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Die Zat'rak von Lenari

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Die Zat'rak


Kapitel 1: Zwischen Traum und Wirklichkeit

Mein Herz blieb fast stehen, als er den Raum betrat. Sofort erfaßte er mich mit seinem Blick, brauchte sich nicht einmal suchend umsehen, als hätte er meine Augen aus sich ruhen gespürt. Er stand einfach nur da, sah mich an, leidenschaftlich, sehnsüchtig, als könnte er in mich hinein, bis zu meiner Seele dringen. Ich wollte ihn, seit ich die flüchtige Berührung seiner Hand in meiner spürte, seit er mit sanfter Stimme sagte: "Ich vergöttere sie schon jetzt, Captain."
Wie lange war das jetzt her, drei Jahre, vier. Für mich war es eine Ewigkeit, eine Ewigkeit ohne ihn. Ich wollte ihm entgegengehen, ihn in die Arme schließen, ihn ganz nahe bei mir spüren, doch ich war wie gelähmt, konnte mich nicht von der Stelle rühren, mich nicht bewegen.
Ein Mann trat zu ihm, etwas jünger als er, nicht viel, vielleicht fünf Jahre. Ich kannte diesen Mann, doch mein Name war mir entfallen. Oft hatte ich ihn ausgesprochen, doch jetzt war er wie weggewischt. Ein zweiter gesellte sich zu ihm, kräftiger und größer als er, auch dieser Mann war mir bekannt, doch auch seinen Namen wußte ich nicht mehr.
Er wandte den Blick nicht von mir ab, wollte mich aus irgend einem Grund nicht aus den Augen lassen und auch ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Die Angst überkam mich, er würde wieder verschwinden, wenn ich einen Moment nicht aufpaßte, so wie er die letzten paar Wochen nicht hier gewesen war. Sie sagten mir immer wieder, er sei tot, er hätte das unmöglich überleben können, doch nun stand er vor mir. War das alles vielleicht nur ein Traum? Wunschdenken? Aber die anderen sahen ihn doch auch.
Tränen sammelten sich in meinen Augen, ich wagte sie nicht weg zublinzeln aus Angst, er könnte dann verschwinden. Sie verklärten mir die Sicht und ergossen sich letztendlich über meine Wangen. Ein Gefühl von ungeheurem Frieden durchfuhr meinen Körper, gefolgt von erregender Sehnsucht, ihn zu spüren, zu berühren, ihn zu küssen und für einen Moment alles zu vergessen. Dann plötzlich... er setzte sich in Bewegung, kam ganz langsam auf mich zu, ignorierte die anderen einfach, die sich um ihn gesammelt hatten und sie verstanden ihn, hielten ihn nicht auf, ließen ihn gewähren. Immer näher kam er mir.
Nein, das konnte unmöglich Einbildung sein. Er war wirklich zurück. Immer mehr Tränen liefen meine Wangen herunter. Als er vor mir stand, ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, seine brauen Augen genau vor meinen sah und das wilde und leidenschaftliche Klopfen seines Herzens hören konnte, das leise Geräusch, wenn er ein- und ausatmete, verlor ich vollkommen den Verstand. Ich war wie versteinert, wagte es nicht, mich zu rühren. Er schien zu wissen, was in mir vorging, als könnte er meine Gedanken lesen, denn es waren auch seine.
Er empfand wie ich, auch für ihn war es wie im Traum, er war endlich wieder hier, hier bei mir, bei seinen Freunden, zu Hause. Auch er stand jetzt regungslos da. Wartete er darauf, dass ich etwas sagte oder etwas tat? Was verlangte er von mir? Erwartete er überhaupt etwas oder überlegte er vielleicht nur, was er tun sollte?
Dann endlich, er berührte mich, auch wenn es nur war, um mir eine weitere Träne von der Wange zu wischen. "Weinen steht dir nicht!", meinte er ruhig. Seine Stimme klang sanfter als sonst, gelassener und ausgeglichener, als wäre er mit sich und der Welt vollkommen zufrieden. Ich konnte nichts erwidern, obwohl ich es wollte. Eigentlich wußte ich auch gar nicht, was ich hätte sagen sollen. Was soll man einem Mann sagen, den man liebte, auch wenn man es nicht darf, der gerade von den Toten auferstanden war und jetzt vor einem stand. Ich war sprachlos, nach einer Ewigkeit wieder einmal.
"Ich hab dich vermißt, Sam.", fuhr er fort. Mir ließ ein warmer Schauer über den Rücken, als er meinen Namen aussprach. Zu selten nannte er mich beim Vornamen, viel zu selten. Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn auch vermißt hatte und dass ich nicht einen Moment daran gezweifelt hatte, dass er noch lebe, doch wieder blieb ich stumm.
Ich konnte ihn nur ansehen und vergaß sogar fast das Atmen unter seinen durchdringenden Blicken. Langsam beugte er sich zu mir runter und gab mir einen sanften Kuß auf den Mund. Als sich unsere Lippen trafen, war es fast so, als würde ich innerlich explodieren. Alles, was ich mir schon immer erträumt hatte, wurde war. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und sah mich abschätzend an. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und auch ich mußte lächeln.
Bevor ich wußte, wie mir geschah, löste ich mich aus meiner Starre, fiel ihm um den Hals und küßte ihn so leidenschaftlich und innig, wie ich noch nie einen Mann zuvor geküßt hatte. Ich war einfach nur überglücklich, dass er wieder da war. Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Verwirrt blickte ich mich um. Was war passiert? War es nur ein Traum gewesen? Ich erinnerte mich daran, dass ich weinend auf meinem Bett gelegen hatte, das Einzige umklammert, dass ich noch von ihm besaß, sein T-Shirt.
Es roch noch nach ihm, auch wenn das bald vergangen sein würde. Ich hatte geträumt, so wie schon die letzten Tage von ihm geträumt hatte. Ich spürte seine Lippen noch genau auf meinen und auch sein Körper war dem meinigen noch ganz nah, dennoch war es nichts weiter als ein Traum gewesen. Doch der Kuß, der war echt.
So hatte er mich geküßt, bevor wir aufgebrochen waren. Aus irgend einem Grund hatte er gewußt, dass er nicht zurückkommen würde oder er wollte es einfach nicht. Er konnte doch nicht tot sein, dass durfte er einfach nicht. Aber alles sprach dafür. Seine Verletzung, die Explosion des Schiffes der Goa'uld, einfach alles. Und alles was mir danach noch blieb waren Erinnerungen, die letzte Nacht und sein T-Shirt, an welchem noch immer sein Duft haftete. Ich erhob mich, langsam, ganz langsam. Kaum saß ich aufrecht im Bett, überkam mich Übelkeit. Ich sprang auf und rannte ins Bad. Dort übergab ich mich mindestens drei mal. Es ging mir dreckig, als ich danach in den Spiegel starrte. Woher kam nur dieses plötzliche Unwohlsein? War ich etwa schwanger?
Das konnte unmöglich sein, schließlich war es nur eine Nacht gewesen und ich nahm die Pille. Sicher war es nur eine Magenverstimmung. Doch als Janet mich untersuchte, bestätigte sich mein Verdacht mit der Schwangerschaft. Er hatte mir also mehr hinterlassen als nur sein T-Shirt und die Erinnerungen, auch ein Baby. Es stimmte mich nur traurig, dass es seinen Vater nie wiedersehen würde. Plötzlich, eine Aktivierung des Stargates. Unplanmäßig, wie ich wußte. Ich lief Richtung Kommandoraum, mußte sehen, ob er es war, ob sich mein Traum bewahrheitete. Dann ertönte sie Stimme vom Seargent: "SG-1, Mam!"
"Iris öffnen!", sagte ich schnell und stürmte zum Stargate. Die anderen Mitglieder meines Teams, Daniel und Teal'c, die Namen waren mir wieder eingefallen, waren wie ich auf der Erde geblieben, um den Verlust zu verkraften, also konnte es nur einer sein: Mein Jack. Und wirklich, er trat durch das Tor. Er war nicht verletzt, hatte nicht einen Kratzer und er lächelte. Teal'c und Daniel traten neben mich und sahen ihn ebenso ungläubig an.
"Ich bin Te'kesh, Sohn der Tok'ra. Ich komme mit schlechten Nachrichten.", sprach Jack plötzlich mit der Stimme eines Goa'uld. Ich erschrak, als ich diese machtverzehrte Stimme hörte, die mal so wunderbar geklungen hatte. Jack senkte seinen Kopf und sprach dann ganz normal weiter: "Was denn, kein Hallo für einen alten Freund? Ich bin es wirklich, Leute. Macht euch keine Sorgen um Te'kesh, der hat einen Hang zum Dramatischen."


weiter: Kapitel 2

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