Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Eine kleine Weihnachtsgeschichte von Lenari

[Reviews - 1]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Eine kleine Weihnachtsgeschichte


Es klingelte am 24.12.2002 an Samantha Carters Haustür und als sie öffnete, blickte sie in die Gesichter ihrer Freunde. Aber da fehlte doch einer. Doktor Daniel Jackson, der Jaffa Teal’c, Doktor Janet Fraiser, Cassandra und, nein, Colonel Jack O’Neill war nicht dabei.

"Wo ist den der Colonel?", fragte Sam, nachdem sie alle hinein gebeten hatte. "Ich dachte, er wolle auch kommen."

"Will er auch noch.", antwortete Daniel während er seine Jacke ablegte. "Er hat nur etwa vergessen. Sicher ist er bald da." Sie setzten sich ins Wohnzimmer, wo bereits Sams Familie wartete, na ja, alle bis auf ihren Vater. Dieser hatte sich leider nicht losreißen können. Zuviel Arbeit wartete auf ihn und selbst an Weihnachten hörten sie nicht auf, nach ihnen zu fahnden. Das hatte Sam eigentlich fast die Stimmung vermiest, aber sie konnte es ja noch nachholen, da war sie sich sicher. Sie holte jedem ein Glas Eierpunsch und setzte sich zu ihnen. Das Zimmer wurde lediglich durch den riesigen Baum und ein paar Kerzen erhellt. Das bot ein schummriges Ambiente. Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen stieg einem in die Nase und würde bald durch den einer gigantischen Pizza abgelöst werden, welche Sam vor ein paar Minuten in den Ofen geschoben hatte. Cassandra hatte sich zu den Kindern ihres Bruders gesellt und las ihn eine Geschichte vor, die sich natürlich um Weihnachten drehte. Es war die von Rudolf dem Renntier.

"Was habt ihr eigentlich so über die Feiertage vor?", fragte Sam ihren Bruder Mark. Es schien nur belanglose Konversation zu sein, doch sie hatte einen Hintergedanken, denn diese Frage hatte etwas mit ihrem Geschenk zu tun, welches Jack und sie sich für beide ausgedacht hatten. Deswegen wartete sie auch so ungeduldig darauf, dass er endlich auftauchte, denn sie mussten es noch heute Abend bekommen.

"Wir wissen es noch nicht. Vielleicht besuchen wir meine Eltern.", antwortete Rebekka, Marks Frau. "Sie hat immer einen Haufen Geschenke für die Kinder."

"Wo war Jack eigentlich heute Nachmittag?", wandte Sam jetzt das Wort an Daniel. "Er wollte doch mit uns zu Mittag essen."

Er entgegnete: "Er hat Cassandras alter Grundschule einen Besuch abgestattet und an die Kinder Geschenke verteilt. Er meinte, er müsse unbedingt noch etwas Gutes tun, bevor der Weihnachtsmann bei ihm reinschneit, sonst würde er sicher nichts bekommen." Beiläufig hakte er nach: "Wo ist eigentlich dein Vater?"

"Er konnte leider nicht kommen. Hat zuviel zu tun. Aber ihr seit ja da.", meinte Sam etwas traurig und ging in die Küche, um sich noch ein Glas Punsch zu holen. Im selben Moment klingelte es an der Tür. Sofort war sie an dieser und öffnete sie. Jack stand grinsend vor ihr mit Weihnachtsmannmütze auf dem Kopf und weißem langen Bart im Gesicht. In der Hand hielt er einen braunen Sack.

"Ho, ho, ho! Warst du denn auch artig?", begrüßte er sie.

"Bis jetzt schon.", gab sie lächelnd zurück und bat ihn herein. Er zog sich die Schuhe aus, legte seine Jacke ab und trat dann hinter ihr in die Wohnstube, wo alle versammelt waren. Auch diesmal ließ er wieder seinen Spruch ab und bekam ein einstimmiges Ja als Antwort.

"Na dann wollen wir mal." Jack griff in den Sack und holte ein mittelgroßes Geschenk hervor. Sam hatte nicht damit gerechnet, dass er den Weihnachtsmann mimen würde, doch er war immer wieder für eine Überraschung gut. Sicher machte er das nur wegen den Kindern, die er ja so liebte. Sicher hatte er es so auch bei den Kindern aus der Grundschule gemacht. Er war wirklich unverbesserlich und ein liebenswerter Engel. "Haben wir hier einen Tim Carter?"

"Ja hier!", schrie Samanthas Neffe und kam sofort angerannt. Jack überreichte es ihm feierlich. Tim bedankte sich schnell und lief wieder auf seinen Platz. Nach und nach verteilte Jack die Geschenke, welche sofort aufgerissen wurden. Drei Stunden Arbeit in weniger als zehn Minuten waren dahin, aber die strahlenden Gesichter waren es Wert. Das war für ihn das größte Geschenk, deswegen hatte er für sich auch nichts eingepackt. Tim bekam ein ferngesteuertes Auto, Lilian, Marks Tochter, eine Barbieprinzessin, Daniel die Erstausgabe von einem Buch, dessen Titel Jack nicht einmal aussprechen konnte, Teal’c eine Winterausrüstung, sprich Schal, Handschuhe und Mütze, und Mark und seine Frau Kinderfreie Weihnachtstage in einer Hütte am Rande eines großen Sees in Minnesota. Babysitter würden natürlich Sam und er spielen. Ach ja, Cassandra bekam die Halskette, die sie sich so gewünscht hatte und Janet sündhaft teuere Ohrringe. Alle bekamen etwas außer Sam.

"Was denn, für mich kein Geschenk dabei?", fragte sie leicht beleidigt und sah ihn schmollend an. Jack drehte seinen Sack um und schüttelte kräftig, doch da war nichts, dann klopfte er seine Sachen ab.

"Ich hatte doch etwas?", kommentierte er laut. "Ich glaube, ich werde langsam alt. Jetzt muss ich es doch glatt im Schlitten liegen gelassen haben. Am Besten ist wohl, ich werde es holen gehen." Er wollte sich gerade umdrehen, als er dann doch inne hielt und sich mit der flachen Hand an die Stirn schlug. "Ich seniler alter Mann. Ich brauche doch nur zu pfeifen." Ein lauter Pfiff ertönte und kurz darauf betrat Jakob Carter den Raum.

"Dad?!", stieß Sam ungläubig hervor und fiel ihrem Vater um den Hals. "Ich dachte, du könntest nicht kommen."

"Ja und es war wirklich schwer das auch so rüberkommen zu lassen. Weißt du eigentlich, wie schwer das ist, so etwas hinter deinem Rücken zu planen ohne das du etwas mitbekommst?", sagte Jack breit grinsend.

"Obwohl ein einfaches ‚Komm rein!‘ auch genügt hätte.", wandte Jakob ein.

"Danke!" Sam gab Jack einen Kuss auf die Wange. Dieser zeigte bedeutsam mit dem Finger nach oben und dort erblickte man einen Mistelzweig.

"Santaklaus ist auch nur ein Mann. Er will einen richtigen Kuss.", protestierte er dagegen, dass das schon alles gewesen sein sollte. Sam stellte sich auf Zehnspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Als sie sich wieder lösten, wankte er leicht. "Ja, so gefällt das dem Weihnachtsmann, aber leider muss er jetzt gehen." Jack verließ das Wohnzimmer und legte dann endlich den Bart ab, der ihn schon zu jucken begann. Die Mütze setzte er Sam auf den Kopf, welche ihm gefolgt war. Jack entdeckte den Teller mit Plätzchen und die Milch. Neugierig fragte er: "Ist das etwa für mich?"

"Sieht ganz so aus.", entgegnete Sam. Er nahm einen großen Schluck von der Milch, so dass er einen Milchbart bekam und schnappte sich den Teller mit Keksen. So kehrte er in die Wohnstube zurück.

Sofort rief Tim empört: "Das war für den Weihnachtsmann."

"Oh, er hat gesagt, ich darf sie essen. Er macht Diät, müsst ihr wissen. Hat seine Frau ihm verordnet.", wehrte er prompt ab und ließ sich bei den Kindern nieder. "Er ist Santa, er schenkt gerne und ich teile für mein Leben gern. Wollt ihr auch einen?"

"Ja!" Sie griffen zu und bissen genüsslich in die Leckereien. Die anderen konnten nur den Kopf schütteln.

"Unverbesserlich, dieser Mann.", bemerkte Jakob belustigt.

"Und unwiderstehlich.", flüsterte Sam und setzte sich zu ihrem Vater. Laut meinte sie: "Ich glaube, Santa hat auch ein Geschenk für ihn dagelassen." Sofort wurde Jack hellhörig.

"Ach, hat er das?", hakte er neugierig nach. Sam stand auf und holte ein Päckchen aus dem Schrank, bevor sie es ihm überreichte.

"Frohe Weihnachten!" Er machte es auf und zum Vorschein kam ein Bild von seinen Freunden in einen silbernen Rahmen gefasst. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

"Krasses Geschenk.", sagte er. "Sogar mit General Hammond. Darauf sind wirklich alle versammelt, die mir am Meisten auf die Nerven gehen." Alle lachten sogleich laut los und auch Teal’c hatte den Anflug eines Grinsens auf dem Gesicht. Langsam schien er Jack O’Neills Witze zu verstehen. Auf einmal hörte man ein lautes Magenknurren. "Was? Ich habe heute kaum etwas gegessen und dann dieser verführerischer Pizzaduft. Da kann der Magen nur protestieren." Wieder erhellte Gelächter den Raum und Sam machte sich daran, die Pizza aus dem Offen zu holen. Jack bot sich sofort an, ihr zu helfen, da er ja sowieso gerade stand. Janet und Rebekka deckten inzwischen den Tisch und Daniel holte noch eine Runde Punsch. Jakob überbrückte die Zeit mit seinen Enkeln, die ihm voller Stolz ihre Geschenke präsentierten und Mark versuchte Teal’c zu erklären, wer Santaklaus war und wieso man dieses Fest feierte. Die Jesusgeschichte halt.

"Noch mal danke für das Geschenk. Ich habe mir nichts sehnlichster gewünscht.", meinte sie, während sie die Pizza zuschnitt.

"Ach wirklich? Dein Dad meinte da etwas anderes.", gab Jack zurück. Sam sah ihn verwundert an, doch er tat geheimnisvoll. "Alles zu seiner Zeit, Sam."

"Wenigstens einen Tipp. Bitte Jack!", bettelte sie.

Er gab sich geschlagen und sagte: "Na schön, ein kleiner Hinweis. Es ist sehr alt und sehr persönlich."

"Ich bekomme dich als Geschenk.", witzelte Sam.

"Eh, so alt bin ich nun auch wieder nicht.", protestierte Jack und begann die Pizzastückchen vom Blech zu nehmen und auch einen Teller zu packen.

"Das haben sie aber vorhin selbst gesagt. Ich zitiere: Ich seniler alter Mann.", machte sie ihn nach.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich so etwas gesagt haben sollte.", wehrte er ab und spielte geschickt auf das senil hin. Samantha konnte nur den Kopf schütteln. Ein zweiter Teller füllte sich noch mit Pizza und dann brachten sie diese beiden rein. Natürlich so, dass sie wieder unter dem Mistelzweig landeten.

"Ihr müsst euch küssen!", rief Daniel. Sam und Jack drehten sich ein Stück jeweils in die entgegengesetzte Richtung und gaben sich noch einen Kuss.

"Also langsam wird es albern.", flüsterte er ihr zu.

"Ich hätte mal mehr aufhängen sollen?", bemerkte Sam stattdessen, grinste ihn kurz an und widmete sich dann wieder ihrer Pizza. Sie aßen und unterhielten sich, meist beides zur selben Zeit. Danach wurde das Geschirr in die Küche verbannt und Mark machte sich mit seiner Frau auf zu der Hütte, um die Zweisamkeit zu genießen. Vorher gab Sam ihnen aber noch ihr Geschenk für das verliebte Paar, Bettwäschen mit dem Symbol der Heirat darauf.

"Und das ihr mir ja nicht mit einem weiteren Kind nach Hause kommt!", rief Jack ihnen nach, als sie zum Auto verschwanden. Es hatte angefangen zu schneien und die Flocken waren wirklich riesig. Er kommentierte: "Also, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber jetzt ist es wirklich ein richtiges Weihnachtsfest." Alle stimmten ihm zu und gingen zurück ins Haus. Diesmal achtete Jack peinlichst genau darauf, dass er und Sam nicht unter den Mistelzweig gerieten, doch dafür erwischte es erst Sam und ihren Dad und dann Janet und Daniel, was natürlich nur durch einen zufälligen Schubser seinerseits passiert war. Sein Freund schien ihm jedoch sehr dankbar zu sein und Janet hatte dieses kleine Erlebnis auch sichtlich gefallen. Jakob musste leider auch bald gehen.

"Was denn, jetzt schon?", fragte Samantha traurig.

"Leider ja, Kleines. Aber vorher habe ich noch etwas für dich.", antwortete ihr Vater und zog ein Paket aus seinem Mantel. Zum Vorschein kam ein Buch mit Bilderrahmen. Eine junge Frau war darauf zu sehen, die Sam sehr ähnlich sah. "Es ist das Tagebuch deiner Mutter. Ich habe es neulich gefunden, als ich unser altes Haus durchwühlte. Jack brachte mich auf die Idee, es neu binden zu lassen und ein Foto deiner Mutter in den Rahmen zu stecken." Sam kamen die Tränen. Das war mehr, als sie sich gewünscht hatte.

Sie schluchzte: "Danke Dad!" und fiel ihrem Vater um den Hals. Dieser verabschiedete sich und fuhr mit Teal’c im Schlepptau in die Basis zurück. Teal’c hatte sich vorgenommen, nach Culak zurückzukehren und seinen Sohn zu besuchen, für welchen er auch ein Geschenk besorgt hatte. Besser gesagt Jack, aber das spielte keine Rolle. Behutsam legte sie das Tagebuch auf die Kommode und kehrte zu den anderen zurück. Ihre geröteten Augen verrieten Jack, dass es ihr gefallen hatte. Sie stand unter dem Mistelzweig, also nutzte er nochmals seine Chance. Langsam fing er an, richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen.

"Lass mich raten, Danke?!", hauchte er ihr ins Ohr. Sie nickte nur. Vielsagend sah er nach oben und schon umschlossen ihre Lippen die Seinigen. "Langsam gewöhne ich mich dran. Wieso kann nicht jeden Tag Weihnachten sein." Sie strahlte ihn an. Später am Abend mussten dann Janet, Cassandra und Daniel auch nach Hause. Tim und Lilian steckte man ins Bett und Jack half Sam noch beim Aufräumen. Danach ließen sie sich geschafft auf die Couch nieder, gönnten sich noch ein Glas Eierpunsch und hörten Weihnachtslieder. So hätte Jack liebend gerne jeden Tag verbracht, wenn er auch wusste, dass das nicht gehen würde. Dafür genoss er es in vollen Zügen. Damit noch mehr Romantik mit ins Spiel kam, hatte er sich seinen Glücksbringer geschnappt, bevor sie sich hingesetzt hatten.

"Sam?", fragte er vorsichtig. Sie hatte sich an seine Schulter gelehnt und die Augen geschlossen.

"Ja?", entgegnete sie müde.

"Ich mache dich nur ungern darauf aufmerksam, aber wir sitzen unter einem Mistelzweig.", fuhr er fort.

"Unmöglich, ich habe keinen über die Couch gehängt.", meinte sie, ohne die Augen zu öffnen.

"Von hängen hat auch keiner was gesagt." Endlich öffnete sie die Augen und sah nach oben. Jack hielt mit der einen Hand den Zweig über ihre Köpfte und legte die andere an ihre Wange.

"Du bist unverbesserlich!", flüsterte sie ihm zu. Ihre Gesichter näherten sich gefährlich. "Und unwiderstehlich." Sam nahm ihm den Mistelzweig aus der Hand und warf ihn in die Ecke, dann begann sie ihn leidenschaftlich zu küssen. Sie brauchten diesen Brauch nicht als Vorwand, um sich nahe zu sein, schließlich war niemand mehr hier oder schlief tief und fest in seinen Betten. Irgendwann schliefen sie Arm in Arm auf der Couch ein und träumten von einem Leben zu zweit.

Ende

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.