen, dass er sich noch elender fühlte und alle paar Stunden von einer Schwester untersucht, von Ärzten befragt und mit Medikamenten zugeschüttet zu werden. So wollte er nicht leben, so wollte er nicht sterben. Sicherlich, im Kampf um die Erde würde er den Tod begrüßen, doch nicht, wenn der Kampf um den nächsten Tag schon aussichtslos er-schien. Das konnte er sich genauso gut selbst erschießen, doch das würde er sicherlich auch nicht fertig bringen. Er war zu feige dazu, sich selbst das Leben zu nehmen. Er hatte es einmal versucht und es nicht geschafft, abzudrücken, er würde es auch diesmal nicht. Gerade weil er wieder Freude am Leben gefunden hatte.
Jack wusste, wie es ablief, wie die einzelnen Stadien aussehen würden. Erst nur Schwindelgefühl, Kopf- und Glie-derschmerzen, leichte Anfälligkeit für blaue Flecken und andere Blutergüsse, Nasenbluten bis hin zu Ohnmacht. Dann wurde Blut gespuckt oder man fühlte sich den ganzen Tag müde und schlapp. Meist war das der Augenblick der Wahr-heit, die Tage, an denen einem gesagt wurde, dass man es hatte und dass es wahrscheinlich keine Heilungschance gab. Wenn doch, dann nur eine Geringe. Die Medizin hatte sich in den letzten Jahren verbessert, doch man hatte immer noch kein Heilmittel gefunden. Behandlungsmethoden gab es viele, doch sie waren schmerzvoll und langwierig, gaben keine ausreichende Aussicht auf Erfolg.
Wenn man sich dann entschieden hatte, wie man zugrunde gehen wollte, ging alles ganz schnell. Man wurde mit Medikamenten zugepumpt. Die einen zerstörten Gewebe, die anderen unterdrückten etwas, die nächsten förderten wie etwas anderes. Man konnte sich kaum noch bewegen, geschweige denn gehen. Man übergab sich regelmäßig, spuckte Blut, hustete große, rote Klumpen, denn die Medikamente zerfraßen dich von innen heraus, zerstörten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Letztendlich siechte man in einem, nach Desinfektionsmittel stinkenden, Krankenzimmer dahin, unfähig auch nur noch etwas Vernünftiges zustande zu bringen. Man starb einige Tode, bevor es die Ärzte endgültig aufgaben, dich weiterhin am Leben erhalten und unnötig quälen zu wollen. Er hatte das alles an seinen Kameraden ge-sehen, an seinen Freunden.
Die erste Nachricht hatte alle wie ein Schlag getroffen, doch damals hatten sie noch angenommen, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt hatte. Dann wurde bekannt, dass sie es alle bekommen könnten. Jeder von ihnen, der in der besagten Nacht im Einsatz gewesen war. Sein ganzer Trupp schien davon betroffen. Er hatte nicht mit ansehen können, wie sein Freund zugrunde ging. Am Anfang hatte er ihn einmal im Krankenhaus besucht, doch danach nie wieder. Er hatte Grüße übermitteln lassen, angerufen, aber er war nie wieder zu Besuch gekommen. Er konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass sein Kamerad sterben würde, dass es ihm eines Tages auch so gehen könnte. Jack war nicht einmal auf der Beerdigung gewesen. Noch heute hasste er sich dafür.
Dann traf es seinen besten Freund. Dieser hatte nicht einmal gewagt, zu kämpfen. Er hatte sich einfach selbst das Leben genommen, sich in einer ruhigen, sternenklaren Nacht von einer Klippe in das darunter liegende Meer gestürzt und war ertrunken. Man hatte ihnen erzählt, dass der Aufprall ihn getötet hatte, doch in Wirklichkeit war es die Krankheit gewesen, die in ihm gewütet hatte. Sie hatte ihm die Kraft geraubt, zu kämpfen, sich mit aller Macht gegen das Kom-mende zu wehren. Zurück blieben seine Frau und sein ungeborenes Kind. Er hatte seine Tochter nicht einmal zu Gesicht bekommen. Sie hatte ihren Vater niemals kennen lernen können. Das hatte Jack hart getroffen. Vielleicht hatte er sich deshalb versetzten lassen. Er wollte weg von alledem, weg von den Erinnerungen und der Angst, dass es ihn auch ir-gendwann mal treffen könnte.
Bis vor ein paar Monaten hatte er es geschafft, wegzulaufen, doch dann hatte ihn die Vergangenheit wieder einge-holt. Ein alter Freund, zu dem er immer noch Kontakt hatte, hatte ihn unverhofft angerufen und ihn gebeten, dass er ihn besuchen kommt. Jack hatte sich nichts dabei gedacht und es getan. Ein fataler Fehler, wie sich im Nachhinein heraus-stellte. Auch seinen alten Kameraden hatte es erwischt. Auch er war nicht verschont geblieben. Sofort hatte Jack wieder abreisen wollen, doch diesmal hatte er sich der Herausforderung gestellt. Er hatte nicht mehr feige davonlaufen wollen. Noch einen Freund im Stich zu lassen, wenn dieser ihn am Dringendsten brauchte, hatte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. Also war er geblieben und hatte sich um ihn gekümmert. So oft er konnte, war er zu ihm gefahren. Auch dieses Wochenende hatte er es eigentlich vor gehabt, wenn ihn gestern Abend nicht ein Anruf ereilt hätte, den er gefürchtet hatte, seit er davon wusste. Das hatte Jack endgültig gen Rest gegeben.
„Janet wertet noch die Untersuchungen aus.“, teilte Daniel Jack mit. Anscheinend wusste er nicht so Recht, was er sagen sollte, aber er hatte auch keinen besonders gesprächigen Gegenüber. Jackson wusste von dem, was Jack Angst machte, hatte von dessen Freund gehört und auch von dem Hintergrund, der mit alledem in Zusammenhang stand. Er wusste also sehr gut, was sie erwartete und er war auf alles gefasst. Er hatte gelernt, mit solchen Schicksalsschlägen zu leben und doch die Hoffnung nie aufzugeben. Wenn er das getan hätte, wäre er schon längst nicht mehr am Leben ge-wesen. Er hätte sich wohl schon vor Jahren selbst aufgegeben, wäre nie ins Stargateprogramm gekommen, hätte nie-mals Shau’ri kennen gelernt und sich auch nie so mit Jack, Sam oder Teal’c angefreundet. Die letzten Jahre wären ein-fach nicht geschehen. Wer wusste schon so genau, wie dann alles verlaufen wäre.
Daniel für seinen Teil wollte es auch gar nicht erfahren, er hatte schließlich nie in dem Entschluss gewankt, Cathrine Langfords Angebot anzunehmen und auch jetzt würde er es nicht tun. Schon gar nicht, wo Entschlossenheit das war, was er für seinen Freund ausstrahlen musste. Jack hatte ihn so oft getragen, als es ihm schlecht ging, als ihn die Trauer über Shau’ris Verlust geplagt hatte, als er sich dem schmerzlichen Verlust seiner Eltern hatte stellen müssen und auch, als er mit der Tatsache hatte klarkommen müssen, dass Shau’ri ein Kind mit Apophis gezeugt, von ihm jedoch nie eines empfangen hatte. Sie waren Freunde, gemeinsam würden sie auch diese Krise überstehen. Daniel war fest davon über-zeugt, dass es Jack gut ging, dass dieser kerngesund war. Etwas anderes kam gar nicht erst für ihn in Frage. Alles an-dere wäre nicht akzeptabel gewesen.
„Wie lange war ich weggetreten?“, fand Jack dann doch noch seine Stimme wieder. Er richtete sich auf, um Daniel besser ansehen zu können. Außerdem würde er nach seiner momentanen Auffassung noch lange genug in einem Bett liegen müssen, da wollte er nicht jetzt schon damit anfangen. Ihm wurde augenblicklich schwindlig, was sich durch den hohen Blutverlust erklären ließ. Er musste eine riesen Schweinerei hinterlassen haben. Er erinnerte sich nicht mehr an-fiel, nur noch an das Wasser und den dunkelroten Strudel im Waschbecken. Auch an Daniels Anwesenheit war präsent gewesen, aber er konnte sich nicht mehr entsinnen, wie er auf die Krankenstation gekommen war. Er musste also folg-lich ohnmächtig geworden sein.
„Knappe drei Stunden.“, erwiderte Daniel sachlich, versuchte dann aber doch noch, seinen Freund zu necken: „Janet hatte es wahrscheinlich noch nie so leicht mit dir. Ich denke, sie schlägt dich jetzt vor jeder Untersuchung KO.“ Auch wenn Jack es eigentlich nicht gewollt hatte, stahl sich doch ein kleines Lächeln für Sekunden auf sein Gesicht.
Jack gab unbeeindruckt zurück: „Ja, genau.“
„He, es ist nichts, du wirst sehen.“, versuchte Daniel ihn aufzumuntern, auch wenn er sich denken konnte, dass es vergeblich sein würde. Manchmal konnte Jack ein regelrechter Sturkopf sein. „Das Janet sich bis jetzt noch nicht gemel-det hat, ist ein gutes Zeichen, dann hat sie noch nichts gefunden.“
„Und wieso steht sie dann schon eine ganze Weile hinter dir?“, entgegnete O’Neill und blickte dabei direkt an Jack-son vorbei.

Die junge Ärztin hatte geduldig im Türrahmen gewartet. Es wäre sicher allen Parteien unangenehm gewesen, wenn sie einfach so in die Unterhaltung hineingestolpert wäre. Normalerweise nahm sie auf diese Dinge nur wenig Rücksicht, doch diesmal hatte sie es nicht eilig. Durchaus ein gutes Zeichen. In ihren Händen hielt sie einen Bericht mit den Unter-suchungsergebnissen. Nicht, dass sie gebraucht hätte. Sie besaß ein fotographisches Gedächtnis, auch wenn sie damit alles andere als prallte. Sie hatte auch so schon genug Neider, weil Hammond ihr oft weitgehend freie Hand ließ und ihr uneingeschränkt vertraute. Auf den ersten Blick konnte es sogar den Eindruck erwecken, dass Hammond Angst vor ihr hatte, doch für die, die ihn kannten, war es nichts anderes als Respekt. Wahrscheinlich brauchte sie nur etwas, woran sie sich im Moment festhalten konnte.
Jack wollte gar nicht wissen, was darin zu finden war. Sein weiteres Leben hing von den Befunden ab und eher wäre er weiter im Unklaren gewesen, als die Wahrheit gewusst zu haben. Jedenfalls, wenn es sich um eine schlechte Nach-richt handeln würde. Aber wahrscheinlich hätte er es indirekt auch schon geahnt. Er war auch nie besonders geduldig gewesen, also würde ihn die Ungewissheit sicherlich irgendwann in den Wahnsinn treiben. Andererseits hatte es auch etwas Beruhigendes. Er könnte sich weiterhin einreden, dass es ihm gut ginge und musste sich nicht mit dem baldigen Tod sowie allem, was dazu gehört, befassen. Doktor Janet Fraiser trat näher an das Krankenbett heran. Auch Daniel hatte sich ihr mittlerweile zugewandt und blickte sie abwartend an. Er war nervös. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
Er fragte sich, was sein würde, wenn Jack wirklich krank wäre, wenn dieser um sein Leben kämpfen müsste. Jack hatte sich längst aufgegeben, Daniel durfte das nicht auch noch tun. Einer von ihnen musste zuversichtlich und stark bleiben. Jackson hatte seinen Freund schon einmal so gesehen und sie hatten es gemeinsam durchgestanden, sie wür-den es auch jetzt schon irgendwie schaffen. Sie konnten schließlich immer noch hoffen. Janet Fraiser schwankte dazwi-schen, es einfach zu sagen oder vorher noch zu fachsimpeln. Ersteres hätte Jack sicherlich mehr zugesagt - er war im-mer ein direkter, unkomplizierter Mann gewesen - doch sie konnte ihre Diagnose doch nicht einfach ohne Erklärungen in den Raum stellen. Das war wiederum nicht ihre Art.
„Nun spucken sie es schon aus, Doc!“, bat Jack ungeduldig und setzte sich noch etwas auf. Er fühlte sich immer noch schwach, doch das lag nur an dem Krankenhausgeruch, der Tatsache, dass er viel Blut verloren hatte und an dem Gedanken, dass er todkrank sein könnte. Sein Umfeld machte ihn krank und so sehr er die Frau vor sich auch mochte, sie erinnerte ihn auch immer wieder an die weniger erfreulichen Augenblicke seines Lebens. Jack wollte es einfach nur schnell hinter sich bringen. Wenn er es erst einmal mit Sicherheit wusste, würde er weitersehen. Innerlich spannte er sich an, machte sich auf alles gefasst. Daniel, dem das natürlich nicht entgangen war, legte seinem Freund beruhigend die Hand auf den Arm.
Er war immer noch zuversichtlich, dass schon alles gut gehen würde, dass es nichts zu bedeuten gehabt hatte, dass es lediglich eine Überkompensation an Gefühlen und Ängsten gewesen war. Was auch sonst. Jack war von ihnen immer derjenige gewesen, den nichts hatte aus der Ruhe bringen können, der immer versuchte, zuversichtlich zu sein. Egal was auch auf sie zu zukommen drohte, Jack schien unverwüstlich. Er hatte so viel überstanden - den Tod seines Soh-nes, Folter der Goa’uld, selbst den Tod - es erschien einfach unwirklich, dass ausgerechnet er krank werden und sterben könnte.
„Sie sind vollkommen gesund, wenn man von einer leichten Erkältung absieht.“, sagte Doktor Fraiser schließlich ge-rade heraus. Man konnte Daniels erleichtertes Aufatmen deutlich hören. Er hatte automatisch die Luft angehalten, ohne es wirklich mitbekommen zu haben. Ihm fielen Zentnerlasten vom Herzen. Jack hingegen ließ nicht die kleinste Regung erkennen. Nicht einmal seine Augen zwinkerten. Er konnte nicht begreifen, was Janet ihm da gerade gesagt hatte. Das widersprach allem, auf das er sich innerlich vorbereitet hatte. Es war so banal, so einfach und unspektakulär. Es war et-was Alltägliches, das ihn da befallen hatte und, dem ungeachtet, nicht zu glauben. Jedenfalls nicht für Jack.
Er hatte im Geiste bereits mit seinem Leben abgeschlossen, sich in einem Krankenhausbett dahinvegetieren gese-hen - wieder einmal war er wie durch ein Wunder verschont worden. Er fragte sich, warum es jeden aus seiner Einheit getroffen hatte, nur ihn nicht. Was hatte er schon Großartiges getan, dass er verschont worden war? Er war kein besse-rer Soldat, kein brillanterer Geist und auch kein aufopferderer Mensch gewesen als seine Kameraden. Wieso ereilte ihn dann nicht das gleiche Schicksal? Er sollte sich im Grunde freuen, dass er gesund war, doch die prompt aufkommenden Schuldgefühle verhinderten das von vornherein. Doktor Fraiser ließ die beiden Männer wieder allein.

„Alles OK?“, fragte Daniel vorsichtig und setzte sich zu Jack aufs Bett. Dieser sah einfach durch ihn hindurch und antwortete nicht. Er war immer noch wie in Trance. Tausende von Fragen huschten ihm durch den Kopf, doch sie waren zu schnell, um auch nur eine von ihnen halten zu können, zu analysieren und zu beantworten. Nicht, dass er darauf eine Antwort gefunden hätte, doch er hätte es doch wenigstens versuchen können. Vielleicht hätte Daniel auch eine Lösung gesehen. Er konnte das Chaos in seinen Gedanken jedoch nicht ordnen, es drohte ihn zu erschlagen, ihn wahnsinnig zu machen. Die Hand seines jungen Freundes legte sich auf die Seinige, drückte diese leicht - bestätigte ihm, dass er nicht alleine war.
Jacks Lippen formten ein einzelnes Wort - eine Fragte - das nur zögerlich seinen Mund verließ: „Wieso?“ Jackson hatte darauf keine Antwort, aber das musste er auch nicht. Keiner von beiden würde wohl je verstehen, warum die einen verschont blieben, während andere Menschen starben. Auch Daniel hatte sich diese Frage oft gestellt und nie eine Lö-sung gefunden. Vielleicht war es das, was das Leben ausmachte, dass man sich selbst nicht erklären konnte, wieso man da war, warum ausgerechnet einem selbst nie der Tod ereilte, wenn alle um einen herum starben und weshalb man im-mer viel zu spät erkannte, dass es noch so vieles zu sagen gegeben hätte, dass jetzt unausgesprochen bleiben würde. Verluste gehörten zum Leben dazu - beide wussten das - doch das hieß noch lange nicht, dass sie es verstanden. Es war für jeden unbegreiflich.
Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über Jacks Wange. Sie führte ihren einsamen Kreuzzug unaufhaltsam dort, bis sie an seinem Kinn abperlte und in den weißen Laken des Krankenhausbettes versickerte. Sie war einfach wie-der verschwunden und nur ein feuchter Fleck würde noch einige Minuten von ihr zeugen, ehe auch dieser aus der Ge-schichte dieses Augenblicks gelöscht werden würde. Doch Daniel würde sich ewig an diesen Anblick erinnern. Nie zuvor hatte er seinen Freund weinen sehen und er hatte auch niemals angenommen, dass er es je würde, doch wie so oft hat-te er sich in Jack geirrt und ihm Dinge nicht zugetraut, zu denen er durchaus in der Lage war.
Sie hatten noch sehr viel über einander zu lernen, aber sie konnten auch voneinander profitieren, indem sie die Auf-fassungen des anderen dazu nutzten, weiterzukommen. Und - wohl am Wichtigsten - sich damit zu arrangieren, dass es noch einige Momente wie diese geben würde, in denen man nicht wusste, was man sagen sollte und in welchen Worte auch keine Rolle spielten. Unerlässlich würde lediglich sein, dass sie einander beistanden und beschützten - vor anderen und manchmal auch vor sich selbst. In diesem Wimpernschlag entstand ein stummes Einverständnis zuwischen ihnen, dass sie einander nie wieder im Stich lassen würden, dass die den anderen halten und trösten würden, dass nichts und niemand ihrer Freundschaft im Weg stehen könnte.
„Er ist tot, Daniel.“, hauchte Jack monoton, sah aber immer noch durch seinen Freund hindurch. „Steve, er ist tot. Phoebe hat mich gestern Abend angerufen. Die Beerdigung ist in drei Tagen. Ich… Wieso ausgerechnet er, warum nicht ich?“ Eine weitere Träne bahnte sich ihren Weg seine Wange hinunter. Wieder ein einsamer Patriot, diesmal jedoch auf der anderen Seite seines Gesichts. Auch diese verschwand wieder in den Fasern eines festen Stoffes, jedoch war es jetzt Daniels grüne Uniformjacke. Er hatte Jack kurzerhand in den Arm genommen, um ihm mehr Beistand und Trost spenden zu können. Nie zuvor hatte Daniel sich auf dieser Seite ihrer Freundschaft befunden - O’Neill war immer der Stärkere und Distanziertere von ihnen gewesen - dennoch war nichts Befremdliches in dieser Situation.
Sie waren Freunde, die waren für einander da und sie trugen beide den gleichen Schmerz in ihrer Brust. Jack wusste ihn nur besser zu unterdrücken. Jedenfalls so lange bis er für sich alleine war. Dieses eine Mal ließ er es zu, dass sein Freund ihn so sah, dass er sich von diesem trösten ließ. Jack hatte einfach nicht mehr die Kraft, sich gegen den auf-kommenden Schmerz zu wehren, sich gegen die Trauer und die Wut in seinem Inneren zu sperren. Er fühlte sich hilflos und die Umarmung seines wahrscheinlich besten Freundes gab ihm den nötigen Halt, den er im Augenblick so dringend brauchte.
Sein Stolz hatte es ihm sonst immer verboten, Schwäche zu zeigen, doch durch Daniels bloße Gegenwart hatte er begriffen, dass Gefühle alles andere als Unfähigkeit war, sondern vielmehr der Beweis dafür, dass er ein fühlendes We-sen und am Leben war. Das Militär hatte ihn hart gemacht - er musste es auch sein, um ertragen zu können, was ihm Tag für Tag widerfuhr - doch es hatte ihn auch vergessen lassen, dass es mehr gab als die Arbeit, dass man trotz allem nichts weiter war als ein Mensch, ein fehlbares Wesen. Er konnte zwar nicht ganz über seinen Schatten springen, aber er konnte diesen Schritt tun und Daniel an sich heranlassen. Das ebnete beiden eine neue Sicht der Dinge und eine wei-tere, tiefere Ebene ihrer Freundschaft.
„Ich weiß es nicht.“, gab Daniel ehrlich zurück, fuhr seinem Freund beruhigend über den Rücken. „Darauf gibt es wohl keine Antwort. So ist das Leben halt. Ich weiß, dass dir das nicht hilft, aber du kennst mich, ich bin nicht besser dar-in, andere zu trösten als du.“ Sie lösten sich von einander und sahen sich an. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf Daniels Gesicht gebettet - eine Geste der Zuversicht. „Aber wenn es dich beruhigt - er sagt denn, dass du verschont geblieben bist.“ Jack blickte ihn irritierend an. Diese Annahme widersprach allem, was er gerade von Doktor Fraiser gehört hatte, allem womit er gerade kämpfte klarzukommen.
Daniel fuhr auf das Schweigen seines Freundes hin fort, erklärte ihm seine abwegige Theorie: „Na ja, sieh es doch mal so: Du bist mehr als einmal von den Toten auferstanden oder wenigstens so etwas Ähnliches. Da war der Sarko-phag, als Hartor dich zu einem Jaffa machen wollte, und natürlich die Nox, die uns alle wiedererweckt hatten, um nur zwei Beispiele zu nennen. In jedem dieser Fälle hätte dich die Krankheit längst befallen haben können, ohne, dass es dir klar gewesen wäre.“ So skurril das auch klang, auf eine unwirkliche Weise half es Jack, wenigstens im Moment damit zu-rechtzukommen, dass es ihn als Einzigen nicht erwischt hatte. Diese Annahme war mehr als unfassbar und so gut wie ausgeschlossen, doch der Funken einer Wahrheit hätte darin vorhanden sein können und das war alles, was O’Neill jetzt so furchtbar dringend brauchte.
„Du spinnst.“, flüsterte er seinem jungen Freund kraftlos entgegen. Daniels Lächeln wurde breiter und auch auf Jacks Lippen zeichnete sich ein Hauch dessen ab.
„Schlaf etwas.“, sagte Jackson ruhig und O’Neill ließ sich in die Kissen zurücksinken, schloss geschafft die Augen. Er war müde, so unendlich erschöpft und kraftlos. Er fühlte sich, als ob er Jahre nicht geschlafen hätte - er spürte aber auch, dass er lebte und er genoss dieses Gefühl. Irgendwie bahnte sich der Gedanke, dass alles schon wieder gut wer-den würde, wenn er es nur zuließ, in das Wirrwarr in seinem Kopf, ehe er ins Land der Träume hinab sang. Daniel blieb die ganze, restliche Nacht bei ihm. Er erlaubte es sich nicht, von Jacks Seite zu weichen, ehe dieser nicht die Kraft hatte, mit sich allein sein zu können. „Ich bleibe bei dir.“

Ende

© 04/2004 Lenari


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