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Götter leben ewig von JolinarJackson

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4. Rückfall

Sam trat wieder in das Quartier, das sie sich mit Jack und Daniel teilte. Die drei Betten waren in verschiedenen Ecken des Raumes aufgestellt und in der Luft hing der ekelhaft süßliche Geruch irgendwelcher Duftöle. Jack saß auf seinem Bett und starrte zu Boden."Noch ein Tag und ich klappe zusammen.", meinte er gerade zu Daniel, der entspannt auf seinem Bett lag und vor sich hin döste. Sam konnte Jack gut verstehen. Ihr waren die Beine auch schwer. Sie war es gewohnt viel und ausdauernd zu laufen, aber fünf Stunden am Stück zu stehen war anstrengender. Und das Beste war ja immer noch gewesen, dass Proserpina nicht einen Wunsch geäußert hatte, durch den Sam den Raum hätte verlassen und sich die Beine hätte vertreten können. Jack stand auf. Er lief ein bisschen im Raum herum."Uns stehen aber noch einige Verhandlungen bevor.", erwiderte Sam und schaltete den Kommunikator aus. Morgen würden sie ihn wieder einschalten, aber vorerst brauchte Teal´C nicht mehr mitzuhören."Lief doch ganz gut heute. Die haben nichts gemerkt.", erinnerte Jack und lächelte Sam an. Der Major nickte nur."Was meinen Sie, Daniel, wie lange zieht sich das noch hin?", fragte Jack.

Er bekam keine Antwort."Daniel?", fragte Jack und drehte sich zu dem Archäologen um.

Daniel lag auf der Seite und schien zu schlafen."Wow. Zu beneiden. Ich bekomme heute wahrscheinlich kein Auge zu. Der Muskelkater setzt ja jetzt schon ein.", meinte Jack. Sam ignorierte ihn und ging zu Daniel hinüber. Neben ihm ging sie in die Hocke und legte ihm eine Hand auf die Stirn."Er hat leichtes Fieber.", meinte sie und schüttelte Daniel an den Schultern. "Daniel?", fragte sie.

Er schlug verwirrt und müde die Augen auf."Was?", fragte er.

"Wie fühlen Sie sich, Daniel?", fragte Jack und trat nun ebenfalls näher.

"Einigermaßen. Warum?", fragte der Archäologe.

"Sie haben etwas Fieber.", meinte Sam und setzte einen besorgten Gesichtsausdruck auf."Habe ich gar nicht gemerkt.", berichtete Daniel."Klappen Sie mir bloß nicht zusammen! Das wäre der denkbar ungünstigste Moment.", erklärte Jack ironisch und lächelte."Hm.", machte Daniel. Er schloss die Augen wieder."Am Besten, wir lassen ihn erst einmal schlafen. Vielleicht geht es ihm morgen besser.", meinte Sam."Und wenn nicht?", wollte Jack wissen.

"Dann muss einer von uns noch zusätzlich für ihn einspringen.", erklärte Sam.

Daniel schlug die Augen auf. Jack und Sam schienen noch zu schlafen. Er gähnte und streckte sich."Hey. Morgen.", grüßte Jack. Er streckte sich ebenfalls und stand auf. Daniel setzte sich ebenfalls auf. Ein stechender Schmerz fuhr ihm durch den Kopf. Er schlug mit einer Hand gegen seiner Stirn."Was?", fragte Jack alarmiert und trat auf ihn zu.

"Schon gut. Nur Kopfschmerzen.", meinte Daniel."Sie sollten heute eine Pause machen.", meinte Sam. Daniel blickte sie an. "Es geht schon.", meinte er."Wenn Sie es schon nicht für sich tun, tun Sie es für uns! Fraiser bringt uns um, wenn sie erfährt, dass Sie trotz Fieber im Einsatz waren.", erklärte Jack. Daniel lächelte."Na okay.", meinte er und legte sich wieder hin. Jack und Sam verließen mit einem letzten Gruß den Raum. Nur fünf Minuten später stand Daniel auf, ignorierte die Kopfschmerzen und schlich auf den Gang hinaus. Er würde sich etwas umsehen. Dagegen war nichts auszusetzen. Und wer weiß, vielleicht konnten sie es gebrauchen.

Sam blickte zu Jack. Der Colonel lächelte kurz zurück. Er hatte sich dazu entschlossen, Daniels Aufgaben zu übernehmen. Sam hoffte, dass der Archäologe liegen blieb. Sie kannte Daniel und wusste, dass er jede Gelegenheit nutzen würde, um mehr über dieses Schiff herauszufinden, vielleicht sogar Fluchtwege zu finden versuchte. Überall liefen Jaffa herum. Zwar nicht so viele wie normal auf einem Mutterschiff, aber genug , um einen unvorsichtigen Spion zu schnappen. Die Sitzordnung hatte sich heute etwas geändert. Diana und somit auch Proserpina und Bacchus saßen näher an Anubis. Sam spürte dessen Gegenwart als ein körperliches Unbehagen, das ihr völlig fremd war."Wie ich hörte, gelang erst kürzlich ein erfolgreicher Schlag gegen die Tok´ra.", berichtete Yamuna."Das ist wahr. Es gelang meinem Untergebenen Zipacna, viele von ihnen zu töten.", berichtete Anubis. Jack warf Sam einen eindeutigen Blick zu. Sie nickte seicht. Anubis war sich seiner Sache zu sicher. Zwar hatte er viele Tok´ra getötet, aber es würde ihm nie gelingen, die Organisation auszuschalten."Die Tok´ra ganz zu vernichten, dürfte allerdings selbst für euch zu schwer sein. Sie sind gut versteckt und immer entkommen welche von ihnen.", meinte Lakshmi im selben Moment. Anubis schüttelte den Kopf."Mit dem Symbiontengift ist dies kein Problem.", sagte er. Ein Murmeln ging durch den Raum."Ihr habt es geschafft, Symbiontengift in Euren Besitz zu bringen?", hakte Inti nach.

Seine dunklen Augen blitzten auf."Nein, Inti. Leider nicht. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mir ein Tok´ra oder auch ein Ta´uri..."Anubis machte eine kurze Pause und Sam hatte das Gefühl, von ihm durch bohrt zu werden. Oh, Gott! Er weiß es, er weiß es..,. dachte sie."...in die Hände bekomme, der mir ausreichende Informationen geben kann.", fuhr Anubis fort.

Daniel betrat einen weiteren Raum. Der hundertste bestimmt inzwischen. Seine Kopfschmerzen waren beinahe verschwunden. Sam hatte sich umsonst gesorgt. Er schien jetzt in eine Art Waffenkammer gelangt zu sein. Zats und Stabwaffen, aber auch einige Blendgranaten, waren in Kisten verpackt und einige dieser Kisten waren sogar geöffnet. Es wäre für Daniel ein leichtes gewesen, sich ein Waffe zu schnappen. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Schneller, als reagieren konnte, wurde er gepackt und gegen den Hinterkopf geschlagen. Ihm wurde schwarz vor Augen, aber er fiel nicht ganz in die beginnende Bewusstlosigkeit, sondern klammerte sich noch an die Realität. Sein Körper sackte zusammen, wurde aufgefangen und hoch genommen. Eine Weile lang verlor Daniel tatsächlich das Bewusstsein. Er erinnerte sich an wirre Träume. Unsanft wurde er zu Boden gelassen. Er stöhnte und hob eine Hand an den Kopf. Seine Taschen wurden durch sucht und der Kommunikator zu Tage gefördert. Beruhigt atmete sein Angreifer aus. Er packte Daniel an den Schultern und rüttelte ihn kurz, dann flößte man ihm etwas Wasser ein. Daniel schlug die Augen auf. Ein Jaffa-Krieger blickt ihn an. Dunkle Augen, blonde Haare, strenger Blick."Du bist sehr unvorsichtig.", meinte der Jaffa und lächelte nun beruhigend."Keine Angst. Ich bin Tok´ra.", sagte er dann."Was?", fragte Daniel.

"Ich bin Tok´ra. Mein Name ist Nod´jeim. Du hast Glück, dass ich dich in der Waffenkammer gesehen habe. Andere Jaffa hätten dich in die Konferenz geschleift.", erklärte Nod´jeim."Danke.", sagte Daniel."Du bleibst jetzt hier. Es ist sicherer. Wir haben zwar noch einen Spion an Bord, aber es wäre besser, wenn ihr erst gar keine Aufmerksamkeit auf euch und auf uns zieht.", meinte Nod´jeim. Daniel nickte.

Jack blicke Daniel ungläubig an."Das war sehr unvorsichtig.", meinte er."Das hat Nod´jeim auch schon gesagt und ich weiß es auch. Aber ich dachte, dass es für den Notfall ganz nützlich wäre, einen Fluchtweg zu kennen.", erwiderte Daniel. Sam legte ihm eine Hand auf die Stirn."Also, das Fieber ist verschwunden.", erklärte sie."Und die Kopfschmerzen.", sagte Daniel. "Wenn Sie das noch einmal tun, werden Sie sich wünschen, krank zu sein.", erklärte Jack aufgebracht. Daniel blickte ihn kurz an und nickte dann."Schon gut. Es war eine blöde Idee.", meinte er. Jack nickte."Sehr richtig.", meinte er dann."Wir sollten schlafen.", erklärte Sam und versuchte somit, die Wogen zu glätten.

Jack blickte gelangweilt durch den Raum. Seit einer Stunde lief das Treffen schon wieder und Bacchus hatte bisher nicht einen Wunsch geäußert. Daniel stand heute mit Diana direkt neben Anubis, dann kam Bacchus und dann Proserpina. Sam kehrte gerade mit einem Becher Wein zurück. Sie stellte sich direkt vor Proserpina, sank in die Knie und senkte den Blick. "Euer Wein, Gebieterin.", sagte sie leise. Proserpina nickte und machte eine winkende Handbewegung. Sam reichte ihr den Becher und trat dann hinter sie."Sagt, Anubis, was ist an den Gerüchten um Shamash wahr?", fragte Bacchus nun und brach eine länger andauernde Stille.

Mehrere blickten auf, andere hielten den Blick gesenkt. Jack warf Daniel einen fragenden Blick zu. Der schüttelte den Kopf. Später!"Sie sind wahr.", sagte Anubis."Was?", rief Diana und sprang auf.

"Ihr hättet uns das sagen müssen.", erklärte Yamuna und trat in die Mitte des Raumes. Jack verstand den Aufruhr nicht. Auch Sam schien ratlos. Daniel wirkte deutlich angespannt."Hättet ihr ein Treffen mit mir oder mit meinem Gebieter vorgezogen? Eure Angst hätte mich vorgezogen. Also, wozu sollte ich es euch sagen?", erkundigte Anubis sich spöttisch.

Lakshmi legte Yamuna beruhigend eine Hand auf den Arm. Sie setzte sich wieder. Gebieter?

Jack runzelte die Stirn. Sollte an Daniels und Sojefs Theorien doch was dran sein?

Das wäre eine Katastrophe! Ein Goa´uld, der über diese Technologie verfügte und sie Anubis praktisch nur lieh, um damit herum zu experimentieren. Wer war dieser Shamash?

Ein Gott?

Jack verwarf den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Konferenz. Anubis hob die Hand und aktivierte die Handspange. Erneut erschien ein Hologramm in der Mitte des Raums. Noch bevor Jack erkennen konnte worum es sich handelte, wurde er von Daniel abgelenkt. Der Archäologe starrte auf die Handspange und zitterte sichtbar. Plötzlich brach er in die Knie und sackte zu Boden wo er regungslos liegen blieb. Jack überlegte zu kurz."Daniel!", stieß er hervor und lief zu ihm hinüber. Sam gesellte sich zu ihm und drehte Daniel auf den Rücken. Diana sprang auf. Yamuna und Lakshmi blieben mit stillen und abweisenden Gesichtern sitzen. Bacchus und Proserpina waren ebenfalls aufgesprungen und blickten überrascht und mit unverhohlener Neugier zu den drei Ta´uri. Inti lächelte undeutbar und nickte Anubis anerkennend zu."Es funktioniert offenbar.", sagte er. Jack hatte das Gefühl, von einer Dampframme getroffen zu werden, als einer der Jaffa, die an den Eingängen zum Konferenzsaal standen, ihn zur Seite schlug. Einen Moment lang hörte er nichts, bis er an der Schulter gepackt und weggezerrt wurde."Daniel, Carter!", rief er. Er bekam keine Antwort. Im nächsten Moment traf ihn eine Zat-Waffe und er sackte zu Boden.

Jack schlug die Augen auf."Au! Verdammt!", fluchte er. Er erinnerte sich was geschehen war und er ärgerte sich. Er hatte zu schnell reagiert, nicht nachgedacht, die Tarnung auffliegen lassen. War sie zu diesem Zeitpunkt nicht schon aufgeflogen?

Nein, eindeutig nicht. Nur Daniels Tarnung. Jack hatte dafür gesorgt, dass auch er selbst und Sam gefangen genommen wurden. Wie konnte man nur so blöd sein?

"Sir?", fragte Sam.

Jack schlug zum ersten Mal die Augen auf. Fackelschein erleuchtete die qaudratische Zelle, in die man die drei Menschen gebracht hatte. Schwarze Wände spiegelten das Licht wieder. Es war unangenehm kalt. Jack fragte sich wie das kam."Alles in Ordnung bei Ihnen?", wollte Sam wissen und half Jack, sich aufzurichten.

"Ja. Mir geht es soweit ganz gut. Danke. Und was ist mit Ihnen?", hakte Jack nach.

"Alles in Ordnung.", meinte Sam. Jack nickte erleichtert."Und Daniel?", fragte er dann.

Sam verzog das Gesicht."Ich habe ihm was gegeben, Sir. Er schläft jetzt.", meinte sie. Der Colonel schüttelte den Kopf."Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß wie wir hier raus kommen sollen. Wir sitzen in der Tinte. Tiefer als jemals zuvor.", meinte er dann."Das stimmt nicht. Wir hatten schon größere Schwierigkeiten.", erinnerte Sam."Nennen Sie mir eine, Carter!", verlangte Jack. Der Major überlegte einen Moment."Replikatoren.", sagte sie schließlich. Jack überlegte und sagte schließlich: "Sie haben gewonnen."Sam lächelte.

Sam saß mit dem Rücken an die Wand hinter sich gelehnt da und starrte Jack an. Ihre Beine waren ausgestreckt, Daniel nutzte sie als Kopfkissen um ein wenig zu schlafen – so hatte er es ausgedrückt. Sam schätzte aber, dass er schon über drei Stunden fest schlief. Sie trug keine Uhr bei sich wie die anderen auch. Zu auffällig. Ab und zu kontrollierte Sam Daniels Temperatur mit der Hand oder versuchte, ihn zu wecken. Jack saß neben ihr mit geschlossenen Augen an der Wand und schien zu dösen. Sam wusste, dass er genauso gut jeden Moment die Augen aufschlagen und sie fragen konnte warum sie ihn so anstarrte. Wenn sie ehrlich war…sie wusste es nicht. Jack gefiel ihr. Er war ein ruhiger und ironischer Mann, ein guter Kommandant und Krieger, nur laut und wütend, wenn es angebracht war, loyal bis zur letzten Grenze, immer bereit, sich für sein Team zu opfern. Sam fragte sich wie er das alles noch tun konnte. Nach dem Tod seines Sohnes immer noch den Lebenswillen aufbringen konnte, Reisen anzutreten. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie von jedem der vier SG-1 Mitglieder so etwas behaupten. Jacks toter Sohn und das immer noch gespannte Verhältnis zwischen ihm und seiner Ex-Frau Sarah. Daniels tote Frau Sha´re. Sam fragte sich seit der Sache mit Paiges Foto, ob Daniel wirklich in der Lage sein könnte, Janet zu lieben. Und sie musste mit "Ja." antworten. Daniel hatte seine Frau verloren. Er hatte getrauert, geweint und gelitten. In dieser Zeit hatte er auch nicht viel gesprochen. Er würde in der Lage sein zu lieben – noch einmal so zu lieben – und dennoch würde er Sha´re nie vergessen. Und Sam?

Wie konnte sie selbst noch durch das Tor?

Narim war tot, Martouf und Lantash waren tot…

Und Jolinar war tot. Und das tat Sam wohl am meisten weh. Sie hätte die Tok´ra gerne näher kennen gelernt. Sie verfügte über ihre Erinnerungen, ihre Gefühle, aber Jolinar selbst war nicht mehr da. Eine Person, die ihr Leben opferte, um Sams Leben zu retten. Und dann war da noch Teal´C. Wie er es wohl aushielt, von seiner Familie getrennt zu sein?

Seine Zerbrochenheit, als sie das Shol´va-Zeichen an seiner Hauswand fanden, seine Freude, als er die Jaffa-Rebellion entstehen sah. Er musste bei seinen Leuten kämpfen. Warum zog er die Ta´uri vor?

"Carter?"

Sam schreckte hoch. Jack blickte sie fragend und forschend an."Sir?", fragte sie.

"Warum starren Sie mich so an?", fragte der Colonel.

Er hatte es gemerkt! Sam senkte den Blick."Es ist nichts. Ich habe nur nach gedacht.", berichtete sie."Worüber?", fragte Jack.

Musste er das fragen?

Musste er so neugierig sein?

"Was hat Ihnen Pythia gezeigt?", fragte Sam.

Jack blickte sie an."Nichts besonderes.", antwortete er. Sam blickte fragend."Was war es?", fragte sie neugierig und lachte etwas, als sie meinte:"Sie glauben an diesen ‚Unsinn’ doch so und so nicht, da können Sie es mir doch sagen."Jack blickte auf und lachte ebenfalls kurz."Nein, ich glaube nicht daran…glaube ich. Es war seltsam. Schwer zu beschreiben. Als sie mich…" Er zögerte."Als sie mich küsste, sah ich Bilder. Sie hat ihre Visionen auf mich übertragen. Die Vision, die sie neben Daniel im Wald gehabt hatte.", berichtete er schließlich."Was war das für eine Vision?", fragte Sam neugierig.

"Ich stand im Torraum. Zuerst…dachte ich, ich wäre alleine, aber das stimmte nicht. Noch jemand war…da. Eine weitere Person. Ich kann es nicht beschreiben. Ein Licht, dass sich im Torring ausgebreitet…hatte und diese Person ging hinein und ich fühlte mich…traurig.", meinte Jack."Wer war diese Person?", fragte Sam.

"Ich weiß es nicht.", antwortete Jack. Eine Pause entstand."Wie geht es ihm?", fragte der Colonel schließlich.

Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ich weiß nicht so genau, Sir. Sein Fieber ist noch vorhanden. Die Medikamente reduzieren es zwar, aber es steigt. Mehr kann ich nicht sagen.", meinte Sam. Jack nickte."Wir können nur hoffen, bald eine Lösung zu finden.", meinte Sam.

Jack schreckte hoch, als sich die Tür zu ihrer Zelle öffnete. Verschlafen blickte er einer verschwommenen Gestalt entgegen. Müde rieb er sich die Augen und versuchte, seine noch langsamen Gedankengänge neu zu ordnen und zu erkennen was diese Person da tat. Es war ein Jaffa. Direkt neben Jack ging er in die Hocke und unter suchte Daniel kurz. Dann schien er einen Entschluss zu fassen. Mit schnellen, fließenden Bewegungen nahm er Daniel unter dem Oberkörper und an den Beinen hoch. Jack ordnete immer noch und versuchte, zu verstehen was da gerade geschah. Plötzlich wachte er vollends auf."Hey!", rief er und warf sich auf den Jaffa. Der Krieger stürzte vornüber und schlug hart auf dem Boden auf. Sam schreckte hoch, als hätte sie schlecht geträumt und Daniel schlug die Augen auf. Jack ließ sich keine Zeit, nach ihm zu fragen, sondern griff den Jaffa weiterhin an. Er nagelte ihn an den Boden und zog seine Zat aus der Halterung."Was hast du vor?", fragte der Colonel ausser Atem.

Sam krabbelte immer noch recht schlaftrunken zu Daniel hinüber."Ich…mein Name ist Nod´jeim.", stellte der Jaffa sich vor und starrte auf die Mündung der Zat. Jack zögerte."Nod´jeim?", fragte Daniel leise.

"Ja.", antwortete der Tok´ra. Beinahe wütend und zugleich etwas amüsiert nahm er dem perplexen Jack die Waffe aus der Hand und stand auf."Du bist der Typ, der Daniel nieder geschlagen hat?", hakte der Colonel nach.

"Ja, der bin ich. Ich musste sicher gehen, dass er ein Ta´uri ist. Man hatte mir gesagt, dass ihr Kommunikatoren bei euch tragen werdet.", berichtete Nod´jeim. Der Colonel verschränkte die Arme."Und du hast es nicht als nötig angesehen, ihn einfach zu fragen wer er ist?", wollte er wissen.

"Das wäre zu auffällig gewesen, Colonel O´Neill.", antwortete Nod´jeim. Er ließ die Zat in der dafür vorgesehenen Halterung am Arm einschnappen und ging wieder auf Daniel zu."Ich wollte euch nicht wecken und erschrecken wollte ich euch erst recht nicht. Ich dachte, ihr schlaft.", meinte der Tok´ra."Hat er was gegen das Fieber bekommen?", erkundigte er sich dann bei Sam.

Sie nickte."Er hat auch noch ein paar Medikamente in den Taschen dabei.", meinte sie dann. Nod´jeim nickte."Gut.", meinte er dann und machte erneut Anstalten, Daniel hochzunehmen."Hey, nicht so schnell. Wo bringst du ihn hin, Nod´jeim?", fragte Jack.

"Zu eurem Kontaktmann.", sagte der Tok´ra."Wie?", fragte Sam.

"Fluchtkapseln.", sagte Nod´jeim nur."Und wie können wir sicher sein, dass du der bist, für den du dich ausgibst?", wollte Jack wissen.

"Er ist es.", antwortete Daniel."Ich muss mich beeilen.", erklärte Nod´jeim."Noch einen kleinen Moment.", meinte Jack und hielt ihn am Arm zurück."Was passiert, wenn man euch erwischt?", fragte der Colonel.

"Ich werde dafür sorgen dass das nicht geschieht, Colonel O´Neill. Und jetzt lass uns verschwinden! Ich komme später zurück und befreie euch ebenfalls.", versprach Nod´jeim. Er nahm Daniel erneut hoch und verließ mit ihm den Raum. Die Tür schloss sich."Na, wenn das mal was wird.", meinte Jack besorgt.

Nod´jeim blickte auf den vor ihm liegenden Gang. Niemand war zu sehen. Er kannte dieses Schiff inzwischen wie seine Westentasche. Auf den oberen Decks lagen die Kontrolleinheiten, in der Mitte die Quartiere der Goa´uld und der Sklaven, unten die Quartiere der Jaffa, der Hangar, zwei oder drei Zellen und die Maschienenräume. Um zu den Fluchtkapseln zu gelangen, musste er ein Deck nach oben, also einen Ringtransporter verwenden. Das war riskant, da sich auf dem oberen Deck jederzeit jemand aufhalten konnte, der den Transport beobachteten konnte und Alarm schlug. Vorsichtig und mit einer angespannten Mine auf dem Gesicht, aktivierte Nod´jeim die Transportringe. Sie materialisierten sich um ihn herum und transportierten ihn nach oben. Oben angekommen trat das ein was er befürchtet hatte. Eine junge Frau starrte ihn zuerst mit Ehrfurcht, dann mit Schrecken an. Natürlich erkannte sie Daniel auf Anhieb. Sie war Lakshmis Sklavin und hatte ihn bei der Konferenz gesehen."Warte!", verlangte Nod´jeim und trat einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück."Shol´va.", murmelte sie. "Nein.", antwortete Nod´jeim."Die Gefangenen dürfen die Zelle nicht verlassen. Shol´va!", rief die Sklavin. Sie drehte sich um und hetzte den Gang hinunter, laut rufend. Nod´jeim fluchte und blickte zu Daniel hinunter. Er war entweder eingeschlafen oder bewusstlos. Vorsichtig legte Nod´jeim ihn zu Boden, überlegte es sich dann aber anders und trug ihn in eine leere Kammer. Dort versteckte er ihn hinter einen Wandvorsprung."Dr. Jackson!", rief er unterdrückt und beobachtete dabei unentwegt die Tür."Was…?", fragte Daniel.

"Du musst aufwachen. Wir müssen möglicherweise gleich kämpfen.", erklärte Nod´jeim. Er drückte Daniel eine seiner zwei Zats in die Hand."Kämpfen?", wiederholte Daniel verwirrt.

Die Zat fiel mit einem klappernden Geräusch zu Boden. Nod´jeim schüttelte kurz den Kopf und drückte sich mit Daniel in die Nische. Schritte waren zu hören. Die unaufhörlich plappernde Sklavin war bei einem Trupp von mindestens drei Jaffa und redete auf sie ein."Wo ist er, Kresta?", fragte der Anführer von ihnen verächtlich.

Die Sklavin senkte bei dem letzten Wort kurz den Blick."Weg.", sagte sie."Jaffa, kree! Kritan, Jaffa!", befahl der Anführer. Nod´jeim beobachtete die Szene durch die Tür, immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Die Jaffa betraten den Raum. Ihr Anführer zog die Sklavin hinter sich her. Sie blieben stehen. Nod´jeim rechnete sich aus, dass sie ihn noch nicht sehen konnten. Wenn sie allerdings noch etwa sechs Schritte weiter gingen, sah die Sache anders aus. Langsam drückte er sich tiefer hinter den Wandvorsprung und zog Daniel zu sich. Er legte dem Archäologen eine Hand über den Mund."Nicht sprechen!", flüsterte er ihm kaum hörbar zu. Daniel öffnete die Augen und blickte ihn verwirrt an. Nod´jeim legte den Zeigefinger der andern Hand auf seine Lippen."Wo sind sie?!", fragte der Anführer und zerrte die Sklavin nach vorne.

"Ich weiß es nicht, Herr. Ich weiß nur, dass sie hier auf dem Deck ankamen.", meinte sie panisch. Nod´jeim drückte Daniel fester an sich."Ganz ruhig!", flüsterte er. Der Archäologe nickte langsam. Nod´jeim blickte wieder hinüber. Die Sklavin stand starr da. Sie hatte Angst. Man übersah es nicht. Sie zitterte und schaute dem Jaffa nicht in die Augen."Durchsucht den Raum!", befahl der Anführer. Nod´jeim atmete ein und umklammerte seine Zat fester. Mit drei Jaffa müsste er fertig werden. Er hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Die beiden Untergebenen näherten sich langsam der Versteck der Flüchtlinge. Nod´jeim erledigte die beiden und sprang auf, um auch den Anführer niederzustrecken, doch der war schneller. Er griff die Sklavin am Arm und zog sie vor seinen Oberkörper. Mit einem Schmerzenslaut ging sie zu Boden, als die Zat sie traf. Nod´jeim ging nun seinerseits getroffen zu Boden. Er kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Spöttisch trat der Anführer auf ihn zu und stieß die Zat beiseite."Was hattest du mit dem Gefangen vor, Jaffa?", fragte er.

Daniel kroch aus seiner Reichweite und langsam auf die Tür zu. Nod´jeim stellte erleichtert fest, dass der Anführer den Archäologen nicht zu beachten schien."Antworte, Jaffa!", befahl der Anführer. Nod´jeim antwortete nicht. Trotzig blickte er dem Anführer in die Augen. In den Augenwinkeln nahm er wahr, dass Daniel vorsichtig aufstand und leise den Raum verließ. Nod´jeim hoffte, dass er sich allein durch schlagen konnte. Der Jaffa zückte seine Stabwaffe."Stirb, Shol´va!", stieß er hervor. Das letzte was Nod´jeim spürte, war die Entladung der Stabwaffe und ein Gefühl des Schmerzes. Dann hörte und sah er nie wieder etwas.


weiter: Kapitel 5
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