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Missing in action von Jenny

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Part 3


„Teal`c, es wird langsam Zeit, dass wir uns einen guten Fluchtplan überlegen...“, bemerkte Daniel und lief nervös in ihrer Zelle hin und her.
„Ich glaube nicht, dass uns Nephytis ein zweites Mal entkommen lassen wird, Danieljackson.“
„Danke Teal`c...und du willst ein Optimist sein!“
„Realist, Ich bin ein Realist....O’Neill ist ein Optimist.“
„Nein...Jack ist ein Pessimist. Sam ist ein Optimist.“
„SCHWEIGT!“, drang Nephytis’ grelle Stimme durch den Raum und ließ beide auffahren.
Die Göttin stand umringt von ihren goldenen Wachen vor dem Eingang ihres Gefängnisses und musterte beide lüsternd.
Sie schien nachzudenken, wen sie zuerst foltern konnte, um an wichtige Informationen über die anderen Goa`uld zu gelangen.
Unterdessen hatte Daniel sich näher zu Teal`c gestellt.
Nicht, dass er so sicherer war, er fühlte sich nur geschützter hinter seinem riesigen Freund.
„Ich bin fasziniert...“, begann Nephytis lächelnd,“...dass eine so primitive Spezies wie ihr zu solchen Leistungen im Stande seid...erst tötet ihr Ra, dann Apophis, Setash, Heru’ur, Hathor, Cronos und all die anderen...und dann schafft ihr es tatsächlich, auch aus meiner Gefangenschaft zu entfliehen, obwohl ich das beste Sicherheitssystem unter den Systemlords habe...Ich weiß, ihr hattet vor, auch mich zu töten, doch leider wird euch das nicht gelingen. Ich bin nicht so naiv wie die anderen, denen ihr zuvor begegnet seid, und ich werde euch sicherlich kein zweites Mal entkommen lassen, dafür stellt ihr eine viel zu wertvolle Tauschware dar.“
Daniel blickte zu Teal`c und dann zurück zu Nephytis und ihren Wachen, die sich kampfbereit vor ihnen aufgestellt hatten.
Die sechs gigantischen Jaffa standen im Halbkreis um ihre Göttin herum, trugen ZAT’s Blendgranaten und Stabwaffen mit sich, zusammen mit anderen Ausrüstungsgegenständen, die er nicht identifizieren konnte.
Riesige Muskeln zierten ihre Oberarme, gefolgt von starken Händen, die fast doppelt so groß waren wie Daniels und ihm mühelos im Bruchteil einer Sekunde das Genick brechen konnten.
Der Archäologe schätzte ihr Gewicht auf rund 150kg, mehr als die Hälfte davon bestehend aus Muskeln.
Er wusste nicht mehr, wie es ihnen zuvor gelungen war, von diesem Schiff zu fliehen, doch er war sich sicher, dass sie an diesen Wachen wohl kaum vorbei gekommen wären.
„Es wird Zeit, dass ihr mir etwas über eure Sicherheitssysteme erzählt.“, sprach Nephytis dann und visierte mit ihren dunklen Augen Teal`c an, der ebenso kampfbereit vor ihr stand.
„Du wirst von uns nichts erfahren.“, antwortete der Jaffa emotionslos und blickte die Goa`uld herausfordernd an.
Daniel konnte den Ärger in ihr förmlich aufsteigen hören und machte sich auf den Ausbruch dessen bereit.
„Öffnet die Energiebarriere!“, forderte sie und eine ihrer Wachen entfernte sich.
Wenig später verschwand der blaue Schimmer vor ihrer Zelle in den umliegenden Wänden und machte den Weg für die Göttin frei.
Erst jetzt erkannte Daniel das seidene Gewand, in das Nephytis gekleidet war und die glatten schwarzen Haare, die ihr zierliches Gesicht schmückten.
Es erinnerte ihn an Abydos, an Apophis’ Harem und...an Sha`uri.
Verzweifelt versuchte er den Gedanken wieder zu verdrängen, zu sehr schmerzte noch der Verlust seiner Frau und außerdem war dies nicht gerade der richtige Zeitpunkt für melancholische Gefühlsausbrüche.
Langsam trat die Goa`uld auf sie zu, verlor dabei Teal`c nie aus den Augen.
Es schien Daniel fast so, als würde sie sich zu ihm verbunden fühlen.
Und genau das war es auch, dass ihn ungemein nervös machte.
Vorsichtig trat er einen Schritt zurück, doch Nephytis’ Wachen hatten sie bereits umkreist.
„Vielleicht fällt es dir leichter zu sprechen...“, begann sie und näherte sich Teal`c bis auf wenige Zentimeter,“...wenn du deinem Freund beim sterben zu siehst!“, lachte sie dann und gab den Wachen ein Zeichen, sich um Daniel herum aufzubauen.
Erschrocken sah dieser zu Teal`c, doch der Jaffa wollte keine Gefühlsregung zeigen.
Er konnte es nicht, andernfalls hätte sie sofort gewusst, dass dies genau der Weg war, der sie früher oder später zum Ziel führte.
Egal wie oft sie das vorher geklärt hatten, was zu tun war, falls eine solche Situation eintrat, egal wie oft gesagt wurde, dass man lieber selbst sterben würde, als Informationen über die Erde preiszugeben, letztendlich siegte doch die tiefe Verbundenheit, die alle Mitglieder von SG-1 füreinander empfanden.
Bisher hatten sie immer einen Ausweg gefunden, und Daniel hoffte innigst, dass es auch dieses Mal so war.
Er wusste, dass er Teal`cs Spiel jetzt mitspielen musste, andernfalls würden sie beide sofort sterben...oder an irgend einen anderen Systemlord weitergegeben werden.
So wie es schien war Nephytis tatsächlich sturer aber auch intelligenter als die meisten Goa`uld.
Daniel fürchtete, dass sie dieses Mal nicht wieder so leicht entkommen konnten, wie vor einigen Wochen.
Zwei der beängstigend großen Jaffa bauten sich um ihn herum auf und warteten auf ein Zeichen ihrer Herrin.
Was danach folgen würde, wusste er nicht...genauer gesagt wollte er es auch gar nicht wissen.
„Du wirst von uns nichts erfahren.“, wiederholte Teal`c stoisch und sah seinen Freund dabei nicht einmal an.
Nephytis nickte kurz einer ihrer Wachen zu und im darauffolgenden Augenblick wurde Daniel an die nächstliegende Wand geschleudert, gerade so, dass Teal`c es genau sehen konnte.
Der Aufprall kostete ihn für einige Sekunden das Bewusstsein, doch als der Archäologe die Augen wieder öffnete, traf ihn bereits der nächste Schlag mit einer Stabwaffe auf die Schläfe.
Durch die Wucht wurde Daniels Kopf zur Seite und zurück an die Wand geschleudert.
Zuerst traf er mit der Stirn auf, dann mit seiner Nase.
Tränen liefen aus seinen Augen und verschleierten kurz das Bild von all den hellen Punkten, das sich vor ihm zeigte.
Vorsichtig berührte Daniel seine Nase und spürte das warme Blut an seinen Händen.
„Teal`c...“, flehte er dann,“...sag ihr, dass ich diesmal nur ein Leben habe!“
Es musste so aussehen, als ob der Jaffa nicht bereit war, Informationen heraus zu geben, ganz gleich, was sie tat, selbst wenn das hieß, dass er verletzt wurde.
Das war schließlich Berufsrisiko.
„Wenn du mir also keine Informationen über deine Heimatwelt preis gibst, vielleicht kannst du mir auch anders behilflich sein...Was weißt du von den Kriegern, die Anubis künstlich herstellt?“, fragte sie eindringlich, doch Teal`cs Lippen blieben verschlossen.
„Und was ist mit dir?“, nun wandte sie sich direkt an Daniel.
„Se habla espagnol?“, fragte er zurück und erntete einen schmerzhaften Tritt in die Rippen.
“Was ist los, Teal`c?“, fragte Nephytis herausfordernd, „Ist dir dein Freund nicht wichtig genug? Willst du mir nicht lieber etwas über die Krieger erzählen, damit wir sie gemeinsam vernichten können?“
Der Jaffa blieb emotionslos, doch Daniel konnte erkennen, dass er bis aufs Äußerste angespannt war.
Wieder gab sie ihren Wachen ein Zeichen.
Einer der Hünen baute sich um Daniel herum auf und der Archäologe fühlte sich im nächsten Moment wieder durch die Luft geschleudert und traf auf die gegenüberliegende Wand auf.
Sofort spürte er, wie sein linkes Handgelenk von dem Aufprall brach, genauso wie einige seiner Finger.
Langsam begann Nephytis’ Spiel richtig ungemütlich zu werden.
Erneut wurde Daniel für einige Sekunden bewusstlos als er auf den Boden glitt und nachdem er wieder aufwachte, sah er sich der Göttin gegenüber, die sich zu ihm herunter gekniet hatte.
Lächelnd besah sie ihren Gefangenen und wandte sich Teal`c zu, der mit dem Rücken zu ihnen stand.
„Es dauert nicht mehr lange, und dein Freund wird der Folter nicht mehr standhalten. Er ist nur ein Mensch, nicht so ein starker Krieger wie du...wenn du mir die Informationen gibst, die ich haben will, werde ich dich frei lassen, Shol`va. Der Tauri hält dich doch nur auf. Warum erzählst du mir nicht einfach über Anubis Krieger und wie man sie besiegen kann, und ich werde dich wieder zurück zur Erde schicken.“
Daniel sah, wie sich Teal`c zu ihm umdrehte.
Irgendetwas hatte sich in seiner Mimik verändert.
Vermutlich hatte er einen Plan.
Vorsichtig nickte der Jaffa ihm zu und Daniel erwiderte die Geste so, dass es für Nephytis kaum zu erkennen war.
„Ich werde dir erzählen, wie man diesen Krieger ausschalten kann, wenn du mich und meinen Freund gehen lässt.“, forderte er dann und die Göttin schien einen Moment nachzudenken.
Daniel hatte sich in der Zwischenzeit aufgesetzt und hielt seine schmerzende linke Hand.
Zwei seiner Finger waren gebrochen und begannen stark anzuschwellen.
Langsam verließ das Adrenalin in seinem Körper und er begann die Schmerzen zu spüren.
Das wiederkehrende Pochen breitete sich in seinem Kopf aus und Daniel legte sich resigniert auf den Boden.
Zu sehr schmerzte jede Bewegung, jeder Atemzug, jeder Lidschlag.
Jetzt hörte er Teal`cs Stimme nur noch aus der Ferne, verstand wie sie über Anubis Krieger sprachen und versuchte herauszufinden, was sein Freund plante, doch die Stimmen wurden schon bald von dem lauten Pochen in seinem Kopf übertönt und er tauchte in die dunkle und stille Welt der Bewusstlosigkeit ein.

„Sind sie bereit?“, fragte Hammond und sah seine restlichen SG-1- Mitglieder besorgt an.
Zusammen mit Jack und Sam befanden sich auch Jacob und zwei weitere Tok`Ra auf der Rampe und schnallten noch die letzten Teile ihrer Jaffa-Harnische fest.
Sie hatten sich die Möglichkeit offen gelassen, Nephytis Abwehrflieger auch dadurch zu irritieren, dass sie in einem zweiten Raumgleiter Jaffa von Anubis vorspielten, die vor ihrem Herrscher flüchteten und bei der Göttin Schutz suchten, während Jack und Sam sich nach Daniel und Teal`c umschauten.
Weiterhin hatten sie eine umfangreiche Ladung C4 mit an Bord, falls sie sich den Rückweg frei sprengen mussten, zusammen mit einem Duzend Wärmeflaschen, die vortäuschten, dass sich viele „Flüchtlinge“ in dem kleinen Raumschiff befanden.
Sie würden vorgeben, den Gleiter bei einem früheren Gefecht errungen zu haben und ihn nun gegen ihren Schutz und ihre Gesundheit einzutauschen.
„Wissen sie General, das letzte Mal, als sie das fragten, hat unsere Mission in einer Katastrophe geendet, wenn ich mich recht erinnere...“, konterte Jack und nickte seinem Vorgesetzten zu.
„Wir werden nicht ohne Daniel und Teal`c zurückkehren, Sir.“, versicherte er dann und trat durch den Ereignishorizont, gefolgt von Sam und den Tok`Ra.

Erst das Geräusch der sich schließenden Energiewände vor ihrer Zelle ließ Daniel wieder zu sich kommen und die sichere Welt seine Ohnmacht verlassen.
Es kostete ihn einige Sekunden der Konzentration, ehe er sich an das zuletzt Geschehene erinnerte, an die goldenen Jaffa Wachen und...an Teal`c!
Wo war er?
Vorsichtig öffnete der Archäologe die Augen und starrte in die Leere seines Gefängnisses.
Teal`c war nicht mehr da!
Er musste mit Nephytis gegangen sein.
Oder sie war gerade dabei ihn zu foltern...oder beides.
Keine dieser Alternativen verschaffte ihm die erhoffte Erleichterung und so versuchte Daniel sich vorsichtig aufzusetzen.
Sofort kam der pochende Schmerz aus seinem Kopf zurück und ließ ihn einige Minuten inne halten.
Langsam, Zentimeter für Zentimeter brachte er seinen Oberkörper in eine aufrechte Position und versuchte wieder Herr über seine Sinne zu werden.
Vorsichtig fühlte er mit der gesunden Hand nach seiner Nase und stellte fest, dass die Blutung nachgelassen hatte, doch seine Finger waren bereits stark geschwollen und seinem linken Handgelenk ging es auch nicht gerade besser.
Blaue und violette Flecke durchzogen die Fläche um den Bruch und erinnerten ihn an den Anblick, nachdem Reese ihn den Arm gebrochen hatte.
Aber es waren nicht nur die körperlichen Schmerzen, an die er sich erinnerte.
Vielmehr waren es die seelischen.
Reese war keine normale Maschine gewesen, sie hatten einen menschlichen, wenn auch unerwachsenen Geist.
Manchmal fragte er sich noch immer, was passiert wäre, wenn Jack sie nicht erschossen hätte.
Für ihn war sie natürlich nichts weiter als ein Haufen Schrauben und Motoröl, doch sogar er musste schon bald zugeben, dass hinter diesen Maschinen Persönlichkeiten standen.
Spätestens dann, als Jack sich selbst gegenüberstand.
Einem mechanischen Klon zwar, doch trotzdem wies er eine solche Ähnlichkeit zu dem Colonel auf, es war beeindruckend.
Es war Zeit, dass die Menschen von dem Gedanken abkamen, dass Maschinen lediglich gefühllose Machtinstrumente waren, die ihnen entweder den Haushalt erleichterten, oder gegen sie in den Krieg zogen.
Wie auch immer, im Moment gab es wichtigere Dinge zu klären.
Daniel musste einen Weg finden, sein Handgelenk zu schienen.
Leider hatte er außer der Kleidung, die er am Leib trug nichts weiter, dass sich als guter Ersatz für eine Schiene geeignet hätte und so musste er vorerst ohne Stütze auskommen.
Unter größten Anstrengungen schaffte er es aufzustehen und bewegte sich langsam auf die Energiewand vor der Zelle zu.
Doch nichts war zu sehen.
Wo konnte Teal`c nur stecken?
Oder war er etwa geflohen?
Die Korridore des Raumschiffs schienen leer, vielleicht suchten sie ja alle nach seinem Freund.
Und was sollte nun aus ihm werden?
Würde er nun als Einziger von SG-1 verschollen zurück bleiben?
Resigniert lehnte der Archäologe sich wieder an eine der Wände und rutschte langsam zu Boden.
Vielleicht war Hilfe sogar näher, als er es sich vorstellen konnte.

„Also wie war das noch mal mit dieser Nephytis, was hat die mit Osiris zu tun?“, erkundigte O’Neill sich durch das Mikrophon.
Sofort meldete Jacob sich vom anderen Ende.
„Nephytis war offiziell die Gemahlin von Seth, doch sie wandte sich später Osiris zu und unterstützte ihn zusammen mit Isis, Osiris Schwester und Gemahlin. Seth wurde daraufhin eifersüchtig und wollte Osiris aus dem Weg räumen. Offensichtlich ist ihm das auch gelungen- zumindest für einige Zeit. Dann seid ihr aufgekreuzt und habt Seth getötet, Isis ist durch eine Beschädigung ihres Aufbewahrungsgefäßes getötet worden, Osiris ist in eine menschliche Frau eingedrungen und Nephytis scheint es damals noch geschafft zu haben, von der Erde zu fliehen, ansonsten wäre es ihr ähnlich ergangen.“
„Nun ja, solange die sich nicht treffen und mal schnell beschließen die Erde zu zerstören, ist mir ihre seltsame Beziehung wirklich egal...“
„Das sollte es aber nicht, Jack.“, warf Jacob warnend ein, “Wir sind nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert, wenn man bedenkt was geschehen wäre, wenn alle vier von ihnen zusammen regiert hätten- wir müssten in einer unbesiegbaren Goa`uld Dynastie leben. Daher sollte wir glücklich sein, dass es nicht soweit gekommen ist...Wir nähern uns Nephytis’ Schiff, müssen den Funkkontakt jetzt abbrechen.“, meldete der Tok`Ra und wartete auf eine Bestätigung.
„Alles klar. Viel Glück.“, antwortete O’Neill und schickte ein kurzes Stoßgebet gen Himmel.
„Euch auch. Bringt Daniel und Teal`c wieder sicher zurück zur Erde. Over and out.“, entgegnete der Tok`Ra noch einmal in alter Militärmanier und der Funkkontakt brach ab.
Nervös ging Sam noch einmal alle Daten in ihrem Computer durch, rekonstruierte erneut die Flugbahn des Gleiters sobald sie ihn verlassen hatten und checkte ein letztes Mal ihre Ausrüstung.
Ab jetzt durfte nichts mehr schief gehen.
„Sir, ich bin soweit.“, sprach die Astrophysikerin dann und blickte sich nach O’Neill um.
„Noch eine Sekunde.“, antwortete der Colonel und füllte auch die letzte Wärmflasche mit warmen Wasser.
Dann platzierte er sie alle in einigen Abständen voneinander und setzte sich auf den Co-Pilotensitz des Gleiters.
„Ich hoffe nur, Nephytis wird sich nicht über kleinere Temperaturunterschiede der Flüchtlinge wundern...“, sprach er dann und besah sich das riesige Raumschiff vor ihnen durch die Frontscheibe.
„Es könnte fast eines von Anubis’ neuen Schlachtschiffen sein...“, spekulierte die Astrophysikerin und platzierte ihren Laptop auf der Mittelkonsole.
„Wir sollten unsere Pillen nehmen.“, fiel ihr dann ein und schluckte das weiße Präparat hinunter, zusammen mit dem Colonel, der ihren besorgten Blick durchaus erkannt hatte.
„Sie sind irgendwo da drin.“, versprach er und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Es wird Zeit, das wir sie endlich da raus holen.“

„Also Teal`c, sprich: wie kann man Anubis’ Krieger aufhalten?“, fragte Nephytis und setzte sich auf ihren Thron.
Der Jaffa wartete eine Weile und sah durch die große Panoramascheibe ins Weltall.
Sie schienen so weit von der Erde entfernt, trotzdem hatte er das Gefühl, das Rettung nahte.
Er kannte O’Neill, und O’Neill hatte definitiv die Tendenz immer dann aufzutauchen, wenn man es am wenigsten erwartete.
Und nun war einer dieser Momente.
Teal`c hoffte nur, dass es Danieljackson besser ging und ihm möglicherweise die Flucht gelingen würde, sobald er Nephytis ablenken konnte.
„Es gibt nur einen einzigen Weg, seine Krieger aufzuhalten,“, begann er und dachte nach, was er der Goa`uld weismachen konnte, damit sie ihn und Daniel für eine Weile wieder in Frieden ließ.
Gerade als er weiter sprechen wollte, leuchteten die Kontrollen des Schiffes auf und sämtliche Wachen kamen in die Brücke gestürzt.
„Meine Herrin, zwei feindliche Gleiter nähern sich uns.“, sprach einer von ihnen, während er vor Nephytis kniete.
„Bringt sie mir auf den Schirm!“, forderte die Göttin und Teal`c erstarrte fast, als er das Gesicht seines Freundes Jacob Carter sah, der in eine Rüstung der Jaffa gekleidet war.
„Hier spricht Chak’rel,“, begann er dann,“ Krieger von Anubis. Wir bitten darum, uns euren Jaffa anschließen zu dürfen.“
Nephytis schien für einen Moment irritiert.
„Warum sollte ich euch glauben?“, fragte sie dann.
„Wir sind abtrünnige Jaffa. Wir haben uns von unserem Herren getrennt, da er sich als nicht fähig erwiesen hat, uns in den Krieg zu führen. Wir bitten daher darum, unter euch dienen zu dürfen, meine Göttin. Wir sind etwa fünfzehn der stärksten Krieger unter Anubis gewesen und wären gerne bereit für euch gegen ihn Krieg zu führen.“
Wieder überlegte Nephytis einen Moment.
„Wie seid ihr an einen meiner Gleiter gekommen.“, fragte sie skeptisch.
„Wir haben ihn in einer Schlacht gegen die Tau’ri erbeutet, meine Göttin.“
„Gegen die Tau’ri?“, erkundigte sie sich überrascht., „Habt ihr auch Gefangene der Tau’ri mitgebracht?“
Jacob schüttelte den Kopf.
„Leider nein, meine Göttin, doch sobald wir für euch dienen dürfen, würden wir euch gerne zu der Heimatwelt der Tau’ri führen um diese niedere Rasse endgültig auszulöschen.“
„Überprüft ihre Schiffe.“, forderte Nephytis dann und eine Skizze des Innenraumes einer der Gleiter erschien, auf dem Teal`c zehn rote Punkte erkennen konnte, jeder Punkt stand für eine Person.
Auch Jacobs Gleiter wurde durchleuchtet und zeigte drei Wärmequellen.
Die Goa`uld wandte sich wieder an den Tok`Ra.
„Gegen wie viele Tau’ri habt ihr gekämpft?“
„Nur gegen zwei, meine Göttin.“, antwortete Jacob,“ Die Tau’ri sind im Moment geschwächt, da zwei ihrer besten Krieger vermisst werden. Der Shol`va Teal`c und der Mensch Daniel Jackson.“
Nephytis Augen leuchteten vor Freude auf.
„Schickt zunächst die Flüchtlinge des anderen Gleiters auf mein Schiff.“, forderte sie und sandte zwei Wachen in den Frachtraum.
„Um dich werde ich mich später kümmern.“, sprach sie dann und ließ Teal`c wieder zurück in seine Zelle begleiten.

„Wir schweben jetzt genau unter den Transportringen, Sir.“, rief Carter und die Anspannung war deutlich in ihrer Stimme zu hören.
„Alles klar, ich schick die Blendgranate hoch.“, antwortete O’Neill und legte die kleine Kugel in die Mitte der Ringe.
Bereits im nächsten Moment war sie verschwunden.
„Kommen sie jetzt, Carter? Uns läuft die Zeit davon.“, mahnte der Colonel und stellte sich unter die Transportringe.
„Einen Moment noch, Sir...so...jetzt bin ich fertig.“
Damit stellte sie den Laptop zur Seite und bediente die Ringe, ehe sie sich selbst zu ihrem Colonel gesellte.
Von einer Sekunde auf die andere verließen sie den Gleiter und fanden sich im Transportraum von Nephytis’ Schiff wieder.
„Kommt mir irgendwie bekannt vor...“, stellte O’Neill fest und ging in Verteidigungsposition.
Als die Luft rein war, zog er eine ZAT- Waffe und ließ die bewusstlosen Jaffa verschwinden.
„Mir auch, Sir.“, gab Sam zu und beide machten sich auf den Weg zu den Gefängnissen.

Daniel wachte erst wieder auf, als die Energiewand seines Gefängnisses erneut verschwand.
Erschrocken sprang er auf und erkannte im nächsten Moment Teal`c wieder, der umringt von Wachen zurück zu ihm geführt wurde.
Der Jaffa grüßte ihn kurz, ließ sich aber nichts anmerken, bis die Wachen endlich wieder in einem der anderen Gänge verschwunden waren.
„Wie geht’s dir Teal`c?“, fragte Daniel beiläufig und lehnte sich erschöpft an die Wand.
„Gut. Jacob Carter ist zu unserer Rettung aufgebrochen. Ich bin mir sicher, dass O’Neill und Carter mit ihm gekommen sind.“
Diese Nachricht ließ den Archäologen fast jubeln.
Freudestrahlend wartete er auf die Fortsetzung dessen, was Teal`c zu erzählen hatte.
„Er hat sich als abtrünniger Jaffa ausgegeben und ist eben mit zwei anderen Tok`Ra und einem zweiten Gleiter hier angekommen.“
Daniel lächelte doch die Freunde währte nicht lange, als die Schmerzen in seinem Arm zurück kehrten.
Mit zusammengebissenen Zähnen suchte er wieder Halt an der Wand und ließ sich zu Boden gleiten.
„Was ist mit dir, Danieljackson?“, fragte Teal`c besorgt.
Statt einer Antwort schaffte es der Archäologe gerade mal, dem Jaffa sein blau geschwollenes Handgelenk zu zeigen.
„Der Knochen ist gebrochen.“, stellte dieser nach kurzer Zeit fest.
„Danke Teal`c...wär’ ich nie drauf gekommen...“, stieß Daniel zynisch hervor und versuchte der Arm nach oben zu halten, damit der pochende Schmerz nachließ.
Zur gleichen Zeit begann der Jaffa sich eines seiner Hosenbeine mit bloßen Händen abzureißen.
„Was hast du vor?“, fragte der Archäologe erstaunt.
„Wir müssen den Kochen stützen.“, antwortete Teal`c und riss das lose Hosenbein in Stücke.
Überrascht setzte Daniel sich wieder auf.
Der Schmerz hatte ein wenig nachgelassen und gönnte dem Archäologe einige Minuten Ruhe.
„Wo hast du denn das gelernt?“, fragte er anschließend, während Teal`c die einzelnen Stofffetzen so gekonnt um seinen Unterarm wickelte, dass daraus eine feste Bandage entstand und der Knochen ruhig gestellt wurde.
„Von Doktor Fraiser. Sie hat gemeint, dass ich dieses Wissen früher oder später brauchen würde, wenn ich mit dir in einem Team bin.“

„Carter.“, zischte O’Neill nervös.
Die Astrophysikerin drehte sich um und sah die Schatten von Jaffa an einer der Wände, die immer größer wurden.
Sofort verschwand sie hinter einer Ecke, blieb aber mit dem Colonel im Augenkontakt.
Als die Wachen vorbeizogen versteckte sich Sam noch ein Stückchen mehr hinter der Wand.
Jetzt durfte nichts mehr schief gehen.
Diese goldenen Rüstungen...die ganze Situation kam ihr wie Dèja-Vu vor.
Erst nach einigen Sekunden traute sie sich wieder hervorzuschauen und auch Jack kam aus seinem Versteck.
„Die haben unseren kleinen Trick noch nicht bemerkt.“, freute er sich und beide liefen weiter.
„Wo könnte der Energiekern des Schiffes liegen, Carter?“
Die Astrophysikerin dachte einen Moment nach.
„Irgendwo im Zentrum dieses Komplexes nehme ich an. Wir sollten ihre Unwissenheit nutzen und ein bisschen C4 verteilen. Das wird die Energiefelder der Gefängnisse außer Kraft setzen.“
Der Colonel nickte und schlich um eine weitere Ecke in einen neuen Korridor.
„Klingt ausgesprochen gut. Danach sollten wir zusehen, dass wir Daniel und Teal`c rechtzeitig finden, das C4 hoch gehen lassen und nach einem Gleiter suchen.“
„Und das alles innerhalb der nächsten halben Stunde, bevor alle unsere Ablenktricks für Nephytis aufgebraucht sind.“
„Dann haben wir ja `ne Menge vor, Carter. Und ich glaube da vorne sehe ich sogar schon den Weg, der uns zum Energiekern führt...“

End of part three


weiter: Kapitel 4
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