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Commander Jarod Dillan von Lenari

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Kapitel Bemerkung: Jarod folgt seiner Vision und macht eine Erstaunliche Entdeckung, was nicht ohne Folgen bleibt...
Jarod 6: Jarods Entdeckung

Am nächsten Morgen weckte mich das Piepen meiner Armbanduhr. Ich ließ sie mit einem Knopfdruck verstummen und sah auf die dunkelblauen Ziffern. Sie zeigten blickend sechs Uhr in der Früh an. Ob es auf diesem Planeten auch wirklich so spät war, konnte keiner sagen, jedoch schien es im Freien schon längst wieder Tag zu sein. Brütende Hitze machte sich zusehends in meinem Zelt breit, meine Shorts klebten unangenehm an meiner Haut und ein dicker Schweißfilm hatte sich über Nacht auf meinem ganzen Körper abgelagert. Was hätte ich jetzt nicht alles für eine kalte Dusche gegeben, doch bis ich diese Erlösung erfahren konnte, würden noch Stunden vergehen. Ich würde es schon irgendwie überstehen, falls ich das überhaupt musste. Ganz in der Nähe war schließlich immer noch der See.
Sam hatte keine wild gewordenen Haie oder Ähnliches feststellen können, was mich abknabbern könnte, also wieso sollte ich es nicht versuchen. Mehr als zum Abendessen werden, konnte ich schließlich nicht. Ich erhob mich schweren Herzens, schnappte mir frische Sachen und verließ mein Zelt. Niemand war zu sehen. Sie schliefen allem Anschein nach noch. Noch färbte die aufgehende Sonne den Himmel leicht rötlich, doch bald würde er wieder in sanftem türkis erstrahlen. Ein etwas befremdender Anblick, aber auch das war zu verkraften. Vielleicht war es gerade das, was diesen Planeten so einzigartig machte. Ich streckte mich gen Himmel, was ich sofort wieder bereute, als ein stechender Schmerz meine Brust durchfuhr, und folgte dann immer noch leicht verschlafen dem Pfad zum See, welchen ich auch am vorherigen Abend genommen hatte.
In Gedanken ging ich schon einmal durch, was der heutige Tag mit sich bringen würde. Eine Angewohnheit von mir. Ich würde mir die einzelnen Gebäude näher ansehen, auf Zeichen achten, so wie es mir meine Vision gesagt hatte - falls man das überhaupt so nennen konnte - würde sicher wieder einen großen Haufen Süßigkeiten in mich hineinschaufeln und mich währenddessen so ziemlich zu Tode schwitzen. Das würde ein toller Tag werden. Wie zur Bestätigung knurrte mein Magen lautstark, doch ich ignorierte ihn. Mir war leicht duselig, die Spritze von Doktor Fraiser schien ihre Wirkung zu verlieren. Jetzt wusste ich wieder, was das Piepen meiner Armbanduhr wirklich zu bedeuten hatte. Ich sollte für Nachschub an dem hemmenden Insulinzeug sorgen. Na ja, dass würde auch noch bis nach dem Bad warten können. Im Grunde hatte ich zwar keine große Lust dazu, mir noch eine von diesen widerlichen, langen Nadeln in den Arm zu rammen, doch ich musste unweigerlich zugeben, dass es mir weitaus länger gut ging und die Schwächeanfälle und Schwindelattacken deutlich nachgelassen hatten. Endlich kam ich ans Ufer des Sees, welcher in herrlichen Farben glitzerte. Ich suchte mir einen kräftigen Ast, welcher von den umliegenden Bäumen ins Wasser ragte, nutzte ihn als Sprungbrett und tauchte kopfüber ins kühle Nass.
Der See war tief und klar, anders als die Meisten der Erde. Ein Stück unberührte Natur. Der Grund war von Algen befreit, was auch keine größeren Fische zuließ. Perfekt zum schwimmen. So schien nicht nur ich zu denken, denn als ich näher ans Ufer tauchte, erspähten meine Augen zwei überaus entzückende, schlanke Frauenbeine. Das konnte nur Carter sein. Das unbändige Verlangen überkam mich, ihr einen heiden Schreck einzujagen und da ich sowieso langsam das Bedürfnis verspürte, Luft holen zu müssen, schien es der beste Zeitpunkt zu sein. Genau vor ihr schoss ich mit einem Ruck aus dem Wasser, was sie laut aufschreien ließ. Ihr Atem ging schwer, der Schreck saß ihr in den Knochen, doch langsam wurde aus dem entrüsteten Gesichtsausdruck ein leicht zorniger.

„Was fällt dir ein, mich so zu erschrecken.“, fuhr sie mich an und stemmte ihre Hände in die Hüften. Ich konnte nicht mehr an mir alten und brach in schallendes Gelächter aus. Kurz darauf tat sie es mir gleich. Wenn nicht schon von ihrem Schrei, dann spätestens jetzt wachten auch die anderen auf. Ich beruhigte mich allmählich wieder und auch sie schien sich wieder zu fassen.

„Sorry!“, keuchte ich. Meine Lungen schrieen noch immer nach Sauerstoff, welcher durch den Lachanfall nur vermindert in meinen Kreislauf gelangt war. „Es war einfach zu verlockend.“ Zur Strafe landete eine ganze Ladung Wasser in meinem Gesicht, was kurzerhand in eine Wasserschlacht ausartete. Zunehmend merkte ich, wie meine Kraft schwand und immer wieder verschwamm die Welt vor meinen Augen oder wurde für einen kurzen Moment dunkler. Sam bemerkte das schnell und unterließ es, mich weiterhin mit Wasser zu ärgern. Vielmehr befahl sie mir, meinen Arsch in Bewegung zu setzten und mir gefälligst etwas Süßes zu gönnen und diese blöde Spritze zu verpassen. Ich war ehrlich gesagt ganz froh, dass sie hier war, denn Colonel O’Neill hätte sicherlich übel Lust verspürt, mich ganz dezent deswegen aus dem Verkehr zu ziehen und mich nach Hause zu schicken. Nicht, dass ich ihn nicht verstehen würde, in letzter Zeit schwankte mein Energiepegel ganz schön von einem Extrem ins anderen, aber das würde sich sicherlich wieder legen. Es lag nur an der neuen Umgebung, der Aufregung und er Feindseligkeiten gegenüber meinem Vorgesetzten. Nach einer Weile würde ich mich schon daran gewöhnt haben. Darüber hinaus hatte er erst vor kurzem seinen besten Freund verloren, ihm passte es einfach nicht, dass ich dessen Platz mir nichts, dir nichts einnahm. Die Anbandelei mit Sam in der Bar setzte allem noch die Krone auf. Das hätte ich mir nun wirklich verkneifen müssen. Aber im Grunde war O’Neill selbst Schuld, schließlich war er zu feige über seinen eigenen Schatten zu springen und Sam war ehrlich gesagt auch nicht viel besser. Sie versteckten sich hinter Regeln, die sie eigentlich schon längst gebrochen hatten, denn aus Kollegen waren in all den Jahren längst Freunde geworden, die mehr füreinander erfanden, als sie zugeben wollten. Wenn sie den Spannungen endlich Luft machen würden, könnten sie vielleicht sogar wieder vernünftig miteinander arbeiten. Ich würde es ihnen bei Gelegenheit wieder vorschlagen - sie, wenn es nötig war, sogar dazu zwingen. Auf dem Weg zurück begegnete mir auch schon Jack.

Ein mürrisches „Morgen!“ war alles, was er für mich übrig hatte, aber das musste noch lange nichts bedeuten. Auf jeden Fall redete ich mir das ein. Im Lager angekommen, traf ich Teal’c an, welcher immer noch sein Kel’Noreem durchzuziehen schien. Wie man sich bei dieser brütenden Hitze überhaupt konzentrieren konnte, war mir ein Rätsel. Ich beschloss kurzerhand, ihn nicht zu stören und verzog mich in mein Zelt, um mich anzuziehen. Da ich sowieso wieder zu schwitzen anfangen würde, musste eine dünne Hose genügen, die ich darüber hinaus noch umkrempelte, damit es nicht mehr war als eine Shorts. Ein Anblick, der Jack sicher nicht gefallen würde. Dann zog ich die Spritze aus meinem Rucksack und drahte sie zwischen meinen Fingern hin und her. Ich musste mich zwingen, die Schutzkappe von der Nadel zu nehmen, die restliche Luft herauszudrücken und sie mir in eine Vene zu spritzen. Ich sah dabei nicht wirklich hin. Meine Abneigung gegen Nadeln hatte sich nicht gelegt und würde es auch nicht mehr. Somit hatte ich nur noch knapp zwölf Stunden. Nicht mehr allzu viel Zeit. Ich musste mich somit beeilen. Schnell zog ich mich zu Ende an, schnappte mir meine Videokamera und trat nach draußen. Es schien von Augenblick zu Augenblick heißer zu werden. Unter anderen Umständen, wenn ich mit einer attraktiven Frau alleine gewesen wäre, dann hätten mich diese Temperaturen durchaus angesprochen, aber nicht, wenn ich zu arbeiten hatte. Das hat mich an den Ausgrabungen in Geize, bei denen ich während meiner Studienzeit mitwirken durfte, am Meisten gestört. Ich war mehr der Typ für kalte Winterabende auf dem Eis im Zentral Park oder in einem Stadion unter anderen verschwitzten Eishockeyspielern. Das war mehr mein Element, aber man kann ja schließlich nicht alles haben. Da muss ich durch und hoffen, dass es das nächste Mal nicht ganz so warm werden würde. Ich beschloss etwas weiter weg zu gehen, denn hier kannte ich bereits alles. Etwas abgelegen hinter einer Waldgruppe - ich fragte mich, wie es die Bäume hier überhaupt aushielten - entdeckte ich eine weitere Ruine. Eine Art altertümlicher Tempel. Erinnerte irgendwie an die Beschreibungen des Eridutempels in Babylon. Die riesigen Steinsäulen, das große Holztor, die drei Stockwerke, die es in die Höhe ragte und der Steingarten rings ums Gebäude. Es war einfach beeindruckend. So gut erhalten hatte er noch nie einen Tempel aus grauer Vorzeit vor sich gehabt. Jetzt ahnte er erst wirklich, warum dieser Daniel seinen Job so sehr geliebt hatte. Es war nicht nur die Tatsache, dass er so den Tod seiner Frau rächen und ihren Sohn finden konnte, er erlebte auch Geschichte hautnah. Wie viele Anthropologen konnten das schon von sich behaupten. Das Tor stand offen, also trat ich kurzerhand ein. Von innen sah es noch kolossaler aus, als von außen. Kunstvolle Wandverziehrungen, Fresken an dem Deckengemäuer, aufwendig geformte Statuen als Gold, Silber und Marmor, ein langer breiter Gang, der zum Altar führte und der Götterschrein selbst. Ich schritt näher heran. Ein samtenes Tuch lag auf dem Podest vor dem Altar. Ich fuhr mit den Fingern darüber, während ich alles aufzeichnete. Dann schlug ich es auf. Eine Steintafel befand sich unter dem kostbaren Stück Stoff. Fremdartige Glyphen waren darin eingemeißelt. Eine Botschaft für die Ewigkeit. Ich konnte sie lesen. Sie waren ganz klar sumerisch. Ich hatte mich seid Monaten mit nichts anderem mehr beschäftigt und sie hatte mir das Meiste beigebracht, als sie diese alte Kultur studierte. Ich wusste, was ich da vor mir hatte und mit etwas Glück würde ich die Bedeutung der Steintafel verstehen, vielleicht sogar erfahren, was hier geschehen war. Sicherheitshalber machte ich ein digitales Foto, bevor ich sie anhob. Sie war leichter, als ich annahm. Plötzlich knisterte mein Funkgerät und ich legte sie zurück auf das Pult.

Colonel O’Neills Stimme drang durch den Lautsprecher: „Commander Dillan, bitte melden.“ Er klang wütend. Einen Moment spielte ich schon mit dem Gedanken, erst gar nicht zu antworten, doch seine nächsten Worte ließen mich diesen Plan gleich wieder verwerfen. „Verdammt noch Mal, Dillan, melden sie sich gefälligst oder ich trete sie zurück nach Hause und das ohne Stargate.“

„Bin hier, Sir!“, antwortete ich schließlich sachlich. „Ich habe eine halbe Meile südöstlich eines Tempels gefunden. Sie sollten sich das mal ansehen. Beeindruckend.“ Eine Weile kam nichts, dann rauschte es wieder.

„Wir sind gleich bei ihnen!“, gab diesmal Major Samantha Carter zurück. Im Hintergrund hörte ich leises Fluchen und die wüstesten Beschimpfungen, die Jack ausstieß. Ganz offensichtlich gefiel ihm mein Alleingang überhaupt nicht. „Brauchen sie irgendetwas?“

„Ja, in meinem Zelt liegt ein schwarzes Notizbuch. Könnten sie es mir bringen, bitte. Und ein paar Schokoriegel wären auch nicht schlecht.“, entgegnete ich und war dankbar, dass ich nicht Colonel O’Neill hatte darum bitten müssen. Wahrscheinlich hätte dieser es dann auch noch absichtlich vergessen.

„Geht klar! Bis gleich!“ Ich legte das Funkgerät bei Seite und nahm wieder die Steintafel zur Hand. Die Videokamera hatte ich bereits ausgeschaltet und sicher auf dem Fußboden platziert. Die ersten Worte schienen eigentlich noch ganz einfach, doch danach wurde es schon schwieriger. Es war gut, dass ich sie um meine Aufzeichnungen gebeten hatte, denn ohne würde es diesen Text wohl nicht übersetzten können. Alles, was ich herausbekam, bis Sam und die anderen eintrafen, war, dass es sich um eine Art Portal handelte, welches die Götter zum reisen benutzten. Hätte genauso gut eine Beschreibung des Sternentores sein können, so wie sie in Geize gefunden wurde, doch das nahm ich eher weniger an. Mehr eine Art Ringtransportsystem oder Ähnliches. Wenn ich mit meiner Theorie richtig lag, was durchaus im Bereich des Möglichen lag, und ich davon ausgehen konnte, dass es sich bei den Göttern der alten Sumerer um Antiker handelte - die, die vom Himmel auf die Erde kamen - dann war die Tafel die Beschreibung, die einem sagte, wie man auf ihre Schiffe gelangte oder sogar zu ihrem Heimatplaneten. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie, hoffen, dass die Vorrichtung nicht zerstört wurde, und beten, dass Colonel O’Neill mir glaubte und erlaubte, es auszuprobieren. Letzteres würde sich als das schwierigste Unterfangen herausstellen, so wie es sonst auch schon war.

„WOW!“, stieß Sam begeistert hervor. Alle drei staunten nicht schlecht, als sie das Innere des Tempels betraten, auch wenn Jack versuchte, unbeeindruckt zu wirken. „Das ist ja unglaublich.“

„Sag ich ja!“, gab ich grinsend zurück. Sie erinnerte mich an ein kleines Kind im Süßigkeitenladen. Jacks Gesicht hingegen verzog sich schmerzvoll, da er sicherlich gerade das Selbe dachte und das mit Doktor Jackson assoziierte. Normalerweise hätte ich durchaus nichts dagegen, ihn etwas leiden zu lassen, doch diese Art Schmerz war es eigentlich nicht, was ich für ihn wollte. Mehr eine schmerzende Rippe, wie sich die Meinige wieder zu Wort meldete, als ich Sam das Notizbuch abnahm, welches sie mir zusammen mit mehreren Schokoriegeln reichte.

„Und das ist alles? Dafür sind wir hierher gelatscht?“, fragte Jack schließlich gereizt. „Für einen Haufen Steine und ein paar Bilderchen. Das kann ich auch im Museum haben.“ Ich verkniff mir mühsam die Frage, ob er überhaupt je im Museum gewesen war und räusperte mich, um meinen aufkeimenden Ärger herunterzuschlucken.

Ich wehrte mit knirschenden Zähnen ab: „Keineswegs. Laut dieser Tafel scheint hier irgendwo eine Art Portal zu sein, der zu den Göttern führen soll. Genaueres kann ich aber erst sagen, nachdem ich den Text vollständig übersetzt habe, was Dank der Hilfe von Major Carter, die mir meine Notizen gebracht hat, nicht allzu lange dauern sollte.“

„Ich gebe ihnen eine Stunde. Ich will nicht den ganzen Tag hier verbringen und Hammond ist nie sehr erfreut, wenn wir nicht pünktlich sind.“, gab O’Neill sarkastisch zurück. Ich verkniff es mir, ihm meine Faust in seine Visage zu rammen und widmete mich lieber meinen Aufzeichnungen.

„Wir werden ihn dennoch um etwas mehr Zeit bitten müssen, wenn ich wirklich Recht behalte. Das wäre der Fund des Jahrhunderts. Na ja, nach dem Stargate. Wir würden herausfinden, was genau mit den Antikern passierte, warum sie ausstarben und welche Technologien sie uns vielleicht noch hinterlassen haben könnten, die bei der Bekämpfung der Goa’uld nützlich sein könnten.“, fuhr ich unbeirrt fort. Ich hatte beschlossen, alle weiteren Kommentare fürs Erste zu ignorieren, wenn sie aus seiner Richtung kamen. Immer noch besser als sich ein Magengeschwür einzuhandeln. Diese Annahme, dass es dort Technologien gab, stimmte ihn vorerst milde, doch ewig würde ich seine Geduld nicht auf diesem Level halten können. Ich musste mich also etwas beeilen und Resultate Liefern. Wie die anderen es sechs Jahre mit diesem Mann ausgehalten hatten, war mir ehrlich gesagt weiterhin unbegreiflich. Ihre Nerven müssen dicker als Drahtseile gewesen sein und jetzt nur noch so dünn wie Zahnseide. Irgendwie so in der Art. Eine halbe Stunde und zwei Schokoriegel später hatte ich den Text endlich fertig übersetzt und jetzt ergab er auch irgendwie Sinn. Wie ich schon befürchtet hatte, handelte es sich um eine Art Rätsel, dass man erst lösen musste, um den Mechanismus in Gang zu bringen. Colonel O’Neill würde nicht erfreut sein, das zu hören. Das würde eine Zeitverzögerung bedeuten, die er sicherlich nur schwer bereit war, zu verkraften.

„Und?“, fragte Major Carter, als ich den Stift zur Seite legte.

„Auf der Tafel steht: ‚Den Segen der Götter wird empfangen, wer auserwählt ist, die Steine zu führen und das Tor zu den Sternen zu öffnen. Es sind neunzehn heilige Kristalle an der Zahl, doch lediglich neun von ihnen stehen euch zur Wahl. Bedenkt gut, welche ihr erwählt, denn nur die Wahren stehen wie ihr für sich selbst.‘ Auf jeden Fall so in der Art.“, antwortete ich ruhig. „Da ist auch noch eine Art Grundriss dieses Tempels auf der Rückseite mit fünf Vertiefungen. Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wo genau sich die Vorrichtung befinden soll.“

„Na dann können wir ja wider gehen.“, meinte Jack mürrisch. „Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock noch länger hier zu bleiben.“

„O’Neill, denkst du nicht, wir sollten uns noch etwas umsehen. Vielleicht entdecken wir ja etwas.“, wandte Teal’c ein. Er stand mir anscheinend auch bei oder er wollte einfach nur wissen, was sich auf der anderen Seite dieses Portals befand. So genau konnte ich das nicht sagen, da ich aus diesem Hünen einfach nicht schlau wurde, aber aus welchen Beweggründen er auch handelte, sie kamen mir zugute.

„Darf ich mal sehen?“, hakte Sam nach und nahm mir die Tafel aus der Hand, die ich mittlerweile umgedreht hatte. Sie sah sie sich kurz an, schnappte sich meinen Stift und ein Blatt Papier, um dann die Punkte ungefähr genauso aufzuzeichnen. Dann begann sie diese zu verbinden. Nach der zweiten Linie sah ich auch bereits, war sie erblickte.

„Ein Pentagramm.“, stieß ich verblüfft hervor. Dann wurde mir alles klar. „Ein Stern, das Symbol der sumerischen Götter. In dessen Mitte muss sich die Vorrichtung befinden.“

„Das wäre dann das Podest.“, folgerte sie. Ich nahm meine Notizen und den Samt vom Pult und untersuchte diesen genauer. Die Deckplatte bestand aus zwei Hälften, doch sie hafteten fest zusammen. Selbst mit Gewalt bekam ich sie nicht auseinander. Die Verschlüsse saßen zu fest. In all den Jahren schienen sie eingerostet zu sein. Ohne den Schlüssel würde man sie wohl nicht aufbekommen, falls das Schloss überhaupt noch funktionierte.

„So ein Dreck!“, stieß ich schließlich hervor. „Mist!“

„Lassen sie mich mal!“, sagte Jack plötzlich, der vor Ungeduld fast zu platzen schien. Er wollte anscheinend nur so schnell wie möglich hier weg. Anscheinend war er wenig davon überzeugt, dass dieses Portal wirklich existierte und wenn doch, dann funktionierte es für ihn einfach nicht mehr richtig. Er war ein einfacher Mensch, dennoch schlummerte in ihm ein außergewöhnliches Potential. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mehr wusste, als er zugeben wollte. Ich trat bereitwillig zur Seite. Sollte er sein Glück doch versuchen. Ich ahnte irgendwie, dass er die Platte öffnen konnte, deswegen war ich auch nicht wenig überrascht, als sich bei ihm das Schloss so ziemlich von alleine öffnete und er mit Leichtigkeit die obere Platte abnahm. Er kommentierte das mit: „Ein Kinderspiel!“ Zum Vorschein kam eine Spirale aus neunzehn verschiedenfarbenden Kristallen, so wie es auf der Tafel stand. Sie waren wunderschön, in Samt gebettet und sicherlich seit Jahrhunderten unberührt. Ich wollte sie berühren, ließ es dann aber, da es möglich wäre, so den Mechanismus vorzeitig auszulösen. Ich durfte unsere Errungenschaften nicht leichtfertig aufs Spiel setzten, nur weil mich mein Eifer und meine Neugier übermannten. Ich war immer noch Soldat, ich musste sachlich bleiben und durfte mich nicht blenden lassen.

„OK, neun dieser Steine sind also nur nötig, um dieses Portal in Gang zu setzten. Das wären dann Milliarden verschiedener Möglichkeiten. Wir würden fast ein Jahr brauchen, um alle durchzuprobieren und dass auch nur, wenn wir nicht schlafen, nicht essen und keine sonstigen Pausen einlegen.“, meinte Sam geknickt.

„Carter, nicht gleich pessimistisch werden. Ich bin sicher, sie finden die Lösung.“, blieb Jack trotz allem optimistisch. Wahrscheinlich, weil mit solch einem Hindernis schon zu rechnen war. Auch wenn ich ewig hier bleiben müsste, ich würde herausfinden, welche Kombination dieses Portal in Gang setzte. Das war ich ihr einfach schuldig. „Und wenn sie in genau...“ Er sah auf die Uhr. „...acht Stunden nicht eine passende Kombination haben, verschwinden wir hier und überlassen das anderen. Die können dann meinetwegen hier auf Steinchen drücken.“ Mir gefiel dieses Ultimatum gar nicht, aber er würde mich sicherlich auch nicht zwingen, mit ihm zu gehen, dafür mochte er mich viel zu wenig. Er wäre sicher heilfroh, wenn ich hier versauern würde, anstatt ihm auf die Nerven zu gehen und ihm Sam streitig zu machen.



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© 2003 Lenari


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