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X. Zeitreise widerwillen - Band I: Der Aufstieg von Ship84

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Ein paar Minuten später ist Jack auf dem Weg in die Kantine, um etwas zu essen. Nachdenklich nimmt er sich ein Tablett, geht sich einen Teller vom Koch holen und setzt sich an einen der Tische. „Es wird Zeit“, hört er wieder die Stimme und schreckt hoch. Diesmal ist nicht nur die Stimme, sondern auch die Person dazu, da. O’Neill sieht dieselbe Gestalt vor dem Tisch stehen, die er eben in der Krankenstation gesehen hat. Als er sich umsieht bemerkt er, dass er mit einem Mal allein in der Kantine ist.
„Wer bist du?“, fragt er, doch anstatt er eine Antwort erhält, dreht sich die Gestalt um und verlässt die Kantine. Ohne nachzudenken lässt Jack die Gabel fallen, die lautstark auf den Teller fällt und folgt dem Wesen. Draußen auf dem Gang sieht er erst nach links und dann nach rechts. Soeben kann er noch er-kennen, wie die Gestalt rechts um die Ecke geht. Schnell rennt er ihr hinterher. Während er die fremde Gestalt verfolgt, bemerkt er gar nicht, dass es totenstill ist. Gerade erreicht er das Stahltor, das zum Stargate führt und kann beobachten, wie die Gestalt durch das geschlossene Tor verschwindet. Vorsich-tig nähert sich Jack dem Tor, holt seine Chipkarte heraus, zieht sie durch den Scanner und mit einem lauten Getöse fährt das Tor, nach links, zur Seite. Auch der Torraum ist völlig leer. Langsam geht er hinein und hinter ihm schließt sich wieder das Tor. Die Gestalt steht auf der Rampe, mit dem Rücken zum Gate und beobachtet Jack, während er sich der Rampe nähert.
„Wer bist du?“, fragt er und linst zum Kontrollraum, in dem auch Niemand zu sehen ist.
„Mein Name ist Talin.“, stellt sie sich vor und nimmt die Kapuze ab. Eine weißhaarige Frau, Mitte 30, steht vor ihm. „Ich habe deinen Geist aus der Zukunft hierher gebracht.“


„Meinen Geist?“, ist ihr Gegenüber verwundert und runzelt die Stirn. „Warum?“ Talin geht die Stufen der Rampe runter und bleibt vor Jack stehen, der ihr bei jedem Schritt, mit dem Blick gefolgt ist.
„Um die Zeitlinie zu ändern“, erklärt sie die direkt, doch der Ausdruck in O’Neills Blick ändert sich nicht.
„Die Zeitlinie?“, fragt er wieder, doch nun schüttelt Talin mit dem Kopf.
„Ich habe jetzt keine Zeit, dir alles genau zu erklären“, widerspricht sie. „Du musst mit mir kommen.“ Jack versteht nichts mehr, doch etwas in ihm sagt, dass er keine andere Wahl hat.
„In Ordnung“, ist er einverstanden, obwohl selbst ihn diese Antwort überrascht und Talin lächelt er-freut.
„Schön.“ Talin dreht sich um, geht die Rampe rauf und bleibt in der Mitte stehen. Sie breitet ihre Arme aus und plötzlich taucht der Ereignishorizont auf. Überrascht runzelt Jack erneut die Stirn und wieder wendet sich Talin O’Neill zu. „Bevor du mit mir gehen kannst, muss ich dir noch etwas erklären“, scheint sie noch weitere Erklärungen abgeben zu wollen. „Ich bin kein Mensch in dem Sinne, wie du es dir vielleicht vorstellen würdest.“ Jack sieht sie fragend an, sagt aber nichts, sondern will erst alles hö-ren. „Mein Volk, die Shalindara, gehört zu einer Rasse, die außerhalb des Zeitkontinuums existiert. Es ist uns nicht möglich unseren Planeten zu verlassen.“
„Aber…“, deutet er mit einer Handbewegung auf sie.
„Ja, ich weiߓ, entgegnet sie seinen Einwand. „Das, was du hier siehst,…“, beginnt sie und neigt kurz den Kopf zu sich herunter. „…ist meine geistige Verkörperung. Nur unser Geist kann durch das Univer-sum reisen und Gestalten annehmen, die gerade erforderlich sind. Es hat Generationen gedauert, bis unsere Entwicklung diesen Stand erreicht hat.“
„Was heißt das jetzt für mich?“, möchte Jack wissen, der versucht, alles zu verarbeiten.
„Nun…“, macht Talin eine Pause. „…damit du unseren Planeten betreten kannst, musst du diese Stufe der Existenz ebenfalls erreichen.“
„Wie bitte?“, glaubt Jack nicht, was er eben gehört hat. „Wie soll ich das denn schaffen?“


„Eine Möglichkeit wäre, dass du stirbst, aber…“, fügt Talin schnell hinzu, da Jack schon erschrocken aussah. „…das wirst du nicht wollen und ich erst Recht nicht.“ Erleichtert atmet Jack aus, denn er war schon drauf und dran loszubrüllen.
„Wie soll es dann funktionieren“, ist er wieder ruhiger.
„Die andere Möglichkeit wäre, dass du mit meiner Hilfe, diese Existenz so erreichst, dass du auch wie-der deine Irdische Gestalt annehmen kannst.“
„Ähm“, weiß Jack nicht, wie er darauf reagieren soll. Er soll eine neue Ebene der Existenz erreichen und wieder zurück in seinen Körper gelangen. Das wäre eher was für Daniel, denn der hat das schon alles hinter sich. „Vielleicht solltest du Daniel Jackson mitnehmen,…“, schlägt er nachdenklich vor. „…der hat schon Erfahrung in so etwas. Ich glaube nicht, dass ich der Richtige dafür bin“, schüttelt er gleichzeitig seinen Kopf, worauf sein Gegenüber ein paar Schritte auf ihn zu geht.
„Du willst mir und vor allem dir nicht helfen?“, wundert sie sich.
„Wieso mir?“, versteht O’Neill nicht. „Du willst doch die Zeitlinie verändern. Was hab ich damit zu tun?“, begreift Jack jetzt überhaupt nichts mehr.
„Also gut“, entscheidet die weißhaarige Frau und säufst. „Wie ich sehe, muss ich dir wirklich alles er-klären, damit du mir offenbar vertrauen kannst“, erkennt sie nun, hebt ihren linken Arm, an dem sie eine Art Armreif trägt und drückt eine rote Taste. „So jetzt haben wir mehr Zeit.“
„Wieso?“, wirkt der Colonel ungläubig.


„Die Zeit auf diesem Planeten wurde eingefroren“, gibt sie an, nachdem sie von ihrem Armreif aufgese-hen hat. „Allerdings…“, fügt sie sofort warnend hinzu. „…kann ich das nicht sehr lange, sonst hätte es schwerwiegende Folgen.“ Ihr Gegenüber hat inzwischen so viele Fragen, die er gerne beantwortet ha-ben möchte, doch er weiß nicht, was er zuerst fragen soll. Stattdessen sieht er auf seine Uhr, die 13:15 Uhr zeigt und tatsächlich ist sie, zwischen zwei Sekunden, stehen geblieben.
„Ich weiß, du hast viele Fragen,…“, fordert sie seine Aufmerksamkeit zurück, doch er start noch wei-terhin auf die Uhr. „…die auch beantwortet werden, aber dazu müssen wir in meine Welt“, beendet sie und O’Neill sieht ungläubig auf.
„Nun, dass ist nicht gerade einfach für mich“, versucht nun er kopfschüttelnd zu erklären und sucht nach den richten Worten. „Erst lande ich in der Vergangenheit“, beginnt er mit seinen Fingern aufzu-zählen. „…und dann soll ich auch noch meinen Körper verlassen“, beendet er die Aufzählung und stiert Talin an. „Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist“, möchte er kopfschüttelnd wissen und legt Diesen leicht gleichzeitig schräg.
„Tut mir leid“, antwortet Talin und schüttelt gleichzeitig den Kopf. „Das ist kein Scherz. Du bist der Einzige, der mir dabei helfen kann“, versichert sie und hört sich nun hilflos an. „Die Zeitlinie wurde ab dem Zeitpunkt beschädigt, als du dich erschossen hast“, gibt sie preis.
„Natürlich, mein Tod war der Auslöser“, ist Jack sarkastisch und dreht sich von Talin weg. Er geht vor der Rampe auf und ab.
„Nicht nur dein Tod, sondern der Gedanke, der dazu geführt hat.“ Abrupt bleibt Jack stehen und sieht wieder zu der Fremden. Ein Piepen macht sich bemerkbar und Talin sieht auf den Armreif.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit“, erkennt sie und wendet sich dem Tau’ri zu. „Wirst du mir helfen?“, möchte sie erneut wissen und Jack geht, mit gesenktem Kopf, wieder auf die Rampe zu. Er begreift, dass hier nichts Böses am Werk ist, sondern eine Möglichkeit auf ihn wartet. Nämlich seinen Tod zu verhindern, wo er sich viele Jahre gewünscht hat, dass es nie passiert wäre. Hier und jetzt bekommt er die Chance dazu und zögert immer noch. O’Neill hat die Rampe erreicht und sieht auf.
„Was muss ich tun?“, will er schließlich wissen. Die weißhaarige Frau lächelt kurz, verlässt die Rampe und berührt Jack an seinen Schultern.
„Du vertraust mir also?“, will sie direkt wissen.
„Ja“, antwortet er ernst.


„Gut, dann möchte ich, dass du deine Augen schließt.“ Der Colonel befolgt die Anweisung und schließt seine Augen. Immer noch quälen ihn Fragen, doch er sagt sich, dass diese beantwortet werden, wenn er nur auf Talin vertraut. „Ich werde dir dabei helfen, aber du musst wirklich bereit dafür sein.“
„Das bin ich.“
„Also gut.“ Talin lässt Jack los und geht langsam, mit dem Rücken zum Gate, die Rampe hoch. Sie setzt wieder die Kapuze auf und senkt den Kopf. Die linke Hand führt sie an ihre Schläfe und ihre Rechte hebt sie in Jacks Richtung. „Ich werde mich mit dir Verbinden…“, hört Jack nun in seinem Kopf. „…und dich leiten. Sage dich von allem irdischen los. Du musst mit dir im Einklang sein, um eine neue Existenz zu erreichen. Leere deinen Kopf und lasse dich fallen.“ Kaum hat Talin das gesagt, sagt Jack zusammen und liegt regungslos am Boden. Der einzige Gedanke, den Jack nur noch hat, handelt vom All, wo er sich körperlos bewegen kann. Selbst für Jack, der sonst solche Dinge nie ernst genommen hat, scheint endgültig der Groschen gefallen zu sein. Er spürt, wie die Last, die er im-mer auf seinen Schultern getragen hat, schwindet. „Stelle dir einen Punkt vor, der dir am meisten bedeutet. Dieser Punkt wird dich führen und zu deiner alten irdischen Gestalt zurück bringen.“ Einen Punkt finden, der ihm viel bedeutet. Das ist nicht sehr schwer, merkt Jack. Das wichtigste für ihn ist Sam, die er über alles liebt. „Du machst das sehr gut. Behalte diesen Gedanken und löse dich nun von dem Rest, der dich festhält.“


Etwa weitere 10 Minuten steht Talin regungslos auf der Rampe und Jack liegt noch immer am Boden. Langsam fängt Talins Hand an zu zittern, denn auch ihre Energie lässt nach. Viel Zeit hat sie nicht mehr, bis sie ihre Verbindung mit Jack verliert. Der ist jedoch immer noch damit beschäftigt, seinen Kopf von den ganzen Erinnerungen und Sorgen zu lösen, die sich in den Jahren entwickelt haben. Plötz-lich bricht die Verbindung zwischen Talin und ihm ab. Sie hat ihm die meiste Energie zu gespielt, damit er sich von seinem Körper lösen kann. Sie hätte nicht gedacht, dass das so schwierig ist. Schnell geht sie zu Jack, bückt sich und fühlt den Puls, der immer schwächer wird.
„Komm schon. Du musst dich lossagen“, ist sie etwas besorgt, denn wenn der Körper stirbt, bevor sich Jacks Geist gelöst hat, kann er nicht mehr zurückkehren. Doch dann hat es Jack geschafft. Talin kann beobachten wie der Geist, kugelförmig und von einem Licht umhüllt, aus Jacks Körper emporsteigt und über seinem Körper schwebt. Schnell fühlt sie den Puls, doch der ist nicht mehr vorhanden. Der Körper ist tot. Sie steht auf und sieht zu Jacks Geist.
„Geh durch das Tor. Auf der anderen Seite wirst du mich treffen“, erklärt sie ihm, drückt die Rote Taste an ihrem Armreif und löst sich auf. Für die Erde läuft die Zeit wieder. Die Kugel über dem toten Jack verweilt noch einen Augenblick, fliegt dann Richtung Gate und verschwindet. Sofort danach löst sich der Ereignishorizont auf.
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