19. Kapitel
"Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen gefunden,
hat einen Schatz gefunden."
Jesus Sirach 6, 14
Jack spürte wie der Transporter langsamer wurde. Sie fuhren in die
Stadt. Janet las sich Krankenblätter durch, dann blickte sie auf.
"Es
könnte durchaus sein, dass er das Bewusstsein verloren hat. Sie
müssen dann versuchen, ihn zu wecken.", meinte sie. Jack nickte. Der
Plan war einfach. Um diese Zeit herrschte reger Berufsverkehr und der
Transporter war kein eingetragener Krankenwagen. Keine Sirene.
"In
Ordnung, ich lasse Sie hier raus.", meinte der Fahrer und Jack sprang
aus dem Wagen, schlug die Tür zu und lief über die Straße. Janet würde
noch warten und alles für einen eventuellen Notfall vorbereiten. Daniels
Wohnung lag etwa 300 Meter entfernt die Straße runter. Jack rannte,
rempelte einige Fußgänger an, entschuldigte sich hastig und kam
schließlich an Daniels Haustür an. Der Transporter war gerade mal 50
Meter vorwärts gekommen. Jack stöhnte verzweifelt auf und rannte die
Treppen hoch. Daniels Wohnungstür war zu, aber nicht verschlossen.
Jack musste nicht lange mit dem Dietrich herum basteln, bis er sie
geöffnet hatte. Er stürmte in die Wohnung und warf die Tür hinter sich
zu.
"Daniel!", rief er. Niemand antwortete. Jack ging durch den Flur ins
Wohnzimmer. Daniel lag neben der Küche auf dem Boden. Er regte sich
nicht.
"Daniel.", sagte Jack und schlug ihm einige male leicht gegen die
Wangen.
"Daniel, auf geht´s! Sie müssen aufwachen.", meinte Jack und
hob den Archäologen hoch, setzte sich mit ihm auf das Sofa.
"Nun
kommen Sie schon. Aufwachen!", rief Jack unterdrückt und stand
schließlich auf, lief in die Kühe und nässte ein Tuch vollkommen durch.
Dann ging er zurück zu Daniel und legte ihm das Tuch auf die
Stirn.
"Ach, kommen Sie schon. Sonst immer hat das doch geholfen.",
erinnerte er und schlug Daniel wieder leicht gegen die Wangen.
"Daniel!
Daniel, aufwachen!", sagte er wieder. Er stand auf und lief einige
nervöse Schritte hin und her, bevor er sich wieder setzte und Daniel zu
sich zog.
"Nun kommen Sie schon. Bitte, Daniel, bitte. Aufwachen!
Daniel, können Sie mich verstehen? Wachen Sie auf!", rief er und schlug
ihm immer wieder leicht gegen die Wangen, aber Daniel reagierte
nicht.
"Das ist nicht gut.", meinte Jack und hörte erleichtert Schritte.
Janet klopfte an die Tür. Er ging hin und öffnete.
"Und?", fragte die
Ärztin.
"Er ist ohne Bewusstsein und er kümmert sich überhaupt nicht um
meine Versuche, ihn zu wecken. Und dabei habe ich alles versucht.
Zumindest alles was nicht zu brutal ist.", meinte Jack und verzog das
Gesicht. Janet ging zu Daniel hinüber.
"Legen Sie ihn auf den Boden!",
sagte sie zu den beiden Sanitätern. Sie untersuchte Daniel, hörte sich
seinen Herzschlag an, fühlte seinen Puls und leuchtete seine Augen aus.
Schließlich seufzte sie. Jack, der die ganze Zeit um sie herum getigert
war, ließ sich sofort neben ihr nieder.
"Colonel, er ist schon fast im
Koma. Noch ist es nicht so weit, aber er reagiert auf überhaupt nichts
mehr. Sein Zustand wird aber schlechter werden, wenn wir ihn nicht
weg bringen. Es ist kein richtiges Koma. Ich denke, dass er uns noch
hören kann. Mehr aber auch nicht.", meinte Janet.
"Los. Wir bringen ihn
weg.", sagte sie und die Sanitäter legten Daniel auf die Bahre und
gingen voran in den Flur. Janet schnappte sich noch die Medikamente,
die auf dem Tisch in der Küche standen und die Krankenakte, bevor
auch sie die Wohnung verließ.
"Es muss doch eine Möglichkeit geben, die Bombe mit in die Schlacht zu
bringen.", meinte Sam und ging unruhig auf und ab. Gigi´beg blickte sie
an.
"Aber wir verfügen über keinen Autopiloten.", erwiderte er.
"Wie willst
du überhaupt dafür sorgen, dass die Replikatoren nichts von deinem
Trick durchschauen, Major Carter?", fragte Teal´C.
"Eure Schiffe fliegen
eine unglaublich hohe Geschwindigkeit. Sie könnten rechtzeitig
entkommen. Die Replikatoren können nicht beschleunigen, ohne ihre
Deckung aufzugeben und sie werden sie nicht aufgeben, wenn noch
mindestens ein Schiff gegen sie vorgeht. Ich hatte gehofft, dass dieses
eine Schiff per Autopilot gesteuert werden könnte.", berichtete
Sam.
"Und was tun wir jetzt?", wollte Teal´C wissen.
"Muss die Bombe
sich denn an Bord befinden, wenn sie explodiert?", erkundigte Gigi´beg
sich.
"Nein, aber dann würden die Replikatoren den Trick durch
schauen.", antwortete Sam.
"Ich sehe nur noch eine Möglichkeit.", sagte
Gigi´beg.
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