Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Zwischen zwei Fronten von Jenny

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Kapitel Bemerkung:
Daniel muss eine Entscheidung treffen, doch ist es die richtige?

Kurzer Rückblick auf Teil 4:

„Es sind direkte Nachfahren der Samurai, Jack.“,
„Dann hat ein Systemlord einige Samurai von unserer Erde entführt und hier hin gebracht, damit er eine Quelle an Wirten für sich und seine Jaffa hat?“
~~
„Die Samurai müssen auf die Goa`uld wie perfekte Krieger gewirkt haben. Glücklicherweise ist dieser eine Systemlord nie zurückgekehrt. Wir nehmen an, dass es Horus war, der Sohn von Osiris und Isis, der als Goa`uld aber nur bis vor etwa 750 Jahren erfasst wurde. Vielleicht ist er bei Kämpfen getötet worden und konnte so niemals zurückkehren.“
„Dafür hängt denen jetzt aber auch Yu auf dem Hals- dir übrigens auch.“
~~
"Ich habe ihnen mein Wort gegeben, Jack. Wir müssen es jetzt tun, bevor noch mehr Jaffa eintreffen. Es ist ihre einzige Chance...wenn Yu zurückkehrt und all seine Krieger erledigt sind, wird er sich zurückziehen um über neue Strategien nachzudenken. Wir müssen diese Zeit nutzen, um unsere Alliierten zu kontaktieren"
"Was ist, wenn Yu sich entscheidet, den ganzen Planeten in die Luft zu jagen?"
"Das weiß ich nicht."
"Dann wollt ihr einen Krieg beginnen, ohne euch überhaupt über die Konsequenzen im Klaren zu sein?"
"Wenn wir es nicht tun, wird diese ganze Kultur früher oder später sowieso ausgelöscht werden...sie verdienen diese Chance, Jack.“,
~~
„Diese Menschen haben mein Leben gerettet- ich werde sie jetzt ganz bestimmt nicht im Stich lassen!“
„Die haben Stabwaffen- ihr habt nur Pferde und Schwerter. Wie soll euch das einen Vorteil bringen?“
„Wir werden einfach dafür sorgen, dass sie ihre Stabwaffen nicht einsetzen können."
~~
"Das hier ist nicht Kelowna, Jack. Ich werde nicht sterben."
"Ich scheiß' auf Kelowna, Daniel! Vor ein paar Monaten warst du so gut wie tot, vor ein paar Wochen bist du fast filettiert worden und jetzt?! Denkst du nicht, dass es an der Zeit ist, etwas vorsichtiger mit deinen restlichen Leben umzugehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du noch so viele davon hast."
„Du würdest an meiner Stelle nicht anders handeln...und das weißt du auch.“
~~
„Ihr könnt nicht mitmachen. Das...das ist zu gefährlich für euch.“
„Zu gefährlich für uns? Wir haben Waffen...ihr habt...Spielzeug!"
„Jack, ihr seid den ganzen Weg hierher gereist, um mich zu retten, ich werde nicht zulassen, dass ihr in ein Gefecht geratet, das wir provoziert haben. Ich werde alleine mit den Samurai gehen. Wir haben uns wochenlang darauf vorbereitet, jeden Schritt geplant, jedes Detail berücksichtigt. Es ist unser Kampf."
~~


Und nun die Fortsetzung:

Teil 5

"Das Wasser ist das weichste und schwächste Wesen der Welt. Dennoch, in der Überwindung des Festen und Harten ist es unbesiegbar und nichts auf der Welt ist ihm gleich."


"Sir, wir haben hier etwas gefunden, das sollten Sie sich ansehen!"
Siler war so schnell in Hammonds Büro gestürzt, dass dieser nicht einmal das Foto, welches er in der Hand gehalten hatte, beiseite legen konnte.
Wie zu erwarten zeigte es SG-1 in zivil auf einer seiner letzten Geburtstagspartys zusammen mit Kayla und Doktor Fraiser. Sie alle wirkten so froh und unbeschwert, das absolute Gegenteil zur derzeitigen Situation.
Sofort sprang Hammond auf, legte das Foto beiseite und folgte Siler durch den Besprechungsraum hindurch zur Kommandozentrale.
"Sir, wir haben noch einmal die vom UA-V erbrachten Daten für P9R 253 analysiert."
Der General wurde sichtlich gespannter.
P9R 253 war der Planet, auf dem Doktor Jackson verschwunden war. Vielleicht wartete Siler mit guten Nachrichten auf ihn.
"Was haben sie herausgefunden?"
Der Seargent war bei seinem Computer angekommen und lud ein Programm.
"Sir, einem unserer Archäologen fielen die Steinmonumente ins Auge, die vor dem Stargate errichtet wurden. Ihre Bauweise folgt immer einem bestimmten mathematischem Schema, einer Zahlenfolge mit deren Hilfe sie astronomische Erkenntnisse gewinnen können...jedenfalls...", die Aufnahme von einigen der Steine erschien auf dem Monitor.
"...fiel ein Monument aus der Reihe."
"Und was hat das zu bedeuten?", Hammond war unsicher, ob er froh oder erschüttert über die Entdeckung des Archäologen sein sollte.
"Nun Sir, Major Carter hat vor ihrer ersten Mission auf diesem Planeten auf eine Energiequelle hingewiesen, die sich vor dem Tor befindet. Möglicherweise ist dort etwas unter dem Stein versteckt, das diese Energie verursacht."
"Wie hilft uns das im Moment weiter?"
"Nun, ich bin mir nicht sicher, Sir, aber gemäß den Abmessungen könnte ein Asgard- Transportgerät locker darunter Platz finden."
"Die Asgard?", Hammond war komplett irritiert.
"Sir, ich weiß es klingt weit hergeholt, aber ausgehend von den Energiemessungen zu Beginn der Mission und der Form und Größe dieses Steins...es ist zumindest einen Versuch wert."
"Sie denken irgendjemand hat den Asgard- Schutzmechanismus mit Stein versiegelt und damit den Goa`uld freien Eintritt zu ihrer Welt gewährt? Aber das ergibt doch keinen Sinn."
"Doch Sir,", Siler wurde immer aufgeregter, "Vielleicht hat Yu vom Weltall aus Kontakt mit diesen Leuten aufgenommen, sich als Gott ausgegeben und ihnen befohlen, den Asgard- Schutzmechanismus außer Kraft zu setzen. Auf diese Weise könnte Yu sich- ohne dass es jemand bemerkt- Zutritt auf einen Asgard- geschützten Planeten beschaffen, in den Mienen Naquadah für seine Raumschiffe abbauen und dann wieder verschwinden. Schließlich würde niemand erwarten, dass sich ein Goa`uld auf einen Planeten verirrt, der durch solch einen sensiblen Schutzmechanismus gesichert ist, wie der der Asgard- leider wurde den Leuten zu spät klar, dass sie einem Teufel die Türe geöffnet haben..."
"In diesem Fall könnten wir die Asgard um Hilfe bitten.", fasste Hammond zusammen und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
Silers Idee wirkte weit hergeholt, aber letztendlich ergab sie Sinn.
"Also gut, Seargent. Kontaktieren sie die Asgard. Finden sie heraus, ob 253 ein geschützter Planet ist und erklären sie ihnen die derzeitige Lage."
"Wird sofort erledigt!", antwortete Siler hoffnungsvoll und begann das Tor anzuwählen.
+++
( Einen halben Tag später)
Das Schwert glänzte in einem sagenhaft hellen Licht, als Daniel es hoch hielt und betrachtete.
Es musste Wochen gedauert haben, um diese einzigartige Waffe herzustellen, die Schneide zu schleifen und die Inschrift so genau einzugravieren. Schon wieder war er fasziniert.
Nach all seinen Sternentorreisen, all den Kontakten zu fremden Kulturen, all den unterschiedlichen Mentalitäten spürte Daniel keinen Drang mehr nach der weiteren Suche nach etwas, das er nicht definieren konnte, so als wäre dieser Ort als das Ende seiner Reise bestimmt.
War es das?
Sollte er heute in dieser Schlacht sterben?
Oder sollte er zurück kehren und die Samurai weiterhin unterstützen?
Daniel wurde unsicher, wollte er doch eigentlich mit seinen Freunden durch das Sternentor wieder zur Erde gehen, doch er wollte auch weiterhin die Ruhe verspüren, die ihn hier umgab.
Was sollte er also tun?
Er wusste es noch nicht und er nahm sich vor, in der nächsten Zeit nicht weiter darüber zu grübeln, zu wichtig war im Moment der Sieg gegen die Jaffa auf diesem Planeten.
Und sie waren nur noch wenige Minuten von dem alles entscheidenden Angriff entfernt.
Alle Krieger begannen sich langsam in Position zu bringen, Bogenschützen positionierten sich im Wald, Lanzen- und Schwertträger formten mit ihren Pferden ein großes V, welches die stärksten Krieger in sich schützte, um mit ihnen später den Endschlag, den finalen Angriff gegen die Anführer durchzuführen.
Aus irgendeinem Grund war Daniel mit Maramato in der Mitte.
Er fühlte sich nicht wohl da, obwohl er zum Auftakt der Schlacht an einem der sichersten Orte war. Trotzdem kam es ihm so vor, als würde er die anderen Samurai betrügen.
Sein Pferd spürte seine Unruhe und begann nervös herum zu tänzeln, was auch Maramato nicht entging.
"Du kannst jetzt nicht mehr zurück.", sprach er emotionslos, die Augen weiterhin auf den Waldrand gerichtet.
"Ich weiß.", verteidigte er sich und blickte den Samurai hilfesuchend an, "Ich hoffe nur, dass unser Plan klappt."
"Das hoffe ich auch, mein Freund.", erwiderte Maramato und gab den Männern ein Zeichen. Es ging los.
+++
"Wo zum Teufel stecken die?", fragte O'Neill laut, die Spannung in seiner wurde Stimme mehr und mehr hörbar. Nervös überblickte er mit seinem Fernglas die Umgebung, konnte aber keine Samurai entdecken.
"Vielleicht wollen sie weiter ins Tal reiten und das Lager von Yu's Truppen direkt angreifen.", mutmaßte Sam und brachte ihr Pferd neben dem des Colonels zum Stehen.
"Ich dachte, die hatten so einen wahnsinnig tollen Plan, die Jaffa irgendwohin zu locken, wo sie ihre Waffen nicht nutzen können. Das Camp liegt aber auf freiem Feld."
Auch Teal`c und Ferretti gesellten sich zu ihnen, beide nicht minder besorgt.
"Die Hufspuren führen diesen Pfad hinunter, O'Neill. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Lager der Jaffa, wenn Danieljackson plant, sie vom Wald aus anzugreifen.", erklärte Teal`c und zog verblüffte Blicke auf sich.
"Wieso denkst du, sie wollen so angreifen und nicht vom Sternentor aus?", erkundigte sich O'Neill und legte den Kopf schief. Ein eindeutiges Zeichen, dass er in einer absolut schlechten Stimmung war.
"Ich habe Danieljackson und Maramato zugehört. Ich glaube, dass sie die Jaffa in ein Waldstück in der Nähe des Lagers locken und angreifen wollen. Deshalb wollten sie die schnellsten Pferde reiten."
"Einfach großartig, unser Daniel.", fauchte O'Neill und besah sich den steilen Pfad, den die Samurai benutzt hatten.
Nach kurzem Zögern steuerte er sein Pferd den Berg hinunter.
"Teal`c."
"Ja, O'Neill?"
"Erinnere mich daran, Daniel mal kräftig den Kopf zu waschen, wenn wir zurück kommen."
"Wie immer, O'Neill."
+++
Daniel sah, wie sich das große V vor ihnen auftat und die Krieger ihm und Maramato den Weg frei räumten.
Hoffnungsvolle Blicke trafen die beiden, Häupter verneigten sich vor ihnen.
Es war ein mystisches Gefühl, zwischen all den Samurai hindurch zu reiten. Immerhin würden sie nun die Schlacht starten, von der niemand sicher sein konnte, sie zu überleben. Sie würden den Schritt wagen und diese wundervolle Kultur vor der Zerstörung durch die Goa`uld bewahren.
Erst jetzt spürte Daniel den Druck, der auf seinen Schultern lastete, das Vertrauen, das ihm diese Menschen entgegenbrachten, ebenso wie ihren Respekt.
In diesem Moment vergaß er seine Herkunft, seine Geschichte, seine eigentliche Bestimmung.
Ab diesem Moment war er ein Samurai, fühlte sich, als hätte er in seinem gesamten Leben nichts anderes getan, als sich auf diesen einen Tag vorzubereiten.
Daniels Herz raste, doch er hob stolz seinen Kopf. Dieser Augenblick war es wert, genossen zu werden.
Genauso wie Maramato schob er nun die Maske vor sein Gesicht, griff die Zügel noch ein wenig kürzer, überprüfte die Steigbügel, legte eine Hand auf das Schwert zu seiner rechten.
Die Pferde liefen langsam los und Schritt für Schritt näherten sie sich der Spitze des Feldes.
Daniel war überwältigt, wie all die Krieger sich so gekonnt in dem Waldstück versteckt hatten. Niemand konnte auch nur ahnen, dass neunzig Mann hier auf den Feind warteten.
All die Blicke stärkten ihn nur noch bei dem Gedanken, dass sie siegen mussten. Es gab keine andere Option.
Sieg oder Auslöschung.
Sie erreichten die Spitze und Maramato galoppierte sein Pferd an, Daniel folgte ihm.
Zusammen würden sie sich dem Camp nähern, nach Möglichkeit einige Jaffa erledigen und dann zurück zu ihrem Versteck reiten und den Feind herlocken, damit die anderen Samurai sie erledigen konnten.
Die Frage war nur, wie sie den Stabwaffensalven von mehreren Dutzend Kriegern ausweichen konnten, die momentan Wache hielten.
Daniel hoffte einfach, dass sie Glück hatten.
Außerdem waren ihre Pferde schnell und wendig, was ihnen einige Vorteile bei einer Verfolgung bescherte.
Die Sonne hatte sich nun endgültig hinter den Bergen gelegt und sorgte für ihre erhoffte Tarnung.
Die Lichter aus dem Camp der Jaffa wurden bereits sichtbar und sie teilten sich auf. Maramato würde von rechts, Daniel von links angreifen.
Beide verlangsamten ihre Pferde in den Schritt und analysierten das Gelände genauer, suchten nach einem geeigneten Angriffspunkt. Das war der Moment, an dem Daniel seine Brille vermisste. Die Dunkelheit und das gleißende Licht der Flammen vor den Jaffa Zelten wirkte sich schrecklich auf seine Sehfähigkeit aus. Alles schien verschwommen und er konnte gerade noch einige Jaffa erkennen, die ein Zelt im Zentrum des Camps beschützten.
Vermutlich war es das Munitionslager.
Immer wieder überflog er das Areal, suchte nach Schwachstellen und berechnete den Punkt, an dem er wieder aus dem Lager herausreiten und fliehen musste, ohne vorher erschossen zu werden. Als er sicher war, den richtigen Weg gefunden zu haben, suchte er Maramato.
Der Samurai war kaum noch aus der Entfernung zu erkennen. Er stand mehrere hundert Meter von ihm weg am anderen Ende des Camps und war offenbar fertig mit seiner Analyse. Als Zeichen seiner Bereitschaft hob er sein Schwert, das das Licht des Camps nur für Sekundenbruchteile weiterleitete und so Daniel andeutete, dass es los ging.
Daniel tat es ihm nach und beide galoppierten los.
Sein Herz begann erneut zu rasen, sein Blutdruck schoss in die Höhe, jeder seiner Muskeln spannte sich an.
In wenigen Sekunden hatte das Pferd so sehr beschleunigt, dass er sich wie auf einer Achterbahn fühlte. Der Rappe sprang immer wieder über einige kleinere Hügel, blieb dabei aber sehr weich im Rücken, sodass Daniel das Schwert in seiner Hand vollkommen unter Kontrolle hatte. Maramato war aus seinem Sichtfeld verschwunden, aber das war nicht weiter schlimm.
Im Moment musste er sich auf seine Aufgabe konzentrieren.
Das Schicksal von vielen Menschen hing von dem Gelingen seines Planes ab und er war noch nie so konzentriert wie jetzt. Adrenalin schoss durch seinen Körper, ließ ihn das Pferd noch mehr anspornen, bis er endlich das Camp erreichte.
Der erste Wachmann sah ihn nicht einmal kommen und Daniel nutzte die Gelegenheit und machte ihn mit dem Schwert gefechtsunfähig. Der Druck des Aufpralls riss ihn fast von seinem Pferd, doch er hielt sich gerade noch am Sattel fest und kam so wieder ins Gleichgewicht.
Der nächste Wachmann sah ihn kommen und griff nach seiner Stabwaffe, doch Daniel erinnerte sich an seine Sais, die kampfbereit an seiner Rüstung steckten, ließ die Zügel kurz los und warf einen der Dolche nach dem Jaffa. Die Waffe traf sein Opfer in den Hals und der Krieger stürzte tot zu Boden.
Mittlerweile war im Lager der Alarm ausgelöst worden und Daniel näherte sich dem Ort, an dem er wieder zurück in den Wald eilen wollte, als er plötzlich Maramato erkannte, der vor ihm am Boden mit einem Jaffa kämpfte. Vermutlich war sein Pferd von einer Stabwaffe getroffen worden und er musste sich anders weiterhelfen.
Daniel wusste, dass er eigentlich zurück in den Wald fliehen musste, um die anderen Jaffa anzulocken, doch er durfte Maramato nicht zurück lassen. Der Mann hatte sein Leben gerettet, nun war es an der Zeit, sich zu revanchieren.
Er änderte seinen Kurs und steuerte direkt auf den Jaffa zu, der ihn zwar bemerkte, aber zu sehr mit Maramato beschäftigt war, der ihn in einen Mann- gegen- Mann- Kampf verwickelt hatte. Daniel nutzte die Situation aus und tötete den Krieger von hinten.
"Nimm seine Waffe und steig auf!", rief er seinem Freund zu. Der Samurai schnappte sich die Zat und schwang sich mit auf sein Pferd. Dutzende Jaffa rannten mittlerweile aus ihren Hütten und sie mussten sich beeilen, um aus der Reichweite ihrer Waffen zu kommen. Daniels Pferd galoppierte, so schnell es nur konnte, trotzdem flogen ihnen die Energieentladungen um die Ohren.
Ihr Plan schien aufzugehen, denn einige der Krieger folgten ihnen bereits, während andere sich zunächst besser ausrüsteten. So würden nicht alle Jaffa auf einmal angreifen, sie konnten sich also besser verteidigen.
Daniel erkannte von weitem den Waldrand und steuerte sein Pferd auf einen kleinen Pfad zu, der sie zielgenau zu den anderen Samurai führen würde.
Mehrere Jaffa waren ihnen bereits laut rufend auf der Spur, konnten aber in ihren Uniformen mit der Geschwindigkeit des Pferdes nicht mithalten.
"Bist du verletzt?", fragte ihn Maramato beiläufig und Daniel schüttelte den Kopf.
"Nein, was ist mit dir?"
"Nur ein paar Kratzer.", antwortete der Samurai, doch Daniel war klar, dass er eine viel schlimmere Verletzung einfach nur herunter spielte. Wahrscheinlich hatte er sich bei dem Sturz vom Pferd etwas gebrochen.
Beide erreichten außer Atem das Versteck und die anderen Krieger öffneten wieder das große V für sie. Zanaki war sofort an ihrer Seite und deutete den Kriegern der Nachhut an, eines der Reservepferde für Maramato zu besorgen.
"Sie kommen.", rief Daniel den anderen auf japanisch zu und diese bereiteten sich vor.
Währenddessen wurde das andere Pferd herbei geführt und sie hörten bereits die ersten Pfeile durch die Luft zischen. Einige Meter entfernt gingen mehrere Jaffa tot zu Boden und auch einige Samurai wurden von den Stabwaffen oder Zats getroffen.
Maramato war indes umgestiegen und Zanaki wünschte beiden noch schnell Glück, ehe sich der Trupp in Bewegung setzte.
+++
Hammond fühlte zum ersten Mal wieder Hoffnung, als er das Mikrofon im Kontrollraum etwas näher an sich heran zog, um mit den Asgard zu sprechen.
"Es ist mir auch eine Ehre, Sie wieder zu sehen, Heimdall.", erklärte er und wandte sich ungeduldig dem Hauptzweck dieser Kontaktaufnahme zu.
"Leider müssen wir die Asgard aus einem sehr unerfreulichem Anlass kontaktieren. Es geht um SG-1."
Heimdalls Gesicht auf dem Bildschirm regte sich nicht, doch das bedeutete nicht allzu viel.
"Was ist mit SG-1?", fragte die Ausserirdische neugierig und legte den Kopf auf die Seite, eine Geste, die ihn unzweifelhaft an O'Neill erinnerte.
"Nun...", Hammond sortierte schnell die Fakten," Vor einigen Wochen ist Doktor Jackson bei einer Mission verschleppt worden. Durch einen Goa`uld- Angriff konnten wir nicht durch das Sternentor auf den Planeten gelangen und SG-1 ist vor einigen Tagen aufgebrochen, um Doktor Jackson mit einem Raumschiff zu retten, falls er noch am Leben ist."
"Die Asgard können die Tauri nicht vor jeder Gefahr beschützen...", begann Heimdall ungeduldig, doch Hammond fuhr fort.
"Einer meiner Techniker hat zusammen mit mehreren Wissenschaftlern einige Videoaufnahmen des Planeten ausgewertet und eine Energiequelle festgestellt, die der des Asgard- Mechanismus sehr ähnelt."
"Das ist nicht möglich. Die Goa`uld können Planeten mit diesem Mechanismus nicht betreten.", wehrte die Ausserirdische ab, doch der General gab nicht auf.
"Die Einwohner...ein Teil der Einwohner dieses Planeten scheinen euren Transportstrahl blockiert zu haben, denn die Signale treten aus einem massiven Stein aus. Möglicherweise haben sie dadurch den Mechanismus ausser Kraft gesetzt und den Goa`uld die Tür geöffnet."
Heimdall schwieg für eine Sekunde und sah Hammond dann wieder an.
"Wie lautet die Adresse dieses Planeten?"
+++
Die Schlacht weitete sich zu einem größerem Gemetzel aus, als Daniel und die Samurai es sich vorgestellt hatten.
So viele Krieger kamen urplötzlich aus allen Richtungen, umzingelten das Areal und beschossen die Samurai mit allem, was das Goa`uld- Waffenarsenal bot.
Daniel hatte keine Ahnung mehr, wie lange er bereits kämpfte, doch immer wieder sah er sich einem Jaffa gegenüber, der es durch die Bogenschützen hindurch geschafft hatte, steckte einige Prellungen ein, bevor er den Gegner erledigte.
Die Zeit schien immer langsamer zu verlaufen, alles wirkte wie in einem Traum, trotzdem war es erschreckend real.
Maramato stand hinter ihm, schützte seinen Rücken, während Daniel für ihn dasselbe tat.
Beide kämpften unermüdlich, töteten Jaffa über Jaffa, wichen Stabwaffensalven aus, nutzen Bäume als Schutzschild gegen Zats.
Nicht denken, nur reagieren - Daniel hielt sich das immer wieder wie ein Dogma vor, verteidigte sich, griff an, wandte sich einem neuen Gegner zu.
Mehrere Samurai lagen bereits tot am Boden, unzählige Jaffa um sie herum. Blut sammelte sich in Pfützen und sickerte in den feuchten Waldboden, Stöhnen und Hilfeschreie waren von überall her zu hören. Die Pferde, die noch nicht getötet worden waren, flohen verwirrt auf die freie Wiese und überrannten mehrere Männer, sowohl Samurai als auch Jaffa.
Die Schlacht ging weiter, als Daniel plötzlich das bekannte Geräusch einer P90 hinter sich hörte. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass Unterstützung nahte und er wurde unaufmerksam.
Die Strafe folgte sogleich und das Ende einer Stabwaffe traf auf seinem Kopf auf. Sofort stürzte er zu Boden, verletzte jedoch den Jaffa mit seinem Schwert am Bein. Im Dämmerzustand erkannte er, wie die Waffe auf ihn gerichtet wurde, doch weitere Schüsse ertönten und der Jaffa sackte tot zu Boden.
Langsam kam Daniel wieder auf die Beine, zog sich die Maske vom Kopf, wischte sich das Blut von der Schläfe und sah sich nach weiteren Gegnern um.
Der Mond stand bereits hoch am Himmel und erleuchtete das erbitterte Gefecht. Schemen von unzähligen Jaffa, die über die Wiese zum Wald stürmten wurden sichtbar und ließen nichts Gutes verhoffen.
Immer mehr Samurai fielen den Außerirdischen zum Opfer und auch SG-1 als Unterstützung war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Ja, Daniel hatte mittlerweile mehr als elf Jaffa getötet, trotzdem musste Maramato sich verschätzt haben. Das waren weit mehr als eintausend Mann.
Seine Wunde pochte und Blut lief in Strömen an seiner rechten Gesichtshälfte hinunter. Als einige Tropfen in sein Auge gelangten und ihm die Sicht nahmen, wischte Daniel es weg und deutete Maramato an, dass er sich nun der Wiese nähern würde, um einen neuen Angriffspunkt zu suchen.. Der Samurai folgte ihm zusammen mit einigen Bogenschützen.
Der Archäologe sah, dass SG-1 sich an einem Hang zwischen vielen Bäumen positioniert hatte, und sie von da aus unterstützte. Ein kurzer dankender Blick, das war alles, was er Jack zu werfen konnte.
Der Colonel nickte kurz, trotzdem stand eine Bitte in seinen Augen geschrieben: Pass auf dich auf, Daniel!
Das erste Duzend Jaffa wurde sofort von Pfeilen getroffen und ging zu Boden, erst der zweite Trupp schaffte es bis zum Waldrand, wo die Samurai sie in einen Nahkampf verwickelten, in dem sie ihre Stabwaffen nicht ohne die Gefahr eigener Verluste abschießen konnten.
Daniel tötete einen Krieger, der gerade auf ihn feuern wollte mit seinem letzten Sai, startete einen Kampf mit einem weiteren Jaffa bis er zahlreiche Krieger um sich herum gescharrt hatte. Dies war der Moment, in dem er dem Tod ins Auge blickte.
Er war hoffnungslos umzingelt.
Das Wissen, dass er nie ein Gefecht gegen sieben oder acht Jaffa gleichzeitig gewinnen konnte, legte sich auf sein Denken und er wurde komplett ruhig. Seine Bewegungen blieben so schnell und grazil wie vorher, doch seine Aufregung war vollständig verschwunden. Sein Herzschlag verlangsamte sich, sein Atem ging nicht mehr so rasend.
In diesem Augenblick erkannte er Maramato von der Seite, der zwei Jaffa gleichzeitig erledigte. Daniel tat es ihm nach.
Wie in Trance spürte er die Bewegungen, die sein Körper vollführte, doch sie waren zu schnell als das sein Gehirn sie verarbeiten konnte. Er kämpfte auf Autopilot.
All das, was er in den letzten Wochen erlernt hatte, nutzte er jetzt.
Angreifen, ausweichen, abrollen, in die gegnerische Sphäre eindringen, töten.
Sekunden vergingen und aus irgendeinem verrückten Grund schaffte er es, aus dieser Begegnung unverletzt heraus zu kommen. Verstört blickte er sich um und sah, dass tatsächlich alle sieben Jaffa tot oder schwer verwundet neben ihm an Boden lagen.
Unter ihm erkannte er eine Stabwaffe und schnappte sie sich..
Jetzt wurde es Zeit, auf alte Verteidigungsmethoden zurück zu greifen.
"Maramato!", schrie er und deutete auf eine weitere Waffe, nicht weit von dem Samurai weg. Dieser verstand, schnappte sie sich und versteckte sich hinter einem Baum.
Zusammen mit den Bogenschützen begannen sie nun auf einen weiteren Trupp Jaffa zu feuern, der über die lange Wiese rannte. Je mehr sie auf diese Weise erledigten, umso weniger waren später für den Nahkampf übrig.
Daniel spürte, wie seine Kräfte mehr und mehr schwanden, ebenso erging es den Samurai. Der Kampf musste bald ein Ende finden, das war klar.
Erschöpft wollte er hinter dem Baum hervor blicken, als plötzlich einer der Jaffa hinter ihm aus dem Nichts auftauchte. Muskulöse Arme schlangen sich um seinen Hals und versuchten ihm das Genick zu brechen. Daniel wehrte sich mit aller Kraft, doch er hatte keine Chance.
Maramato stellte fest, dass sein Freund plötzlich nicht mehr da war und sprintete zu der anderen Seite des Weges, dort, wo Daniel gestanden hatte. Erschrocken sah er, wie ein Jaffa kurz davor war, ihn zu töten. Trotz all der anderen Krieger, die auf sie zu kamen, wandte Maramato seine komplette Aufmerksamkeit diesem einen Jaffa zu.
"Lass ihn los.", forderte er, doch der Krieger antwortete nicht. Als er Daniels Kopf zur Seite reißen und sein Genick brechen wollte, visierte der Samurai ihn mit der Stabwaffe an. Ein Schuss genügte, und der Jaffa ging zusammen mit seinem Freund zu Boden.
"Daniel!", schrie er, wandte sich aber wieder den herannahenden Feinden zu. Immer mehr von ihnen tauchten mittlerweile vor dem Waldstück auf, immer weniger Samurai hielten sich hinter Bäumen versteckt.
Nein, sie würden den Kampf nicht verlieren!
Nichts war entschieden, solange noch ein einziger Samurai auf dem Schlachtfeld lebte.
Im Augenwinkel erkannte Maramato, dass Daniel wieder aufstand und nach seiner Stabwaffe griff. Doch seine Bewegungen wurden zusehends kraftloser, seine Schüsse verfehlten mehr und mehr ihr Ziel.
Ein lautes Wiehern riss ihre Aufmerksamkeit an sich. Es war Zanaki, der mit zwei Pferden im Schlepptau durch den Wald trabte.
Beide verstanden seinen Plan, hatten sie doch eine bessere Übersicht vom Pferderücken aus auf die Krieger. Außerdem erlaubte es ihnen mehr Beweglichkeit.
Die beiden sprangen auf die angebotenen Pferde und überließen es SG-1 und den restlichen Bogenschützen, das Waldstück zu verteidigen während sie die Angreifer von einer anderen Seite aus attackieren würden.
"Es sind nicht mehr viele. Wir sollten von der Seite angreifen!", schrie Zanaki auf Japanisch und sie versuchten zwischen den Bäumen hindurch zu reiten. Leider blieb das auch von den Jaffa nicht unentdeckt und Dutzende Zat- Entladungen und Stabwaffensalven schlugen in umliegende Stämme ein.
Daniel war der erste, der die offene Wiese erreichte und galoppierte an, überflog dabei in dem hellen Mondlicht das Areal. Der Boden war gesäumt von toten Jaffa und diejenigen, die noch lebten, liefen bereits über die Leichen, um zu ihrem Ziel zu kommen. Der Archäologe musste traurig feststellen, dass auch viele der Toten zu den Samurai gehörten.
Einige Jaffa erkannten ihn im Mondlicht und schrieen laut los, woraufhin sich der Trupp dem Reiter zuwandte. Maramato und Zanaki hatten eine andere Stelle gewählt, um aus dem Schutz des Waldes heraus zu treten und waren von den Truppen kaum noch sichtbar.
Daniel hingegen bildete eine perfekte Zielscheibe und so spornte er sein Pferd zum Renngalopp an und raste über die Wiese, versuchte dabei auf einige Jaffa zu schießen, doch verfehlte sie meistens.
Hinter ihm schossen auch Maramato und sein Lehrer auf die Feinde, deren Anzahl sich endlich dezimierte. Doch plötzlich tauchte vor ihnen ein weiterer Trupp Jaffa auf, der sich wahrscheinlich von der Seite an die Samurai anschleichen wollte. Bevor sie überhaupt ihre Pferde stoppen konnten, sahen sie sich mehreren Dutzend Kriegern gegenüber, die sie mit geladenen Waffen anvisierten.
Daniel war dem Trupp am nächsten und um Maramato und Zanaki zu schützen, ritt er in die Schusslinie und fokussierte diese Krieger wiederum auf ihn. Er mochte die Schlacht vielleicht nicht überleben, aber möglicherweise konnte er genug Samurai retten, damit ihr Kampf letztendlich doch siegreich ausging.
Trotz aller Vorkehrungsmaßnahmen raste eine Energieentladung an dem Archäologen vorbei und traf Zanaki, der nicht weit weg von ihm auf die Jaffa schoss. Der alte Samurai stürzte zu Boden und blieb reglos liegen, während sein Pferd in Panik zurück in den Wald galoppierte.
"NEIN!, hörte er Maramato schreien, konnte aber nicht viel tun.
Plötzlich sah er, wie sein Freund mit gezogenem Schwert auf die verbliebenen Jaffa zu galoppierte. Instinktiv wusste er, dass der Samurai die Kontrolle über sich verloren hatte. Ganz klar, Zanaki war sein Lehrer gewesen und er hatte sehr an ihm gehangen, aber für derartige Wutanfälle war noch keine Zeit, zunächst mussten sie überleben.
Daniel drehte sich um, erkannte, dass es noch bei weitem zu viele Angreifer waren, als das sie beide sie erledigen konnten und ritt Maramato entgegen, um mit ihm zurück in den Wald zu fliehen, bis ihre Überlebenschancen auf freiem Feld wieder stiegen.
Plötzlich erkannte er etwas am Himmel.
Wolken hatten sich vor den Mond gelegt und ballten sich zu einem riesigen Ozean aus Wasserdampf, der Wind frischte merklich auf und ein lautes Summen wurde hörbar.
Daniel hatte eine Ahnung, um wen es sich handelte und fühlte sich bestätigt, als ein großes Asgardschiff hinter den Wolken auftauchte.
Scheinbar war er nicht der Einzige, der das Phänomen entdeckt hatte, denn die meisten Jaffa hielten ebenfalls inne, unsicher, was dieses Omen zu bedeuten hatte.
Aber Maramato ließ sich nicht abhalten und ritt weiter auf die Krieger zu, fast blind vor Wut.
"MARAMATO! YAME!", schrie Daniel, doch seine Flehen blieb unerhört. Eingekreist von den Jaffa und als offensichtliche Anführer des Samuraiclans erkannt, wurde es für sie hier langsam brenzlig.
Er musste seinen Freund aufhalten, sonst würde er getötet werden.
Maramato erkannte, wie Daniel direkt auf ihn zu ritt und wirkte irritiert. Beide Männer tauschten vielsagende Blicke aus, jeder versuchte den anderen davon zu überzeugen, dass sein Weg der richtige war.
Der Archäologe erkannte den Zweifel in Maramatos Augen und versuchte ihm zu verdeutlichen, dass Unterstützung bereits hier war und sie sich zurück ziehen sollten, doch der Samurai zögerte.
Zu sehr hatte ihn die Wut über Zanakis Tod noch im Griff.
Immer schneller ritten ihre Pferde aufeinander zu und auch die Jaffa zögerten, waren sie sich doch auch nicht sicher, warum ihre Gegner plötzlich so seltsam reagierten.
Daniel wusste, dass die Schlacht mit dem Auftauchen der Asgard zu Ende war, nun mussten sie nur noch Überleben.
Doch statt sich zu verteidigen ritten beide nur aufeinander zu.
Mehrere Stabwaffen wurden vor allem auf Maramato gerichtet und Daniel wusste, sein Freund würde sterben wenn er jetzt nichts unternahm.
Während die ersten Jaffa schreiend in dem Transportstrahl der Asgard verschwanden, ritt er weiterhin auf seinen Freund zu.
Nur noch wenige Meter trennten sie als Daniel aus seinem Sattel aufstand und Maramato im Moment der Begegnung vom Pferd riss, sodass beide mit voller Wucht zu Boden stürzten. Energieentladungen flogen nur Zentimeter an ihren Köpfen vorbei und schlugen in nahestehende Bäume ein.
Lautes Kriegsgeschrei ertönte und es schien, als ginge die Welt um sie herum unter.
Die donnernden Hufe ihrer Pferde ließen den Boden vibrieren beide rollten sich schützend zu einen kleinen Ball zusammen, während die Asgard sich um die Jaffa kümmerten.
Daniel fühlte sich mittlerweile noch schwächer als zuvor und verlor fast den Mut, wieder aufzustehen.
Doch zumindest lebten sie noch, oder?
Als er wieder halbwegs bei Sinnen war, spürte er, dass sein Freund direkt neben ihm lag, bewegungslos als sei er tot.
Unbeachtet der Jaffa, die auf sie zu rannten, wollte er aufstehen, doch seine Kräfte versagten. Er konnte nicht einmal mehr nach der Stabwaffe greifen, die etwas abseits von ihnen lag.
Mit dem letzten bisschen Energie überprüfte er Maramatos Puls. Ein starker Herzschlag beruhigte ihn und er schaffte es noch, die Augen lange genug offen zu halten um zu sehen, wie die Asgard auch die letzten Jaffa verschwinden ließen.
Sie hatten gesiegt.
+++
Es dauerte eine Weile, bis Maramato wieder zu sich kam. Genauer gesagt war der Mond schon weit gewandert und der Morgen kündigte sich an. Sein Kopf schmerzte, denn der Sturz vom Pferd war nicht besonders angenehm gewesen und zu wissen, dass es Danyel war, der es verursacht hatte, machte ihn wütend.
War er denn vollkommen verrückt geworden?
Der Samurai öffnete vorsichtig die Augen und erkannte...nichts! Die Jaffa waren alle verschwunden!
Waffen und Ausrüstungen lagen über die Wiese verteilt, aber keine Spur war mehr von den Kriegern erkennbar, stattdessen schwebte ein bedrohlich wirkendes Raumschiff über ihren Köpfen.
Er nahm an, dass Yu zurückgekehrt war, und sie nun alle töten würde.
Daniel lag bewegungslos neben ihm, seine blutverschmierte Hand noch immer an seinem Hals und Maramato griff sie, spürte Leben in seinem Freund.
Wenn sie jetzt sterben sollten, dann würde er sich vorher lieber selbst töten, als einem Außerirdischen diese Gelegenheit zu geben.
"Danyel!", rief er und stieß seinen Freund einige Male an, bis dieser schließlich zu sich kam.
"Asgard...", stotterte er, doch Maramato verstand nicht.
"Hier.", sprach er und reichte ihm einen letzten Dolch, den er für diese Option behalten hatte. Es war Sitte bei den Samurai, sich im Angesicht der Niederlage und des Todes selbst zu töten. Dieser Weg war würdevoller, als vom Gegner getötet zu werden.
"Freunde...sie...helfen uns!", fügte der Archäologe mit letzter Kraft hinzu und Maramato hielt inne. Er selbst war am Ende, kaum fähig, wieder allein auf die Beine zu kommen.
"Sie helfen uns?", fragte er ungläubig und richtete sich schwerlich auf, zog gleichzeitig auch Daniel auf die Knie.
"Unsere Alliierten...", sprach dieser müde, doch Maramato versuchte noch weiter aufzustehen. Beide waren erschöpft, trotzdem mussten sie noch einmal ihre Kräfte mobilisieren.
"Wir müssen...sehen, ob wir wirklich gewonnen haben!", forderte der Samurai und stand mit wackeligen Beinen auf.
Der Anblick war überwältigend. So überwältigend, dass er ihn mit seinem Freund teilen musste.
Mit letzter Kraft zog er auch Daniel auf die Beine und beide blickten sich um.
Nach Stunden voller entsetzlicher Schreie, Schmerzen und Tod war es still geworden. In der Ferne hörten sie einige aufgeschreckte Vögel zwitschern, aber ansonsten war nichts mehr von dem Kampf zu hören.
Es war endlich vorbei.
In der seichten Morgendämmerung sahen sie mehr und mehr tot geglaubte Samurai, die langsam wieder auf die Beine kamen und auf die Wiese zu liefen, um sich zu vergewissern, dass ihre Vermutung zutraf.
Kein einziger Jaffa war mehr zu sehen, das Lager war zerstört, die Gefahr gebannt!
Endlich hatten sie ihr Land, hatten sie ihre Freiheit zurück!
Beide erkannten, wie SG-1 aus den Wäldern hervor lief und humpelten ihnen entgegen. Jeder versuchte am anderen Halt zu finden und es schien zu gelingen.
Auf einem kleinen Hügel angekommen hielt Maramato inne und starrte auf den höchsten Berg in der Umgebung, dort, wo ihr Dorf sich befand.
Seine Augen füllten sich mit Tränen, sein Griff an Daniels Schulter verhärtete sich. Es musste eine unglaubliche emotionale Entlastung sein, die der Samurai jetzt durchmachte. Sein geliebtes Land endlich wieder zurück zu haben, zu wissen, dass sein Volk nun in Freiheit weiterleben durfte. Maramato holte tief Luft.
"FREIHEIT!!!!!!", schrie er dann, gefolgt von den letzten verbleibenden Samurai, bis er schließlich neben seinem Freund zusammenbrach, der ohne seine Stütze schon bald dem Beispiel folgte.
Ihr Schrei tönte bis weit in die Berge hinein und warf ein überlautes Echo zurück, das fast wie ein Dogma wirkte.
"Freiheit...", flüsterte auch Daniel erleichtert und legte seinem bewusstlosen Freund eine Hand auf die Schulter, bevor auch er vor Erschöpfung ohnmächtig wurde.
+++
O'Neill hatte in seinem Leben schon viele Kriege miterlebt, sogar noch vor seiner Zeit beim Stargate Center. Er hatte erleben müssen, was Menschen anderen Menschen antun konnten, litt noch heute unter den seelischen Narben.
Und tote Menschen...ja, tote Menschen hatte er ebenfalls schon zur Genüge gesehen. Es machte ihm kaum mehr etwas aus. Was einem jungen Offizier das Frühstück wieder hervor bringen ließ, störte ihn nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Er träumte fast jede Nacht davon, sah die Bilder des Krieges, Verwundete, Verstümmelte, Tote.
Trotzdem erfasste ihn das, was er in den letzten Stunden auf diesem Planeten erlebt hatte.
Aus irgendeinem Grund fühlte er sich wieder wie ein junger Offizier, der zum ersten Mal im Krieg war. Er spürte einen innerlichen Schmerz, eine Verbundenheit mit den Toten.
Zwar hatte er diese Krieger erst vor einigen Stunden getroffen, aber ihre Entschlossenheit zog auch ihn in ihren Bann. Und die Tatsache, dass Daniel der Hauptinitiator einer Schlacht sein würde, irritierte ihn noch mehr.
Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Und vor allem: wo zur Hölle hatte er so gut kämpfen gelernt?
Jack sah noch immer den Kampf vor seinem inneren Auge, konnte die Fakten kaum glauben, aber Daniel hatte tatsächlich sieben Jaffa allein erledigt. Und so viele mehr während ihres Kampfes...
Zitternd stapfte O'Neill über die Leichen einiger Samurai, die sich am Waldrand türmten und gelangte ins Freie, wo der Mond schon fast hinter den Bergen verschwunden war und der Sonne wieder Platz gebot.
Neben ihm lag ein Pferd mit gebrochenem Bein. O'Neill wusste, dass das Tier es niemals überleben würde und zog seine Waffe.
"Fremder...", hörte er eine schwache Stimme im Hintergrund und drehte sich um. Es war einer der Samurai- Bogenschützen. Er lag verletzt an einen Baum gelehnt, sein Blick jedoch war klar und hellwach.
Offensichtlich war es sein Pferd und Jack zögerte. Er wollte dieses Tier nicht töten, aber es unnötig leiden zu sehen, war ebenfalls keine Option. Eigentlich war dies sogar schlimmer.
Unschlüssig tauschte er mit dem Mann Blicke aus, bis dieser einsichtig nickte.
Er hatte die Erlaubnis.
Kurzentschlossen legte er seine Waffe wieder an und erlöste das Tier mit einem gezielten Schuss.
Sam, die neben ihm stand, atmete zischend ein, doch auch sie wusste, dass es das richtige gewesen war.
Doch nun mussten sie zunächst Daniel wieder finden.
Noch immer wussten sie nicht, ob er überhaupt noch lebte. Jack hatte ihn zum letzten Mal gesehen, als er mit Maramato weiter in den Wald hinein verschwand. Danach hatte er ihn aus den Augen verloren.
Und dieser Zeitpunkt lag schon erschreckend lange zurück.
"Daniel?!", rief er in die Stille, doch nur einige Samurai, die zu schwer verletzt waren, um allein wieder aufzustehen stöhnten leise zurück.
Zwischen all den Stimmen vernahm Jack nicht die seines besten Freundes, und genau dies machte ihn nervös.
Über ihnen schwebte noch immer lautlos das Asgardschiff, aber es gab noch keine weiteren Zeichen seiner alliierten Freunde. Doch Jack wusste, dass diese sich melden würden, wenn es an der Zeit war.
SG-1 wollte sich gerade aufteilen, um nach ihrem fehlenden Mitglied zu suchen, als viele der verletzten Samurai sich wieder auf die Beine kämpften, den Blick auf den höchsten Berg im Umkreis gerichtet.
Irritiert tauschten Teal`c und O'Neill Blicke aus, doch sie wurden schon bald aufgeklärt, als die Krieger ein lautes Geschrei anstimmten, das nur ein Wort beinhaltete: Freiheit.
Jack hatte Daniel auf japanisch darüber sprechen hören und verstand es sofort.
Unter all den verletzten Menschen, die plötzlich ihre letzten Kraftreserven mobilisierten um dem Kriegsgeschrei beizustimmen war es für sie unmöglich, Daniel ausfindig zu machen und so teilten sie sich weiter auf.
Glücklicherweise wurde es langsam wieder hell und erleichterte ihnen die Suche.
O'Neill war zum Zerreißen angespannt, sein Blick schweifte immer wieder über das Areal, doch er konnte seinen Freund nicht ausfindig machen.
"DANIEL!", schrie er erneut, doch wieder bekam er keine Antwort.
Zusammen mit Ferretti lief er auf die große Wiese zu, die nunmehr einem perfekten Schlachtfeld ähnelte. Überall hatte Blut das Gras rot gefärbt und ließ O'Neill zusammen zucken.
Das war mit Abstand der größte Kampf, den SG-1 sich jemals geleistet hatte.
Wie zu erwarten erschien mitten in ihrer Suche eine Asgardprojektion neben ihnen. Es war Heimdall, die sich direkt an Jack wandte.
"O'Neill.", grüßte sie bedrückt und der Colonel nickte ihr hastig zu.
"Ihr seid gerade im richtigen Zeitpunkt anmarschiert, Jungs...eh...Mädels, ist ja auch egal."
"Wir haben eine Nachricht von eurem General bekommen, dass dieser Planet von den Goa`uld besetzt wird, obwohl es ein Asgard- geschützter Planet ist."
"Asgard- geschützt?", schaltete sich jetzt auch Sam ein, die wieder zu ihnen gestoßen war.
"Ja. Die Goa`uld konnten die Bewohner dieses Planeten scheinbar davon überzeugen, den Asgard- Schutzmechanismus ausser Kraft zu setzen. So konnten sie eindringen, ohne das wir es bemerkten."
Jacks und Sams überraschte Blicke trafen sich.
"Vermutlich war einer von Thor's Hämmern unter den Steinen, die um das Stargate aufgebaut waren versteckt, Sir." , erklärte die Astrophysikerin und erntete ein Nicken ihres Gegenübers.
"Konntet ihr den Schutzmechanismus wieder herstellen?", fragte sie dann und Heimdall nickte. Etwas, das wie ein Lächeln aussah, bildete sich auf ihrem Gesicht.
"In der Tat. Den Goa`uld wird es für eine lange Zeit nicht mehr gelingen, sich diesem Planeten zu nähern."
"Könnt ihr den Leuten hier nicht irgendwie helfen? Immerhin sind sie durch Yu erst in diese Misere geraten...", erkundigte sich Jack und deutete auf die vielen toten Samurai.
Heimdall folgte seiner Geste.
"Nein, das können wir leider nicht. Unsere Schiffe sind noch immer geschwächt und es hat uns alle verfügbare Energie gekostet, diesen Angriff abzuwehren. Wir müssen zurückkehren und weiter an unseren Verteidigungsmöglichkeiten arbeiten...Die Asgard sind durch den letzten Angriff der Replikatoren sehr geschwächt worden. Um weiterhin unsere Stellung im Universum halten zu können, bedarf es besserer und funktionellerer Technologien. Es tut mir Leid, O'Neill."
Doch was war, wenn Daniel auch unter den Opfern war?
"Könnt ihr nicht mal ne kleine Ausnahme...."
"Es tut uns Leid, O'Neill.", erwiderte die Asgard ausdrücklich und war schon im nächsten Augenblick wieder verschwunden.
"Großartig.", fluchte Jack und suchte weiter, während Carter sich Janet anschloss, die etwa hundert Meter entfernt das ehemalige Jaffa- Lager nach Daniel absuchte.
"DANIEL!", schrie er wieder und erneut erhielt er keine Antwort.
Es war frustrierend.
"Wir finden ihn.", pflichtete ihm Ferretti bei, der nicht minder geschockt über die Ereignisse war. Daniel hatte es schon immer geschafft, sie alle zu überraschen, doch das war der Gipfel.
O'Neill musste ihm in der Tat den Kopf waschen, wenn sie hier wieder heil heraus kamen.
Ein paar Goa`uld zu ärgern war die eine Sache, zu Pferd in einen Krieg gegen tausende von Jaffa zu ziehen war definitiv geisteskrank.
Unzählige Tote säumten seinen Weg, als er plötzlich Maramato erkannte, der bewegungslos am Boden lag. Und die Person neben ihm hatte eine verdächtige Ähnlichkeit mit...
"CARTER, TEAL`C, FRAISER!", schrie er und rannte auf die beiden Männer zu.
Lass ihn noch am Leben sein, flehte O'Neill verzweifelt und erhöhte noch einmal sein Tempo.
Ferretti blieb an seiner Seite. Sie waren zusammen im Krieg gewesen, hatten in unzähligen Schlachten für das SGC gefochten und in diesem Moment war er wieder für ihn da.
Es erleichterte Jack etwas, nicht allein zu sein, während er auf die beiden Männer zustürmte.
Carter und Fraiser waren noch zu weit entfernt, Teal`c steckte sogar noch im Wald und sah sich nach überlebenden Samurai um.
Doch zumindest war Ferretti bei ihm.
Kurze Zeit später erreichten sie ihr Ziel. Weder Daniel noch Maramato hatten sich in der Zwischenzeit bewegt, ihre Rüstungen waren verdreckt und an einigen Teilen eingerissen. Blut bedeckte den unbekleideten Teil ihrer Arme, genauso wie den Rest ihres Aufzuges.
Neben dem Samurai erkannte Jack einen riesigen Dolch und schmiss ihn sicherheitshalber zur Seite. Nicht, dass er Maramato immer noch kein Vertrauen schenkte, er wollte nur...auf Nummer sicher gehen.
Waffen in der Nähe von Verletzten zu haben war nie eine gute Idee.
Ferretti drehte zunächst den schwereren Maramato um und wollte dessen Puls prüfen, doch der Krieger wachte bereits wieder auf und versuchte sich zu orientieren.
Daniel hingegen hatte sich noch nicht bewegt und Jack kniete sich neben ihn, drehte ihn vorsichtig auf den Rücken. Im Augenwinkel erkannte er, wie Carter und Fraiser auf ihn zu kamen, Hilfe war also nicht mehr weit entfernt.
Daniels Anblick erschrak ihn. Blut bedeckte den größten Teil seines Gesichts, das meiste davon stammte aus der Wunde, die ihm einer der Jaffa mit einer Stabwaffe zugefügt hatte, der Rest gehörte wahrscheinlich zu seinen Gegnern.
Vorsichtig fühlte er Daniel Puls.
Seine Finger zitterten mit ungeahnter Stärke, doch trotzdem spürte er ein kräftiges Pulsieren an seiner Fingerspitze.
Zumindest lebte sein Freund noch.
"Daniel...", sprach Jack ihn an, erhielt aber keine Reaktion.
Die Augen seines Freundes blieben geschlossen und vermittelten ihm die so oft schon erwähnte Friedlichkeit.
In der Zwischenzeit waren auch Sam und Fraiser bei ihnen angekommen und er ließ der Ärztin Platz, sich um ihn zu kümmern.
"Oh mein Gott...", flüsterte die Astrophysikerin geschockt und kniete sich neben Janet.
O`Neill sah sich teils besorgt, teils angespannt um und traf Maramatos Blick. Der Samurai schien eher beruhigt und zufrieden, konnte aber sofort in das Innerste von Jacks Seele schauen.
"Wir haben gesiegt.", erklärte der Mann und suchte Bestätigung in den Augen des Colonels.
O'Neill sah wieder nach unten, wo Fraiser gerade dabei war, Daniels Blutdruck zu ermitteln und schüttelte den Kopf.
"Aber für welchen Preis?"
"Meine Männer haben ihr Leben für den Preis der Freiheit gegeben.", konterte Maramato und folgte dann O'Neills Blick zu Daniel.
"Sein Körper ruht sich aus. Wenn er wieder eins mit sich ist, wird er aufwachen."
Damit stand der Samurai vorsichtig auf, wäre aber fast zu Boden gestürzt, hätte Ferretti ihn nicht gestützt.
"Was meinst du damit, wenn er wieder eins mit sich ist?", fragte Sam nervös und blickte zwischen O'Neill und dem Krieger hin und her.
Maramato schloss kurz die Augen und machte ein Geräusch, dass sich fast wie ein Seufzer anhörte, bevor er weiter sprach.
"All die Zerstörung und das Wissen, dem Tod ins Auge geblickt zu haben...Danyel muss das zuerst verarbeiten...sein Geist ist krank."
"Wenigstens stimmt mir da mal einer zu...", murmelte O'Neill leise und assistierte Fraiser bei einer Infusion.
Sam nickte kurz und der Samurai machte sich humpelnd auf den Weg zu seinen Gefolgsleuten.
"Bleiben sie hier, sie sind verletzt!", forderte Janet, doch der Mann winkte ab.
"Ich muss mich um meine Krieger kümmern!", rief er zurück und lief weiter.
O'Neill sah ein, dass der Mann da einen Punkt hatte. Sein Kampfstil folgte zwar nicht den Regeln moderner Kriegsführung, jedoch dem Kodex der Ehre. Und dies war etwas, das auch er schätzte.
"Teal`c, Ferretti, helft ihm.", kommandierte er dann und die Zwei marschierten ab.
Gott, sie hatten einen Krieg gegen so viele Jaffa gewonnen...
Jack schüttelte den Gedanken so schnell wieder ab, wie er gekommen war. Zu tief war er noch immer in das Geschehen involviert. Er musste einen klaren Kopf behalten.
Daniel brauchte ihn jetzt. Über Sinn und Unsinn des Ganzen konnten sie debattieren, sobald jeder wieder in Sicherheit war.
"Wie geht es ihm?", erkundigte Sam sich, die Daniels Kopf vorsichtig auf eine zusammengerollte Jacke bettete.
Fraiser zuckte mit den Schultern, legte dann ihre Arzttasche beiseite. Ihr Gesicht war wie das der anderen dreckig, die Uniform voll von Schlamm. Der Kampf der letzten Stunden hatte auch ihnen einige Energie geraubt.
"Bis auf die Platzwunde und einige Prellungen kann ich nicht viel feststellen. Ich würde seinen Zustand mit extremer Erschöpfung erklären, vermutlich müssen wir warten, bis er von allein wieder zu sich kommt. Ich habe ihm vorerst einen Zugang gelegt, eine Infusion bei dem Blutverlust kann nicht schaden. Ansonsten sind mir ohne Röntgen, EEG und EKG die Hände gebunden."
"Vielleicht sollten wir versuchen, General Hammond über das Stargate zu kontaktieren.", schlug Sam vor und O'Neill stimmte ihr zu.
"Es liegt zwei Stunden Fußmarsch von hier entfernt, aber ich bin mir sicher, unsere Verstärkung ist bereits auf dem Weg."
+++
Hammonds Herz schlug rasend in seiner Brust als er vor dem Ereignishorizont des Stargates stand, das halbe Team der Krankenstation hinter sich.
Nachdem er O'Neills Nachricht gehört hatte, war er sich nicht mehr so sicher, ob er vor Freude in die Luft springen, oder vor Nervosität Rillen in seinen Teppich laufen sollte.
All das hatte sich so...irreal angehört.
Angefangen von der geglückten Asgard- Rettung über eine Schlacht mit mehr als eintausend Jaffa und Daniel Jackson, der als Samurai die ganze Sache anführte.
Hammond hatte wahrlich schon viel mit SG-1 mitgemacht, aber dieser Vorfall hier setzte all dem die Krone auf.
O'Neills Leute hatten schon ganze Goa`uld Raumschiffe in die Luft gesprengt, waren auf Kometen gelandet um die Erde zu retten, jeder von ihnen war schon mehr als einmal der Wirt für irgendeine ausserirdische Spezies gewesen...er wurde langsam zu alt für so etwas.
Allein schon Jacobs Meldung, dass SG-1 nicht wie erwartet am Treffpunkt erschienen war, hatte ihn nervös gestimmt. Er hätte es wissen müssen...
Aber Hammond gab es auf, sich darüber Gedanken zu machen.
Er würde alles in wenigen Minuten erfahren, wahrscheinlich mehr davon, als ihm lieb war...
+++
Daniel wachte durch eine sanfte Berührung an der Schulter wieder auf. Zumindest dachte er das, bis er feststellte, dass er sich im Dorf der Samurai befand und alles noch so war wie vor ihrer Schlacht.
In der Ferne pflanzten die Frauen im Teich wieder Reis und die Kinder spielten um sie herum Fangen. Ganz offensichtlich musste es sich hier um eine Art Traum handeln. Oder war er etwa tot?
"Steh auf!", kam der prompte Befehl und Daniel rollte sich auf den Rücken. Es war Zanaki, der ihn so unsanft geweckt hatte.
Der alte Krieger trug noch immer seine Kampfausrüstung und ein brauner Hengst stand fertig aufgetrenst und aufgesattelt an seiner Seite.
"Willst du den ganzen Tag so liegen bleiben?", raunte er ihn an, als Daniel zwei Versuche brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen. Der Schlag gegen seinen Kopf war mehr als nur schmerzhaft gewesen und noch immer drehte sich alles vor seinem inneren Auge. Als er endlich leicht schwankend auf Augenhöhe mit dem Samurai war, blickte dieser ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Ehrerbietung an.
"Du hast heute die Herzen vieler Menschen mit Glück erfüllt, Danyel.", erklärte der Alte und legte seinem Schützling eine Hand auf die Schulter.
Überrascht suchte der Archäologe den Blick des Mannes und erkannte die Freude über ihre neugewonnene Freiheit in seinen Augen.
Sie hatten es tatsächlich geschafft.
Mit sehr geringen Überlebenschancen waren sie in den Krieg gegen einen übermächtigen Feind gezogen und hatten entgegen aller Vermutungen gesiegt.
Daniel spürte eine unglaubliche Erleichterung bei diesem Gedanken.
"Ohne euren Mut hätten wir es nie geschafft.", erklärte er und machte eine ausschweifende Handbewegung.
"Das ist wahr.", stimmte ihm Zanaki zu und stieg auf sein Pferd, bereit, für was auch immer als nächstes kommen würde. Daniel erschien alles so wie damals, als er kurz vor seinem Aufstieg die Träume von Omah Desala hatte.
Es waren Träume, doch in Essenz beeinflussten sie die Realität.
Er erinnerte sich daran, dass Zanaki von einer Stabwaffe in die Brust getroffen worden war, die Überlebenschance einer solchen Verletzung war gering.
"Wo willst du hin?", fragte er den Alten und dieser deutete auf eine Wand aus Licht, die sich den beiden näherte.
"Ich folge dem Licht. Mein Herz wird mich leiten."
Daniel sah ein, dass er nicht mehr aus dem Samurai heraus bekam und wechselte das Thema. Er dachte an das, was er Zanaki schon längst hatte sagen wollen.
"All die Leute...all das hier ist einfach...perfekt. Das ist das Leben, das ich mir immer gewünscht habe. Ihr habt die wahre Essenz des Lebens verstanden."
Zanaki lächelte bei Daniels Worten und folgte seinem Blick auf das Dorf.
"Du nun auch.", erwiderte er und blickte dem Archäologen tief in die Augen, "Ich bin stolz auf dich, mein Sohn. Doch es wird jetzt Zeit für dich zurückzukehren."
"Warte!", wollte Daniel ihn aufhalten, doch der Samurai verschwand mit seinem Pferd in einem gleißenden Licht, so wie er es damals vor Jacks Augen getan hatte.
Dèja- Vu.
"Wo gehöre ich hin?", schrie er ihm nach, doch seine Frage kam lediglich als Echo aus dem Tal zurück. Resigniert zuckte er mit den Schultern und wandte sich ab.
"Schätze, das muss ich selbst heraus finden."
+++
"Wie ist Doktor Jacksons Zustand?", erkundigte sich Hammond während ihrer Missionsbesprechung, als Fraiser den Raum betrat.
Die zierliche Ärztin hielt ein Krankenblatt in der Hand und schaute die übrigen SG-1- Mitglieder besorgt an. Da die Besprechung unbedingt vonnöten war, hatte Hammond sie darum gebeten, SG-1 über Daniels Zustand aufzuklären, sobald sich etwas änderte.
Zusammen mit ihm säumten noch etwa fünfundzwanzig Samurai die Krankenstation, die anderen waren mit Maramato zurück zum Dorf geritten.
Obwohl sie als Ärztin alle Hände voll zu tun hatte, fühlte sie sich ihren Freunden doch auch verbunden und gerade Daniels Gesundheit hing ihnen allen am Herzen.
"Ich glaube, er wird bald das Bewusstsein zurück erlangen.", erklärte sie und trat näher, "All unsere Untersuchungen waren weitgehend negativ, medizinisch gesehen geht es ihm relativ gut. Ich kann ihnen nicht erklären, warum er bewusstlos ist, Sir."
Hammond nickte verstehend.
"Vielleicht hatte Maramato recht und er muss wirklich erst Frieden mit sich schließen. Immerhin liegt es nicht gerade in Daniels Natur, Kriege zu führen und Jaffa zu töten.", spekulierte Sam und erhielt ein zustimmendes Nicken von Teal`c.
"In der Tat.", fügte der Jaffa hinzu.
"Jedenfalls hat er vor einigen Minuten damit angefangen, im Traum zu sprechen. Ich konnte nicht verstehen, worum es geht aber er schien sehr aufgeregt. Seine Pupillen reagierten wie in der REM Phase des Tiefschlafs und das gibt mir Hoffnung, dass er bald wieder zu sich kommt. Ich habe ihm bereits mehrere Mittel zur Stärkung seiner Vitalfunktionen gegeben und hoffe, dass es bald anschlägt. Sobald sich etwas ändert, werde ich mich melden., Sir."
"Danke, Doktor.", entließ sie der General und starrte wieder in die kleine Runde.
"Sir, ich bin mir sicher, Daniel kann ihnen weit mehr Auskunft über diese Krieger geben als wir. So wie es mir schien, haben wir nicht einmal einen Bruchteil ihrer Lebensweise und Ansichten kennen gelernt. Daniel hat mehrere Wochen mit ihnen verbracht und sich ihrer Kultur angepasst.", erläuterte Sam weiter und erhielt eine spöttischen Blick von O'Neill.
"Und wie er das hat.", seufzte dieser.
"Colonel, würden sie die Samurai als strategisch wertvolle Bündnispartner sehen?", fragte Hammond nach und Jack zögerte einen Moment.
Wieder dachte er über das nach, was Daniel ihm über diese Menschen erklärt hatte, erinnerte sich an seine Eindrücke, an den Fakt, dass Maramato seinem besten Freund das Leben gerettet hatte.
"In Anbetracht der Tatsache, dass sie entgegen jeder Logik den Kampf gegen einen übermächtigen Feind aufgenommen und gewonnen haben, um ihre Freiheit zurück zu gewinnen und ihr Land zu beschützen...Ich würde dem zustimmen Sir, die sind definitiv in der Lage, den Goa`uld kräftig in den Hintern zu treten."
"Denken sie, die Samurai wären an einer Allianz mit der Erde interessiert?"
O'Neill nickte zuversichtlich.
"Da Daniel jetzt quasi ihr Ritter aus Leidenschaft geworden ist, werden die uns mit Sicherheit genauso unterstützen, wie wir sie, Sir....Maramato ist kein schlechter Kerl, wir haben nur etwas...unterschiedliche Arten einen Angriff zu planen. Aber sein Herz ist am richtigen Platz.", fügte er dann noch hinzu und erntete Sams Lächeln.
Hammond verstand, doch er zögerte einen Augenblick, so als ob ihm noch eine Frage auf der Seele brannte.
"Wir konnten es auch nicht glauben, bis wir es mit eigenen Augen gesehen hatten.", beantwortete Sam seinen fragenden Blick und der General nickte.
"Ich kann es kaum erwarten, Doktor Jacksons Standpunkt bei dieser Sache zu hören. Wegtreten."
+++
Diesmal war es ein langer Kampf für Daniel gewesen, bis er endlich die Augen aufschlug und sich in der Realität wiederfand.
Für ihn war es eine Reise durch unzählige Eindrücke der letzten Wochen gewesen, im Geist war er wieder im Dorf der Samurai, fühlte sich geborgen und genoss die Ruhe.
Doch das Wissen, dass er nicht dort hin gehörte, nagte an ihm.
Auf der anderen Seite brauchte er diese Ruhe, um wieder zu sich zurück zu finden. Die Schlacht legte sich wie ein dunkler Schatten über sein Gewissen und verursachte ihm schrecklichste Schuldgefühle.
Immer wieder blickte er in die Augen der sterbenden Jaffa, sah, wie einer nach dem anderen zu Boden ging, neben ihnen fielen unzählige Samurai...
All das war so sehr gegen seine Natur gewesen, dass es ihm nun wie ein böser Albtraum vorkam, doch das war es nicht. Trotzdem schien es Daniel so, als sei er ein komplett anderer Mensch gewesen.
Immer wieder überging er seine Taten, führte sich die Dinge vor, die er sonst nie getan hätte und war maßlos erschüttert.
Er war ein Krieger geworden.
Er hatte getötet.
Wegen ihm waren so viele Jaffa tot, doch er...lebte noch.
Leben- das war es, was er jetzt wollte.
Nach all den sinnlosen Evaluationen der vergangenen Tage und Stunden stellte er fest, dass es das beste war, wieder in seine Realität zurückzukehren.
Ändern konnte er das Geschehene nicht, doch er konnte versuchen, daraus zu lernen...
+++
Müde öffnete Daniel die Augen und sah das beruhigendste Paar Augen über sich, an das er in diesem Moment denken konnte.
"Janet.", sprach er mit heiserer Stimme und versuchte das Bild der Ärztin zu fokussieren. Noch immer schmerzte sein Kopf fürchterlich, ganz zu schweigen von dem Schwindelgefühl und der Übelkeit. Doch er war zurück.
"Schön sie wieder bei uns zu haben, Doktor Jackson.", antwortete sie und lächelte. Ihre Hand streichelte beruhigend seine Wange und er wollte sie greifen, doch seine Arme und Beine waren an das Bett geschnallt.
Janet folgte seinem Blick und begann die Gurte zu entfernen.
"Sie haben um sich geschlagen,", erklärte sie bedrückt und bekam Hilfe von einer nebenstehenden Krankenschwester, "Wir mussten sie fixieren, damit sie sich nicht verletzen."
"Schon ok.", flüsterte Daniel und seufzte. Gott, er fühlte sich hundeelend.
"Maramato?", fragte er nach einigen Sekunden und die Ärztin stellte sich wieder neben ihn, überprüfte die Infusion und leuchtete in seine Augen.
"Er ist mit einigen überlebenden Samurai auf dem Planeten geblieben. Die Krieger, die zu schwer verletzt waren, haben wir mit auf die Krankenstation genommen. Sie könnten sich dort als Übersetzer äußerst nützlich machen, sobald es ihnen besser geht."
"Jack?"
"Der Colonel ist gerade mit dem Rest von SG-1 in einer Besprechung, doch ich habe bereits General Hammond informiert, dass es ihnen besser geht. Ich bin mir sicher, dass er in wenigen Minuten..."
"...hier sein wird.", beendete O'Neill den Satz.
Zögerlich stand er in der Tür zur Intensivstation und Daniel brauchte einige Sekunden um auch sein Gesicht zu fokussieren, doch es fiel ihm immer leichter, je länger er wach war.
"Ich werde sie beide nun allein lassen. Wenn sie etwas brauchen, lassen sie es mich wissen, Daniel.", erklärte Janet dann und folgte der Krankenschwester zu einem anderen Patienten.
"Wie geht's?", erkundigte Jack sich kurz und prägnant wie immer. Mit einigen Schritten war er bei Daniels Bett angekommen und schnappte sich einen Stuhl, um es sich neben dem Archäologen bequem zu machen.
"Gut.", log dieser und legte seinen Kopf zurück auf das Kissen.
"Du hast ja ganz schön was abbekommen. Was macht die Platzwunde?"
Daniel griff sich bei dem Gedanken an die schmerzende Schläfe und stellte fest, dass Fraiser sie fachgerecht mit Pflaster überklebt hatte.
"Ist nicht weiter schlimm. Nur ein paar Kopfschmerzen."
Jack nickte verstehend und sah sich um. Es war offensichtlich, dass er nicht wusste, wie er seine Gedanken zum Ausdruck bringen sollte. Irgendetwas beunruhigte ihn.
Als auch Daniel nichts weiter sagte, begann er stoisch auf die Kurven des EKG Gerätes zu blicken.
"So...was passiert jetzt?", fragte er dann und starrte seinem Gegenüber anschließend tief in die Augen.
Daniel dachte eine Weile darüber nach. Sollte er Jack die Wahrheit über seine Zweifel erzählen, dass er nicht sicher war, ob er bei SG-1 bleiben sollte?
Sie hatten all das riskiert um ihn zu retten und dann würde er sie wieder verlassen?
Aber konnte er andererseits den Samurai den Rücken zukehren? Immerhin hatten sie Seite an Seite gegen unzählige Jaffa gekämpft, hatten ihre Freiheit zurückerobert. Das schweißte zusammen.
Trotzdem fühlte er sich mehr zum SGC zugezogen. Die Leute hier waren seine Freunde und er hatte mit ihnen schon so viel öfters gegen die Goa`uld gekämpft.
Zusammen hatten sie Freude und Leid erlebt, waren sprichwörtlich durch die Hölle gegangen und von den Toten zurück gekehrt.
Nach all den Wochen mit Maramato sehnte er sich wieder nach SG-1. Sie waren schließlich seine Familie.
"Nichts.", antwortete er dann und hoffte, dass Jack es verstehen würde. Daniels Heimat war hier, er wollte nicht mehr zurück zu den Samurai.
Der Colonel zögerte einen Augenblick und nickte dann. Das war die Antwort, auf die er gewartet hatte. Sofort entspannte sich seine Miene und er lehnte sich in dem Stuhl zurück.
"Ich habe mit General Hammond gesprochen. Nach all dem Tumult der letzten Wochen will er uns 14 Tage frei geben- das wär doch mal der ideale Zeitpunkt um mit mir Fischen zu gehen, oder was denkst du?"
Daniel sah im Hintergrund wie Sam und Teal`c die Krankenstation betraten, beide hatten kleinere Geschenke zur Aufmunterung dabei.
"Ähm...eigentlich...", begann er, doch Jack schnitt ihm das Wort ab.
" Komm schon, die frische Luft wird dir gut tun, und erst die Ruhe. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du bei diesen Samurai nicht auch mal angeln warst, oder?"
"Nein."
"Kein Angeln?"
"Nein Jack. Aber jetzt wo du es sagst...ich wollte schon immer mal wieder nach Chicago zum Naturhistorischen Museum. Hättest du nicht Lust? Nur wir zwei und unzählige Exponate?"
O'Neill zog eine Grimasse und stieg dann auf.
"Ich überleg's mir. Wir sehen uns später, ok?", damit nickte er Carter und Teal`c zu und verließ die Krankenstation.
"Danieljackson.", grüßte der Jaffa und suchte sich einen weiteren Stuhl, während Sam sich neben ihn setzte.
"Wie geht es dir?", fragte sie und legte ihm aus Sympathie eine Hand auf die Schulter.
"Besser.", gestand Daniel und senkte den Blick. Plötzlich huschte ein Schatten nahe an seinem Gesicht vorbei und er zuckte instinktiv zusammen. Doch bei näherer Betrachtung stellte er fest, dass es nur Teal`c gewesen war, der seinen Stuhl neben das Krankenbett trug.
Sam hatte die Situation mitbekommen und verhärtete ihren Griff an seiner Schulter.
"Du hast dich ziemlich verändert.", sprach sie und zwang sich zu einem Lächeln. Daniel deutete es richtig und wusste, dass die Veränderung ihrer Meinung nach nicht zum Besseren verlaufen war.
"Ich weiß.", gab er zu und suchte Teal`cs Blick. Der Jaffa war ebenfalls ein Krieger und ihm manchmal ähnlicher, als er es sich vorstellen konnte.
"Ich hätte in deiner Situation genauso gehandelt, Danieljackson.", bestärkte ihn der Jaffa und er nickte lächelnd.
"Danke Teal`c."
Der Hüne nickte zurück und überließ Sam wieder das Wort.
"Maramato hat darauf bestanden, mit einigen seiner Leute zurück zum Dorf zu reiten, aber sie haben die meisten Pferde zurück gelassen, damit die anderen Samurai ihnen bald folgen können."
In ihrer Stimme steckte ein Vorwurf und dieser blieb nicht unbeachtet.
"Er ist ein guter Mann.", erklärte Daniel mit ernstem Blick, "Sie leben einfach in einer anderen Welt- und Gefühle zu zeigen ist da nicht besonders wichtig. Er wollte zurück ins Dorf um die Bestattungszeremonie für die gefallenen Krieger durchzuführen. Es ist seine Pflicht als Anführer."
"Und was ist mit dir? Wirst du mit ihnen zurückkehren?"
Sams Frage kam so unerwartet, dass Daniel fast erschrak. Zu tief war er noch in Gedanken und stellte sich vor, wie es seinem Freund nun ginge.
"Ja...aber nur für eine kurze Weile. Ich muss den Toten die letzte Ehre erweisen, dann werde ich zurückkehren."
Sam nahm die Antwort so hin, doch Teal`c versuchte sich in einem leichten Lächeln. Er schien der Einzige zu sein, der im Moment wirklich verstand, was in ihm vorging.
"Ich habe nie daran gezweifelt, dass dein Herz hier bei uns liegt, Danieljackson.", erklärte er dann zuversichtlich.
"Ich weiß, Teal`c.", sprach der Archäologe und grinste zurück. Sie hatten sich nicht nur einen Traum geteilt, sie hatten sich auch besser kennen gelernt. Daniel konnte den Jaffa nun verstehen und anders herum war es genauso.
"Ich nehme an Janet will mich noch eine Nacht zur Beobachtung hier lassen und morgen werde ich General Hammond den Bericht abliefern. Ich werde ihn darum bitten, mich noch einmal mit den restlichen Samurai zurückkehren zu lassen, um die notwendigen Rituale durchzuführen."
+++
Zwei Tage später fand Daniel sich am frühen Morgen auf dem Planeten der Samurai wieder und suchte nach dem Sattelzeug für sein Pferd.
Maramato hatte die Tiere mit einer langen Leine eingekoppelt und das Sattelzeug in den Büschen versteckt. Leider war seines unauffindbar und so musste er sich mit einer Trense aus Hanfseil und ohne Sattel auf den Weg machen.
Fünfzehn andere Samurai hatten sich um ihn herum versammelt und schienen ihn als eine Art Assistenzanführer anzusehen, was Daniel durchaus schmeichelte- immerhin war er noch nicht so lange ein Mitglied des Clans wie einige der Krieger selbst.
Und doch hatte er sich diesen Respekt in der letzten Schlacht erkämpft. Und sie wussten es auch.
SG-1 war mit ihm zurückgereist um die Samurai bei ihrer Abreise zu unterstützen. General Hammond hoffte auf eine Allianz und deshalb zeigte man sich den Gästen so hilfreich wie nur möglich.
Trotzdem hatte dem General seine Bitte nicht ganz gefallen, noch einmal zurückzukehren. Zu lange hatten sie vergebens gehofft, ihn wieder zu finden und nun wollten sie ihn nicht schon wieder aus den Augen verlieren. Doch es war Daniels Pflicht. Er war der Initiator dieser Schlacht gewesen und die Samurai hatten ihr Leben für seine Idee gegeben. Er musste ihnen die letzte Ehre erweisen.
Aus diesem Grund trug er jetzt auch wieder seine Rüstung und das frisch geputzte Schwert hing zu seiner Rechten an seinem Gürtel. Ganze vier Stunden hatte er damit verbracht, die Schutzkleidung wieder einigermaßen so aussehen zu lassen, wie vor ihrer Schlacht. Außerdem war das Reinigen des Samurai- Schwertes eine Zeremonie, die noch einmal zwei Stunden erforderte. Umso besser fühlte er sich jetzt auch.
Trotzdem jagte es ihm noch immer Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, dass sie wieder an dem ehemaligen Camp der Jaffa vorbei kommen würden. Zwar hatte der Regen der letzten Tage wahrscheinlich das meiste Blut von der Wiese gespült, trotzdem fanden sich mit Sicherheit hier und da noch Spuren ihrer Schlacht.
Spuren des Todes.
Aber dafür war dieses Land nun frei.
Niemand würde es den Samurai mehr wegnehmen.
Das war es auch, was Zanaki ihm hatte sagen wollen. Statt mit Trauer zurück zu blicken, sollte er nun lieber mit Stolz auf das schauen, was sie zusammen geleistet hatten.
Und er stimmte dem alten Mann zu.
"Ich werde in etwa siebzehn Stunden wieder hier sein. Lasst das Tor also offen.", scherzte er und blickte noch mal in die skeptischen Gesichter seiner Freunde. Jack schien ihm noch immer nicht ganz zu trauen, doch er würde zurückkehren, dessen war er sich sicher.
"Und nicht wieder zwischen irgendwelche Fronten geraten, ok Daniel?", mahnte der Colonel und legte den Kopf schief.
"Versprochen.", entgegnete der Archäologe und trieb sein Pferd an, gefolgt von den Samurai.
Ein weiteres Mal fühlte er sich, als würde er in eine Schlacht ziehen. Für Sekundenbruchteile weckte das ein neugekanntes Gefühl des Stolzes in ihm, zeigte ihm, dass nun tatsächlich ein echter Krieger in ihm steckte.
Doch er verdrängte es schnell, denn ein Krieger zu sein bedeutete auch zu töten. Und er würde erst wieder dann zu einem solchen werden, wenn es absolut keine andere Möglichkeit gab.
+++
Wieder blieb SG-1 im Staub des aufgewirbelten Bodens zurück und Jack wedelte sich demonstrativ mit der Hand vor dem Gesicht herum.
"Sind sie nicht ein netter Haufen. So jemanden läd´ man doch gerne zu 'ner Grillparty ein.", seufzte er und wandte sich wieder dem Stargate zu.
"Sie sind faszinierend, da muss ich Daniel recht geben, Sir.", erklärte Sam und folgte ihm.
"In der Tat.", fügte Teal`c hinzu und sie machten sich auf den Rückweg.
+++
Nach wenigen Stunden erreichten sie das Dorf der Samurai und glücklicherweise hatte das Wetter es gut mit ihnen gemeint. Bis auf einen kleinen Regenschauer zwischendurch hatte sich der Sonnenschein gehalten und besänftigte ihre Gemüter.
Daniel hatte den Trupp für einige Minuten angehalten, als sie das Camp der Jaffa erreichten. Zu sehr fühlten sie sich noch diesem Ort verbunden, als das sie ohne weiteres vorbeireiten konnten.
So verweilten sie ganze Weile mit ihren Pferden dort, dachten an die Samurai, die es nicht geschafft hatten und bedankten sich für ihre Unterstützung.
Erst dann hatten sie ihre Reise fortgesetzt und erreichten nun endlich das Dorf.
Wie zu erwarten wurden sie stürmisch begrüßt und Daniel konnte Watanawee ausmachen, der ihm mit einigen älteren Dorfmitgliedern entgegenlief.
Die Stimmung war gespannt, denn noch immer war nicht ganz klar, wer von den Kriegern noch lebte, und wer nicht. Deshalb suchten viele der Samuraifrauen nach ihren Ehemännern und Daniel machte ihnen Platz und ritt weiter in das Dorf hinein, vorbei an Watanawee, der sich demonstrativ vor ihm verbeugte.
Er tat dasselbe und stieg wenig später von seinem Pferd, band es an einen nahestehenden Pfosten und machte sich auf den Weg zum Tempel. Das war der einzige Ort, an dem Maramato sich befinden konnte.
Und er sollte recht behalten.
Der Anführer saß im Vorhof des Tempels unter einem Kirschbaum und schien zu meditieren, obwohl Daniel sich fast sicher war, dass er ihre Ankunft mitbekommen hatte.
Maramato hielt noch für eine Weile die Augen geschlossen, während sein Freund sich neben ihn setzte und die Ruhe genoss. Scheinbar war der Samurai in eine tiefe Meditation gesunken und er wollte ihn dabei nicht stören.
"Danyel.", sprach er dann und öffnete die Augen.
"Hai.", antwortete der Archäologe und verbeugte sich leicht. Der Anführer tat es ihm nach und sah ihn ernst an.
"Wir haben gesiegt.", verkündete er dann, doch es lag auch Trauer in seiner Stimme. Ihre Schlacht hatte viele Opfer gefordert und es war immer schwer, von einem Freund oder Bekannten Abschied zu nehmen.
"Ich weiß.", antwortete Daniel und deutete auf die Samurai, die mit ihm zurückgeritten waren, "Die anderen müssen sich noch einige Tage auf der Krankenstation erholen, dann werden sie uns folgen."
"Doch dein Besuch ist nicht von Dauer.", erkannte Maramato und blickte zu Daniels Pferd, das noch immer angebunden an dem Pfosten stand und genüsslich Gras kaute.
"Hai.", gab der Archäologe zu und wich dem Blick seines Freundes aus," Ich muss zu meiner Familie und meinen Freunden zurück. Sie brauchen mich."
"Ich verstehe.", antwortete der Samurai und stand auf, "Doch du weißt auch, dass du nun ebenfalls ein Teil unserer Familie geworden bist. Du bist ein Samurai."
Daniel nickte. Er wusste, was Maramato ihm damit sagen wollte.
"Ich werde immer für euch da sein, wenn ihr mich braucht. Deine Männer haben von uns Instruktionen erhalten, wie sie das Tor bedienen und mit einem Transmitter ein Signal schicken können, damit wir wissen, dass ihr es seid. Wenn die Goa`uld noch einmal einen Angriff wagen sollten, kontaktiert uns."
Der Samurai schien seine letzten Worte gar nicht mehr gehört zu haben sondern blickte gedankenverloren in das Tal, in dem sich langsam der morgendliche Nebel verzog.
"Wir haben Seite an Seite gekämpft...ohne das wir es bemerkten, sind unsere Seelen zu einem Stück verschmolzen."
Daniel erinnerte sich dabei wieder an den Augenblick, als sie Rücken an Rücken gegen die Jaffa kämpften. Jeder würde den anderen mit seinem eigenen Leben schützen. Das formte einen Band, den nichts so schnell zerreißen konnte.
"Hai.", stimmte er Maramato zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter, "Ich möchte mich noch von den Toten verabschieden. Danach muss ich zurückkehren."
Der Krieger nickte und machte den Weg zum Tempel frei, in dem sie die Leichen für eine kurze Weile aufbewahrten, bevor sie in einer entsprechenden Zeremonie verbrannt wurden.
Ohne genauer hinzusehen wusste Daniel instinktiv, dass auch Zanaki zu den Toten gehörte. Sein Traum von dem Alten war zu real gewesen, als das es nur eine Illusion sein konnte. Stattdessen nahm er an, dass Zanaki sich von ihm verabschieden wollte.
Daniel spürte ein leichtes Gefühl der Ironie.
Waren sie doch am Anfang Feinde gewesen, die sich ständig aus dem Weg gingen und voller Misstrauen waren, wurden sie doch bald wie Brüder auf dem Schlachtfeld. Er wusste, dass sie es ohne Zanakis Hilfe nie geschafft hätten.
Ohne ein Wort zu sprechen ging er zu jedem der Toten, verbeugte sich und hielt eine Minute inne. In dieser Minute dankte er dem Krieger für seine Aufopferung und betete für seine Seele. Er versprach dafür zu sorgen, dass das Land nie wieder in falsche Hände geriet und immer für die Samurai da zu sein, wenn sie ihn brauchten, so wie auch sie für ihn da waren, als er in großer Not war.
Nach einer langen Zeit war er fertig mit seiner Zeremonie und stand wieder auf. Der Tempel erfüllte ihn mit so vielen Gefühlen, dass er sie kaum ordnen konnte.
Natürlich fühlte er sich noch immer stark zu diesem Volk hingezogen, doch auch eine gewisse Zufriedenheit stieg in ihm auf. Er wusste, dass sein Werk nun vollendet war, es wurde Zeit weiter zu machen...mehr zu erreichen.
Daniel lief wieder aus dem Tempel und war nicht überrascht, als er Saburo entdeckte, die auf dem Vorhof auf ihn wartete.
Lächelnd trat er ihr entgegen und verbeugte sich leicht, waren doch Berührungen mit Frauen in der Öffentlichkeit nicht besonders hoch angesehen.
Die zierliche Medizinerin verbeugte sich ebenfalls und lächelte zurück. Es war der selbe Ausdruck in ihrem Gesicht als an dem Tag, an dem Daniel aus seinem langen Delirium aufgewacht war.
"Frieden.", erklärte er ihr und sie nickte.
Vorsichtig holte sie ein kleines Gefäß hinter ihrem Kleid hervor. Daniel erkannte, dass es sich um ein wenig von der Flüssigkeit handelte, die die Samurai nutzten, um Wunden zu heilen. Er hatte am eigenen Leib erlebt, wie gut diese Medizin wirkte.
"Freundschaft.", antwortete sie und überreichte ihm die kleine Flasche.
Er ergriff sie und hielt für den Bruchteil einer Sekunde inne, genoss die Zusammengehörigkeit zu diesem Volk, die er sich vor einigen Tagen so hart erkämpft hatte.
Daniel wusste nichts anderes als sich vor Dankbarkeit noch einmal tief zu verbeugen, bevor er Maramato erkannte, der sich den beiden näherte.
Er wirkte bedrückt, überspielte es aber mit einem Lächeln.
"Freundschaft.", bestätigte er Saburo und wandte sich dann wieder dem Anführer zu.
"Du musst jetzt gehen, um noch vor Einbruch der Nacht wieder bei dem Sternenkreis zu sein.", erklärte er und band Daniels Pferd los.
"Ich weiß.", antwortete dieser und lief auf den Krieger zu, "Und was wird jetzt aus den Samurai?"
Maramato hielt inne und deutete auf eine Frau, die nicht weit weg von ihnen bei einer kleinen Hütte stand. Daniel erkannte, dass sie hochschwanger war.
"Die Samurai werden wachsen wie unsere Freundschaft. Sie werden wieder gedeihen wie ein kleiner Kern, der in vielen Jahren zu einem großen Kirschbaum wächst. Ich hoffe, auch dein Volk wird irgendwann von uns lernen, so wie du es getan hast, Danyel."
"Das hoffe ich auch.", entgegnete der Archäologe und stieg auf sein Pferd.
In der Zwischenzeit hatte das gesamte Dorf sich um ihn versammelt. Viele der Frauen hatten Tränen in den Augen und auch Daniel ging es nicht anders.
Er verließ eine Kultur, die binnen weniger Wochen zu einer neuen Heimat für ihn geworden war, er ließ Freunde und Gefährten zurück und eine Erinnerung, die ihn bis zum Tod verfolgen würde.
Er hatte gelernt, was Freiheit bedeutete und wie schwer es war, dafür zu kämpfen.
"Wir werden uns wiedersehen.", versprach er vom Pferd aus und ritt los.
Traurig starrte er in das Tal, dort, wo der Ursprungspunkt seiner Heimreise sich befand. Er überdachte die ganzen letzten Wochen noch einmal, erinnerte sich an seine ersten Impressionen, nachdem sie aus dem Stargate getreten waren, an das seltsame Gefühl der Sicherheit, als er hier im Dorf wieder zu sich gekommen war, an die Samurai, die ihn als einen der Ihrigen akzeptiert hatten.
"DANYEL!", rief ihn Maramato nach einigen Sekunden lautstark zurück und der Archäologe drehte sich überrascht um.
"REE!", kommandierte der Anführer dann und ausnahmslos jeder verbeugte sich ein letztes Mal tief vor dem neugewonnenen Freund. Für Sekunden herrschte absolute Stille und Daniel nutzte den Augenblick, um sich die Tränen vom Gesicht zu wischen.
Die Dorfmitglieder hielten so lange inne, bis er sein Pferd angaloppierte und sich auf den Rückweg zur Erde machte.
Er hatte an diesem Tag nicht nur Freunde fürs Leben gewonnen, er hatte auch ein neues Leben gewonnen, in das er jederzeit zurückkehren konnte, so er es wollte.
+++
O'Neill spielte nervös mit dem Schuh im Sand und blickte auf seine Schnürsenkel. Daniel war bereits seit einer Stunde überfällig und so hatten sie entschieden, auf den Planeten zurückzukehren und nach ihm zu suchen, falls er nicht bald aufkreuzte.
Eine innere Unruhe breitete sich in ihm aus, denn noch immer war er sich nicht sicher, ob sein Freund tatsächlich bei ihnen bleiben wollte. Vielleicht hatte er es sich anders überlegt, vielleicht wollte er nicht mehr zurück zur Erde...
"Sir!", machte Sam auf sich aufmerksam und der Colonel blickte auf. Sie zeigte mit dem Finger auf den Waldrand. Tatsächlich kam Daniel auf seinem Pferd über die kleine Wiese auf sie zugetrabt.
Sofort fühlte O'Neill sich um Tonnen erleichtert und lief zusammen mit SG-1 auf ihn zu.
"Howdy Cowboy.", grüßte er den Archäologen und beobachtete, wie dieser vom Pferd abstieg und es auf die benachbarte Koppel brachte.
"Tut mir leid wegen der Verspätung, aber es ging nicht früher.", entschuldigte er sich dann und kam auf seine Freunde zu.
"Wie geht es dir?", fragte Sam und Daniel hielt einen Augenblick inne.
"Besser.", gestand er dann und schaute noch einmal zurück in die Berge, dorthin, wo das Dorf lag.
SG-1 folgte seinem Blick und in der Abenddämmerung konnten sie Dutzende von Kriegern erkennen, die auf dem Bergkamm mit ihren Pferden standen und sie beobachteten. In der Mitte an dem höchsten Punkt des Berges konnte er Maramato ausmachen, der von den untergebenen Samurai umrahmt wurde.
Daniel wusste, dass es ein Zeichen tiefster Ehrerbietung war und wurde melancholisch, um nicht zu sagen, er war zutiefst gerührt.
Normalerweise führten sie diese Zeremonie nur bei ganz speziellen Kriegern durch und das er als solcher angesehen wurde, war wie Balsam auf seiner Seele.
Von weitem erkannte er, wie sie alle ihre Schwerter hoben und diese in den letzten Sonnenstrahlen wieder hell aufleuchteten. Ein lautes Kriegsgeschrei folgte dann und fegte als Echo durch das Tal.
Zum ersten Mal tat Daniel es ihnen nach.
Er trat nach vorne und zog sein gereinigtes Samuraischwert. So hoch wie nur möglich riss er es in die Luft und schrie zurück.
"FREIHEIT!", brüllte er so laut es nur ging und wartete dann, bis auch die Krieger wieder ihre Schwerter senkten.
Sie hatten es verstanden und warteten nun auf seine Abreise. Still blieben sie an dem Bergkamm stehen, ihr Zeichen dafür, dass sie für ihn da waren, wenn er sich entschied zurückzukehren.
O'Neill zog die Augenbrauen hoch als Daniel sich nach einer Weile umdrehte und tief durchatmete.
"Fühlst du dich jetzt besser?"
"Ja.", antwortete Daniel prompt und steckte das Schwert wieder weg. Es würde von nun an einen ganz speziellen Platz in seinem Büro bekommen.
"Bist du bereit, wieder nach Hause zu gehen?", erkundigte der Colonel sich dann und Daniel legte ihm lächelnd einen Arm um die Schultern.
Es war vorbei.
Er würde wieder nach Hause zurückkehren.
"Ich glaube schon."
"Wie, du glaubst schon?"
"Ich weiß es."
"Bist du sicher?"
"Ganz sicher, Jack."
"Keine Zweifel?"
"Keine Zweifel."
"Aber wenn du-"
"Jack! Ich sag nur DHD oder Naturhistorisches Museum."

...Ende


Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.