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Die Zat'rak von Lenari

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Kapitel 10: Die Wirtin

Ich traf mich mit der neuen potentiellen Wirtin. Ihr Name war Jessica Stevens und sie war Lieutenant in dieser Einrichtung. Sie war eine der Sicherheitsleute, die dafür zu sorgen hatten, dass niemand in die Basis gelang. Kein Wunder also, dass sie sich freiwillig gemeldet hatte. Sie wollte sicher auch durch das Sternentor reisen, wenn es auch bloß selten sein mochte. Mir selbst würde es nicht anders gehen. Ohne diese interplanetaren Reisen würde mir sicher was fehlen. Theorie würde halt auf die Dauer langweilig werden. Dieses Gefühl, wenn man durch den Ereignishorizont des Wurmlochs trat, war so überwältigend, dass man süchtig danach werden konnte. Jessica war hübsch. Langes schwarzes Haar, dunkle Augen, einen vollen Mund und ausgeprägte, weibliche Rundungen. Sie gefiel Bel'ray sofort, doch auch ihr Charakter musste so wundervoll sein, wie ihr äußeres. Ich überließ ihr die Kontrolle über meinen Körper, damit sie die nötigen Nachforschungen anstellen konnte.

Vorher begrüßten wir uns knapp, dann begann Bel'ray mit ihren Fragen: "Wieso möchten sie unbedingt Wirtin für mich werden? Die meisten Frauen würden eine Symbiose ablehnen."

"Ich habe mich sehr lange mit Fe'tesh unterhalten. Er nannte mir alle Verpflichtungen und Privilegien, welche eine Zat'rakkönigin zu erfüllen hat, wie wichtig sie ist und stark. Es wäre mir einfach eine Ehre, eure Wirtin zu werden. Außerdem würe es für mich die einzige Möglichkeit selbst Kinder zu bekommen. Meine Chancen stehen schlecht, doch war es immer mein größter Wunsch gewesen. Ich weiß, dass das egoistisch ist, aber wieso sollten nicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.", antwortete Jessica ehrlich. Ich konnte sie verstehen. Würde ich in ihrer Haut stecken, würde ich solch eine Verbindung sicher auch in Erwägung ziehen, doch schon allein wegen Jack könnte ich keine Symbiose zu Bel'ray aufrechterhalten. Es würde ihn zu sehr an Te'kesh erinnern.

"Ihnen ist sicher auch bewusst, dass es bei einer Zat'rakkönigin nicht nur darum geht, Nachkommen zu gebären, sondern auch darum, Entscheidungen für das überleben des ganzen Volkes zu treffen, die einem auch das Leben kosten könnten.", hakte Bel'ray nach. Sie wollte einfach absolut sicher gehen, was ich an ihrer Stelle auch getan hätte. Für Jessica Stevens schien die Entscheidung schon festzustehen. Sie würde anscheinend alles tun, um bei Fe'tesh zu sein, denn wenn es Liebe auf den ersten Blick gab, dann war genau das zwischen ihnen beiden passiert. Außerdem schien sie es Leid zu sein immer nur das Tor zu sehen, aber nie hindurchgehen zu dürfen.

"Das ist mir durchaus bewusst und ich werde alles Erdenkliche tun, damit die Zat'rak überleben. Ich denke, dass sie sowieso eher auf sie hören werden, Bel'ray.", gab sie überzeugt zurück. Sie würde jede Frage über sich ergehen lassen, nur um bei ihrem Liebsten zu sein und endlich die Freuden des Mutterseins ergründen zu können. Ich konnte nicht sagen, dass ich sie nicht mochte. Komisch, dass ich mich nie früher mit ihr unterhalten hatte, aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich zuviel zu tun hatte und somit einfach keine zeit fand, mich mit den Frauen hier anzufreunden. Meine drei Männer hielten mich so schon genug auf Trapp und wenn ich mal nicht mit ihnen zusammen war, dann entweder mit Janet oder mit einem meiner Spielzeuge, wie Jack fremde Technologien zu bezeichnen pflegte.

"Bel'ray.", meldete sich jetzt Fe'tesh, welcher der Befragung die ganze Zeit beigewohnt hatte, zu Wort: "Du hast deine Entscheidung doch schon längst getroffen, wieso machst du dann das alles hier? Sie wäre eine hervorragende Wirtin für dich." Bel'ray entschied, mir die Kontrolle zu überlassen. Ich konnte die Frage in ihren Augen wohl besser beantworten. Mir sollte es recht sein.

Ich entgegnete: "Ja, das ist ihr bewusst, doch ist ihnen das auch klar, Lieutenant? Sie werden hier alles aufgeben müssen. Sie werden ihre Familie wahrscheinlich nie wieder sehen und verabschieden werden sie sich von ihr auch nicht können. Darüber hinaus ist es fraglich, ob sie die Erde je wieder sehen werden. Sind sie wirklich bereit diese Opfer zu bringen?" Noch ein Grund, warum ich nicht bleiben konnte. Ich wollte meine Familie nicht aufgeben. Zu dieser zählten nicht nur mein Vater und mein Bruder mit seiner Familie, sondern auch die Soldaten dieser Einrichtung, mein Team, meine Freunde. Das konnte und wollte ich einfach alles nicht aufgeben.

"Ja, das bin ich. Mich hält hier nichts. Ich hatte nie eine Familie und im Moment sehe ich das als einzige Chance glücklich zu werden. Major Carter sie wissen was Einsamkeit einem antun kann. Ich bitte sie, geben sie mir die Chance, glücklich zu werden. Ich werde alles tun, damit die Zat'rak auch weiterhin Verbündete unseres Volkes sein werden. Ich verspreche es.", wandte Jessica Stevens ein. Sie hatte Recht, ich wusste, wie schlimm Einsamkeit sein konnte, auch wenn ich es nie wirklich war. Es war immer jemand da gewesen, der mit mir zusammen sein wollte, doch ich habe meine Augen davor verschlossen. Bis zu dem einen Augenblick, in welchem sich mein ganzes Leben änderte. Als er vor mir stand, mir mit seinen brauen Augen tief in die Augen sah und mir sagte, dass es einzig und allein an mir läge, ob zwischen uns mehr sein würde als Freundschaft oder nicht. Er hatte mich vor die Wahl gestellt und ich hatte mich entschieden und bis heute hatte ich es nicht bereut. Ich liebte Jack einfach zu sehr und daran würde sich nie etwas ändern. Ich war nicht mehr alleine und bald würden wir zu Dritt sein. Ich wollte Jessica bei ihrem Glück nicht im Weg sein und Bel'ray wollte es auch nicht. Keine Motive wären für eine Symbiose besser gewesen als Liebe und dem Wunsch nach Kindern. Bel'ray übernahm wieder die Kontrolle über mich und gab dann ihr Einverständnis.

Die anderen und ich standen bereits vor dem geöffneten Stargate, um abzureisen und für die Zat'rak eine neue Welt zu suchen, verabschiedeten uns vorher aber noch von allen. Außer von Daniel und Jack, denn diese waren immer noch auf der Krankenstation. Jack war zwar schon wieder wach, aber immer noch sehr angeschlagen, was auch nicht verwunderlich war und Daniel wollte sein versprechen um nichts in der Welt brechen. Sicher würde er Jack noch tagelang auf die Nerven gehen, bis dieser kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand. Solch eine Freundschaft zwischen zwei Männern war einfach außergewöhnlich und sollte durch nichts zerbrechen. Beide wussten das, auch wenn keiner es zugeben würde. So waren sie halt und s würden sie immer bleiben. Ich hatte Glück mit solchen Menschen arbeiten zu können und das sie auf meine Tochter aufpassten, ließ mich ruhiger schlafen. Es war auch nie auszuschließen, dass sie sich in einen von ihnen verlieben könnte. Das es gerade Jack O'Neill war, schien auch nicht gerade abwegig, denn sie kam ganz nach ihrer Mutter und diese hatte immer einen gefühlsmäßigen Holzklotz bevorzugt, nur um ihn dann weich zu klopfen. Alle Zat'rak gingen bereits durch das Tor, bis auf Fe'tesh, Jessica, welche bereits Wirtin für Bel'ray geworden war und meiner Wenigkeit.

"Viel Glück euch beiden.", wünschte Samantha Carter lächelnd. Ich hatte sie lang nicht mehr so glücklich gesehen, aber bei der Gewissheit einer baldigen Schwangerschaft, war das auch kein Wunder.

"Das wünsche ich ihnen auch.", gab Fe'tesh zurück und verbeugte sich. Ich schloss meine Tochter fest in die Arme, was wohl in nächster Zeit das letzt Mal sein könnte. Wer sagte denn, dass ich bei unserem nächsten Besuch die Arme noch um sie schlingen konnte. Wenn ich mich daran erinnerte, wie kugelrund ihre Mutter geworden war, konnte man sich nie sicher sein.

Väterlich flüsterte ich ihr zu: "Wir sehen uns in ein paar Monaten, Kleines. Du sagst deinem alten Herrn doch Bescheid, wenn es soweit ist, oder?"

"Natürlich. Du wirst der Erste sein, der es nach mir erfährt. Der Vater braucht es ja nicht zu wissen.", meinte sie scherzend. Eines war klar, sie eindeutig zu oft mit Jack zusammen. Ich wollte gar nicht wissen, wie ihr Kind später mal sein würde. Sicher außerordentlich Intelligent und mit einem hohen Maß an Sarkasmus. Das würde eine durchaus tödliche Mischung abgeben.

"Als ob du es ihm schon gesagt hättest.", gab ich zurück.

"Auf wieder sehen, Dad!", winkte sie ab und ließ mich wieder los.

"He, he, he! Und von uns will sich niemand verabschieden. Wie unhöflich.", hörte man plötzlich Colonel Jack O'Neills Stimme von der Tür aus rufen. Er trat näher, gestützt von Daniel. Sicher hatte er so lange gequengelt, bis er gehen durfte. Was Doktor Fraiser natürlich nur unter Daniels Aufsicht zugelassen hatte.

"Es ist dumm von dir, jetzt schon rumzulaufen. Du bist viel zu schwach.", meinte Fe'tesh nüchtern, schien jedoch auch erstaunt über Jacks starken Willen.

"Komisch, das Gleiche hat Fraiser auch gesagt." Mit Daniels Hilfe trat er vor Fe'tesh und löste sich dann von seinem Freund. Ihm fiel es sichtlich schwer, sich auf den Beinen zu halten, aber er schaffte es trotzdem irgendwie. "Pass mir ja gut auf Lasars Familie und vor allem auf Bel'ray auf. Ich kenne Jessica, tu ihr nicht weh, sie hatte es schon schwer genug." Man konnte in seiner Stimme hören, dass er das gut nachvollziehen konnte, was mit Jessica Stevens passiert war. Er hatte ja auch Einiges über sich ergehen lassen müssen.

"Und wenn ich es dennoch mache?", fragte Fe'tesh herausfordernd nach.

"Dann trete ich dir gewaltig in den Arsch." Jack meinte es durchaus ernst, das sah man in seinen Augen.

"Ich verspreche es." Beide gaben sich die Hand, dann umarmte Jessica noch Jack und verschwand dann mit ihrer neuen Liebe durch das Stargate. Ich trat auf meinen Freund zu und reichte ihm die Hand, während ich ihn abschätzend musterte. Er war wirklich hart im Nehmen. Ich hätte diese qualvolle Prozedur nicht so leicht weggesteckt, obwohl man sich bei Jack nicht sicher sein konnte, was in seinem Inneren vor sich ging. Er war schon immer ein hervorragender Schauspieler gewesen, wenn es darum ging, seine Gefühle zu verbergen. noch etwas, dass wir gemeinsam hatten.

"Es geht mir gut.", sagte Jack genervt, welcher diesen Blick von mir nur allzu gut kannte, denn den Selbigen hatte auch Samantha, meine Tochter, drauf. Im Flüsterton, so dass nur ich es hören konnte, fuhr er fort: "Mach dir um mich mal keine Sorgen. Ich bin es nicht, der hier schwanger ist."

"Du weißt es also!", stellte ich nicht gerade überrascht fest. Ich hatte mir so etwas schon gedacht. Jack war schließlich nicht auf den Kopf gefallen und das war auch nicht sein erstes Kind. Ich hatte es auch gleich gemerkt, als meine Frau zum zweiten Mal schwanger gewesen war. Er grinste über beide Ohren.

"Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht vollkommen senil.", gab dieser dann zurück.

"Willst du es ihr nicht sagen?", hakte ich nach, obwohl ich die Antwort bereits kannte.

"Nein!", antwortete Jack entschieden. "Bis dann, Jakob!" Ich verließ mit einem letzten Blick auf meine Tochter meinen Heimatplaneten, die Erde, um zu den Tok'ra zurückzukehren, zu welchen ich schon einige Zeit gehörte. Ich wusste, dass sie beide einen Weg finden würden, um die Konsequenzen so gering wie möglich zu halten und weiter im Stargatecenter bleiben zu können.

"Du musst zurück ins Bett und zwar sofort.", wies Major Samantha Carter mich, ihren Vorgesetzten, streng an, anstatt mich vor Freude über meine schnelle Genesung in den Arm zu nehmen, so wie es sich gehörte. War wirklich nicht fair, besonders wenn ich mit dem Gedanken spielte, sie zu heiraten. Ich hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und spielte mit dem Ring, den ich vor meinem Verschwinden gekauft hatte. Dieser war das Einzige gewesen, das mich am Leben gehalten hatte, was mir Hoffnung gab und den Wunsch weckte, zurückzukehren und neu anzufangen.

Ich grinste schief und entgegnete: "Für dich würde ich alles über mich ergehen lassen. Sogar die Strapazen des Vaterseins, falls es irgendwann mal dazu kommen sollte." Ich ließ meine Stimme beiläufig klingen, doch so hatte ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich es wusste. Wenigstens etwas konnte ich es ihr erleichtern.

"Was?", fragte Sam völlig perplex.

"Ach nichts weiter.", wehrte ich ab, drückte ihr noch etwas unauffällig in die Hand und verließ mit Daniels Hilfe den Raum, um mich wieder auf die Krankenstation zu begeben. Jetzt spürte ich förmlich, wie alt ich doch geworden war. Ich ließ eine verwirrte Sam im Stargateraum zurück, die wie erstarrt auf den Ring in ihrer Hand starrte.


Ende

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