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XV. Träume sind das Fenster zur Seele von Ship84

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Nächster Tag (9 Uhr)

Nicht mal die Sonne, die heute scheint, kann bis zu Sams Bett vordringen, die immer noch schläft. Nur halbwegs kann das Licht durch das Fenster, mit den Gitterstäben, die Dunkelheit vertreiben. Schritte sind vom Gang her, zu vernehmen und diesmal gelten sie ebenfalls Mrs. O’Neill’s Zelle, denn ein paar Sekunden später ist klimpern und anschließend das aufschließen der Tür zu hören. Wieder dringt der Lichtkegel, der Flurlampe, ein Stück in die Zelle.
„Los aufstehen!“, brüllt ein Wärter in Uniform, der an der rechten Seite einen Schlagstock trägt, aber in der Tür stehen bleibt. Die Gefangene reagiert nicht, drum geht der Wärter in die Zelle und tritt an das Bett heran. „Ich sagte, Sie sollen aufstehen!“, brüllt er erneut und rüttelt an Sam, die blitzartig wach wird. Erschrocken blickt sie sich um, da sie offenbar vergessen hat, wo sie ist. „Mitkommen“, brummt der Kerl und die Witwe nickt. Die Beiden verlassen die Zelle und gehen einen langen Gang entlang, vorbei an weiteren Zellen, die leer sind und erreichen eine große graue Tür. Vor dieser stehen zwei Wachen und haben Zat’s an ihren Beinen. Der Wärter gibt der rechten Wache ein Zeichen und dieser öffnet die Tür. Sofort blendet die Sonne den ehemaligen Colonel, so, dass sie nicht viel sehen kann. Der Wärter mit dem Schlagstock geht voraus und Sam versucht ihm zu folgen. Dann, nach ein paar Schritten, haben sie den Zellentrakt sowie das Gebäude verlassen und gehen auf einem kleinen Weg. Ihr Bewacher bleibt nach einigen Metern stehen, dreht sich zu der Gefangenen, geht an ihr vorbei und stellt sich an die Tür. Verblüfft sieht sie sich um. Vor ihr erstreckt sich weites offenes Land und augenscheinlich gibt es nichts anderes, als das Gebäude, mit den Zellen, hinter ihr. “Was soll das hier? Hat man mich freigelassen?“, schießen ihr die Fragen durch den Kopf.


„Gefällt es Ihnen“, hört sie, dreht sich hastig um und von links kommt der Franzose, der offenbar im Schatten auf sie gewartet hat, denn sie hat ihn zuvor nicht bemerkt.
„Was ist das hier?“, schüttelt sie leicht den Kopf.
„Ist das nicht offensichtlich?“, fragt Philippe und sieht eine verwirrte Gefangene. „Ihr kleines privates Gefängnis.“
„Aber“, deutet sie hinter sich.
„Ja, es ist wundervoll. Nicht wahr?“, hört er sich wieder selbstgefällig an. „Flüchten können Sie nicht, denn in welche Richtung Sie auch gehen würden, gibt es nichts außer diesem Gebäude“, offenbart er nun, doch die Witwe versteht seinen Wink immer noch nicht. „Schwierig. Schwierig“, bemerkt Patrice und lächelt. „Sie sind auf einem anderen Planeten, Chéri“, verkündet er und beobachtet, wie der Wissenschaftlerin die Kinnlade herunter fällt.
„Das ist nicht Ihr ernst?“, will sie wissen und das Grinsen wird immer größer. „Es ist Ihr ernst“, versteht sie es richtig und beantwortet ihre eigene Frage. Fassungslos dreht sie sich von ihm weg und geht ein paar Schritte. Es ist vorbei. Alles ist vorbei. Die Anderen können nicht wissen, dass ihre Freundin auf einem anderen Planeten ist. Ein Gefängnisplanet, wie es den Anschein hat und das kann nur eines bedeuten. Der Präsident benutzt das Stargate für seine eigenen Machenschaften. Aber auch etwas anderes ist nun offensichtlich. Sie hat blindlings einem Traum vertraut, bei dem sie dessen Bedeutung zu verstehen glaubte, doch sie hat sich gründlich geirrt. Was wäre bloß passiert, wenn ihre Tochter und ihr Vater sie begeleitet hätten? Eine Antwort darauf wird sie nun nicht mehr bekommen.
„Wenn Sie möchten, können wir Ihnen auch eine Bank hinstellen“, dringt seine Stimme an ihr Ohr und holt sie aus ihren Gedanken.


„Hm“, macht Sam nur und Patrice deutet es als ein „Ja“, dreht sich zu dem Wächter und gibt ihm ein Zeichen. Dieser nickt, greift in seine Tasche, holt einen Asgardstein heraus und aktiviert diesen.
Kaum einen Meter von der Wissenschaftlerin und zehn Meter von der Tür entfernt, taucht eine hübsche Parkbank auf. Sofort packt der Wächter den Stein wieder weg.
„Wir wollen doch, dass Sie es so bequem, wie möglich haben“, erklärt der Franzose feixend, doch die blonde Frau hört ihn nicht. Langsam geht sie zur Bank und lässt sich, während sie ihren Blick schweifen lässt, darauf nieder. Sie vermutet schon jetzt, dass es nicht lange dauern wird, bis ihr dieser Anblick zu wieder sein wird. Sie hört einen Vogel und sieht in den Himmel. Ein einzelner Falkenähnlicher Vogel kreist über dem Gebäude. Mit einem Mal, wohl durch den Vogel ausgelöst, vermisst sie den kleinen See. Ihren kleinen See, der ihr so viele schöne Stunden bescherte. Stunden, die sie mit ihrem Mann und ihren Kindern verbrachte. Im Hintergrund lächelt Philippe noch immer, denn, dass Sam so leidet, bereitet ihm richtig Vergnügen. Erfreut dreht er sich um, geht auf den Wächter zu und deutet auf sie. „Bis sie wieder zur Erde geht, kann sie so viel Zeit, wie sie möchte, hier draußen verbringen“, gibt er ihm die Anweisung und sein Gegenüber nickt.
„Verstanden Sir.“
„Gut. Eine Wache sollte sie jedoch stets im Auge haben,…“, gibt er weitere Anweisungen. „…aber nicht drangsalieren, so schön das vielleicht auch sein mag“, scheint er dann doch ein wenig Mitgefühl zu haben. Wieder nickt der Wächter und öffnet Patrice die Tür, die er dann offen lässt. Immer noch sitzt Sam auf der Bank und sieht in die Ferne. Vor kurzem hätte sie noch gedacht, dass der Traum nicht wahr werden würde, oder, dass der Franzose nur heiße Töne spucken würde, doch nun weiß sie es besser und ist verloren. Wahrscheinlich für immer.
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