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XIII. Das O'Neill Attentat - Band II: Nur ein Augenblick von Ship84

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Ein paar Stunden später

Die Haustür geht auf und Schritte sind auf der Treppe zu hören, doch Sam schläft so tief, dass sie das gar nicht mitbekommt. Leise wird die Schlafzimmertür geöffnet und es nähert sich Jemand ihrem Bett. Schlagartig schreckt Sam nun aus dem Schlaf und ihrem erschreckten Ausdruck folgt ein erleichtertes Lächeln, denn Janet steht neben ihrem Bett.
„Los, steh endlich auf“, fordert sie ihre Freundin sofort auf und zieht die Bettdecke zur Seite. „Du brauchst frische Luft.“
„Nein. Ich will nicht“, murrt Sam und zieht die Bettdecke zurück. Die Ärztin schüttelt mit dem Kopf und setzt sich auf die Bettkante. „Ich weiß, wie du dich fühlst, aber du kannst dich nicht ewig hier verstecken.“
„Ich kann es doch versuchen“, murmelt die Witwe in die Kissen.
„Nein, dass kannst du nicht“, widerspricht ihre Freundin sofort. „Seit über einer Woche liegst du hier. Jetzt steh auf und wir gehen einen Kaffee trinken.“
„Also schön“, ist ihre Antwort, strampelt sich von der Decke frei, steht auf und verschwindet im Bad. Erst jetzt, mit Blick in den Spiegel, bemerkt Sam, wie viel Kraft sie diese Monate gekostet haben muss, denn sie hat verheulte und Ringe unter den Augen.


Schnell wäscht sie ihr Gesicht und legt so viel Rouge auf, dass sie schon wieder menschlicher aussieht. Danach zieht sie sich eine Jeans und einen Rolli an, da es noch immer frisch draußen sein muss.
„Willst du zu ihr gehen“, möchte Janet wissen, als Sam wieder aus dem Bad kommt.
„Wen besuchen?“, fragt sie, ohne ihre Freundin anzusehen und Janet rollt mit den Augen.
„Vergiss es“, meint ihr Gegenüber dann und folgt der Witwe durch die Schlafzimmertür in den Flur.
„Hast du etwas von Daniel gehört“, möchte die blonde Frau schon freundlicher wissen und geht die Treppe ins Wohnzimmer runter.
„Ja, er ist wieder auf der Erde und wollte uns im Cafe treffen.“
„Schön, dann lass uns gehen.“ Der ehemalige Colonel zieht sich eine Jacke über, nimmt den Wohnungsschlüssel von der Kommode, die neben der Tür steht und Beide gehen hinaus. Draußen in der Einfahrt steht Janets Auto neben dem Jeep, auf dessen Kühlergrill GMC zu erkennen ist, den Jack für seine Familie gekauft hatte. Sie brachte es noch nicht übers Herz den Wagen zu verkaufen, doch ein paar Dinge fragte sie sich schon. Wofür brauchte sie noch so einen großen Wagen, wenn sie nun allein wohnte?


Die beiden Frauen steigen in Janets Wagen, ein silberner Ford Focus, verlassen das große Grundstück, auf dem nur noch eine einsame und traurige Frau wohnt und machen sich auf den Weg in die Stadt. Bis auf das Radio ist es sehr still im Auto, denn Sam beobachtet die Gegend, an der sie vorbeifahren und denkt an nichts. Lange kann sie nicht vor sich hinstarren, denn soeben fährt Janet, nach knapp zehn Minuten, auf den Parkplatz eines Cafes, das schon der Stammplatz der Ärztin geworden ist. Das Cafe Treloné hat erst vor kurzem aufgemacht und doch ist es sehr beliebt.
„Wir sind da“, holt Janet die blonde Frau aus ihrer Starre und stellt den Motor ab.
„Mhm“, ist Sams Antwort, steigt aus dem Wagen und beginnt zu lächeln, denn ein paar Meter von ihnen entfernt, steht Daniel und wartet auf sie. „Daniel“, freut sie sich und fällt ihm um den Hals.
„Hi Süße“, begrüßt er sie und nickt Janet zu, die sich zu ihnen gesellt. „Wie geht’s dir“, fragt er, nachdem die Witwe die Umarmung gelöst hat.


„Wie es Jemandem schon gehen kann, der seine halbe Familie verloren hat“, erklärt sie Schulterzuckend, worauf der Archäologe kurz zu Janet sieht, die ebenfalls nur mit den Schultern zuckt. Sie hat so etwas schon befürchtet. Ihre gemeinsame Freundin ist in Depressionen verfallen und kann, bis auf den tragischen Verlustes ihres Mannes und den hinterhältigen Verrat ihrer Tochter, an nichts anderes mehr denken.
„Lasst uns reingehen“, schlägt Janet vor. „Es ist noch ziemlich frisch“, fügt sie hinzu und die Beiden nicken. Langsam verlassen die Drei den Parkplatz und betreten das warme und wohl duftende Cafe, das um diese Zeit weniger gut besucht ist. Rechts neben dem Eingang sitzen ein paar Pärchen und frühstücken.
„Setzen wir uns dort hin“, deutet Fraiser nach links, neben dem Eingang. In einer Ecke, an großen Fenstern steht ein großer Tisch, der den Blick auf einen kleinen zugefrorenen Teich freigibt.
„Meinetwegen“, ist Sam eher lustlos und folgt den Beiden. Kaum haben sie sich gesetzt, kommt auch schon eine Kellnerin.
„Guten Morgen. Was darf ich Ihnen bringen?“, möchte die blonde Frau in einem höflichen Ton wissen.


„Ich nehme einen Latte Macchiato“, bestellt O’Neill und sieht zu Janet, die links neben ihr sitzt.
„Dasselbe.“ Die Kellnerin notiert die Getränke auf einem PDA ähnlichem Gerät und sieht zu dem Herrn in der Runde.
„Einen normalen Kaffee“, ist Daniels Bestellung, nachdem er auf dem Tisch einen Zuckerstreuer entdeckt hat. Die Dame nickt, gibt das Getränk ein und wuselt sich durch die Tische davon.
„Wie war dein Flug“, richtet sich die zweifache Mutter an den Archäologen, der rechts von ihr sitzt.
„Lang natürlich. Wenigstens konnte ich den Transporter hierher nehmen“, fügt Jackson hinzu und Sam nickt verstehend, da die Benutzung der Transporter noch mehr eingeschränkt wurde. Sie sind nun so eingestellt, dass nur bestimmte Orte anwählbar sind, wo zuvor nur die Reichweite eingeschränkt war. Wie einfach es doch mal war, als diese Jemanden an jeden Ort bringen konnten.
„Wie ist es da draußen so“, möchte sie weiter wissen.
„Nicht gut. Die Narris haben seit…“, bricht Daniel ab. „Na ja. Sie haben unseren Besuch wieder verschoben.“ Die blonde Wissenschaftlerin schüttelt leicht den Kopf. Wenn Jack nicht getötet worden wäre, dann hätten sie längst ihren Besuch bei den Narris gehabt und wüssten sicher ein paar Dinge mehr. „Die Allianz bricht weiter auseinander“, berichtet der Archäologe weiter. „Es sind immer noch die Tok’ra und die Jaffa, die weiterhin zu uns halten, aber das ist auch nur noch eine Frage der Zeit.“


„So…“, hören sie die Kellnerin, die sich mit den Getränken nähert. „…zwei Latte Macchiato und einen Kaffee“, verteilt sie die Kaffees auf dem Tisch, die Drei nicken ihr dankend zu und sie verschwindet wieder.
„Weißt du, wie es Tamara geht?“, will der ehemalige Colonel nun wissen, denn sie hat ihre Jüngste nicht vergessen.
„Soweit gut. Sie vermisst dich.“
„Ich sie auch“, bekennt Sam traurig. „Wäre diese vertrackte Situation nicht, dann wäre sie sicher wieder hier bei mir.“
„Bestimmt“, stimmt Janet zu und legt ihre Hand beruhigend auf Sams.
„Was ist mit den Dorranan?“, erkundigt sich die Witwe, doch Jacksons Blick verheißt nichts Gutes.
„Nichts. Kein einziges Wort.“
„Verdammt“, ist Sam sauer. „Wir hätten etwas tun können, aber…“, unterbricht sie und senkt ihre Stimme. „…der Präsident wird immer bekloppter“, meint sie und sieht zu ihrer Freundin.
„Er will alle Offiziere,…“, beginnt Janet zu erklären, da sie den Blick verstanden hat. „…die im Center gearbeitet haben, vor ein Kriegsgericht stellen“, fährt sie fort und dem Archäologen fällt die Kinnlade herunter.
„Was? Das darf nicht wahr sein.“


„Ich weiß und vor allem, welches Verbrechens haben wir uns schuldig gemacht? Die Galaxie erforschen zu wollen?“, stellt die blonde Frau eine rhetorische Frage.
„Hast du eigentlich…“, will Daniel eine Frage stellen, merkt dann aber das leichte, aber energische Kopfschütteln von Fraiser.
„Was?“, will O’Neill wissen und bemerkt den Blick der Ärztin.
„Wenn du wissen willst,...“, beginnt sie, blickt noch einen Moment zu ihrer Linken und wendet sich dann dem Herrn zu. „…ob ich mit ihr gesprochen oder sie besucht habe, dann ist „Nein“ meine Antwort. Sie gehört nicht mehr zur Familie“, offenbart sie und trinkt einen Schluck von ihrem Latte.
„Sam“, ist der Archäologe entrüstet. „Wie kannst du das sagen?“
„Wieso sollte ich etwas anderes sagen?“, zuckt sie gleichzeitig mit den Schultern. „Das kann und werde ich nicht. Ich habe nur noch eine Tochter. Baster.“ Ihr Freund schüttelt den Kopf, denn die wissbegierige Wissenschaftlerin hat sich ganz schön verändert. Seit Jacks Tod ist sie nicht mehr die einfühlsame und verständige, sondern egozentrisch und kaltherzig. Vor allem ihrer Tochter gegenüber. Nun steht Mrs. O’Neill auf, da sie einen Moment für sich braucht. Um in Ruhe durchatmen zu können, stellt sie sich, mit verschränkten Armen, ans Fenster. Auch Janet und Daniel sagen nichts mehr, sondern nippen abwesend an ihren Kaffees. Währenddessen ist Sam in ihren Gedanken versunken und lässt die letzen Wochen noch einmal Revue passieren.
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